Gewerkschaftsbewegung
Der Abstieg der Kommunisten.
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Auf dem Bezirksparteitag der KPD. , der am Sonntag statt fand, flagte der Berichterstatter Scholem beweglich über den Rüdgang der KPD . Vor der„ Illegalität" habe die KPD . mehr Mitglieder als jezt gehabt. Alle feien nicht freiwillig ge gangen:„ Hunderte, wenn nicht Tausende sind der Ausschluß feuche zum Opfer gefallen." Ein ungenannter Bertreter der Gewerkschaftsabteilung" wies auf die Schwierigteiten in der Gewerkschaftsfrage hin. Das Auftreten der Mitglieder der RPD. in den Gewerkschaften sei noch vielfach unplanmäßig und undiszipliniert". Große Schwierigkeiten entständen durch die kom munistischen Verbände, die sich selbständig gemacht haben. Scholem flagte, daß jetzt endlich etwas geschehen müsse", irgend etwas: die Umstellung auf Betriebszellen, eine verstärkte Amnestiefampagne, eine Neubelebung der Betriebsrätebewegung oder sonst
irgendeine neue„ Kampagne", um der KPD. auf die schwachen Beine zu helfen, nachdem die Scholem und Ruth Fischer „ drei Jahre
lang für eine flare Linie der Partei gefämpft haben".
Doß die Kommunisten insbesondere bei den Gewerkschaften at gewirtschaftet haben, ist eine Tatsache, die sich nicht mehr ver
bergen läßt. Man braucht nur einen Blick in die" Rote Fahne" zu werfen, um zu sehen, daß es nirgends mehr klappt. So bringt die Rote Fahne" in ihrer Sonntagsnummer unsere Notiz über das Ergebnis der Gesamtbetriebsratswahlen der Stadt Berlin und
bemerkt dazu, daß fie im Augenblick nicht nachprüfen tönne, ob unfere Angaben stimmten. Die Zellendisziplin scheint demnach fehr mangelhaft zu sein. In derselben Nummer teilt die Rote Fahne"
mit, baß im Mühlenarbeiterstreit eine Urabstimmung stattgefunden habe( nachdem die Rote Fahne" die Falschmeldung einer bürger. lichen Rorrespondenz veröffentlicht hatte), deren Resultat noch nicht vorliege. Wenn die„ Rote Fahne das Sonnabend- Abendblatt des ,, Borwärts" etwas genauer gelesen hätte, so würde sie ihren Lesern am Sonntag auch das Ergebnis der Urabstimmung der Mühlen
arbeiter mitgeteilt haben.
Aber nicht nur in Deutschland allein geht es abwärts mit den Rommunisten. Die finnischen und die norwegischen Ge werkschaften, einst die großen Hoffnungen der sogenannten Roten Gewerkschaftsinternationale ", haben jeßt den Bruch mit Mos= tau vollzogen oder sind im Begriff es zu tun. So hat der Ausschuß des norwegischen Gewerkschaftsbundes in einer Sigung, die Anfang Oktober in Chriftiania stattfand, fich von der Kommuxistischen Arbeiterpartei, denen die norwegischen Gewerkschaften bisher follettiv angeschloffen waren, getrennt. Darüber hinaus beschloß der Ausschuß eine Konferenz der gewerkschaftlichen Landes. zentralen von Schweden , Dänemark , Finnland und Norwegen ein auberufen, um die internationale Einheit wieder herzustellen. Ein Antrag, auch die Rote Gewertschaftsinternationale" zu diefer Ron
an Arbeitsträften bemertbar, weil es nicht möglich ist, Leute| für diese Schordlöhne zu vermitteln. Die Arbeitslosen hungern sich lieber bei ihren Unterstützungen noch einige Zeit länger durch, als daß sie dem BBMI. ihre Arbeitskraft für einen Stundenlohn von 28 Pf. hergeben.
Branche des Transportgewerbes so niedrige Wie Fromfe einwandfrei beweisen konnte, werden in feiner öhne gezahlt, wie in der Metallindustrie. Das Handelsgewerbe zahlt einen Mindestlohn von 25 M., die Produktenarbeiter erhalten Wochenlöhne von 28 bis 31 M., ganz zu schweigen vom Rohlen- und Speditionsgewerbe. Selbst die Betriebe der Metall
Deffentl. Frauen- Kundgebungen!
Tagesordnung:
Volksnot und Reichstag.
Heute, Dienstag, den 14. Oktober, abends 7 Uhr: Berlin- Wedding, Schulaula Plantagenstr. 15/17. Referentin: Klara Bohm- Schuch. Berlin - Baumschulenweg, Baumschulenstr. 89 bei Borgmann. Referentin: Anna Geyer .
Berlin - Köpenid, Aula Körner- Schule. Referentin: Ella Seeger. Reinidendorf- Schönholz, Kastanienwäldchen bei Ramlow. Referentin: Gertrud Hanna .
Kunert.
Morgen, Mittwoch, den 15. Oktober, abends 7 Uhr: Berlin- Wilmersdorf, Aula der Realschule am Seepart. Referentin: Adele Schreiber- Krieger . Berlin- Neukölln, Kaiser- Friedrich- Gymnasium, Kaiser- Friedrich Straße( nicht Schulaula Boddinstr.). Referentin: Marie Berlin- Niederschöneweide, Schulaula Berliner Str. 31. Referentin: Lisbeth Riedger. Berlin- Prenzlauer Berg , Ledigenheim Pappelallee 15. Referentin: Hildegard Wegscheider- Ziegler. Berlin- Friedrichshain , Schulaula Litauer Str. 18. Referentin: Mathilde Burm.
Die Versammlung des 6. Kreifes Kreuzberg ( 40. u. 41. 2bf.) findet nicht am 16. Oktober, sondern am 23. Oktober statt. Bezirksverband der S.P.D.
industrie, die in anderen Vereinigungen organisiert sind, fönnen Stundenlöhne von 65 Bf. geben. Nur die 20000 Transport. arbeiter bes BBMS. erhalten Löhne, die unter dem Eristenzminimum liegen.
Die Seftionsleitung des Berkehrsbundes hat nunmehr an den BBMJ. neue Lohnforderungen eingereicht. Auch sie bedie beiden niedrigsten Klaffen werden Erhöhungen von je 14 Pf. gefordert; die 3. Klaffe foll 13 Bf. mehr erhalten.
der Gas- und Wasserwerke, auf die der Magiftrat doch wohl auch noch einen Einfluß hat, würdig anschließt.
Die Funktionäre der Kämmereiarbeiter lehnten es gestern abend einstimmig ab, die Bedingungen des Magistrats anzuerkennen. An dem vertragswidrigen Verhalten des Magistrats nächst den Zentralausschuß des Tarifamts beſchäftigen. wurde scharfe Rritif geübt. Die Angelegenheit wird dem
Streit in der Schuhfabrik Pinner.
Bom Zentralverband der Schuhmacher wird uns geschrieben: Nachdem der Oberpräsident als Demobilmachungskommissar ente schieden hat, daß die Stillegung der Stepperei, Zuschneiderei, Stan zerei und Zwiderei der Firma Pinner als ein Mittel zu betrachten ist im wirtschaftlichen Kampfe und somit die Stillegungsverordnung gemäߧ 6 nicht anwendbar sei, hat das Gewerbegericht zu Berlin die gegen die Firma flagbar gewordenen Stepperinnen mit throm Schadenerschanfpruch abgewiesen. Das Gewerbegericht hat so wenig wie der Oberpräsident die Frage geprüft, ob während der Dauer eines Tarifvertrags eine Aussperrung zulässig ist oder nicht. Entscheidend für das Gemerbegericht war der Bescheid des Oberpet, hat das Gewerbegericht nicht geprüft. Daher iſt eine präsidenten. Ob die Entscheidung des Oberpräsidenten gefeßiich iſt oder nicht, Nachprüfung des Streitpunktes durch das Landgericht unumgänge
lich. Wenn der Oberpräsident in seiner Entscheidung sagt, daß die dung findet, so kann dem nur insoweit beigetreten werden, weit Sfillegungsverordnung im wirtschaftlichen Kampfe feine Anwen handelt. Die Firma Pinner dagegen hat unter Bruch des be es fich um einen auf gefeßmäßigem Boden basierenden Kampf stehenden Tarifvertrags eine unrechtmäßige Aussperrung
vorgenommen, indem sie die Arbeitnehmer der benannten Abteifungen entlaffen hat mit dem Bemerken, sie würden wieder einge ftellt, wenn fie 35 Bro3. billiger arbeiten. Diese unrechtmäßige Aussperrung erklärt der Oberpräsident durch eine Entfcheidung als eine rechtmäßige und das Gewerbegericht bestätigt dies
durch fein Urteil. Wo bleibt hierbei Recht und Gerechtigkeit, wo der Schuß der Arbeit durch das Gesetz?
Da die Arbeiterschaft der Firma Pinner gesehen hat, daß sie unter dem fapitalistischen Wirtschaftssystem weder durch Gesez noch burch Tarifvertrag geschützt ist, hat sie zur Selbsthilfe gegriffe's und die noch in Arbeit Stehenden haben am 13. Oftober den
Streit befchloffen. Der Firma wird durch das obfiegende Urteil am Gewerbegericht wenig Freude entstehen. Dafür hat die Stollegenschaft zu forgen und die Firma Binner zu meiden. Die Firma ist selbstverständlich gesperrt. Die gesamte Arbeiterschoft Unterstützung. der Schuhindustrie wird aufgefordert zur moralischen und materiellen
Streit im Eisen- und Stahlgroßhandel.
Nachdem alle Verhandlungen der Transportarbeiter( im Ver fehrsbund) mit den Unternehmern erfolglos waren, tagte am Donnerstag der Schlichtungsausschuß. Trotz heftigstem Widerspruch der Arbeitnehmer fungierten als Arbeitgeberbeifiger Vertreter des BMJ. Gewerberat Rörner fällte dann auch ohne Beisigerstimmen einen Schiedsspruch auf Er höhung der 2öhne um 10 Bros. Diesen Spruch Iehnten die Arbeiter mit Entrüstung ab und in der Urabstim
ferenz einzuladen, wurde mit 55 gegen 21 Stimmen abgelehnt wegen fich noch in einem Rahmen, der durchaus bescheiden ist. Für mung wurde mit mehr als Fünfsechstelmajorität der Streit Schließlich beschloß man, fünftig an den Konferenzen des Internationalen Arbeitsamtes teilzunehmen.
Aehnlich wie in Norwegen vollzieht sich die Entwicklung in Nach eingehender Aussprache, die das ganze Elend der Finnland . Seit dem unglückseligen Bürgerkriege ftand ble Transportarbeiter zeigte, gab die Bersammlung ihre Zustimmung finnische Gewerkschaftsbewegung unter fommunistischer Leitung. zu den eingereichten Forderungen durch die Annahme folgender In einer der legten Borstandssitzungen des finnischen Gewert Resolution: fchaftsbundes wurde befchloffen, den Genoffen Oudegeest, Seber Transportarbeiter aus den Groß- Berliner Weboltbetrieben nimmt Die in den Germaniafälen tagende start besuchte Berfammlung fretär bes Internationalen Gewerkschaftsbundes , einzuladen, in Renminis von den eingereichten Lohnforderungen an den Berband Finnland einige Borträge über die Internationale Gewerkschafts. Berliner Metallindustrieller und macht fich diese zu bewegung au halten. Darüber große Aufregung bei den Rom - eigen. Die Anwesenden verpflichten fich, mit ganzer Kraft für deren wiften, die gegen den Borftand eine fyftematische eße veran Durchführung einzutreten. Die Bersammlung richtet an den Ber Pattelen. Das veranlaßte den Vorfizenden Huttonex, fein Band Berliner Metallindustrieller bas dringende Abschiedsgesuch einzureichen, sein Amt als Vorsitzender der tom. Ersachen, den Verhandlungstermin möglichst bald festzusehen, munistischen Reichstagsfrattion niederzulegen und gleichzeitig aus Samit die teugeschaffenen Löhne recht bald ihre Auswirkung finden. ber fommunistischen Partei auszutreten. Der Um der eingeleiteten Lohnbewegung die erforderliche Kraft und die Borstand des finnischen Gewerkschaftsbundes sprach jedoch seinem notwendige Fichtung zu geben, spricht die Versammlung das dringende Borsitzenden das Bertrauen aus und ersuchte ihn, auf seinem Berlangen aus, daß alle diejenigen Transportarbeiter, die noch außerhalb der Organisation stehen, follten, ihren Bosten zu bleiben, worin Huttonen auch einwilligte. Bemertt fei Beitritt zum Verband fofort zu vollziehen haben. Die einKoch, daß der finnische Gewerkschaftsbund jetzt gleichfalls an den geleitete Lohnbewegung erfordert es, daß die kollegen in den Betrieben fich auf ftreng gewerkschaftliche Grundlage zu stellen haben, jede Anweisung der Berbandsleitung befolgen und strenge Disziplin hatten müffen."
Tagungen des Internationalen Arbeitsamtes teilnimmt.
Gewerbe- und Kaufmannsgerichtswahlen. Das Nachrichtenamt des Magistrats teilt mit:
Diese allgemeine Abtehr von Mostau ist nicht über raschend. Die sogenannte Rote Gewerkschaftsinternationale ", fs. meit fle nicht systematisch die Spaltung und Bertrimmerung der Gewerkschaften betreibt, ist heiter nichts als eine eben stelle der russischen Regierung. Als solche hat sie die imperia fiftische Politit Sowjetrußlands zu unterstützen und zu versuchen, die internationale Arbeiterbewegung in den Dienst, bes russischen Imperialismus zu stellen. Das tritt beDas tritt bes fonders deutlich hervor bei der Kampagne, die man unter der Barole:„ Hände weg von China " jekt zu inszenieren versucht Dieser Mißbrauch mit ben Intereffen der Arbeiterschaft und die Schwächung der Gewerkschaften als Folge der bolichemistischen Berber aus dem Kreise der Arbeitgebervertreter des Reiches, des Staates, trümmerungsmethode hat schließlich auch die zur Einsicht gebracht, die fich bisher von der sogenannten Arbeiter und Bauernregierung Rußlands täuschen ließen.
Hungerlöhne in der Metallindustrie.
Die Transportarbeiter fordern mehr Cohn. Die Transportarbeiter in den Betrieben des Ber. banbes Berliner Metallindustrieller werben von allen Arbeitergruppen in Berlin am schändlichften bezahlt. Bir greifen aus einem Stapel Lohntüten, die von Transportarbeibern am Sonntag in einer Bersammlung auf den Vorstands tisch niedergelegt wurden, wahllos einige heraus, um an der Hand diefes einwandfreien Materials der Deffentlichkeit die Wocheneine tommen diefer Gruppe der Metallarbeiterschaft zu zeigen: Die WeltFirma Siemens n. Haiste, Blodwert, zahlte für die Woche dom 29. September bis zum 5. Oftober d. 3. einem Transportarbeiter einen Bruttolohn für 48 Stunden Arbeitsleistung von 21,60 Dt. Davon gingen ab für Krankenkaffe 1,26 M., Erwerbslosenfüirforge 12,6 Pf., Invalidenversicherung 50 Bf., Steuern 65 Bf. Der Arbeiter erhielt einschließlich einer Aufrundung seines Lohnes 19 2. ausbezahlt. Ein anderer Arbeiter der Firmo Schwartopff erkelt für 48 Stunden Arbeit 19,20 m., das find für die Stunde 40 Bf. Für die Frau gibts dann noch 2 Bf. Familienzulage"; das Brutto einfommen erhöht" sich dadurch auf 20,16 M. Nach Abzug der üblichen Beiträge für allerband foziale Fürsorgeeinrichtungen erhielt der Transportarbeiter ausbezahlt 15,17 M., well er mit einem Bor fuß von 2,50 M. in der Kreide fond. Auf einem Lohnzettel der Beleuchtungsparenfabrit von 3rael in der Rottbufer Straße werden von cinem Bruttoverdienft von 18,20. fogar noch 9 Bf. Etafgefd abgezogen, fo daß ganze 16.36 M. als Wethenlohn in der Lohntüte waren,
Nach den Ausführungen, die Fromte in der Versammlung machte, stehen die Metallindustriellen auf dem Standpunkt, daß in ben Betrieben zu viel unproduttive Kräfte vorhanden find. Wenn die Transportarbeiter mehr verdienen wollten, müßten sie länger arbeiten. Darüber machen sich aber die Herren Borsig und Kremmener feine Gedanken, ob ein Arbeiter mit 16 M. Wochenlohn in der Lage ist, seinem Körper die Na Platten,
ihn auch nur zu einer Arbeitszeit von 48 Stunden befähigen. In Der Metallindustrie macht sich jetzt schon ebenso wie bei den gelernten Arbeitern unter den Transportarbeitern ein angel
Nachdem die Dringlichkeitsvorlage, betreffend Abänderung des Drisftatuts für das Gewerbe- und Raufmannsgericht der Stadt Berlin , durch der zur Borberatung eingesetzten Stadtver srdnetenausschuß angenommen worden ist, fain damit gerechnet werden, daß die Wahlen der Beisiger für beide Gerichte wie folgt stattfinden: 1. Wahl von 900 Beiffern für das Gewerbegericht. Zu wählen sind: a) am Freitag, den 21. Novemder Stadtgemeinde und der sonstigen öffentlichen Körperschaften je 12= 48 Beifizer und aus dem Kreise der Arbeitgeber 402 Beifizer; b) am Sonntag, den 23. November, aus dem Kreise der Arbeit. nehmer 450 Beifizer. 2. Wahl von 600 Beifihern für das Raufmannsgericht. Zu wählen sind a) am Freitag, den 28. November, aus dem Kreise der Arbeitgebervertreter des Reiches, des Staates, der Stadtgemeinde und der sonstigen öffentlichen Rörperfchaften je 9= 36 Beifizer und aus dem Kreise der Kaufleute 264 Beifizer, b) am Sonntag, den 30. November, aus dem Kreise der Handlungsgehilfen 300 Beifizer. Die Bekanntmachung bes Magistrats wird unter Berücksichtigung der in den Statutenänderungen vorgesehenen Friftverfürzung für die Wahl der Gewerbegerichtsbelfiger in etwa 2 Wochen, für die Wahl der Kaufmannsgerichtsbeifißer in etwa 3 Wochen veröffentlicht werden. Es ift jedoch zu empfehlen, daß die intereffierten Verbän de schon jetzt die Borbereitungen für eine beschleunigte Aufstellung der Wahlvorschlagslisten treffen, da diese voraussichtlich spätestens am 16. Tage vor den einzelnen Wahlterminen einzureichen Gruppen fich erübrigt, für die nur eine Wahlvorschlagslifte einge fein werden. Hierbei wird bemerkt, daß eine Wahl für solche Teicht wird. Wahlvorbereitende Dienststelle des Magistrats ist das Hauptwahfomt, Rathaus, Zimmer 16/18.
Auch die Kämmereiarbeiter lehnen ab. Gasanstalts- und Wafferwertsarbeitern nun auch noch einen Lohn. Der Magiftrat hat es fertig gebracht, zu dem Konflikt bei den tonflitt der Rämmereiarbeiter zu gesellen. Wie bereits am Mittwoch mitgeteilt wurde, hatte die tarifliche Schiedsstelle den Rämmereiarbeitern eine Lohnerhöhung von 3 Pf. pro Stunde gebracht. Der Spruch war mit Rücksicht darauf, daß er unbefristet war, alfo jederzeit neue Lohnverhandlungen ermöglichte, von der Tariftommiffion der Arbeiter angenommen worden. Man hatte erwartet, daß auch der Magistrat seine Zustimmung geben würde, um so mehr, als der Spruch ja auch ihm die Hände frei ließ. In der Sigung des Magistrats am Sonnabend wurde aber der Beschluß gefaßt, den Spruch nur unter der Bedingung anzunehmen, daß er bis zum 31. Dezember gilt. Neue Lohnverhandlungen sollten erst dann zufäffig sein, wenn der Inder des 7. Oftober
6 Runfte fiat. Der Magistrat setzte sich also über alle Gepflogenheiten bei Tarifteriondlungen hinweg, indem er an die Annahme des Spruches Bedingungen fnüpfte. Es ist dies ein durchaus unzulässiges Verfahren, das sich dem Borgehen der Direktion
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beschlossen. Bestreift werden nur Firmen der Interessen gemeinschaft im Eisen- und Stahlgroßhandel": Jacob Ravené Söhne Jacob Ravené AG. Schöfer u. GiefedeEschmann- Hudert- Kirchoff A. Drudenmüller Eifenlagergemeinschaft Steffens u. Rölle bor mals Ravenéscher Stahlhandel- Artur Händler- Gebr. Böhler Schmidt u. Müller Schmidt, Neukölln Stemmer u. Co.
Arbeiter, übt Solidarität!
Stillegung des Gas- und Wafferwerks in Greiz .
Greiz , 13. Oftober.( WTB.) Die Arbeiter ber städtischen Gas und Wasserwerte sind in den Streit getreten. Das Gas mußte heute bereits gefperrt werden. Ebenso ist die Wasserversorgung gefährdet. Es handelt sich um Lohndifferenzen im ganzen Arbeit gebergebiet Erfurt .
Zum Beruf als Ausgangspunkt.
Am legten Sonntag, als Herr Stegerwald in Köln eine
große Rede hielt und darin den Beruf als den richtigen äriftlichen Ausgangspunkt für das Gesellschafts- und Wirtschaftsleben bezeich nete, hat die Niederrheinische Hütte in Duisburg 850 Arbeitern und einem Teil der ertmeister ges fündigt. Schlechte Abiagverhältnisse hätten au Stillegungen auf dem Walzwert wie auch auf dem Stahlwert gezwungen. Wo bleiben diese Arbeiter samt ihren Wertmeistern? Gewiß, ihr Beruf bleibt, allein sie selber müssen aus dem Wert und dem Beruf heraus.
Der Cohnschiedsspruch für die nordwestliche Gruppe der Metallindustrie wurde vom Deutschen Metallarbeiterverband mit 27 gegen Stimmen angenommen.
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Achtung, Zwietusch, Charlottenburg ! Seute nachmittag 4 Uhr bei Nobel, Salzufer, Ede Englische Straße, Bersammlung aller SPD. - Ge noffen. Tagesordnung: 1. Die politische Situation". Referent Genosse Riezmann. 2. Fraktionsangelegenheiten. Parteiausweis mitbringen. Der Fraktionsvorstand.
Achtung, Osram A, Sidingenftrake! Mittwoch nachmittag 3 Uhr in der Schulaula Rostoder Straße Bersammlung aller Arbeiterinnen und weiblichen Angestellten. Tagesordnung: Warum gehört die Frau in den gewerkschaftlichen und politischen Kampf?" Referentin Alara Das Betriebsfettetariat. Bohm- Schuch, M. d. R. Freie Aussprache.
Jugendabteilung im Zentralverband der Angestellten. Die Gruppe Gud. west veranstaltet am Mittwoch abend 7½ Uhr in ihrem neuen Jugendheim, Belle Alliance- Str. 7-10( Ortsbureau), einen Einführungs- und Elternabend. Darbietungen: Mufit, Rezitationen, Ansprache, Boltstänge. Um regen Befuch der Veranstaltung der interessierten Jugendlichen und deren Eltern wird gebeten.
Rentralverband der Angestellten.
Einzelhandel( Waren-, Raufhäuser,
Spezialgefäfte): Mitgliederversammlung Mittwoch abend 7% Uhr in ben Mufiterfälen, Raifer- Wilhelm- Str. 31.
Tagesordnung: 1. Einzelhandel in Not!" Referent Rollege Hans Gottfurcht . 2. Stellungnahme zum Schieds. ( pruch. 3. Berschiedenes. Bei der Dringlichkeit der Tagesordnung und der erforderlichen Abstimmung ist jede Rollegin und jeder Rollege zur Anwefen heit verpflichtet.
Berantwortlich für Bolitik: Craft Renter; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: Fr. Ekkorn; Feuilleton: Dr. John Schikowski; Lokales und Sonstiges: Billy Möbus; Anzeigen:. Slode; fämilich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co.. Berlin GW. 68, Lindenstraße 3. Sieran 2 Beilagen.
EINER
sagt es dem Andern
DUNLOP
die Weltmarke
CORD
bürgt für Qualität!