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Jungkommunisten vor Gericht.

Berhängnisvolle Folgen kommunistischer Verhehung.

Bor dem erweiterten Schöffengericht des Amtsgerichts Berlin­Mitte standen am vergangenen Montag fieben Jugendliche und ein ältere: Arbeiter, mit Ausnahme von zwei Personen Mit= glieder der Kommunistischen Partei bzw. Jugend. Sie waren der schweren Körperverlegung und Bedrohung mit Totschlag angeklagt. Auf Grund der Beweisaufnahme beantragte der Staats­cnmalt Bestrafung wegen schweren 2andfriedens bruches. Diesem Antrage schloß sich das Gericht an und er: Lannte gegen zwei Angeklagte als Rädelsführer auf je ein Jahr drei Monate, gegen zwei weitere auf neun Monate, gegen einen auf fünf Monate, gegen einen auf vier Monate Gefängnis. Zwei Angeklagte wurden freigesprochen. Dem Nebenkläger Werner Rüdiger stand der Rechsanwalt Dr. S. Hamburger zur Seite.

Den Brozeß hatte die folgende Bergeschichte: Die Sozialdemotra tische Partei hatte am 29. April d. 3. eine Wählerversammlung in der Königstadt- Brauerei einberufen, in der Genosse Albert Horliz einen Bropagandafilm zur Vorführung brachte. Anwesende Kommunisten versuchten die Versammlung wie üblich zu stören, wobei es zwischen Mitgliedern der KPD . und des sozialdemokratischen Ordnungsdienstes zu Tätlichkeiten kam. Bald aber war die Ruhe wieder hergestellt. Am Schluß der Versammlung geriet der Jugendgenosse Werner Rüdiger mit noch anwesenden Kommunisten in Streit, der in Reibe reien ausartete. Wenn nun die Rote Fahne" in ihrer Sonntags: ausgabe schreibt, daß Rüdiger in Begleitung der Sipo in den Saa! stürzte und mehrere Jungproleten durch die Sipo festnehmen ließ", so ist das direkt gelogen. Es steht nämlich fest, daß die Schupo bereits in den Saal drang, als sich Rüdiger noch mit den Kommu darauf Berhaftungen vor. Im Prenzlauer Stadtviertel war dadurch die But der Kommunisten auf das höchste gestiegen und nun ließen sie nichts unversucht, in gemeiner Weise" Rache" an den Mitgliedern har SAJ. zu üben. Ahnungslos ihres Weges ziehende Jugend genossen wurden des öfteren von einer Horde von 15 bis 20 Mann angefallen und mehr oder minder belästigt. Am Wahltage, dem 4. Mai, ſelbſt traf sich der Jugendgenosse Werner Rüdiger mit einigen älteren Barteigenossen schon in den frühen Morgenstunden, um die Mahlarbeit einzuteilen. Plöglich rückte eine etwa 60 bis 70 Mann farfe fommunistische Klebetolonne heran. Raum hatten sie den ihnen verhazten Rüdiger erblidt, als man auch schon ausrief:" Da ist ja Rüdiger. Schlagt doch den hund tot." Sofort drang die fommunistische Kolonne, die Meiser, Stöde und Tat fchläger mit fich führte, auf unsere Genossen ein, die fich im ersten Augenblid nicht mehren fonnten. Hierbei erhielt der Parteigenosse Armbroft einige Messerstiche, während die Cenoffen Hahn, Werner Rüdiger und Friz Borchardt mehr oder minder gefährliche Verlegungen abbetamen. Unsere Genossen taten das Klügste, wichen diesem Gesindel aus und strengten gegen 10 be­tanntgemachte Beteiligte Klage an. Vor dem Richtertisch schrumpfte das Heldentum dieser Rowdys gänzlich zusammen und es standen plöglich ängstlich und scheu blidende junge Leute da, denen das einst fo mutige Herz ganz wo anders saß als in der ach so treuen fommu­nistischen Brust. Sämtliche Angeklagte bestritten nunmehr, überhaupt dabei gewesen zu sein", behaupteten aber im felben Atemzuge zu missen, daß die Rüdiger- Leute am 4. Mai mit Messern bewaffnet maren. Der angeklagte Markiewicz, der ebenfalls verurteilt morden ist, erbot sich, dem Richter feine Ausweispapiere vorzulegen, aus denen hervorgehen soll, daß er Mitglied einer rechts­fiehenden Bartei ist. Der Richter jedoch lehnte ab und das Gericht fällte das oben mitgeteilte Urteil.

In ihrer Dienstag- Morgenausgabe ftimmt nun die Rote Sahne" ein heuchlerisches Webgebeul an und tobt spaltentang darüber, Da der Borligende der sozialbemokratischen Jugend Jungfommu­niften 1 Jahr ins Gefängnis bringt". Dazu muß festgestellt marden, daß der Jugendzenoffe Werner Rüdiger nicht Borsigen der der fozialdemokratischen Jugend ist, fondern einfaches Borstands milich. Wenn hier aber über junge Kommunisten das Unheil einer gerich lichen Berurteilung bereingebrochen ist, so ist es habe Zeit, daß fich die tommunistische Jugend einmal reftios flar macht, wie es zu acht, daß nur wieder fie ihre Haut zu Martt tragen muß, während die geistigen Urheber, die sie Tag für Tag durch blutrünstige Artikel, wie sie die Rote Fahne" bringt, aufpeitschen und zu unüberlegten und strafbaren Handlungen hinreißen, unbestraft im Hintergrund

bleiben.

Unsicherheit in Spandau . Drei Raubanfälle auf Radfahrer.

Gin Räuber, der es auf Radfahrer abgesehen hat, treibt in der Spanbauer Gegend sein Unwesen. Am Sonnabendabend fiel er in ber hamburger Straße über ben cler Otto Klein aus Staaten her und raubte ihm das Fahrrad und den Geldbeutel. Montag abend gegen 8 Uhr lauerte er mieder mit einer schmar. zen moste vor dem Geficht und mit einer Pistole bewaffnet in einem Afazienwäldchen an der Gartenfelder Straße auf Beute. Pils der Kaufmann August Neumonn aus der Johannastraße zu Spandau die Straße nach Haselhorft zu rabelte. sprang der Räuber thin an und forderte ihm mit vorgehaltener Pistole bas Rad ab, pon bem er ihn berunterstieß. Der Ueberfallene jezte sich aber zur Mehr. Als auf seine Hilferufe von den Baraden her Leute her anfamen, ergriff der Räuber ohne Beute die Flucht und entfam querfeldein in den Wald hinein. Die Streife des 155, Reviers, bas pon Baffonten benachrichtigt wurde, nahm alsbald die Ermitt lungen auf, bisher aber ohne Erfolg.

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Ein dritter Ueberfall derselben Art ereignete fich am Dienstagabend gegen 10 Uhr auf der Chaussee Satom­Spandau. Ein Kaufmann Reinhold Schulze aus Gatom mar nachmittag in Geschäften nach Spandau geradelt. Als er sich auf bem Heimwege befand in der Höhe des Gutes Karolinenhof, wurde er plötzlich überfallen. Von einer Böschung herunter fam plöhlich ein Mann, der sich durch ein vor das Geficht über Nafe und Mund gebundenes Taschentuch unfenntlich gemacht hatte und forderte den Radler mit vorgehaltenen Revolver, wie Schulze glaubt, einem ver­nidelten Trommelrevolver, auf, ihm seine Barschaft herauszugeben. Schulze tam zu Fall. Unter ständigen Drohungen mit dem Revol rer plünderte ihr der Räuber vollständig aus. So nahm er ihm die Geldtasche mit 19 m. meg und aus der Brieftasche einen alten Tausendmarkschein heraus. Dann fówang er sich auf das Rad des Ueberfallenen, drohte diesem mit Erschießen, wenn er um Hilfe rufe und fuhr davon. Das zu Hilfe gerufene Ueberfallkommando suchte erfolglos nach dem Räuber. Das geraubte Rad trägt die Fabritmarfe W. K. C. Mitteilungen zur Aufklärung nimmt die Spandauer Kriminalpolizei und das Raubdezernat" des Berliner Polizeipräsidiums entgegen.

Berliner Fachmesse der deutschen Bekleidungsindustrie. Der Arbeitsausschuß und der Vorstand des Ber­

Ein Friedenspreis.

Die Ergebnisse eines Wettbewerbs.

21. Filene 10 000 Dollar an Preisen für die besten Antworten auf einem langsamen und entfagungsvollen geistigen Kampf der Bieder­Im April dieses Jahres stiftete der Bostoner Kaufmann Edward| Gebiet feine Solidarität mit den übrigen Völkern, so wird es in die Frage, wie durch internationale Zusammenarbeit herstellung des Rechts dienen und damit den Weg zu dauerndem Friede und Gedeihen für Deutschland und Europa Frieben zeigen. gesichert werden können. Gleiche Preise hatte er schon vorher für ebensolche Wettbewerbe in England, Frankreich und Italien ausgesetzt. Es fanden sich führende Persönlich seiten aus Politif, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, um das Breisausschreiben in Deutschland durchzuführen..

Die Arbeit Nr. 1632 fordert vor allem die Lösung der Reparationsfrage auf der Grundlage des Sach. perständigen berichts. Nötig ist die Ausschaltung egoistischer Wirtschaftsintereffen aus der Außenpolitif. Dann ist frog der vor­handenen Gegenfäße eine por dereuropäische Wirtschafts­Da mehr als 4200 Arbeiten eingingen, ermuchs dem Breisgericht, gemeinschaft in Form eines 3wedverbandes möglich, dem end­das sich aus Dr. Breitscheid, Prof. Dr. Harms, Graf M. Montgefas, fich die törichten 3ollgrenzen einer peralteten Kleinstanterei zum Frau Antonie Pfülf , Prof. Dr. Ludwig Quidde , Freiherr von Rhein . Opfer fallen fönnten. Zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit gehört baben, Reichsgerichtspräsident Dr. Simons, Dr. Spahn und Frau die politische Beruhigung, die nur durch irgendeine Art von Sicher­Helene Weber zusammensetzt, eine große Aufgabe. Leider rechtheitspart gefchaffen werden kann. Mit dieser Frage hängt das fertigte der Erfolg nicht völlig die aufgewandte Mühe, Auch bei den Problem der Abrüstung unmittelbar zusammen, die endlich er­besten der eingesandten Arbeiten mußten die Preisrichter Vorbehalte folgen muß, da die Friedensverträge ebenso wie die Völkerbunds­machen. So kamen sie zu dem einstimmigen Beschluß, den ersten sabung pen der Boraussetzung ausgehen, daß die Abrüstung Deutsch­Breis von 5000 Dollar zwischen zwei Arbeiten Nr. 1681 und 1632 lands die Abrüstung der anderen Staaten nach sich ziehen müsse. zu teilen. Den zweiten Preis von 1500 Dollar erhielt die Arbeit Das beste Mittel zur Durchführung dieses Programms ist der Nr. 2202; der dritte Preis wurde in fleine Preise zu 100 Dollar Bölkerbund. Troy feinen Mängeln muß Deutschland eintreten. aufgeteilt. Denn er bietet im Weltgerichtshof die Möglichkeit zur rechtlichen blockade, die Machtmittel, um das Recht durchzusetzen. Beilegung von Konflikten und hat, besonders in der Wirtschafts. Freilich be­darf es, wenn er feine Aufgaben erfüllen soll, weitgehender Demokratisierung.

sammenarbeit der Völker als das allein wirksame Mittel Die Arbeit Nr. 1681 betrachtet die organisierte 3u zur Sicherung des Friedens und Gedeihens. Als das Hauptmittel hierfür erkennt sie den Bölkerbund. Ihm gegenüber erhebt sie eine Reihe von Bedenken und macht Verbesserungsvorschläge. Bom deutschen Standpunkt aus verlangt sie besonders Gleichberechtigung aller Mitglieder des Völkerbundes und Löfung der Völkerbundjagung von den Friedensverträgen. Sie hält es für eine besondere Aufgabe Deutschlands , die Entwicklung des Schiedsverfahrens zu fördern, wie das durch den Schiedsvertrag mit der Schweiz geschehen ist. Zur Wiederherstellung von Deutschlands moralischer Stellung Schuldfrage für unumgänglich; dazu müßten die Archive aller be­in der Völkergemeinschaft betrachtet sie die unparteiische Klärung.der teiligten Staaten ebenja rüdhaltlos geöffnet werden, wie das in Deutschland geschehen ist.

Die wichtigste Aufgabe des Bölferbundes ist die Fort. bildung des Bölkerrechts; sämtliche Mitglieder des Bölker: bundes sollten die Klausel über die obligatorische Unterwerfung unter die Rechtsprechung des vom Bölferbund eingesetzten internationalen Gerichtshofes im Haag unterzeichnen. Zur Bermeidung gefähr­licher Konflikte wären aber vor allen Dingen das Selbstbestimmungs­recht der Bölker und im Zusammenhange damit ein weitgehender Minderheitenschuß sicherzustellen.

Als besonders bedeutsam bezeichnet die Arbeit die Durchführung der wirtschaftlichen Gleichberechtigung, die zum Teil durch die Friedensverträge aufgehoben ist, und die Ausarbeitung eines internationalen Wirtschaftsrechtes. Grundlagen werden im Freihandel, der Freizügigkeit und der allge Deffen meinen Gewährung jenes mirtschaftlichen Gastrechtes erblickt, wie es durch den Versailler Vertrag Deutschland einseitig auferlegt ist. Eine wichtige Voraussetzung für die Durchführung dieser Forderungen ist die Internationalisierung ber Berkehrswege und die Fortbildung des internationalen Berkehrsrechts. Schließlich muß on Stelle der einseitig zugunsten der Sieger erfolgten Regelung der Rolonialfrage die Uebernahme fämilicher Kolonien burch den Bölfer. bund und die gerechte Berteilung der Mandate erfolgen.

ist, muß Deutschland eintreten. Schon vorher muß es alle Weil der Völkerbund für alle diese Reformen der Anfagpunkt seine Bemühungen um Ausgestaltung des Bölkerrechts als Ausfluß eber Bölferbundsgesinnung treiben. Beweist es außerdem durch Zusammenarbeit auf tulturellem, technischem und jedem möglichen Warenwerte die einzelnen Muster norgeführt werden. Die Messe soll in der Zeit nom 8. bis 11. februar 1925 stattfinden. Zu der felben Zeit wird auf dem essegelände der Stadt Berlin eine Schuh und Ledermesse und höchstwahrscheinlich auch die Radiomeffe peranstaltet werden, so daß mit einem guten Besuch zu rechnen ist. Ueber den Rahmen dieser rein tatsächlichen Mit teilungen hinaus machte Dr. Schid auf eine notwendige Neu­ordnung des Messemefens in bemerkenswerter Weise aufmerksam. Er sprach davon, daß in der letzten Zeit die Aus­steller durch die pielen Messen nicht nur eine Messemüdigkeit zeigen, fondern daß direkt von einer Messelrisis gesprochen werden müsse. Eine Neuordnung des Messewesens sei notwendig, und zwar nach der Richtung und in dem Rahmen der Beranstaltung von Fachmessen. Der Reichsnerband der deutschen Industrie hat durch Umfrage festgestellt, daß einzig und allein die Fachmesse der gute und gesunde Gedanke der Messe der Zukunft ist. Die Ber­ liner Fachmesse der deutschen Bekleidungsindustrie wird die erste große berartige Fachmesse sein und Dr. Schid gab der Hoffnung Ausdrud, daß sie auf dem Gebiet der Reform des Meffemefens bahnbrechend wirken werde.

Aushebung einer kommunistischen Paßzzentrale.

Am Dienstagabend ist von der Abteilung la des Bolizeipräfi. diums Berlin in einem Hause der Thomasstraße in Neukölln nach längerer Beobachtung eine erstatt für Fälschung von Pässen und sonstigen Ausweisen, insbesondere von Steuer. tarten, polizeilichen Fragebogen und behörd lichen oder privaten Führungszeugniffen ausgehaben worden. I. a. murden etwa 3000 verschiedene Stempelflischees in Gummi und Metall, zahlreiche Paßformulare, Bordrude, Briefbogen Gummi und Metall, zahlreiche Paßformulare, Bordrucke, Briefbogen mit Firmenkopf, Bhotographien richtiger behördlicher Bescheinigun gen, ferner in Arbeit befindliche Bronzeerkennungsmarken für Krt­minalbeamte, Lochstempel für die Berliner Vergnügungssteuer und anderes Fälschungsmaterial in einem bisher nicht gekannten um fange vorgefunden. Das gesamte Material mar in musterhafter Ordnung. Auch fand sich eine bis auf die letzten Tage vervoll ständigte Sammlung aller Ministeriaferlaffe und sonstigen behördlichen Bestimmungen vor, die sich auf Bässe und auf behördliche Mitteilungen über pon Kommunisten entwendete amtliche Stempel und Vordrucke beziehen. Berschiedene Umstände laffen ais

Eine Möglichkeit, die Anfänge dafür zu machen, ist in der Interparlamentarischen Union gegeben, die eine Art bundes selbst entsprechend geändert werden kann. Dazu bedarf es von Völkerbundsparlament sein fönnte, bis die Sagung des Bölker­stärkerer Unterſtüßung der interparlamentarischen Gruppen in den einzelnen Ländern durch ihre Regierungen.

der Frage, wie die weltwirtschaftliche Verbundenheit Die dritte Arbeit, Mr. 2202, beschäftigt sich in erster Linie mit aller Völker staatspolitisch besser als bisher berücksichtigt werden tann. Sie geht davon aus, daß die meisten Konflikte staatspolitischer Natur feien und daß den diplomatischen Vertretungen eine zu große Einmirfung auf die Beziehungen der Staaten überlassen bleibe. Deshalb fordert sie die Regelung aller Handels- und Verkehrsfragen amischen den Staaten durch besondere Handelsvertretungen und bie Erledigung rein staatspolitischer Afte möglichst nicht unmittelbar, sondern durch Vermittlung des Völkerbundes. Erst auf der Grund­die Abrüstung wirksam. Sie muß vollkommen sein bis auf die zur lage einer völligen Aenderung der politischen Methoden wird auch Lösung polizeilicher Aufgaben nötigen Kräfte, wobei ein Teil der

fönnte. Alles übrige Material muß verschrottet und die Rüstungs Flotten als Schuß gegen halbzivilisierte Völker erhalten bleiben industrie, wie das in Deutschland geschehen ist, überall auf Friedens arbeit umgestellt werden.

besonders auf die aus dem Sachverständigengutachten sich in dieser Für Deutschland ist völlige Gleichberechtigung erforderlich, wobei Richtung ergebenden Gefahren zu achten ist. Die moralische Bor. aussehung dafür ist die Klärung der Schuldfrage.

Damit sich die Einheitlichkeit der Weltmirtschaft für den Frieden auswirken fann, muß der Rölkerbund die nechtlichen Voraussetzungen schaffen. Besonders ist das Wirtschaftsrecht zu vereinheit lichen. Endziel muß sein die Auflösung der staatlichen Boltsmirt fchaften als eigenlebiger Organismen, die Aufhebung gewiffer staats­politischer Bindungen und unter Verzicht auf einzelne Souveränitäts. rechte die Webernahme außenpolitischer Bindungen im Bölferbund.

Die Namen sämtlicher Preisträger werden nächste Woche be fanntgegeben. Später mird außerdem eine Zusammenstellung der wichtigsten Borschläge und der Gesamtgedankengänge besonders ner. öffentlicht werden.

| Goldmart ergeben. Bei der Fürstenwalder Stadtfpartasse und hei der Brandenburgischen Girozentrale in Berlin hat Direktor Jacobi, ein früherer Angestellter der Girozentrale und jeßiger Beiter der vor 8 Wochen gegründeten Bittoria- G. m. b. 5. in Ret schendorf, die Darlehen entnommen. Man nimmt an, daß das Retschendorfer Wert von der Aftienfälschung nichts gewußt hat und von dem Herrn v. Blumenthal hineingelegt worden ist. Die Giro zentrale erklärt, gegen Berlufte durch weitere Sicherungen gebedt zu sein.

3m Meineidsprozeß gegen den Spandauer Stadtrat Eggert( and in der Nacht von gestern zu heute ein 2otaltermin in Staaten ftatt. Geprüft murde, ob man aus der Wohnung ber Beugin Frau Bärmann( wie diefe behauptet) zur Machtzeit durch den Brieffchlik der Tür habe erkennen fönnen, daß Eggert es war, der die daneben gelegene Wohnung der Zür­forgefchwester Metzger verließ. Nach diesem Termin erließ das Gericht einen Saftbefehl gegen ben Angeklagten Eggert, der bisher auf freiem Fuß geblieben mar, und Eggert wurde dann ver. haftet. Die Prozeßverhandlung wird Freitagnachmittag fortgesetzt.

Gründungsfeier des G. C. d. S. Bin." Der bis jetzt 180 Gänger und Sängerinnen zählende Gemischte Chor der Schußpolizei Berlin beging im Orpheum, Hasenheibe, seine Gründungsfeier in Form eines glänzen besuchten Festtonzerts, an das sich ein Festsall mit Tombolo ufm. schloß. Das Grün der uniformierten Sänger bot einen wirffamen Kontrast zu dem Weiß ihrer Frauen und Mädchen. Der Chor, aus schönem Stimmaterial bestehend, urch Soliften und ein 50 Mann startes Drchester( Be­amte der Schuhpolizei) verstärkt, fortg u. a. Die Meistersinger " Chöre, unter Leitung des tüchtigen Dirigenten Hans Mersmann , den man mit Lorbeer ehrie. Die Aufführung perriet viel Fleis und Sauberkeit aller Leistungen.

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Die 5. Oberrealschule, bie feit Ostern dieses Jahres nach der Sannowigbrüde) verlegt ist und als moderne höhere Schule besonders Kleinen Frankfurter Straße 6( Nähe Alleganderplag und für die im Osten und Südosten Berlins gelegenen Wohnbezirke in Betracht kommt, eröffnet am 10. Oftober eine Obersetunda. Anmeldungen merben jezt noch( während der Ferien) täglich pon 10 bis 12 Uhr vorm. im Amtszimmer der Anstalt entgegen genommen.

sicher erscheinen, daß der Leiter dieser Werkstatt, der selbst Funk. lionär der KPD. ist, fie im Auftrag seiner Partei, zum mindesten Parteinachrichten

aber in deren Interesse betrieben hat.

Ein Aktienbetrug.

liner Messeamtes hatte die Vertreter der interessierten Ver­bände sowie die Presse in diesen Tagen in den Bürgersaal des Rathauses geladen, um über die nächste große Messever. anstaltung nähere Mitteilungen zu machen. Direktor Dr. Schick referierte über die kommende Berliner Fachmesse der Bekleidungsindustrie, für die bereits 20 Berbände zugesagt haben, 10 meitere sollen zur Beteiligung eingeladen werden. Es ist ein Arbeitsausschuß und ein Industrie- und Handelsbeirat vorgesehen morden. Die Fachmesse foll teine Publitumsver= D. Blumenthal von der Ketschendorfer Bittoria- G. m. b. H., anstaltung sein, sondern ausschließlich dem Geschäftsverkehr zwischen Hersteller und wiederverkäufer dienen. Als Aussteller werben nur deutsche herstellerfirmen zugefaffen. Wäh rend der Meffe find Das ist eine Neuheit befondere Rojen eingerichtet mit völlig ausgesprochenem Zimmercharakter, in denen zum Schuh der Geschmadsmuster und der

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Bei der Brandenburgischen Girozentrale ist ein großer Betrug mit gefälschten Aktien entdeckt worden. Die der Fälschung beschuldigten Personen, Direktor Ludwig Red pon ber Batavia- Film- Berleih- Attiengesellschaft, und Walter follen im Automobil aus Berlin geflohen sein. Auf gefälschte Atten der Elberfelder Glanzftoff- Fabriken, der Magdeburger Bergweris. Attiengesellschaft und ber Bremer Bollfämmerei- Aktiengesellschaft, die bei verschiebenen Stadtfparfaffen deponiert worden waren, sind bei diesen Kaffen beträchtliche Darlehen entnommen worden. Die bisherigen Feststellungen haben den Betrag von 2 Millionen

Ginfendungen für diese Rubrik find Berlin SW. 68, Lindenstraße 3,

für Groß- Berlin

ftets an das Bezirkssekretariat, 2. Hof, 3 rep. rechts, zu richten.

38. Abt. Seute Mittwoch 7% Uhr: Sahlabend der Bezirke 154 und 156 Fürsten walder Ste 12. 70. Abt. Heute abend 8 Uhr zahlabend im Lofal von Kreiß, Gasteiner Str. 6, Tagesordnung und Referent wird im Sahlabend betannt gegeben. 111. Abt. Bohnsdorf . Heute Mittwoch 8 Uhr: Mitgliederversammlung bei Heimann, Jungfozialisten Neukölln. Donnerstagabend 8 Uhr in der Bergstr. 15: Literatur­

Waltersdorfer Straße.

abend.

Wetter für morgen.

Berlin und Umgegend: indig und fühler, unbeständig mit leichter Regensgauern. Deutschland : In Nordwest und Mitteldeutschland leichte Rieberschläge, in Süd- und Ostdeutschland noch meist trođen.