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Gewerkschaftsbewegung triebsräten der einzelnen Betriebe, also in indiretter Wahl ge­

Zurück in die Gewerkschaften!

Die Berliner Zahlstelle des Buchbinderverbandes, die unter den tommunistischen Quertreibereien, die zuletzt zur Bildung einer Sonderorganisation führten, außerordentlich zu leiden hatte, nahm Donnerstag in überfüllter Versammlung zu den neuen Ginigungs­parolen Mostaus Stellung. Genoffe aueisen, der Vorsitzende des Verbandes, ging in seinem Referat auf die Tätigkeit der Kom­munisten in der Zahlstelle ein. Er fonnte für alles ein reiches Material beibringen. Die fortgesetzten Bühlereien stellten an den Langmut des Hauptvorstandes starte Anforderungen, so daß schließ­lich eine Anzahl von Mitgliedern ausgeschlossen werden mußte. Die Ausgeschlossenen vollzogen nunmehr offiziell die bereits begonnene Gründung des bekannten Oppositionsverbandes", der aber zu feiner Bedeutung fam. In seinen weiteren Ausführungen ging Haueifen auf die Einstellung der KPD. zur Gewerkschaftsfrage ein. In der Partei bestanden schon immer verschiedene Auffassungen: die einen wollten die Gewerkschaften sprengen und eigene Organisationen gründen, während die andere Seite eine Eroberung" der Gewerk­schaften von innen heraus für richtig hielt. Nachdem eine Zeitlang die ersteren die Oberhand hatten, erfolgten von ihren gelehrigen Schülern die Neugründungen von revolutionären" Gewerkschaften. Der diesjährige Weltkongreß" der Roten Gewerkschaftsinternationale ging aber von dieser Taftik ab, indem Sinowiew die Parole aus gab:" Burück in die Gewerkschaften, in die verfluchten beaktionären, fonterrevolutionären Gendarmengewerkschaften!" Das eine war so wenig eine revolutionäre Tat", wie das letztere etwa ein Ausfluß der Erfenninis war, daß die Neugründung von Gewerkschaften nicht zum Segen für die Arbeiterschaft gereicht. Wenn jetzt die Spalter von damals mit Anträgen an die alten Gewerkschaften herantreten. die Splitterorganisationen geschloffen zu übernehmen, so ist auch das wieder nur die Ausführung von Parteibeschlüssen der KPD . Aber den Leuten im oppofitionellen Buchbinderverband ist es damit gar nicht ernst. Eie sehen ihre Eristenz bedroht, deshalb folgen sie schein­bar den Parolen aus Moskau . Auf der anderen Seite aber wettern

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Erfolge ausgefochten. Der Gesamtbetriebsrat wird von den Be­wählt. Bei der nun vorgenommenen Neuwahl erhielt die SPD. von 249 abgegebenen Stimmen der Arbeiterräte 150 Stimmen und 13 Mandate, die KPD . 85 Stimmen und 7 Mandate. Ungültig waren 6 Stimmen. In der Gruppe der Angestellten erhielt die SPD . 65 Stimmen und 7 Mandate, die KPD . 30 Stimmen und 3 Mandate. Der Gesamtbetriebsrat seht sich somit aus 20 Mit­gliedern der EPD. und 10 Mitgliedern der KPD . zusammen. Zu bemerken ist, daß die KPD. , in der Ueberzeugung, bei der Wahl die Mehrheit zu bekommen, es abgelehnt hatte, mit unseren Genossen eine gewerkschaftliche Einheitsliste aufzustellen.

Zum Lohnabkommen bei der Straßenbahn.

In unserer heutigen Morgenausgabe brachten wir im Auszug die neue Lohnvereinbarung für die Arbeiter und das Fahrpersonal lung der Straßenbahner gestern abend debattierte sehr eingehend der Berliner Straßenbahn G. m. t. 5. Die Bollversamm. über das Ergebnis der Tarifverhandlungen. Nach dem Bericht von Hiller ist an dem Manteltarif nicht viel geändert worden. Nur die Vergütung für Arbeitszeit, die über die reine Fahrzeit hinaus geleistet wird, wurde von 16% auf 25 Broz. für die Fahrer und 20 Broz. für die Schaffner erhöht. Wegen der Freistellung von Betriebsratsmitgliedern ist ei te gütliche Einigung mit der Direktion ebenfalls noch nicht möglich gewesen. Die Direktion hat bisher noch nicht eingesehen, daß die Aufgaben eines Betriebsrats in einem Betrieb mit 12 000 Beschäftigten die Freistellung mehrerer Betriebs­ratsmitglieder notwendig macht. Die Arbeitsgerichte werden dar­über zu entscheiden haben.

In der Aussprache wurden die Lohnerhöhungen von den un­gelernten Arbeitern und den Saisonarbeitern als durchaus unge nügend bezeichnet. Die Redner vom Fahrpersonal wandten sich besonders gegen die immer noch beibehaltene lange Dienstzeit. Die Ausarbeitung der Dienstpläne lasse jedes Verständnis für die nervenfressende Lätigkeit des Fahrperforials vermissen. Jede an­gebotene Mitarbeit wird abgelehnt; die Folgen sind die Un­Es wurde schließlich eine Entschließung angenommen, in der es heißt: Die Versammelten betrachten die erneuter Lohnerhöhungen wirt­schaftlichen Lage. Siz bringen ferner zum Ausdruck, daß auch be­züglich der Regelung der Dienstleistung des Fahr personals eine Erleichterung zugestanden ist, obgleich die Mit­arbeit sowie die Kontrolle über die Dienstpläne leider nicht zugestanden worden sind. Sie beauftragen die Verbandsleitung, ers neut in diesem Sinne tätig zu sein, um dem hier gesteckten Ziele näherzukommen."

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nung der 46- Stundenwoche. Die Affordpreise in anderen Teppich fabriken sind im Durchschnitt 50 Proz. höher, ebenso die Stundens löhne, und die 46stündige Arbeitswoche besteht auch in anderen größeren Textilbetrieben. Die Forderung der Arbeiterschaft war also recht und tillig. Die Firma lehnte diese Forderung ab und bot eine Lohnerhöhung an, die eine Steigerung von 10 bis 20 Proz. ausmachte, aber nur bei Anerkennung der 54 stündigen Arbeitsmoche. Die Arbeiterschaft sollte den nächsten Tag dieses Angebot annehmen oder keine Lohnaufbesserung erhalten. Das An­gebot wurde einstimmig abgelehnt und als richtige Antwort der Streit beschlossen.

Das bolschewistische Dorado.

Die Rote Fahne " gibt sich große Mühe, ihren Edo Fimmen und ihre Moskouer Geldgeber herauszureden. Sie muß deshalb an von Kraftausdrücken gebrauchen, der niemanden über ihre innere den von uns mitgeteilten Tatsachen herumreden und einen Aufwand Schwäche hinwegtäuscht. Wir stellen also abschließend fest: Edo Fimmen hat nach einwöchigem Aufenthalt in Moskau , ohne die Möglichkeit zu haben, die russischen Verhältnisse wirklich zu fennen, den Moskauer Arbeitern erzählt, daß die westeuropäischen Arbeiter froh" wären, wenn sie die Freiheit der russischen Arbeiter genöffen. Diese Freiheit besteht, wie wir auf Grund der offiziellen Veröffent lichungen der Sowjetbehörden festgestellt haben, u. a. darin, daß die russischen Arbeiter streifen müssen, um ihre Löhne zu bekommen, die, wieder nach offiziellen englischen Beröffentlichungen, etwa 70 Proz. des Vorkriegslohnes betragen. Und vor dem Kriege waren die Löhne der russischen Arbeiter so ziemlich die nidrigsten ir ganz Europa . So sieht die bolschewistische Dittatur des Prole tariats" aus!

Berantwortlich für Politik: Ernst Reuter ; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: Fr. Ekkorn; Feuilleton: Dr. John Shikowski; Lokales und Sonstiges: Willy Möbus; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . Verlag: Vorwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruderet und Verlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin SW. 68, Lindenstraße 3.

Freireligiöse Gemeinde

fio in Flugblättern und in ihren Zeitungen gegen die wechselnden als eine Etappe auf dem Wege der Berbeſſerung ihrer mit Kulturgemeinschaft der Freidenker

Anordnungen der Kommunistischen Partei. Haueisen fam am Schluß seiner Betrachtungen zu dem Ergebnis, daß nach diesem Doppelspiel, das da getrieben wird, eine Üebernahme der Sonder­organisationen nicht in Betracht käme. Der Verbandsvorstand halte aber feinen bislang stets eingenommenen Standpunkt auch weiterhin aufrecht, daß jeder Berufsangehörige, gleich, welche politische Meinung er habe, im alten Verband eine Heim stätte finde. Sollten die Mitglieder in den Oppositionsverbänden erfannt haben, daß sie lediglich Opfer der ständig wechselnden Ba­roben aus Moskau geworden sind, so steht ihrer Rückkehr in den Buchbinderverband nichts im Wege. Sie sind uns willkommen, fagte Haueifen unter dem Beifall der Versammelten, wir begrüßen fie als Mitkämpfer unter der Fahne der Amsterdamer Gewerkschaftsinternationale.

Nach kurzer Aussprache nahm die Versammlung eine Ent­Schließung im Sinne des Referats einstimmig an.

Eine Niederlage der Kommunisten. Bei der Wahl zum Berliner Gesamtbetriebsrat. Wie uns rem Gemeinde- und Staatsarbeiterverband mitgeteilt wird, haben die Kommunisten bei der Wahl zum Gesamtbetriebsrat für die Betriebe und Verwaltungen der Stadt Berlin eine ent scheidende Niederlage erlitten. Bisher war das Verhältnis zwischen den Vertretern der SPD. und der KPD. ein sch wanten des und es wurden infolgedessen fortgesetzt Kämpfe mit wechselndem

Die Direktion der Etraßenbahn wird sich hoffentlich nicht der Erwartung hingeben, daß durch diesen Tarifabschluß alle Verbin Dungen für ein gutes Verhältnis zwischen Publikum und Straßen­bahn erfüllt sind. Die Lohnerhöhungen find ungenügend in einer Zeit, in der an Stelle des versprochenen Preisabbaus täglich neue Wir haben die Direktion in vielen Preissteigerungen eintreten. Artikeln und Aufsätzen auf die Mängel hingewiesen, die zur Unzu­friedenheit des Personals und auch zu den fortgefeßten Unfällen und Zusammenstößen führten. Neben einer guten Ernährung müssen dem Fahrpersonal- und auch den Werkstattarbeitern ge= nügend longe Ruhe und Erholungspausen gewährt werden. Die achistündige Arbeitszeit darf nur Höchstarbeits zeit fein,

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Streit in der Teppichfabrik M. Protzen u. Sohn. Die Tertillöhne sind im allgemeinen niedrig, die Firma Prozen zahlte aber noch weit unter den Durchschnitt und zwar, weil die Arbeiterschaft nicht die 54- Stundenwoche schlucken wollte, Die Arbeiterschaft forderte eine Neuregelung fämtlicher Akkordpreise nach oben, eine Erhöhung der Stundenlöhne um 50 Proz. und Anerken­

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