fchlesien ließ viel Waffer in diesen Wein fließen. Borerft wurde ber| Alpine eine nicht geringe Laft aufgebürdet. Ob sich die Berbindungen bei einer Befferung der Konjunktur wieder als nugbringend erweisen werden, ist heute faum festzustellen.

Es wurde bereits erwähnt, daß die Escomptegesellschaft wieder in nähere Beziehungen zur Alpine trat. Doch war das in ihren Händen befindliche Attienpatet nicht so erheblich, daß man von einer Beherrschung reben fonnte. Stinnes mußte wohl ein Haar in der Suppe gefunden haben, denn er gab die abso­lute Mehrheit des Aftienbefizes auf. In demselben Berhältnis wurde der Einfluß der Escompte gesellschaft größer. Die Befignahme durch die Escompte erhält eine besondere Note dadurch, daß der französische  Schwerindustrielle Schneider- Creusot mit ihr in engen Geschäftsverbindungen steht. Die Escomptebant ging mit dem von ihm beherrschten Pariser Finanzinstitut Union Européenne Industrielle et Financière eine Inter­effengemeinschaft ein, die unter anderen in der gegenseitigen Befeßung im Aufsichtsrat zum Ausdrud tommt. An der Union Européenne ift ber französische Großindustrielle Schneider in Creusot   maßgebend beteiligt. So famen die beiden Spigen der deutschen   und der fran­zöfifchen Schwerindustrie bereits im Jahre 1923 in der Alpine in nahe Berührung. Der Einfluß Schneiders wurde bisher immer noch paralysiert durch Castiglioni. Er war nach dem Tode von Hugo Stinnes   zum Bräsidenten der Alpine hinauf­gerückt und da er mit Stinnes auch sonst noch eng verbunden war, mirfte er in ausgleichendem Sinne, vielleicht sogar als Aftiopoften für Stinnes.

Diefe Situation verändert sich jetzt vollständig. Den größten Teil der Alpineattien hat Castiglioni an die Escomptegesellschaft teils ver­fauft, teils verpfändet. Diefe dürfte mummehr neben Stinnes ben hauptsächlichsten Einfluß, wenn nicht gar die Mehrheit, befizen. Damit ist auch der Einfluß Schneiders wesentlich größer geworden. Dieser Umstand ist von großer Bedeutung. Es erhebt sich die Frage: ist die Roalition Stinnes Schneider, die in der gemein­famen Beherrschung der Alpine herbeigeführt ist, von Dauer ober wird sich Stinnes vollständig zurüdziehen?

Bekanntlich hat Schneider- Creusot eine ungeheure Expansion in ben letzten Jahren namentlich in den österreichischen Nachfolgestaaten entfaltet. Die tschechische Großeisenindustrie vermochte er sich in wesentlichen Teilen anzugliedern. Wir nennen hier die Stodawerte, die Berg- und Hüttengesellschaft, die Boldihütte und die

1797 m

Welch

Prager   Effenwerte. Eine Kontrolle ber pine burch Schneider| schlesien   bebenten. Bekanntlich wurde vor einigen Monaten zwischen würde einen Ring von gewaltiger Bedeutung schließen. Der dadurch der Alpine und den tschechischen Eisenwerten eine Preiston. zustandegekommene Machtzuwachs Bismardhütte- Rattowig würde vention geschlossen, die eine Beeinflussung der Eisenpreise in den auch eine nicht geringe Stärkung der französischen   Interessen in Ober. beiden Ländern bezwedt. beiden Ländern bezwedt. Geriete die Alpine in den Konzern Schneiders, dann würde die lose Breistonvention durch ein enges Befizverhältnis abgelöst. Die Stinnes- Söhne dürften hier vor einem schwierigen Problem stehen. Ihre Position wird vielleicht dadurch erleichtert, daß die übrigen Gebiete der Siemens- Rhein  - Elbe  Schudert- Union ein Wörtchen mitzureden haben und Albert 238 gler seit dem Tode Stinnes im Präsidium der Alpine als stell­vertretender Borsitzender fungiert.

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906

Wie dem auch sei: Durch den Zusammenbruch Castiglionis werden Fragen von außerordentlicher Bedeutung aufgerollt. Eine eugruppierung der industriellen Großmächte in Mitteleuropa   fcheint fich anzubahnen. Im Westen steht die 3ollfrage und das zukünftige Verhältnis der deutsch­französischen Handelspolitik zur Verhandlung. Einher bamit gehen intensive Berhandlungen zur Errichtung eines 3.70-20 beutfch französischen   Montanblods. Sollte sich nicht 4.40-5.00 in der Alpine eine Schweißstelle zwischen den beiden großen Antipoden diesseits und jenseits der Bogesen ergeben? Warten wir ab Jedenfalls steht die industrielle Neu­aufteilung Europas   zur Debatte. Grund genug, die Dinge mit allem Eifer zu verfolgen.

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25

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