Ein Wahlkampf um die Demokratie.
Aus Kopenhagen wird uns geschrieben:
In drei dänischen Wahlkreisen hat seit zwei Wochen der WahlJampf um die am 16. September stattfindende Wahl begonnen. Der Rampf wird erbittert, hart auf hart, geführt, gilt es doch für die Sieger der Follethingswahlen im April, Bürgerlich- Radikale und Sozialdemokraten, zu zeigen, daß ihr Sieg tein Zufallssieg war, wie Die Gegner gern behaupten. Andererseits heißt es für die Konserbativen und die Nationalliberalen, ihre legte Festung, von der aus fie bas Arbeiten der sozialistischen Regierung bisher sabotiert haben, ju verteidigen.
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Der Landthing, die erste Rammer des aus ihm und den Foifething bestehenden Reichstags, ist ein Gebilde aus jener Beit, in der das Königtum noch) daran arbeitete, die Zügel der Bolil in der Hand zu behalten. Damals schufen die konservativen RatJeber des Königs das Zweikammersystem, um in der Kammer Landhing ein besonderes Kontrollorgan des Königs durch ,, lönigsgewählte" Abgeordnete zu haben. Diese Form des Landthings hat die unter bem Druck der dänischen Sozialdemokratie zustande gekommene VerJaffungsreform von 1915 endgültig beseitigt aber dem Uebergewicht bes Bürgertums gelang es damals, das Kompromiß durchzubringen, ben Landthing als gleichberechtigte Kammer neben dem Folkething zu behalten, nur daß er durch indirekte geheime Wahl aller über 35 Jahre alten Männer und Frauen gewählt wird. Die Bandthingsabgeordneten werden für 8 Jahre gewählt, alle 4 Jahre erfolgen Neuwahlen für die Häifte, während der Folkething für 4 Jahre von illen über 25 Jahre alten Frauen und Männern in direkter Wahl gewählt wird. Der einzige Zweck des Landthings ist heute also der, allen über 35 Jahre alten Staatsbürgern sozusagen eine Zufagftimme zu geben, noch dazu mit einer Entscheidung über 8 Jahre. In der Bragis führt diese Doppelwahl zu dem unheilvollen Zustand, daß eine eue Regierungsmehrheit im Foltething bisher noch die Minderheit m Landtag bildet. Das ist z. B. augenblicklich der Fall. Der Retierung bleibt es so vorbehalten, das Kunststüd fertigzubringen, so ju regieren, daß sowohl die Linksmehrheit des Folkethings wie die Rechtsmehrheit des Landthings ihren Maßnahmen zustimmt.
Unseren dänischen Genossen ist durchaus klar, daß der augenblidliche Zustand eine Einschränkung der Demokratie bedeutet, und barum heißt ihre Wahlparole: Weg mit dem Landthing! Schon 1920, als die lebernahme Nordschleswigs eine Aenderung der Berfassung notwendig machte, beantragte die dänische Sozialdemo tratie eine völlige Republikanisierung und Demokratisierung der Berfaffung, deren beide Hauptpunkte die Umwandlung des Königreichs m eine Republik und die Schaffung eines nur aus einer Rammer bestehenden Reichstags, gewählt von allen Frauen und Männern über 21 Jahes, waren. Die bevorstehende Bandthingswahl läßt den zweiten Punkt wieder aktuell werden. Es ist ein Kampf um die Demo= Pratie, der hier geführt wird und der deshalb die anderen Demotratten der Welt besonders interessieren dürfte.
Die dänischen Genossen wissen, daß der 16. September nur eine erste Bresche in die letzte Hochburg der Reaktion schlagen tann. Die lebermacht der beiden rechten Parteien ist derartig, daß sie mit dieser Wahl nur des halben Landthings faum gebrochen werden kann.' Aber trotzdem hängt von einem Steigen oder Fallen der sozialbamofratischen Stimmen doch das Schicksal der ganzen Arbeit des Kabinetts Stauning ab.
Die Aussichten der dänischen Sozialdemokratie sind trog fchwieriger Regierung gut. Die ersten Wahlversammlungen zeigten günstige, fliegesfreudige Stimmung. 3war steht die agrarische Hochburg, Insel Fünen , mit zur Bahl, aber gleichzeitig wählt auch das gut fozialdemokratische Ropenhagen.
Sawinkow und die Sowjetregierung.
Wie wir bereits berichteten, ist einer der eifrigsten Feinde der Sowjetreglerung, der frühere Sozialrevolutionär Sawintow, por furzem an der russischen Grenze verhaftet und von einem fo= fort zufammengetretenen Militärtribunal in Mostau abgeurteilt worden. Das ursprünglich gefällte Todesurteil ist vom allruffischen Zentralegefutivtomitee auf Antrag des Gerichtes in eine Behnjährige Gefängnisstrafe umgewandelt worden. Als Begründung der Begnadigung wird angeführt, daß der Verurteilte „ aufrichtige Reue" an den Tag gelegt und auf jeder weiteren Rampf gegen die Somjetregierung verzichtet habe.
Die ganze Inszenierung des Gerichtes legt die Bermutung nahe, daß man es bei der ganzen Angelegenheit mit einem abgefarte ten Spiel zwischen der Sowjetregierung und Gawintow zu tun hat. Sawinkom, der früher in der sozialrevolutionären Partei als Organisator erfolgreicher terroristischer Afte eine angesehene Stellung einnahm, war wegen seiner Zusammenarbeit mit tonterrevolutionären Gruppen schon im Jahre 1918 aus der sozialrevolutionären Partei ausgeschlossen worden und hatte sich seitdem mehr und mehr zu einem internationalen Abenteurer und Bandenhäuptling entwickelt, der bei allen alliierten Regierungen Mittel zur Fort fehung eines bewaffneten Kampfes gegen Rußland zu erlangen suchte. In dem Maße jedoch, wie diese Politik ein Ende nahm, verlor Ga. winfom immer mehr den Boden unter den Füßen. Zuletzt suchte er Zuflucht in Polen , wo er gemeinsam mit einigen anderen abgetaletten Größen seine verschwörerische Tätigkeit gegen Rußland fortfehte. Inzwischen scheint er jedoch auch Fühlung mit der Sowjetregierung gewonnen zu haben, um auf dem Wege über ein„ reumütiges Bekenntnis", wie schon viele andere weißgardistische Größen, von den fommunistischen Herrschern in Graden aufgenommen zu worden. Die ganze Prozedur feiner geheimnisvollen Verhaftung und sofortigen Aburteilung und Begnadigung läßt diese Annahme als durchaus begründet erscheinen.
Nun, nach dem Abschluß des Verfahrens, beginnt die offizielle russische Telegraphenagentur die Veröffentlichung von Aussagen Sawindows, die sich auf seine angeblichen Berhandlungen mit Bertretern der alliierten Mächte über militärische und terroristische Maßnahmen gegen Sowjettrußland beziehen. Benn Sawintow auch ficherlich fompromittierendes Material über die Tätigkeit mander Staatsmänner und Beauftragten der alliierten Regierungen besigt, so wird man seine Aussagen doch nur mit jener Zurückhaltung und Stepsis entgegennehmen dürfen, die einem politischen Abenteurer und Ueberläufer gegenüber anı Plage sind.
Märkische Junker.
Die unvergeßliche Blamage, die sich die Deutschnationalen, zu denen sich so ziemlich wohl alle märkischen Junter rechnen, im Reichstag geholt haben, erinnert an ein im älteren Berlin viel belachtes fafirisches Gedicht aus der„ Churprinzenbraut" von Hefefiel. Alle Kupletsänger tamanger Zeit verzapften es, selbst die Gassenjungen fagten mit großer Zungenfertigkeit die folgenten Verse auf: Die im Sand und die im Luche, Ihlows Rochows, Schenken, Buche, Die im Busch und die im Felde: Arnim, Rofre, Winterfelde,
905 Die im Sumpf und die im Ganbe: Kröcher, Ziethen , Jogow, Brande, Marivih. Redern, Igenplize, Reiner ist der Welt was nüße. Alle sind vom feiben Holze: Ratle, Hade, Groeben, Golge,
Beufte, Königsmart und Schlieben →
201 Das ist unsre böse Gieben, Bulgare
Hagen, Erg und Wartensleben Rehmen feliger als geben.
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Die im Wald und die im Dorfe: Waldows, Burgs- und Holzendorffe. Görgfe, Kanig, Quizow, Quafte Blühen all auf einem Asie, Die zur Rechten, die zur Linken, Alle wollen efsen, trinken. Die zur Linken, die zur Rechten, Alle wollen tapfer fechten, Sigen fest in Sumpf und Heibe; Aber trog dem seidenen Kleide, Aber trog der großen Klunter, Bleiben's unfre Märf'schen Junker.
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echten Scheinen sehr ähnlich und deshalb für den Berkehr gefährlich, fönnen aber doch bei einiger Sorgfalt befonders an dem glatten, glänzenden Aussehen leicht erkannt werden.
efonbass an dem glatter,
Der„ dove Karl" im Nachtschrank.
Weitere Eisenbahnberaubungen aufgeklärt.
Bor einigen Tagen fonnte über die Verhaftung zweier Eisenbahnräuber, der beiden 22 jährigen Arbeiter Walter Bettin und Bruno Steeg, berichtet merden. Beide wurden morgens früh um 4 Uhr in der Wohnung des alten Reet verhaftet. Als die Beamten einbrangen, mar die ganze Familie um den Kaffeetisch persammelt. Reek versuchte zu flüchten, fonnte aber fofort wieder festgenommen werden. Da man nun annehmen konnte, daß sie noch mehr auf dem Gewissen hätten, wurde plötzlich eine zweite Durch. suchung in dem Pfannkuchenfeller von Rausch in der Breslauer Straße vorgenommen, da Reek und Bettin dort Stammgäste waren. Hier fand man eine neue braune Ledertasche, die unzweifelhaft dort nicht hingehörte. Die Frau Des Rellerinhabers hicit sich während ist der Durchsuchung meistens vor einem fleinen Schränfchen auf, das sie mit ihrem gemaltigen Körperumfang zu verbeden bestrebt war. Als man sie bat, etwas Platz zu macheci, fanden die Beamten in dem unwahrscheinlich fleinen Schrante, offenbar einem Nachtschrank, einen Menschen. Sie befreiten ihn mit Mühe aus feinem engen Gefängnis und er legitimierte fich ihnen gegenüber als ein Erwin Bebnaret. Man nahm ihn jedoch mit und es stellte sich heraus, daß Erwin Betnaret in der Straffunder Straße wohnte und fich zurzeit gerade in einer Maschinenfabrik als Arbeiter aufhielt. Der aus dem Schranke herausgezogene hatte also falsche Papiere. Nach längerem Hin und Her gab er denn auch zu, der dove Karl" zu sein und mit richtigem Namen Dworatzed zu heißen. Er war aus Blögensee entwichen und hatte noch 10 Monate Gefängnisstrafe abzumachen". Seine Spezialität" waren Badendiebjtähle. An Hand der vorgefundenen Ledertasche gelang es mun, einen dritten Mann im Bunde in dem Arbeiter Hans Grahl zu finden. Dieser hatte einmal die Ledertasche der Pfannkuchenfrau zum Geschent ge= macht. Er und die beiden schon Berhafteten hatten schon einmal geführt. Auch diesen Raub gestehen jetzt alle drei ein. Bor ihrer im Juni in Fredersdorf an derselben Stelle einen Güterraub ausFestnahme war es ihnen noch gelungen, mehrere Abschnitte graublauen Stoff zu verschieben. Leute, denen unter verdächtigen Umständen solcher graubiouer Stoff angeboten wird, werden gebeten, fich sofort bei der Kriminalpostdienststelle zu melden.
Die heutigen Varieté- Humoristen und Kupletfänger sind nicht mehr fo tapfer wie einst, sie haben Angst vor den im Barkett und in den Logen fitzenden Junkern, Schiebern, Kriegs- und Inflations. gewinnern und haben sich mit luftigen, schäbigen Wizen so lange an der Republik und ihres Vertreters gerieben, bis sie, gehörig zurechtgewiesen, es so offen und so frech wie vor brei, vier Jahren nicht mehr magen. Die Zeit ist aber nicht mehr fern, wo all dieses deutschnationale und völlische Gelichter nicht einmal mehr den Ralauer eines Romiters wert sein mird.
Da die Zeiten immer schlechter werden, müssen die armen Patrioten ihre Eehnsucht nach vaterländischen Gedenkfeiern immer mehr hinter Vorwänden verstecken. In Köpenick fand am Sonntag Geminars" statt. Dabei sind die vortrefflichsten Reden gehalten eine Gedächtnisfeier für die im Weltkrieg gefallenen Schüler des worden. Das Köpenicker " Dampfboot", aus dem die Köpenicker Spießer täglich ihre geistige Nahrung beziehen, berichtet darüber
u. a.:
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,, Danach nahm der Direktor des Märkischen Museums , Herr Dr. Rielebusch, als Vertreter der Vereinigung ehemaliger Schüler das Wort, anknüpfend an den Spruch: Was gemefen, fehrt nicht wieder, aber geht es feuchtend nieber, fehrt es leuchtend noch zurück." Er gedachte der schönen Feier vor zwei Jahren zur Einweihung des Gedenksteins und sagte: Es ist nötig, uns aufzurütteln, da diese Zeit mit ihrem Haften und Jagen so leicht die tiefsten Eindrücke verwischt. Der Stein soll uns mahnen, daß wir berer nicht vergessen, die mehr gaben als wir alle: ihr Leben. Ihr Bild foll immer vor uns stehen. Der Vergleich der Zeit Dor 2 Jahren und jetzt ist erschütternd: Heute gibt's fein Recht mehr, feine Urkunde wird geachtet. Der Beamte wird mit Billtür behandelt. Dennoch sind unsere Helden nicht umsonst gestorben. Die follen wie leuchtende Meteore uns helfen, alie Kleinsucht, allen Eigennut zu verbannen, reft- und raftlos dem Vaterlande zu dienen. Wir brauchen aufrechte Männer zum Aufbau, die mit startem guten Willen das Bolt leiten. Herr Seminardirektor Wulff erinnerte daran, daß die gefallenen Schüler gerabe unter feiner Leitung geftanden hätten. Auch seine beiden Söhne habe er dem Vaterland geopfert. Er verglich Tannenberg und London : Dort Befreiung von der remherrschaft und zerbrochene Retten, hier Arbeit zum Schaden, des Baterlandes und festeres Schmieden unferer Ketten. Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Einst wird das Schwert entscheiden."
Herr Seminardirettor Wulff hat offenbar in der Breffe Ludendorffs Geistesblitz über Tannenberg und London gelesen und hat es für richtig gehalten, ihn in seiner Art anfäßlich einer " Gedenkfeier für Gefallene" zu variieren. Man fann sich faum eine größere Bietätlosigkeit und unverschämtheit vorstellen, als diese Art, wie hier von der Regierung und von der Mehrheit des Reichstages gesagt wird, daß sie Arbeit zum Schaden des Baterlandes" leistet. Vielleicht knöpft sich Herr Boeliz diesen seinen würdigen Vertreter doch einmal vor und auch Herrn Dr. Riete. busch, den Direktor des Märkischen Museums , wird man sich als einen üblen Hetzer merken müssen. Freilich, auch in Köpenick ändern sich die Zeiten. Der Patriotismus läßt bei den Spießern doch merklich nach. Das bestätigt ein bewegliches Klagelied, das in der gleichen Nummer des Dampfboot" in einem„ Eingefandt" angeftimmt wird. Ein völkischer Jüngling schreibt dort:
Von der Aufhebung der Beherbergungssteuer.
Der Magistrat hat beschlossen, vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung die Beherbergungssteuer vom 1. Dftober ab nicht mehr zu erheben. Damit würde der Kampf gegen eine Steuer fein Ende erreicht haben, die wie selten eine Umlage bie Unzufriedenheit weiter Kreise der Bevölkerung erregt hat.
Vom Erholungsheim Rest.
Die Klagen über das Kindererholungsheim Nest( bei Köslin ), das der Stadt Berlin gehört, sind in der Berliner Deputation für Jugendwohlfahrt besprochen worden. Nach eingehender Prüfung hat die Deputation einstimmig die erfolgte Entlassung einer Anzahl von Erziehern und Erzieherinnen gutgeheißen und sich mit den vom Jugendamt getroffenen Maßnahmen einverstanden erflärt. Zu dem Borwurf, die Leitung des Heims habe durch sparfames Wirtschaften bereits 30 000 M. erübrigt, wird uns mitgeteilt, daß es sich um einen„ eifernen Fonds" handelt, der anfangs 45 000 Mart betrug und möglichst wieder aufgefüllt werden soll. Wenn gegenüber den früheren 45 000 m. zurzeit nur 30 000 m. in dem Fonds find, dann fann man wohl nicht von„ leberschüssen" reden.
Zusammenstoß zwischen Auto und Personenzug.
Zwei Personen getötet, eine schwer verletzt. Ein furchtbares Automobilunglüd hat sich am Dienstag abend auf der Eisenbahnftrede Leipzig - Berlin ereignet. Nach den bisherigen Nachrichten gewinnt es den Anschein, als ob schen Bahnschranken eine verhängnisvolle Rolle gefpieit hat. die allgemein als unzureichend anzusehende Beleuchtung der deut
In der Nähe von Gräfenhainichen , furz vor Wittenberg , durchfuhr ein aus Leipzig tommendes Automobil die Bahnschrante freuzung passierte. Das Automobil wurde von der Maschine erfaßt, in dem Augenblick, als der Leipzig - Berliner Eitzug die Straßenbem Wagen befanden sich mehrere Geschäftsleute, von benen zwei eine große Strede mitgefchieift und schließlich völlig zertrümmert. In getötet wurden. Der Führer des Automobils, ebenfells ein Geschäftsmann, wurde bis zur Untenntlichteit perstümmelt neben dem Bahngleis aufgefunden. Ein anderer Infaffe des Wagens wurde durch die Trümmer des Automobils zu Tode gequetscht. Gin britter Infaffe erlitt fo schwere Berlegungen, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Er ist in das Wittenberger Krantenhaus eingeliefert worden. Der Zugführer, der das Unglück bemertte, brachte ben Gilzug zum Halten. Das Sugpersonal beteiligte sich an den Rettungs- und Räumungsarbeiten. Durch dieses Unglück erlitt der Zug eine einstündige Berspätung. Die Getöteten follen ein Raufmann Weise und beffen Geschäftsfreund Ender, beide aus Leipzig sein, der Verletzte ein Bruder des Weise.
Fahrzeitverkürzung des D- Juges Berlin - Ceipzig- Wien . Wie das Neue Wiener Abendblatt" meldet, wird durch den neuen Winterfahrplan der Bundesbahnen, der am 1. Oktober in Kraft tritt, die Fahrtdauer des D- Buges Wien - Bassau- Leipzig- Berlin um 3 Stunden 10 Minuten vertürzt. In der Rückfahrt wird die Fahrtdauer um 2 Stunden 10 Minuten gefürzt.
3u gestern, anläßlich des Tannenberg- Gebenttages, ist von allen auf streng vaterländischem Boden stehenden Verbänden und Bereinen die Aufforderung ergangen: Fahnen heraus, ich warz weißrote Fahnen heraus. In unserer Stadt Köpenid, in der schon so oft hervorragende Reden gehalten worden sind, mußte man doch annehmen, daß diesem Ruf allerorts Folge gefeiftet Grubenungtüd in Mährisch- Offrau. Auf der Grube„ Louise" würde. Wo sind die Flaggen geblieben? Alle, die für schwarzweißrot, angeblich, find, fie erflären meift, teine Fahnen mehr zu befigen, oder sie wollen nicht als Einziger" flaggen.„ Sann man es denn wagen?" Der Patriotismus des Maules hat sich gestern so richtig flar erwiesen. Die Häuser der hervorragenden" Mitglieder der Deutschnationalen, der Volkspartei und der Freiheitspartei, auf die man besonders achtete, fie blieben ungeschmückt. Treten Sie ab, 0008 , meine Herren, Sie sind uns zu vernünftig. Bater. ländische Politik muß mit dem Herzen betrie ben werden."
in Witkowiz stieß der Förderforb bei der Einfahrt im dritten Stock auf die Auffazporrichtung. Bon den einfahrenben 35 Bergleuten murden zehn schwer und vierzehn leicht verlegt. Einer der Verlegten ist im Laufe des Vormittags feinen Verlegungen erlegen.
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Der Schmerz des völkischen Heldenjünglings ist nur zu verständlich. Der schwarzweißrote Patriotismus tommt langsam, aber sicher außer Kurs. Die deutschnationale Säule ist geborsten, Schwarz- RotGold marschiert und welcher deutsche Spießer will bei Schwarz- WeißRot bleiben, wenn die Sache nicht mehr sicher ist. Deutschlands Heldenjünglinge werden sich bald damit abfinden müssen, daß Schwarz- Weiß- Rot abwirtschaftet.
Bleichzeitig mit den Mitteilungen über den Fall Saminfowars. veröffentlicht die offizielle ruffische Telegraphenagentur Meidungen über eine angebliche menfchemistische Berschwörung in Georgien und über angebliche Aussagen des Mitgliedes des georgischen Menschewistischen Zentralfomitees Djugeli, der in Tiflis verhaftet worden ist. Auch gegenüber diesen Meldungen und Aussagen ist dieselbe Versicht am Plaze, wie gegenüber den Nach richten über Sawinfom. Daß den georgischen Menschewisten Aufstandspläne zugeschrieben werden, ist purer Unsinn. Die ver. antwortlichen Instanzen der georgischen Sozialdemokratischen Partei haben fich mehrfach in entschiedenster Weise gegen derartige Pläne ausgesprochen.
Wetter für morgen.
Berlin und Umgegend: Ein wenig wärmer, abnehmende Bewölfung, Teine erheblichen Niederschläge. Deutschland : In Süddeutschland und Schlesien Regenfälle, in Mittelund Norddeutschland abnehmende Bewölkung.
für Groß- Berlin
ffets an das Bezirkssekretariat, 2. Hof, 2 Trep. rechts, zu richten. 78. Abt. Schöneberg . Freitag, den 5. Sept., 8 Uhr, Funktionärsigung bei König Feurig, Ede Prinz- Georg- Str. Engerer Borstand 7 Uhr ebenda. 116. Sichtenberg. ben 4. 8
im
Jugendveranstaltungen.
Anmeldungen zum Ferienaufenthalt am Quenafee( Landheim) werden noch Jugendfekretariat, Lindenstr. 3, 2. Sof, 2 Tr., angenommen.
Falsche Rentenbankscheine zu 50 Rentenmark. Straße 54, Sumtionarſigung ber partet mit den Betriebsveritauensleuten. deutschlands falsche Rentenbankscheine zu 50 Rentenmark In der letzten Zeit sind in mehreren Orten Nord- und Mittelaufgetaucht, bei denen das natürliche Wasserzeichen der echten Scheine durch ein künstliches, mit einem beson deren Klischee aufgepreßtes Wasserzeichen unvollkommen nachgeahmt ist Die Falshscheine sind beiderseits mit einer Wachsschicht überzogen, fühlen fich infolgedeffen glatt an und haben ein glän Wachsüberzug die Falern mangelhaft angedeutet find, ist schmuhige zendes Aussehen. Der Rand der Schaufeite, auf dem unter dem grau und schmaler als bei den echten Scheinen. Die im Buchdrud hergestellten Falschstücke find in Unterdruck und Beschriftung den
Berbebezirk Oberfpree. Die Abteilungsleiter müffen spätestens morgen( Donnerstag) das Fahrgeld( 2,50 r.) für die Teilnehmer am Jugendtag in Lübbenau im Jugendheim, Niederschöneweide abrechnen. Kreis- Muttabend morgen, Donnerstag, 72 Uhr, im Jugendheim Röpenid, Grünaner Str. 5. Alle Mufiter milfsen erscheinen.