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Abrechnung öer presse. Tie Charakterlosigkeit der Deutsch   nationalen. Die Urteile der Morgenpresse über die Annahme der Dawes-Gesetze und den Umfall der Deutschnationalen müssen d i e Deutschnationalen, die vielleicht doch noch eUvas wie Gewissen und Scham und Ehrlichkeit besitzen sollten es ist schwer zu glauben, daß es solche Deutschnationale noch gibt brennen wie geschmolzenes Blei in frischgeschlagenen Wun- den. Eine furchtbare moralische Niederlage, ihr Umfall, ein moralisches Strafgericht, die Urteile der Oeffentlichkeit, eine Bestätigung der Charakterlosigkeit und ein Ausdruck des Be- wußtseins der moralischen Minderwertigkeit des eigenen Handelns, das verlegene Stammeln der deutschnationalsn Presse, die heute nach dem Rezept verfahren muh: kann schreiben rechts und kann schreiben links noch dazu in demselben Artikel! Mit beißender Schärfe rechnet dasBerliner Tageblatt" mit ihnen ab.U nser Banner hat nie geschwankt!" Unter diesem Motto, der Wahlerklärung des Herrn H e r g t, erzählt es die Geschichte des deutschnationalen Streiches, um schließlich festzustellen: Als es zur Entscheidung kam, fielen sie um, ober nicht mit ehrlichem Bekennermut. Sie suchten sich durch ein kleines Manöver herauswindeu. Aus Angst vor Neuwahlen die ihre gegenwärtige parlamentarische Position zerbrochen hätten, kommandierten sie bei der Abstimmung die Hälfte ihrer Leute ab und verhelfen so dem von ihnen aufs heftigste befehdeten Eisenbahn- Hesetz zur Annahme. Eine jämmerliche Taktik. Eine Charakter losigkcit ohne gleichen. Ein moralischer Zu- lammenbruch, wi« ihn noch keine Partei in der ncudeutschen Geschichte erlebt hat. Ehe der Hahn dreimal krähte, hatten sie sich selbst, ihre heiligsten Grundsätze, ihre sieben Ehrenpunkte, all ihre Versprechungen, die sie irr Wort und Schrift tagtäglich abgegeben hatten, verraten. Das deutschnationale Banner hatte bis dahin fort- während geschwankt, jetzr schleifte es, gebrochen, am Boden." Wichtiger aber als die moralische Abrechnung mit der Partei der Charakterlosigkeit sind die Urteile der Presse über die politischen Folgen, die der Umfall der Deutschnationalen nach sich ziehen wird. Vürgerblock oder nicht? Das ist die nächste politische Fragestellung. Die deutschnationale Presse sieht den Bürgerblock bereits als feststehende Tatsache an. Anders die Presse des Zentrums und der Demokraten. Die Germania  " stellt ausdrücklich fest, daß das Zentrum durch das Kaufangebot der Deutschen Volkspartei   in keiner Weife gebunden fei, und erklärt schließlich: Der Reichstag   ist gestern vor der Auflösung bewahrt ge- blieben. Es ist aber nicht ausgeschlossen, daß die jetzt not- wendig werdenden innerpolitischen Auseinandersetzungen, die mit den Auswirlmrgen der Londoner   Abkommen verbunden sind, neue Erschütterungen und Krisen im Gefolge haben. Man muß abwarten, ob der gsgerswörtige Reichstag diese Aufgaben in zufriedenstellender Weise meistern kann. Unsere Hoffnungen sind in der Beziehung s e h r g e r i n g und mit der Möglichkeit, d a ß e i v neuer Reichstag nötig sein wird, sollte man durchaus rechnen. Wir zweifeln nicht daran, daß das deutsch  - Volk alsdann seinen Irrtum vom 4. Mai g erne�orri- gieren wird." Ashnlich erklärt dasBerliner Tageblatt": Die Dawes-G-ssetze sind v.on den bürgerlichen Mittelparteien zusammen mit der Sozialdemokratie gemacht worden. Jetzt handelt «s sich um die innere Laste n v e r t« il u n g aus den Ber- bindlichk-iten, die wir den Alliierten gegenüber eingegangen sind Den größten Teil dieser Lasten werden die Massen zu tragen haben, also gerade diejenigen Kreise, die sich nicht zuletzt zur D e m o- kratischen und zur Sozialdemokratischen Partei zählen. Würde man versuchen, durch einen Bürgerblock diese Parteien nachträglich auszuschalten, so würde es einen Kampf auf Sein oder Nichtsein dieses Reichstags tKben, und das Parlament, dessen Auflösung man in diesem Augen- blicke mühsam oerhindert hat, würde darüber dann doch auf- fliegen."
-DisBerliner Bolkszeitung" fordert von der Reichsregisrung die Reichstagsauflösung: Wir erwarten vcrr der-Reichsregisrung, daß sie zur Stärkung der deutschen   Position und im Interesse der Reinigung unseres politischen Lebens den Reichstag sobald als möglichauflöst." Das irmerpolitische Ringen, dessen erste Auflage wir in den Verhandlungen um den Vürgerblock nach dem 4. Mai erlebten, wird nun aufs neue beginnen. Bei diesen Ausein- andersetzungen liegt schwere Berantwortung bei den Mittel- Parteien. Sie entscheiden über die Frage des Vürgerblock?. Biirgerblock bedeutet für sie, auf Gedeih und Verderb sich an die Politik der Deutschnationalen zu ketten. DieK r e u z- z e i t u n g" kürchigt ihnen heute morgen an: Denn kommt ein Bürgerblock zustande, so sind die Parteien, die ihni angehören, aus Gedeih und Berderb mitein- ander verknüpft." Wir sind begierig zu erfahren, ob das Zentrum ebenso lüstern ist wie die um Stressmann, sich mit der Partei der Charakterlosigkeit und der SOprozentigen Wahrhaftigkeit zu verbünden! Wollen sie dies Lündnis, um einen gemein- samsn Feldzug des Brotwuchsrs und der Steuerbedrückung gegen dis arbeitenden Massen zu führen, io werden sie einen politischen Kampf von unerhörter Leidenschaft entfesseln, und die Abrechnung wird sie mit treffen. Der Bürgerblock wird ihr Jena   werden, wie die Abstimmung vom 29. August das Jena   der Deutschnationalen war. Nun aber die deutschnationale Presse! Eine erbärmliche Mischung aus Lüge uyd zynischer Offenheit und Selbst- preisgäbe. Herr B a e ck e r, der Chefredakteur derDeutschen Tageszeitung", der so pathetisch gegen denhellen W a h n s: n n" des Gutachtens deklamierte und gestern für den hellen Wahnsinn stimmte, erklärt heute, nachdem er seine neu erkaufte Gesinnung mit den Argumenten der Sozial- demokratie für das Gutachten verteidigt: Umiall? Was wollt ihr, die Sozialdemokraten hätten uns in die Pfanne gehauen: Von dieser Grundlage aus gelang!« eine Hälfte der Fraktion zu der Uebcrzeugung, daß die ungeheuren nationalen Gefahren, die aus den Dawes-Eefetzen drohen, nicht verringert, fondem noch in unabsehbarem Maße vergrößert werden würden, wenn das Eisen- bahngejetz im Reichstage scheiterte und damit die Reichstags- a u f l ö s u n g kam, die nach allem menschlichen Ermessen eine v e r- hängnisvolle L in ksdrehung der deutschen   Politik bringen mußte." Das war das wahreEnde mit Schrecken", das Herr Baecker   fürchtete. Nun aber kommt derLokal-Anzeiger", und in ihm Herr H u f f o n g, der so schön über dasU m- fallmännchen" zu schreiben wußte, und donnert: Daß im Hinstarren aus die mögliche Erleichterung der nächsten Monate diese Nation in ihrer Mehrheit heute kaum bedenkt, sie habe um das Linsengericht dieserGalgenfristdasErstgeburts- recht ihrer Freiheit und Selbständigkeit und buch- stäblich sich selbst auf unabsehbare Zeit in eine untragbare Schuldknechtschaft verkauft eben, diese nach dem nächsten Happen hungrige Kurzsichtigkeit wird einst dem rückschauenden Betrachter dos grauenhafteste an diesem Tag des Unheils erscheinen: das van der Mehrheit heut« gar nicht gesehene und empfundene Grauenhafteste." Nach dem nächsten Happen hungrige Kurzsichtigkeit" ut gesagt, zumal vomLokal-Anzeiger', der geradezu nach em Umfall gebettelt hatte, nachdem er vorher die dicksten nationalistischen Lügeyphrasen täglich verbreitet hatte. Jetzt hat er den Happen nun beginnt wieder das Geschrei über das zweite Versailles, über Schuldknechtschaft. Die Preffepest des Nationalismus. In derKreuz-Zeitung  " wird Licht und Schatten gleich- mäßig verteilt. Erste Zeile: Die Neinsager hatten recht. Zweite Zeile: Trotzdem hatten die Jasager recht. Dritte Zeile: Gerade deshalb handelten die Neinsager richtig. Viexte Zeile: Deshalb ist es gut, daß 59 Proz. Ja sagten... Aver die' Angst bricht auch hier durch, die Angst vor der Abrech- nung: Zutreffen dürste aber auch, daß die deutschnationale Ia-Gruppe
etwas der Suggestion erlegen ist, bei Neuwahlen würden ia£ f o z i a l d e in akratischen Bäume in den Himmel wachsen." Zum Schluß die Stellung der unentwegten Deutschnatio- nalen. DieDeutsche Zeitung" schreibt: Wir versallen nicht in den Fehler, gleich Verräter zu rufen, wir werfen nicht mit Steinen nach denen, von denen wir annehmen müssen, daß sie nach bestem Wissen und bester lieberzeugung ge­handelt haben, aber wir stellen doch fest, daß sie nichtzu uns gehören, daß sie ein Fremdkörper in der Partei s i n d. der wir auf Grund zahlreicher, aus Führermund kommender BersiSerungen unser Vertrauen geschenkt haben. Di« Deutschnan� ncife Volks Partei ist gespalten: innerhalb der Partei stehen sich zwei Weltanschauungen gegenüber, stehen solch«, die an die Verantwortung vor den kommenden Geichlechtern denken, imd solche, für die die Nöte der Gegenwart ausschlaggebend sind. Die Parier als Ganzes hat versagt, die Parteileitung hat oersagt Immer wieder wurde von der Zentrale oerpchert, an emen umja sei nicht zu denken, immer wieder wurde i m V r u st t der E n l- r ü st u n g von denen gesprochen, die der Partei-einen so-chen Umfall überhaupt zutrauten. Die Parteileitung hat verjagt: entweder sl« war über die Stimmung in ihren eigenen Reihen nicht un.errlchte. oder sie hat ihr« Wähler und Anhänger bewußt falsch unter, richtet... Db es der Fraktion gelingt, alle 196 zusammenzuhalten, ist ihre Sache, die Wählerschaft wird selbst entscheiden." Die Unehrlichkeit und die Heuchelei bescheinigen sich die Deutschnationalen selbst! Wir beneiden die wahrhaftig nicht, die sich nach diesem moralischen Zusammenbruch zu einem Bündnis mit dieser Partei drängen, von der kein.ehrlicher Hund mehr ein Stück Brot nimmt! Größte Ueberraschung und Bestürzung. Hamburg  . 30. August.(TU.) Z)i« Hamburger Partei­leitung der Deutschnationalen teilt mit: Die Nachricht von der Annahme" des Eisenabhnyssetzes mit Zweidrittelmehrheit liat bei unseren Parteifreunde-.i größte lleberraichung und Bestürzung her- vorgerufen. Noch die letzte Vorstandssitzung des Landesverbandes cm 25. August, die sich mit der Tagesordnung der Landesführer- konfersnz der Partei am 27. August zu befassen hatte, sp-ach sich einhellig und bedingungslos für die Ablehnung aller mit dem Gutachten zusammenhängenden Gesetze aus. Der Landesvorsitzende vertrat in diesem Sinne die Hamburger Forde- rungen in Verlin, die auch von den Landesverbänden der Partei getestit wurden. Die Hamburger Parteileitung ist sich über tfü Tragweite der gestrigen Abstimmung klar und sordent ihre Partei- freunde auf. die bisherige Geschlosserchsit des Hambuger Landes. Verbandes unter allen Umständen zu wahren und Vertrauens. voll die Beschlüsse abzuwarten, die der geschlossene Landesverband zu den neuen Ereignissen fassen wird. Die Yefchützer öer Erzbergermoröee. Tillessen   und König aus Ungarn   entkommen. Budapest  . ZV. August.(Aitb.) Die gestrigen Abendblätter melden, daß der von der Polizei gesuchle angebliche Schneider, der mit dem Emberger-Mörder Tillessen   identisch sein soll, sich nicht mehr ans ungarischem Gebiet besindst. Es sei ihm geluusm. über die Grenze ,u flüchten. Als der Aufenthalt der Erzb-rger. Mörder in der Villa GömbSs bekannt wurde, begaben sich mehrere Detektive dorthin. Zörster und Schneider waren jedoch bereits am frühen Mor«n nach Budapest   gegangen. Förster kam zurück und wurde verhaftet. Schneider ist felcher verschwunden. Ein Blatt meldst serner. daß Conrad Mayer, der mit dem an der Ermordung Erzbergers bcksiliglen König identisch sein soll, gleichfalls aus Allgarn geflüchtet ist. Noch vor einigen Tagen erklärte die ungarische Regierung, daß die Nachforschungen behufs Verhaftung Tillssiensmit voller Energie" gefuhrt würden. Der Beweis für diese Energie" ist nun durch die Flucht Tillessens und seines Kom- plizen erbracht, der die ungarischen Behörden anscheinend keine Schwierigkeiten in den Weg gelegt haben. Die völkischen Mord- buben können beruhigt sein: sie finden in Ungarn   nach wie vor verständnisvolle Unterstützung.
Ein neuer Wallfahrtsort. Von Karl Brinkmann  . Sage niemand, das deutsche   Volt sei nicht das Volk der Denker und Dichter. Das beweisen die Besucherziffern des Goethehauses im Hirschgraben, und das beweist Weimar   im Hochsommer. Denn es gehört selbstverständlich zum guten Ton, an heiligen Stätten gewesen tzu sein, und es ist weiterhin unbedingt erforderlich, Goethe zu kennen, wenn man auch nur den Erlkönig im Gedächtnis hat(von der Schule her). Weiterhin dient als Tatsache zur Jllustrierung des deutschen   bürgerlichen Geistes, der Ausruf zur Erhaltung des Goethe- Hauses in Frankfurt   vor einigen Jahren. Ganze 100 M. kamen zu- fammen. Ein einziger Großindustrieller spendete 100 W. Taustnds deutsche   Bürger kannten Goethe, waren aber viel besser' in der Operette zu Hause und waren viel besser über das Variete, das Wesen dir Kegelklubs und über die Ursache: weshalb man einen Stammtisch gründet, orientiert. Das war ja auch wichtiger. Man war modern, und Goethe war ja einoller" Klassiker. Aber in Hannover   haben wir einen neuen Wallfahrtsort. Das ist das Leibaizhaus. Sagt einer Leibniz? Ach nein. Der Spießer Mögebier und das brave Bürgersmann Eulenhaut kennen wohl alle Leibniz-Keks, aber Leibniz  , den Philosophen... Wer war das? Das wissen wir nicht. Doch zu unserer Beschämung sei es gesagt. Von dem Volk der Dichter und Denker, von dem Hunderttausend in Hannover   weilen, haben nicht 500 dos Leibnizhaus besucht, wo der Philosoph wirkte und lebte, hat nicht ein Zehntel unsere vorzüglichen Museen besichtigt, und 99 vom Hundert haben nicht das Haus be- trachtet, in dem Hölty geboren wurde oder Schlegel(die Hannoveraner auch nicht Stimme von oben) gewohnt hat. Der neue Wallfahrtsort ist das Haarmannhaus, das Sterbehaus von dreißig Menschen. Vor diesem bleibt der Spießer mit unHeim- liehen Schauern stehen» Gänsehaut auf dem Rücken und Gänsshaut in der Seele, das blutrünstige Untier im Herzen und die Neugierde in den Augen, um zu sehen, wo... Hoormann gewohnt hat. Hier strömen die Sänger, die Auswärtigen hin. Hier ist die Straße gedrängt voll von Autos, Droschken und Menschen, und jeder fragt: Wo wohnte Haarmann?" Deutsch  « aus allen Gauen unseres Vater- landes. denn es war Bundessättgerjest. Nur dreißig Menschen. Aber ebenso staunen die Menschen vor der Villa im Hindenburg- Viertel, wo der olte General wohnt, der in allen Offensiven Hundert- tausend« von Menschen in den Tod getrieben und nutzlos geopfert hat. Auch hier dieses herrliche, grausige Gefühl. Die Gänsehaut auf de? Lipp«, mit der man siegreich Frankreich   schlag« will, und Gansehaut auf der Bierleber. Welche Zukunstsaussichten und welche Parallelen! Wir Deutschen   sind wirklich dos Volk der Dichter und Denker.
Der Gälte des Fräuleins". Es ist sehr einfach, ein gutes Stück durch schlechte Schauspieler verderben zu lassen. Dagegen ist es schon schwieriger, einer kümmerlichen Komödie durch gute Darsteller zum Erfolg zu verhelfen. Die Sommerdirektion derTribüne" bringt dies Kunststück in Gabriel DrögelysDer Gatte des Fräu- leins" fertig. Drei Stunden lang hatte mem die Illusion eines hübschen Lustspiels. Die Aufführung verbreitete lustigste, anteil- hafte Stimmung. Erst hinterher, als man zum Rachdenken kam. merkte man, daß man keinen Gewinn nach Hause tragen konnte, sondern daß es sich um ein zwar geschickt geknotetes, im übrigen aber seichtes Untsrhaltungsstück handelt, dessen Schluß eine grandiose Plattheit darstellt und dessen Inhalt von märchenhafter Unwahrschein. lichkeit ist. Trägelys Stück variiert das alte Schwantthema vom standhaften Junggesellen, der schließlich einaefangen wird. Die Kleine, die den Junggesellen mit all seinen unverrückbaren Grund- sätzen zum Umfallen �bringt, heißt Lilly. Lilly war gestern die bebe Käthe H a a ck. die diesmal mit ihcer Rolle nichts anzufangen wußte. Ihr fehlte die bestechende Liebenswürdigkeit, die überwindende Jung- Mädchenanmut, und die schmelzende Süße. Statt dessen spielte sie ein anspruchsvolles Frauchm mit gönnerhaftem Ton und überheb- liehen Manieren. Dafür entschädigten aber Heinrich Schroth   als Junggeselle, der routinierte Herzensknicker, Hellmut K r a u s in einer famosen Type von schüchternem Liebhaber und vor allem Hans Behrendt  , der auch Regie führte. In diesem Schauspieler steckt originelles Komikerblut. Die Schnuppiqkeit seines Spiels und die Unbeholsenhsit seiner LeweglMgen sind von unnachahmlicher Lustigkeit. Dgr. Me der Rvrdpolflieger Locakelli gerettet wurde. Der amerika- nische KreuzerRichmonv", der. wie bereits gemeldet, den verloren geglaubten italienischen Flieger Locatelli auf feinem zum Wrack ge- wordenen Apparat im Meer treibend nach langem Suchen fand, gib: von der Auffindung jetzt funkentelegraphisch Einzelheiten bekannt. Die italienischen Flieger bemerkten, als sich der dichte Nebel einen Augenblick geteilt hatte, von fern die verschwommenen Umrisse eines Schiffes, hatten sich aber vergebens bemüht, das Schiff zu erreichen, da ihnen der Brennstoff ausgegangen war. Sie mußten sich damit begnügen, in der Strömung treibend die Bewegungen des Schiffes aufmerksam zu verfolgen, und sie zündeten gegen Morgen«in großes Feuer an, um dem amerikanischen   Schiff ihre Lage anzuzeigen. In der Nacht vom 24. zum 26. August durchforschte der amerikanisch« Kreuzer auf seiner Suche die Gewässer 200 Kilometer vom Cap Farewell. Man war schon entschlossen, die vergebliche Suche aus- zugeben, als der Posten am Ausguck meldete, daß in der Ferne tanzende grüne Lichter auf der Wasserfläche zu sehen seien. Der Kreuzer entsprach sofort diesem Notruf und nahm mit Volldampf den Kur? nach der signalisierten Richtung. Bald entdeckte� man auch den Anparat an dessen Bord vier Männer mit den Händen vcr- zweifelte Notzeichen gaben. Es waren der Leutnant Locatelli und feine drei Gesährten. Locatelli erzählte, daß er' seine Rettung vor allem dem glücklichen Zufall verdank«, daß ihn bei dem durch das Versagen des Motors bedingten Niedergehen auf das Wasser ein ruhiges Meer finden ließ, das von Eisbergen noch frei war. Es war S Uhr abends. Di« Besatzung hatte das Menschenmöglichste
getan, um, wenn auch nur notdürftig, den Motor so weit instand zu setzen, das Locatelli im Laufe des Abends Frederiksdal erreichen konnte, lieber der Arbeit war aber die Nacht hereingebrochen. Auch am folgenden Tag beschäftigte man sich damit, indeß jeder Versuch war vergeblich. Als der italienische Flieger an Bord des Kreuzers gekommen war, bat er sofort, seinen Apparat auf der Stelle durcd Goschützfeuer zu versenken. Das geschah auch, und bald war der Hydroplan, der vollständig gebrvuchsunföhig geworden war, von der Oberfläche verschwunden. Dleselmokorschisfe auf dem Rh ine. Seit ewiger Zeit fährt aus dem Rheine   der große SchraiebenschlepperFranz Haniel XVlll.". Er ist das erste größere Dieselmotorschisf, das den S.'rom befährt. Die Betriebsergebnisss haben sich sehr günstig gestaltet: und man darf damit rechnen, daß der Dieselmotor auch in der Binnenschiff- fahrt w ähnlicher Weise ein- und vordringen wird, wie das in so überraschend schneller und großzügiger Wesse in der Seeschiffahrt der Fall war. Demnächst wird man Gelegenheit haben, auf dem Rheins«inen neuen Typ des Diesesschift's zu sehen. Eine hollän- dische Reederei läßt augenblickiich sechs Güterbaote von je 12 000 bis 14 000 Zentnern Tragfähigkeit bauen, die Dieselantrieb haben werden. Sie sollen auf der Strecke Rotterdam Mannheim ver­kehren. Gerade für diese Schiffsgattung erscheint der Dieselantrieb besonders zukunftsreich, da er ewe wesentliche Raumersparnis er, möglicht, die ewer größeren Ladefähigkeit zugute kommt. Ein amerikanisches Riefendeukmal. Im Südstaat Gsossflen, in der Nähe der Stadl Atlama  . ist ein Riesendenkma! in der Aus- führung begriffen, das die größten dar deutschen   Dent-näler noch weit in den Schatten stellen dürfte. Es handelt sich dabei um eia von dem Bildhauer Götz um Borglum entworfenes und unter feiner Leitung erbautes Ehrenmal für dieverlorene Sache", für dis Sache der Sädftaaten im Sezesstonstrisg. das aus einer mehrers hundert Fuß hohen Granit wand herausgehauen wird. Jetzt, nach- dem 35 Wcrggonladungen Gestein entfernt worden sind, beginnen sich die einzelnen dargestellten Gestalten aus dar Fläche abzuheben. Der Kopf des Generals Le«, des Führers der SÄstaatenarmee, ist nahezu vollendet und man beLreift''das gigantische Maß des Monu- ments, wenn man erfährt, daß auf dem Rand seines Hutes mit Leichtigkeit 20 Personen Platz finden. Der Kopf des Pferdes, auf dem der Präsident Davis reitet, mißt von der Spftz« des Ohrs bis zu den Nüstern 50 Fuß, hat also die Höhe eines vierstöckigen Hauses. Auf dem Rücken des Pferdes entlang können leicht 120 Personen Platz für ein Festmahl finden. Erstaufsührimgeu der wo»e. IRout. Zentral-A.:»Der /S' wissen«. murm*. vleast. L-allner-TH.:U r i e l A c o a*. ITüifo. T'.icmon» Tbeater:Sie". Donnerst. Drainat. Th.:.Briese mit auslän­dische» Marlen". Nenaissance-Th.: ch o, t e r h e u f e n". LrauIa-vortrSge. Theater. Tägllch, außerdem Sonntag Z, 7, Tonn Freitag 5 resp. 6 Uhr:.Nagapate. der Menschenfresser.- Vom 1.~7., 7 Uhr(außerdem am Sonnav. S Uhr):.Columbus- Sleiu» Saal. Tägl.» Uhr-.W e r d en d e« M e n sch e n.- Auberde« Nittw. 6:.Nanuk- Moni., Dann. S:»Zugspitze Waduiau n." DicnSt., Freit. S:.Riesengebirge." 0'r*