Das Elend der Rechtsphilosophie.
Der Jurift der Deutschnationalen.
Korridorfahrt.
Marienburg!" Endlos dehnt sich der Aufenthalt. Der Zug In der deutschnationalen Presse taucht von Zeit zu Zeit wird von den polnischen Beamten übernommen. Eifrig läuft der ber Name eines abgedankten Reichsgerichtsrats auf, der die polnische Zugführer von Wagen zu Wagen und notiert die Wagen konfuſeſten Rechtsgelahrtheiten zu decken berufen ist. Der nummern, ihm folgt der Mann mit dem geheimnisvollen Hammer, Mann nennt sich Wittmaat und bemüht sich redlich, das ein Rätsel für viele Reisende, der seine Lebensaufgabe darin fieht, Vertrauen der Reaktionäre zu rechtfertigen. Gegenwärtig die Achsbuchsen mit seinem Werkzeug zu beflopfen. Jetzt kommt veröffentlicht er in der Kreuzzeitung" einen Artikel über die der deutsche Beamte durch den Zug und zählt die Infaffen- eine Reparationsleistungen und das Völkerrecht". Er kommt das schwere Aufgabe, da dieser einzige Zug, der als beschleunigter Perbei zu der wunderbaren Darlegung, der Abschluß eines Ber- fonenzug mit vierter Klasse Ostpreußen mit dem Reich verbindet, trages zwischen dem Deutschen Reiche und den alliierten stets überfüllt ist. Ihm folgt der Reichswehrsoldat, der nach den Mächten über die fernere Gestaltung der Reparationsleistun- Durchgangsbestimmungen den Zug auf Reichswehrangehörige fongen bedeute nichts anderes als die Wiedereinführung trolliert, um ihnen die Seitenwaffen abzunehmen, die im Badwagen Der Stlaverei in Europa . Diese verdrehte politische Er- mitgeführt werden. Schußwaffen dürfen überhaupt nicht mitge findung wird folgendermaßen juristisch" zu begründen genommen werden. Endlich ist es so weit, der Zug rollt an. Noch fucht: einige Zeit deutsches Gebiet, dann geht es über die lange Weichselbrücke hinüber nach Dirschau , hinein nach Polen . Es beginnt eine langwierige Fahrt. Neulinge versuchen polnische Namen auszusprechen, was trotz aller Zungenverrenkungen selten gelingt, bis sich ein aus dem gemischtsprachlichen Gebiet Stammender erbarmt und ein aus dem gemischtsprachlichen Gebiet Stammender erbarmt und die Namen richtig ausspricht und in die alte deutsche Bezeichnung übersetzt. Wie gewöhnlich findet sich auch der Naive, der angesichts der Bahnhofsuhr kopfschüttelnd feststellt, daß seine Uhr eine ganze Stunde vorgeht. Er stellt sie richtig", da er doch der Bahnhofs. uhr rechtgeben muß. Nun, in Schneidemühl wird er feststellen müssen, daß seine Uhr wieder eine Sturide nach" geht. Er weiß eben nicht, daß die polnische Zeit um eine Stunde mit unserer differiert.
In Frankreich bestimmen die Grundrechte für die Menschen und die Bürger, daß der Mensch frei geboren wird und feiner Art Knechtschaft oder Leibeigenschaft unterworfen werden darf. Die franzöfifche und die anderen feindlichen Regierungen versagen dem Deutschen in seiner Heimat eine folche Freiheit. Er wird geboren als erbuntertänig, er muß für die dem Vater auferlegten Schulden haften. Die nordamerikanische Verfassung bestimmt, daß weder Sklaverei noch irgendwelche unfreiwillige Dienst. barteit, mit Ausnahme einer als Strafe wegen eines Verbrechens verhängten, innerhalb des Gebiets der Vereinigten Staaten oder ihres Machtbereichs bestehen foll. Wird denn über Deutschland nicht eine Effaperei oder unfreiwillige Dienstpflicht verhängt? Fällt es nicht unter den Begriff der Sklaverei, wenn der Sohn vom Bater Schulden übernehmen muß, die er ebensowenig, wie der Vater tragen fein und die ihn zu schwerer Arbeit zwingen? Man scheint bei jener Vorschrift nur an den Schuh der Neger gedacht zu haben, sonst würde es unerklärlich sein, wie die nordamerikanische Regierung helfen kann, die Deutschen in mehreren Generationen zu der unfreiwilligen Abarbeitung der Kriegslasten zu zwingen. Wenn es sich um Neger handelte, würde solche Maßregel höchst wahrschein. Fich in Nordamerita auf den entschiedensten Widerstand stoßen. Meh fich steht auch die englische Regierung zur Sklaverei. Deffen ungeachtet hat fie fein Bedenken getragen, in Deutschfarb die späteren Generationen zu belasten.
Wunderbar, was für feltsame Käuze einmal beim Reichs gericht als Richter haben mitwirken dürfen! Wenn es schon Sklaverei" ist, daß die jüngeren Generationen von Völkern für die Schulden ihrer Väter haften müssen, dann befinden fich wohl alle Staaten Europas in folcher Stlaverei. Hat doch sogar Sowjetrußland, das seinerzeit alle zarischen Schulden aus seinen Büchern austilgen zu fönnen glaubte, diese Verpflichtungen nachträglich wenigstens zu einem Teil wieder anerkennen müssen. Selbst ein abgedankter Reichsgerichtsrat, sicher aber die Redaktion der ,, Kreuzzeitung ", die seine juristische Weisheit abdruckt, sollte wissen, daß bei den Verhandlungen in London die sogenannten interalliierten Schulden eine nicht unerhebliche Rolle spielen, daß Frankreich , Italien und Belgien an England und Amerika und sogar Großbritannien selbst an Amerita außerordentlich verschuldet sind, und daß, wenn diese Schulden der Väter abgetragen werden sollen, die Söhne aller Nationen noch Jahrzehnte damit belastet sein werden. Sie befinden sich also ebenso unfreiwillig in „ Schuldenzinsknechtschaft" wie das deutsche Bolt, aber sie haben sicher nicht Juristen, die so fonfuse Theorien aufstellen. Es fehlte etwas in dem Bilde, wollten wir nicht regi strieren, daß die Kreuzzeitung " zum Schluß diefer Weisheit die Versicherung ausspricht, man dürfe nur Hoffnung hegen, wenn an die Stelle der gegenwärtigen Regierung eine deutschnationale getreten fein werde. Dann endlich würde ,, den Deutschen eine Behandlung zuteil, wie den Negern!"
Solche Behandlung ist allerdings dem größten Teil des deutschen Volkes nicht unbekannt. Wo die Junker von altem Schrot und Korn herrschten, sind die Arbeiter immer wie Neger behandelt worden.
Kommunistische Berichterstattung.
Durch die ganze fommunistische Bresse Deutschlands lief über die Greifswalder Borgänge, die wir eingehend behandelt haben, folgender Bericht:
Faschistenüberfall auf Henry Barbuffe. Greifswald , den 6. August 1924. Die am Montag in der Stadthalle veranstaltete Demonstration der Rommunisten gegen den Krieg und für den Bürgerkrieg wurde von Faschisten überfallen, die aus Bommern und Mecklenburg zusam mengeströmt waren. Die Arbeiter schlugen die Angreifer zurüd. Die Böllischen schoffen mit Revoltern. Es gab Schmervermundete und Verwundete auf beiden Seiten. Die Polizei griff zur Unterstützung der Faschisten ein, verhaftete Barbusse und schob ihn ab.
Es ist wirklich in diesem Bericht nicht ein einziges Wort, was nicht erlogen ist. Es handelte sich nicht um eire fommunistische Demonstration gegen den Krieg und für den Bürgerkrieg", sondern um eine Veranstaltung der Greifswalder Gemert schaften mit dem Thema:" Nie wieder Krieg". Barbusse hat in der Versammlung nicht gesprochen, war auch gar nicht in Greifswald . Die Polizei schügte die genehmigte Bersammlung. Wenn jemand verprügelt worden ist, dann höchstens die volfischen Radaubrüder, auf deren Veranlassung die Deutsch natio. nalen durch eine Interpellation im Preußischen Landtag die Ber setzung der Greifswalder Polizei und die Abfeßung des Regierungspräsidenten verlangben. Man begreift, daß es den Kommunisten peinlich ist, gegen die Deutschnationalen und für die Polizei in diesem Falle Stellung zu nehmen.
Im übrigen beschäftigt sich auch die Germania " jetzt mit den Greifswalder Borgängen und sie tommt zu demselben Ergebnis wie wir: Wenn die Versammlung einmal genehmigt war, mußte fie auch polizeilich geschützt werden.
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Das, was als tief bebauerlich festgestellt werden muß, ist die Tatsache, daß radauluftige Elemente als Sprengfolomme ein gebrungen eine Friedenstundgebung benußten, ihre abweichende politische Gesinnung handgreiflich darzutun. Nur gegen diefe ruheftörenden Elemente sollte sich die allgemeine Entrüftung richten, nicht gegen die Behörden, die die Abhaltung der Bersammlung zugelaffen und geschützt haben. Nur unter Barbaren gilt das Argument der Faust, bei fultivierten Bölkern gilt der Geist, den gegen rohe Bere gewaltigung zu schüßen, Aufgabe des Staates ist und bleibt."
Das alles ist unter anständigen Menschen vollkommen felbft verständlich. Aber ist das rückhaltlose Bekenntnis der Deutschnationalen und Deutschvölkischen zum wüsten Radauterror bei uns nicht eine tief eingefressene Krankheit? Hoffen wir, daß im Breußischen Landtag den Deutschnationalen nicht nur von der Sozialdemokratie gründlich die Wahrheit gefagt wird.
In der äußerlichen Kenntlichmachung ihres Gebietes find die Bolen radital vorgegangen. Ueberall an den Wegschranken ist die schwarzweiße preußische Bemalung durch die rotweiße ersetzt worden. auch alle Bezeichnungen auf den Bahnhöfen sind polnisch. Sogar die Firmenschilder in den Städten, soweit man das vom Zug aus beobachten tann, sind polnisch, trotz deutscher Namen. Br.- Stargard oder Starograd, wie es jetzt heißt, hat eine große Brennerei auch äußerlich ihre deutsche Firma bewahrt.
Nur in
Endlich Konig mit dem unaussprechlichen polnischen Namen. Hier wieder der umgekehrte Borgang wie in Marienburg. Jetzt übernehmen beutsche Beamte den Zug. Auf dem Bahnsteig pendeln polnische Polizeibeamte auf und ab. Ihre Aufgabe ist, das Deffnen von Fenster und Türen zu verhindern, was bekanntlich in den deutschen Zügen auf polnischen Stationen verboten ist. Sie entledigen sich ihrer Aufgabe aber mit großer Höflichkeit, wie überhaupt der polnische Beamte sehr entgegenkommend ist. Dann geht's meiter, der Grenze entgegen. Die gedrückte Stimmung, die im Abteil herrscht, beginnt langsam zu weichen. Da stehen draußen deutsche und polnische Grengbeamte in friedlichem Gespräch beteinander. Wir sind in Deutschland .
Gentleman- Einbrecher.
Jaffadenkletterer Wilhelm v. Seudell wieder unter Anklage. Eine dreizehntöpfige Einbrecher und Hehlerbande hatte fich heute vor dem Erweiterten Schöffengericht Charlotten burg, dessen Vorsiz Langerichtsrat Ecke führte, zu verantworten. Bezeichnend ist, daß unter den Hehlern der Kaufmann Johann Sauer sich unter Anklage befindet, der gegenwärtig eine fünfjährige Zuchthausstrafe in der Strafanstalt Brandenburg a. d. 5). verbüßt.
Balde getroffen hatte, amb mit ihr in ber besten Unterhaltung war, überraschten ihn die Beamten und nahmen ihn fest. Der Berhaftete will ebenso unschuldig sein wie Klante. Er meint, daß die Staatsanwaltschaft ihn besonders haffe, während früher auch hohe dienen. Müller wurde dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Beamte ihr Geld bei ihm angelegt hätten, um recht viel zu verdienen. Müller wurde dem Untersuchungsrichter vorgeführt.
Verfassungs-, Feier" in einer Kleinstadt.
Kreisschulrat des Kreises Beeskow - Stortom, ausführte, hatten „ Auf Wunsch der Staatsregierung", wie der Fest" redner, der sich am Montag die Schulen und die Vertreter der örtlichen Behörden Beeskows, soweit sie nicht durch dringende Geschäfte verhindert waren, wie der Borsteher des Wafferbauamts, zur Feier der Verfassung zusammengefunden.
Die, ähnlich Berliner Mietstajernen, start reparaturbedürfige Hofansicht der Schule mußte den sonst üblichen Schmuck und wohl auch die Reichsfahne ersehen. Mit wohl abgewogenen Worten umschrieb der Redner die nechtseligkeit gewiffer Streise unferes Volkes", die an eine Berständigung glauben. Nur die endich entfachte Freiheitsbewegung wird uns wieder unferen Blazz und wie sie sonst heißen mögen!" Die Welt wird noch einmal an schaffen. Wir haben nichts gemein mit Franzosen und Pollacken(!) deutscher Größe genesen! Die Einleitung und der erste Artikel der Berfaffung war alles, was der Redner von ihr zu sagen hatte. Lange Ausführungen über den Begriff Bolt zum Unterschied von der Herde folgten. Die Herde, die unvernünftige Kreatur, findet sich zusammen, wenn Gefahr droht und schlägt mit den Füßen um sich. Wir stehen höher wie das Tier. Wir haben eine Ehre. Solange die Schuldlüge besteht, fann es feine Verständigung geben. Leider fehlen uns die Die Knecht Waffen, um dem Feinde gebührend zu antworten. feligkeit( noch einmal) muß verschwinden. Wir müssen wieder Ber lönlichkeiten hervorbringen. Wir hatten einen König Der Große fagte von fich, er sei der erste Diener feines Staates, und Friedrich Kaiser Wilhelm I., der auf dem Sterbebette noch sagte: Ich habe feine Zeit, müde zu sein.
Bugegeben, eine Kaiser- Geburtstagerede mag für einen deutschfaffungsinge der Republik der Jugend nichts anderes au fagen weiß, nationalen Kreisschulrat angenehmer sein. Aber wenn er am Berals das Bestreben der Reichs- und Staatsregierung und den Wunsch des größten Teiles der Bevölkerung, mit den anderen Bölkern zu einer Verständigung zu kommen, mit Knechtseligkeit zu bezeichnen, dann mag er die Finger davon laffen. Der Arbeiterschaft aber wird flar werden, daß sie solchen Verfassungsfeiern auf Wunsch der Staatsregierung" durch reaktionäre Beamte ihre eigenen machtvollen Rundgebungen entgegensetzen muß.
Arbeiterwohlfahrt und Kinderschuh.
für Arbeiterwohlfahrt und Kinderschutz seine Jahresversammlung Im Bürgersaal bes Rathauses hielt der Bezirksausschus ab. Genoffin Tobenhagen gab im Geschäftsbericht einen Ueberblick der Tätigkeit im verflossenen Jahr. Sie betonte, daß die Partei in ihrer grundfäßlichen Einstellung die Wohlfahrtspflege als eine Aufgabe der Deffentlichkeit betrachte. Es gelte für uns, unsere Ansichten in der öffentlichen Arbeit zur Geltung zu bringen. Die Auswirkungen des Inflationswinters find schlimmer als die des Kohlrübenwinters. Die Arbeiterwohlfahrt ist unausgefeßt tätig gewesen, um helfend einzugreifen, sie hat gemeinfam mit der Nothilfe und dem Notdienst gearbeitet, aber auc Blumen, Danziger und Oberberger Straße fowie in Weißensee eigene Einrichtungen geschaffen, beispielsweise Küchenbetriebe in der und Röpenid. Ferner wurden Ernährungshefte ausgegeben. Der Arbeiterjugend wurde mit Geld ausgeholfen, damit sie ihr Heim am Quenzfee errichten konnte. Einen ganz ungeahnten Umfang hat Sauer war ein hervorragendes Mitglied der siebzigköpfigen Ein- die Erholungsfürsorge angenommen, der man in heutiger brecher- und Hehlerbande Achtelik und Genoffen, deren meifte mit Beit besonderen Wert beimeffen muß. 700 Kinder wurden veralieder sich jeht hinter Zuchthaus und Gefängnismauern befinden.chickt. Da war es mitunter eine nicht leichte Aufgabe, den KleiderDie Genossenschaft Achtelit arbeitete in getrennten Diebes- und nöten abzuhelfen. Bon unseren Berliner Genoffinnen und GeHehlergruppen und war wohlorganisiert. Die Einbrüche, die jetzt zur noffen sind etwa 3500 in der Wohlfahrtspflege tätig. Um sich auf burteilung gelangen sollen, wurden von dem Bäder Dürre und eigene Füße stellen zu können, seylug die Rednerin vor, dem Bedem Kaufmann Baul Maciosfet perübt. Das Verfahren gegen zirtstag den Antrag zu unterbreiten, in Berlin von den Parteimaciosset mußte jedoch wegen Geistes krankheit des Angeklagten ein- genoffen einen Monatsbeitrag von 10 Pf. für die Arbeitergestellt werden, und dieser ist jetzt nur als Zeuge zu betrachten, da wohlfahrt zu erheben. Bei den Wahlvorschlägen zum Bezirksaus auch seine Mutter, die Pensionsinhaberin Emma Macioffet, als fchuß murde der bisherige Ausschuß wiedergewählt, und eine der Haupthehlerinnen unter Anfiage steht. Eine weitere Hehlerin zwar die Genoffmnen Dölz, Röder, Eisfelder, Jochim, Harnisch , ist eine Frau Dorothea Stock , die schon fünfmal wegen Kuppelei Stock, Todenhagen und der Genosse Friedländer . Für die verstor und auch wegen Diebstahls und Hehlerei, zuletzt mit zwei Jahren bene Genossin Demmning wurde nach Stichwahl zwischen den GeGefängnis, bestraft worden ist. Mit der Mutter zusammen ist ihre nofsinnen Wuttke und Schmiß, die Genossin Schmit gewählt. Tochter Rosa, die aber zurzeit nicht auffindbar ist, und die Als Delegation nach Hannover wurden gewählt die Gen. Wuttke, beiden Söhne, der Ingenieur Friedrich und der Jodey Thes. Wollstein , Roeder, Harnisch , Dölz, Jochim, Schmik und Eisfelder. dor Stod, angeflagt. Gegen Wilhelm v. Keudell soll in Die Genoffin Wachenheim sprach zu der Wohlfahrtstagung Charlottenburg auch zugleich in zwei Straffachen mitverhandelt in Hannover . Es wurden folgende Anträge angenommen: in Berlin werden, die bisher bei den Landgerichten Kassel und Dresden geführt einen Monatsbeitrag von 10 Pf. für die Arbeiterwohlfahrt zu erwurden. Von Keudell, der bereits wegen der Teilnahme an fünf heben, wenn freie und städtische Wohlfahrtspflege im Reich zuEinbrüchen, die mittels Fassadenfletterei verübt morden waren, vom fammenarbeiten, soll die städtische Wohlfahrtspflege die Leitung Schöffengericht und Landgericht zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt übernehmen, ferner der Anschluß der Arbeiterwohlfahrt an das moren ist, wird beschuldigt, im Januar 1923 auf dem Weißen Kulturfartell. Hirsch" bei Dresden einem Brivatmann mittels Einbruchs einen Belz entwendet und bei einer Witwe einen Einbruchsversuch begangen zu haben.
Die Angelegenheit, die ursprünglich vor dem Landgericht in Raffel zuständig war, ist eine in ihrer Eigenart wohl einzig da stehende: der Täter hat nämlich gewissermaßen bei sich selbst eingebrochen. Am Totenfonntag 1922 besuchte er das seinem Bater, dem inzwischen verstorbenen Beremonienmeister des früheren Raisers Ferdinand v. Reudell gehörende Familienschloß Schwebbda bei Eschwege und ließ sich vom Schloßaufseher herumführen. Er bejah sich dabei genau die Teppiche und einige Koffer. Am folgen den Tage waren aus dem Schloß sämtliche Teppiche und Roffer verschwunden. Es war in der Nacht ein Einbruch verübt worden, der von mehreren Personen vollführt sein mußte. Die Täter waren auf das Dach eines Küchenanbaues geflettert, hatten von dort aus ein großes Dachfenster eingeschlagen und auf diese Der Bater selbst hatte Strafe Weise in das Schloß eingebrochen. Der Bater selbst hatte Strafantrag gestellt. Nachdem der Bater gerade am Terminstage, an dem gegen Wilhelm v. Keudell wegen der Berliner Einbrüche verhandelt wurde, gestorben war, ist v. Keudell Miterbe des Familienschlosses geworden und damit Eigentümer der von ihm selbst nach der Anflage gestohlenen Sachen. In der Einbruchsaffäre Macioffet- Gürre fonnte v. Keudell nur als Hehler in Frage kommen. Die gegen wärtig zu verhandelnden Einbruchsdiebstähle sind verübt worden im Winter 1922 bei einem Dänen Swaanholm, dem mehrere Perlenfolliers, wertvolle Goldsachen und Pelze gestohlen wurden.
Ein Nachfolger Klantes verhaftet.
Mit dem Treiben der Weltkonzerne, das feiner Zeit eine große Aufregung im Bublifum verursachte, wird sich der Strafrichter noch einmal zu befchäftigen haben. Nach dem System Riante batte auch ein Kaufmann Reinhold Müller in Karlshorst einen Bett Bonzern gegründet. Auch diefer endete mit einem großen Krach und einer schweren Schuldenlaft. Die Staatsanwaltschaft erließ nach den Ermittelungen der Kriminalpolizei einen Haftbefehl gegen Müller, aber er war nirgends zu finden. Während man vermutete, daß er trok der entgegenstehenden Schwierigkeiten einen Weg ins Aus land gefunden habe, hielt sich Müller immer noch in Groß- Berlin auf. Die Beamten der, Inspektion C fanden vor einiger Zeit schon einige Spuren von ihm, aber jedesmal, wenn sie zufassen zu fönnen glaubten, griffen fie immer wieder in ein leeres Neft. Bor eigen Tagen zeigten die Beobachtungen, daß Müller wieder Verbindung mit seiner Frau, die im Zentrum Berlins wohnt, fuchte. Sie ließen nun die Frau nicht mehr aus den Augen und folgten ihr gestern. unauffällig, als sie nach Grünau hinausfuhr. Dort hatte sich Müller bereits eingefunden und als er sich mit seiner Frau im
Jeuer in einer Spandauer Fabrit. Heute früh brach in der Niederneuendorfer Allee in Spandau bei der Pappfabrik Bertel Großfeuer aus. Das Feuer, das sich sehr schnell verbreitete, erfaßte bald die gesamte Refselanlage, den Dachstuhl und die Erst nach mehrstündiger Arbeit gelang Inneneinrichtung. es der Spandauer Feuerwehr, mit zwei B- und einem T- Rohr das Feuer zu löschen. Die Aufräumungsarbeiten dauerten noch bis in den Vormittag hinein. Der Schaden ist sehr erheblich.
guft. 7, Uhr, findet im Gesangsfaal der Sophienschule, Beinmeisterstr. 16, Sprechchor für proletarische Feierstunden. Morgen Donnerstag, 14. Au
die erste Uebungsstunde nach den Sommerferien statt. Es ist unbedingt notwendig, daß alle Mitglieder pünktlich erscheinen, da das Winterprogramm besprochen wird und die Zeichnungslisten für das Abonnement zu den Feierstunden" ausgegeben werden.
Verloren. Der Berband der Lithographen, Steinbruder und verw. Berufe ersucht uns mitzuteilen: Auf dem Wege von der Alexandrinenstr. 44 zur Kazbachstraße, bat ein Unterfaffierer ein Batet verloren. Inhalt: Mappe mit Beitragsmarten à 1,20 D., à 70 Pi. und à 55 Bf., Buch, in 50-70 M., Stempel( gez. Berlin 100) mit Stempelfiffen, schwarzes Mitbem die bezahlten Beiträge eingetragen find, Brieftasche aus Leder mit gliedsbuch, auf den Namen Kurt Schulmeister lautend( Buchnummer 52747). Der ehrliche Finder wird gebeten, die Sachen auf dem Verbandsbureau Engelüfer 24/25, Verband der Lithographen, Steindrucker und verw. Berufe, abzugeben.
Drei Personen an Pilzvergiftung gestorben. Die Breslauer Neuesten Nachrichten" melden aus Reichenbach in Schlesien : Im nahen Peilau ist die Dachdeckerfrau Kühn ef mit ihren zwei Rindern im Alter von 3 und 1 Jahre an einer Pilzvergiftung geftorben.
für Groß- Berlin
flets an das Bezirkssekretariat, 2. Hof, 2 Trep. rechts, zu richten.
2. st. Die Mitgliederversammlung findet nicht heute, sondern am Mittwoch, 20. Auguft, ftatt. 20. Abt. Die Mitgliederversammlung findet nicht heute, fondern nächste Woche statt. 31. Wht. Heute, Mittwoch, 7 Uhr, Gruppenzahlabende in den bekannten Lofalen. 122. Abt. Biesborf. Mittwoch. 13. August, 8 Uhr abends, Mitgliederversammlung und 8ahlabend bei A. Porath, Marzahner Str. 31. Borwärtsleser als Gäste willkommen.
Jugendveranstaltungen.
Werbebezirk Dherspree. Der Kreis- Mufifabend findet nicht heute, fonders morgen, Donnerstag, im Jugendheim Röpenic ftati