Kampfbund„ Wiking".
Ein völkischer Skandal in Halle.
Halleschen Lurusstätten verjubelt. Großen Rückhalt fanden die
ihnen die erbärmliche Angst vor dem öffentlichen Standal.| auf den bestehenden pädagogischen Instituten arbeiten zu lassen, si.
lind so gibt man sich denn auch weiter nach außen hin den Anstrich moralischer und nationaler Größe, während die Verrottung im Innern immer schlimmere Formen annimmt. Das war schon zur Kaiserzeit so und das ist so geblieben, und wehe, wenn diese innerlich hohle und faule Gesellschaft wieder Einfluß auf die Regierung bekommen sollte!
Das Hungerelend der Jugend.
Eine preußische Statistik.
Halle, 10. September. ( Eigener Drahtbericht.) Der Polizeipräsident teilt heute folgendes mit:„ Unter der Bezeichnung eines angeblich hier bestehenden nationalsozialistischen Kampfbundes iting" haben 10 männliche Personen seit Mai dieses Jahres insbesondere die Landbevölkerung systematisch und in schamloser weise um Beträge geprellt, die eine ansehnliche Summe erreichten. Die Leute gingen mit gefälschten Listen zu Werke und haben gezahlte Beträge in höhere umgewandelt, um die Bevölkerung zur Zahlung höherer Beträge anzuspornen. Angeblich sollte Dem Breußischen Landtag ist eine Denkschrift des Ministers für das Geld zur Bezahlung von Uniformen und militärischen AusBoltswohlfahrt über den Gesundheitszustand und die Gerüstungsstüden verwendet werden. Das Geld haben die Sammler für sich verwandt und in Gastwirtschaften mit ihrem Anhange ſundheitspficge der lernenden Jugend im Jahre 1923 zugeverbracht. Dem weiteren Treiben dieser Leute ist durch ihre Fest- gangen. Die lernende Jugend ist im letzten Jahrzehnt, so wird in nahme und Zuführung zum Amtsgericht ein Ende bereitet worden." der Dentschrift dargelegt, von zwei Perioden der Entbehrung beUnser Parteiblatt in Halle teilt dazu mit: Diese Nationalsozia- troffen worden: in den Jahren 1917 bis 1919 bestand der Menge und listen, die sich zu einer ganz geriebenen Gaunerbande zusammen der Zusammensetzung nach ein Mangel an den wichtigsten Nahrungsgeschlossen hatten und mit Sammlungen und Vortragsreisen bei stoffen für den wachsenden Körper; seit August 1922 führte die national denkenden Leuten Riesensummen zusammenscharrten, haben steil anwachsende Teuerung zum Ernährungs mangel, das so gewonnene Vermögen mit kostspieligen Weibern in den namentlich bei Milch und Fetten, neuerdings cuch bei Eiweiß. Bon der ersten Entbehrungsperiode waren besonders die Schulkinder beGauner bei dem Halleschen Bürgertum, besonders aber bei troffen. Als erschütternde Tatsache wird festgestellt, daß es nach den Grundbefizern der Umgebung, als es ihnen gelang, mehrfachen Berichten zahlreiche Kinder gibt, die überhaupt nicht mehr einige Söhne angesehener Hallescher Bürger in die Gaunerbande wissen, was Fleisch ist, und die bei Aufnahme in einem Erholungs heim erst wieder lemen, sich richtig zu ernähren. Kartoffeln und prefferischen Drohungen gegen diejenigen vor, die sich Rüben, Kaffee- Ersatz und minderwertiges Brot find auch heute ohne weiteres nicht als gebefreudig erwiesen hatten. In national wieder die Hauptlebensmittel für viele Kinder, wie in zahlreichen völlischen Kreisen war dieser Zustand schon lange bekannt. Man Schulen festgestellt wurde. Im Durchschnitt wiesen nach ärztSchulen festgestellt wurde. Im Durchschnitt wiefen nach ärztforgle jedoch dafür, daß nichts in die Oeffentlichkeit drang. Man lichen Berichten aus zahlreichen Städten und in Industrieorten etwa fonnte das um so weniger, als man die Feststellung machen mußte, 40 Proz. aller Schulkinder die Zeichen der Unterernährung auf, gedaß nationale Gesinnung der Eltern, Gesangbuchverse und Hafen- legentlich fogar 50 bis 60 Proz, ja nach vereinzelten Angaben bis treuze ein absolutes Schuhmittel gegen die Verführung durch natio90 Broz. Die Zahl der schulpflichtig gewordenen sechs- bis siebennalgesinnte Sündenlümmel sei. Es ist nämlich so weit gekommen, jährigen Kinder, die wegen Blutarmut, Unterernährung und hier daß vier Töchter hoch angesehener Familien ihre Tugend der natio- durch bedingter Körperschwäche vom Schuibefuch zurüfgestellt wer.. nalsozialistischen Bewegung opferten. Sie sind heute in hoch den mußten, ist auf 10 Broz. gestiegen. Die Denkschrift verweist auf schwangerem Zustande, darunter ein Mädchen von 16 Jahren. Die den großen Wert der Unterbringung der Kinder auf dem Lande und Brandschahungen haben die Summe von über 120 000 m.sidenti des reichen Segens, den die Quäterspeisung gebracht erreicht. Der Kampfbund„ Wiling" hat auch des firchlichen Schutzes habe. Festgestellt wird dann, daß von rund sieben Gemeinden eine insofern nicht ermangelt, als ein betriebsamer Pfarrer sich fand, über schulärztliche Versorgung verfügt. Schulzahnpflege wird in der unter öffentlicher Beteiligung die nationalsozialistische Fahne 258 Orten ausgeübt. weihte. Ein Teil der Beteiligten wurde in Halle verhaftet, während andere nur mit vieler Mühe außerhalb festgenommen werden tonnten, da sie sich bereits auf der Flucht befanden.
aufzunehmen. Man arbeitete noch großzügiger und ging mit er=
Die Affäre dieses angeblich nationalsozialistischen Kampfbundes zeigt, was heute unter der völkischen und pseudonationalen Maste alles möglich ist. Der Fall steht nicht vereinzelt da. Er ist lediglich ein Glied in der ununterbrochenen Kette deutschvölkischer Standole, die für die Sumpfatmo sphäre im deutschvölkischen Lager fymptomatisch sind. Es sei nur an das zügellose Treiben der völkischen Irregulären in Oberschlesien , an die Fememorde in Barchim, Tegel und München , an den Fuchs- MachausBrozeß, an die Korruptionsaffären bei den zahlreichen deutschvölkischen Militärverbänden, wie z. B. Stahlhelm, und an den deutschvölkischen Winkelbankier Bruß erinnert.
Die deutschvölkische Bewegung kann sich nicht damit entfchuldigen, daß sie diesen Auswüchsen fern steht. Die Tegeler Mörder standen mit der Zentralleitung der Deutschvöllischen Freiheitspartei in Berbindung, die Parchimer Mörder hatten Hilfe und Schutz bei hervorragenden Mitgliedern der Partei gefunden. Die Fuchs und Machaus erfreuten sich hoher und ,, allerhöchster" Brotektion. Schwindelbankier Bruß fonnte Tausende von fleinen Sparern prellen, weil die National sozialistische Freiheitspartei ihn offiziell empfahl. Wie im Fall des Kampfbundes Wifing" fanden auch in anderen Fällen die Führer der deutschvölkischen Bewegung nicht den Mut, mit eisernem Besen auszukehren. Biel stärker als das Unbehagen über das Banditentreiben in ihren eigenen Reihen ist bei
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uns in Deutschland regelmäßig blamieren. Es ist weiter anzunehmen, daß dies Mißverständnis schleunigst beseitigt wird, denn sonst müßte man die Leitung des Bühnenvereins für politisch und literarisch unzurechnungsfähig erklären. Darüber hinaus aber ist das ganze Verbot aufzuheben.
Ein unterirdisches Feenreich. Ausgedehnte unterirdische Grotten, deren Größe vorerst noch gar nicht abzusehen ist, sind in dem Tal von Domanova in der Tschechoslowakei entdeckt worden. Die Forschungen waren schon im Jahre 1921 begonnen worden, aber
Kirche, Staat und Lehrerbildung.
Ein eruftes Kapitel in Preußen.
an bestehenden Schulen praktisch anzuleiten und auf diese Weise rechtzeitig für Nachwuchs zu sorgen! Geroffe Simon( Neufalz) wies auf die Unterernährtheit unserer„ Kohlrübenkinder" hin, warnte vor den entsetzlichen Folgen der bevorstehenden Schuzzollpolitik gerade auf die Jugend und trat, ebenso wie andere Redner unserer Partei, für eine gerechtere Behandlung der weltlichen Schulen ein.
Die Frauen des Ausschusses forderten weibliche Schul. aufsichtsbeamte und eine stärkere Beteiligung der Lehrerin nen an der Schule. Aber sie schieden sich deutlich in ihrer Beziehung Rules 3a( D2.) für die pädagogischen Akademien forderte, gegem zur gemeinschaftlichen Erziehung der Geschlechter, die Frau vor die sich die Vertreterinnen des Zentrums wandten. Nur Gr eg fcheider trat energisch dafür ein,
Zur Flucht der Graff - Mörder.
Engler. wieder ergriffen.
Stettin , 10. September. ( Eigener Drahtbericht.) Am Mittwoch
Dormittag um 6 Uhr sind die beiden aus dem Graff - Prozes beamten aus dem Stettiner Gerichtsgefängnis mit zwei anderen bekannten und zum Tode verurteilten Hamborner SchupoHäftlingen entflohen. Die Flucht war vorbereitet. Das ergibt sich daraus, daß der Gefangenenwärter von den vier Häftlingen ge= meinsam bei der Deffnung der Zellen überwältigt und gefesselt wurde. Die Gefangenen entrissen ihm die Schlüssel und sind dann in 3ivilkleidern entflohen. In welchen Kreisen die Helfershelfer zu suchen sind, ist der Polizei noch nicht bekannt geworden. Als ber gefesselte und in eine Belle geworfene Aufseher sich freigemacht hatte, alarmierte er sofort die Polizei und nahm auch selbst die Verfolgung auf. Es gelang ihm, einen der Flüchtlinge namens Engler noch in der Stadt Stettin zu stellen und zu verhaf. ten. Er wurde sofort der Gerichtsbehörde zur Bernehmung vorgeführt. Die anderen flüchtigen Häftlinge fonnten bis in den späten Abendstunden noch nicht festgenommen werden. Die Stettiner Polis zei hat inzwischen die Personalbeschreibungen der Flüchtigen telegraphisch an die umliegenden Polizeibehörden weitergeleitet. Sie hofft, daß es trotz der Helfershelfer möglich sein wird, der Ausreißer bald hebhaft zu werden.
Ein sächsischer Landtagsabgeordneter ihr Führer. Bochum , 10. September. ( Eigener Drahtbericht.) Im Zu fammenhang mit den bereits gemeldeten polizeilichen Feststellungen über das Bestehen einer kommunistischen Tscheta im RuhrEine große
gebiet wird jezt von der Polizei berichtet, daß die Untersuchungen als vorläufig abgeschlossen betrachtet werden können. Menge belastendes Material ist beschlagnahmt worden. VerLangendreer und Buer . Die im Zusammenhang mit der Verbaftung haftungen erfolgten in Bochum , Gelsenkirchen , Dortmund , des lange Zeit stedbrieflich verfolgten fommunistischen fächsischen Landtagsabgeordneten Rar I Beier in Gelsenkirchen eingeleitete Untersuchung hat ergeben, daß Beier seit Monaten im Ruhrgebiet an der Spige ber sheta Organisation gestanden hat.
Die Verhandlungen des) auptausschusses brachten an den beiden letzten Tagen merkwürdige Ueberraschungen. Die Abgeordneten des Zentrums wollten sich mit den Leistungen, die der Staat der Kirche im vorliegenden Haushalt zugesprochen hat, Antwort der Regierung, bis schließlich dem Minister Boeliz nichts nicht zufrieden geben. Sie drängten auf eine immer ausführlichere anderes übrig blieb, als darauf hinzuweisen, daß die 3ahlungen an die Bischöfe 3. B. tatsächlich schon heute um sehr hohe Summen die angegebenen Etatspofitionen überschreiten. Der Ministerialdirektor Fleischer, der die geistliche Abteilung des Kultusministeriums und doch gewiß nicht im antifirchlichen Sinne leitet, gab dabei einen sehr interessanten Ueberblick darüber, wie unsicher die gesetzliche Grundlage dieser Kirchenforderungen überhaupt ist, beruht sie doch zum großen Teil auf einer Königlichen Rabinettsorder vom Jahre 1834, die niemals als Gesetz veröffentlicht worden ist. Erstaunlich sind die Zahlen, die der Ausburger Bürgerschaft nahm nach längerer Pause Mittwochschuß über diese Leistungen erfahren hat. Während im Jahre abend die Arbeiten wieder auf. Zu Beginn der Sigung erhielt 1847 der Staat den christlichen Kirchen eine Summe auszahlte, der kommunist Hoffmann das Wort zur Geschäftsordnung. die auf den Kopf der Bevölkerung 42 Pfg. machte und diese Summe im Jahre 1864 fogar auf 24 Pfg. für den Kopf der Bevölkerung gefunken war, mußte schon im Jahre 1914 jeber Preuße 96 Pfg. für die Kirche zahlen und der heutige Etat belastet jeden preußischen Untertanen mit 1.47 m. für die Kirche. Und selbst das ist sogar noch überschritten worden. Es ist selbstverständlich, daß die sozialdemokratische Fraktion das Kapitel der Ausgaben für die evangelische und katholische Kirche abge lehnt hat.
Ein Kommunist aus der Bürgerschaft ausgeschlossen. Hamburg , 10. September. ( Eigener. Drahtbericht.) Die Ham
Gutachten und gegen die sozialdemokratischen Handlanger Da alle Verfuche des Präsidenten, des Kapitals" zu verlesen. Soffmann zu unterbrechen, erfolglos blieben, wurde die Sigung unterbrochen und Hoffmann in einer neuen Tagung von den Verhandlungen ausgeschlossen. Er hatte sich schon vorher aus dem Saal entfernt und verließ stillschweigend das Haus, als er von seinem Ausschluß hörte.
Er bersuchte, eine längere Erklärung seiner Fraktion zum Dawes
amerikanischen, italienischen und japanischen Kriegsschiffe haben jetzt London , 10. September. ( Eigener Drahtbericht.) Die britischen, ebenfalls Seefoldaten zum Schuße der europäischen Kolonie in Schanghai gelandet, nachdem bereits 24 Stunden früher französische Truppen an Land gegangen sind. Inzwischen ist der Kriegsschauplaz mehr und mehr an die Stadt heran verlegt worden.
Eine Intervention der Mächte, über die trotz aller Ableugnungs
erst vor einer Woche hat man dem Publikum den Zutritt zu dem großen pädagogischen Interesse der Jugend Primaner oft versuche ernsthaft beraten wird, stößt bisher noch auf Schwierig
Ater es gab noch eine zweite Ueberraschung. Staatssekretär Becker sprach über die neue Lehrerbildung. Es muß ehrlich anerkannt werden, daß das preußische Ministerium sich energisch dafür einsetzt, die Lehrer der Reichsverfassung gemäß auf den höheren Schulen bis zum Abschluß durch das Abiturienteneramen vorzubilden. Dagegen lehnt Beder das Universitätsstudium der Lehrer unbedingt ab. Die Begründung ist originell. Die Oberlehrerbildung habe so schlechte Erfolge gezeitigt, daß man dadurch völlig abgeschreckt worden sei; denn heute seien bei dem mals pädagogisch geschuiter und intereffierter als ihre eigenen Lehrer. Die Fachausbildung der Lehrer soll vielmehr auf pädagogischen Akademien geschehen, die in zwei Jahren das wissenschaftliche Denken, die künstlerische Gesamtschau, der Wert der Technik und Handarbeit, die gyymnastische Ausbildung, die sozialethische Charakterbildung und vor allem die religiöse Aus. bildung zu leisten haben. Das fönnten sie nur, wenn sie als Getuppen sympathifiert. meinfchaftseinrichtungen arbeiteten( hier droht die alte Form der Seminarinternate) und diese Gemeinschaft sich erstens um das Werk und zweitens um die Konfession herum bildete. Es war ein Tag der Ernte für das Zentrum.
Teil der unterirdischen Höhle gestattet, die bis zur Stunde genau erforscht sind. Ein solcher Besuch ist nicht ohne Schwierigkeiten möglich. Er ist sogar mit großen Gefahren verknüpft. Die Durch gänge find sehr eng, in den Felsen gehauen und sehr schlüpfrig. Hier und dort tun sich an den Seiten gähnende Abgründe auf, und die Besucher, die nicht wie Alpinisten angefeilt find, laufen Gefahr, in das Dunkel zu stürzen. An anderen Stellen dehnen sich Gefahr, in das Dunkel zu stürzen. An anderen Stellen dehnen sich zur Seite stille, schwarze Seen, die einen furchterregenden Ein brud machen, und deren Tiefe zwischen 25 und 50 Meter schwankt. Für diese Gefahren werden die Besucher durch ein wunderbares Feenschauspiel reich entschädigt, das sich bei weiterem Bordringen in die Grotten ihren Augen bietet. Herrliche Tropfsteinbildungen, wie sie in ähnlicher Pracht in feiner der bis heute bekannten Tropf- Interessante Einzelheiten brachte eine Rede unseres Genossen steinhöhlen geschaut wurden, reiken den Gast dieses unterirdischen Waentig, der die ungeheuer schlechte Ausbildung unserer StuReiches zur Bewunderung hin. Manchmal glaubt man von weitem benten in der Geschichte on erstaunlichen Beispielen nachwies. Schön herrliche, mit erlesener Kunst gemalte Basen zu sehen; dann gleicht der Stein wieder rotem und goldenem Brofat, während man sich verirat Genosse Haenisch den Gedanken des Europäertums. Den an einer anderen Stelle dem Modell einer Bergfette oder der edlen übersteigerten Ansprüche der Kirche trat in einer sehr ernsten Aus. Linienführung einer Kathedrale gegenüber glaubt. Bald wähnt einandersetzung Genosse Kleinspehn entgegen. Er wies auf man, einen Wasserfall vor sich zu haben, bald ein Korn- oder Mais- das unchristliche und antireligiöse Wesen ihrer Verfeld, das einen seltsamen Gegensah zu den bläulichen Wänden lautbarungen bei der Tagung des Evangelischen Bundes in Münder Höhle bildet. Die Illusion ist vollständig. Diese Kinoperspektive, chen und beim Bielefelder Kirchentag hin. Hier stehe die evangelische die feenhafte Szenen vortäuscht und entzückende Bilder von wunder Kirche in einem sehr betrüblichen Gegensatz zu den ernsten Berfemem Reiz erstehen läßt, wird durch das schwache Licht der kleinen juchen der fatholischen Kirche, die Idee des Friedens zur Laterne hervorgerufen, die der Besucher in die Höhle mitnimmt. Durchführung zu bringen. Genoffin Destreicher brachte eine Kongreß der Schriftfachverständigen und Graphologen. Am reiche Blütenlese vor Einzelfällen anti republikanischer 6. und 7. September fand in Leipzig der erste Kongreß der Schrift- Verfassungsfeiern und oftpreußischer Uebergriffe rechtsfachverständigen und Graphologen statt, die dort ihren Zusammenschluß durchführten. Das Intereffe der Behörden an dieser Tagung wurde durch die Anwesenheit zahlreicher Vertreter der Justiz und Polizeibehörden des Reiches befundet. Aufgabe des Ron gresses war die Schaffung von Grundlagen für eine Reform der gerichtlichen Schriftuntersuchung. Es wurden die Richtlinien für den Ausbildungsgang und für die Abschlußprüfung von Schrift fachverständigen festgelegt, damit die Gewähr einer einwandfreien Gutachtertätigkeit geboten werden kann.
Bühnenchronik. Albert Bassermann wird in der Tribüne den Stefan von Sala in Schnißlers Einsamem Weg" spielen. Anton Bruiner ist das Septemberheft der Mufit"( Stuttgart , Deutsche Berlags- Anstalt) zum Gedenken an den 100. Geburtstag des großen Sinfonikers und Stirchenkomponisten gewidmet. Das Heft erfährt feine festliche Prägung durch die erstmalige Veröffentlichung eines Orgel- Borund Nachspiels aus dem Jahre 1890. Die Kunst seiner Drgel- Improviationen beleuchten ferner 65 bisher ungedruckte Themen.
gerichteter Lehrer. Ihrem Material fonnte man ernsthaft nichts entgegensezen. Es wird Zeit, daß die Schulverwaltung in Ostpreußen endlich in die Hände von Republikanern gelegt wird.
Am Mittwoch morgen eröffnete der Genosse König die Besprechung über die Lehrerbildung durch eine flare Darlegung darüber, daß sowohl die geplante Scheidung der Lehrer tildung nach Konfeffionen als auch die Einschränkung der Fortbildung der Lehrer auf die pädagogischen Akademien der Reichsverfassung widerspreche.
Und doch drängt alles zur Entscheidung in der Lehrerbisbung. Denn, so parador das fiingt: Wir haben jezt 24,776 stellungslose Junglehrer und trozdem wird, da die Seminare ja absterben, im Jahre 1929 ein absoluter Lehrermangel eintreten. Wie einfach und billig wäre es da, die Abiturienten unserer höheren Schulen
feiten, weil die Sympathien der Mächte für die Kampfparteien geteilt find. England, das die unmittelbare Kontrolle der Haupteinnahmequellen der Zentralregierung durch seine Beamten in Händen hat, sieht seine Intereffen auf der Seite der Zentralregierung liegen, während 3. B. Frankreich entschieden mit den Tschefiang
Condon, 10. September. ( TU.) Amtlich wird bekanntgegeben: Um die ausländischen Niederlassungen in Schanghai vor eventuellen Uebergriffen geschlagener chinesischer Truppen zu schützen, sind englische, amerikanische, italienische und japanische Marinesoldaten vor den in Schanghai ankommenden Flugschiffen gelandet und in Schanghai felbst Freiwillige mobilisiert worden. Französische Marinetruppen sind bereits vorher gelandet. Inzwischen sind die Kämpfe zwischen den nord- und südchinesischen Kräften immer noch unentschieden. Nach den neuesten Meldungen aus Schanghai hat es den Anschein, als ob ein direkter Angriff auf die Stadt von feiner Seite befürchtet zu werden braucht.
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Die China - Ausländer gegen Intervention.
daß die dortigen Ausländer fast einstimmig den Vorschlag miß1 Condon, 10. September. ( WTB.) Aus Peting wird gemeldet, billigten, nach welchem die Mächte in den chinesischen Bürgerfrieg eingreifen sollen. Sie meinen, diese Intervention werde nur eine Berspätung der Wiedervereinigung des Landes zur Folge
haben.
Der Landtagsausschuß für die Verwaltungsreform erörterte am Mittwoch den grundlegenden§ 17, der in seinem zweiten Absatz die Vereinigung des Regierungspräsidenten an seinem Amtssig mit dem Oberpräsidenten vorsieht. Dieser zweite Abfaz, das Kernstück des Entwurfes, wurde nach eingehendster febhafter Aussprache von der Mehrheit abgelehnt. Minister Severing erflärte, er glaube nicht, daß nunmehr, nachdem die große Mehrheit sich gegen die Vorlage ausgesprochen habe, das Staatsministerium noch auf die Weiterberatung des Entwurfes Wert lege. Der Ausschuß beschloß troßdem die Weiter= beratung der Vorlage, da er die Auffassung vertrat, daß der Landtag souverän sei und das Ministerium einen vorgelegten Entwurf nicht einfach zurückziehen könne. Der Ausschuß habe vielmehr die Pflicht, den ihm vom Plenum überwiesenen Entwuri zu Ende zu beraten.