Der Kampf um die Ambulatorien.
Stellungnahme des Oberpräsidenten.
Die im Verbande der Krantentassen Berlins
zusammengeschlossenen Raffen haben seit 1. Juli 1924 die Familienversicherung eingeführt mit der sagungsmäßigen Be stimmung, daß die Behandlung der Familienangehörigen der Mitglieder in den Ambulatorien des Verbandes stattfinden muß. Nach Prüfung des Versicherungsamtes hat das Oberversicherungs: amt genehmigt, daß diese sazungsmäßige Bestimmung Rechtstraft erlangt. Da die Zahl der Ambulatorien nicht ausreicht, hat der Verband vor längerer Zeit Räume gemietet, um noch vier große Ambulatorien zu errichten. Der Umbau der Räume ist fast vollendet, die Einrichtungen sowohl Instrumente, wie Möbel, sind längst gekauft, Aerzte und Personal sind engagiert, so daß die Eröff nung, die aus praktischen Gründen für alle vier Ambulatorien on einem Tage stattfindet, in der ersten Hälfte des Ot tober vor sich gehen kann.
heitspreis des Berliner Baffers. Hiervon werben besonders hart die Kleinsiedler betroffen und am härtesten diejenigen, die da draußen ihr Stückchen Land zunächst als Garten bewirtschaften und an anderer Stelle noch ihre Wohnung behalten. Sie haben begreiflicherweise einen nur máßigen Wasserverbrauch, meist unter 100 Rubikmeter im Vierteljahr, so daß sie mit dem ganzen Verbrauch in die höchste Preisstaffel fallen. Auch für den Wassermesser muß noch bezahlt werden, jetzt 3,60 M. im Vierteljahr, wodurch der Wasserpreis weiter, und zwar für die kleinen Verbraucher viel fühlbarer als für die großen, verteuert wird. Dazu kommt, daß ein Mindest= verbrauch von 30 kubikmeter für das Vierteljahr festgesetzt ist, der auch dann bezahlt werden muß, wenn er nicht erreicht wird. In der fälteren Jahreszeit wird für die zunächst nur als Gartenland genußte Parzelle überhaupt fein Wasser verbraucht, aber die 30 Kubikmeter müssen mit 10,80 m. bezahlt werden, für nichts und wieder nichts. Man kann im Winter den Wassermesser abnehmen lassen und in Verwahrung geben, doch auch dafür muß etwas bezahlt werden, weil das Arbeit fostet. Die private Gesellschaft weiß es immer so einzurichten, daß fie möglichst vor Schaden bewahrt bleibt. Der Verbraucher hat dafür zu sorgen, daß sie einen nicht zu tnappen Profit einheimsen tain.
Die Straßenbahnunfälle vor dem Preußischen Landtag . Es ist mit der Berliner Straßenbahn weit gekommen. Ihre Unfähigkeit, die für ein derartiges Verkehrsinstitut absolut notwendige Verkehrssicherheit wiederherzustellen und zu erhalten, hat jetzt dazu geführt, daß die Abgg. Dr. Faßbender und Gottwald Berlin( 3.) an den Preußischen Landtag folgende Kleine Anfrage gerichtet haben:
Durch eine sich in den letzten Wochen ungewöhnlich häufende Anzahl schwerer Straßenbahnunfälle ist in der Berliner Bevölkerung eine große Beunruhigung hervorgerufen worden. Ist das Staatsministerium in der Lage und bereit, von sich aus Maßnahmen zur Verhütung fünftiger Unfälle zu ergreifen? Ist das Staatsministerium insbesondere zu einer Prüfung der hier in Betracht kommen ben verkehrspolizeilichen Vorschriften und Maßnahmen bereit, die nach dieser Richtung zu wirken geeignet erscheinen?
Der Oberpräsident der Provinz Brandenburg , der gleich zeitig Vorsitzender des Oberversicherungsamts Berlin ist, hat mum in einem Erlaß vom 11. September 1924 an das Versicherungsamt die Absicht der Kassen, zurzeit neue Ambulatorien zu er richten, als den geseglichen Bestimmungen zu miderlaufend erklärt und das Versicherungsamt angewiesen, dem Verbande die beabsichtigte Maßnahme zu untersagen. Tatfächlich hat sich das Versicherungsamt durch diesen Erlaß des Oberpräsidenten, ohne hierzu verpflichtet zu sein, bestimmen lassen, den Raffen die beabsichtigte Eröffnung der neuen Ambulatorien unter Androhung einer Geldstrafe von 500 m. für jeden Fall der Zuwiderhandlung zu untersagen. Das Schiedsamt, welches zur Erledigung von Streitigkeiten zwischen Krankenkassen und Aerzten gebildet ist, hatte in seiner legten Sigung auch über die Frage der Ambulatorien zu entscheiden, und hat unter Vorsitz desselben Oberpräsidenten am 22. August wie folgt entschieden:„ Die getroffene Einrichtung der Ambulatorien bleibt für die Behandlung der Familienmitglieder aufrecht er= halten. Die in den Ambulatorien angestellten Aerzte werden als Koffenärzte für die Behandlung von Familienmitgliedern zugelassen. Hinsichtlich ihrer Honorierung bewendet es bei den abgeschlossenen Berträgen." Gegen den Schiedsspruch haben beide Parteien Berufung eingelegt. Durch Einlegung der Berufung ist, wie ausdrücklich in der Berordnung über Krankenkassen und Aerzte feftgestellt wird, Aufschub bewirkt und beide Parteien haben bis zur Entscheidung des Reichsschiedsamts freie Hand, so daß der Berkapelle). 1. Pantine vivant, Leoncavallo . 2. Ouvertüre zu der Oper band der Kranfenfassen alle Maßnahmen treffen fann, die er im Interesse der Berficherten für erforderlich hält. Die Organisation der Aerzte ist jedoch der Ansicht, daß die Kassen sich nach der noch nicht rechtsfräftigen Entscheidung des Schiedsamts richten müssen. Durch die Aerzte hat sich der Oberpräsident bestimmen lassen, eine Lösung zu suchen, welche den Kassen die Hände bin det und die die Aerzte befriedigt.
Wir stellen fest: 1. Das Oberversicherungsamt, dessen Vorsitzen der der Oberpräsident ist, hat die Sagung, nach welcher die Familienmitglieder in Ambulatorien behandelt werden, genehmigt; 2. das Schiedsamt hat unter Vorsiz desselben Oberpräsidenten entschieden, daß die Ambulatorien bestehen bleiben und die Familienmitglieder dort behandelt werden. Die bisherige Stellung des Oberversicherungsamts und des Oberpräsidenten macht ein Einschreiten gegen den Kassenverband unverständlich.
In zweijährigen Berhandlungen konnte eine Einigung mit den Aerzten wegen der Familienbehandlung nicht erzielt werden, die Verhandlungen wurden vielmehr als ergebnislos abgebrochen. De durch erhielten die Kaffen freie Hand und haben am 1. Juli 192 die jetzige Form der Familienbehandlung eingeführt. Die Vertreter des Aerztebundes hatten von dieser Absicht der Kassen schon mehrere Monate vorher offiziell Kenntnis erhalten, ohne hiergegen Einspruch zu erheben..Reine Behörde hat also das Recht, diese den Baffen genehmigte Art der Versorgung der Familienangehöri. gen der Versicherten zu untersagen oder Maßnahmen unter Sirafe zu stellen, die in Intereffe diefer Versorgung getroffen werden. Nachdem alle Verträge für die Ambulatorien abgefchloffen find, treten die Ausgaben automatisch in Erscheinung. Durch die Eröffnung der fast fertiggestellten Ambulatorien werden die Kassen nicht im geringsten mehr als bisher belastet. Dürfen aber die neuen Ambulatorien nicht eröffnet werden, so haben die Kassen alle Ausgaben für Miete, Gehälter usw. zu leisten, ohne daß die Versicherten in diesen Anstalten behandelt werden können. Die Aufsichtsbehörden follen darüber wachen, daß der Zwed der Versicherung erfüllt wird. Der Zweck fann aber nicht sein, die Versicherten zu schädigen.
Das Eingreifen des Oberpräsidenten ist aber auch nach anderer Richtung hin bedenklich. Die Aufsicht über die Rassen hat das Berficherungsamt. Das Oberversicherungsamt hat feine Aufsichtsbefug nisse und war gar nicht berechtigt, dem Versicherungsamt Unweisung zu geben. Das Oberversicherungsamt ist aber diejenige Instanz, welche im Beschwerdewege über die Rechtmäßigkeit der Verfügung des Versicherungsamts entscheidet. Also, der Oberpräsident veranlaßt das Versicherungsamt gegen die Kaffen einzugreifen, und die Kassen müssen sich an das Oberversicherungsamt, deffen Vorsigender der Oberpräsident ist, wenden, um die Aufhebung diefer Entscheidung herbeizuführen. Der Herr Oberpräsident hätte dieje Rechtsloge vor seinem Eingreifen berücksichtigen müssen. Er hat leider die Zurückhaltung vermissen lassen, die sich aus seiner Doppel ftellung ergibt.
Der Wassertarif des Kleinsiedlers.
Das Rundfunkprogramm. Sonntag, den 28. September.
Wie sie Selbstverwaltung wahren!
Einen merkwürdigen Verlauf nahm eine Sigung des Bezirksa schulausschusses Berlin 1-6, in der die Wahl von Direktoren für höhere Lehranstalten vollzogen werden sollte. In etwa sechs Sitzungen hatten die Bewerber ihre Grundsätze vortragen dürfen, und nach sorgfältiger Giebung sollte nun endlich gewählt werden. Aber es kam anders.
Im Bezirksschulausschuß figen als Bezirksamts- und Lehrervers treter einige Herren, die sich gleichfalls um Direttorate beworben haben. Die sozialdemokratische Fraktion hatte in einer vorhergehenden Sigung den Einwand erhoben, daß nach§ 57 der Städteordnung diese Herren an der Wahl nicht teilnehmen dürfen, weil sie persönlich interessiert sind. Auf Grund dieser durchaus einwandfreien Feststellung wären vier bürgerliche Stimmen ausgefallen und schrecklich! die sozialistische Linke hätte die Mehrheit gehabt. Doch beim lieben Gott und dem Stadtverordneten Schuldirektor Tropffe ist fein Ding unmöglich.
-
-
Bei Beginn der letzten Gizung ließ sich Herr Tropfte vom juristischen Berater des Ausschusses bescheinigen, daß die Herren, soweit sie nicht auf eine bestimmte Schule Anspruch machen, an der Wahl teilnehmen dürfen. Wer auf eine bestimmte Schule Anspruch macht, dürfe nur an der Wahl für diese Schule nicht teilnehmen, für die übrigen aber sei er wahlberechtigt. Flugs sammelte Herr Tropfte Einschränkungserklärungen. Die Bewerber mußten erklären, daß sie nur für eine bestimmte und von ihnen genannts Schule Interesse hätten und sich selbstverständlich an der Wahl für diese Schule nicht beteiligen würden; für die übrigen Schulen aber hielten sie sich für völlig objektiv. Weil Genosse Weyl die Stimmenthaltung als eine Frage des Lattes bezeichnet hatte, verwahrten sich einige noch besonders dagegen, daß sie nicht anständig seier. Beantragt wurde, ein Obergutachten des Syndifus einzuholen, um die Rechtslage bis zum fleinsten Paragraphenschnörkel zu klären; außerdem sollte die ganze Angelegenheit zur Sichtung an einen Unterausschuß zurückverwiesen werden. Der erste Antrag wurde abgelehnt; man wollte den juristischen Berater nicht durch ein Obergutachten desavouieren. Der zweite Antrag wurde mit 12 gegen 11 Stimmen ans genommen. Im Schweiße seines Angesichts hatte Herr Tropffe die Wahlverschleppt und heiter lächelnd verließ er den Kampfplag.
Es ist schwer, feine Satire zu schreiben. Der Bezirksschulaus, schuß hört tiefernst und mit wichtiger Miene die Bewerber an, um aus ihnen die„ Geeignetsten" herauszusuchen und sie den Bezirkss ämtern zu präsentieren. Und die Bezirtsämter? Sie scheren fich den Teufel um den Bezirksschulausschuß und wählen ihrer feits die Bewerber, die sie für die geeignetsten halten. Denn die Wahl von Schulleitern ist Sache der Bezirksämter. Was hat man von der Verschleppung der Wahl zu erwarten? Das Provinzial chulkollegium besteht auf der Besetzung der Direktorate zum 1. Oktober d. J. Es wird die Stellen selbst besezen, wenn die Wahlen nicht rechtzeitig zustande kommen. Sind doch einzelne Direttorate bereits seit einem Jahr verwaist. Die Dunkel. männer der Schulreaktion möchten das Wahlrecht der verhaßten Bezirksämter brechen. Sie pfeifen auf die sonst fo gepriesene Selbstverwaltung und hoffen, daß das Provinzialschulkollegium von seinem Besetzungsrecht Gebrauch machen wird.
4.30 6.25 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner Funk" Der Barbier von Sevilla ", Rossini . 3. Révérence de Poupée, Bucceri. 4. Introduktion und Chor der Friedensboten aus der Oper Rienzi", Wagner. 5. Fantasie aus der Oper Der Freischütz ", Weber. 6. Tausend und eine Nacht, Walzer, Joh. Strauß. 7. Ouvertüre: Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien, Suppé . 8. Zehn Walzer aus der Oper Die Czardasfürstin ", Kalman . 10. Horch, selige Minuten, Potpourri, Lindemann. 9. Tanzen möcht' ich die Jazzband spielt, Shimmylied aus der Operette Mister Globetrotter", Otto Urack , 11. Feuert los! Marsch, Holzmann. Während der Pausen:„ Ratschläge fürs Hans". 6.30 Uhr abends: Die Funkprinzessin erzählt: Von Sonnenstrahlen, Mond und Sternen. 1. Der Mond auf Reisen, Else Hofmann. 2. Pate Sonnenstrahl. Sophie Reinheimer . 3. Die Sternblumen, Sophie Reinheimer. ( Die Funkprinzessin: Adele Proesler.) 8.30-10 Uhr abends: Tanzweisen aus drei Jahrhunderten. 1. a) Gavotte, Gossec , b) Menuett, Boccherini , c) Menuett, Mozart , d) Deutsche Tänze, Schubert. 2. a) Die Schönbrunner, Walzer, Lanner, b) Mazurka, Chopin , c) Frauenherz, Polka Mazurka, Jos. Strauß, d) Transaktionen, Walzer, Jos. Strauß. 3. a) Aufforderung zum Tanz, Weber , b) Polonäse, Joh. Strauß, slavische Tänze, Dvorák , Drei ungarische Tänze, Brahms . 5. a) Unter c) Polka, Joh. Strauß , d) Morgenblätter, Joh. Strauß. 4. Zwei dem Sternenbanner, Marsch, Sousa, b) Whystling rufus, Cake walk, c) Destiny, Boston , Baynes, d) Warte, warte nur ein Weilchen, ans, Marietta", Kollo, e) Loca, Tango milonga, M. Joves, f) Je cherche après Titine, L. Daniderff.( Gespielt von der Berliner Funkkapelle.) Anschließend: Bekanntgabe der neuesten Tages- fehung der Milchpreise in Berlin . Diese betragen vom Sonnabend, nachrichten, Zeitansage, Wetter dienst, Sportnachrichten, TheaterKönigswusterhausen, Sonntag, den 28. September.
dienst.
10.40-11.40 Uhr vorm.:( Welle 680) Konzert. Mitwirkende: Elsa Thiel( Mezzosopran), Am Steinway- Flügel: Pianistin Frieda Volkmer; Salonkapelle Hübner, Berlin ( 1. Violine: Kurt Hübner , 2. Violine: Wilhelm Schulz, Cello: Willi Heide, Flügel: Erwin Blumenreich). 1. Marienklänge, Walzer, Jos. Strauß. 2. Große Fantasie aus Tiefland ", Eugen d'Albert . 3. a) Das erste Veilchen, Mendelssohn. b) Suleika, Mendelssohn. 4.„ Ritorna", Serenade, E. Carosio. 5. Potpourri aus Faust" Gounod . 6. Horch, die Jazzband spielt, aus der Operette Mister Globetrotter" Otto Urack . 11.50-12.50 Uhr mittags:( Welle 2800) Konzert. 1. Ouvertüre zu„ Die lustigen Weiber von Windsor , Nicolai. 2. Sarabande, Leoncavallo . 3. a) Die Steppe, Gretschaninow , b) Klagegesang, Gretschaninow. 4. Melodien aus Tosca ", Puccini . 5, Tanz der Derwische, Bendix. 6. Maria, Marie, Italienisches Lied. Montag, den 29. September.
Tageseinteilung. 10 Uhr vorm.: Bericht über die Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. 10.15 Uhr vorm.: Erste Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. 11.35 Uhr vorm.: Funkbörse( Die Notierungen der Berliner und Hamburger Produktenvorbörse). 12.15 Uhr nachm: Kurzer Tendenzbericht der Berliner Vorbörse( nur Montag bis Freitag). 12.55 Uhr nachm.: Uebermittlung des Zeitzeichens. 1.05 Uhr nachm.: Zweite Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Wetterdienst. 2.15 Uhr nachm.: Kurzer Tendenzbericht der Berliner Börse ( nur Montag bis Freitag). 3 Uhr nachm.: Funkbörse( Die amtlichen Notierungen der Berliner und Hamburger Produkten- und Viehböise; amtliche Devisen). 4 Uhr nachm.: Funkbörse( Getreide cif. Hamburg ; Berliner Kolonialwaren- Großhandelspreise). 4.30-6.30 Uhr nachm.: Unterhaltungsmusik( Berl. Funkkapelle). 3. Sarabande, Leoncavallo . 2, Ouvertüre Euryante, O. M. v. Weber. 4. Notturno aus dem„ Sommernachtstraum", Mendelssohn- Bartholdy. 1. Walzer a. d. Oper Der Rosenkavalier ", Rich. Strauß. 5. Fantasie aus der Oper„ Die Hugenotten", Meyerbeer . 6. Still wie die Nacht, Bohm. 7. Spanische Tänze Nr. 2 und 5, Moszkowski . 8. Potpourri aus der Operette Boccaccio". Suppé . 9. Die Werber, Walzer, Lanner. 10. Heute Nacht, mein Kind, heute wirst du mich küssen! Marschlied a. d. Operette„ Der süße Kavalier", Leo Fall . Während der Pausen: Ratschläge fürs Haus". 7 Uhr abends: Sprachunterricht( Englisch ), 7.45 Uhr abends: Vortrag des Herrn Dr. Max Heidler Lebensgewohnheiten berühmter Männer 8.30 bis 10 Uhr abends: Auf vielfachen Wunsch Wiederholung: Vom deutschen Rhein . 1. Loreley , Liszt- Wenneis( Fritz Wenneis auf dem Schiedmayer- Meisterharmonium). 2. Gedichte, Karl Simrock ( Karl Zander ). 3. Sonntags am Rhein , Schumann, b) Im Rhein , Schumann. c) Im Rhein , im schönen Strome, Liszt ( Karl Jöken, von der Berliner Staatsoper). 4. Volkslieder vom Rhein ( Hans Bode, Solotrompeter der Berliner Staatsoper). 5. Rheinische GeWenneis auf dem Schiedmayer- Meisterharmonium). 7. Trinklieder vom Rhein ( Karl Jöken, von der Berliner Staatsoper). 8. Volkslieder vom Rhein ( Hans Bode, Solo trompeter der Berliner Staatsoper). Am Steinway - Flügel: Kapellmeister Otto Urack . Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theaterdienst.
"
Wieder Milchpreiserhöhung.
Die Berliner Milchoersorgung G. m. b. 5. teilt mit: Die aber scheinend mit demi Steigen der Butterpreise auf den Märkten außer malige Erhöhung des Buttergroßhandelspreises auf 2 M., die an halb Berlins und auf außerdeutschen Märkten begründet werden foll, sowie die von der Landwirtschaft geforderte Berquickung des Butterpreises mit dem Milchpreise bedingt wiederum eine Herauf den 27. September, ab: für 1 Liter Vollmilch im Laden des Kleinhändlers 35 Goldpfennige, für 1 Liter selbst erzeugte Vollmilch ab Berliner Abmelfwirtschaft 38 Goldpfennige, für 1 Liter Magermilch 10 Goldpfennige. Von den 35 Goldpfennigen ( Kleinhandelspreis) erhält die Landwirtschaft für Lieferung frei Berlin 23,5 Golbpfennige, während auf die Berliner Gewerbetreise 11,5 Goldpfennige entfallen. Die Berliner Unkosten betragen alfo rund 50 Prozent des Landwirtschaftspreises( frog Umsatzsteuer, erhöhter Gewerbesteuer usw.) gegenüber 60 bis 70 Prozent in der Beit vor dem Kriege. Die Verwaltungskosten der Berliner Milchversorgung G. m. b. 5). betragen je Liter Milch 15/100, das ist noch nicht% Prozent des Ladenpreises.
Die fortschreitende Erhöhung des Milchpreises wächst sich nac gerade zu einem Skandal aus. Es ist jetzt wirklich an der Zeit, daß mit der Bemessung des Milchpreises nach dem Butterpreis Schluß gemacht wird.
Besuch ausländischer Sozialhygieniker.
Die Deutsche Gesellschaft zur Befämpfung der Geschlechtskrank heiten gab bei einer Veranstaltung Bertretern der Regierung, Presse und Aerzteschaft Gelegenheit, drei hervorägende Sozialhygieniker des Auslandes tennenzulernen. Mrs. Neville Rolfe, Generalsekretärin des National Council for Lombating Venereol Discases in England, und Mr. Snow, der Leiter der Social Hygiene Association in New Vort, befinden sich auf der Rückreise Dom Internationalen Kongreß zur Bekämpfung des Mädchenhandels und des Internationalen Abolitionistischen Kongresses in Graz , bei denen auch Deutschland vertreten war. Die Social Hygiene Association erledigt alle Fragen, die mit der Bekämpfung der Geschlechtsfrankheiten zusammenhängen. Mr. Snow sowohl wie Mrs. Rolfe find deshalb als die erfahrensten trachten; beide fonnten feststellen, daß während des Krieges Bertreter auf diesem Gebiete in Nordamerika und England zu bes die Geschlechtstrantheiten in ihren Ländern start um sich gegriffen haben, daß jedoch in den letzten Jahren eine erhebliche Abnahme zu verzeichnen ist. fchwung schreiben sie ihrer energischen Aufklärungsarbeit und der Diesen glücklichen UmUnterstüßung durch die Presse zu; besonders die englische Presse ſcheut nicht mehr die Erörterung solcher Fragen. In England wie auch in Nordamerika ist aber dieser Fortschritt hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß die Behandlung der Geschlechtskrankheiten lebiglich den Aerzten gestattet und das Kurpfuschertum völlig verboten ift. Dr. Morio Kroepf, der auf Veranlassung der Regierung Brafiliens sich zum Studium dieser Fragen in Deutschland aufhält, machte ebenfalls interessante Mitteilungen. Auch in Brasilien ist ein erreicht worden, weil eine fostenlose Behandlung eingeführt worden ift. Die Kosten trägt allerdings nicht der Staat, sondern sie werden durch Stiftungen der Familie Gaffrey Giehle aufgebracht, durch die im ganzen Lande eine Anzahl ausgezeichneter Polikliniken eingerichtet worden ist.
Aus Siedlerfreifen tommt die Klage, daß die Aktiengesell Ichaft Charlottenburger Wassermerte, die noch einen Teil der Vororte im Süden Berlins mit Wasser beliefert, einen für die kleinen Verbraucher sehr ungünstigen Tarif hat. Diese private Gesellschaft, deren Werte nicht mit den in den Besitz der Stadt Berlin übergegangenen städtischen Waffer merken Charlottenburgs verwechselt werden dürfen, fordert ein nach der Stärke des Berbrauchs gestaffeltes Waffer geld. Während die Stadt Berlin einheitlich 19 Pfennig für 1 Rubikmeter nimmt, hat man an die private Gesellschaft zu zahlen: bei einem vierteljährlichen Verbrauch bis 100 Rubikmeter je 36 Pfennig, für weitere 101 bis 300 Kubikmeter je 21 Pfennig, für weiteren Berbrauch über 300 Rubikmeter hinaus je 16 Pfennig. Der Preis von 16 Pfennig für den Verbrauch über 300 Kubikmeter hinaus fönnte den Eindruck erroecken, daß die private Gesellschaft dichte( Karl Zander ), 6. Rheinlieder- Paraphrase, Wenneis( Fritz bedeutender Fortschritt im Kampf gegen die Geschlechtskrankheiten fogar der Stadt an Billigkeit voraus sei. Aber es ist klar, daß von dieſem billigsten Preis nur die allergrößten Verbraucher einen Gewinn haben tönnen. Die kleinen Verbraucher müssen ihren gesamten Wasserverbrauch mit 36 Pfennig je Ku= bikmeter bezahlen, das ist beinahe doppelt soviel wie der Ein
Wen
-
gebrauchen, dann bedenken Sie bitte,
-
Schlechte Materialien
enn Sie eine Seife für Ihr Gesicht und Ihre Hände also eine Toiletteseife daß man gute Seifen aus guten Materialien und schlechte Seifen aus schlechten Materialien macht. sind billig, gute Materialien sind teuer, RAY- Seife wird aus feinsten Fetten und Hühnerei hergestellt. Wenn Sie Ihr Gesicht, Ihre Hände, Ihren Körper mit Seife nicht nur reinigen, sondern pflegen wollen, dann wählen Sie RAY- Seife. Nicht auf den Preis, sondern auf die Zusammensetzung des Fabrikates kommt es an. Die raffinierte Zusammensetzung und die Herstellung der Ray- Seife sind ein Geheimnis.