Einzelbild herunterladen
 

furt, Strathmann, Treviranus  , Wellnböd, We stars, Bisch növski, Wolf- Stettin.

-

Hergt und Westarp, Führer der Deutschnationalen  , mit­famt zwei Duhenden ihrer Frattionsgenoffen also ein Biertel der ganzen Fraktion- fehlten demnach selber, als das erste Kaufgeld für den Umfall vom Tage vorher an­gewiesen werden sollte. Ebenso fehlten der volksparteiliche Kuhhandelsminister Dr. Stresemann und der völ­Fische Halbgott Ludendorff!

Ist fatal, bemerkte Schlich, Hehe, aber nicht für mich.

Nur nicht drängeln! Die Deutschnationalen haben Eife.

Herr Paul Baeder, Chefredakteur der Deutschen Tageszeitung", war gestern in einiger Verlegenheit. Die alte Walze vom hellen Wahnsinn" fonnte er nicht drehen, nachdem er am Freitag als Jajager in der Deutschnationalen Fraktion ausgeloft worden war, auf seine neue Gesinnung als Erfüllungspolitiker verstand er sich noch nicht recht. Was tun?

Sein Kollege vom Tag" hatte es leichter: Der fand einen alten Artikel Aus dem Lande der Basten". Das ist so schön weit von Berlin  , und dort fennt man feine Dawes Gefeße... Aber so leicht hatte es Herr Baecker nicht. Da verfiel er auf den Sprung der legten Gothen", Da steht nun in der Deutschen Tageszeitung":

Das erbärmliche Rinnfal irgendeiner franzö fishen yäne wagen wir nicht im Sprung au nehmen, da der qualvolle Nachtmahr nationaler Berzagtheit auf unferen Schultern hoct. Wer verlangt den Sprung des letzten Gothen? Den Sprung der ersten Gothen vermissen

mir!

Das Dawes- Gutachten aber fordert von uns den Stfaven sprung in den leeren Raum nicht firierter Schulden."

Nun soll einer sagen, was richtig ist. Herr Baeder ist doch gesprungen, und nicht nur über ein Rinnfal, sondern über seine eigene, schön lackierte, patentierte Gefimmung. War's nun der Sprung der ersten oder der letzten Gothen, oder war's der Sklavensprung in den leeren Raum? Immerhin war eine Spalte voll, und Herr Baeder fam nicht mehr in Berlegenheit, sich und seine feine Fraktion auf diesem Raum verteidigen zu müssen. Das geht sogar über deutschnationale Kraft. Um die fünfzigprozentigen Helden zu verteidigen, muß man schon Kommunist sein. Die halten nämlich dem deutsch­national- völttsch- kommunistischen Block die Treue über den Umfall hinaus, und entschuldigen die Deutschnationalen. Aus­gerechnet die kommunistische Welt am Abend" ist Herrn Baeder als Berteidiger erwachsen. Sie schreibt:

" Nicht die Deutschnationalen find es, die fich in einer Weise, wie es die Geschichte des Parlamentarismus nicht fennt, felbft geohr feigt und prostituiert haben", fondern die De motraten und ganz besonders die Sozialdemokraten."

Herr Baecker   hätte bei der Welt am Abend" anrufen sollen, die hätte ihm den Sprung des letzten Gothen" eripart! Aber das mur nebenbei. Herr Bae der und feine Kollegen von der Kreuzzeitung  " und von der Deutschen Zeitung", und die fünfzigprozentige Parteileitung haben noch andere ernste Sorgen. Was wird aus dem Geschäft, dem feinen Handel, bei dem sie eine so wohlpolierte und frisch fchwarzweißrot aufgefärbte Gesinnungen in Zahlung gaben? Was wird aus dem Geschäft; denn es scheint, die andere Seite zeigt sich luftlos"? Drängeln, Kinder, drängeln! ist darum die Parole.

Es wird also gedrängelt. Boran die Deutsche 3eitung", Sie ist noch optimistisch beim Geschäft und fragt: Was ist herauszuholen?" Wortwörtlich. Sie fängt an:

,, Aber so, wie die Berhältnisse heute fiegen, ist es Pflicht der Bartei, sich an der Regierung zu beteiligen. Große Aufgaben harren ihrer dort."

Das Problem.

Bon Julius 3erfaß.

Warum der Herrgott die Nußbäume geschaffen hat? Wegen der Nußknacker natürlich. Welch ein teuflisches Bergnügen muß es doch für einen hochheiligen Herrgott sein, den von ihm eingeblafenen Kreaturen zuzuschauen, wie sie sich an den harten Nüssen plagen, wie sie an dem bisserl Leben herumbeißen, das fie darum ein Problem nennen, weil sie über die harte Nuß eine philosophische

Abhandlung brauchen.

Vor einiger Zeit suchte eine Firma

-

-

Große Aufgaben: nun werben fie aufgezählt:

Wo das Angenommene nicht durchzuführen ist, und das wird in den meisten Fällen der Fall sein, muß die Auf­hebung der Verpflichtung gefordert werden. Auf solche Forderungen darf es von der Feindbundseite nur" Ja" oder Mein" geben. Kommt Nein", so hat unverzüglich die attive Ab mehr einzusehen."

Das Geschäft foll also in der Sabotage des Dawes- Plans, der Stellung eines Ultimatums und Einleitung des attiven Widerstandes" bestehen. Es soll aber auch flingende Münze bringen:

Innerpolitisch wird es Aufgabe der Regierung fein, mit der Borherrschaft der sozialistischen   Gewerkschaften zu brechen, den Staat und seine Behörden von unsauberen und unfähigen Elementen zu befreien, über die Berwendung der Staatsgelder zu wachen, daß sie nicht parteipolitischen Organisationen, wie dem Banner Schwarz- Rot- Gold" zur Verfügung ge­ftellt werden, der rein vaterländischen und dölkischen Bewegung aber den Spielraum zur freien Entfaltung ihrer Kräfte zu geben."

Nun ist dabei ein fleiner Irrfum: das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold erhält ſebstverständlich keinen Pfennig von der Regierung, und mit der Bezahlung der vaterländisch- völ fifchen Bewegung müssen sich die Fünfzigprozentigen schon in Bayern   nach Borbildern umsehen, oder sich in Mostau be werben. Das ist also schlecht gedrängelt, und überhaupt: Herr Hergt wird meinen, daß die Leute von der Deutschen Beitung" schlecht als Bürgerblod- Reisende in der fünfzigpro­gentigen Firma zu gebrauchen feien. Sie meinen nämlich, das Geschäft fange erst an, wo es schon halb wieder aufhört.

Da hat die" Kreuzzeitung  " schon etwas mehr Geschäfts­verstand. Sie merkt nämlich, daß nicht alles stimmt und sagt zu der Veröffentlichung der Germania  " über die Zentrums­erklärungen:

Daraus geht hervor, daß sich die Partei um die Feststellungen" des Borstandes, die zu dieser Stunde und in dieser Form gemacht nur als Bindungen angesprochen werden können, herumbrüden möchte."

Sie drängelt wehleidig:

,, Es geht nicht an, daß man eine Oppositionspartei nur aus egoistischer Selbsterhaltung in einer so hochwichtigen Frage aus. nut, um sie dann nach der bekannten Art des Mohren zu behandeln. Es ist deshalb unbedingt notwendig, den Deutschnatio­nafen eine Möglichkeit zu geben, daß fie die Folgen ihres verantwortungsvollen Schrittes weiter im Auge behalten tönnen."

Aber das verwehrt ihnen feiner, nicht einmal wir: sie dürfen selbstverständlich zusehen, wie sie mit ihrem verant­wortungsvollen Schritt" in die Binsen gehen. Fragt sich bloß, von wo aus fie zusehen dürfen. Denn mit der Regierungs­beteiligung steht augenblicklich das Geschäft flan. Die Teil­haber von der andern Seite haben es mit der baren Bezah lung nicht eilig.

Die Demokraten bleiben überhaupt aus dem Geschäft heraus. Brüst erklären sie, daß sie mit dem schmählichen Handel nichts zu tun haben wollen, und das Berliner Tage blatt" läßt es an beißendem Hohn für die betrogenen Betrüger" nicht fehlen:

barum fönnen sie heute mit Recht fragen: Werben wir nun aber auch in bar ausgezahlt?"

Das Zentrum aber zeigt gar keine Eile, den Wechsel eins zulösen. Im Gegenteil, es hat den Wechsel protestiert, und erklärt in aller Ruhe, die Deutschnationalen hätten nicht genug geliefert. Es ist schon so, wie es im B. T." heißt:

Die Deutschnationalen sind gute Kaufleute. Sie haben es sich fchriftlich geben lassen. 3wei Unterschriften haben sie auf ihrem Wechsel, eine von Herrn von Guérard, eine von Herrn Curtius. Aber die Unterschrift des Herrn v. Guérard war eine persönliche. Er hatte von seiner Firma teine Brotura. Die Erklärung der Zentrumsmänner in der Sput­nacht vor der entscheidenden Abstimmung ging dahin, daß bei An= nahme durch die deutschnationale Reichstagsfrattion diese eine entsprechende Bertretung" in der Regierung finden wird. Sie hat alle hat die Reichstagsfrattion angenommen? Gefeße abgelehnt. Auch das Bahngesetz mit Mehrheit. Durch die Zugeständnisse der Deutschen Volkspartei   ist das Zentrum, wie heute das führende Berliner   Zentrumsorgan ausdrüdlich bestätigt, in feiner Weise gebunden."

Bleibt die Unterschrift von Herrn Curtius. Die Deutsche Volkspartei   wird doch Verständnis haben für die

Schmerzen eines ehrbaren Kaufmanns und wird den Wechsel einlösen! Aber da heißt es nun gestern abend in der Zeit", dem Organ Stresemanns:

" Den Deutschnationalen wäre zu raten, daß fie nicht wieder in ihren alten Fehler verfallen, ungestüm Forderungen 3u stellen, die über jedes Maß hinausgehen. Be stimmte Berfprechungen, etwa gar über die Zahl oder die Berteilung von Ministersigen, find von teiner Seite gemacht worden. Wenn man sich die Dinge in Ruhe ausreifen läßt, fährt man am besten. Das follte vor allen Dingen die Lehre sein, die aus den letztvergangenen Wochen zu ziehen ist."

"

Ihr wollt bar ausbezahlt werden? Ihr pocht auf Vers fprechungen? Gibts ja gar nicht! Nun soll einer sagen, das wäre fein feiner Handel von beiden Seiten! Die schöne, wohl­polierte und patentierte Gesinnung ist prompt geliefert morden geliefert in jedem Sinne und nun heißt es: nur nicht drängeln? Kinder, Kinder, wenn das Geschäft bloß gut geht!

Eine Ohrfeige für die Händler.

Schroffe Ablehnung der Demokraten.

Die Frattion der Deutschen   Boltspartei hat der Fraktion der Deutschen Demokratischen Partei von ihrer in der Preffe veröffentlichten, an die Deutschnatio nalen gerichteten Entschließung, betreffend Regierungsumbil­dung, am. 29. August, abends 6.30 Uhr, in folgender Form Renntnis gegeben:

An die Reichstagsfraktion der Deutschen Demokratischen Partet, 3. 5. ihres Vorsitzenden Herrn Reichsminister a. D. Koch, Reichstag. Sehr geehrter Herr Kollege.

die Abschrift einer Entschließung, die wir gestern der Deutsch­In der Anlage überreiche ich Ihnen namens unserer Fraktion nationaler Boltspartei zugestellt haben. Da diese Entschließung die Abschrift einer Entschließung, die wir gestern der Deutsch­auch in der Breffe veröffentlicht werden soll, halte ich es für meine follegiale Pflicht, Sie davon in Kenntnis zu sehen. Mit ausgezeichneter Hochachtung

Sie pochen auf die Gegenleistung. Sie haben gut bezahlt. Mit einem großen Teil ihrer politischen Reputation. Und sie haben reichlich geliefert. 3wei bis drei Duhend mangelten sous drageg.: A. 3apf." an der notwendigen Ware. Mit nobler Geste haben sie volle vier Die Deutsche   Demokratische   Fraktion hat beschlossen, durch Dutzend gesandt. Kein Stück fehlte. Es ist auch eine Dugend  - den Abg. Reinath bei den Beratungen über den Zolltarif ware  . Ein Fürst ist darunter und ein Großadmiral, ein| die Erklärung abzugeben, daß sie an diesem Geschäft Staatspräsident und ein Reichstagspräsident. Die nicht beteiligt gewesen ist und nicht beteiligt Lieferung ist auch wohl assortiert. Herkunftsort ist nicht sein will. Dies ist in der gestrigen Reichstagssitzung ge­bloß das besetzte Gebiet. Auch aus Ostpreußen   ist einer der wildesten schehen. Böllischen darunter: Die Bayern   find vollzählig vertreten. Auffällig viel Landwirte tamen mit( jeder Zoll ein Ehrenpunkt"), wo doch Dom Reichslandbund der Ruf: Nimmer sich beugen, tapfer fich zeigen" am fräftigsten erscholl. Und darum fragen die Deutsch  nationalen heute mit Recht: Wo bleibt die Gegenleistung?" Und

zu veranstalten? 1. Preis 20 000 m. und so fort. Der deutsche Adel| würde sich mit Gifer auch an diesem Geschäft beteiligen. Rein Boft der Erde könnte uns dies nachmachen.

Laffalle als Akademie- Anwärter. Bersuchen Sie zum Kupfergraben vorzubringen, wo die frei fchende Dampfmaschine von Johannes Schutze in Betrieb ist", riet Alexander von Humboldt   einst einem Berliner   Gelehrten. Johannes Schulze( 1786-1869), der Geheime Oberregierungsrat des linter graben Nr. 6. Bon dort sind denn auch ein paar Briefe datiert, die richtsministeriums, wohnte nämlich lange Jahre hindurch Kupfer Schulze im Jahre 1861 an Ferdinand Laffalle( 1825-1864) richtete man und aus denen hervorgeht, daß Lassalle

Roch für Reichstagsauflösung.

Der demokratische Fraktionsvorsitzende Dr. Koch erklärte am Freitag im Demokratischen   Klub: " Mag die Entscheidung im Herbst fallen, wie sie wolle: ber Reichstag tann sich nicht halten. Gehen die Deutsch  

Aufnahme in die Akademie vermutlich nicht viel tun können, wenn sich die Akademie nicht selbst zu ihr entschloß. Dr. W. A.

Berliner   Theater:" Der füße Kavalier". Auch diese Operette unterbricht den vornehmen Untergang der Kunstoperette nicht, die vor etwa fünfzehn Jahren von Fall, Lehar und Strauß geschrieben fie findet nicht den heutigen Anschluß an die klassischen Stüde  , wurden. Aber Leo Fall   fomponiert immerhin mit der gleichen Eleganz und Geschicklichkeit, ja mit einer überlegenen Defonomie und mit feinstem Sinn für Liednummern, fleine, unaufdringliche Rühr teine ordinären Tänze. Ab und zu wagnert es fo start in ihm, daß feligkeit, flotte Groteste, leider feine Schlager und Gott sei Dant er uns beinahe eine leitmotivisch- endlose Melodie fchenft, aber das ist

Summe von Energien, die aus einer firen Idee fir Geld zu machen die Berliner Akademie der Wissenschaften erstrebte und daß eben nicht unser Fall. Der Tert von Schanzer und Welisch   zeigt gedenkt einen zugkräftigen Namen für einen Maffenartikel Der erste Preis war eine nette Summe. Ich bin Geld durchaus nicht so abhold, wie die Redakteure etwa glauben, darum beteiligte ich mich. Ich bekam feinen Preis.

Jüngst kam ich wieder in Bersuchung, mir einen 6000- M.- Preis zu verdienen. Durch Erfahrung gewißigt, fuchte ich erft zu fon­bieren und machte mich in aller Freundschaft an den Geschäftsmann heran, der für ein neues, die Männlichkeit wieder herstellendes Prä­parat einen Trommler" suchte.

Sie müssen doch eine fabelhafte Arbeit mit all den Zuschriften haben, nachdem Sie doch so viel in Zeitschriften inserierten", hub ich an.

Der Mann, ganz im Zauber feines guten Einfalles strahlend, fagte mir mehr, als ich wissen wollte. D, das geht ganz glatt. Wenn Sie wüßten, was sich da alles beteiligt! Wie ein solcher Wettbewerb die Urheber adelt! Bereits einen Tag nach der Aus­schreibung tam Graf von P. persönlich vorgefahren und hat mir feinen Einfall überreicht. Dann liefen Briefe ein von Fürst von L., von Baronen und Junkern besten Adels. Einer ersuchte, sofort feine Hoflanzlei zu verständigen, wo er den Gelbpreis abholen lassen könne, und ein anderer gab seine Bant an, bei der deponiert werden solle. Eine junge entthronte Durchlaucht schrieb, fie treibe das Be­teiligen an Breisausschreiben als Sport und hoffe bestimmt, diesmal den ersten Preis zu bekommen, denn sie befinde sich in Geldver­legenheit. Uebrigens sei der Name Kronprinz" angesichts des er­wachenden national- monarchistischen Gefühls in Deutschland   und des 3wedes des Präparats- das ausfterbende Frankreich   werde wohl vor Neid plazenwahrscheinlich die beste Lösung.. Es find aber schon über 500 Kronpring" eingelaufen; da wird wahrschein lich der richtige Kronpring" ausgeloft. Ich war nach diefer Mitteilung meiner Sache absolut ficher: Mit dem deutschen   mannbaren Adel fonnte ich unmöglich konkur.

rieren.

"

"

Run eine Frage: Warum ist die deutsche Republik noch nicht auf den Gedanken gefommen, ein Preisausschreiben zur Er langung einer einzig dastehenden, überzeugenden zugkräftigen Somme

Johannes Schulze diese Kandidatur warm unterstützte. Auch mit feinem Jugendfreunde Böch, dem großen Philologen, hatte Schulze in diefem Sinne bereits ausführliche Rücksprache" genommen. Er ift gleich mir", so berichtet er nun über diese Unterredung an Laffalle, von dem lebhaften Wunsche durchdrungen, Sie als Mitglied der biefigen Akademie der Wissenschaften begrüßen zu können; er erachtet Sie einer solchen Auszeichnung für sehr würdig auf Grund Ihrer Kenntnis der betreffenden Berhältnisse und Personen, daß es für bisherigen wissenschaftlichen Leistungen; aber er glaubt nach feiner jetzt unmöglich ist, die Mehrzahl der Stimmenden für Sie zu ge winnen... Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß ein fortgesetztes gemeinsames Handeln zum beabsichtigten Ziele führen wird." Die Briefe find veröffentlicht in affalles Brief. we set", den Gustav Mayer   bekanntlich herausgibt( Deutsche   Ber: lagscnftalt, Stuttgart  , und Julius Springer  , Berlin  ), und zwar im zweiten Bande, der überhaupt zahlreiche Briefe von namhaften Ge. Laffalles die Philologen Böch, Lobed, Friedrich Ritschl  , Jakob lehrten an Lassalle   enthält. Da erscheinen unter den Korrespondenten Bernays, die Aegytologen Lepfius und Heinrich Brugsch  , die Philo­fophen Rosenkranz, Trendelenburg, Eduard Zeller  ; auch Theodor Mommsen   fehlt in dieser stattlichen Reihe berühmter Namen nicht. An wissenschaftlichen Leistungen" Lassalles, von denen Johannes Schulze in dem obigen Briefe spricht, ist in erster Linie das zwei bändige Bert über die Philofophie Heraklits des Dunklen zu nennen, das im Jahre 1858 erschienen war. Lassalle   war ja ein namhafter Be lehrter, ein gründlicher Kenner des klassischen Altertums, und zwar fchall, der Breslauer Studiengefährte, befundet hat, der genaueste dazu schon seit seinen Studententagen, wie z. B. Rudolf von Gott­Kenner der Hegelschen Philosophie, ber feinen Hegel auswendig famte bis auf die dunkelsten Stellen". Das Hegeltum hat nun aber feinen eifrigeren Förderer gehabt als Johannes Schulze, und unter ihm und seinem gleichgefinnben Herrn und Meister, dem Minister Alterstein, hat das Hegelsche System ja lange Zeit als Königlich Breußische Hof- und Staatsphilosophie geherrscht. Da Johannes Schulze überbies klassischer Philologe und ein genauer Kenner der antifen Welt war, so mußte Laffalle ein Mann nach feinem Herzen fein. Aber die, Lokomotive G. D. R. R.( Beh. Ober- Regierungs- Rat) Schulze", wie Humboldt auch wohl schrieb, stand damals nicht mehr unter Dampf: schon seit zwei Jahren war Schulze im Ruhestande, aber auch wenn er noch im Amte gewesen wäre, hätte er für Laffalles

-

ein

Buch vorgelesen und wird glänzend vorgeführt, um fo glänzender, uns ein Rahmentheaterstück. Die Mitte ist sozusagen aus einem als fie am franzöfifchen Hofe spielt. Des Budels Kern: Ein Mädel wird aus Erbschaftsgründen als Junge aufgezogen und erlebt die ganz ähnliche historische Geschichte seines Urahnen so intensiv, daß ihr die letzte Entdeckung, die Liebe zum Mann, das Bewußtwerden der männlichkeit nicht mehr schwer fällt. Der zweite Aft ist von Arent fünstlerisch vollendet entworfen, mit geschmadvoll üppigen Kostümen wirklich füßer Ravalier, mit einer jugendlichen Heiterkeit, die an die und Dekorationen. Die Doppelrolle spielt Emmy Sturm, Massary   erinnert. Albert ist zuviel Clown, Birl fefch, aber ge altert, Hermann quedfilberig, Elfe Müller natürlich und lieblich, Grete Sellin gravitätisch, das Publikum höchst zu­frieden. So ist die Saison für das Berliner   Theater gerettet. R. G. Das Theater in der Kommandantenstraße eröffnete gestern die Binterspielzeit mit Mister Globetrotter, ber Operette: Theater gespielt, aber nach furzer Zeit vom Bublifum einstimmig Theatersommer des allergrößten Mißvergnügens im Deutschen  Don Günther Bibo, Mujit von Otto Mad, die in diesem und energisch abgelehnt wurde, weit in ihr einfach aller Blöd­finn zusammengeballt war. Martin Zidel, der jetzt Direktor des früheren Herrefeld- Theaters ist, hat diesen unglaublichen Mister Globetrotter umgearbeitet und hat es auch zum Teil ganz geschiet gemacht. Aber immer noch ist von dem Narrenkleid allzu viel übrig­geblieben, und wer den Schlager" der Operette gehört hat, der haft fo'n Stich ins Halbe Schatz, bu machst mir Kummer denn du bist' ne Nummer!", treffliche Regie von Bickel, den man als ausgezeichneten Regisseur Der hat genug gehört. Ueber alles diefes fonnten, weder die vor­noch vom Lustspielhaus her fennt, noch die famofen Bühnenbilder von Herman Krehan hinwegtäuschen. Gespielt wirde ganz tüchtig Albert Krafft- Lorging, helma Barney, Friz Don Margot Rubio, Julius Kuthan, Frida Brod, Bedmann und Hermann Boettcher  , der einst auf den Titel töniglicher Schauspieler am föniglicher Schauspielhaus be fonders stolz war und heute wie ein Zirfusflown auf der Operetten­bühne herumhopfen muß. Um der Borstellung den frischen Anstrich der Premiere zu geben, hatte man sich den Komponisten zum Diri gieren feiner Operette geholt. Er mußte sich auf der Bühne dankend für den Beifall einer aufdringlichen Claque verneigen, und dazu gab es die üblichen Blume spenden in Riefenformaten, K. F.

fo lautet: Ach du fleine Schwalbe

-

-

1