Die KPD. macht alles.
Es ist jetzt als sicher festgestellt, daß die vor wenigen Tagen cusgehobene Baßzentrale in Neukölln eine Einrichtung der Kommunistischen Partei ist. In der peinlichst genau geführten Registratur diefer mit allen Hilfsmitteln reichlich ausge statteten Zentrale befinden sich Verzeichnisse über die von ihr ausgestellten falschen Pässe, deren Zahl hiernach rund 640 beträgt. In den Verzeichnissen sind auch die Namen derjenigen angegeben, für welche die gefälschten Bässe bestimmt waren. Die Nachprüfung hat ergeben, daß diefe 640 Personen durchweg der Kommunistischen Bartei angehören. Unter ihnen befinden sich fast alle bekannten Führer der KPD . und fast alle diejenigen Kommunisten, die zurzeit polizeilich oder gerichtlich gesucht werden. Der Zusammenhang mit der KPD . geht auch
Die lette Frucht.
wenigstens das höhere Schulwesen unangetastet in der gleichen Hand, während jezt zwei Verwaltungen zugleich die Not des Ueberganges und der Einarbeitung er leiden müssen. 3. Es ist also eine Stelle der Gehaltstasse 13 Gruppe 11 noch ein Sedyftel der Sonderklaffe 1 als politischer un abgebaut und scheinbar eingespart. Nur scheinbar, denn der der= befoldeter Stadtrat. Nun tann dem Oberpräsidenten„ bewiesen" zeitige Verweser bezieht neben seinem Studienratsgehalt nach werden, daß dem Sinn der Abbauverordnung Rechnung getragen ist und somit die Stadtschulratsstelle durch einen anderen als Baulsen wieder besegt werden darf. Sollte da etwa Herr Benede schon wieder in Reserve stehen? So etwas magt man Berwaltung" zu nennen in einer Zeit, da für einen Paulsen fein Blaz mehr ist! Wo bleibt da die Füh
Auf den Feldern rings um Berlin sind viele fleißige Hände am Bert, um die Winterkartoffel, die letzte Frucht des Bodens, auszuSteller zu bringen. Wer Gelegenheit hat, in diesen Tagen über die buddein und in Säcken oder auf Handwagen nach Hause und in den Bannmeile Berlins hinauszukommen und an großen Gütern vorbeizuwandern, sieht auf den weiten und breiten Kartoffelfeldern hun berte von Menschen bei der Arbeit. Die Zeiten sind ernst, die Preise für Mehl, Fleisch, Butter und Eier steigen ständig, und mit beson bevem Interesse blickt man dem Ausfall der Kartoffelernte entgegen. Bielen ist nachgerade der Humor ausgegangen, und sie haben heute tein Verlangen danach, festzustellen, ob mieter einmal das alte und aus folgendem hervor: Die Mappe bekannte Sprichwort zutrifft, daß die dümmsten Bauern die größten rung des Magistrats durch den Demokraten Böß? Er scheint Kartoffeln haben, sondern ob überhaupt viele und gute Kartoffeln geerntet werden. An dieser Stelle ist vor einigen Wochen darauf aufmerksam gemacht worden, daß die Aussichten der Kartoffelernte nicht allzu rosige sind, und daß das lange nasse Wetter zum Teil verheerend auf die Früchte eingewirft hat. Inzwischen hat sich die Situation gebessert, trockenes Better ist eingetreten und hat die Kartoffeln, abgesehen von einigen Gegenden mit fettem Boden, gut und groß werden lassen.
Ronsulate" enthält Auskünfte sämtlicher hiesigen ausländischen Konsulate über Einreisebestimmungen für das betreffende Land. Diese Auskünfte auf entsprechende Anfragen sind, fomeit fie aus dem Jahre 1922 stammen, an den württembergischen fommunistischen Abgeordneten Stetter, soweit sie aus dem Jahre 1923 her rühren, zu einem Teil an den Kommunisten Gaebel und zum anderen Teil sowie die aus dem laufenden Jahre stammenden an die kommunistische Reichstagsfraktion gerichtet. Zur Fälschung von Füh rungszeugnissen und Beschäftigungsnachweisen usw. sind fertige Bogen, Umschläge und Vorbrude verwendet morden. Aus der Fülle diefer Firmen feien vorläufig folgende ge= nannt: Wolf, Netter und Jafobi, Ambiwerte, Industrie- und Handelstammer Berlin , Lithographische Anstalt Baul Kirchner, August Scherl , Hirsch Kupfer- und Meffingwerfe, Wilhelm Gramenz Tiefbaumerte, Elektrizitätsgesellschaft Kurt Neumann u. Co., A. Druck müller, Tempelhof , A. Gossen, Reinickendorf , Derby, Gesellschaft für landwirtschaftliche Industrie, Frizz Troschke, A. Wertheim, DeltaKraftwagen, Berlin Schöneberg , Baugesellschaft für Industrie gebäude , Berlin- Schöneberg , Gute Hoffnungshütte, Abteilung Sterkrade , Düſſeldorfer Röhren- und Eisenwalzwerke, Norddeutsche Malzlaffeemerke Rostock, Benz- Rostock, König u. Bauer, Würzburg ,
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Die Bekanntgabe weiterer Firmennamen wird nach fortgesetzter Sichtung des Materials erfolgen
Schon aus den bisherigen Ermittelungen ergibt sich, daß es der Kommunistischen Partei mit Hilfe dieser Fälschungswert statt möglich gewesen ist, jedes nur irgendwie gewünschte Ausweis papier umgehend herzustellen.
Ein lebender Leichnam.
Endlich, nach siebenjähriger Unterbrechung, ist ein neuer russischer 3 ar aufgetaucht. Aus eigener Machtoollkommenheit hat der Wetter Nikolaus II. , der Großfürst Kyrill, sich zum Kaiser Kyrill I. proflomiert. In einem Manifest, das in der russischen monarchistischen Auslandspresse wie auch in der deutschoölkischen Bresse erschienen ist, erklärt er:
„ Der wieder ausgebrochene Hunger in Rußland und die von der Heimat hinüberschallenben verzweifelten Hilferufe fordern gebieterisch, daß zur Rettung Rußlands eine außerhalb der Stände und Parteien stehende gesehliche Autorität aufgerichtet wird.
Deshalb habe ich als ältester im Zarengeschlecht, als einziger gejeglicher Rechtsnachfolger des russischen Kaiserthrons den mir gebührenden Titel des russischen Raisers angenommen.“ Merkwürdigerweife wird diese Zarenproklamation dem ruffi
fchen Bolte nicht aus Mostau oder Petersburg, sondern aus
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Roburg verfündet. Nech merkwürdiger ist es, daß dem„ Manifest" ein Zirkular Nr. 1 beigefügt ist, in dem es u. a. heißt:
In Anbetracht deffen, daß Seine Majestät der Kaiser es unter den obwaltenden Verhältnissen nicht als notwendig erachtet, den auswärtigen Mächten offiziell davon Mitteilung zu machen, baß er den Titel eines Baren angenommen hat, und sein Manifest ausschließlich an das russische Bolt richtete, wird Seine Majestät der Raiser fich den Ausländern gegenüber nach wie vor als Großfürst bezeichnen." In der Tat ein sehr bescheidener zar. Giner, der sich nicht in ein Gebränge begeben will!
Der Mühlenarbeiterstreit beendet. Die Urabstimmung der Mühlenarbeiter über den Einigungsvorschlag ergab eine schwache Mehrheit für dessen Annahme. Damit ist der Streit der Mühlen
arbeiter beendet.
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th.
Zum Glück hält das trockene und in den Mittagsstunden warme Wetter auch während der Ernte an, zum Glück für die Arbeiter und Arbeiterinnen auf den Feldern. Die großen Güter müssen zur Bewältigung der Ernte Hilfskräfte einstellen, Arbeitslose aus der nächsten Stadt, unterernährte und meistens jämmerlich gekleidete Menschen. Sie leiden natürlich sehr unter den Unbilden der Witte rung, und wenn der Regen beim Ausbuddeln der Kartoffeln den ganzen Tag herniederrauscht, ist die dünne Kleidung bald durchnäßt. Der Herr Rittergutsbeliger aber, bei dem sie in Lohn stehen, für den sie gegen ein geringes Endgelt die Kartoffelernte besorgen müssen, hat absolut kein Berständnis für diese armen und durchnäßten Men fchen. Meistens find sie in Schuppen primitiv genug untergebracht, schlafen auf Stroh, in dem es nicht selten lebhaft genug zugeht, und wenn sie am nächsten Tag in aller Frühe zu neuer Arbeit sich erheben, sind die Kleider noch nicht getrocknet. So müßte man eigentlich heben, sind die Kleider noch nicht getrodnet. So müßte man eigentlich das albe und vorhin zitierte Sprichwort so formulieren, daß es lautet: Der Bauer und Besizer hat die großen Kartoffeln, und der Arbeiter ist der dumme dabei!
Wie immer! Hoffen wir, daß das trodene Better anbauert, und daß die Kartoffelernte ergiebig ist, Denn Kartoffeln sind ja immer noch die Hauptnahrung für weite Kreise unseres Boltes. Das Huhn im Topf an jedem Sonntag für jeden Bürger fommt erst, wenn die- Deutschnationalen regieren werden!
Die Untersuchung des Aktienschwindels. Eine Frage, die der Klärung bedarf.
Die Untersuchung des Attienschwindels ist gegen die bisher als beteiligt festgestellten Personen soweit abgeschloffen, daß die Verhafteten heute dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden. Der Werner Jakobi aus der Schönhauser Allee 158, ein Mann von Baron v. Blumenthal aus der Nassauischen Straße, Direttor 32 Jahren, sein jüngerer Bruder Günther Jakobi und der Direk tor Heinrich Römer, der 42 Jahre alt ist und am Kurfürsten
bamm wohnte.
und Boed. Die anderen bleiben Datei, daß sie zunächst von den Sie sind alle geständig. Die Triebfeder waren v. Blumenthal Fälschungen nichts gemußt hätten. Sie hätten sie erst erfahren, nachdem sie mit ihren zu einem Konzern zusammengeschlossenen Un ternehmungen in Schwierigkeiten geraten feien und jetzt mitgemacht, weil sie teine andere Möglichkeit gesehen hätten, aus ihren Ver biblichkeiten herauszufommen. In der Folge hätten Boed und Blumenthal immer mehr und starter auf die Beschaffung neuen Geldes gedrängt. Ihnen fet nichts weiter übriggeblieben, als nun alles mitzumachen. Boed hat auch auf eigene Hand, ohne daß Blumenthal oder die anderen es wußten, gefälschte Attien aus dem Vorrat entnommen und bei Berannten untergebracht. Liese beliehen sie mit 5000 bis 50 000 m. Aus diesen Quellen wird Boed, der, wie wir schon mitteilten, jeht aus London an einen Berliner Bekannten geschrieben hat, wohl das meiste Gelb hinter fich haben. Daß auch die anderen Beteiligten an die Flucht ins Ausland dachten geht daraus hervor, daß fie alle ihre Auslandspäffe, die sie für ihre geschäftlichen Unternehmungen bereits besaßen, frisch hatten visieren laffea. Der Chauffeur Broun ist wieder quf freien Fuß gefeßt worden. Es ist ihm nicht nachzuweisen, daß er bei seiner Tätigkeit gewußt hat, daß es sich um Aftienfäl schungen und Schwindeleten handelte. Mit der Borführung der Verhafteten sind die Ermittlungen im ganzen noch nicht abgefchloffen. Es besteht vielmehr der Verdacht, daß noch mehr Mitäter oder mit wisser vorhanden sind, und noch dieser Richtung seht die Kriminal infpeftion C. die Nachforschungen noch weiter fort.
stattung an Sprache, Tonfall, Kleib und Maste. Karl Eberts fand für den Ottavio Biccolomini erst am Schluß die erforderliche Ausdruckstraft, die nötig ist, damit der Zuschauer die historische Objektivität empfinde, mit der dieser Schuldlos- Schuldige dargestellt ist und Schicksal erfüllt. Leo Reuß aber wußte mit der an fich schwierigen Rolle des Mar Biccolomini nur wenig anzufargen. Diefer Mag blieb auf dem schmalen, gefährlichen Grat, der Uns erscheint bei diesem ungeheuren Schwindel noch eine andere bas sentimentale Bathos Schillers von der Lächerlichkeit trennt. Frage auffällig und der Klärung bedürftig. Es muß bei der BeEine junge Schauspielerin, Sonie Reiner( Thefla) fonnte den handlung der Aftienfälschung in der Deffentlichkeit auffallen, daß gefährlichen Grat geitweise verlassen. Es gab viele Hervorrufe Es gab viele Hervorrufe man fich sehr eifrig mit den Fälschern selbst beschäftigt, fein Wort und starken Beifall. Es war ein Sieg Jeßners. jedoch darüber verliert, wer den Fälschern die Verwer tung dieser Attien so leicht gemacht hat. Es ist doch Die Juryfreie Kunstschau wurde heute mittag im Landes. immerhin erstaunlich, wenn eine erst seit wenigen Wochen bestehende Ausstellungsgebäude am Lehrter Bahnhof eröffnet. Sie vereinigt Aftiengesellschaft plötzlich über 600000 m. nominell Attien mehr als anderthalb Tausend Gemälde, Graphifen und Plastiken der Bereinigten Glenzftoffabriken und über große und überrascht durch ihr hohes fünstlerisches Durchschnittsniveau; andere Attienpalete verfügt, wenn man ihr ganze Bündel davon Die Schreckenstammern" sind auf ein sehr bescheidenes Maß zu- nicht nur bei einer fleinen Stadttasse, sondern sogar in der Giro. fammengeschrumpft. Charakteristisch ist das Durchdringen des neuen zentrale Brandenburg felbft ohne vorherige Mach Etils, den man expressionistisch" nennt und der sich nicht nur in prüfung und noch dazu nach Kassenschluß entgegennimmt. Den ertremen Formen der absoluten Malerei dokumentiert, sondern Wie ist es möglich gewesen, daß die Viktoria G. m. b. 5. bereits ouch und vor allem in den gegenständlichen Bildern, die der Bahl in den Besitz des Geldes gelangt war, troßdem die Aktien am Freinach meit überwiegen. Auswärtige Rünstler find diesmal stärfer tag. Den 3. Ottober, nach Kassenschluß eingeliefert waren und der vertreten als es früher üblich war: Italiener, Schweizer , Desterreicher, Schwindel bereits am Sonnabend, den 4. Oktober, Münchener, Dresdener, Leipziger . Dem Maler Franz Radziwill hat früh entbedt mar? Das Geld follte doch bei gemeinnützigen mon eine Sonderausstellung veranstaltet. Ein Saal enthält Kinder- assen nicht so locker figen. Man frogt: hat der Verwalter der zeichnungen. Wir werden auf die sehr interessante Ausstellung noch den dem Direktorium der Zentrale befreundeten Schieber Jakobi Effektendepots der Girozentrale, Direttor Strangmann, gegen ausführlicher zurüdfommen. die Sorgfalt ein's ordentlichen Kaufmannes walten lassen? Leichtfertigkeit oder Unbesonnenheit der Geldgeber muß geradezu als Prämie auf Aktienfälschungen wirten. Das Vertrauen in die öffentlichen Kreditinstitute müßte auf das schwerste leiden, menn man ähnlichen Vorkommnissen nicht mit allen Mitteln vor= beugte. Diese von uns aufgeworfene Frage erscheint uns so wichtig, daß wir hoffen, daß sich der Finanzausschuß fehr eingehend mit ihr beschäftigen wird.
I. S.
Valerij Brjufoff. Aus Moskau kommt die Nachricht, daß der Dichter Brjufoff gestorben ist. Brjusoff mar einer der bedeutendsten Bertreter der individualistischen Richtung in der modernen russischen Literatur. 1873 geboren, wurde er erst als Dreißigjähriger weiteren Streifen bekannt und erlangte in den Jahren der ersten russischen Revolution( 1905/06) eine außerordentliche Bopus Farität. Er war ein echter und starter Dichter, der mit der Feinheit der Form einen tiefen gedanklichen Inhalt zu verbinden verstand. Den politischen und sozialen Zeitströmungen gegenüber verhielt er fich nicht paffio, sondern nahm entschieden Stellung zugunsten der um foziale Neugestaltung ringenden Boltsmasse.
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Urania- Borträge. Theater: 12.- 15., Der Bolizei und Blinden führerbund". 12.- 19. Die Gefahren der Berge". 15. arnaf und Lugor". 16., 18., 19. Alt Berlin ". Aleiner Scal. 12., 13., 15., 17., 19., Nagapate". 13. Grapho logie". Physik und Technit".- 14. 14., 16., 18., 19.: Werden des Menschen". 15. Unfere Nerven und mir". 16. Indische Gärten". 17. ypnotismus und Dttultismus".- 18., Goethes Metamorphose der Pflanzen".
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Almuffer Natur heißt ein Stulturfilm, der aus dem Filminstitut Deulig ber vorgegangen und vom Deutschen Bund der Vereine für naturgemäße Lebens- und Heilweise( Naturheilkunde), Tempelhofer Ufer 22, geschaffen wurde. Körperkultur, Wandern, Siedlung, sind einige der Ueber Die Aufführung findet am schristen der Hauptabteilungen dieses Films. Sonntag, den 12. Oftober, borm. 11 1hr, im großen Saal der Urania, Saubenstraße, statt.
Nochmals: Was geht da vor?
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Der Berliner Magistrat bestätigt unsere gestrige Mitteilung über die Stellenschiebung Helmte Benede der Sache nach, verweist aber alle daran gefnüpften politischen Vermutrigen in das Reich der Fabel. Folgende Tatsachen stehen nunmehr also fest: 1. Der trefflich eingearbeitete, zudem ehrlich demokratisch gesinnte Magistratsoberschulrat Helm te muß seinen seit drei Jahren treu verwalteten Posten verlassen, um mie ber Magistrat so schön sagt ,, borläufig" bas ihm zunächst völlig fremde Reffort des Berufsschulwesens zu betreuen. Darunter leidet nun zunächst einmal die Sache des höheren Schulwesens selbst. Bas tut das? Schafft man doch auf diese Weise ein höchst erwünschtes Batuum. 2. In befagte Stelle bettet sich nunmehr ausgerechnet der derzeitige Verwefer der abgebauten Paulsen- Stelle, der volksParteiliche Studien- und Stadtrat Benede. Keine Sefunde ist diesem der Gedanke gefommer, daß er selbst provisorisch" die Berwaltung des Fachschulwesens übernehmen fönnte, von dem er doch zurzeit so viel versteht wie Helmte. Dann bliebe doch
Volkspartai völlig in die hand gegeben zu sein.
Eine rednerische Celftung" des Pfarrers Koch.
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Die
In der letzten Sihung der Bezirksversammlung des Bes maltungsbezirks Fridrichshain fam es infolge per provozierenden Aeußerungen des fattiam bekannten deutschnationalen Pfarrers Koch , gegen die Republik , zu erregten Szenen. Deutschnationalen haiten einen Antrag eingereicht, der gegen die Anstellung eines unbeloldeten Gemeindebeamten protestierie, meil dieser anläßlich einer Beteiligung an einer Straßendemonstration vor einigen Jahren bestraft worden war. Diese Gelegenheit benutte und gegen die Republif in der unflätigsten Bife nun der Pfarrer Roch, um gegen den Reichspräsidenten zu schimpfen. Seine Aeußerungen über die blödsinnigen Zustände in der dredigen Republik riefen auf der linken Seite der Bersammlung einen berartigen Enirüstungssturm hervor, daß zeitweilig jede Berhandlung unmöglich war. In die Enge getrieben, kam diefem sauberen Herren sein schwaches Gedächtnis zu Hüfe. Den Ausspruch bredige Republit getan zu haben, mar ib den Ausspruch zurück nehmen. Es wird nun wirklich Zeit, daß nicht bewußt", follte er ihn jedoch getan haben, so würde er man gegen die dauernden Anpöbeleien gerade durch Beamie der Republik , die wohl das Geld der bredigen Republit in Empfang nehmen, im übrigen aber diese bei jeder sich bietenden Gelegenheit beschimpfen, ganz energisch zu Leibe geht.
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Im weiteren Verlauf der Sigung wurden die Anträge der Sozialdemokraten über die Inbetriebnahme der Schul. babeeinrichtungen und Einrichtung von medizinischen Bäbcrn jeber art im Stadtbad Friedrichshain angenommen.
Die Spandauer Raubtaten aufgeklärt.
Nach einem Raubüberfall im Borgsdorfer Walde wurde vor gestern abend, wie mir mitteilten, ein gewiffer Adolf Mariomis in Hermsdorf festgenommen. Er hatte dem Friseur Rodewald aus Borgsdorf mit vorgehaltenem Revolver die Barschaft von 23 M. und das Fahrrad genommen. Der Räuber ist ein 19 Jahre alter dacht, daß der Verhaftete nicht nur den Ueberfall im Walde von aus Tangermünde gebürtiger früh verdorbener Bursche. Der Ver Borgsdorf, sondern auch die in den letzten Tagen gemeldeten Räubereien in der Spandauer Gegend verübt habe, hat sich jetzt bestätigt. Der Verhaftete murde von Hermsdorf nach Berlin gebracht und dem Raubdezernat der Kriminalpolizei vorgeführt. Er lcugnete erst die anderen Ueberfälle, gab sie aber endlich zu, besonders weil man den vernidelten Repolper, den einer der Ueberfallenen bei dem Täter gefehen hatte, noch bei ihm fand. Der Verhaftete sagt, daß ihm Arbeit meder in der Stadt noch der vor nichts zurückschredt, auf den Gedanken, sich durch Raub bei den Bauern gefallen habe. So tam er, ein gewalttätiger Mensch. Geld zu beschaffen. Am 6. d. M. überfiel er den Arbeiter Stehmanet aus der Johannisstraße zu Spanbau in der Garten. felber Straße und versuchte ihn zu berauben, nachdem er bereits am 4. Oftober den Maler Klein aus Staaten feines Fahrrades und seiner Barfchaft beraubt hatte. Nach dem mißlungenen Ueberfall in der Gartenfelder Straße legte er sich gleich am nächsten Abend an der Gatower Chauffee micder auf die Bauer und raubte dent Pföriner Reinhold Sulze aus Gatow das Fahrrad und 19 M. Der Ueberfall auf Rodewald führte dann zu feiner Verhaftung. Ber zur Aufklärung beitragen und insbesondere darüber Mitteilung machen fann, wo Marfowis in Berlin Unterkunft gefunden hat, mird ersucht, fich unverzüglich bei dem Leiter des Raubdezernats Kriminalkommissar Werneburg präsidiums zu melden.
Bimmer 80 des Polizei
Die Abfahrt des 3. R. 3 wieder verschoben.
Die Abfahrt des 3. R. 3 nach Amerita ist mieber abgesagt worden, weil die Temperatur derart gestiegen war, daß die Tragfähigkeit des Luftschiffes sich sehr start vermindert hatte. Vorläufig ist beabsichtigt, am Sonntag zu einer wesentlich früheren Stunde abzufahren. Die Entscheidung wird heute abend um 6 Uhr nach Prüfung der Wetterlage getroffen werden.
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Der amerikanische Luftkreuzer Shenandoah" hat seinen iug über das Festland vollendet. Er ist gestern abend un elf Uhr in San Diego eingetroffen. Es ist das erste Luftschiff, das den amerikanischen Kontinent überflogen hat. Die Fahrt erfolgte, weil die" Shenandoah" die Halle an der Ostküste für 3. St. 3 räumen mußte. Nur an der Westküste ist ein für die Aufnahme der„ Shenandoah" geeignete Halle.
Bezirksvorstand.
Heute abend 6 Uhr: Sigung im Konferenzzimmer der Borwärts"- Redaktion, Lindenstr. 3.
Theater der Woche.
Bom 12. bis 20. Oktober 1924. Boltsbühne: 12. Don Carlos. 13. Der tote Sag. 14. und 15., 18. bis 20. Deutsches Theater: 14. bis 19. Die heilige Johanna. Opern
Der arme Ronrab. 16. und 17. Schneider Wibbel. 13. und 20. Michael Kramer. baus: 12. Waltitre. 18. Cavalleria rusticana. Bajazzi. 14. Bohème. 15. Ga
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Tome. 16. Tiefland. 17. Madame Butterfly . 18. Mona Lisa . 19. Ariadne . 18. Mastenball. 16. Gianni Schicchi . Leterkaften. 17. und 10. Itegender 20. Violetta. Kroll- Oper: 12. und 15. Freischüß. 13. und 20. Tosca . 14. und Solländer. Schauspielhaus: 12., 16. und 19. Wallensteins Lager. Piccolomini. 13., 17. und 20. Wallensteins Tob. 14. und 18. Peer Gynt. 15. Räthchen von Heilbronn . Schiller - Theater: 12., 13., 17., 19. und 20. Dr. Klaus. 14. und 18. Fuhrmann Sentschel. 15. und 16. Torquato Saffo. Rammer fpiele: Die tote Tante und andere Begebenheiten. Leffing- Theater: Wien aib acht. Theater in der Königgräger Straße: 12., 14., 15., 17, bis 19. Erich XIV. 13., 16. und 20. Bittoria. Denisches Opernhaus: 12. Tosca . 13. und 20. Tristan und Jiolde. 14. Figaros Hochzeit, 15. Fidelio. 16. Aida. 17. Die toten Augen. 18. Die Meistersinger von Nürnberg . 19. Margarethe. Großes Schauspielhaus: Die zehn Gebote. Ab 18. An Ale! Große Bollsoper im Theater des Westens: 12. bis 17. Russisches Ballett Daghilew. 18. Fra Diavolo. 19. Martha. 20. Die lustigen Weiber von Windsor . Renaiffance Theater: 12. bis 14. Scheiterhaufen. Ab 15. Therese Raquin. Die Tribüne: Stomödienhaus: Der unwiderstehliche Kaffian. Der einsame Weg. Deutsches Künstler- Theater: Der Tanz um die Liebe. Berliner Theater: Der füße Ravalier. Trianou Neues Theater am 800: Die Reife nach Amerika . Theater: Lolott. Residenz- Theater: Die vier Schlaumeier. Rentral- Theater: Der G'wissenswurm. Theater in der Kommandantenstraße: Mister Globetrotter. Dramatisces Theater: 13. bis 15., 18. bis 20. Methusalem . 16. und 17. Gilles und Jeanne. Komische Oper: Das hat die Welt noch nicht geseh'n! Lustspielhaus: Die Swillingsschwester. Metropol- Theater: Gräfin Neues Operetten- Theater: Borstadttheater. Mariza. Thalia- Theater: Sigeunerliebe. Theater am Rollendorfplag: Die Geliebte Gr. Soheit. Theater am Kurfürstendamm : Selden. Kleines Theater: Ein idealer Gatte. Wallner- Theater: Uriel Acosta . Walhalla- Theater: Barieteporstellung. Rofe Theater: Alt- Seidelberg. Rasino- Theater: 12. bis 15. Mug Liebe schön fein. Ab 16. Satans Weib. Intimes Theater: Liebeskonzern. Tempo Tempo! Seebab. Schloßpark- Theater Steglig: 12. und 13. Rosmersholm. 26 14. Der Jongleur. Theater im Admiralspalast : Noch und Noch! Apollo Theater: Das lachende Berlin .
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Rachmittagsvorstellungen. Boltsbühne: 12. und 19. Der Seimatlose. Die Rache des verhöhnten Liebhabers. Schiller- Theater: 12. Forquato Tasso. Zentral- Theater: 12. und 19. Moral. 18. Jugend- Bolfsbühne: Was ihr wollt. Theater in der Kommandantenstraße: 12. und 19. Die Mädels von Damos. Rose- Theater: 12. Minna von Barnhelm. Intimes Theater: 12. Wotans Abschied. Diplomat im Dienst. Der blaue Pyjama.