Einzelbild herunterladen
 

vereinen. Da der damit abgeschlossene erste Teil des Berichts fich bis furz vor die Mittagspause hinzog, wurde der zweite Teil zunächst zurückgestellt und der Kaffenbericht, den Kober erstattet, entaegengenommen. Den Bericht der Schriftleitung des Grund­ftein" gab Schmidt. Er seht sich u. a. für die Aufnahme von An­zeigen in das Verbandsorgan ein.

Nach der Mittagspause gab Hanke den Bericht des Bundes­ausschusses. Anschließend daran erstattete Bernhard den zweiten Til des Berichts des Bundesvorstandes, der sich mit der tommu= niftilen 3erstörungsarbeit im Baugewerbe beschäftigt. In seinem ausführlichen Referat geht er zunächst auf die Berhält niffe in Sowjetrußland ein und die Versuche, diese Verhältnisse auf

Deutschland zu übertragen.

Das besondere Berbrechen der Kommunisten

2. Uebereinkommen zwischen der deutschen und der elfäffischen Kaliindustrie hinsichtlich des amerikanischen Absages,

3. Eröffnung eines größeren Kredites für das Kalisyndikat von seiten Ameritas für erst später auszuführende Lieferungen. Die Verkaufspreise liegen infolge der elfäffischen Konkurrenz er heblich unter den Vorkriegspreisen. Die Schwereisen- und die Kleineisenindustrie fiagt über unvermindert schlechten Geschäftsgang, wenn auch in der letteren Anzeichen einer Belebung zu spüren sind.

Im Lokomotivbau ist die Lage nach wie vor sehr schlecht. In Eisen und Eisenwaren ist die Geschäftslage noch ungün­stiger geworden. Die Nachfrage auf dem Schrotmarkt war sehr gering. Die Befferung in der Lage des Metallmarties fonnte nur geringe Fortschritte machen, die sich im Rahmen der Weltmarkt­fei, daß fie im Augenblick der schlimmsten Kämpfe die preise hielten. Besonders war in 3inn eine feste Tendenz zu ver­Kampffraft der Gewerkschaft id mächten und das Heer der sogezeichnen. Auch in Nidel wurde gegen Ende des Monats von den nannten flaffenbewußten Unorganisierten züchteten. Dann besprach Produzenten eine Erhöhung um 15 Lftrl. vorgenommen. In land der Redner die neueste Parole der Kommunisten, wonach das revo- wirtschaftlichen Maschinen trat eine Belebung des lutionäre" Proletariat wieder in die Gewerkschaft zurückkehren solle, Geschäfts ein. In der elektrotechnischen Induſtrie hält die sehr ernste Abfahtrise weiter an.

um dann zu betonen, daß ein Zusammengehen mit den fogenannten Revolutionären" und eine Gemeinschaft mit ihnen ausgeschlossen fei. Gewiß sollen die Arbeitsbrüder, die wieder zurückkehren wollen, nicht zurüdarstoßen werden, aber sie müssen sich verpflichten, mit uns den gemeinsamen Kampf gegen den natürlichen Feind der Arbeiter fchaft und nicht gegen uns zu führen.

=

In der einsetzenden Aussprache fpricht als erster Redner Ruf Reutlingen , der einen Antrag begründet, daß die fozialen Bau­betriebe angehalten werden sollen, als erste Lohnforderungen zu bewilligen. Mit den Kommunisten wäre es nie soweit ge­fommen, wenn mon ihn nicht anfangs fo viel Konzeffionen gemacht hätte. Meise Breslau macht aus seinen Breslauer Erfahrungen Borschläne für die Berbetätigkeit und die Förderung der sozialen Baubetriebe. Bieligt Leipzig fordert, daß für den Soziali­fierungsgedanken auch materielle Opfer gebracht werden. Sütt mann Frankfurt bringt zum Ausdrud, daß man die einzelnen Fachgruppen nach ihrer Eigenart berücksichtigen müsse. Paeplom nimmt sodann im Namen des Bundesvorstandes zu den verschiedenen Anträgen Stellung. Er betont mit besonderem Nachdruck, daß der Bundesvorstand unter allen Ilmständen die Vertrauensfrage für sich und die Grundstein"-Redakteure stellen werde und sich mit einer negativen Erlediguna nicht zufrieden erflären würde. Fortsetzung der Beratungen am Donnerstag.

Wirtschaft

Der deutsche Arbeitsmarkt im Juli. Ueber den Arbeitsmartt im Juli und Mitte August 1924 nach den statistischen Erhebungen wird im Reichsarbeitsblatt" fol gende Gesamtübersicht veröffentlicht:

Die ungünstige Entwicklung des Arbeitsmarktes hat auch im Zuli angehalten. Eine gewisse Erleichterung brachten in den meisten Gegenden die sich bei den Erntearbeiten in der Land­wirtschaft bietenden Beschäftigungsmöglichkeiten.

Nach der Kranfenfaffenstatistik ist im Mitglieder bestand der 5413 Kaffen, deren Berichte vorlagen, ein Rüdgang festzustellen. Berglichen mit dem Vormonat ist er etwas stärker ge­worden. Die Gesamtzahl der Versicherungspflichtigen betrug bei den grannten Kaffen am 1. Ju 12 292 464; fie fentte fich am 1. Auguft auf 12 077 762, d. h. um 214 702 oder 1,7 Proz.( im Vormonat 1,0 Broz.).

Die Arbeitslofenstatistit der adverbände ergibt für den Jufi eine weitere gleichmäßig anhaltende Verschlechterung. In den 37 berichtenden Verbänden wurden unter 3,4 Mill. durch die Erhebung erfaßten Mitgliedern 427 683 oder 12,5 Proz. als arbeitslos gezählt( im Bormonat 10,5 Pro).

Die Kurzarbeitsstatistit zeigt eine sehr starte Zunahme ber Fälle von Arbeitszeitverkürzungen; Ende Juli arbeiteten don 2.95 Mill. Mitgliedern in 33 berichtenden Berbinden 830 844 oder 28.2 Pro3. mit verkürzter Arbeitszeit( im Vormonat

-

19,4 Broz.).( Demnach sind von je 5 Erwerbstätigen, die die Statiſt erfaßte, 2 arbeitslos oder auf Kurzarbeit angewiesen. Red. d. Borwärts".) Auch dem durchschnittlichen Maße des wöchent­lichen Arbeitsstundenausfalles nach ist einer Ver= schärfung der Notlage eingetreten.

| geschaffenen Aufstellungsgelände seither bereits mehrere Spezials ausstellungen veranstaltet hat. Gegenwärtig findet dort eine Aus­stellung unter dem Sammeltitel Gas, Waffer, Elettrizi­tät" statt, die in ihrer Beschränkung auf die drei Kraftquellen tat­fächlich eine außerordentliche Bielseitigkeit aufweist. Das Bestreben ist, nicht nur die Eigenarten der Produktion aufzuzeigen, sondern auch die mannigfache Verwendungsfähigkeit besonders von Steinkohlengas und elektrischem Strom. Die Ausstellung ist von allen namhaften Firmen, die auf diesem Gebiet arbeiten, reichlich beschickt. Gasbad- und Kochöfen stehen neben Gaskühlschränken, Modelle von großen Wasserwerken neben Hauswasseranlagen, zur fertigen Montierung bereitstehend. Einen sehr lehrzeichen Ueberblic gewinnt man über die elektrische Kraftversorgung durch die Groß­fraftwerke, deren Nezz heute sich über ganz Deutschland spannt. Die Vielgestaltigkeit der Verwendung von Elektrizität in der Industrie wie im Haushalt wird durch die Fülle der Einzelausstellungen vor trizität wird in den nächsten Tagen auf dem gleichen Gelände eine Aurei geführt. Neben diejer Spezialausstellung Gas Wasser, Elek­Mitteldeutsche Textilmesse eröffnet werden, deren bereitungen schon sehr weit gediehen sind.

=

Vor­

Die chemische Industrie des Westens leidet immer noch unter der Berteuerung ihrer Broduktionskosten durch Micumlasten, 3ollabgaben und die sehr hohen Steuern, so daß das Verkaufs: geschäft nach wie vor zu wünschen übrig läßt. Der Inlandsmart: ist infolge der allgemeinen Gelbrot nicht aufnahmefähig, während die deutschen Erzeugnisse im Ausland gegenüber der fremden Kon­turrenz infolge der farten Vorbelastungen einen schweren Stand haben. In der chemischen Industrie Mitteldeutschlands ist noch eine weitere Verschlechterung eingetreten. Das gilt be­fonders für die Farbindustrie, wo der Auslandsabfaz infolge der Einfuhrerschwerungen Japans einen Rückgang erlitten hat. Die Düngemittelproduktion nimmt normalen Verlauf, der Abjaz in der Filmfabrikation wird schwieriger. Guten Geschäfts­gang hatte lediglich die Aluminiumherstellung. In der chemischen Präparateindustrie steht man vor neuen Betriebseinschränkungen.. In der Sägeindustrie und im Holzhandel ist durch den Eulenfraß, der in der Mart, in Pommern , in Niederschlesien und in Ostpreußen große Waldflächen befallen hat. eine starte Undustrie noch verschlimmern. Die Untenehmer waren bis vor menigen ficherheit eingetreten, da noch nicht feststeht, wieviel von den be­fallenen Flächen zum Abhieb kommen müssen. Die Martilage hat sich in Ostpreußen etwas befebt, nur am Bauholzmarkt herrschte völlige Sille. Die Preise sind im Steigen begriffen. Schlecht ist die Lage in der Tafelglasindustrie, in der Papierindustrie, im Buch drudgewerbe und in der Kautschukindustrie.

Im Bekleidungsgewerbe war die Lage etwas gün stiger. In der Woll- und Tuchindustrie verzeidjnete man ebenso wie in der Baumwollindustrie und in der Leinenweberei eine Besserung, die die Seidenindustrie nicht mitgemacht hat.

In der Konfettionsindustrie ist die Stagnation einer allgemeinen Belebung gewichen. Die Breife werden als unbefrie. allgemeinen Belebung gewichen. Die Preise werden als unbefrie bigend bezeichnet mit Rücksicht darauf, daß die Teriilrohstoffe bereits wieder eine steigende Tendenz auf dem Weltmarkt aufweisen. Auf den Auktionen für Häute und Felle haben die Preiserhöhungen meitere Fortschritte gemacht. Es zeigt sich deutlich, daß die Industrie nicht über bedeutende, Rozvorräte verfügt und daher gezwungen ist, größere Einkäufe vorzunehmen. Die Breisaufschläge gehen bis zu erst gegen Ende des Monats hervor; es erfolgten große Abschlüffe 40 Próz mebergeschäft trat die vergrößerte Nachfrage nicht genügend vorhanden sind. Auf dem Schuhmartte haben zu erhöhten Preisen. Besonders begehrt sind flarte Sohlleder, die sich die Verhältnisse noch nicht wesentlich gebessert. Viele Betriebe, namentlich in Birmasens, arbeiten nur 24 Stunden in der Woche. Biele tausende Arbeiter find brotlos. Der Abfah erstreckt sich haupt­fächlich auf billiges Bedarfsschuhmer?. fächlich auf billiges Bedarfsschuhwerk.

Die Nachfrage nach Margarine war im Berichtsmonat leb einiger Zeit mehr dem Verfauf der feinsten Marten in Bor­hafter als im Bormonat. Die größeren Fabriten haben sich seit die Kundschaft sich allmählich wieder mehr nach der Qualität und friegsqualität zugewendet, was sichtlich von Erfolg begleitet ist, da weniger nach dem Breise bei dem Einkauf von Margarine richtet. Es wurde daher in befferer Ware verhältnismäßig mehr umgesetzt als in billiger Ware. Ausländische Margarine tommt nur noch in

geringem Maße nach Deutschland herein. Sowohl an der dänischen Grenze wie auch im befehten Gebiet ist ein Rückgang im Abjaz von dänischer und holländischer Margarine festzustellen.( Berlin , Köln . Altona .)

Die Inanspruchnahme der Erwerbslofenfürsorge hat Beginn des Berichtsmonats an. Die Breise besserten sich von Tag

im inbefeßten Deutschland eine weitere Zunahme erfahren. Bom 15. Juli bis zum 1. Auguft stieg die Zahl der: Hauptunterstützungs­empfänger von 277237 auf 328 111 oder um 18 Broz., bis zum 15. August erhöhte sich die Anzahl weiter um 9 Proz. auf 355 848 unterstützte Erwerbslofe.

Nach der Monatsstatistik der Arbeitsnachweise zeigt die Arbeitsmarktlage wie im Vormonat eine Verschlechterung. Da sich aber vielfach bei den Erniearbeiten Beschäftigungsmöglichkeit bot, blieb die Verschlechterung dem Umfang nach wesentlich geringer als im Vormonat. Die Zahl der offenen Stellen aing um 9.6 Proz ( im Vormonat 24 Proz.) zurück, während die Zahl der Arbeits­gesuche um 7,8 Proz.( im Bormonat 7,5 Proz.) stieg. Die Zahl der Stellenbesekungen wurde um 7,2 Proz.( im Bormonat 24 Proz.) niedriger. Die Gesamtandrangsziffer belief sich auf 344 ( im Bormonat 288). Nach dem Geschlecht getrennt ergeben sich bei den Männe 288). 425( int Vormonat 359). bei den Frauen 207 ( im Bormonat 171) Arbeitsgesuche auf je 100 offene Stellen. Bon je 100 Arbeitsuchenden fonnten im Gesamtdurchschnitt nur 23.7 ( gegen 27.5 im Vormonat) vermittelt werden, während die Ziffer der von je 100 angebotenen durch Vermittlung der Nachweise be fegten Stellen auf 81,4( im Bormonat 79,4) stieg.

Die Ergebnisse der Stichtaazählung vom 14. Auguſt bei den 732 wichtigsten Arbeitsnachweisen lassen ein gleichmäßiges An­steigen der Zahl der am Schluß des Stichtages verfügbaren Arbeitsuchenden und ein ebenso gleichmäßiges Sinten der offenen Stellen erkennen.

Konjunkturberichte der Handelskammern, leber Handel und Gewerbe im August teilt das preußische Handelsministerium auf Grund der von den Handels­tommern erstatteten. Berichte u. a. mit:

Die Wirtschaft des Monats August stand ganz unter dem Ein­rd der Londoner Konferenz und der Verhandlungen des Reichs­tags über die Annahme des Londoner Abkommens. Infolgeteffen herrschte überall größte Surüdhaltung, die, verbunden mit Der außerordentlich) starten Kreditnot, eine Belebung der tief Daniederliegenden Wirtschaft noch nicht aufkommen ließ. An der Börse überwog die Ueberzeugung, daß troz aller schweren Lasten des Londoner Abkommens feine Annahme doch den Weg für einen allmählichen Aufstieg wieder freimache. Die deutschen Effetten, ins­besondere die Kriegsanleihe, ftiogen nicht unerheblich.

Aus den Berichten über die einzelnen Gewerbezweige ist her vorzuheben: Im Ruhrtohlenbergbau herrscht Abfazmangel. Auch im oberschlesischen Kohlenbergbau, wo ebenso wie an der Ruhr Feierschichten eingelegt wurden. war der Absatz flau. Das gleiche gilt für den mitteldeutschen Braunkohlenbergbau. Im Siegener Eisenerzbergbau arbeiten nur noch wenige Gruben, und zwar in eingeschränktem Betrieb.

Auffallend ist die anhaltende Besserung der Lage der Kali industrie. Hier ist der Absatz gegenüber den Verladungen im Juli weiter gestiegen, so daß er ungefähr des Normalsages er­reichte. Der Auslandsabsatz, der bei einem großen Werk z. B. 60 v. 5. des Gesamtabsages ausmacht, wurde verschiedentlich durch Frachtraumschwierigkeiten auf dem Wasserwege behindert, da bei dem geringen Kohlencerfand aus Westfalen fein genügender Leerraum für die Rückfracht zur Verfügung stand. Die Gründe für die Be­lebung dürften in folgendem zu suchen sein:

1. Breiserhöhung der landwirtschaftlichen 3rodukte,

Die sehr feste Tendenz des 3udermarttes hielt auch zu zu Tag und erreichten am 8. Auguft mit 27 Goldmart ihren höch ften Stand. Infolge der Einfuhr von Auslandszucker gingen die Nachdem die Preise nunmehr auf Weltmarktparität herabgegangen Preise jedoch allmählich zurück, auch ließ der Umfaz erheblich nach. hafter gestaltet. find, hat sich das Geschäft in den letzten Tagen wieder etwas leb­

eingetreten; zwar wird vereinzelt eine etwas regere Nachfrage ge­In der Tabatindustrie ist keine Wenderung in der Lage meldet, jedoch fann von einer Wiederbelebung des Geschäfts vor­läufig keine Rede sein.

Gas, Waffer, Elektrizität.

F. K. Magdeburg , 3. September. Neben den Städten, die jetzt durch große Messen die Belebung der Industrie und des Handels fördern, machen sich andere daran, durch Spezialausstellungen gewisse Einzelgebiete industrieller Bro duktion durch Ausstellungen populär zu machen. Sie suchen dadurch nicht nur die Interessen ihres engeren Bezirks zu fördern, sendern geben auch Vergleichsmöglichkeiten und durch fie eine Steige rung des Eifers im allgemeinen Wettbewerbe. Zu diesen Städten der Miama einen beachtlichen Anfang gemacht hatte, auf dem damals gehört neuerdings Magdeburg , das, seit es im Jahre 1922 mit

Preisnotierungen für Nahrungsmittel.

Eine Mahnung für die Genossenschafter. Die Großeinkaufsgesellschaft hat am 13. August ihre beiden 3ündholzfobriten in Riesa Gröba und Lauenburg ( Elbe) megen Mangels an Absatz ft illgelegt; zuvor wurde schen einige Monate furz gearbeitet. Selbst die durch die Kurzarbeit start abgedrosselte Produktion fonnte bei den Konsumvereinen nicht mehr untergebracht werden. Die Unmöglichkeit, ins besetzte Gebiet zu liefern, machte sich bei diesem Produktionszweig besonders erschwerend geltend. Die gesamte Zündholzindustrie befindet sich in einer schweren Krise, die verschiedene Ursachen hat. Neben der allge­meinen Wirtschaftskrise sind es auch Veränderungen in der Organi fation der Fabrikanten und ferner Befizwechsel bei einer Anzahl Werke, die den seit Monaten bestehenden schlechten Stand der In­Jahren fast vollzählig im Verein deutscher Zündholzfabrikanten zu­fammengeschlossen. Die Lage der Industrie war nach Infrafttreten des ersten Zündwarensteuergesetzes, am 1. Ottober 1909, eine sehr schlechte. Die Bestrebungen nach gesetzlichem Schuh halten bei der damaligen Reichsregierung Erfolg. Es tam die Kontingen­tierung der Fabriken, und unter dem Kontingen schuhe tonnten neue Betriebe nicht entstehen. Die materielle Lage der Fabrikanten besserte sich allmählich, und der Weltkrieg brachte ihnen weitere große Borteile. Die Großeinkaufsgesellschaft fonnte in ihrer Lauenburger Fabrit nur einen fleinen Bruchteil ihres Be­darfs herstellen. Um diesem Uebelstand abzuhelfen, lag der Gedanke des weiteren Ausbaues der genossenschaftlichen Eigenproduktion sehr nahe. Mit Ablauf des ersten Zündwarenftenergefeges, am 30. Sep­tember 1919, fiel die Kontingentierung. Auch der Beschluß der Nationalversammlung in Weimar , wonach bis 1. April 1921 cin

deutsches 3ündholz monopol in Kraft treten sollte, wurde wieder aufgehoben. Durch die Verlegung des Gröbaer Textil­und Kolonialwarenlagers der Großeinkaufsgesellschaft nach Chemniz wurde ein Gebäude frei. das für die Errichtung einer Zündholzjabrik wie geschaffen war. Entsprechende Anträge der Geschäftsleitung der Großeinkaufsgesellschaft wurden allseitig begrüßt und gutge­heißen. Die Inbetriebnahme des neuen Wertes erfolgte im legten Quartal des Vorjahres. Die volle Leistungsfähigkeit desselben be­läuft sich auf über 7000 Kisten per Jehr, so daß die Großeinkaufs­gesellschaft heute in ihren beiden Werken über 10 000 Risten à 1000 Batete herstellen fann. Sie ist in der Lage, damit den größten Teil des Vereinsbedarfs zu befriedigen.

Leider fiel die Eröffnung des Gröbaer Betriebs in eine Zeit, in der durch die Stabilisierung der Währung besondere Absatz­schwierigkeiten eintraten. Dazu kam, daß die Verhältnisse in der holzpreduktion, die zwischen 150 000 bis 200 000 Riften schwankt, be­Zündholzindustrie sich stark veränderten. Bon der deutschen Zünd­herrscht ein neuer Trust mit feinen 16 bis 18 Werfen etwa 40 Proz. Die Zahl der Betriebe in Deutschland hat sich in den letzten Jahren start ausgebaut und vergrößert. Der Verbrauch selbst ist jedoch vermehrt, und die meisten bestehenden Fabriken haben ihre Anlagen zurückgegangen. In der legten Zeit ist noch die Einfuhr von Auslandshölzern zugegeben worden. Die ganzen Verhältnisse führten zu einer starten Ueberproduktion mit all ihren üblen Be­gleiterscheinungen. Die 3 ündholzfabriten der Großein. taufsgesellschaft haben im ersten Halbjahr mit Berlust gearbeitet, obwohl durchaus nicht den Schleuderofferten der Kon­furrenz nachgegeben wurde. Durch den geringen Abjah in den letzten Monaten häuflen sich die Vorräte in einer Weise, daß fremde Bagerräume zur Unterbringung der Bestände gemietet wer den mußten. Die Weiterführung der Betriebe war unter diesen Umständen ganz unmöglid.

Mit Rücksicht auf die Gefahr der vollen Vertruftung der In­dustrie hätten die Konsumvereine alle Ursache, ihre eigenen Fabriten leben'sfähig zu erhalten. Die Großeintaufs­gesellschaft rechnet nicht damit aus ihren Zündholzfabriken irgend welche Gewinne zu erzielen, folange die Interessentämpfe dauern; fie glaubt aber billigerweise verlangen zu fönnen, daß ihr die Kon­fumvereine die Selbstfosten bewilligen. Wenn dieser Zweig unferer genossenschaftlichen Eigenproduktion die gegenwärtige schwere Genossenschaften erforderlich. Der gegenwärtige Kampf der Inter­Beit überstehen foll, so ist eine volle Unterstü kung seitens der essenten fann nicht ewig dauern, und die Sieger merden ihre jezigen Berluste wieder einbringen wollen. Wenn dann ein preisregu­lierender Fattor vorhanden ist, wird das sehr gut sein.

Sport.

Rennen zu Ruhleben am Mittwoch, den 3. September.

Durchschnittseinkaufspreise in Goldmark des Lebensmittel- Einzelhandels je erner liefen: Della, Germania B., Amazonia, Jimiene, Michel Angelo,

Gerstengraupen, lose Gerstengrütze, lose Haferflocken, lose Hafergrütze, lose. Weizengrieß Roggenmehl 0/1...... Hartgrieb

70% Weizenmehl Weizen- Auszugmehl Speiseerbsen, Viktoria Speiseerbsen, kleine Bohnen, weiße, erl

Langbohnen, handverles.

Linsen, kleine Linsen, mittel Linsen, große Kartoffelmehl

Makkaroni Schnitthudein, lose.

Makkaronimeh!

Bruchreis

Rangoon Reis

Zentner frei Haus Berlin .

16,50-17,50 Röstgetreide, lose.... 16.50-18,00 16,00-17,00 Kakao, fettarm 65,00-75,00 18,00 20,00 Kakao, leicht entölt 86,00-100,00 19,00-21.00 Tee, Souchon, gepackt 320,00-400,00 14,00-15,50 Tee, indischer, gepackt. 400,00-470,00 19,00-20,50 Inlandszucker basis mel. 37,50- 38,50 23,00 25,50 Inlandszucker Raffinade 39,00- 41,00 17,00-18,25 Zucker Würfel... 44,00-47,50 19,00-24,50 Kunsthonig 30,00- 38,00 17,50-22,00 Zuckersirup hell in Eim. 40,00-45,00 12,00 16,00 Speisesirup dunk. in Eim. 27,00- 31,00 20,00 24,00 Marmelade Einfr. Erdb. 90,00 95,00 35,00 40,00 30,00- 36,00 3,10- 3,70 4,00-4,70 84,00- 84,50 85,00- 86,00

27,00 30,50 Marmelade Vierfrucht 20,00 29,50 Pflaumenmus in Eimern 31,00-37,50 Steinsalz, lose. 39,00 46,00 Siedesalz. lose 18,75-20,50 Bratenschmalz in Tierces 37,00 43,00 Bratenschmalz in Kübeln 38,00 Purelard in Tierces 20,00-22,50 Purelard in Kisten 15,50-16,5 Speisetalg in Packung 18,00-18,50 Speisetalg in Kübeln

1. Renne It. 1. Arche( 3. Lichtenfeld), 2. Bismarke( E6. Mills), 3. Ballonfönigin( W. Triphan). Toto: 119: 10. Blat: 56, 19, 30: 10. Fürst, Saion jr., Tell, Cobra. 2. Rennen. 1. Eulogie( Herm. Schleusener), 2. Dawson Watts ( J. P. Allen), 3. Winnie( Wiltshire ). Toto: 25:10. Blat: 11, 12, 12: 10. Ferner liefen: Mora, Broschüre, Glüds- Tochter, Carl Alexander , Dilemma, Baron Rushaga.

3. Rennen. 1. Frankenstein( M. Ringins), 2. Margot I( Hermann Schleniener), 3. Brinzes Berthe( h. Mills). Toto: 22: 10. Blaz: 11, 17, 12: 10. Ferner liefen: Homer , Cadiac Arworthy. Fainer J, Harry W. 4. Rennen. 1. Diagonale( Swißer), 2. Primus( E. Ringius), 3. Willy A.( Beidmüller). Toto: 32: 10. Plaz: 15, 18: 10. Ferner liejen: Belvedere , Hersteller.

5. Renne 11. 1. Falter( Herm. Schleusener). 2. Manfred( Knök­nadel jr.), 3. Gudrun II( Weidmüller). Toto: 99: 10. Blat: 22, 14, 23:10. Ferner liefen: Albatros, Peter I , Monarchist, Long Alfa, Schlips, Filmdiva, Arworthy S., Bilaska.

5. Rennen. Zweites Stechen. 1. Bilaska( Ch, Mills), 2. Albatros 81,00-82,00( Stozal), 3. Manfred( Knöpnadel jr.). Toto: 16:10. Plat: 13, 16, 43: 10. 81,50-82,50 Ferner liefen: Peter I , Gudrun II, Arworthy J., Falter. Schlips. 5. Rennen. Entscheidung. 1. Bilasta( Ch. Mills). 2. Manfred ( Knöpnadel jr.). 3. Arworthy 3.( v. Bauer). Toto: 14:10. Plat: 14, 33 10. Ferner liefen: Schlips, Falter, Beter I.

62,

Tafelreis, glasiert, Patna 23,25-31,00 Margarine, Handelsm. 66,00

Tafelreis, Java Ringäpfel, amerik. Getr. Pilaumen 90/100. Pflaumen, entsteint Cal. Pflaumen 40/50 Rosinen in Kisten, Candia Sultaninen Caraburnu.. Korinthen, choice Mandein, süße Bari Mandeln, bittere Bari ..

Zimt( Cassia)

30,00-37,00

desgl. II. 85,00-90,00 Margarine, Spezialm. I. 40,00-43,00 desgl. 11 50,00-55,00 Margarine III

60,00

|||

60,00-63,00 80,00 84,00 69,00-71,00

Molkereibutter i. Fässern 196,00-201,00 65,00 70,00 Molkereibutter in Pack. 201,00-206,00 80,00-90,00| Landbutter

30,00-45,00

:

6. Rennen. 1. Linsto( Tb. Repti). 2. Prablbans( R. Fisch), 3. Aftorie ( F. Mose:). Toto: 42: 10. Blag: 17. 17, 13: 10. Ferner liefen: Sajon jr, Flora Bingen, Ludmill I, lud, Allertony, Alpenser, Adler, True For als criter disq., 80 Pro3. Sieg und Plaz zurüd.

7. Nennen. 1. Flatterroje( Großmann), 2. Zigeunerbaron(.mins), 3. Altgold( E. Elias). Toto: 20:10. Blag: 10, 12, 11: 10. Ferner liefen: Beralta, Leuchtturm, Citran, Rosa Forbes.

8. Rennen. 1. Clärchen M.( G. Wiesener), 2. Mocuna( 3. Kozal). 3. Pontresina ( vid.tenfeld). Toto: 18:10. Blab: 13, 14, 21 10. Ferner 100,00-120,00 liefen: Schneewolle, Heidejce. Heidemann, Wainsca, Coriolanus, Aivater, 160,00-170,00 iz Gregor, Baton Watts, Billy I. 1: 0,00-185,00

70,00 75,00 Auslandbutter in Fässern 202,00-208,0 175,00-180,00 Corned beef 12/6 lbs p. K. 34,75- 37,00 155,00-160,00 Ausl Speck , geräuchert 90,03-91,00 106,00-115,00 Quadratkäse. Kümmel. holländischer 53,00-65,00 Tilsiter Käse. vollfett. Schwarzer Pfeffer Singap. 183,00-115,03 Bayr. Emmenthaler Weißer Pfeffer 150,00-155,00 Ehter Emmenthaler Rohkaffee Brasil 185,00-215,00 Ausl. ungezuck.Condens­Rohkaffee Zentralamerika220,00-285,00 milch 48/16.

Röstkaffee Brasil..... 230,00-280,00 Inländische desgl. 48/12 Röstkaffee Zentralam. ,, 300,00-375,00 Inl. gez. Condensm. 48/14

21,00-23,25 16,50-17,50 26,00-26,50

Wetter für Berlin und Umgegend. Langiam nufflarend und daber etwas böhere Temperatur, lebhafte östliche Binde, nennenswerte Nieder schläge find nicht mehr zu erwarten.