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erlauben uns aus diesem Grunde, an Sie mit der Bitte heran- zutreten, uns ln diese« Punkte unter die Arme zu greisen. Ebenso würden wir es freudig begrüßen, wenn sich aus diesen Mitteln noch di« Beschaffung je einer Fahne für Stahlhelm und Wer- wolf ermöglichen ließe. Wir wissen, wie schwer es ist. in den uns nahestehenden Kreisen in dieser Zeit Gelder für andere Zwecke als für die zur eigenen Vetriebsführuog auszugeben, und dennoch geben wir uns der an- genehmen Hoffnung hin, daß Sie Ihr wohlwollen unseren Verbänden gegenüber durch ein« Geldspende nach Ihrem Gutdünken zeigen und wir beim Einsammeln nicht leer ausgehen.
Front Heil! Der Stahlhelm Bund der Frontsoldaten Ortsgruppe K r e i n i tz Funke.
Wehr Heil! Der Werwolf Bund deutscher Männer Ortsgruppe Zeithain Schneider.
Wird hier noch in würdeloser Art bei Industriellen ge- bettelt, so geht die Stahlhelm-Gruppe in Zwickau   mit un- verkennbaren Drohungen vor. In einem Rundschreiben führt sie zunächst auf, wer beim Stahlhelm oder Werwolf Mitglied werden kann, darunter auch diePassiven", diedurch monat­lich am bestimmten Tage zu leistende Beiträge zur Durch- stchrung unserer Aufgabe" mitwirken, wobei die Höhe des Beitrags jedem Geber freundlichst überlasten wird. Nach dieser sachlichen Einführung in die Stahlhelm- und Werwolf-Geheimnisse heißt es mit nicht mißzuverstehender Deutlichkeit: Folgende Tatsache wirb Si« zu besagter aktiver oder passiver Mitarbeit bei uns sicher veranlassen., Die proletarischen roten Hundertschaften und die illegale rote Poliz« sind verboten. Diese werden jedoch jetzt unter anderm Namen mit internationalen Geldmitteln und mit großem Tamtam neu aufgezogen unter dem Titel: Republikanischer Frontkriegerbund(genannt Holzhelm), unter den Farben schwarzrotgold. Führer sind genügend bekannt« Genosten, die kein Vaterland kennen, das Deutschland   heißt, Kommandeur Ober- genösse Polizeioberst(ehem. königl. bayr. Oberleutnant) Schütz in- g e r(Dresden  ), dahinter als oberste Behörde Sowjet-Moskau  (Trotzki-Bronstein, Radet-Sobelsohn, Sinowjew-Apfelbaum, di« Mastenmörder und Verbrecher). Sag« mir, mit wem du gehst, und ich will dir sagen, wer du bist! Wir fragen Sie, ob Sie Ihre Interessen und Person besonders sicher in diesen Händen wähnen oder ob Sie alsDeutscher  " sich doch lieber uns zuwenden. Ihre Entscheidung muß seht fallen: Sie können sich derselben nicht etwa entziehen, denn Ihr Stillschweigen bedeutet wohlwolleude Neutralität gegenüber Holzhelm und dieser jetzige Entscheid ist maß- gebend für alle hieraus sich zwangsläufig entwickelnden Folgen, an denen Ihr etwaiger späterer Entscheid nichts mehr gutmachen kann! Entscheiden Sie sich also: ,chie deutsch!"dort bolschewistisch!" D«r Stahlhelm Bund der Frontsoldaten Ortsgruppe Zwickau. Anmeldungen möglichst schriftlich an: Otto Leuner jr., Bis- marckstraß« 21, oder jedes bekannte Mitglied. Wir sehen von der verleumderischen Behauptung, der republikanische KriegsteilnehmerbundReichsbanner Schwarz-Rot-Gold" stehe unter Aufsicht Moskaus  , einmal ganz ab, weil sie ja nur den Zweck hat, Geld herauszuschlagen. Und dazu ist den teutschen Organen jedes Mittel recht. Aber der letzte Satz dieses Anfchreibens ist nichts anderes als ein glatter Erpressungsversuch. Wie man� er Geschäftsmann wird sich angesichts solcher Sprache sagen: Nun, opfern wir wieoer einmal, damit uns die Gesellschaft vom Halse bleibt! Dann aber treten dievaterländischen" Gestalten auf und reden von demHandgeld", das angeblich den Mitgliedern desReichsbanners" gezahlt werde. Sie olle treiben emsig Schnorrerei und politische Erpressung, um dann eine Macht vorzutäuschen, die sie nicht besitzen und nie besitzen werden. wenn die Republikaner   ihre Kräfte zu sammeln wissen.
die ErzbergermSrüer. Zwei Kriminalbeamte nach Ungarn   unterwegs. Nachdem die Verhaftung des angeblichen Förster, der in Wirk- liäzkeit einer der Erzberger-Mörder sein dürfte, bekanntgeworden war, hat die Deutsche Gesandtschast in Budapest   Schritte unter- tiommen, um die Auslieferung an Deutschland   zu erlangen. Dle ungarische Regierung erklärte zunächst, es steh« ja noch nicht fest, ob die deutschen   Gäste des Abg. Gömbös die Mörder Erzbergccs seien. Um die Identität festzustellen, hat der Untersuchungs- richte? beim Landgericht Offenburg   in Baden  , wo die Mordsache Erzberger   anhängig ist, zwei Kriminalbeamte nach Bu­ dapest   geschickt, di« die Erzberger-Mörder Schulz urid Dillesten genau kennen. Wenn diese Kriminalbeamten die Identität fest- stellen, so wird der formell« Auslieferungsantrag gestellt und damit begründet werden, daß Schulz und Tillessen   nicht ein politisches Derbrechen, sondern gemeinen Meuchelmord begangen haben. Budapester und Wiener Blättern ist jedoch zu entnehmen, daß nur der angebliche Förster in Haft ist, während den anderen beiden Hakenkreuzlern auf dem Gut des Herrin Gömbos nicht das geringste geschehen ist, obgleich ste ungarische Staatsbürger, nämlich Buva- pester Zeilungsberichterstatter, auf das schwerste mißhandelt und einen Wolfshund auf sie gehetzt haben.
verurteilte Verleumder. Geldstrafe wegen Beleidigung des Reichspräsidenten  . Wegen Beleidigung des Reichspräsidenten wurde der Forst- Bolontär Werner von der Staats-Oberförsterei in Hammer bei Halbe vom Schöffengericht zu Frankfurt   a. O. unter Auferlegung der Kosten zu 505 GoldmarkGeld- oder 34 Tagen Gefängnis­strafe verurteilt. Beantragt waren insgesamt 8 Mo- nat« Gefängnis. In der Staatssorst Hammer unweit Wen- disch-Buchholz ertappte der Angeschuldigte am 16. Dezember v. I. C h r i st b a u m d i e b«, die bereits eine Anzahl Bäum« geschlagen hatten. Sie verweigerten die Angab« ihrer Personalien. In der Auseinandersetzung mit ihnen soll der Bolontär sich der Ausdrücke Ebertgarde und Ebertbande bedient und wegwerfende Bc- merkungen gegen höhere Beamte gemacht haben. Er gab zu, von Ebertgarde gesprochen zu haben, di« vier Diebe auch Spitzbuben ge- nannt zu haben. Durch die Bemerkung Ebertgard« habe er den Reichspräsidenten nicht beleidigen wollen. Während die Anklage auf öffentliche Beleidigung lautete, ist nur Beleidigung in zwei Fällen angenommen worden.
Noüerne Landsknechte. Während der Tagung des Nationalsozialistischen Parteitags so- wie des sogenannten Deutschen Tages in Weimar   hat bekanntlich die Polizei an die 60 Verhasrungen von H i tler- B an dl t« n vorgenommen. Wie wir von zuverlässiger Seite erfahren, haben die Verhafteten durchweg angegeben, daß si»?e inen Beruf nicht aueüben, sie seien a r b e i t s l«o s. Es ist ferner festgestellt worden, daß dieses arbeitsscheue Gesindel als Stoßtrupps bei allen Deutschen   Togen, die von der Nationalsozialistischen   Partei obge- halten werden, benutzt werden. Selbstverständlich müssen dies- m» dernen Landsknechte von ihrer Partei ausgehalten werden. Be- waffnet waren die DanJ>iten mit Revolvern, Dolchen und Gummi- knüppeln. Als die Ludendorff-Garde in Weimar   das Dolkshaus stürmte, hatten diese Räuber das Dolchmester zwischen d«n Zähnen und den Revolver und den Gummiknüppel in der Hand. Wir fragen, wer bringt das Geld zur Unterhaltung dieses Lumpen- gesindels auf? Da auch in Weimar   die Polizei ursprünglich versagt hat und friedliche Einwohner gegenüber diesem Gesindel nicht genügend ge- schützt hat, so bleibt der republikanischen Bevölkerung in Zukunst weiter nichts übrig, als sich gegenüber diesen Räuberbanden selbst zu schützen. Republikaner, schützt euch tust» die Republik   gegenüber diesen bezahlten Landsknechten durch engen und festen Zusammenschluß in dem republikanischen Reichsbund: Reichsbanner Schwarz- Rot-Gold!
Empfehlung einer solchen Politik nichts anderes aks die Empfehlung einer naiven und gefähr lichen Jllu- s i o n. Man kann darauf mit einer kleinen Aenderung die Worte des deutschnationalen Abgeordneten Lawerentz an­wenden: Jene F e i g h« i t, die immer wieder mit Nora auf das W u n- de r b a r« wartet, niemals den Mut zu einem entschlossenen Handeln aufzubringen vermag,.. Die Deutschnationalen haben niemals den Wut ge- habt, dem Volke offen zu sagen, wie die Dinge stehen. Sie haben immer sich und anderen Illusionen über die eigene Stärke gemacht, sie baben stets nur das ein« verstanden: ehrliche Freunde des Baterlandes zu schmähen und zu verleumden. Anstatt zu handeln, anstatt Deutschland   nach der furchtbaren Niederlag« wieder zu neuem Leben zu verhelfen, haben sie den inneren Kampf bis zum Aeußersten entfacht und haben sie nach außen hin die Illusion auf das Wunderbare, das kommen würde, erweckt. Sie habjfn keine Veranlassung, sich darüber zu beschweren, wenn keiner ihrer Gegner an die Ehrlichkeit ihrer Argumente und ihrer Ueberzeugungen glaubt. Heute noch schreibt der deutschnationale Abgeordnete Dr. Maretzky: Es wäre für die nationale Zukunft unseres Landes von«nt- scheidender Bedeutung, daß die Rechtsparteien in Deutschland  sofort einen maßgebenden Einfluß auf die Ausführung der Londoner  Beschlüsse gewännen." Man kann nicht deutücher bekennen, daß der inner« politische Preis die eigentliche Siegespalme im Ringen für die deutschnationalen Hetzer sein soll. Mit Recht weist die Germania  " ihren Anspruch zurück, daß sie sich einenationale Opposition" nennen dürften. Sie haben niemals die Lon- doner Verhandlungsbasis ernsthaft geprüft, sie haben stets nur in der wüstesten Weife dagegen gehetzt und sie werden jetzt die Gefangenen ihrer eigenen Demagogie werden. Die deutschnational« Presse ist auf Grund sehr lückenhafter Berichte und, ohne die amtliche Unterrichtung abzuwarten, mit ihrem verdammenden Urteil sogleich fertig gewesen. Sie hat dos Volk aufgeputscht mit dem Erfolg«, daß jetzt deutschnational« Orts- gruppen die törichtsten Entschließungen fassen und die deutsch  - nafionale Fraktion die Gefangene der wild gemochten urleilsuusähigen Anhängerschaft ist. Wenn die deutschnational« Fraktion heute in ihrer Bewegungsfreiheit durch Stimmungen und eine irregeführte Wähler- schoft gehemmt ist, dann mag sie sich bei der Presse dernationalen Opposition" bedanken, die durch eine skrupel- und hemmungslose Agitation die scheußlichste Verwirrung in die eigenen Reihen getragen hat. Sie soll sich nicht über die beklagen, die diese Tatsache fest- stellen." Einmal muß die Stunde der Abrechnung mit der deutschnationalen Vergiftung kommen. Einmal müssen sie sich selber in den Schlingen fangen, die sie anderen legen wollten. Deutschland   kann nicht leben, kann nicht ge- deihen.wennessichnichtrestlosvondemEin- fluß dieser Bolksverführer freimacht.
»Stahlhelms Settel. Und auch ein wenig Erpresserpolitik. Bor kurzem brachten wir einen rührenden Bettelbrief, den die Stahlhelm-Üeitung in Nordhausen   an wohlhabende Mitbürger oerschickt hatte. Aber nicht nur in Nord- b a u s e n flattern diese Briefe ins Haus der Begüterten. Aus Sachsen   wird dieses Schreiben bekannt: ... Um diesen Cinigkeitsgedanken nach außen zum Ausdruck zu bringen und bei öffentlichsm Auftreten nicht wie eine zusammen- gewürfelte Bande zu erscheinen, hatten wir, gleich den anderen Gruppen, das Tragen einer einheitlichen Kleidung, Wind- jacke mit Mütze, einstimmig beschlossen. Ein großer Teil der Kleidung kann aus eigenen Mitteln beschafft werden: dennoch sind noch viele Kameraden, denen es nicht möglich ist, dos erforderliche Geld sofort aufzubringen. Wir selbst haben keine Mittel, diesen zu helfen, und
Wer will ein ftnto gestheukt haben! Don Ernst Grau. Die fabelhaften Erfolge, die dieRate mal- G. m. b. H." mit ihrem Preisausschreiben hotte, ließen auch Herrn Nuschenpickel keine Ruhe mehr. Nämlich, Achilles Ruschenpickel war Direktor und Besitzer eines großstädtisch aufgeputzten Rummelplatzes, der auf den stolzen Namen Metropol-Park" hörte. Seit Wochen ging das Geschäft mieß mießer am mießesten, höchste Zeit also, daß eine befruchtende Idee wieder einmal Leben in die Bude bracht«. Also trat Nuschenpickel in die Fußtapsen dfeRate mal- G.m.b.H.".* Nuschenpickel begnügte sich nun nicht mit den ganzseitigen Inse- raten. Er übertrumpft« sie. Er mietete hundert riesengroß« Möbel- wogen, ließ sie, mit grellbuyten Plakaten beklebt, durch di« Stadt fahren, und baß erstaunt las alt und jung: Wer will ein Auto geschenkt haben? Bon den im Laufe der nächsten Woche gelösten Eintrittskarte« zum Metropol-Park wird durch ein Los ein Nummer bestimmt, deren glücklicher Inhaber ein fabrikneues Auto geschenkt erhält. Di« Direktion. Da» fabrikneue Auto wurde ebenfalls durch die Straßen geführt. mit einer großen Tafel, die verkündet«: Dieses Auto wirb in der nächsten Woche im Metropol-Park verschenkt. Natürlich gab es in der Riesenstadt außerordentlich viele Men- fchen von der Sorte, die niemals all« wird, und so herrscht« denn an den Kassen des Metropol-Parks ein niegesehener Andrang. Herr Knöselbrecht, von Beruf abgebauter Rotundeninspektor, war schon lang« scharf auf«inen eleganten Sechsitzer. Was wunder, wenn auch er die günstige Gelegenheit nicht vorüberschlüpfen lassen wollte, die seinen Wunsch endlich erfüllen sollte. Mit Weib und Kind bewaffnet, erschien er vor den Toren de» Metropol-Park», erstand drei Eintrittskarten a 1 Mark und betrat als glückstrahender Autobesitzer in«pe den Rummel. In zwei Stunden sollt« das Los gezogen werden, da» Auto, mit Girlanden bekränzt, stand schon bereit, bestaunt von einigen hundert Menschen, von denen jeder ein- zeln« tief!m Herzen davon überzeugt war, daß er, nur er. und kein anderer, dos Auto gewinnen würde. Inzwischen hatte die Familie Knöselbrecht allerhand Gelegenheit zur Ablenkung und zum Deldausgeben. Den« jedeAttraktion" kostete natürlich immer wieder neues Eintrittsgeld. Knöselbrecht kratzt- sich wiederholt die Glatze. Aber schließlich der Sechssttzer war auch nlcht von Pappe, da durften die paar Mörker keine Roll- spielen. Endlich war es so spät geworden, daß auf weiter« Besucher nicht mehr zu rechnen war. Da» Ergebnis der Auslosung konnte also
einer staunenden Mitwelt oerkündet werden. Und ball» zeigt« auch ein Plakat, daß der Inhaber der Eintrittskarte Nummer 7001 der glückliche Gewinner des fabrikneuen Autos sei. Knöselbrecht strahlte. Er hatte die Nummer 7000. Sein Ehe- gespons, seine getreue Amalia, hatte die nächst« Kart« erhalten, also die nächste Numiner, also Nummer 7001. Wo nun. um Gotteswillcn, in aller Eil« ein« Garage herkriegen! Herrgott, wie lang« das dauerte, bis Amalie die Kart« aus ihrem Pompadour hervorgesucht hatte. Endlich! Her damit! Aber ein Blick auf die Karte, und Knöselbrecht erstarrte. Es war di« Nummer 7002...
Der Gewinner, der Mann mit der Karte Nummer 7001, war nicht aufzufinden. Er wurde durch Zeitungsinserate aufgefordert, sich zu melden. Ob er«s getan, vermeldet kein Lied, kein Hsldenbuch...
Im Mettopol-Pork wird schon zum fünften Mal« ein Auto ver- schenkt. Böse Menschen behaupten, es sei immer derselbe Wogen. Manche erzählen gehässigerweise, di« Direktion hätte ihn überhaupt nur aus- geliehen. Doch aus diesen Kreaturen spricht der blasse Neid. Ganz gewiß. Ich würde meinem Nächsten so etwas nie zutrauen. Niel
Der neue Zeppelin. Dje Zeppelinwerft in Friedrichshofen hatte am Mittwoch die Presse zu einer Besichtigung des neuen amerikanischen   Zeppelin eingeladen. Zahlreiche Vertreter der Press- aus ganz Deutschland  und auch aus dem Ausland leisteten der Einladung Folge. Der neue Zeppelin wird von den Amerikanern Z. R.lll, vom Luftschiffbau aber L. Z. 126 genannt, weil er das 126. Schiff ist, das von der Zeppelingesellschaft bisher gebaut wurde. Er ist seit 1922 in Bau urtfi seit Dezember 1923 in der Hauptsache fertiggestellt. Di« Ablieferung des Schiffes oerzögerte sich aber, well die F:rtig- stelluBg der Motoren nicht gleichen Schritt hielt mtt der Fertigstellung des Schiffss selbst. Das neue Luftschiff hat einen Gasinhatt von 60 000 Kubikmetern und übertrifft damit«in wenig die größten während des Krieges erbauten Zeppelinschiffe. Es hat«ine Gesamt. läng« von 200 Metern, eine größte Breite von 26,65 Metern und ein« größte Höhe von 31 Metern, innerhalb des Luftlchiffkörpers sind 14 voneinander unabhängige Gaszellen eingelegt. Im Tragkörper- geriist, dessen unterer Gang als Laufgangkiel ausgebildet ist, befinden sich die Betriebsmittel, der Wasserballast und die Aufenthaltsräum« für die Besatzung. Ueher 100 große Benzin- und Oelkörper von je über 400 Liter Betriebsstoff sind hier aufgehängt. Der Wasserballast kwfindet sich in etwa je 100 Kubikmeter fassenden Wassersäcken im Mittelschiff. Dicht unter dem Tragkörper liegt der Führerraum
und anschließend daran die Fahrgasträume, und zwar zu beiden Seiten eines Mittelganges je fünf sehr geräumige, voneinander abge- trennte Abteil«, elegant eingerichtet, mit insgesamt 20 Sitzplätzen. In der Führergondel ist eine aufs modernste eingerichtete Radio- station, di« auf 2000 KUometer Nachrichten übermitteln und aus 4000 Kilometer Entfernung Nachrichten empfangen kann. Der An- trieb erfolgt durch fünf neuartige, für Dauerbetrieb besonders kon- sttuierte Luftschiffsmotoren, die Maybach-Motoren. Dies sind 400- pferdige' dauerumstellbare Bentilmotoren mit 12 Zylindern. Die Motoren sind in fünf einzelnen Gondeln untergebracht, von denen vier in das Gerippe gehängt und mit ihm starr verbunden sind, während die fünfte und hinter« unter dem Sitz in der Mittellinie angeordnet ist. Born am Luftschiff ist«ine Vorrichtung, durch die das Luftschiff verankert werden kann. Die Normalreisegcschwindig- keit des Schiffes mit fünf Motoren in Marschfahrt wird etwa 106 Kilometer in der Stunde betragen, während es bei voller Mo- schinenleitucig auf 130 Kilometer gesteigert werden kann. Für' die Ueberführung nach Amerika   ist die Mitnahm« von 30 Tonnen Be- triebsstoff vorgesehen, mit der Füllung des Luftschiffes mit Wassergas  ist am letzten Montag begonnen worden. Sie wird sechs bis sieben Tage in Anspruch nehmen, da der Gasometer der Werft nur 20 000 Kubikmeter faßt. Anfang nächster Wocho dürste das Luftschiff fahrt- bereit sein. Die erste Probefahrt wird sich auf«ine kurz« Werkstätten- fahrt, an der nur einige Angehörige der Werst teilnehmen werden, beschränken, und daran wird sich nach günsttger Erledigung dieser Wersstättenfahrt ein« ausgedehnte Probefahrt von 24 bis 30 Stun­den anschließen, die quer durch ganz Deutschland   und wahrscheinlich bis zur Ostsee   führen wird. Für die Ueberführungsfahrt nach Amerika   läßt sich ein bestimmter Termin heute noch nicht angeben. doch dürfte kaum vor dem 10. September mit dem Klarmachen des Schiffes für diese Fahrt begonnen werden.
Die Eröffnung der Zsarwerke. Die Großkraftwerk« der mittle- ren Isar  , die erst ein Jahr nach dem Walrhenlee- und Vayernwerk in Betrieb genommen werden sollten, werden noch in diesem Sommer eröffnet werden. Die Kraftwerke Finsing   und Aufkirchen mit zusammen 66 000 LS sind bereits der Eletttizitätsvsrsorqung Bayerns eingegliedert. Im Spätherbst wird noch da« Kraftwerk des ersten Ausbaues Etting mtt 32 000 hinzukommen. Als letztes dieser Kraftwerke, durch das der volle Autbau der Jfarwerke vollendet wird, ist das Wert Pormbach mit 32 600 L55 und«in Speicherweiher zu betrachten, so daß im ganzen ungefähr 120 000 PS auf diese Wesse gewonnen werden.
ZuIIv» Sachs, der bei dem Publikum der Berliner Volksbühne(ehr beliebte Komiker, ist Infolge«Ine» Zchlagansnllc» gestorben. Er war>u- nächst al« Darsteller und Regisseur am Htsstkieater in Darmstadt   tätig. später an verschiedenen Wiener Bühnen und mehreren Berliner   Theatern meist leichterer Gattung. Die Bayrenther Festspiel« fanden mit einer Aufführung der.Gitter- dämmernng* ihren Abschluß. Wie»erfautet, sollen im nächsten stabre ent­gegen früheren Plänen lein« stessspieie ftatrflnden, sondern erst wieder 192« und zwar soll auher de«.Ring' und.Parjivatt auchTaimhäul«* äü spielt werdeu.