Der„ kranke" Pöhner.
Oder: Die wimmernden Helden! Herr Pöhner, einftmals allgewaltiger Polizeipräsident von München , dann Mitglied des Obersten Landesgerichts für Bayern, hat jetzt die höfliche Einladung erhalten, seine kurze Festungshaft freundlichst antreten zu wollen. Dagegen hat er sich bisher mit all der Heldenhaftigkeit gefträubt, die einen völkischen Putschisten auszeichnet. Er hat sich von seinem Hausarzt bescheinigen lassen, daß er magenleidend und deshalb haftunfähig sei. Aber der Amtsarzt war so mitleidlos, seine Haftfähigkeit festzustellen. Jetzt erhebt die Münchener völkische Presse ein großes Wehtlagen. Im Bölkischen Kurier" heißt es im Fettdruck:
,, Anscheinend liegt es im Interesse der Wiederherstellung der Staatsautorität", wenn ein Kranfer in die Festungshaft überführt wird, der er gesundheitlich nicht widerstehen kann. Es widerspricht dem Rechtsempfinden weitester Kreise, wenn eine Strafe" an einem Manne vollzogen wird, der krant ist. Bei den Verdiensten, die sich Pöhner in langer Dienstzeit um den Staat erworben hat, wäre eine Rücksicht auf seinen leidenden Zustand am Blaze gewesen. Die Völkischen werden es sich nicht nehmen lassen, nachdrücklichst diejenigen Persönlichkeiten dafür verantwortlich zu machen, die an einer weiteren Verschlechterung seines Zustandes die Schuld tragen."
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Vor dem Volksgericht, das über den Hitler- Pöhner- Butsch so milde urteilte, warf sich der„ franke Mann" in die völkische Heldenbrust und bekannte stolz, daß er seit fünf Jahren das Ver= brechen des Hochperrats vorbereitet habe. Jetzt aber, da er seine wenigen Wochen an Sommerfrische abbüßen soll, bei zweidrittel Staatspension und Landtagsdiäten, jezt ist er so trant, daß er um Gnade wimmert. Es find wirklich Helden, diese Mannen um Lindström, die mit eisernen Nerven das Volk unter ihre Diftatur zwingen wollten!
Uebrigens, wenn davon die Rede ist, daß ein Kranfer nicht die Festungshaft ertragen fönne, wo blieb das völkische Gewissen, als es galt, den in Niederschönenfeld unter qualvoller Marter leidenden Festungsgefangenen zu befreien? Hat sich schon einmal das„ deutsche Gewissen" der Pöhnerleute gerührt, wenn sie die Hilferufe der auf endlose Jahre in Niederschönenfeld festgehaltenen Verurteilten gehört haben? Hat es fie einmal in der Seele gepact, als sie erfuhren, daß einer dieser Bedauernswerten ohne ärztliche Hilfe an Lungentuberkulose zugrunde ging? Oder daß Erich Mühsam , der gleichfalls schwer frant ist, nicht einmal einen Spezialarzt fonsultieren durfte? Ach nein, das Mitleid beginnt erst, wenn der Staatsverbrecher Pöhner ein paar Monate das Asyl von Landsberg aufsuchen soll. Die Helden der Novembernacht werden zu greinenden Kindern, wenn sie für ihre Taten einstehen sollen!
Die Leiche Matteottis.
Suche mit Hilfe von Polizeihunden. Rom , 16. August. ( WTB.) 3wischen Scrofano und Caftelnuovo di Porto, etwa 22 kilometer von Rom entfernt, nahe bei dem Ort, wo der Rod Matteottis aufgefunden wurde, haben mit Hilfe von Polizeihund n angestellte Nachforschungen zur Auffindung einer begrabenen Leiche geführt, die sich im Anfangszustand der Bermejung befindet. Die Behörden haben sich an Ort und Stelle begeben, um festzustellen, ob es sich um die Leiche Matteottis handelt. Das Ergebnis der Untersuchung ist noch nicht bekannt. Posted B
Die Teufelsinseln im Weißen Meer . Aus Kreiſe: führender ruſſiſcher Genossen wird uns geschrieben: Neue grauenhafte Nachrichten über die Zustände in den russischen Kerkern sind wieder zu uns gelangt. Auf der Solowezki- Inseln im Weißen Meer , wo in alten Klostergebäuden mehr als 300 russische Sozialisten interniert sind, nehmen die Greuei kein Ende. Dort, im Bezirk des nördlichen Polartreises, abgeschnitten von der ganzen Welt, schlachten nun schon das zweite Jahr unter den fürchterlichsten Bedingungen Mitglieder der Sozialistischen Internationale, mit der die Kommunisten mit heuchlerischem Augenauffchlag die„ Einheitsfront" herzustellen suchen.
Die zu uns gelangten Meldungen von den Teuefelsinseln im Weißen Meer besagen folgendes:
45 Proz. der Gefangenen find an Tuberkulose
und Storbutertranft;
3 Gefangene sind wahnsinnig geworden; 6 Gefangene sind Ende vorigen Jahres er. schossen worden!
laffen.
Die Verhältnisse in den Kerkern im Weißen Meer haben sich nicht gebessert, obwohl die Moskauer Regierung genau darüber unterrichtet ist, in was für eine Hölle sie ohne Untersuchung und Gericht ihre politischen Gegner fendet. Unter den Gefangenen war das optimistische Gerücht vertreiter, daß das Konzentrationslager auf den Solowezki- Inseln aufgelöst und die Gesangeren nach onderen Orten gebracht werden würden. Aber diese Hoffnung erwies fich als trügerisch. Die Moskauer Regierung hat bereits beschlossen, das grauenhafte System auf den Teufelsinseln des Weißen Meeres auch einen zweiten Winter bestehen zu „ Wir werden einen zweiten Winter nicht überleben!" Dieser Echrei ertönt aus den bolschewistischen Kerkern am Polartreis. Und wir alle müssen dafür sorgen, daß das Vorhaben der Mostauer Regierung schleunigst hintertrieben wird, durch das das Leben aller Gefangenen bedroht wird. Nach zwei Monaten werden die Inseln im Weißen Meer wieder vom Festlande abgeschnitten sein und acht lange Wintermonate hindurch werden die Gefangenen den fürchter lichsten physischen und moralischen Qualen ausgeliefert sein.. Diese Perspektive schredt indes die fommunistischen Kettermeister nicht. Da die Kerfer auf den Solowezli- Inseln überfüllt sind, haben fie jekt ein neues Konzentrationslager auf den noch nördlicher liegenden Ansersti- Inseln errichtet, und zwar in einem Kloster, das seit jeher den bezeichnenden Namen Golgatha trägt. Auch hier werden die gefangenen Sozialisten den Schrednissen des Polarwinters, den Gewalttäten entmenschter Kerfermeister fchußlos ausgeliefert fein. Deshalb erheben wir erneut unsere Stimme und erinnern die Deffentlichkeit an jene schmachvollen Zustände, die in den tommu nistischen Kerfern herrschen. Jeder, der sich noch einen Funten Gewissen und Ehre erhalten hat, muß unabhängig von seinen politischen Anschauungen gegen diese schändlichen Zustände protestieren. Nicht nur die Sozialisten, auch die kommunistischen Arbeiter sind verpflichtet, endlich ihre Stimme zu erheben uns von Moskau zu verlangen, daß die Rerter auf den Teufels inseln des Weißen Meeres aufgelöst werden und daß jene Massenabschluchtungen politischer Gegner ein Ende nehmen, die unter dem Deckmantel der Berbannung nach dem Polarfreis vor sich gehen.
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Die Auslandsdelegation der Sozialdemokratischen Arteiter partei Rußlands hat sich dieser Tage in der Angelegenheit der politischen Gefangenen an das Sekretariat der Sozialistischen Arbeiterinternationale in London mit einer befonderen Erklärung gewandt.
Der mächtige Seenkranz um Berlin , in dem Spree, Havel und Dahme die Verbindung herstellen, ist für die Ausbreitung des Ruderund Segelsports, aber auch des Dampferverkehrs wie geschaffen. Die Not der Zeit hat die Vorliebe des Groß- Berliners für Dampferfahrten nicht lahmgelegt. Selbst die weiten Fahrten mit 4 bis 5 Stunden Gigdauer an Bord erfreuen sich wieder lebhaften Zuspruches. Die Friedensfahrpreise werden allerdings zum Teil noch um 30 bis 50 Broz. überschritten. So muß man für die schönsten Ferienfahrten schon mindestens 3 Rentennmark pro Person anlegen, was bei röpfereichen Familien die halbe Monatsmiete bedeutet. Schließlich ist aber für die übervielen, die sich nicht aktiv an Ruderei und SegJerei beteiligen fönnen, der Genuß einer ausgedehnten Dampferpartie doch so groß, daß man sich ihn wohl einmal im Sommermonat erlauben darf. Gewisse Fahrsünden scheinen leider unausrottbar zu sein. Der bösen Buben, die im Gefühl ihrer Sicherheit von der Brücke herab auf die Fahrgäste spuden oder sie mit Sand und Steinen bewerfen, gibt es immer noch recht viele. Manche haben es sogar fein heraus, in den nach Passieren der Brücke wieder hochgekippten Dampferschornstein große Steine oder Holzstücke zu werfen. Erwachsene Brüdenpassanten mögen solche Schlingel, die auch Ruder und Motorboote nicht verschonen, kräftig bei den Ohren nehmen. Recht veraltet ist auf den meisten Dampfern die sogenannte Musik. Wer nur ein wenig musikalisches Empfinden hat fetzt sich möglichst meit ab von diesen Blechtutern", die für eine Dorfschenke oder für einen deutschnationalen Kriegerverein gerade gut genug sind. Recht häßliche Szenen spielen sich immer wieder vor der Rückfahrt ab. Auch hier gilt das vom Egoismus diftierte Gesetz der Plazeroberung und Ellenbogenfraft, Anstatt noch Natur zu kneipen und sich im nahen Walde zu erholen, bekommen es zahlreiche Personen fertig, ein bis zwei Stunden sich auf der Landungsbrücke zu drängen und sich mit Liebenswürdigkeiten, die nicht im„ Knigge“ stehen, das Vergnügen zu versalzen. Man tennt noch nicht die Anstandsrücksicht, den gleichen Platz wie bei der Hinfahrt einzunehmen, und die Dampferreedereien haben scheinbar fein Interesse, dem Uebelstande abzuhelfen. Die meisten Boote gehen den Dampfern so weit als möglich aus dem Wege. Es gibt aber auch Boote, die den alten Unfug, in den Dampferkurs zu steuern oder ihn gar zu kurz vor dem Dampfer freuzen, nicht lassen können. Die Arbeit des Kapitäns wird durch solchen Unfug erschwert. Noch gefährlicher ist die überhandnehmende Mode fleiner Boote, nach Einbruch der Dunkelheit keine Lichter zu setzen. Die Wasserschutzpolizei sollte hier fest zupacken. Das ist besser, als wenn von Unvernünftigen ohne Anpassung an notwendige Ordnung das Unglück an den Haaren herbeigezogen wird. Wer keine Laternen hat, mit denen er sein Boot in der Dunkelheit kenntlich machen fann, muß eben seine Wasserfahrt bei einbrechender Dunkelheit beenden.
Ortsteile
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Die Geschwindigkeitsgrenze für Autos.
Schifanen fleiner Gemeinden.
30 bis
Innerhalb der Reichsverfehrsbehörden beschäftigt man sich mit der Frage, inwieweit die Bestimmungen über die Geschwindigkeitsgrenze für Kraftfahrzeuge einer Revision unterzogen werden sollen. Es handelt sich dabei insbesondere darum, daß nach den jetzigen Bestimmungen des Reichsgesetzes über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen den einzelnen Gemeinden die Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit für Kraftfahrzeuge unerhalb ihres Gebietes überlassen ist. Das Reichsgesetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen fieht im allgemeinen innerhalb geschlossener Stunde vor. In besonders gearteten 40 Rifometern stgeschwindigkeit von Fällen können die Gemeinden durch eine besondere Verordnung die Reihe von kleinen Gemeinden dazu mißbraucht worden, Höchstgeschwindigkeit unter dieser Grenze halten. Dies ist von einer die Geschwindigkeitsgrenze auf ein unzulässig niedriges Maß bis zu 15 und 10 Kilometer in der Stunde herab= zusetzen, um sich dadurch auf Grund der zahlreichen Verfehlungen bei der Durchfahrt von Kraftwagen einen geschäftlichen Vorteil zu verschaffen, da eine zwingende Notwendigkeit für eine solch nie drige Geschwindigkeitsgrenze vielfach nicht vorlag. Gegen diese Auswüchse, die teils fiskalische, teils politische Ursachen haben, gedenten sich die Reichsverkehrsbehörden zu wenden, um die dies= bezüglichen Rechte der Gemeinden zu beschneiden. Es ist geplant, metern nicht heruntergegangen werden darf. Bei daß im allgemeinnen unter eine Grenze von 25 Kilo= Erlaß des Reichsgesetzes über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen hatte man nämlich nicht damit gerechnet, daß die Gemeinden von dem ihnen aus besonderen Gründen zugestandenen Rechte in einem folchem Umfange Gebrauch machen würden, wie es tatsächlich der Fall ist, und wie es den modernen Verkehrsanforderungen nicht entspricht.
Der erste Stoppuhr- Freispruch.
auf das ganze Jahr zahle, fofte es 12 M., sonst pro Menat 2 M.( Tg. C. 6 S. W. 3. 24).
Ich frage nun: Wie ist es möglich, daß auf einem Polizeiamt der Schein 1 M. für das Jahr kostet, auf einem anderen 2 M. für den Monat, auf einem dritten 0,50 M. und auf einem vierten sogar unter feinen Umständen willkürliche Gebühren erheben! nur 0,10 M. für das Jahr erhoben wird? Eine Behörde darf doch
Ehetragödie in der Kremmener Straße.
Der Ehemann durch Schüsse schwer verletzt. Ein blutiges Ende fand ein Ehezwist in der Familie des Schloffers G. Das Ehepaar, daß sich bei Kriegsende verheiratete, lebte in den letzten Jahren mcht mehr so glücklich, wie im Anfang der Ehe. Der 33 Jahre alte Ehemann Heinrich G. trug sehr wenig zum Lebensunterhalt der Familie bei. Seinen ganzen Verdienst brachte er mit leichtsinnigen Frauen durch oder vertrank ihn. So war beständig Not im Hause.
Gestern abend überraschte ihn wieder seine Ehefrau in der Stockholmer Straße bei einer Nebenbuhlerin. Es tam natürlich dabei wieder zu Streitigkeiten zwischen den Eheleuten. Schließlich gingen fie aber gemeinsam in ihre Wohnung im Hause Kremmener Straße 15 und begaben sich zur Ruhe. Beide schlafen schon seit Mann an die Wand klopfen. Er zeigte ihr damit an, daß er frant längerer Zeit getrennt. Kurz nach 11 Uhr hörte die Frau ihren an das Lager ihres Mannes ging, um ihm vielleicht durch eine Handsei und sich nicht wohl befinde. Als sie nun in das Wohnzimmer, reichung behilflich zu sein, schlug dieser plötzlich die Decke zurück und richtete einen geladenen Trommelrevolver auf sie. Wie die Frau nun weiter aussagt, schlug fie die Waffe zur Seite und es fam zwischen beiden zu einem Ringtampf. Der Mann feuerte noch vier Schüsse aus seinem Revolver ab. Einer davor traf ihn in die Bruft und verwundete ihn schmer. Auf die Schüsse waren Nachbarn herbeigeeift. Der Mann wurde in das Virchow- Krankenhaus gebracht und die Frau festgenommen. Sie behauptet, daß ihr Mant Leben und seinem Verkehr mit anderen Frauen nicht mehr im Wege sie auf diese Art beiseite schaffen wollte, damit sie seinem leichtsinnigen stehe.
Vollstinderfest auf dem Eger. Das am Sonnabend, dem 26. Juli 1924, auf dem ehemaligen Ererzierplatz an der Einsamen Pappel", Eingang den Wunsch erregt, erneut ein Feit abzuhalten. Im Einvernehmen mit Rudolf- Moffe- Straße, veranstaltete Volkskinderfest hat bei der Bevölkerung dem Bezirksjugendamt Prenzlauer Berg findet heute und morgen, Sonntag, den 17. Auguft, auf dem Blak ein großes Volksfest statt. As intrittspreis ist für Erwachsene der geringe Betrag von 20 Pf. festgesetzt worden; Kinder
Rah- Rih- Rah- Rullah. Das Volksfest der Falkenberger Pfahlbauern in der Gartenstadt Falkenberg bei Grünau am morgigen Sonntag, das nachmittags um 2 br beginnt, hat den erhabenen Zweck, den mehr zweifelals sagenbaiten Chammerfürsten Rah- Rib- Rab- Rullah wieder auszubuddeln, deffen gleichfalls höchst zweifelhaftes Grab man in Falkenberg entdeckt haben will. Die Falkenberger, fühn wie sie sind, behaupten auch, daß sie seinerzeit beim Ausverkauf der Hohenzollern -( S. m. b. H. das berühmte Hohenzollernwetter um ein billiges erworben hätten. Sie wollen es morgen gleichfalls vorführen. Also: Falken- Bergheil!
Die Ueberschwemmungen im Vogtland . Durch die bereits gemeldeten Wolkenbrüche sind weite Teile des Vogtlandes und der angrenzenden thüringischen Gegenden vollständig unter Wasser gesetzt worden. Alle Bäche und Flüsse sind über die Ufer getreten und führen Zäune, Baumstämme und Hausrat mit sich. Fast alle Wiesen sind überschwemmt und gleichen Seen. Benuzung der überschwemmten Arbeitsfäle und Arbeitsmaschinen Viele Fabrikgebäude sind vollständig unter Wasser gesetzt und die ist vollständig unmöglich. Seit ungefähr 21 Jahren ist in dieser Gegend ein hochwasser von ähnlich fatastrophaler Ausdehnung nicht vorgekommen. Für Leipzig hat das Unwetter einen neuen Reford insofern geschaffen, als die Niederschlagsmenge nach den Messungen des Geo- Physikalischen Instituts 115,3 Liter auf 75 Liter im Oktober 1889 gemessen waren. In Mühlden Quadratmeter ergeben, während bisher als Höchstmenge grün bei Auerbach hat das Unwetter ein Todesopfer gefordert. Aus Zwickau in Sachsen wird gemeldet, daß die Mulde Hochwasser führt. Innerhalb weniger Stunden schwoll der Fluß bis auf beinahe drei Meter über normal an. Im Laufe der späten Abendstunden ist ein leichtes Nachlassen des Hochwassers zu verzeichnen.
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Jugendveranstaltungen.
5. Abt. Neukölln Morgen früh Fahrt. Treffpunkt 16 Uhr Ringbahnhof.
Arbeitersport.
Großkampftag der Sportlichen Vereinigung Nord- Ost. Gestern abend gelangten in der Böhmischen Brauerei vor einem zahlreichen Bublifum die Kämpfe der Sportlichen Vereinigung " Nord- Ost" zum Austrag. Im einleitenden Jiu- Jitsu- Kampf entledigte sich Lups( NO.) Redlich( Lurich) erst nach 6 Min. 54 Set. durch Bauchscheren Krüger( NO.) machte schnelle Arbeit und befreite sich von Hunger( Boran) in 1 Min. 50 Sek. durch Armhebel. Dann demonstrierten Puhlmann und Angermüller einige An- und Abwehrgriffe in der anschaulichsten Weise. Der Borkampf der flinken Fliegengewichtler( Dorschinski( Lurich)- Paris( NO.) endete nach 5 Runden mit unentschieden. Hoffnach der ersten Runde auf. Ebenso streckte Schulz( NO.) gegen Wassermann( Zurich ) in der ersten Runde die Waffen. Der Herausforderungskampf Lewandowski( Lurich) gegen Habermann( NO.) enttäuschte, der schwere Lewandowski vertrödelte viel Zeit beim Abpassen einer günstigen Gelegenheit, bei Habermann vera mißte man die Angriffsfreudigkeit. Nach 5 Runden fonnte es Habermann nur zu einem Punttsieg bringen. Schöne Momente zeigten Ein ungetreuer Postbeamter. die Ringkämpfe, die mit vielem Schneid ausgetragen wurden. Der Nach längeren Beobachtungen ist es der Kriminalpostdienststelle Neuköllner Kreismeister Dro as( Berolina) legte Oppermann gelungen, einen ungetreuen Posthilfsschaffner, den 24 Jahre alten( NO.) nach 1 Min. 15 Sef. auf die Matte. Brasch( Nord- West) illi Dahlke, zu entlarben und festzunehmen. Dablfe, der schon und Utecht ( NO.) trennten sich nach 10 Minuten ohne Resultat. feit mehreren Monaten auf dem Poſtamte W 8 beschäftigt ist, In einem schönen Treffen blieb Madus( NO.) über Schneider fälschte die Ablieferungsscheine von Einschreibe-( Boran) nach 8 Min. 27 Set. Sieger. Jaroczewski( Adler) briefen und unterschlug dann die Scheine. Er gibt einige mußte ebenfalls nach 8 Minuten eine Niederlage von Richter( NO.) 20 alle zu. Doch ist anzunehmen, daß noch weit mehr Vereinstecken. Der schwere Razkowski( Nord- Weſt) konnte erst in untreuungen auf sein Stonto tommen. Wie bis jetzt festgestellt 5 min. 35 Set. No ad( ND .) auf beide Schultern drücken. In den wurde, erbeutete er 3000 Goldmart. Die fremden Valuten, die Schlußfämpfen im Jiu- Jitsu unterlag Leppelt( Zurich ) durch sich in Auslandsbriefen befanden, wechselte er in der Münzstraße Armhebel gegen Wolff( NO.) in 3 Min. 5 Set. Krawczat ein. Bei diesem Geschäft aber wurde er, wie Dahlte felbst sagt, siegte durch Nierenschere in 2 min. 17 Gef. über Schneider so über das Dhr gebauen", daß er die Inlandbriefe mit Renten( Zurich ). Im Revanchekampf der beiden Meister Steinfe( NO.) mart bevorzugte. Das Geld berpragte er. Als er verhaftet wurde, und Gillert( Köln ) fiegte nach schönem, technisch gutem Kampf Diejenigen ersterer über den riesigen Gillert in 15 Min. 40 Set. durch Nasenfand man bei ihm nicht mehr einen Pfennig. bie schon seit längerer Zeit Einschreibebriefe erwarten, oder wissen, Empfänger, die zu den Bestellbezirken des Poftamts W 8 gehören, quetscher. baß abgefandte noch nicht in ihrem Bestimmungsort eingetroffen find, werden gebeten, sich bei der Kriminalpostdienststelle oder bei dem Untersuchungsreferenten, IX C, Königstr. 61, zu melden.
Eine für Automobile wichtige Entscheidung fällte das Potsdamer Amtsgericht unter dem Vorsiz des Amtsgerichtsrats Westphal. Der Kaufmann Ernst Weil aus Berlin fuhr am ersten Pfingstfeiertage mit feinem Kraftwagen die Chaussee nach Potsdam- Bornim . Er wurde dort von einem Landjäger an gehalten, die Autonummer notiert, und nach einigen Tagen erhielt in beträchtlicher Höhe. Der Beamte batte auf Grund einer Stopp- mann( ND .) gab den Kampf gegen Anderka( Boran) bereits Weil tegen zu schnellen Fahrens einen Strafbefehl uhr eine& ahrgeschwindigkeit von 51 Kilometer festgestellt. Im Einspruchverfahren vor dem Potsdamer Amtsgericht wurde der Angeklagte auf Staatstoften freigesprochen. Die Freisprechung begründete der Vorfißende damit, daß das Gericht die unbedingte Zuverlässigkeit einer Stoppuhr nicht anerkenne.
Merkwürdige Unterschiede.
Aus Kreisen der Straßenhändler schreibt man uns: Ein mir bekannter Zeitungshändler holte sich am 4. Juni d. J. einen Legitimationsschein und mußte dafür 1 M. für das Jahr 1924 zahlen( lt. Tgb.-Nr. P.-Pr. 8. 1924 Polizeiamt Prenz lauer Berg ). Ein anderer Händler, welcher am 5. Juni, also einen Tag später, sich einen Legitimationsschein holte, mußte für den Monat 2 M. zahlen. Es wurde demselben auf Amt Wedding gejagt, wenn er
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Theater der Woche.
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Bom 17. bis 25. August 1924. Schauspielhaus: Die Frau ohne Kuß. Deutsches Theater: Klubleute. Rammerspiele: Das Reichff an der Tür. Leffing- Theater: Wien gib acht. Opernhaus am Königsplay: Marietta. Die Tribüne: Biederleute. Deut sches Künstler- Theater: Ontel Bernhard. Renaiffance- Theater: Simson und Delila. Trianon Theater: 17. und 18. Kinder der Freude. Ab 19. Der Teufelsadvokat. Residenz- Theater: Hinkemann. Theater in der Kom mandantenstraße: Mister Globetrotter. Intimes Theater: Der Alb. Nacht. Lustspielhaus: 17. bis 20. Die Hausdame. Ab 21. Der Familienkleds. Metropol- Theater: Mascottchen. Theater am Kurfürstenlichter. Der Befehl. bamm: 17. und 18. 7½ Uhr: Morphium; 10 Uhr: Der Berwolf. 19. bis 25. 7 Uhr: Der Werwolf; 10 Uhr: Morphium. Rose Theater: 17. bis 22. Ab 23. Komtesse Guckerl. Rafino- Theater: Muß Liebe Johannisfeuer. schön sein. Nachmittagssor# ellung. Rose- Theater: Auf der Gartenbühne täglich: Glüdsschulze.
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