ges von 0,5 Broz. später ging er auf 0,2 Proz. herunter werde, so falkulierte er, den Kurs der Kriegsanleihen auf nahezu 10 Proz. des Goldwertes hinaufzutreiben. Das be= deute für die Besizer und Käufer der Anleihen einen enormen Wertzuwachs, den man sofort bei der Zinszahlung wieder wegsteuern könne. Auf diese Weise würden sich weit größere Erträge aus der Besteuerung der Spekulationsgewinne erzielen lassen als zur Zinsenzahlung erforderlich seien.
Je weniger Gläubige diese finanzpolitische Spekulation des Herrn Dr. Fleischer im Unterausschuß fand, desto größer war die Wirkung, die er mit der in Aussicht gestellten Berinfung der Kriegsanleihe an der Börse erzielte. Seit Wochen wandte sich die Börsenspekulation im ganzen Umfange den Rentenwerten, vor allem den Reichsanleihen, zu; der Kurs stieg und stieg und fast schien es, als ob die Hoff= nungen Fleischers auf einen großen steuerlichen Fischzug des Reiches in Erfüllung gehen sollten. Ein leiser Windhauch genügte aber, um das ganze Kartenhaus zusammenzublajen. Die Erklärung des Ministers Dr. Luther, daß sowohl heute als in aller absehbarer Zukunft jede Berzinjung der Reichsanleihen einfach ein Ding der Unmöglich feit sei, und die im Ausschuß sich verbreitende Erkenntnis, daß das Fleischersche Verzinsungsgebäude auf Flugfand ge baut sei, hatte zur Folge, daß der Kurs der Reichsanleihe in wenigen Stunden auf ein Drittel seines Höchſtſtandes zu
sammentrachte.
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Soweit es noch nötig war, frug die Dürftigkeit des vom Reichsfinanzminister gemachten Erfahzvorschlages zur Er nüchterung spekulationstrunkener Gemüter bei. Es muß wirklich übel um die finanzpolitische Zukunft Deutschlands bestellt sein, wenn Herr Luther glaubt, nicht mehr bieten zu können, Annehmbar ist von diesem Ersatzvorschlag eigentlich nur der Grundgedanke, der die Verpflichtung des Reiches, den in Not befindlichen durch die Papiergeldflut ihrer Spargroschen beraubten Kriegsanleihezeichnern beizustehen, anerkennt. Diesen Gedanken hat er gemeinsam mit dem von den sozialdemokratischen Vertretern gemachten Vorschlag einer sozialen Aufwertung und mit Anträgen der Kommunisten und des Demokraten Dr. Dernburg. Man fragt sich aber, warum die Hilfe, die das Reich leisten soll, beschränkt bleiben soll auf den fleinen Kreis der Geschädigten, die noch im Befih selbstgezeichneter Kriegsanleihe sind. Eine Regelung dieser Art, die also bedürftige Anleihezeichner, die in der schlimmsten Not ihre Papiere gegen eine lächerlich geringe Bezahlung hergegeben haben oder die im Besitz von nicht selbst gezeichneter, sondern schon in der Kriegszeit fäuf lich erworbener Anleiheftüde find, von der Fürsorge aus schließen würde, ließe sich dem Bolksempfinden nicht verständlich machen.
schließen lassen zur beträchtlichen Vermehrung der Mittel, die| Ruhrrevier gehört ja nicht zu ihrer Domäne. Aber das. gesamte deutsche Bolt wohnt nicht nur in Hinterpommern, Ost den betrogenen Gläubigern und Sparern zufließen sollen. Läßt sich trotz des eifrigsten Bemühens, das von Vertretern preußen und im Kreise Bomst , wo die Westarpe sich heimisch aller Parteien befundet wurde, eine geordnete Wiederaufnahme fühlen. des Zinsendienstes der öffentlichen Anleihen nicht ermöglichen, so wird kein anderer Weg übrig bleiben, als alle erschließbaren Quellen, auch in den Ländern und Gemeinden, zur Stär= fung des sozialen Fonds heranzuziehen und so die Mittel zu beschaffen zur Milderung der Not all derer, die auf öffentliche Hilfe angewiesen sind.
Westarp in Bereitschaft.
Deutschnationale Ministerkandidaten.
Die Fraktion Halb und Halb hat am Montag bis in die Abendstunden getagt. Man hat sich sehr angeregt" unter halten, was durchaus begreiflich erscheint. Um doch endlich vor dem Vertretertag, der heute beginnt, zu irgend einem Beschluß zu kommen, hat sich die Mehrheit, wie ein Nachrichtenbureau meldet, dahin entschieden, daß die Fraktion fich Berhandlungen über die Regierungsbildung, die gemäß den Erklärungen des Reichskanzlers von der Reichsregierung an sie herantreten könnten, nicht versagen wird." Die für etwaige Verhandlungen in Betracht kommenden Bersonen stehen fest. Es sind die Abgg. Graf West arp, ergt, Schiele und Behrens.
Zu den für die Futterfrippe" in Bereitschaft Gestellten gehören also die beiden neinfagenden Führer Westarp und Hergt! Daneben hat man den Abschriftsteller Schiele- Schollehne, der bei der Abstimmung vom 29. August unseres Wissens nicht anwesend war, und als einzigen Jalager den Stöcker- Mumm- Schüler Franz Behrens vorgesehen. Von dem legteren, der noch immer im christlichen sogenannten Landarbeiterverband als Vorsitzender geduldet wird, bermutet man wahrscheinlich, daß er ohnehin nicht in Betracht tommt. Bon dem Reichstanzlerkandidaten Tirpik, der auch der Jasagesünde blos ist, wird nicht mehr gesprochen, während man sich doch seinetwegen schon das englische Agreement" eingeholt hatte. Auch Bismard, der Entel mit der Sozialistenvernichtungsbroschüre, ist nicht in Betracht gezogen. Nur Westarp, Hergt und Schiele!
Stelle man sich einmal vor, daß die Sehnsuchtsträume
der Fraktion Halb und Halb in Erfüllung gehen und vier ihrer Mitglieder auf Ministersessel berufen würden: was würde die Wirkung sein? 3wei der heftigsten Gegner der internationalen Verständigung sollten dann be= rufen sein, den eben abgeschlossenen Londoner Vertrag auszuführen. Daß fie dabei bestrebt sein würden, diesen Vertrag ebenso gewissenhaft zu sabotieren, wie sie auf Erfüllung des Berliner Baktes" bestehen, ist nach allen bisherigen Aeuße rungen der Parteipreffe und sonstiger parteioffizieller Kundgebungen ganz zweifellos. Schreibt doch die Kreuzzeitung " erst am Montagabend in einer Bolemit gegen das Hintertürchen Stresemanns" wieder, daß ein Eintritt der Deutschfommen müſſe:
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Aber vier deutschnationale Ministersize bilden ja wohl den Kaufpreis, den die Volkspartei der Fraktion Hergt versprochen hat für den Fall, daß sie den Dames- Gefeßen zur Annahme verhülfe und die Verantwortung für die ver= förperte Erfüllungspolitit übernähme. Nun haben aber nur 48 Deutschnationale bei einem einzigen der Geseze mit Ja gestimmt, alle anderen mit Nein, so weit sie anwesend waren. Würde ein faufmännisch reelles Geschäft gemacht werden sollen über die juristische Seite der Frage hat sich der alte römische Rechtslehrer Justinian hier ja sehr deutlich ausgesprochen, so müßte doch wohl der Kaufpreis dem Grad der Lieferung angepakt werden. Also da für 100 deutschnationale Stimmen vier Ministersize versprochen waren, aber nur weniger als die Hälfte der Stimmen geliefert wurden, könnten auch nur weniger als die Hälfte der versprochenen Plätze an der Futterkrippe als Entgelt gewährt werden. Aber auch diese Rechnung hat noch ein Loch. Die Fraktion Hergt verlangt für 48 Stimmen 4 Size, also auf jedes Duzend einen! Doch selbst die 48 gelieferten Stimmen sind nicht von einwandsfreier Qualität. Sie gelten nur für ein Gesetz, während sie doch für alle gelten sollten. Da sie aber bei acht Abstimmungen siebenmal mit ein gestimmt haben, so fönnen sie doch nur den achten Teil ihres im Kaufpreis ausgedrückten Wertes in Anspruch nehmen. Die glatte Rechnung würde sich also so stellen: Angebot: für 100 volle Stimmen- 4 Minister. Geliefert: 48 Stimmen geteilt durch 8= 6! Also Kaufpreis für sechs Hundertstel der versprochenen Ware: sechs Hundertstel von 4= ein BiertelMinisterposten!
Das heißt, so würde die Rechnung aussehen, wenn die
Bolkspartei ebenso energisch auf ihren Batt bestände, wie die Deutschnationalen. Aber die Stresemänner drängen sich ja förmlich zum Experiment, wie ihre„ Magdeburgische Zeitung" ihnen bescheinigt.
Wobei ob solcher Aufstellung nicht vergessen werden darf, daß der ganze Berliner Paft eine Schande für die Paftierenden und diejenigen ist, die ihn dulden!
Auflösung des Reichstags!
Eine Forderung des Republikanischen Reichsbundes.
M
Am Sonntag, den 28. September, troten in Frankfurt die Landesverbandsvorsitzenden mit dem Reichsvorstand des Deutschen Republikanischen Reichsbundes zu einer Sizung zusammen. Prof. Dr. Hugo Sinzheimer Frankfurt, der das politische Referat über das Thema: Republikanische Politit übernommen hatte, gab in seinen von hohem sittlichen Ernst getragenen Ausführungen ein anschauliches Bild der politischen Verhältnisse in Deutschland . Die mit stürmischem Beifall aufgenom menen Ausführungen legten in allererster Linie dar, daß republika
Hinzu käme die Frage, was mit den kleinenSparern werden soll, die bei Kriegsausbruch ihre Ersparnisse den Sparfessen beließen und neue hinzufügten in dem Bewußtsein, daß fie von den Spartaffen in nündelsichere", wie feierlich verkündet wurde- Kriegsanleihe verwandelt wurden. Soweit die Hypothekenaufwertung nach den Vorschriften der 3. Steuer notverordnung den Spartassen zugute fommt, ermöglicht sie diesen im Reichsdurchschnitt eine Aufwertung der Spareinlagen nationalen in die Regierung einem Kurs wechsel gleich nische Politik neben der Form der Demokratie vor allem des Invon etwa 2 Proz.!! Sollen die pielen fleinen Sparer damit abgespeist werden? Was soll mit den Besitzern anderer öffentlicher Anleihen als Kriegsanleihen, etwa alter Reichsanleihe oder von Länderanleihen werden? Sollen sie, auch wenn sie am Hungertuche nagen, falt abgewiesen werden?
Der Grund, den Herr Luther für die enge Begrenzung feines Planes angibt, nämlich daß die Deckungsmittel, die er aur Verfügung stellen fönne, eine weitere Ausdehnung nicht estatteten, lenft nur die Aufmerksamkeit auf die willkür, mit der der Kreis rentenberechtigter Anleihezeichner ausgewählt werden soll. Wenn der Reichsfinanzminister schon einen Eingriff in den Reichshaushalt zur Beschaffung der Mittel für die Sen Anleihezeichnern zu gewährenden Renten für zulässig hält, so entsteht die Frage, ob man genau bei den 40 Millionen stehen bleiben muß und ob sich nicht noch andere Quellen er
Hunger.
Großstadterlebnisse von Errold.
I.
In das schläfrige Tiden der Uhr, die müde Mittagsstille der Amtsstube flang derbes Klopfen. Die Tür öffnete sich. Bor mir stand ein Feuerwehrmann, der nach hastigem Laufen tief atmete und sich den Schweiß von der roten Stirn wischte. Meldung:„ Kind Anna H., 5 Jahre, aus dem Fenster gestürzt. Verunglückte ist nach dem Birchow- Krankenhaus übergeführt. Man bittet um nähere Auf
nahme des Tatbestandes."
In wenigen Minuten war ich am Ort des Geschehens. Ein Haufen Neugieriger drängte sich um eine Blutlache, die sich in dünnen Streifen langsam zum Rinnstein zog. Die Herumstehenden ftorrten mit mitleidigem Blid, der sich mit Neugier und Sensationshunger so häßlich mischt, darauf hin.
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Mit der geschwäßigen Wirtin feuchte ich fünf Stockwerte hin. auf. Schmutzige Treppen, graue wände, in deren Einerlei Kinderhände die alten und ewig neuen Gestalten und Worte hinein. gezeichnet hatten.
Endlich eine Tür, die sich freischend öffnete. Ich war in einem dumpfen Raum, in einem Winkel des Elends. Der Schmuk zog sich träge durch die enge Dachstube, fletterte die Wände empor und machte dos Fenster trübe und undurchsichtig. Am Fenster stand noch der Stuhl, auf den sich ein Kind gestellt und nach der Mutter ausgeblickt hatte.
Ueber allem lag die schmuzige Decke des Elends, des Hungers. In einer Ede lagen verstreut einige Holzflöße und daneben ein grüner Scherben. Ich versant in Nachdenken und wußte, daß dieser Scherben eine ganze Welt bedeutet hatte.
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Die Stimme der Wirtin wedte mich:„ Das arme Kind," sie wischte sich die trodenen Augen und feufzte tief, vielleicht ist es so am besten; es war auch zu schwer für die Mutter." Sie wollte in einen langen Redeſchwall ausbrechen. Ich unterbrach sie: Wann kommt die Mutter von der Arbeit? Sie möchte sofort zum Amt kommen." Ich streifte noch einmal die ganze Dede des Raumes
und ging.
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„ Ohne Vorladung Frau H.," meldete der Diener. Die Mutter stand vor mir. Sie hatte den liefen Blick der Entsagung und des Hasses. In ihrem Geficht spiegelte sich nichts von Mutterschmerz: es lag wie eine bleierne Schwäche über ihrer ganzen Gestalt. Nach einigen trockenen dienstlichen Fragen flingelte das Telephon.„ Das Rind Anna H. ist soeben verstorben." Die Mutter sah stumpf vor sich hin. Ich zwang meine Stimme zu einem trodenen Ton und machte ihr die Mitteilung.
Kein Schmerz zog über ihr Gesicht, fein Erschrecken ging durch ihre Gestalt. Sie sah mich mit demselben stumpfen Blid wie vor
Dazu gehört außenpolitisch, wenn auch Politik der Zukunft nur auf Grund der geschaffenen Tatsachen getrieben werden kann, daß bei der Durchführung des Londoner Abkommens den deutschnafionalen Gesichtspunkten entscheidend Rechnung getragen, d. h. darauf hingewirkt wird, daß wir unter allen Umständen, und zwar möglichst bald zu einer Revision der untragbaren Bestimmungen dieses Abfommens gelangen.
Bevor also überhaupt an die Ausführung des Londoner Abkommens gedacht worden ist, wollen die Deutschnationalen es schon wieder revidieren". Als Minister würden ihre Vertrauensmänner alfo dafür sorgen, daß es nicht durch geführt wird, damit dann neue Maßnahmen getroffen werden müssen. Belcher Art diese Maßnahmen sein würden, berührt die Herrschaften aus dem Osten ja nicht, denn das
her an. Noch einmal wiederholte ich meine Worte. Da tam endlich| Bewegung in fie. Wie ein Aufatmen der Erleichterung entrangen sich die Worte:" Ihr ist wohl!"
II.
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Der zweite Gang führte mich in ein Maleratelier. Kurz und troden fagte die dienstliche Meldung:„ Malerin X. in ihrem Atelier hatte der tot aufgefunden." Todesursache:" Unterernährung" Armenarzt nervös darunter gesetzt. Vor mir lag dieses Mal ein weiter Atelierraum. Das Licht drang durch die großen Fenster und beleuchtete hell und grausam die gähnende Leere. Kein Tisch, tein Stuhl belebte wohnlich den Raum, nur in einer Ede lagen einige
Lumpen.
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" Da hat sie gelegen," sagte der Wirt, der neben mir stand ,,, alles hat fie verfekt, jo, es ist eine schlechte Zeit für Künstler," fügte er mit einer fatten Bewegung hinzu.
Auf der Erde lagen verstreut einige Stizzen. Ein lachendes Selbstporträt aus früheren Tagen, über das nun die Schuhe der Leichenträger hinweggegangen waren. An einer Wand hing ein unvollendetes Bild der huldreichen Madonna mit dem Jesusknaben. Sie lächelte milde auf alles herab.
Noch einmal sah ich beim Gehen über die Lumpen in der Efe und das Madonnenbild darüber.
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Das Gesicht der huldreichen Maria schien jetzt zur grinsenden Frage des Hungers verzerrt, und das Jesuskind hockte wie et häßlicher Kobold auf ihrem Schoß.
Fröstelnd schloß ich die Tür.-
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halts und der Innerlichkeit bedürfe. Der Inhalt republikani scher Politik wäre es, den beiden Hauptfragen: Der Sicherung des Weltfriedens und der Befriedung fozialwirtschaftlicher Gegenfäße zu dienen. Eine neue Epoche der Politit hat begonnen. Das fittliche Ge wissen der Welt und der allgemeine Drang zum Frieden und zur Verständigung beginnt die Politik zu beherrschen. Die Innerlichkeit der republikanischen Politik bedinge, daß an die Lösung aller dieser Aufgaben mit jenem Ernst herangetreten werden müsse, den diese ent= scheidenden Probleme der Menschheitsentwidlung fordern würden. Aus diesen Gründen müsse auch in Deutschland der republikanische Geist endlich beginnen, die Politik zu beherrschen, denn die Widers facher der republikanischen Politik seien nun zugleich die Widersacher der Menschheit. Die Forderung der Stunde lautet deshalb: Fort mit diesem Reichstag und dann Schaffung des großen Blocks der Linken als des Bahnbrechers auf dem Weg zu
fäße in fich haben, die geeignet sind, eine Flüssigkeit zur Verdauung des Wachses abzusondern. Man hat Versuche gemacht, diese Tierchen mit Tuberkulofebazillen, das heißt, eigentlich mit dem Wachs der Tuberkelbazillen zu ernähren und hat dazu eine Menge von Bazillen verwendet, die ausreidyen, um ein Meerschweinchen an Lungenschwindsucht erkranken zu lassen. Zuerst sind bei dem Wurm Krankheitserscheinungen aufgetreten, die aber bald überwunden waren. Eine Untersuchung ergab, daß die Verdauungsfäfte ausreichten, um die Wachshülle zu zerstören. Nun beabsichtigt man, diese Säfte zur Bekämpfung der Lungenschwindsucht nukbar zu machen. Die Versuche befinden sich erst im Anfangsstadium, so daß über die Erfolge noch nichts mitgeteilt werden kann. Man hofft aber, in furzer Zeit günstige Ergebnisse mit dieser Art der Bekämpfung der Lungenschwindfucht zu erzielen.
Neue Infeln. In der Danziger Bucht haben sich an der Mündung der Weichsel zwei neue Inseln gebildet, von denen die eine 30 Heftar mißt, während die andere etwa 6 hektar groß ist. Der Senat des Freistaates Danzig hat die Insein in Besitz genommen und läßt sie mit Strandhafer und Weiden bepflanzte. Sie dienen hen Fischern hauptsächlich zum Aufschleppen der Boote und als Standort für die Garnfischerei. Wie verlautet, hat es unter den Fischern bereits allerlei Eigentumsstreitigkeiten gegeben. Das hat eben den Danziger Senat veranlaßt, die Inseln zum Staatseigentum zu erklären. Der Name der Inseln steht noch nicht fest.
Ein Kreuzzug" gegen die New Yorker Theater. Zu einem Kreuzzug gegen Nacktheit, Unfittlichkeit und Ruchlosigkeit" auf der Bühne ruft der Bürgermeister von New Yort, Mr. Hylan, wie aus New York berichtet wird, auf. Der offenen Kampfanfage foll zunächst der Versuch einer gütlichen Einigung mit den Theaterleitern vorangehen, zu welchem Zwecke eine Versammlung einberufen wird. Neue Wege zur Heilung der Tuberkulose. Den Anlaß zu dieser Aktion haben die in der letzten Zeit allzu zahlAus wissenschaftlichen Kreisen wird der Information" ge- lebens geboten. Sollte der Versuch, die Theaterleiter zur frei reichen Beschwerden über die Entartung des New Yorker Theaterschrieben: Das Posteur- Institut zu Baris hat in letzter Zeit zur Heilung milligen Menderung zu bewegen, erfolglos bleiben, dann würde ein der Lungenschwindfucht neue Wege eingeschlagen, die von der bis. Mr. Hylans, den Theatern so viel Schaden zufügen würde, wie jest Kreuzzug gegen die Theater einsetzen, der, nach den Worten herigen Art der Behandlung und Bekämpfung dieser Volksfeuche gewisse Stüde anrichten. Es soll auch eine Kommission, beſtely no wesentlich abweichen. Die übliche Bekämpfung der Lungenschwind gewiffe Stücke anrichten. Es soll auch eine Kommission, beſtely no aus den hohen Vertretern des Heeres, der Marine und der Polizei, fucht bestand bisher, abgesehen von diätetischen Mitteln und von einberufen werden, die gegen die Berspottung ber ameri bem Aufenthalt der Kranken in reiner Höhenluft, in einer Befanischen Marine, wie sie eben jegt in einem vielgespieltat fämpfung der Tuberkelbazillen durch ein Serum. Man weiß, daß Stücke zutage tritt, einschreitet. Professor Koch der Begründer dieser Art von Heilbarkeit der Lungen. schwindsucht war. Alle Verbesserungen dieser Methode bezogen fich stets auf die Dosierung oder auf ähnliche Maßnahmen, die im wesentliche aber und im grundsäglichen von der alten Art der Tuberkulofebehandlung nicht verschieden waren. Jeht erst hat man wirklich neue Wege eingeschlagen, von denen man die Erreichbarkeit des Zieles erhofft.
Die Tuberfelbazillen befinden sich in einer Wachshülle, durch die fie schwer angreifbar gemacht werden. Die neue Methode richtet sich nun darauf, diese Wachshülle der Tuberkulofebazillen zu zerstören, da damit die Lebensfähigkeit der Bazillen beeinträchtigt wird. Den Weg dazu wies die Tatsache, daß in den Wachswaber der Bienen stöcke sich Barafiten ansiedeln, die das Wachs zerstören, da sie Ge
Die deutschen Klaffiter und die Franzosen. Aus Paris tommt die Nachricht, daß dort fürzlich die wertvolle Bücherei eines verstorbenen Herrn ven Bethmann, der ein naher französischer Berwandter des Reichsfanzlers von Bethmann Hollweg war, unter den Hammer gelangte. Bethmann wurde in Bordeaux geboren und fammelte foftbere Erstausgaben der Weltklassiker. Für die Erstausgabe von Goethes Werken( acht Bände, aufgelegt in den Jahren 1787 bis 1790) wurden 13 000 Frant das find nach unserer Währung über 2900 Goldmark- bezahlt. Allerdings stammte diese feltene Frühauspabe aus Herders Besitz; und der große Weimaraner hat das Vorfahblatt des ersten Bandes mit einer Widmung verlehen. Goethes" Faust", gedrudt im Jahre 1790, erzielte 3500 Frank