Einzelbild herunterladen
 

Fünfzehn- Pfennig- Tarif.

Wie wir erfahren, wird in den nächsten Tagen als erste Ber­Besserung der Schmödwizer Verkehrsverhältnisse der Fahrpreis für die Grünau  - Schmödwißer Uferbahn auf 15 Pfennig wie bei der Berliner   Straßenbahn festgesezt. Bisher betrug er 35 Pfennig. Die Ermäßigung des Tarifs ist außerdem mit der Veränderung verbunden, daß für diesen Preis in Grünau  auch die Linie 86 der Ferliner Straßenbahn umgestiegen werden tann. Ebenso tann disdann mit einem auf der Linie 86 gelösten Fahrschein auf die Grünau  - Schmödwizer Uferbahn umgestiegen

werden.

Die nächste Stadtverordnetenversammlung. Die Stadtverordnetenversammlung hat ihre nächste Sigung am Donnerstag um 45 Uhr. Die Lagesordnung enthält mehrere Vorlagen und eine Reihe Anträge, meist Reste aus früheren Sizun­gen. Neu ist hinzugekommen der im Vorwärts" bereits mitge­teilte Antrag der sozialdemokratischen Fraktion, der die Wiederauf­nahme der zurückgestellten sozialen Aufgaben der Stadt fordert.

Der fommunistische Stadtverordnete Schumacher, der aus der KPD. ausgeschlossen worden ist, hat sein mandat nieder gelegt.

Die Schwindeleien des russischen Obersten Strinitoff, über die mir vor einigen Tagen berichteten, haben einen noch größeren Um­fang angenommen. Er betrog einen Großindustriellen um eine halbe Million Goldmart. Jetzt haben sich auch noch andere gemeldet, die geschädigt sind, so auch ein Reinidendorfer Großindustrieller. Wie erinnerlich sein dürfte, hatte Strinifoff den Goldmilliardär gespielt und freditbedürftigen großen Industriemerken Geld ver­sprochen. Nachdem er größere Summen an sich gebracht hatte, selbst aber nur ein ganz geringes Darlehen gegeben hatte, wurde er flüchtig. Wie die Ermittlungen der Kriminalpolizei ergeben, hat er sich nach Frankreich   gewandt. Er ist über Paris   nach Nizza   gefahren. Die französische   Polizei ist um Festnahme ersucht worden. Wie weiter ermittelt wurde, steht Sfr. aber immer noch mit Mittels­männern in Deutschland   in Verbindung.

Der Berliner   Kinderchor im 300. Der Berliner   Kinderchor, der fürzlich bon seiner Desterreichfahrt zurüdgefehrt ist, wird am nächsten Dienstag, den 16. d. Mts, nachmittags von 5-7 Uhr, mehrere Lieder, darunter die schönsten deutschen   Boltslieder, vortragen. Der Berliner   Kinderchor wird im 800 zum Besten der Jubiläumssammlung des Deutschen Roten Kreuzes fingen. Der Chor umfaßt 350 Kinder und steht unter der Leitung des Lehrers B. Klaud. Der Eintrittspreis in den 300 wird für die Gesangs­vorträge nicht erhöht.

Drille Bezirks- Gartenbau- Ausstellung. Der Bezirksverband Norden II, E. B., im Reichsverband der Kleingarten Bereine Deutsch­lands, veranstaltet am 14., 15. und 16. September in Linders Konzerthaus, Pantow, Breite Str. 34, feine dritte große Ausstellung von selbstgezogenen Blumen, Früchten, Gemüsen usw. In Anbetracht der Förderung unserer Bestrebungen, Hebung der Nahrungs­mittelproduktion durch intensiven Kleingartenbau in den Berliner   Klein­gärten bitten wir alle Interessenten und Gönner, die Ausstellung an den Tagen Sonntag von 3-11 Uhr, Montag von 9-10 Uhr, Dienstag von 9 bis 7 Uhr besuchen zu wollen. Eröffnungsfeierlichkeit am Sonntag um 2, Uhr.

Zur Jugendweihe in Treptow   am Sonntag, den 28. September, vorm. 11 Uhr, in der Aula des Realgymnasiums, Neue Krugallee 6, werden Eintrittstarten zum Preise von 1 Mt. für Erwachsene und zum Preise von 0,50 Mr. für Kinder in folgenden Verkaufsstellen verkauft: a 3, Treptow  , Harzer Str. 117, b. III, Seßler, Treptow  , Kiefholzftr. 18b ( Borwärts- Sped.), Gallas, Baumschulenweg, Schraderstr. 16, b. III. Für die Jugendweihe in Pankow   am Sonntag, den 28. d3. Mts. tm Lyzeum, Görschstr. 42, werden noch Anmeldungen bei Gen. hichka, dort, Görschstr. 30, entgegengenommen. Die Jugendweihe in Weißenfee findet am Sonntag, den 21. September, vormittags 10 Uhr, in der Ges meinde- Turn- und Festhalle, Pistoriusstr. 23, statt. Die Ausgabe der Elternfarten, sowie einer beschränkten Anzahl von Gastkarten a 60 Pf. er­olgt ab heute durch Gen. Heinl, Gäblerstr. 7.

-

Für

Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin. Die Zeichnungslisten für die Festkonzerte und Feierstunden müssen eingereicht werden. die 1. eierstunde am Sonntag, den 21. September, vormittags 11 Uhr, sind Einzelfarten zum Preise von 1,20 Gm. zu haben- Am 5., 12. und 26. Oftober, pünktlich 3 Uhr nachmittags, im Theater des Westens   Madame Legros" von Heinrich Mann  . Preis pro Starte 0,90 Gm. Am Sonntag, den 19. Oftober, pünktlich Uhr nachmittags, im Staatstheater Charlottenburg Tartüffe" bon Molière. Preis pro Karte 1 Gm. Karten für alle Veranstal­Die Pflichtversicherung gegen Krankheit ist Voraussetzung der fungen find zu haben im Bureau des Bezirksbildungsausschusses Linden­ftraße 3, 2. Hof II, Buchhandlung Vorwärts, Lindenstr. 2, im Bigarren Erwerbslosenfürforge. Eine neue Entscheidung des Reichsarbeitsgeschäft von Horsch, Engelufer 24/25( Gewerkschaftshaus), sowie bei allen ministers besagt zu diesem Thema nach einer Mitteilung des Land- Abteilungsleitern. Dienstag, den 16. September, abends pünktlich arbeitsamtes das Folgende: 7 Uhr, Sizung aller Mitglieder der 20 Bildungs. ausschüsse im Jugendheim Lindenstr. 3, 2. Hof III. Die Wichtig­feit der Tagesordnung erfordert die Anwesenheit aller Mitglieder. Die Direktion des Rose- Theaters gewährt unseren Befern be­deutende Preisermäßigung für die Tage vom 15. bis 20. Dieses Monats. Zur Aufführung gelangt die Schwantoperette Meine Braut Deine Braut", die nur noch bis 21. b. M. auf dem Spielplan bleiben fann infolge anderer Verpflichtungen. Näheres im. Anzeigenteil. Heute nachmittag 3% Uhr: Hänsel und Gretel", Märchenvorstellung.

Nach§ 4 Abies 1 der Verordnung über Erwerbslofenfürsorge bom 16. Februar 1924 ist der Bezug der Erwerbslosenunterstützung davon abhängig, daß der Erwerbslose während bestimmter Zeit eine Beschäftigung ausgeübt hat, in der er gegen Krantheit pflichtversichert war. Der Angestellte einer Behörde, die von dem Rechte des§ 169 der Reichsversicherungsordnung Gebrauch macht und ihm für den Krankheitsfall Gehalt in anderthalbfachem Betrage des ortsüblichen Krantengeldes zusichert, ist von der Ver­ficherungspflicht befreit, also nicht pflichtversichert, und kann infolge­dessen bei Erwerbslosigkeit feine Unterstützung erhalten."

Vierteljährliche Vorauszahlung der Rundfunkgebühren. Nach den Bestimmungen des Reichspoftministeriums ist die auf 24 M. jährlich festgesette Gebühr für die Teilnahme am Rundfunk befanni lich in Teilbeträgen von 2 M. monatlich im voraus zu zahlen und wird durch die Briefzusteller demgemäß eingezogen. Die Gebühren fönnen aber auch für einen längeren Zeitraum, möglichst für nolle Bierteljahre im voraus, entrichtet werden. Die Bostämter menden sich jetzt an die Rundfunkteilnehmer mit der Auf­forderung, die Gebühren aus fassentechnischen Gründen nicht mcnat­lich, sondern für mehrere Monate im voraus zu zahlen und eine enisprechende Erklärung abzugeben.

Theatervorstellungen für Schulkinder veranstaltet die Stadt Berlin  . Zur Mitwirkung sind erste Kräfte der Berliner   Bühnen gewonnen worden. In den erften Vorstellungen, die im Berliner Theater( Charlottenstr. 93) am 17. September und am 20., 24., 27 September und 1. Oftober, immer um 3 Uhr nachmittags, stattfinden, wird Grillparzers Des Meeres und der Liebe Wellen" aufgeführt. Eintrittskarten sind für 90 Pf.( einschließlich Programm und Garderobeaufbewahrung) bei allen Jugendämtern zu haben. Zutritt haben Schüler und Schülerinnen aller Schulen Groß- Berlins und zu demselben Eintrittspreis die Lehrer, Eltern und sonstigen Angehörigen.

Eine öffentliche Mieterversammlung veranstaltet der Mieter­bund Berlin  - Stegliz e. B.( Horft- Kohl- Straße 1) am Frei­tag, den 19. September, abends 8 Uhr, in der Aula des Gymnasiums Heesestraße in Berlin  - Stegliz  , in der die Bestrebungen des Haus befizes auf Beseitigung des Mieterschutzes erörtert und Abwehrmaß­nahmen der Mieterorganisationen getroffen werden sollen. Ferner wird näher dargelegt, ob die heutigen Mieten zur Deckung der Haus­ausgaben ausreichen und in welchem Berhältnis sie zu den Friedens mieten stehen.

Luftpoftbeförderung mit dem Luftschiff 3. R. 3 nach Amerika  . Zur Luftpoftbeförderung mit dem Luftschiff 3. R. 3 nach Amerita liegen schon so viele Postsendungen vor, daß das für Postzwede vorgesehene beschränkte Ladungsgewicht erreicht ist. Weitere Sendungen für das Luftschiff können deshalb nicht mehr an­genommen werden. Die Sendungen, deren Luftpostbeförderung nicht mehr möglich ist, werden den Absendern wieder zugestellt und, wenn diese es wünschen, auf dem gewöhnlichen Verkehrsweg nach Amerifa abgesandt werden.

Borwärts"-Spedifion Wannsee  . Bom 1. Oktober erfolgt die Lieferung des Vorwärts" durch Boten in die Wohnung. Die Er­pedition befindet sich bei Schmidt, Aljenstr. 6.

Aus Anlaß des 23. Weltfriedens fongresses, der vom 2.- 9. Dliober in Berlin   in den Räumen des Reichswirtschaftsrates tagen wird, veranstaltet bie Berliner   Ortsgruppe der Internationalen Frauen liga Frieden und Freiheit" während des ganzen Monats Oftober eine internationale Ausstellung pazifistischer Sunst und Literatur sowie eine Ausstellung von neuartigem Spielzeug. Für die Kunstausstellung hat der Verein Berliner   Künstler die schönen Räume des Berliner   Künstlerhauses in der Bellevuestrake zur Verfügung gestellt. Diese Ausstellung, die in ihrer Art die erste in Deutschland   sein wird, ver­spricht durch starke Beteiligung des In- und Auslandes fünstlerisch und weltanschaulich außerordentlich lebrreich und eindrucksvoll zu werden. Künstler, die sich noch daran beteiligen wollen, mögen ihre Namen und Adressen sowie die von ihnen in Aussicht genommenen Stunstwerte sofort der Geschäftsstelle der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit, Ortsgruppe Berlin  , Handelstraße 21, abgeben.

Heizerfurje: Der Schulausschuß für die Heizerschule Groß- Berlin teilt uns mit, daß der Beginn des nächsten Heizerfurses für den 1. Oktober d. Js. in Aussicht genommen ist. Die Heizerturse bezmeden eine gründliche prak tische Ausbildung der Heizer von Hochdrucktessel- Anlagen im Interesse der Erhöhung der Betriebssicherheit; der theoretische Unterricht soll ihnen außer dem die Grundbegriffe der Wärmelehre vermitteln, sodaß sie die Steffel feuerungen auch fachgemäß und bei sparsamen Kohlenverbrauch bedienen lernen. Der bevorstehende Surfus wird ein Abendturius sein. Der Unter richt wird im Hörsaal der Ständigen Ausstellung für Arbeiter- Wohlfahrt zu Charlottenburg   durch das Lebrpersonal des Dampffeffel- Ueberwachungs. Bereins Berlin   erteilt. Anmeldungen sind zu richten an den Schulausschuß für die Heizerschule Groß- Berlin, NW. 23, Lessingstr. 34.

-

Das Rundfunkprogramm.

Sonntag, den 14. September.

4 Uhr nachm.: Vortrag von Hede Geber: Abenteuer". 4.30 bis 6.30 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner   Funkkapelle). 1. Moment musical. Schubert  . 2. Djamileh- Ouvertüre, Bizet  . 3. Die ersten Gedanken, Walzer, Launer. 4. Danza piemontesa, Sinigaglia. 5. II. Rubinstein- Suite: Baltische Suite. Morena. 6. Slavischer Tanz Nr. 7, Dvorák  . 7. Ouvertüre zu Pique Dame, Suppé. 8. Hoch lebe der Tanz, Walzer, Waldteufel. 9. Musica proibita, Castaldon. 10. Wiener   Spaziergänge, Potpourri, Komzák  . 11. Deutschlands Ruhm, Marsch, Schröder. 8.30-10 Uhr abends: Aus deutschen  Spielopern. Dirigent: Kapellmeister Otto Urack.   fr. Staatsoper, Berlin  . 1. Ouvertüre zu Alessandro Stradella  ", Flotow  . 2. Lebe wohl, mein flandrisch Mädchen, aus Zar und Zimmermann", Lortzing  ( Bernhard Bötel  , vom Deutschen   Opernhause, Char­ lottenburg  ). 3. Arie des Van Bett. aus Zar und Zimmermann  ", Lortzing  ( Eduard Kandl   vom Deutschen   Opernhause, Charlotten­ burg  ). 4. Arie der Marie aus, Der Waffenschmied  ", Lortzing  ( Lotte Appel, vom Großen Schauspielhaus, Berlin  ). 5. Holzschuhtanz aus Zar und Zimmermann", Lortzing  . 6. a) Duett aus Martha  ". Flotow  . b) Brigantenduett aus Stradella  ", Flotow  ( Bernhard Bötel  und Eduard Kandl  ). 7. Letzte Rose aus Martha", Flotow  ( Lotte Appel, vom Großen Schauspielhaus, Berlin  ). 8. a) War einst ein junger Springinsfeld, aus, Der Waffenschmied  ", Lortzing  , b) Vater, Undine  ", Lortzing  ( Bernhard Mutter, Schwestern, Brüder, aus

Bötel). 9. a) Porterlied aus Martha", Flotow  , b) Auch ich war ein Jüngling, aus Der Waffenschmied  ", Lortzing  ( Eduard Kandl  ). Ein Kammerorchester. Während der Pause: Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportpach­richten. Königswusterhausen, Sonntag, den 14. September.

7, Türkischer

10.50-11.50 Uhr vorm.:( Welle 680) Kunstharmoniumkonzert. Mitwirkende: Paula Simon- Herlitz( Kunstharmoniumvirtuosin), Dora Scharfe( Violine), am Steinway  - Flügel: Hans Baer. 1. a) Liebes­lied, Ernst Maschke  , b) Air, Chr. v. Cluck( Hinkel- Kunstharmo­nium- Solo). 2. Nordische Ballade, Rud. Schartel( Harmonium und Klavier). 3. Campanella, Franz Liszt  ( Klaviersolo). 4. Sanktus, Siegfr. Karg- Elert  ( Violine und Harmonium). 5. Le Cygne, C. Saint­Sains( Harmonium und Schönstein- Orchester- Célesta). 6. Réverie, Siegfr. Karg- Elert  ( Hinkel- Kunstharmoniumsolo). Marsch, W. A. Mozart  ( Schönstein- Orchester- Célesta- Solo). 8. An­dante sostenuto aus dem Trio op. 46. A. Reinhard( Violine, Har­monium und Klavier). 11.50-12.50 Uhr mittags( Welle 2800) Kunst­harmoniumkonzert. 1. a) Salve Regina  , Sigfr. Karg- Elert  , b) Canzo­ netta  , Siegfr. Karg- Elert  ( Hinkel- Kunstharmoniumsolo). 2. Cantilene, Siegfr. Karg- Elert  ( Harmonium und Klavier). 3. Walzer, As- dur, Fr. Chopin  ( Klaviersolo). 4. Sarabande, J. S. Bach( Violine und Harmonium). 5. Plaisir d'Amour, Martini( Harmonium und Schön­stein- Orchester- Célesta). 6. Zärtliche Klagen, J. Ph. Rameau ( Hinkel- Kunstharmoniumsolo). 7. Allegro, Michael Rossi( Schön­stein- Orchester- Célesta- Solo). 8. Allegro con brio aus dem Trio op. 46, A. Reinhard( Violine, Harmonium und Klavier). Montag, den 15. September.

Tageseinteilung Vormittags 10 Uhr: Nachrichten dienst. Be­kanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. Nachm. in der Zentralmarkthalle. Nachm. 1.05 Uhr: 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachrichtendienst. Nachm. 2.15 Uhr: Börsenbericht. 4.30-5.30 Uhr nachm.: Unterhaltungsmusik( Berl. Funkkapelle). 1. Japanischer Laternentanz, Joshitomo. 2. Ouvertüre zu Ray­mond", Thomas. 3. Rosen aus dem Süden, Walzer, Joh.   Strauß. 4. Ungarische Tänze 5 und 6, Brahms  . 5. Fantasie aus der Oper , Bohème", Puccini  . 6. Bostonade, Meyer- Helmund. 7. Potpourri aus der Operette Der Vegelhändler", Zeller. 8. Olala, Olala, Ch. Borel- Clerc. 7 Uhr abends: Sprachunterricht( Englisch  ). 7.45 Uhr abends: Vortrag des Herrn Studienrats Dr. Gottfried Brunner: Heinrich v. Treitschke"( gelegentlich des 90. Geburtstages). 8.30 bis 10 Uhr abends: Konzert. 1. Sonate für Cello und Klavier, L. von Beethoven  ( Otto Urack  , Cello; Dr. Felix Günther, Klavier). 2. a) Gott sei mir gnädig, aus Paulus  ". Mendelssohn  , b) Arie aus " Die Jahreszeiten", Haydn  ( Kammersänger Prof. A. Fischer). 3. Sonate für Flöte, Händel( Prof. Emil Prill  ). 4. a) Der heilige Franziskus, Loewe, b) Mummelsee, Loewe, c) Die Heinzelmänn­ chen  , Loewe( Kammersänger Prof. A. Fischer). 5. Trio für Flöte. Cello und Klavier. Weber( Prof. Emil Prill  , Flöte; Otto Urack  , Cello; Dr, Felix Günther, Klavier). Am Steinway  - Flügel: Dr. Felix Günther. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten.

Stenographie und Esperanto. Der Arbeiter Steno­graphenverein Stolze- Schrey weist nochmals auf den Be­ginn seiner Anfängerkurse hin, und ztvar ist letter Anmeldungstermin in folgenden Bezirken: Neukölln: Dienstag, den 16. September, im Realgymnasium, Kaiser- Friedrich- Straße 209/10, Often: Dienstag, den 16. September, in der Gemeindeschule, Memeler Straße 24, 2ichten­berg: Donnerstag, den 18. September, in der Gemeindeschule, Scharn­weberstraße, Norden: Montag, den 15. September, in der Gemeinde­schule, Schulstraße 99, Mariendorf  : Donnerstag, den 18 September, in der Gemeindeschule, Dorfstraße, 3entrum: Dienstag, den 16. Sep­tember, in der Gemeindeschule, Gipsstraße 23a. Beginn aller Kurse abends 28 Uhr. Das Unterrichtsgeld beträgt einschließlich der vom Verein gelieferten Lehrmittel für Erwachsene über 18 Jahre 7 M., für Jugendliche 5 M., Erwerbslose haben 2 M. Ermäßigung. Zahlung des Kursusgeldes eventuell in 2 Raten. Sendet auch eure Kinder in unsere Kurse. Schriftliche Anfragen beantwortet der Vorsitzende Riedel, Berlin­Bantow, Herthastraße 3. Der Arbeiter Esperanto- Bund, Ortsgruppe Berlin  , eröffnet folgende Esperanto- Anfängerkurse: Montag, 15. September, Westen, Winterfeldtstraße 16; Norden, Schule Greifenhagener Straße 58; Neukölln, Schule Kaiser- Friedrich- Straße 4, ab Montag, 29. September: Often, Realschule Rigaer Str. 8, ab Don­nerstag, 18. September: Wedding  , Rest. Wörpel, Nordufer 4b, ab Frei­tag, 19. September: Zentrum, Schule Gipsstraße 23a. Alle Kurse von 7-9 Uhr. Kursusgeld 4 M, für Jugendliche 3 M. pro Bierteljahr, Lehrbuch 0,60 M.

Wiederaufnahme des Wiesenhaus- Prozesses.

3widau, 13. September.  ( Drahtbericht.) Einer der interessan testen Kriminalprozesse der letzten Zeit, der an Sensationen und Fiychologischen Rätseln reiche Wiesenhaus- Prozeß, der im Frühjahr 1923 gegen den früheren Husarenleutnant Lorenz Köhn aus Berlin   wegen Ermordung seiner Geliebten Grete Müller vor dem Schwurgericht in Zwickau   zur Ver= handlung fam, scheint infolge Auftretens neuer wichtiger Momente. noch nicht endgültig beendet zu sein. Wie erinnerlich, wurde Köhn nach längerer Berhandlung wegen Totschlags und Unterschlagung zu Jahren Gefängnis verurteilt. Er verbüßt feine Strafe zurzeit im Zwidauer Gefängnis. Er selbst hat nie­mals zugegeben, an dem tragischen Ende seiner Geliebten Grete Müller irgendwie beteiligt gewesen zu sein. Er versuchte auch in der Hauptverhandlung, einen eingehenden Alibibemeis zu führen, der aber auf die Geschworenen anscheinend nicht über­zeugend gewirkt hat. Trotzdem war nicht zu leugnen, daß das Urteil gegen Röhn auf einem reinen Indizienbeweis beruhte. Durch den neuerlichen Fund einer Patronenhülse am Latort wird der Indizienbeweis gegen Köhn erschüttert, weil nunmehr die Möglich­feit besteht, daß auf Grete Müller, sei es von dritter Hand, sei es von ihr selbst, drei Schüsse und nicht, wie bisher angenommen wurde, zwei Schüsse abgegeben worden sind. Es ist nunmehr von den Verteidigern ein Gesuch auf Wiederaufnahme des Verfahrens eingereicht worden. Die Entscheidung darüber, ob diesem Ge­such stattgegeben wird, liegt bei der Straftammer in Zwickau  .

Eine eingefeifte" Stadt. Aus Johannesburg   wird gemeldet, daß durch ein Erdbeben ein riesiger Behälter einer dortigen Seifenfabrit zerstört wurde. Die heiße Seife verbreitete fich in einem Ilmkreis von einem Kilometer in den Straßen der Stadt, deren Boden stellenweise bis zu 90 Zentimetern boch mit Seife bebedt ist. Ob Menschenleben zu beklagen sind, steht noch nicht fest.

Berliner   Varietés.

Wintergarten. Die glänzende Varieténummer von Kapitans Winstons tauchenden Scelömen und Nymphen ist auch für den September engagiert worden. Das übrige Programm zeigt wieder das deutliche Bestreben, von dem Weltvarieté das Beste heranzuholen. In den 12 englischen Jadson­Tänzerinnen bewundert man nicht so sehr das Tanzen als die Eleganz und die Grazie dieser schlanken hübschen Mädels und ihre geschmad- ho prachtvollen Kostüme. Sehr hübsch ist ihre Umkleideszene. Die 9 Lids Springer und Handstandvoltigeure zeigen den Gipfel dieser durchaus männ lichen Künste. Reta ist ein prachtvoller Mufitbituose, der alte und ute Instrumente in trefflicher Charakterisierung wieder zum Klingen bringt. Der exzentrische Partner der Pichel und Stale bringt eine Menge neuer und drolliger Nuancen und die Geschwister Biegle einen ruppe, der bekannte Jongleur Salerno   und die Liliputaner bravurösen Gleichgewichtsalt. Gut sind auch die chinesische See- ee­Leonard und Semon  .

Die

In der Scala hat man sich in dieser nachsommerlichen Zeit auf den Humor eingestellt, wobei die klassische Artiftit, die an dieser Stätte sonst besonders gepflegt wird, nicht ganz gut wegfommt. Die zwei Gezetty sind sicher Afrobaten von Rang, aber sie müssen noch lernen, die Ruhe, mit der fie arbeiten möchten, etwas ungefünftefter erscheinen zu lassen. Ausgezeichnet ist wieder Strody, der fomische Tanzseilfünstler, der gerade das in sich vereinigt, was man in der vorhergenannten Nummer vermißt, die absolut selbstverständliche Ruhe. Hervorragend sind die drei Seulenschwinger Swift, während Hickeys Comedy Zirkus mehr einen luftigen Scherz für anspruchslosere Zuschauer darstellt. arabische Springer- und Pyramidenbauergruppe der Zehn Tazser­toullth 3 zeigt eine sehr muntere, in Galoppmanier geführte Beweg­lichkeit, ist aber nicht immer ganz ausgeglichen. Das Tanzen bestreiten diesmal sechs Ameraganza Girls, die es sich auf Sosten eines in der Tat fabelhaften Stepp- Tanz- Originals Barney Meeley, ein wenig bequem machen. Clou des Ganzen soll die bekannte London­Sonora Band sein. Sie macht originell Musik und hält sich meistens in den Grenzen des Musikalisch- Geschmackvollen. Den ewigen Straßenmufitanten Dunio und Gegna wäre zu empfehlen, ihr Pro­gramm gehörig zu renovieren. Das gleiche gilt von Karl Napp  , der bei den jahrelangen Wiederholungen seiner Scherze ermüdend wirkt.

Das Metropol- Varieté in der Behrenstraße hat auf dem September­Programm zwei Nummern, die durch ihre Eigenart verblüffen und durch die vollendete Aufführung Bewunderung erregen Was der Handschatten­fünstler Tom Jersey bietet, ist so eigenartig erdacht und famos aus­geführt, daß die Zuschauer aus dem Staunen nicht herauskommen. Zu einer Sensation gestaltet sich die Vorführung der Chris Charlton Compagnie, die man gewiß noch nie in einem Varieté gesehen hat. Was diese sogenannten Jusionisten an Zauberkunststücken und Tricks Was sonst noch geboten zeigen, grenzt wirklich an das Wunderbare. die internatio­wirb: die Tiroler Alpenspiele, das König- Trio, nalen Tänze des gelenten Se v'ew, der equilibristische Art der 2 Rosch­calins, ber Fortrott tanzende Hund von M. Marow, der Komiter Mar Marzelli, die fesche Coubrette Melitta Iefer und die Tingel- Tangel- Szene der Billy de Boy und Co., bringt nicht ge­rade Neues, ist aber effektvoll und findet Beifall.

-

Coloffeum Schönhauser Allee  . In der Schönhauser Allee   an Bahnhof Nordring ist noch ein Colosseum, ein Kino- Barieté, eröffnet worden. Aus einer ehemaligen offenen Straßenbahnhalle hat der Archi­tekt Fritz Wilms   einen architektonisch und dekorativ gut wirkenden Theaterraum gemacht. Das Eröffnungsprogramm zeigte neben einigen Varieténummern den Ossi- Oswalda- Film Colibri". Der anheimeinde Raum, das Orchester dürften das Theater aus der Reihe der üblichen hinausheben.

Welfer für Berlin   und Umgegend: Biemlich heiter, nur vorübergehend ettvas stärker bemölft. Gegen mittag warm, teine erheblichen Niederschläge Bei schwachen füdlichen Winden.

Rahma

MARGARINE

buttergleich

Man verlange beim Einkauf von ,, Rahma- buttergleich" gratis die Kinderzeitung ,, Der kleine Coco".