Erläuterung des Macdonald- Briefes.
Paris , 20. Auguft.( WTB.) Der Quai d'Orsay( das Außenminifterium) hat aus Anlaß des nachträglich veröffentlichten Briefes Macdonalds an Herriot und Theunis über die militärische Besetzung des Ruhrgebiets der Preise Erklärungen ab gegeben, aus denen„ Echo de Paris" folgendes mitteilt: Der Brief Macdonalds an Herriot und Theunis darf nicht als ein unfreundlicher Att gegenüber Frankreich aufgefaßt werden; er wurde bereits am vorigen Sonnabend au Herriot und Theunis gerichtet. Macdonald eß ihn jedoch in der Annahme wieder 3 urid. ziehen, daß er für den Erfolg der Verhandlungen hinderlich jein könnte; dann ließ er ihn nachmittags um 5 Uhr, als die Konferenz abgeschlossen war, von neuem überreichen. Der Brief Tonnte die franzöfifche Delegation nicht überraschen, denn es war jetzt für niemand ein Geheimnis, daß die letzten Berhandlungen äußerst heifler Art waren. Sobald man erfahren hatte, daß die Konferenz den französischen Vorschlag über die Räumung des Ruhrgebiets nach Ablauf eines Jahres angenommen hatte, erhob die deutsche Preise ein großes Geschrei und Macdonald war in seinem eigenen kabinett( lies: Snowden! Red.) Gegenstand der heftigsten Angriffe. Macdonald wollte durch die Beröffentlichung des Briefes zeigen, daß, entgegen dem, was feine Gegner behaupten, auch er selbst seine Haltung nicht gewechselt hat. Diese Erklärung des Macdonald- Briefs als einer Ceste grundsäglicher Rechtsverwahrung soll den Sturm beschwichtigen, den die Poincaristen entfacht haben und unter hem die schwankenden Gestalten der Linksmehrheit, vor allem die 42 Loucheur- Leute, sich zu beugen scheinen.
Snowdens Kritik.
PP
Condon, 20. August. ( EP.) Der Manchester Guardian" veröffentlicht ein Interview mit dem Schahlanzler Snowben. Dieser erklärte, daß er in zwei Punkten nicht mit den Beschlüssen Der Londoner Konferenz übereinstimme. Nach dem Versailler Bertrag sei Deutschland gezwungen, bis zum Jahre 1920 Sachlieferun gen zu leisten. Nach diesem Zeitpunkt falle diese Demüti gung weg. Nach dem Londoner Abkommen aber müssen die obligatorischen Lieferungen von Kohlen, Kots und Farbwaren auch noch weiterhin fortgesetzt werden. Der zweite Bunft der Lon doner Beschlüsse, den er nicht genehmigen tönne, habe auf die Reparationsgelder innerhalb Deutschlands Be ? ug. Alle Delegationen, mit Ausnahme der franzöfifchen, fcien barin einig gewesen, daß solche Anlagen innerhalb Deutsch lands wenig wünschenswert seien. Nur Frankreich habe auf die Einnahme dieser Bestimmung gedrängt. Ueber die Ruhrbefehung citfärbe Snowden: Ich habe nie begriffen, weshalb das Ruhrgebiet euch nur einen einzigen Tag nach der Durchführung des Dawes lanes befekt bleiben sollte. Die einzige Entschuldigung wäre geefen, daß die französische öffentliche Meinung eine I fortige Räumung nicht zuließ. Ich weiß nicht viel über die fentliche Meinung in Frankreich . Ich weiß aber, daß es sich in Diefer Ungelegenheit in der Hauptsache um die Meinung Poin. carés und Loucheurs gehandelt hat. Dieser lettere ift nach Pondon gekommen, um die Haltung Poincarés zu unterstützen und er wurde vom Privatsetretär Poincarés, der benfalls nach London gekommen war, unterstützt. General Mollet hat auf der Beibehaltung der Truppen an der Ruhr Teftanben, aber nicht aus Reparationsgründen, sondern aus Grün der Sicherheit. Dieses Argument wird aber in einem Schr noch ebensoviel Gewalt haben wie heute. Die Wahrheit ist, baß die französischen Industriellen, deren Führer Loucheur beabsichtigen, gewisse deutsche Industrien unter ihre Ron. trolle zu bringen. Sie madjen nicht einmal die geringste Anfrengung, um diese Absicht zu verbergen. Es liegt eine große Gefahr darin, daß politische Mittel zur Anwendung fommen, I'm dieses Ziel zu erreichen. Das zwischen Frankreich und Deutsch and geplante Handelsablommen ist vor allem ein politisches In frument und bedroht in erster Linie England.
London im Auswärtigen Ausschuß.
Die Delegation erstattet Bericht.
Der Auswärtige Ausschuß des Reichstages trat heute vormittag 10 Uhr zu seiner ersten Sizung nach Rückkehr der deut schen Delegation von der Londoner Konferenz zusammen. Als Ber treter der Reichsregierung waren zu Beginn der Sigung anwesend: Reichsfangler Marg, Außenminister Dr. Stresemann, Finanzminister Dr. Luther. Vom Ausschuß selbst nahmen nachstehende Mitglieder an den vertraulichen Verhandlungen teil: von den Deutschnationalen Hergt, Graf v. Westarp, Wallraf, Dr. Hoeksch, und Dr. Reichert, von den Sozialdemofraten: Wels, Müller Franken, Dittmann, Dr. Breitscheid und Dr. Hilfer. ding; vom Zentrum: Fehrenbach, Dr. Spahn- Berlin , Dr. Raas. Trier ; von der Deutschen Volkspartei : Freiherr v. Rheinbaben, Dausch- Hamburg und Dr. Curtius; von den Nationalsozialisten: von Graefe, Graf zu Reventlow; von den Demokraten: Graf v. Bernftorff, Dr. Haas- Baden; von der Bayerischen Boltspartei: Graf von Lerchenfeld; von der Wirtschaftspartei: Dr. Bredt und von den Rommunisten: Roenen, Münzenberg , Stöder und Frau Gohlte.
Als erster Redner ergriff Reichskanzler Marg das Wort, worauf Außenminister Dr. Stresemann und Finanzminister Dr. Luther sprachen. Die Verhandlungen dürften längere Zeit in Anspruch nehmen.
Herriot hält sein Wort.
Der Abbau der Regic.
Dortmun, 20 Anguft.( IB) Das Reichsbahnverkehrs. amt Dortmund teilt mit: 2 jofortiger Wirksamteit werden Zollnebengebühren der Eisenbahn( Vorführungs-, Abfertigungs., Schrelb. und Formulargebühren) im Verkehr von und nach der Regie auf Reichsbahnübergängen von der Reichsbahn nicht mehr erhoben.
Nachtarbeit in der Filmstadt...!
ra- da- ra- ba- ra- da
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An der Filmstadt in Neubabelsberg wohnen wir. Acht Uhr abends!- In eine gedankenschwere Arbeit vertieft size ich am Schreibtisch. Draußen tiefer Friede über märkischem Stiefernwalde. Da! bum! bum! 1-13wei leuchtende Raketen, ein Höllenlärm, als wären alle Teufel los. Abend für abend dasselbe Lied. Meine Frau sieht mich von der Seite an. Sie weiß, daß ich jedesmal in diesem Moment wie ein rafender Stier aufspringe, verdammter Affentanz!" brülle und in einem endlosen Redesdjwall Betrachtungen darüber anstelle, mientel Merger und Zorn die Filmgesellschaft mit ihrem blöden Lärm bei den Umwohnern hervorruft, wieviel vor Schred zerschlagenes Glas und Borzellan, wieviel Chezermürfnisse, und- wieviel Geld dazu nötig wäre, um das alles wieder einigermaßen gutzumachen. Das Ergebnis ist gewöhnlich für uns beide ein Anspruch auf eine vierwöchige Erholungsreise nach Meran oder Berchtesgaden . Aber mit der Ruhe im Vorort" ist es gründlich vorbei. Es ist unmöglich, einen Gedanken zu fassen, und es tommt so, wie es fast jeden Abend tommt: Nach einigem Hin und her machen wir uns auf und hin zu dem Ort des Spektafels. Was anderes kann man doch nicht mehr unternehmen. Nun lungern wir am hohen Stacheldrahtzaun der Filmstadt umher und schauen angestrengt in die Scheinwerferbelle. Da stehen aus Holz, Pappe und Gips erbaute Wolfenfrazer. dreißig Stockwerke hoch, dahinter eine trogige Ritterburg aus ältester Zeit. Dort vor einem auf eine Riesenieinwandfläche gemalten Dzean. ein Drachenschiff der Widinger, gleich daneben ein indisches Bungalow und ein Rolandsbrunnen. Unter einem Schuppen ein Stüd brasilianischen Urwaldes von derselben Materie wie der Ozean. Als wenn die Sehenswürdigkeiten aller Zeiten und Länder einen Berein aufgemacht hätten. Die ganze Aufmert. samkeit erregt der gepflasterte Plak vor dem Wolkenkrager; dort erzeugen vier Feuerwehrleute einen fünstlichen Regen, Autos rasen vorüber, jetzt tommt ein richtiger vollbesetzter Autobus, dazwischen Fußgänger mit Regenschirmen. Anscheinend soll es eine New Korter Straßenszene bei Regenwetter sein. Im Hintergrunde zählt eine Donnerstimme:" Bierundzwanzig, fünfundzwanzig, fechsundzwanzig". An einer geheimnisvollen Kiste turbeln zwei Männer in meißen Kitteln. Dazwischen ein Knattern, Brüllen, Saufen... Sieh da, Thomas!" ruft meine Frau entzückt und deutet mit der Hand nach vorn, dort die fleinen fünstlichen Menschen aus Holz, ad und dort das fleine Auto, wie niedlich!" Ich sehe natürlich gar nichts, beim besten Willen nicht mir wird die Sache über. Ich schüße Kopfschmerzen vor, damit wir endlich wieder nach Haus tommen...
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So geht es nun schon den ganzen Sommer, Tag für Lag; da mit sich später einmal hunderttausend Menschen die Köpfe darüber zerbrechen fönnen, wie„ die Filmonteis das wohl gemacht haben", müssen wir unseren Abendfrieden und unsere Nachtruhe hingeben. Manchmal wünsche ich die Auflösung in das Nirwana.
Ein wildgewordener Chauffeur.
Zwei Personen überfahren und schwer verletzt.
Das wilde und rücksichtslose Fahren eines anscheinend angetrunkenen Chauffeurs setzte die Passanten der Libauer und Revaler Straße gestern abend in helle Empörung. Der Unmensch überfuhr einen siebenjährigen Knaben und eine 59jährige alte Frau, die mit schweren Verlegungen ins Krankenhaus geschafft werden mußte. Um ein Haar hätte er auch noch einen Motorfahrer über fahren, beffen Rad jedoch vollkommen zertrümmert wurde. Das Auto führte die Nummer A. I. 14 537.
an
gegen einen mitten auf dem Fahrdamm stehenden Mast der elek= trischen Hochspannungsleitung gefahren und hatte den Mast glatt umgebrochen. Durch den Sturz wurden zwei weitere Masten in Mitleidenschaft gezogen. Infolgedessen zerrissen sämtliche Drahtleitungen der Hochspannungsleitung, die den Strom von Frankfurt an der Oder aus dem Hochvoltwert Steglig zuführt. Die Unfallgen ersetzt. Die Wiederherstellung der Fernstromleitung wird erst ftelle wurde sofort gesperrt und der Strom durch andere Zuleitunin den nächsten Tagen erfolgen.
Schluß mit der Schulzerstörung.
lung des Bundes entschiedener Schulreformer" am Das war des Thema eine: g itbesuchte öffentlichen BerfarmDienstag abend im Friedrich- Wilhelm- Realgymnasium in der Kochstraße. Bon ben schmugiggrauen Wänden der Schulaula grüßten vergilbte Lorbeertränze mit schwarzweißroten Schleifen.
aus Der
Man lasse sich durch feinen Scheinaufbau täuschen, warnte als erster So also fieht es aus in unseren Schulen und noch schlimmer. Redner Siudienrat Schröter, die soziale Lage der Jugend ist schlimmer als je zuvor. Auf der anderen Seite hängt über der Lehrerschaft das Damoklesschweit der noch bis 1927 gültigen Abbauverordnungen, durch die man verständlicherweise fein Geschlecht freier Was soll noch entschiedene Schulreform", da doch die Schulreform Lehrer, sondern eine Schar berufsunfreudiger Stellenjäger heranzieht. eigentlich schon längst entschieden ist?, fragte im Hinblid auf folche Berordnungen, im Hintlid auf die durch und durch reaktionäre Dent schrift des Ministerialrats Dr. Richard als nächster Referent Studienrat Dr. Müller. Diese Denkschrift, die versucht, der Finanznot eine pädagogische Tugend zu machen, fucht 3mang und Freiheit in Der Erziehung Zu Der= einigen. Der gange fleinliche Kompromiß, der uns wieder alle mögstatt von der Realität des Heute und der Notwendigkeit des Morgen. lichen Schulsysteme befchert, geht von alten, überlebten Ideen aus, Was wir brauchen, find wirkliche Gemeinschaftsschulen, führte ergänzend Studienrätin Banten aus, indem sie von ihrer müh feligen Arbeit an den„ Spandouer Reformschulen" erzählte. Als die Behörden die wenigen fampfbegeisterten Lehrer, die fünfhundert Kinder zu wirklichen wertvollen Zeitgenossen hier erziehen wollten, pöllig im Stich ließen, wandte sich eine Deputation um Hilfe bittend fagen wußte:„ Aber ich bitte Sie, das ist ja ein vollkommenes direkt an den Kultusminister Böliz, der, bezeichnend genug, nur zu Novum!" Heute sind von der ganzen Arbeit ein paar armfelige religionslose Gammelflaffen" übrig geblieben.„ Das Novum" Das Neue! Das ist's, mogegen fich in diefem preußischen Beamten alles auflehnt, und wenn diesen verstaubten Stubenpädagodels ihr Berstand zehnmal fagen müßte, daß dieser Widerstand die schlimmste aller Sünden, die Sünde wider den Geist ist, instinktiv würden sie sich Dagegen mehren, weil sie mit dem Herzen nie empfinden werden, was nothut. Genosse Professor Deftreich wies in großangelegtem Umriß den einzig möglichen Weg der Heilung: nicht Erpansion, sondern Intensivierung der Wirtschaft verlangt nicht nur Erziehung zum Staatss, sondern auch Erziehung zum Weltbürger. Nicht Schulreformation, sondern Schulrevolution! Das war der Kern feiner begeisternden Rede.
Drei faft einstimmig angenommene Resolutionen und eine rege Aussprache bestätigten die erfreuliche Gemeinsamfeit des Willens, daß es an der Kraft nicht fehle, mollen wir hoffen.
Barmherzige Samariter". Bon epileptischen Krämpfen befallen wurde gestern abend der Roch Wilhelm 2 . aus der Stephanstraße. Er ging von seiner Arbeitsstelle burch die Bremer Straße nach Hause, als ihn sein Leiden erfaßte. Che noch Polizeibeamte herbeieilen fonnten, hatten schon barmherzige Samariter" sich feiner angenommen. Sie hatten ihn in einen Hausflur getragen. Als der Anfall überstanden war, 2. fich erholt hatte und sich nun nach Hause begeben wollte, mußte er feststellen, daß ihm seine Brieftasche aus der inneren Rodtasche entwendet worden war. ber Tasche befanden sich außer wenigem Geld feine Ausweispapiere,
Steuerfarten u, a
In
Feuer in der Friedrichsruher Straße. Aus noch nicht geklärter Urfache brach gestern abend im Haufe Friedrichsruher Straße 4 in a lenfee in einer Dachwohnung Feuer aus. Die fofort alarmierten Wilmersdorfer und Schmangendorfer Wehren griffen mit zwei C- Rohren ein. Etarte Qualmentwicklung, die durch aufgestapeltes Gerümpel hervorgerufen wurde, verhinderte das Borgehen der Behren beträchtlich. Erst nach angeftrengter Arbeit gelang es, die Gefahr des Uebergreifens der Flammen auf den Dachstuhl zu beseitigen und das Feuer zu löschen. Eine noch unbekannte Dame rettete das dem Wohnungsinhaber gehörige Kind, das eingefchloffen war.
Reichsbauner Schwarz- Rot- Gold. Kameradschaft Prenzlauer Berg . Friedrichshain und Mitte stellen heute abend 6 Uhr den Saalsus im Saalbau Friedrichshain. Leitung Kamerad Stahl.
Das Auto tam in wilder Fahrt die Libauer Straße her untergefahren und fuhr in rasendem Tempo vor dem Hause Nr. 9 auf den Bürgersteig. Hierbei wurde der sieben Jahre alte Johann Jablonsti überfahren und Beinen schwer verlegt. Durch den Schwung, mit dem Kopf und ber Chauffeur auf den Bürgersteig gefahren war, geriet er noch in die Fensterscheibe der Firma Rübner u. Fabig, die er vollkommen zertrümmerte. Ais er gefehen, was er für Unheil angerichtet hatte und Passanten herbeigeeilt waren, um den Chauffeur festzustellen, fuhr er in wildem Tempo rüdwärts vom Bürgersteige wieder herunter. Dabei fuhr er die 59 Jahre alte Frau Sebwig Siebed aus der Ropenhagener Straße 19 um. Auch sie erlitt fdywere Berlegungen am Hals und an den Beinen. Ohne sich um fahrer, der, von entgegengesetter Richtung fommend, in die die angefahrenen Menschen nun zu kümmern, fuhr der Autoführer Revaler Straße ein. Hierbei faßte er einen Motorrad. fahrer, der non entgegengesetter Richtung fommend, in die Libauer Straße einbiegen wollte. Das Auto faßte das Motorrad, fuhr darüber hinweg und gerirümmerte es vollständig. Dem Fahrer des Rades, dem Landeskultursekretär Karl Horst, war es gelungen, fich beiseite zu werfen. So fam er glüdtidyermeife mit Hautabschürfungen davon. Trotzdem Publikum und Polizei bemüht waren, das Auto anzuhalten, gelana es dem Fahrer doch, die Parteinachrichten Revaler Straße hinabfahrend, in die Warschauer Straße einzubiegen und zu entkommen. Troß der allgemeinen Aufregung gelang es wenigstens die Nummer des Wagens festzustellen, es frug die Nummer A. I. 14 537. Bei dem zuständigen Bolizeirenier wurde fofort Strafanzeige gestellt. Der rücksichtslose Fahrer wird seiner Strafe nidyt entgehen. Die zwei angefahrenen Personen mußten in das Krankenhaus geschafft werden.
Bösartige Verleumdungen des Reichsbanners.
Wetter für morgen.
Berlin und Umgegend: Kühl, tollig, zeitweise aufllarend, einzelne leichte Regenschauer. Deutschland : Ueberall Mühl und veränderlich mit leichten Regenschauern.
für Groß- Berlin
ffets an das Bezirkssekretariát, 2. Hof, 2 Trep. rechts, zu richten.
13. Rreis. Tempelhof , Martendorf, Marienfelde nub 2ichtenrabe. Die Jugendmethe finbet ftatt am Sonntag, 28. Geptember, vormittags 10 Uhr. An melbungen am Sonnabend, 23. Auguft, nachmittags 3-4 Uhr, in Tempelhof , Schule Werderstraße bei Behrer Kurt Witthauer.
74. Abt. Behlendorf . Frauengruppe. Morgen Donnerstag 2 Uhr am Markt. Gemeinsamer Sparziergang zum Rönigspag und Raffeetochen. 136. Abt. Steinidendorf- Oft. Donnerstag, 21. Auguft, 7 Uhr, Frauenabend im Seebad, Residenzite. 49. Bericht vom Bezirksparteitag. Neuwahl der Leiterin. Jugendheim, Griinauer Str, Bersammlung. Bortrag des Genossen Schröder über Rechte und Pflichten ber Elternbeiräte". Dringendes Erscheinen er forberlich.
Jugendveranstaltungen.
Sub.Dft R. B. und. B. Heute abend Borstandssigung bei Siea, Naunyn ftraße 9. Unbedingtes Erscheinen der Borstandsmitglieder erforderlich.
Sport.
In steigendem Umfang und immer frecher werdendent Lon stopenid. Elternbeiräte und Bertreter. Am Donnerstag, abends 7 Uhr, im werden von der rechtsstehenden Presse, nicht zum wenigsten auch von den weniger bekannten völlischen Wochenblättern Angriffe auf bas Reichsbanner unternommen. Diese Angriffe, so teilt der Gau vorstand Berlin- Brandenburg des Reichsbanners mit, bemühen sich, die Beranstaltungen des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold herabzu feben oder über die Art und Bedeutung der Organisation bewußt falsche Nachrichten zu verbreiten. So wird in der letzten Zeit mit Vorliebe eine Mitteilung verbreitet, daß jedes Mitglied des Reichs banners bei seinem Eintritt nicht nur Windjade und Blautappe tostenlos erhalte, sondern darüber hinaus noch ein bares Hand. geld, das anfangs 20 m., dann 40. und jegt gar 60 m. betragen soll. Die Verbreiter dieser Gerüchte gehen babet pon ihren eigenen Brinzipien beim Aufbau der Butsch- und Geheim. organisationen aus, deren Wachsen und Zusammenhalten ja mur durch eichliche Freibierfpenden und dergleichen gesichert war, und sie fönnen sich nicht vorstellen, daß sich große Maffen nur um einer Idee willen um ein Banner scharen. Es ist felbstverständlich eine glatte Erfindung, daß die mit glieder des Reichsbanners materielle Unter. itigungen erhalten. Auch Windjade und Blautappe muß sich jedes Mitglieb auf eigene Kosten anschaffen und außerdem auch ein, wenn auch geringes Eintrittsgeld von 50 Bf. und die laufenden Monatsbeiträge zahlen. Hinier dem Reichsbanner behen nicht großfapitalistische Kreise wie etwa bei den Hitler organisationen. Alles, was im Reichsbanner bisher geschaffen Selbstänmurbe, wurde aus den fleinen Beiträgen, mehr noch aber durch die unermüdliche und aufopfernde Arbeit aller Mitglieder ermöglicht.
Der Volksentscheid in Schaumburg- Lippe . Bildeburg, 19. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Der vom Orb nungsblod beantragte Bolts entscheid, für den bie Regierung den Stichtag auf den 24. August festgelegt hat, richtet sich in erster Linie gegen die sozialdemokratische Mehrheit, die der Ordnungsblod unter allen Umständen beseitigen möchte. Die Mel. dung der Telegraphen- Union, wonach es sich bei der Auseinander jehung in Schaumburg- Lippe in erster Linie um die Selbst än bigkeit von Schaumburg- Lippe handele, ist irreführend.
Politischer Mord in Sofia . Der frühere Sekretär ber kommunistischen Organisation, Samofow, der vor kurzem am. nestiert wurde, ist am hellen Tag in feiner Billa ermordet
worden.
Glückwünsche zum Condoner Berfrag hat der Reichspräsident Dom Präsidenten Arturo Alessandri der Republit Chile er halten und bantend beantwortet.
Ein Laftauto als Stromstörer. Unter einer außerordentlich störenden, stundenlang anhaltenden Unterbrechung der elektrischen Stromzufuhr hatten infolge eines eigenartigen Unfalls am gestrigen Abend die westlichen und füb lichen Vororte Friedenau , Lichterfelde , Lantwig, Dahlem , Behlen dorf , Grunewald und Mariendorf zu leiden. In der Wilhelm Bajewaldt- Straße in Mariendorf war ein Lastkraftwagen
V. Rhön - Segelflug- Wettbewerb. Fliegerlager Waffertuppe, 19. Auguft. Auf der Wasserkuppe ftürmt uo tost es weiter. Regen und Sturm wechseln ab mit Gemitter unb Hagel. In der Nacht vom 18. zum 19. August erreichte der Sturm die feltene Stärfe von 25 Metern in der Sefunde. Im Lager find nunmehr 44 Segelflugzeuge eingetroffen, davon vier mit Motor: 1. Blume/ Hentfen- Hannover auf Habicht" mit einem 2 Zylinder Siemens- Motor; 2. Bäumer- Hamburg auf feinem Einbeder mit einem englischex Douglas 8 PS Motor; 3. Martens- Fulda hat seinen Mo- Motor der Norddeutschen Maschinenfabrik Pinneberg eingebaut, mit der Fertigstellung des englifchen Douglas- Motors ift er beschäftigt; 4. Hans Frh. v. Schertet auf G. G. 1 ist mit einem No Motor ausgerüstet. Für den 24. August, bem Tag des Kiffinger Flugturniers, ist ein Zielflug von der Wafferkuppe für Eegelflugzeuge mit eingebautem Hilfsmotor ausgeschrieben. Auch in den frühen Morgenstunden stürmt es weiter, ohne daß die Meteorologen einige Ausfidt auf befferes Better machen fönnen. Gegen drei Uhr hörten Sturm und Regen auf, bas Wetter Blärte sich bei böiger Winden. Es starteten: 1., Benean- Rönigsberg auf seinem Doppeldeder, 2. Otto- Darmstadt auf Margarethe, 3. der Weltrekordmann Schulz- Königsberg auf einer neuen Maschine. Es ist mehr wie bedauerlich, daß diese neue, äußerlich glänzende Maschine zu Bruch fam, zumal Schulz sein Motorsegelflugzeug in Staaten beim Ausprobieren des Motors zerschlagen hat.
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