Der Abmarsch aus Oberhausen .

Oberhausen , 11. September. ( WTB.) Das Schreiben des Etadttommandanten, durch welches der Stadtverwaltung Oberhausen von dem Abzug der französischen Truppen Mitteilung gemacht wird, hat folgenden Wortlaut:

Das erste Bataillon vom 12. Pionierregiment soll Oberhau fen am 16. September verlassen und wird durch feine andere Truppe abgelöst. An diesem Tage werden die Rafernen und die Wohnungen der Familien der Stadt Ober. hausen zur Verfügung gestellt. Die Schäden müssen fest­gestellt und die Zähler für Licht und Heizung abgelesen werden. Nach dem 17. September werden Reflamationen nicht mehr ent­

gegengenommen.

Ich möchte Sie deshalb bitten, von heute ab einen Delegierten der Stadt zu ernennen, der dauernd der Kommandantur für diese Arbeit zur Verfügung steht.

eine bewegliche Oberstufe, einen freien philosophischen Unterricht und eine stärkere Berücksichtigung der mathematisch- naturwissenschaftlichen Fächer. Die Debatte wird heute fortgesetzt.

Otto Braun für Reichstagsauflösung.

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Tilfit, 11. September. ( TU.) In Tilfit in Ostpreußen weilte am Mittwoch der preußische Ministerpräsident Braun, um in einer sozialdemokratischen Versammlung zu reden. Er kam dabei ein­gehend auf das Londoner Abkommen zu sprechen, das nichts weiter fei, als eine konsequente Fortsetzung der uns nach dem Kriege auf erlegten Erfüllungspolitik. Nach dem Dawes Gutachten be­tragen die der deutschen Industrie auferlegten Lasten fünf Mil­liarden, während das Kabinett Cuno schon zehn Mil­liarden angeboten habe. Wir standen vor der Alternative: Ent­Dortmund, 11. September. ( WTB.) In Durchführung der und Ruhr fortdauern zu laffen und die Gefahr weiterer Sanktionen meder abzulehnen und dadurch den unerträglichen Zustand an Rhein Amnestie sind bisher in Dortmund 47 und in Essen 10 vor allem auf wirtschaftlichem Gebiet herbeizuführen, die Kreditnot politische Gefangene entlassen worden. noch zu vergrößern oder anzunehmen, und damit Räumung von Koblenz , 11. September. ( Ill.) Die Reichsregierung hat den Ruhr und Rhein und allmähliche Gesundung der Verhältnisse anzu­Landeshauptmann der Rheinprovinz , Dr. Horion, zum Vorbahnen. Der Versuch einer gewaltsamen Befreiung würde sigenden der deutschen Abordnungen für die auf Grund der nur zur Zertrümmerung des Reiches und zur endgültigen Londoner Konferenz im besetzten Gebiet stattfindenden Verhand- Versflavung geführt haben. Den Nachteilen des Dawes- Gutachtens lungen bestellt. ständen bedeutende Vorteile gegenüber. Der Redner verweilte dann längere Zeit bei der Haltung der Deutschnationalen bei der Abstimmung. Weiter äußerte sich der Redner noch kurz über die Kriegsschuldlüge und erklärte, daß die Regierung ftets die Lüge von Deutschlands Schuld am Kriege zurückgewiesen habe.. Es würde die unglüdlichste Wendung in der deutschen Außen­politik bedeuten, wenn die Notifizierung in diesem Augen blid durchgeführt werden würde. Der Redner ist der Ansicht, daß die Reichsregierung jezt noch den Reichstag auflösen müsse, die Reichsregierung jezt noch den Reichstag auflösen müsse, wenn sie eine loyale Durchführung des Dames- Gutachtens durch führen will. Bei den bevorstehenden Landtagswahlen werde fich zeigen, ob die Bevölkerung noch so eingestellt sei, wie am 4. Mai. Von dem Ausfall der Wahlen werde auch das Schicksal des Reichs­tags abhängen. Der Redner wandte sich dann der Schutz011. vorlage zu, die in nächster Zeit noch viele Rämpfe auslöfen werde. Die Voraussetzungen für die Annahme der Vorlagen seien nicht mehr gegeben. Die Preise seien bereits wieder gestiegen, zum Teil über die Weltmarktpreise. Ministerpräsident Braun schloß seine Ausführungen mit dem Bekenntnis zur Republit.

Um die Schulreform.

Die Debatte im Hauptausschuß.

In der gestrigen Sitzung des Hauptausschusses des Landtags verteidigte Minister Boelig feine geplante und seit dem 1. April durch eine Dentschrift des Ministeriums öffentlich befannt gegebene Schulreform. Die Reform geht von dem veralteten Ideal einer sogenannten Allgemeinbildung ab und will aus der alten Lernschule, die nur auf die Universität vorbereiten will, eine Ar­beitsschule und eine Gemeinschaftsschule machen. Vom Jugendlichen und seiner geistigen Einstellung ausgehend soll ge= arbeitet werden.

Dabei will die Reform im Sinne der Einheitsschule mir fen, dadurch daß die kulturkundlichen Fächer, um die fich ja auch die Volksschule wesentlich bemüht, in den Mittelpunkt gestellt werden. Leider sind diese guten Grundgedanken dadurch in ihrer Aus­wirtung gehemmt, daß die vier verschiedenen Typen der höheren Schule schon von Serta an streng geschie. den werden, statt daß auf die vierjährige Grundschule ein einheit licher Oberbau gesezt würde.

Als besonderer Rückschritt muß es gelten, daß das Reform­gymnasium nicht mehr besteht, so daß der Bateinunterricht für Gymnasium und Realgymnasium fchon den kleinen Seglaner, wie bisher, von der Allgemeinheit seiner Altersgenossen absondert.

Diese Wiederherstellung des alten Gymnasiums ist besonders dem Zentrum wichtig, das in den Kleinstadigymnasien die Stätten

der Borbildung für feine Briefter braucht.

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Aber durch dieses Entgegenkommen ist dem Zentrum nicht genug gefchehen. Der Abgeordnete Wilbermann forderte drei Religionsstunden in Serta statt der zwei, die vorgesehen sind tafür soll eine Zeichenstunde geopfert werden. Er forderte die Ab fchaffung der Philosophie stunde, die für die Prima cefchaffen ist. Denn er fürchtet den Geift Rants, weil er nicht der Geist der Autorität ist, den die fatholische Kirche braucht, wenn sie bestehen soll.

Vor allem aber meinte er, aus eigenem Jugendgeiste, ohne äußere Autorität lasse sich feine Erziehung aufbauen; ihm schwebt das Alte als Ideal vor, und nicht einmal auf das sogenannte Strip. tum, die lateinisch geschriebene Arbeit, will er verzichten.

Genoffin Wegscheider bedauerte sehr, daß die Reform den früheren Grundgedanken des Ministers, allen höheren Schulen einen einheitlichen Unterbau zu geben, verleugne. Sie forderte, gemäß einem Antrage der Sozialdemokratie, diesen einheitlichen Unterbau,

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Liebermanns Schwimmbad" im Kronprinzenpalais. Die Auf­fehen erregende Entdeckung eines großen Jugendwertes von Mar Licbermann, die im vorigen Monat in Berlin erfolgte, hat für die Gammlungen der Berliner Nationalgalerie eine sehr erfreuliche Folge gehabt: das Bild„ Das Schwimmbad" hängt jetzt als lang­fristige Leihgabe im Liebermann- Saal des Kronprinzenpalais. Das Werf mußte feit langer Zeit als verschollen, ja als zerstört gelten. Es war im letzten Jahre seines Pariser Aufenthaltes, 1877/78 ge= malt. Diefes fo lange aus dem Gesamtbild von Liebermanns Schaffen ausgestrichene Bild hat leider infolge des Zerschneidens umb ber schlechten Aufbewahrung recht gelitten. Der Entdecker, der Maker Ernst Fischer, hat es fachgemäß restauriert, und das ist so gut gelungen, daß Liebermann selbst seinen Segen dazu gab, indem er einen Teil der Leinwand ganz neu bemalte: die obere Ede rechts mit dem Ausblick auf das Meer, den Himmel darüber und mit den Netzen.

Der verminderte Bierkonjum. Bom Deutschen Brauerbunde wird uns geschrieben: Unter der Ueberschrift Deutscher Weltrekord im Alkoholverbrauch" geht eine( auch im" Borwärts" abgedruckte) Statiftit des Bierverbrauchs in Deutschland und insbesondere in Banert durch die Presse, die behauptet, daß in Bayern auf den Kopf der Bevölkerung ein Durchschnittsverbrauch von 255 Liter Bier Das Jahr komme.

Woher der Einsender diese Zahlen hat, ist völlig unerfindlich. Jedenfalls ergibt die amtliche Statiftit, die sehr genau ist, well be­fanntlich von dem Bierkonsum eine sehr hohe Steuer erhoben wird, fehr viel niedrigere Zahlen. Nach der Veröffentlichung des Statisti­ichen Reichsamtes betrug die im Rechnungsjahr 1923/24 in Bayern versteuerte Biermenge 9 417 928 Heftoliter, das macht auf den Kopf der Bevölkerung in Bayern rund 130 Liter. In ganz Deutschland wurden in demselben Rechnungsjahr 26 687 402 hektoliter ver­steuert. In diefer Menge fehlt allerdings ein Teil der Produktion in den besetzten Gebieten, da diese nicht erfaßt werden konnte. Im ganzen dürften ungefähr 29 000 000 Hektoliter Bier in ganz Deutsch­ land erzeugt werden sein, das macht auf den Kopf der Bevölkerung nur ungefähr 48 Liter! Vor dem Kriege war der Konsum im Durchschnitt der drei Jahre 1911 bis 1913 in ganz Deutschland pro Kopf der Bevölkerung 103 Liter, in Bayern 240 Liter. Es ist dem. nach ein außerordentlich starker Rückgang des Bierkonsums einge­treten entsprechend der verminderten Kauffraft der Bevölkerung.

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Felig von Weingartner beginnt am Sonntag sein diesjähriges Dirigenten. gaftspiel am Deutschen Opernhaus mit Berdis Aida". In der zweiten Hälfte des September wird Weingartner eine zyklische Ausführung der Nibelungen Tetralogie leiten,

Ein revolutionäres Ballett. Am Großen Theater in Mostau gab es bis jeşt fein Ballett rebolutionären Inhalts. Bon der Theaterleitung wurde baber vor einiger Zeit dem Ballettmeister sowie einem jungen Tom munistischen Komponisten der Auftrag erteilt, ein revolutionäres Ballett zu schaffen. Das ist nun geschehen. Anfang Oktober wird das revolutionäre Ballett Der Tanz um bas golbene alb" in Szene gehen. Aber schon jest weist die bolfchemistische Bresse auf die Unmöglichkeit hin, das naturalistische Libretto mit den Ausdrudsformen der modernen Ballett­funst in Einklang zu bringen.

In der Besprechung des Stegliger Schloßparktheaters in Nr. 429 ist ver­sehentlich die Signatur des Krititers fortgeblieben. Sie ist zu zeichnen: Dgr.

Seipel- Regierung und Völkerbund. Sozialdemokratischer Proteft gegen die Geheimdiplomatie.

Wien , 11. September. ( WTB.) In der auf Veranlassung der Sozialdemokraten einberufenen Sigung des Hauptausschus. fes gab Bizetanzler Frant einen vorläufigen Bericht über die Berhandlungen mit den Delegierten des Finanzkomitees des Völker bundes. Frank teilte mit, daß die Wiener Berhandlungen über das einleitende Stadium nicht hinausgelangten, weshalb die Regierung sicht selbst die Initiative zur Einberufung des Hauptausschusses er­griffen habe.

Nach der Debatte wurde ein Antrag des Großdeutschen Ding hofer angenommen, wonach die Ausführungen des Vizetanglers zur Kenntnis genommen und die Regierung aufgefordert wird, dem Hauptausschuß nach Beendigung der Genfer Verhandlungen sofort Bericht zu erstatten. Ein sozialdemokratischer Antrag, in dem die unverzügliche Vorlage des gesamten Materials verlangt wird, das der Finanzminister der Bölkerbundsdelegation übergab, wurde abgelehnt. Bauer( Sozialdemokrat) gab hierauf eine Erflärung ab, in der schäffter Protest dagegen erhoben wird, daß die Regierung Geheimdiplomatie treibe, und betont wird, daß die Sozialdemokrater sich an hinter dem Rücken des Parlaments getroffene Abmachungen, die die Interessen des österreichischen Boltes beeinträchtigen, nicht gebunden fühlen.

Ungarns Sanierung vor dem Völkerbund.

Eine Rede des Ministerpräsidenten Bethlen.

bundversammlung galt der finanziellen Sanierung un Genf, 11. September. ( WTB.) Die heutige Sigung der Völker nen) der Versammlung einen Bericht vorlegte. Nachdem Präsident garns, über die die Zweite Kommission( Technische Organisatio Motta einige herzliche Begrüßungsworte an den ungarischen Ministerpräsidenten Grafen Bethlen gerichtet hatte, der für heute Berichterstatter der Zweiten Rommission Cavazzoni- Italien einen Be­die Leitung der ungarischen Delegation übernommen hat, verlas der richt, in welchem das Sanierungswert in Ungarn als ein größeres bezeichnet wird als die finanzielle Wiederaufrichtung Defterreichs. Der Bericht betont, daß unter Mitwirkung der Reparationsfommission an dem Wiederaufbauplan für Ungarn die beiden Probleme, Wiederaufbau und Reparationen, die bisher un­vereinbar schienen, miteinander verquickt worden seien. Man müßte darauf hinweisen, daß diefelbe Berquidung nun auch in glücklicher verwirklicht worden sei. Cavazzoni sprach die Hoffnung aus, daß in Weife in London für eine Frage von noch viel größerer Bedeutung Genf bald auf wirtschaftlichem Gebiet weitere Abmachungen getroffen würden, durch die die Freiheit im internationalen Handelsverkehr wiederhergestellt würde.

unter dem Beifali der Versammlung die Tribüne bestieg, be­Der ungarische Ministerpräsident Graf Bethlen, der hierauf bundes in Ungarn als eine hochpolitische Arbeit zur Beruhigung der zeichnete in längeren Darlegungen das Sanierungswert des Völker­schilderte die mit dem Aufblühen des Wirtschaftslebens in Ungarn Geifter nicht nur in Ungarn , fondern in ganz Mitteleuropa . Er aufammenhängende Besserung der internationalen Beziehungen. Das ungarische Bolt habe das Bertrauen in feine Zukunf wieber gewonnen. Bethlen ging dann furz auf die Lage der un ga ri­schen Minderheiten in den Nachbarländern ein und ver­Abrüftung, wobei er darauf hinwies, baß die entwaffneten breitete sich ausführlich über die Fragen der Sicherheit und der Staaten einen Anspruch auf allgemeine Ab­rüstung hätten. Zur Sicherheitsfroge erklärte er, daß es sowohl für die großen als auch für die kleinen Staaten nur eine Sicherheit gebe, nämlich die gerechte Lösung aller ernsten Probleme dieser Zeit.

Blut fließe und Schmerzensfreie zum Himmel ertönen. Der Bölferbund müsse daher eine Geste tun und seine Pflicht erfüllen, Die Lage fe: allerdings heifel, da die beiden Staaten, die mit­einander im Kriegszustand lägen, dem Bölkerbund nicht angehörten; das dürfe aber fein Hindernis sein, der Völkerbund föine ja ohnehin seine Aufgabe nur erfüllen, wenn alle Staaten ihm angehören, Paul Boncourt teilte hierauf mit, daß Macdonald und Herriot in­folge eines Appells der georgischen Nationalregierung noch vor ihrer Abreise sich über diese Frage geeinigt und den Auftrag erteilt hätten, eine Resolution vorzubereiten und einzubringen. Paul Boicourt fchloß, indem er erklärte, daß er es sich hier versage, die Möglichkeiten Kommiffion sei, der die Frage unterbreitet werde. Die Versammlung eines Eingreifens des Völkerbundes zu erörtern, da das Sache der beschloß hierauf, den Resolutionstegt der Geschäftsordnung ent­sprechend zunächst der Tagesordnungskommission zu übergeben.

Völkerbund und Georgien .

Eine englisch - französisch- belgische Resolution. nen Englands, Frankreichs und Belgiens im Bölfer­Genf, 11. September. ( Eigener Drahtbericht.) Die Delegatio­die Tagesordnung zu sehen: bunde beantragten am Donnerstag, folgende Entschließung auf

„ Die Versammlung, indem sie die von der dritten Bölkerbund­tagung über Georgien gefaßte Resolution vom 23. September 1923 erneuert, fordert den Rat auf, mit Aufmerksamkeit den Vor­gängen in diesem Lande zu folgen und alle Gelegenheiten wahr­zunehmen, um mit friedlichen und entsprechenden Mitteln des internationalen Rechts die Rückkehr dieses Landes in eine normale Cage zu fördern."

Die Aufständischen siegreich?

Teil des Kaukasus haben neuerdings nach den hier vorliegenden London , 11. September. ( Eigener Drahtbericht.) Im südlichen Nachrichten mehrere blutige Gefechte mit Niederlagen der Bolsche wit en geendet. Die Aufständischen sollen Tiflis besetzt haben. Auch Rutais ist angeblich in ihren Händen. Es heißt, daß die roten Truppen auf ihrem Rückzuge die gefüllten Mu­nitionsdepots in den Händen der Verfolger haben lassen müssen. Die Aufständischen haben nach diesen Erfolgen sofort eine provi­forische georgische Regierung eingefekt. Auch Batum , der wichtigste Hafen Georgiens , ist durch die Aufständischen be.

droht.

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Die Sowjetrussische Version der Aufstand unterdrückt­Mostau, 11. September. ( EP.) Nach den bisher bekannt­gewordenen Einzelheiten über den Ende August ausgebrochenen und nach fünf Tagen unterdrückten Aufstand in Grusien ( sowjetrussische Bezeichnung für Georgien . Red.), der größten der neun kaukasischen Republiken, ist die lang vorbereitete Bewegung Dom Ausschuß für die Unabhängigkeit Grufiens" geleitet worden, an dessen Spitze Fürst Andronikom und die einstigen Mit­

glieder der ehemaligen sozialdemokratischen Regierung Grufiens, Dschugelli und Kich vich ville standen. Die über die nopel und Genf in die europäische Bresse gelangten Nachrichten über ausländischen Vertretungen der russischen Emigration in Konstanti­Straßentämpfe in Peti, Bafu und Tiflis sind übertrieben, Erhebung in der Landschaft Kachetien, östlich von Tiflis , begann, da der Aufstand mit einem Ueberfall auf den Ort Tschiaturi und einer aber auf das Land beschränkt blieb und auch dort versagte, weil die die Unterstützung verweigerten, auf welche Andronilow rechnete, Bauern den ehemaligen grufifchen Adligen und Großgrundbesitzern Bisher wurden 400 Personen verhaftet. Metropolit Nasarii wurde im Kluster von Sutais interniert. Die Sowjetregierung beabsichtigt nach der„ Jswestija“ die Begnadigung der Auf­ständischen, da heute eine gegenrevolutionäre Bewegung nicht mehr in der Lage sei, den Bestand des Sowjets zu gefährden. Fürst Andronitom hat nach seiner Gefangennahme in einer Proflamation seinen Anhängern die Unterwerfung unter die Sowjetregierung befohlen. Frankreich und Sowjetrußland.

Paris , 11. September. ( Eca.) Das Auswärtige Amt bestätigt, daß Herriot gemäß seinem Programm, das er in seiner Regie rungserflärung entwickelt hat, baldigst die Sowjetregierung anerkennen will. Ministerpräsident Herrict, so heißt es in der felben Gedanken leiten wie Macdonald, d. h. also die Sowjetregierung Note weiter, war der erste, der in Frankreich nach dem Kriege das Programm der Großmütigkeit in Kraft setzte. Er läßt sich von den­im voraus, ohne irgendwelche Verhandlungen, anzuerkennen. fertiggestellt. 3u den Zwecke, die russische Frage zu prüfen, Die Formel der Anerkennung der Sowjetrepublik ist bereits ist eine interparlamentarische Kommission gebildet worden, die fefort in Tätigkeit treten wird. Sie ist zusammengesetzt aus fünf Mitgliedern, von denen zwei dem Parlament angehören. Der Vorsitzende ist Senator de Monzie, der Abg. Blum, ber Führer der Sozialistenpartei, oder an seiner Stelle ein anderes Mit­glied der sozialen Kammergruppe das zweite Mitglied in dieser Kom­fchafter Noulens. Das vierte Mitglied ist der Juftitiar des Aus. miffion. Das dritte Mitglied ist der sowjetfeindliche frühere Bot­wärtigen Amts Fromageot, der bereits in der letzten Kon­ferenz in London eine bedeutende Rolle gespielt hat. Das fünfte ist der Referent für Rußland in der politischen Abteilung des Quai Mitglied gehört der Verwaltung der ausländischen Anleihen an; es die ihr von Herriot unterbreitet wird, so wird die Anerkennung sofort d'Orsay , Grenara. Wenn diese Kommission die Formel billigt, danach nach Rußland abgesandt werden. Diese Mission hat ausgesprochen werden, und diese Kommission wird unmittelbar den Zwed, über die Wiederaufnahme der Beziehungen mit Sowjet­rußland zu verhandeln, da durch die Anerkennung der Sowjet­rußland zu verhandeln, da durch die Anerkennung der Sowjet­regierung an sich leider, wie es in der Note heißt, nicht ohne weiteres gestellt werden. Wenn die Formel des Ministerpräsidenten die Billi­die normalen Beziehungen zwischen den beiden Ländern wiederher gung der Kommissions nicht findet, wird die Kommission sich be­mühen. eine andere Formel zu finden.

Neue Wendung in Italien .

Eine päpstliche Vermittlungsaktion.

Nach der Rede Bethlens machte Stratosch( Südafrika ), der fanierung Ungarns genommen hatte, einzelne Angaben über die einen hervorragenden Anteil an den Vorarbeiten für die Finanz­Durchführung des Böllerbundprogramms in Ungarn und seine Be Rom, 11. September. ( Eigener Drahtbericht.) Die kritische innen­deutung für den allgemeinen Frieden. Er mies darauf hin, daß politische Situation der letzten Wochen hat durch die Aufforderung die Finanzfanierung Ungarns und Desterreichs den Weg für die des Papstes an alle Katholiken, fich fofort sowohl von den Die Finanzjanierung Ungarns und Desterreichs den Weg für die Regelung der Reparationsfrage in London gewiesen habe. Als Faschisten wie von den Sozialisten zu trennen, eine wesentliche letter Redner zur ungarischen Frage sprach Bonin- Longare ( Italien ). Milderung erfahren. Durch den Schritt des Papstes ist eine Er drückte seine Freude aus über das vom Völkerbund in Ungarn begonnene Wiederaufbau- und Versöhnungswert, worauf nach einem neuorientierung und Reorganisation der Katholischen Bolts­Schlußwort des Berichterstatters der insbesondere dem Grafen partei notwendig geworden. Da auch infolge des beabsichtigten Bethlen für seine Ausführungen dankte, die Versammlung das bereits zusammengehens der Volkspartei mit den Sozialisten zum Sturz gemeldete Resolutionsprojekt annahm, in welchem die in Ungarn er des Faschismus innerhalb der faschistischen Partei ein Atrüden von den zielten Erfolge zur Kenntnis genommen wurden. Extremisten bemerkbar geworden ist, scheint sich eine neue Partei. Sodann verlas Präsident Motta die( an anderer Stelle gemeltonstellation vorzubereiten. Man hält es für möglich, daß dete) Resolution betreffend Georgien . Der franzöfifche Delegierte Paul Boncourt begründete namens der französischen, englischen und belgischen Delegation furz diesen Refolutionistert. Er mies darauf hin, daß es parador mare, in der Bölkerbundversammlung an dauernd vom Frieden zu sprechen, wenn an einem Buntte der Welt

die gemäßigten Faschisten die Liberalen und die Volkspartei ver­föhnen merden und die im November zu eröffnende Parlaments. feffion an Stelle der fast ausschließlichen Herrschaft der Faschisten eine bürgerliche Roalitionsregierung varfindet.