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sehr ungünftigen Ausfperrungsmonat Mat einschließt, barum be-| zunehmen. Unter der Absazkrise ist der Förderanteil natürlich trägt der Selbstverbrauch vom 2. März bis 28. Juni 11,45 Prozent. rüdläufig, weil dann Borrichtungsarbeiten bevorzugt werden und Wäre der Monat Mai normal in der Förderung gewesen, würde die Intensität bei der Rohlengewinnung nachläßt. Durch das For der Selbstverbrauch nicht einmal 9 Prozent in der ge- cieren der Vorrichtungsarbeiten steigern sich aber die Zukunfts­nannten Zeit betragen haben. Und wäre die Produktion durch die aussichten der Werte, was einem Gewinn gleich tommt. Absazkrise nicht behindert, würden auch jetzt nicht 9 Prozent der Förderung im Selbstverbrauch benötigt. Wir haben schon in unserem früheren Aufsatz darauf hingewiesen, daß 1913 nur 5,7 Broz. der Förderung im Selbstverbrauch benötigt wurden. Und dann: War denn in der Berechnung des Zechenverbandes, die wir angegriffen haben, die Rede von der Zeit vom 2. März bis 28. Juni? Ach nein. Da stand wörtlich zu lesen: Unter den jezigen Ber hältnissen gestaltet sich die Berechnung.... folgendermaßen." Die Berechnung wurde am 18. Juli in der Bergwerts- Zeitung" veröffentlicht, war also eingestellt auf die Verhältnisse von Mitte Juli. Weil wir die herrschende Absatzkrise und Drosselung der Pro­duktion schon einkalkuliert hatten, tamen wir zu einem Selbst­verbrauch von 9 Prozent. Bei normaler Förderung ist er noch wesentlich geringer. Der Zechenverband hat also mit feiner Entgegnung nur wenig Glück.

2. Rüdliegende Kohlensteuer. Wir hatten nach gewiesen, daß für rüdliegende Kohlensteuer in die Be rechnung für Juli nichts mehr eingestellt werden dürfte, da der Gesamtbetrag, 15 Millionen Dollar, nicht nur auf Grund des Absages abgedeckt, sondern sogar ein Ueberschuß vorhanden sein müßte. Die errechnete Summe von 72,566 Millionen Mart wird vom Zechenverband als fast genau mit der Wirklichkeit über­einstimmend anerkannt. Er führt aber dann weiter aus, daß für rückliegende Kohlensteuer nicht nur 15, fondern 18% Millionen Dollar hätten bezahlt werden müssen, und außerdem habe die Micum auch diesen Betrag überfordert. Um die Rückerstattung der lleber forderung werde noch gestritten. Zum erstenmal wird der Gesamt fohlensteuerbetrag rüdliegender Art auf 18% Millionen Dollar gleich 76,998 Millionen Goldmart angegeben. Der Zechenverband hat in seiner ersten Laftenberechnung vom Ende Februar 1924, worin er mitteilte, daß jede abgefeßte Tonne Rohle mit 3,- M. für rüdliegende Rohlensteuer belastet wäre, folgendes geschrieben:

" Diese Ziffer ist ermittelt, indem man den Gesamt­betrag von 15 millionen Dollar gleich 63 mil Mil­lionen Mark auf die für die Monate Dezember 1923 bis Mai 1924 zu erwartende verkaufbare Förderung aufteilt." Also selbst hat der Zechenverband früher jenen Betrag, 15 Mi­lionen Dollar gleich 63 Millionen Mart, angegeben, den wir in unferem Artikel zugrunde gelegt hatten. Wir wollen die neueren und zum erstenmal öffentlich gemachten Angaben nicht bestreiten, finden es aber sehr erstaunlich, daß sie nicht früher bekanntgegeben wur­den. Richtig ist, daß die großen Konzerne, Krupp  , Phoenig, Rheinstahl u. a. im November 1923 Sonderverhandlungen mit der Micum geführt und auch ebensolche Verträge abgeschloffen hatten. Der Zechenverband hat aber selbst den Anschein ermedt, als fei die rückliegende Kohlensteuer, die sie zu zahlen hatten, in dem Gesamt­betrag von 15 Millionen Dollar mit enthalten gewesen, wie wir durch die Wiedergabe feiner eigenen Auslaffung nachgewiesen haben. Lassen wir den rückliegenden Rohlensteuerbetrag von 76,998 Mi­lionen Mart, wie er jetzt genannt wird, gelten. Wir hatten in unferem Aufat nachgewiesen, daß in der Zeit vom 1. Dezember bis 30. Juni 1924 die Absazförderung der Zechen des besetzten Gebietes 25 188 700 Tonnen betragen hat. Wir haben inzwischen

festgestellt, daß Ende Juni fast keine Haldenbestände vorhanden waren, also mindestens 25 Millionen Tonnen abgesetzt wurden. Der Zechenverband erflärt mun, die Tonnenbelastung für rückwärtige Kohlensteuer im Betrage von 3,11 m. genau festgestellt zu haben. Schön! Dann ergibt sich folgendes: 25 Millionen Tonnen Absatz X 3,11 m. 77,75 Millionen Mark Gesamteinnahme für rüd­liegende Rohlensteuer. Es bleibt dabei, was wir in unferem Artikel fagten: Im Juli darf für rückliegende Rohlensteuer teine Belaftung mehr eingestellt werden. Sie ist abgegolten auch unter Berücksichtigung des höheren Betrages.

Dann noch eine Frage: Wie hoch ist die Ueberforderung der Micum beim Einziehen der rüdwärtigen Kohlensteuer? Han­delt es sich um Kleinigkeiten oder um einen höheren Betrag, worüber man sich nach den Angaben des Zechenverbandes noch in der Aus­einandersetzung befindet?

3. Förderanteil. Der Zechenverband sagt, der Förder­anteil in einer Schicht würde im Juni höchstens 800 Kilogramm betragen. Diese 3ahl sei zwar noch nicht endgültig, aber

an­

schlanke Frau und das fleine Kind, die ihn halten, laffen ihm endlich freie Bahn: er rast den aus dem Tor Tretenden entgegen, am ersten

freudig bellend empor- dann finken die geſpizten Ohren enttäuscht.

-

Das war er nicht und auch der zweite und dritte nicht aber jekt!

Wenn ich Maler märe, würde ich die Freude wie einen hüpfen­den Gummiball malen, wie einen hüpfenden Gummiball in rosa oder roter Farbe, umspielt von hellen, schwingenden Tönen, wie fie das Gebell eines jauchzenden Hundeherzens in die Luft werfen. Immer wieder unermüdlich an dem Heimfehrenden empor, freudig bellend, ihn umkreisend, immer wieder, ungläubig fast, den Weg zwischen ihm, und den Angehörigen mit flinten Füßen verkürzend, zurückkehrend zu ihm. Ob wohl das Zeitgefühl der Hundeperspef= tive über Lage hinaus geht? Ob viele Tage verschwimmen in seinem Gedächtnis zu einer einzigen, leeren Pause? Wer mag es wissen.

-

Und schmerzhaft fast starrte ich noch lange hinüber zu dem bellen­den, springenden Hunde, bis ihn eine Straßenbiegung meinem Blick entzog.

Da tropfte aus meiner Erinnerung etwas Bitteres auf meine Zunge:

-

Bor acht Jahren fam auch ich aus dem Lazarett, und hilflos, zerschlagen, halb geheilt, stand ich in der großen Steinwüfte Stadt. Kameraden rings durften lachen, mit Kind und Frau liebe Worte tauschen. Mir sprang nicht einmal ein Hund entgegen. Wo marst du, Rin- tin- tin? Ich habe dich- so schmerzlich vermißt. Wenn schon nicht Menschen meiner warteten ein Hund hätte mich gefreut, ein kleines, elendes Hündchen, ohne Raffe, ohne Schön­heit nur ein ganz fleines, unbedeutendes Hündchen mit kleinem Gehell und hellem Jauchzen hätte mir die schwere Stunde leicht ge­nat.

-

Ja,

-

-

es war- ein Hundeleben, damals...

E. R.

Eine Tagung für Kinderpflege. Der Deutsche Bund der Vereine für naturgemäße Lebens- und Heilweise", der in seinen. 600 Einzelvereinen rund 130000 Mitglieder besigt, veranstaltet in den ersten Tagen des Oktober in Berlin   eine Tagung für naturgemäße Kinderpflege. Die Aufgabe dieser Beranstaltung soll es sein, die Grundgedanken des Vereins anch für die Kinderpflege und Jugenderziehung fruchtbar zu machen.

Ein Wiener   Mufit- und Theaterfest wird von der Gemeinde Wien   im Monat September veranstaltet. Damit verbunden ist im Wiener Konzert­ haus   eine internationale Ausstellung für modene Theater. technik. Hierbei soll insbesondere die Entwicklung der Bühnengestaltung der lezten Jahren gezeigt werden.

Wölfe am Vesuv  . Wie aus Neapel   gemeldet wird, hat man in den, bem Observatorium des Beluv nahegelegenen Drtschaften rudelweis Wölfe festgestellt. Während firzlich in San Vito die Einwohner des Dorjes in der Kirche beim Gottesdienst waren, wagte sich ein Wolf bis an die Kirchentür. Die Tür wurde sofort verbarriladiert und ein paar wagemutige Männer nahmen fofort die Verfolgung der Wölfe auf, von denen auch einer zur Strede gebracht wurde.

4. Gehaltstoften. Der Zechenverband gibt zu, daß früher für die Beamtenbesoldung nur 10 Proz. der Arbeiterlohnsumme erforderlich waren. Selbst in der schlimmsten Inflationsperiode, wo wöchentlich zweimal gelohnt werden mußte und wo auch noch aus anderen Gründen das Bureaupersonal sehr start vertreten mar, wurden zur Beamtenbesoldung 10 Proz. der Arbeiterlohn­summe eingesetzt. Nun sollten, nachdem sich die Verhältnisse wesent­lich geändert haben, 13 Proz. erforderlich sein? Der Zechenverband behauptet aber nach unserem Angriff feine erste Position nicht mehr, fondern gibt nach mit dem Bemerken, daß sich dieser Sah jet auf faft 12 Prozent" stelle.

5. Materialtoften. Auch bei diesem Posten weicht der Zechenverband nach unserem Angriff ein wenig zurüd. Wir halten aber auch den Betrag von 3,50 M., der jetzt genannt wird, für zu hoch. Wenn man auch etwas entgegenkommt und auch alle Umstände beachtet, dann dürften bei einem normalen Zechenbetrieb in dem Wert von einer Tonne Kohle nicht mehr als 3,- M. für Materialkosten enthalten sein. Bei Aufschlußzechen wird das Ver­hältnis natürlich anders sein. Aber hier handelt es sich um Zechen, die im normalen Abbau begriffen sind.

6. Allgemeine Untoften. Nach der Entgegnung des Zechenverbandes find wir bereit, in diesem Punkte ein wenig nach zugeben. Der Zechenverband weist nämlich hin auf die feit Februar 1924 weiter fortgeschrittene Berschuldung und auf den damit im Zusammenhang stehenden höheren 8insendienst. Es wird die gegenwärtige Schulden last des Ruhrbergbaus auf 600 Millionen Mart schäzungsweise angegeben. Daß dafür 600 Millionen Mart schäzungsweise angegeben. Daß dafür eine höhere Zinsenlast erforderlich ist als für 200 Millionen Mark im Februar, ist klar. Wir sind hier bereit, den von uns neulich errechneten Betrag von 0,90 m. je Tonne Rohle auf 1,50 M. für allgemeine Untoften hinaufzusetzen.

7. Die Synditatsumlage. Der Zechenverband hatte hierfür 1,75 m. je Abfaytonne eingesetzt. Wir halten trotz der bestimmten Erklärung des Zechenverbandes diesen Betrag für zu hoch. Er mag gebraucht worden sein vor Wochen, als eine Tonne Fettförderkohle 20,60 m. loftete und für diesen Preis im Ausland ohne Nachlaß kein Absah zu finden war. Aus diesen Gründen Aus diesen Gründen mußten Rüdvergütungen an die Zechen gewährt werden, welche im Auftrage des Syndifats Lieferungen nach dem Ausland zu voll­ziehen hatten. Nunmehr ist aber der Fettförderkohlenpreis auf 16,50 m. je Tonne herabgesetzt, also müssen die Verlustverkäufe, gemessen an diesem Preis, wesentlich geringer geworden sein und damit muß auch die Syndikatsumlage zurückgehen. Wir müssen aus diesem Grunde bei dem von uns angegebenen Satz von 0,90 m. je Fördertonne verbleiben.

Es sei sodann noch erwähnt, daß in den zubekt getätigten Ber­handlungen mit der Micum die laufende Rohlensteuer von 0,75 m. für eine Abfaßtonne Rohle auf 0,50 m., rüdwirtend ab 1. Juli, ermäßigt wurde und daß sie ab 1. Auguft nur noch 0,25 m. be trägt. Bei dem Bunft allgemeine Untoften haben wir nachgegeben und hier stellen wir wieder einen Mehrerlös gegenüber unserer ersten Berechnung fest. Alles in allem fommen wir wieder zu dem Ergebnis, daß der Verlust des Ruhrberg. baus 3,80 bis 4,- Mart und nicht 10,22 Mart pro 4,-Mart

Tonne beträgt.

Wir haben natürlich den dringenden Wunsch, genau so wie der Zechenverband wenn auch zumeist aus anderen Motiven, daß diese Berlustwirtschaft, die ausgeht von den Micum- Berträgen, bald durch eine Regelung des Reparationsproblems beseitigt wird. Wir haben immer anerkannt, daß der Ruhrbergbau unter den Micum Beträgen mit Berluft arbeitet, müssen uns aber im Intereffe der Allgemeinheit gegen Uebertreibungen mehren. So wer­Allgemeinheit gegen Uebertreibungen wehren. So wer­den wir es auch fernerhin halten.

Die Lage auf dem Geldmarkt.

Der deutsche Geldmarkt bietet zurzeit ein Bild der Bermir. rung und Biellosigkeit während sich die Kreditnot noch allgemein verschärft, während der Mangel an Betriebskapital in In­dustrie und Handel immer fühlbarer wird, ist an der Börse und bei den Banken eine auffällige Geldflüssigkeit eingetreten. Die Zeit­Die Zeit schrift Wirtschaft und Statistit" gibt dafür folgende Er­tlärung:

-

" Die Tatsache, daß seit Beginn der Krediteinschränkung der Reichsbant ein großer Teil der früher erteilten Kredite eingefroren ift und wie die anschwellende Zahl der Wechselproteste zeigt die Geldgeber bei Verfall auf Rückzahlungsschwierigkeiten stoßen, hat Beranlaffung gegeben, verfügbare Belder, aus dem Strebitgeschäft herauszuziehen und leichter realisierbare Anlagen zu suchen. Man muß diese Erklärung dahin ergänzen, daß fich augenblicklich wieder größere Gewinne durch Spetulation als durch fest ver­insliche Anlagen erzielen laffen. Beweis dafür ist die Steige. rung der Aktienkurse, die seit einigen Wochen zu beobachten ist. Wenn auch zahlreiche Aktienfäufe für ausländische Rechnung erfolgt find, so dürften doch auch Kapitalien inländischen Ursprungs eine Neuanlage auf diesem Gebiet gesucht haben, nachdem sie vorher als Leihgeld in industriellen und gewerblichen Unternehmungen funt­tioniert hatten. Vielleicht sind die dabei in Betracht kommenden Summen zusammengenommen nicht gar so groß, aber bei dem all­

Preisnotierungen für Nahrungsmittel.

Durchschnittseinkaufspreise in Goldmark des Lebensmittel- Einzelhandels je Zentner frei Haus Berlin  . 16,00 20,00| Röstgetreide, lose 15,00-15,00 Kakao, fettarm

15.50-18,00

gemeinen Mangel an Betriebskapital macht sich jede Berschiebung auch schon bei geringeren Geldmengen fühlbar.

Daß fich trotzdem wieder fest verzinsliches Anlagentapital gu bilden beginnt, zeigen die Ausweise von Spartaffen. So betrugen bei den Sparkassen der Stadt Berlin   und des Kreises Teltom die Giro- und Spareinlagen in. 1000 Goldmart:

Ende November 1923 Dezember 1923 März 1924 April 1924 Mai 1924 Juni 1924

Spareinlagen Berlin  - Teltow  87,3 37,8 193,7 74,8

Giroeinlagen Berlin  - Teltow  1187,3 57,7 2825,3

146,3

G

2856,6 3430,1 4718,5 978,9 5761,6 1117,0

474,8

24093,2 1198,9

680,1

19016,3 2171,6

25648,2 2769,4 29338,0 2244,0 Im Gebiet des heutigen Groß- Berlin wurde in den Jahren 1910 bis 1913 die Vermehrung der Sparkassenguthaben im Durch schnitt auf monatlich 2 Millionen Mart geschäßt. Im Mai und Juni dieses Jahres find also bereits wieder fast 50 Broz. der Friedens­zahlen bei beiden Sparkassen erreicht worden. Allerdings erfahren wir nicht, welchen Kreisen die Sparer angehören, so daß sich irgend welche Schlüsse sozialer oder wirtschaftlicher Art aus den mitgetetilen Zahlen nicht ziehen lassen. Es ist immerhin möglich, daß eine Ab­wanderung von den Banten zu den Sparkassen stattgefunden hat. Daß Arbeiter, Angestellte und Beamten sich in erheb­licher Zahl unter den Sparern befinden, ist ta um anzunehmen, da wohl nur wenige unter ihnen heute in der Lage sind, von ihrem Einkommen Spargelder zu erübrigen.

Wie ungesund die augenblicklichen Berhältnisse auf dem Geldmarkt sind, zeigt das Treiben mit den Anleihewerten. An der Börse waren Gerüchte in Umlauf gesetzt worden, wonach eine Aufwertung der Anleihen in Aussicht stände. Die Bernehmung von Sachverständigen vor dem Aufwertungsausschuß des Reichstages scheinen diesen Gerüchten neue Nahrung gegeben zu haben, trotzdem nach der Lage der Reichsfinanzen eine Aufwertung der Anleihen in das Bereich der Unmöglichkeit gehört. Inzwischen hatte die Börsenspekulation auf andere Kreise übergegriffen, und das scheint wohl der eigentliche Zweck der so fünftlich in Szene gesetzten Hauſſe gewesen zu sein. Nachdem beispielsweise die Kriegsanleihen vom 1. bis 5. August von 355 bis auf 700 Milliarden Prozent gestiegen waren, die prozentigen preußischen Konsols fogar von 870 auf 2400 Milliarden Prozent, erfolgte am 6. Auguft ein scharfer Kurs sturz. Den Hauptschaden haben sicher jene Kreise erlitten, die wieber eine Gelegenheit zu schneller Gewinnerzielung gefommen glaubten. Die eigentliche Börsenspekulation dürfte sich wohl rechtzeitig zurück­gezogen haben, nachdem ihr Ziel erreicht war.

Die Ruhrkrise und die Bergarbeiter.

Die Krife im deutschen   und besonders im rheinisch- westfälischen Bergbau hat sich in den letzten Tagen abermals verschärft. Die Feierschichten, die der Ruhrbergbau auch schon früher tannte, find heute größer als in der schweren Wirtschaftskrise der 90er Jahre. Zinsen für fremdes Geld find infolge des Risitos enorm hoch, und die Aufftapelung von Kohle und Briketts bedeutet einen beträchtlichen Aufwand von Spesen und Unkosten, wodurch die dringend notwen­bige Kohlenpreisermäßigung erschwert würde.

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Die Unternehmer stellen bei ihrem Suchen nach einem Ausweg aus der schwierigen Lage den Bergarbeiter vor die Alternative: startere Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit oder Klaffi­fizierung der Sechen in Rand- und Zentralzechen mit differen zierten Löhnen. Während der Unternehmer möglichst viel Sechen als Randzechen( mit niedrigeren Löhnen) erklären möchte, wehrt sich der Bergarbeiter, feine Grube den Randzechengebieten eingliedern zu laffen; denn ber Lohn ist ja auch nach bürgerlichem

Urteil für die große Masse der Bergarbeiter er bärmlich niedrig. Schließlich fann aber auch eine Klassifizierung der Zechen auf die Dauer das Ausscheiden der unrentablen Gruben, die in den letzten Jahren zurzeit der Kohlennot und Inflation in Angriff ge.. nommen worden waren, nicht aufhalten. Eine Abwanderung der rheinisch- westfälischen Bergarbeiterschaft, die von 360 000 Mann vor dem Kriege auf 560 000 Mann nach dem Kriege stieg, ist unvermeid­lich. Ein starker Prozentsatz des jetzigen Bergarbeiterstammes besteht nicht aus eigentlichen Bergleuten, sondern kommt aus der Landwirt. schaft und aus dem Baugewerbe. Er muß wieder dahin zurück. Eine Belebung des Baugewerbes, die allerdings in diesem Jahre wohl faum mehr erfolgen dürfte, würde den rheinisch- west­fälischen Bergbau wesentlich entlasten. Auf der anderen Seite steht der Bergarbeiter hier ueberarbeitszeit, dort Feierschichten. Es ist begreiflich, wenn er bei der scharfen sozialen Spannung zwischen Arbeiter und Unternehmer nicht viel für den Hinweis übrig hat, daß fondern die Ueberarbeit im Bergbau heute nicht der Rohlen menge, in erster Linie der wirtschaftlicheren Gestaltung, dem Förder effett diene. Fest steht, daß der Lohnanteil in der Belastung des Kohlen­preises schon um ein ganz beträchtliches Stück vermindert worden ist. Der Bergarbeiter wehrt sich darum mit Recht dagegen, daß die Kohlenpreisermäßigung auf Kosten der Löhne erfolgen soll. Nach dem Urteil fachkundiger Bergarbeiterführer wäre das ein­sige praktische Mittel, das sofort Hilfe bringen kann, die Ber­mehrung der Nachfrage nach Kohle. Die großen Kohlenfäufe zur Eindeckung für den Winter sind bis jetzt noch nicht erfolgt. Eine Steigerung der Nachfrage, die fürzlich durch die etwas voreilige Meldung über eine neue Herabsetzung des Rohlenpreises abermals gehemmt wurde, ist schon deshalb notwendig, weil ein Zufammen­drängen der Nachfrage im Herbst zu den größten Schwierigkeiten in der Wagengestellung führen muß. Die Wirtschaftsführer, auch die der Landwirtschaft, die an einer guten Wagengestellung zur Erntezeit ein großes Interesse hat, sollten dafür sorgen, daß froß Geldknapp­heit so weit wie möglich schon jetzt mit der Rohleneindedung be gonnen wird. Auch die staatlichen Betriebe und Behörden könnten hier mit gutem Beispiel vorangehen und dem Bergbau bis zur Klä­rung der Situation nach der Londoner   Ronferenz entgegenkommen.

Die Beherrschung des Holzmarktes. Zwischen den größten Holzkonzernen Mitteleuropas  , den Aktien­65,00-75,00 gesellschaften Foresta und Göz( die Mehrheit der Aktien der beiden 85,00-100,00 Gesellschaften befindet sich in dem Befiz der Banca commerciale Hafergrütze, lose 18.00-19.00 Tee, Souchon, gepackt 350,00-430,00 Italiana in Mailand  ) und dem Konzern der Firma Gebr. Rosenberg Roggenmehl 0/1...... 13,00 14,00 Tee, indischer, gepackt. 425,00-500,00

Gerstengraupen, lose Gerstengrütze, lose Haferflocken, lose

Hartgrieß 70% Weizenmehl Weizen- Auszugmehl Speiseerbsen, Viktoria Speiseerbsen, kleine.

... 16,00-17,25 Kakao, leicht entölt

16,00-17,25 Zucker Würfel 18,25-23,10 Kunsthonig

46,00-49,50

Weizengrieẞ..... 18,25-19,75| Inlandszucker basis mel. 41,00-43.00 in München   und der ihnen nahestehenden holländischen Gruppe ist 22,50 24.25 Inlandszucker Raffinade 41,00-46,00 ein Uebereinkommen geschlossen worden, wonach der Rosenberg- Kon­30,30-32,00 gern den größeren Bosten der Foresta- Aktien übernahm und sogleich 15,00-17,50 Zuckersirup hell in Eim. 40,00-45,00 die Führung der Geschäfte des Gesamtkonzerns. Dieser Zusammen­8,75-11,75 Speisesirup dunk. in Eim. 27,00-31,00 schiuß ist ein wirtschaftlicher Vorgang von großer Bedeutung, denn 20,00-24,00 Marmelade Einfr. Erdb. 90,00-95,00 27,00- 30,50 Marmelade Vierfrucht die beteiligten Gruppen sind nunmehr in der Lage, einen ma= 20,00-29,50 Pflaumenmus in Eimern 33,00-38,00 gebenden Einfluß auf den Holzweltmartt aus­3,10 3,70 zuüben. 4,004,70 81,00-81,50

Bohnen, weiße, Herl  Langbohnen, handverles. Linsen, kleine. Linsen, mittel Linsen, große

Kartoffelmehl

Makkaroni

Makkaronimehl

Schnittnudein, lose. Bruchreis Rangoon Reis

8

Tafelreis, glasiert, Patna Tafelreis, Java Ringäpfel, amerik. Getr. Pflaumen 90/100. Pflaumen, entsteint Cal. Pflaumen 40/50

31,00-37,50 Steinsalz, lose..... 39,00-46.00 Siedesalz. lose

18,75-20,50 Bratenschmalz in Tierces 36,00-42,00 Bratenschmalz in Kübeln 33,00-35,00 Purelard in Tierces 15,00-17,75 Purelard in Kisten 15,03-16,03 Speisetalg in Packung 18,00-18,50 Speisetalg in' Kübeln 23,25- 31,00 Margarine, Handelsm. I 30,00-36,00 desgl. II. 82,00-89,00 Margarine, Spezialm. I.. 40,00-43,00 desgl. II. 50,00 55,00 Margarine III 60,00

35,00-40,00

79,00-79,50

49,00-52,00

82,00-83,60 Auflösung von Außenhandelsstellen. Die Außenhandelsstellen für das Tabafgewerbe und für Flecht waren somie die 19,00-80,00 Außenhandelsnebenstelle für Feinteramit, denen bereits feit 48,00-50,00 längerer Zeit die Befugnis zur Erteilung von Ein. 63,00 und Ausfuhr bewilligungen entzogen ist, werden nun­57,00 60,00 mehr durch eine in diesen Tagen im Reichsanzeiger" zur Beröffent. 66,00-68,00 lichung kommende Verordnung des Reichswirtschaftsministers en da 49,00-53.00 gültig aufgelöst. Soweit Waren aus dem Zuständigkeits. Molkereibutter i. Fässern 200,00-208,00 65,00 70,00 Molkereibutter in Pack. 210,00-217,00 gebiet dieser Stellen noch einem Ein- oder Ausfuhrverbot unter­liegen, ist für Ein- und Ausfuhrbewilligungen der Reichskom. miflar für Ein- und Ausfuhrbewilligung zuständig.

80,00-90,00 Landbutter

79,00

Rosinen in Kisten, Candia Sultaninen Caraburnu.. Korinthen, choice 65,00 70,00 Auslandbutter in Fässern 210,00-220,0) Mandeln, süße Bari   160,00-170,00 Corned beef 12/6 lbs p. K. 34,50-37,00 Mandeln, bittere Bari   145,00-152,00 Aus! Speck, geräuchert 72,00- 80,00 Zimt( Cassia) 106.00-115,00 Quadratkäse. 30,00-45,00 Kümmel, holländischer. 6,00-75,00 Tilsiter Käse, vollfett.. 103,00-115,00 ... 165,00-175,00 Schwarzer Pfeffer Singap. 103,00-110,00 Bayr. Emmenthaler Weißer Pfeffer 145,00-150,00 Echter Emmenthaler 180,00-185,00 Rohkaffee Brasil 180,00-215,00 Aus!. ungezuck. Condens-, Rohkaffee Zentralamerika220,00-285,00 milch 48/16 21,00-23,25 Röstkaffee Brasil 230,09-280.00 Inländische desgl. 48/12 16,50- 17,50 Röstkaffee Zentralam... 300,00-375,00| Inl. gez. Condensm. 48/14 25,00- 26,50

Ruffisch- amerikanische Berhandlungen. Der stello. Vorsitzende der New Yorker Bank Equitable Trust Co.", George Le Blanc, ist, wie aus New York   gemeldet wird, nad Berlin   gereift, um mit Vertretern Sowjetsrußlands Verhandlungen über die Finanzierung des russisch- amerikanischen Handels zu führen. Falls in Berlin   feine endgültigen Ergebnisse erreicht werden, wird sich de Blanc nach Moskau   weiterbegeben.