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wegung in Deutschland das Rückgrat brtcht und ent» setzlich selbst ihren besten Freund Poincare beseitigt, so stellt auch Trotzki fest, daß der Weltkapitalismus sich anschickt, mit seinen mächtigen Polypenarmen das arme Europa zube- frieden" und in eine große Kolonie dieses letzten Siegers im Weltkriege zu oerwandeln. Trotzki vergißt in diesem Zu- sammenhange trotzdem es bei einer so streng marxistisch angelegten Untersuchung doch sehr nahe läge ganz und gar davon zu sprechen, welche Funktion in dieser geschilderten Weltentwicklung die bolschewistische Regierung in Rußland spielt. Er würde sonst sicher wir zweifeln nicht daran zu dem Ergebnis kommen, daß auch die bolsche- wistische Regierung in Rußland letzten Endes keine andere Funktion zurzeit erfüllt, als dem mächtig sich entwickelnden Weltkapital die Wege zu ebnen und das weite Gebiet Rußlands der kapitalistischen Ausbeutung Schritt für Schritt dienstbar zu machen. Was wäre Trotzki für ein Kommunist, wenn er nicht in dieser allgemeinen für die Bolschewisten so trostlosen Perspek- tive doch noch schließlich am Ende den Trost fände, daß diese Pläne dem amerikanischen Kapitalismus auf die Dauer nicht gelingen können, daß die zur Rolle von Kolonien herabge- drückten Völker Europas sich dort eines Tages zum heroischen Abwehrkampf entschließen werden. Trotzki ist nur klug genug, jetzt schon anzudeuten, daß die Entwicklung der nächsten Zeit diesen Weg nicht gehen wird, daß im Gegenteil die n ä ch st e Zeit eine Entwicklung der ganzen Welt in dem von ihm bezeichneten pazifistischen Sinne bringen wird. Er er- kennt, daß namentlich die europäische Entwicklung im engeren Sinne einem Zusammenschluß der Völker auf wirt- schaftlichem und auf politischem Gebiete zusteuert. Es erhebt sich die Frage, welche Perspektive unter diesem Gesichtspunkt für die Arbeiterbewegung übrig bleibt. Viel- leicht ist es kein Zufall, wenn Trotzki fein Referat damit schließt, daß Rußland von der amerikanisch -technischen Ent- Wicklung noch ungeheuer viel lernen könne und müsse; denn bis zur Amerikanisierung dernoch recht schwach entwickelten sozialistischen Industrie Rußlands " gibt es noch viel zu tun. Politisch aber weiß Trotzki für die Gegenwart und nächste Zukunft nichts zu sagen. Sein Referat zeigt nur, wie die klügsten Führer des russischen Bolschewismus den kommen- dengroßen Tag der sozialen Revolution" von Jahr zu Jahr füreinespätereZeit festsetzen. Damit wird die ganze Grundlage ihrer Bewegung gegenstandslos. Wir Sozialdemokraten, denen die Kommunisten vorwer- fen, daß wir nurdie Geschäfte des Kapitalismus" besorgten, wir haben von Marx gelernt, daß in dieser Entwicklung die Arbeiterbewegung selber heranwächst und daß ihr st e i- g e n d e r politischer Einfluß damit zu einem Faktor wird, der politisch und wirtschaftlich den Kapitalismus hindert, die Welt zum zweiten Male in die Katastrophe eines Welt- krieges hineinzuführen. Die bolschewistische Taktik, wenn sie konsequent links bleibt, tut nur alles, um diese Katastrophe herbeizuführen. Rur die Klügeren unter den Kommunisten erkennen, daß ihre Spekulation verfehlt war. Gerade Trotzkis sachliche Ausführungen über die allgemeine Weltent- Wicklung geben so die beste Grundlage zum geistigen Ab- Mehrkampf gegen die verwirrenden Phantasien und Illusionen des putschistischen Kommunismus.

Umfall-Kanonaüe. Daß die Deutschnationalen umfallen werden, weiß jedes Kind. Je näher der Umfall, desto größer wird das Durcheinander bei ihnen. Während ihre Presse voll- ständige Direttionslosigkeit an den Tag legt, hält die Reichs- tagsfraktion es für richtig, folgende im höchsten Grade diplo- matische Erklärung zur Beruhigung der Getreuen loszulassen: »Bon zahlreichen in Berlin anwesenden Mitgliedern der deutsch - nationalen Reichstagssrattion wird die Entwicklung der Derhand- lungen in London mit wachsender Sorge versolgt. Dl« bis- herig« nBesprechungen der Delegationen haben sich fast nur mit Fragen beschäftigt, deren für Deutschland befriedigend« Lösung von

"Sem Etafachkn selbst als mwarzWLare Vmausschlmg für seine Durchführung angesehen wärd. Aus den leider unzulänglichen In. formationen der Presse gewinnt man den Eindruck,, daß unser« Unterhändler, um sich populär« Erfolge in diesen Vorfragen zu er- taufen, in wichtigsten Fragen der wirtschaftlichen Lösung be- reits bedenkliche Konzessionen gemacht haben oder solche zu machen entschlosien sind. Es liegt Gefahr vor, daß man auf dies« Weise keine Verbesserung der Sachverständigenvorschläge er- reicht, sondern sogar noch in Verschlechterungen«inwilligen wird. Bei allen Gesprächen wird mit großem Ernst darauf hinge- wiesen, daß die Stellung der Deutschnationalen Reichstagsfraktion durch die von ihr beschlossenen 7 Punkte endgültig, festgelegt ist. Lösungen, welche diesen unoerzichtbaren Forderungen nicht voll ent­sprechen. würden die Zustimmung der Deulschnationolen Volkspartei nicht finden können." Natürlich kann man aus dieser diplomatischen Note alles und jedes' herauslesen. Man kann z. B. der Mei­nung derDeutschen Zeitung" sein, die zu dieser Erklärung bemerkt: »Wir begrüßen diese Mitteilung der Deutschnationalen Volks- partei als eine dringend« Notwendigkeit. Ihr Inhalt«nt- spricht dem, was Graf Westarp in der»Deutschen Zeitung' über die staltung der deutschnationalen Reichstagsfraktion mitgeteilt hat. Wir hoffen, aus der Tatsache, daß diese Warnung jetzt erfolgt, schließen zu dürfen, daß Herr Stresemann für sein« Londoner Bereinbarun- gen nicht die notwendige Mehrheit im Reichstag « finden wird, wie er dies gehofft und wir beinah« gefürchtet hotten" Draußen im Lande wird inzwischengearbeitet" und als Ergebnis der geistigen Arbeit erblicken auf den Tagungen der Landbünde zahlreiche Resolutionen das Licht der Welt. Oft sind sie in ihren volkswirtschaftlichen und politischen Forderungen von einer grotesken Komik. Immer aber gehen sie von der Hauptforderung aus. das Dawes-Gut- achten müsse abgelehnt werden. Die Landwirte Lübecks fordern z. B. auf ihrer Eutiner Tagung: »Die verfklavungsab sichten der verbündeten Ententemächte und des jüdisch-internationalen Großkapitals, wie sie im Sachverständigengutachten und in den Londoner Verhandlungen zutage treten, sind mit ollen gesetzlichen Mitteln zu bekämpfen. Wir fordern die Wahrung der politischen, wirtschaftlichen und staatlichen Freiheit seitens der maßgebenden Regierungstreise als erst« Boraus- setzung einer gesunden wirtschaftlichen, politischen und staatlichen Entwicklung für die Zukunft." Der Präsident des Reichslandbundes , H e p p, Strefe- manns Fraktionskollege, ist schon etwas vorsichtiger. Er variiert auf dem Nassauischen Bauerntag die radikale Forde- rung der Landbünde in einer anderen Fassung: »Keine Annahme aber des Dawes-Gutochtens wenn irgendwie die deutsch « Ehre und wenn«in Fußbreit deutscher Erde preisgegeben wird! Wir müssen verlongen, daß die Ausgewiesenen in ihre Hei- mat zurückkehren, daß die Gefangenen freigegeben werden, daß die Zollgnenz« verschwindet und daß die neubesetzten Gebiete militärisch geräumt werden." Daraus kann man zur Not auch den Schluß ziehen, daß das Dawes-Gutachten von diesen Kreisen angenommen wird, trotzdem es dasJoch Alljudas" für die teutonischen Recken bringen wird. Aus anderen Ecken bläst freilich ein anderer Wind. So schreibt ein führendes reaktiv- n ä r e s Blatt: »Nachdem die Transferentschcidungen. die ebenfalls gegen die keife vorgebrachten deutschen Wünsche entschieden worden sind, eben- falls gutgeheißen wurden, bleibt vom»eigentlichen Konferenz- Programm" kaum noch etwas übrig. Di« deutsche Dele- gation hat bereits alle Teile des Londoner Dil- tats unterzeichnet, ohne auch nur in der Ruhr- frage eine Entscheidung herbeigerufen zu haben." Im Zusammenhang damit wird dann ausdrücklich gesagt: ,,E? braucht nicht ausführlicher erläutert werden, was die ftan - zösifchen Forderungen, und die Zustimmung der Reichsdelegation zu ihnen, bedeuten: restlos« Beherrschung der deutschen Produktion durch die französische Schwirindu- strie."

. J\m Grabe yoffmanns von Zallersleben. Bon Ottfried. In dem landschaftlich so überaus reizvoll liegenden Corvey an der Weser verbracht« Hoffmann von Fallersleben die letzten vier- zehn Jahre seines Lebens. Auf dem Äloftersriedhof liegt er be­graben. Sein Grab sollte für alle deutschen Republikaner ein« Weihe- statte sein. Aber als ich es aufsucht«, störte mich sogleich ein« zeit-, gemäße Frechheit. Irgendein grüner»Iungdos'-Bengel hotte eine riesige schwarzweißrote Schleife am Grabe niedergelegt. Als neulich ein Richter einen kleinen nationalen.Helden" fragt«, ob er Theodor Körner kenne, gab e�Hur Antwort, ja, er fei bei Großbeeren gefallen! Bon der falschen Antwort abgesehen, wäre dos alles gewesen, was er von Körner gewußt hätte. Nicht anders sicher dieserjungdeutsche Held". Er würde stammeln, Hoffmann sei der Dichter des Liedes»Deutschland , Deutschland über alles"! Ich will nicht boshaft fein, mehr aber wüßte er bestimmt nicht. Verzeih, du alter, ehrlicher Demokrat Hoffmann von Fallers- leben, der du die deuffche Reaktion haßtest wie nur einer: Wir schämen uns dieser dekadenten sogenannten»nationalen Jugend", wie du es getan haben würdest. Die ftische, wahre, vorwärts­drängende Jugend, der allein die Zukunft gehört, kennt dich, ver- ehrt dich. Sie weiß, daß deine Lieder, von denen du mit Recht prophetisch voraussagtest: Und bist du nur ein Glöcklein Frisch auf, frisch auf mein Sang! Es stürzt auch die Lawine Don eines Glöckleins Klang! ein Schatz des deutschen Volkes geworden sind. Sie weiß, daß die- selbe Reaktion, die heute nicht genug ihr Deutschtum betonen kann, es war, die das Zustandekommen des deutschen Staates wie es mit vielen anderen Demokraten auch dein Streben war ständig verhinderte, weil sie jede, auch die geringst« Einschränkung ihrer Borrechte befürchtet«! Sie weiß, daß du die Reaktion grimmig ver- spottetest. Sie weiß auch, daß dieselbe Reaktion in demselben Jahr, als du auf Helgoland der Reaktion zum Trotz dein schwarzrot- goldenes Lied»Deutschland , Deuffchland über alles" dichtetest, dich aus deinem akademischen Lehramt hinausschmiß! In der famosen »Begründung" hieß es, daß in deinen Liedern Gesinnungen aus- gedrückt würden, die bei den Lesern der Lieder, besonders von jugendlichem Alter, Mißvergnügen über die bestehend« Ordnung der Dinge, Verachtung und Haß gegen Landeslstrren und Obrigkeit hervorzurufen, und einen Geist zu erwecken geeignet wären, der für die Jugend, aber auch im allgemeinen verderblich wirken könnte. Die republikanische Jugend weiß, daß du ein mutiger Frei- heitsmann warst, der, von der Reaktion vertrieben, in deutschen Landen heimatlos umherzog und dennoch nicht zu Kreuze kroch.

Di« Reaktion ober wagt es, dir schwarzweißrote Schleifen aufs Grab zu legen, die Reaktion, deren heiligstes Streben zurück zur Monarchie ist, die neue Kriege herbeisehnt und nicht begreifen will, daß dem deuffchen Volte durch den verlorenen Krieg genug Elend zuteil wurde! Nein! Lieber Hoffmann von Fallersleben , wir Re» publikaner ehren dich, wir halten'? mit deinen Worten: O Gott! Wofür! Wofür? Für Fürftenwilltür, Ruhm und Macht zur Schlacht? Für Hofgeschmeiß und Junker hinaus zum Strauß? Für unseres Volkes Unmündigkeit zum Streit? Und für Regal und für Zensur nur ganz untertänigst zum Gefechte? Ich dachte, ich dächte...

Die Geisha-Auffühning in der Volksbühne bringt eine Neu- bcsetzung der Titelrolle. Grete S e d l i tz singt jetzt die Mmosa. Ihr klangvolles Organ, ihr aasdruckreiches Spiel und ihre Anmut kommen der Roll« sehr zustatten, wenn sie auch nicht den exotischen Zauber des Echtjapanischen hat. Die übrig« Besetzung, der treffliche Chor, das schwungvolle Orchester ergeben einen ausgezeichneten G-- samteindruck. ck. Ein imperialistischer Baumeister. Franz Schmechten, der Geheime Baurat, der zwischen 1880 und ISOV einen großen Teil der wichtigsten Berliner Bauten geschaffen hat, ist am Montag, am vor- abend seines 83. Geburtstages, in Berlin gestorben. Er ist einer der führenden Architekten gewesim, die ihr« Aufgabe m der An- possung des historischen Stils an moderne Bedürfnisse erblickten. Zuerst war es die Renaissance, dann der romanische Stil, dessen er sich bedient«. Diese Zeit des aufsteigenden bürgerlich-industriellen Deuffchlands, die soviel baute und das Gepräge unserer Städte auf lang« hinaus formt«, konnte sich nur in historischer Maskerade aus- leben. Und man muß noch zufrieden sein, wenn es mit gewisser Solidität und ohne allzu große Geschmacklosigkeit vor sich sting. von Schmechten stammen in Berlin u. a.: der Philharmoniesaal, der Bechsteinsaal, die Kriegsakademie, zahlreiche Kirchen, vor ollem die romanische Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und die romanischen Häuser, die �der Unioersoldileltant Wilhelm II. , mit dem' sich Schroechten gut zu stellen wußte, vorschrieb. Da Gothik und Re- naissance bereits abgenutzt waren, blieb die Entwicklung der Stilimi- tationen schließlich bei den romanischen Formen stehen. Und gerade dieser Schwächling von Kaiser erkor diesen wuchtigen, ernsten Stil! Schlimmer war es. daß der anpaflungsfähig« Hofbaumeister nun auch das protzige Kaiserschloß in Posen und die Rheinbrück« bei Köln in diesem Stil« anlegte und damit sowohl den Sinn für gegeben« Städtebilder wie für das Konstruktive, das vor ollem eine Brück« erfordert, verleugnete. Schwechten übernahm spähet ein Meister- atelier an der Akademie der Künste, deren Präsident er auch wurde.

r Hler unkerlaust uns efn Verfemen.. 35fr Haben ganz und gar vergessen, daß es dieRote Fahne" ist, die in diesem deutschnationalen Stil gegen die Londoner Verhand- lungen schreibt. Die Kommunisten besinnen sich eben immer wieder auf ihre historische Aufgabe: Z u t r e i b e r d i e n sie für die Reaktion zu leisten. Kein Wunder, daß es mtt ihnen bergab geht._ Die Krisis im Kommunismus. Solingen , 13. August.(Mtb.) Di« Bezirkskonserenz der Kommu- nistischen Partei für Solingen und Remsch eid beschäftigt« sich vornehmlich mit der»R« ch t s o p p os i ti o n". Es wurde«ine scharfe Enffchließung gegen die Rechte gefaßt und strengste Unter- ordnung unter jedes Moskauer Diktat verlangt. Gegen Wider» fpenstig« werde mit allen Mitteln vorgegangen werden. In der letzten Zeit mehren sich die Gerücht« auffallend, daß Mitglieder der Kommunistischen Partei, selbst Führer, austreten oder ausgeschlossen werden. Allein im Solinger Bezirk verlor die Kommumstische Partei sechs führend« Persönlichkeiten, wetche früher große Rollen gespielt haben. * In Chemnitz ist einer der bekanntesten Führer der Kommu- nisten, der Stadtverordnete H a u s d i n g,»wegen parteischädigenden Verhaltens" ausgeschlossen. Er gehört« der Brandler-Grupp« an.

Staatsanwalt Gpfae. Eine kleine Anfrage. In dem an Zwischenfällen reichen Hochoerratsprozeß vor dem Staatsgerichtshof ist über den Fehlern des Vorsitzenden, Reichs- gevichtsrot Niedner, etwas anderes übersehen worden: als Zeugs über den Verlauf des Vorverfahrens wurde dessen Leiter, Stoals- amvaltsschaftsrat Dr. Gyfae, vernommen. Das zwingt zu folgender Anfrage: vor einigen Jahren erfreute sich die»Deutsche Tageszeitung" eines juristischen Mitarbeiters, dessen Artikel sich durch besondere Gehässigkeit gegen Republik und ver- faffung auszeichneten. Als bei der Beratung des preußischen Justiz- ctats i. I. 1921 der sozialdemokratische Froktionsredner einige be. sonders markant« Zitate aus diesen Artikeln verlas, erklärte der preußische Iustizminister, am Zehnhosf. daß er diese Artikel mißbillige und daß dem Verfasser dies amtlich mitgeteilt worden sei. Der Artikelschreiber hieß: Staatsanwalt Dr. G Y s a e. Zu fragen ist, ob dieser Staatsanwalt Dr. Gysae identisch ist' mit jenem, den man nicht passender als am Staotsgerichtshof zu nr Schutz« der Republik beschäftigen zu tönnen glaubt? Die Weltstadt InÜustriegebiet. Gründung des Verkehrsverbandes Oberhansen-Reckling- Hansen-Hamm. Dortmund , 13. August.(Eigener Drohtbericht.) Die Bildung einer riesigen Welt-Industriestadt im rheinisch-wesssälischen In- dustriegebiet ist einen neuen Schritt weitevgekommen. Ein neun: Verkehrsverband, der die Städte Duisburg bis Hamm und besonders die Gemeinden und Verkehrsvercin« an der Eisenbohnstrecks Oberhausen Hamm verbindet, ist soeben gegründet worden unter dem Namen»vertehrsoerband Oberhausen -R«ck- linghausen«5)amm". Vorsitz und Eeschöstssührung sind vor- läufig dem Gloddecker Berkehrsverein übertragen worden. Die Industriegebiet« von Essen und Duisburg sollen bei dem Wirken dieses Verbandes besonders berücksichtigt werden. In erster L.nie r.. wird das Zrel verfolgt, ein« schneller« Eisenbahnoerbindung aus der Strecke Oberhousen Recklinghausen Hamm herzustellen. vom Spitzen ver band der Derkehrsverbände wurde bei der Gründung eine Sympothieerklärung abgegeben und gefordert, daß, wo sich n.cht die V-Züg« auf weitere Entfernung einfügen lassen, sie durch mindestens schnellfahrend« Züge eingelöst werde» sollen. Sogar die Regie-. Verwaltung in Mainz hat schnellfahvend« Züge für die Streck« Ober- Hausen Recklinghausen Hamm zugesagt, von der Gründüng dieses neuen Verkehrsverbandes verspricht man sich Dorteile auch für die Siedlungstätigkeit im Industriegebiet.

Dieser kaiserliche Baumeister war ein getreuer Ausdruck seiner .Zeit, die nach Expansion auch in der Kunst verlangt«: Massigkeit. Ornamentprunk, unorganische, unkonstruktiv« Fassodenschwelgerei, Flucht in vergangene Stil« sind ihre Sympwme. Ein imperialistischer Kapitalismus, der sich historisch«inkleidet. Roch dem Zusammen- bruch der Epoche sieht heute jeder, der sehen will, das Hohle und Leer«. Einmol hat Schmechten, der«inst zu schöneren Hoffnungen berechtigte, den Mut zu sich selbst gehabt: im Anhalter vahnhof, der ihm«in sympachisches Andenken sichert. Ver Segen de» Achtstundentage«. Die allgemein« Einfühnung - des Achtstundentages hat dos Internationale Arbeitsamt zu«wer Umfrage in allen Ländern der Welt über die Art und Weis« ver­anlaßt, in der die Arbeiteffchatt dt« durch die Verkürzung des Arbeitstages gewonnene frei« Zeit nützt. Di« Umfrage hat er- geben, daß in fast allen Ländern die verkürzt« Arbeitszeit dem Arbeiter in den großen Städten Zeit und Gelegenheit geboten hat. zu einer gesunden Lebensweise in frischer Lust zurückzukehren. Di« neuen Mußestunden haben Nein« Gärten erstehen lassen, die der Arbeiter selbst bebaut, und wo er sich in de» Abendstunden dem Genuß der Rawr hingibt. So ist z. B. in Schweden seit der ge- setzlichen Einführung des Achtstundentages die Zahl dieser Klein- gärten von 12 000 aus 30 000 gestiegen. Allem ln der Hauptstadt zählt man 7000 Arbeitergärten. In der Tschechoslowakei gründet ein verband, in dem die Gesellschaften zur Schaffung von Garien- kolonien zusammengeschlossen sind, im Weichbild der Städte Klein- gärten. In Deutschland , England und Frontreich haben große I i dustriell« für diesen Zweck Grundstücke zur Verfügung gestellt.?>' den Dereinigten Staaten ist der Kleingarten weniger beliebt. Hier entflieht die Arbeiterfamilie im Automobil, da» jeder tüchtig« Ar- beiter sein eigen nennt, nach Feierabend in die herrlichen Parks und Gärten am Rand der Stadt, wo Gelegenheit zu Vergnügungen und Unterhaltungen in reichem Maß« geboten ist, und wo auch Iportliebende Element« auf ihre Kosten kommen. Im Sommer wird vaseball gespielt, im Winter dem Tan, gehuldigt, der sich einer größeren Beliebtheit denn je erfreut, und abends tiehmen Kinos und villardsäl« den Strom der Gäste auf. Ein Fünftel der De- völkerung in den vereinigten Staaten besucht täglich das Kino. Irl Belgien erholt sich der Arbeiter nicht nur bei Gartenarbeit u td sportlicher»etätiqunq. sondern er strebt auch danach, sich geistig wetterzubilden. Er zeigt eine«roß« Doriieb« für gemeinsame Musik- Übungen und Chorgesang. Di« volksbibliotheten sind besuchter a!, je; Liebhabertheater stehen in Blüte. Die qualitativen Wirkungen der verkürzten Arbeitszeit lassen sich natürlich nicht so leicht erfassen wie etwa die Ausdehnung des Sportbetriebs und des Kinobesuchs. Aber sie sind dafür um so wichtiger. Zu den Kommetwielen Ist dl««krstauslabrung der Komödie.Da» Zeichen an der Tür" aus tzsieitag verlegt worden. Zu de« Konzerten de» kiochscholchor, unter Leitung von Siegfried Och» sollen int nächsten Winter u. o. die drei grohen Mesjenwerke, die H-inoU-Messe von Bach, Beethoven » Missa soleinnig und die F-rnoll- Messe von Bruckner , zur Wiedergabe gelangen. Die Konzerte werden zum Zell in der Philharmonie stattfinde»