Kehraus im Wald.
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Der zweite Frauenwerbeabend.
biese Weise formen mehr Fahrgäfte mitgenommen werben. Das| 6 Monate Zuchthaus , unter Einbeziehung der beretts in Frantfunk Stehen im Gang wird man grundsäglich verbieten. wegen Bestechung erkannten zweijährigen Gefängnisstrafe sowie 100 M. Geldstrafe und 5 Jahre Ehrverlust. Frau von Bienkowskii, Ueber die Verschandelung des Grunewalds durch die Weiter erhalten die Wagen zum größten Teil auf dem Berbeck an Stelle der bisherigen Langsize Quersize, die ebenfalls Play in die als treibende Kraft betrachtet wurde, erhielt 1 Jahr 6 Monate Ausflügler wird seit langen Jahren Klage geführt, und an den zahl einer Reihe für vier Personen bieten. Aus Sicherheitsgründen wird Zuchthaus , 100 M. Geldstrafe und 5 Jahre Chrverlust, der Rittlofen fortgeworfenen Stullenpapieren, leeren Konservenbüchsen und man in Zukunft den Wagen 15 Zentimeter niedriger halten und meister v. Bienforsti 1 Jahr Zuchthaus, 100 m. Geldstrafe und Flaschen hat man mit Recht Anstoß genommen. Der Touristen- die Plattform von 80 auf 62 Zentimeter fenten. Um eine schnellere 5 Jahre Ehrverlust Rubinlicht 1 Jahr 9 Monate Zuchthaus , 200 m. verein für die Mart Brandenburg , der in dankenswerter Weise durch Abwicklung des Verkehrs zu ermöglichen, ist weiter geplant, ge- Geldstrafe und 7 Jahre Ehrverluft, Frau Rosa Schlesinger, Margarete Wegweiser für die Orientierung sorgte eine Erneuerung der trennte Eingänge zum Wageninnern und zum Berded einWaern und der Reisende Otto Binger, ein Berwandter der Frau Wegweiser mit den faum noch lesbaren Namen ist übrigens brinzuführen. Proben haben bemiesen, daß dadurch die Einsteige. Schlesinger aus Frankfurt , erhielten 4 Monate Gefängnis und gend notwendig- ließ allerorten im Wald Papierförbe an den geschwindigkeit des einzelnen Fahrgastes von 1,8 Gefunden auf 50 m. Geldstrafe; ein Neffe der Frau Schlesinger, der Kaufmann Bäumen befestigen, aber nichts half. Nach wie vor wurden Papiere, 1,3 Gefunden herabgedrückt werden kann. An Stelle des bisherigen Alfred Schlesinger aus Frankfurt , wurde freigesprochen. hinteren Mitteleinganges soll eventuell der Seiteneingang Ronfervenbüchsen und Flaschen in den Wald geworfen, und es treten. Am Schluß seiner Ausführungen hob Generaldirektor Kaufschien fast so, als ob für viele Leute der Ausflug in den Grunewald mann noch hervor, daß ebenfalls ein Plan zur Herstellung eines erst dann schön und lohnend war, wenn sie den Wald beschmutzten. großzügig angelegten 3entral depots bestehe. In diesem GeAber dann mit einmal erlebte man das Wunder des fauberen bäude follen 200 Wagen Platz finden. Schließlich sei noch erwähnt, Grunewalds, und dieses Wunder bewirkte der Krieg. Man hatte daß das bisherige Fassungsvermögen der Wagen etwa 42 Fahr: eben damals feine Stullenpakete, die man auf den Ausflug mit gäfte( 36 Sig- und 6 Stehpläge) betrug. Die modernisierten Wagen, nehmen und feine Konservenbüchsen, die man nach Leerung in den die allerdings nicht vor einem Jahre zu erwarten sind, werden Wald schleudern konnte. Und die Sauberkeit des Waldes hielt an 52 bis 54 Personen Sizpläge gewähren. während der Inflationszeit. Alles war ja damals kostbar, jedes Stückchen Papier , das fleinste Endchen Bindfaden, jeder Scherben und jede Büchse. Man warf nichts achtlos fort, und was doch noch an derartigen Abfällen im Wald lag. wurde forgfältig von armen Leuten gesammelt, die alle diese Dinge zu Geld machten.
Indessen der saubere Wald ist längst wieder zu Märchen und Mythe geworden. Ueberall findet man wieder die häßlichen Spuren der Ausflügler. Aber ein anderer großer Rehraus findet jetzt im Grunewald statt. Mit Besen und kleinen Harfen sind namentlich arme Kinder am Wert, um die Fichtennadeln zusammenzukehren und in mitgebrachte Säde zu tun. Sie sollen im Winter in die Kochmaschine und in den Ofen wandern, und anstelle der fehlen den Kohle und des sehr teuren Holzes Wärme erzeugen, heizen und fochen. Gewiß, ein trauriger Notbehelf, zumal die Nadeln schnell wie Stroh verbrennen und nicht viel Hige hinterlassen, auch dann nicht, wenn der Oktoberwind die Kienäpfel von den Bäumen heruntergeholt hat, und man fle mit den Nadeln zusammenfegen und sammeln tann.
An manchen Stellen feht jetzt jedenfalls der Wald fauber, wie geledt" aus. Die Armut hat hier Broßreinemachen gehalten.
Neuerungen im Autobusverkehr.
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Plah da, Herr Benecke kommt!
Die Abschiebung des Magistratsoberschulrats Helmte aus der Leitung des höheren Schulwesens und die Uebertragung dieses Postens auf den Stadtrat Benecke haben berechtigtes Aufsehen erregt. Die fozialdemokratische Stadtver ordneten fraktion richtet daher an den Magiftrat die folgende Anfrage:
" Durch Beschluß des Magistrats ist der bisherige Dezernent für das höhere Schulwesen, Herr Magistratsoberschulrat Dr. Helmfe, der im Berufsschulwesen noch nie tätig gewesen ist, gegen feinen willen mit der Leitung des Berufs- und Fachchulwesens betraut worden; der Studienrat und unbefoldete Stadtrat Benede dagegen hat neben der Gesamtvertretung des Stadtschulrats und seinen sonstigen Dezernaten im besonderen die Leitung des höheren Schulwejens erhalten. Wir fragen an, welche fachlichen Gründe haben diese Maßnahmen veranlaßt?"
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Um zweiten Tage unserer Frauenwerbewoche Sprachen die Referenten Genoffinnen Klara Bohm- Schuch, Anna Geyer , Ella Seeger und Gertrud Hanna in den Schulaulen Plantagenstraße, in Baumschulenweg, Köpenid und Reinickendorf- Schönholz über das Thema:" Bolts not und Reichstag ". Bon Herzen famen diese Ausführungen, zu Herzen gingen sie das fühlte man und man fonnte das auch aus dem starten Beifall schließen, den die zahlreichen Zuhörerinnen zollten. Nicht in Form hochpolitischer Referate, sondern in einfachen, persönlich wirkenden Worten brachten die Rednerinnen den aufmerksam lauschenden Arbeiterfrauen Art und Zweck der zu leistenden Arbeit nahe. Versammlungen, wie die gestrigen, die durch Liederdarbietungen fogar etwas feierlichen Charakter befamen, helfen ein gutes Stück vorwärts. Die Redne
rinnen führten folgendes aus:
Die Gegenwart erscheint schwieriger als die Vergangenheit. Haben wir aber alles getan, um zu verhindern, daß sie so, wie fie ist, geworden ist? Die Frauen meinen, es fei gleichgültig, ob fie fich um Politit fümmern oder nicht; unbedacht näherten sie sich den extremen Parteien rechts und links, weil sie glaubten, die SozialDie demokratie hätte nichts zur allgemeinen Besserung getan. Kommunisten wollen erst einmal alles gründlich niederreißen, um aufzubauen. Noch mehr Zerstörung, als der Krieg schon gebracht hat? Haben die Frauen schon einmal bedacht, welch grauenvolles Los ihnen und ihren Kindern blühen müßte, wenn es nach dem Willen der Kommunisten ginge? Und der Kapitalismus, Hand in Hand mit den Deutschnationalen gehend, mollie bloß neues Gold Die Frankfurter Paßfälschungszentralen. für fich schmieden. Die Frauen haben ihre Macht nicht ausgenutzt. Schwere Zuchthausstrafen für die Paßfälscher. Doch es muß Schritt für Schritt vorwärts gehen im Staatshaus. Baßfälschungszentralen, die in größtem Stil von russischen nationalistischen Parteien wollten uns nur in die Zeit der Unterhalt. Rastlose Arbeit und Hartnäckigkeit ist dazu notwendig. Die Flüchtlingen betrieben wurden, beschäftigten das große Schöffenge- drückung zurückbringen, fie müssen überwunden werden. Die Ar richt Mitte. Der Fall gehörte zu einem ganzen Romplex von Baß beiterfrauen dürfen einzig den Frieden wollen. Kriegspolitik ist in allen Ländern eine wirtschaftliche Angelegenheit des tapitalistischen Deutschland beschäftigen und in die mehr als 150 Beamte ver- Systems, dessen Erstarfung neuen Militarismus bedeutet. Der wickelt sind. Auch die große Paßfälschungsaffäre bei der Paßstelle Sozialismus, das Schaffen aller für alle, ist das bessere Prinzip, das sich durchfehen muß, weiteres Kriegselend zu verhüten. Die Tiergarten spielt in die gegenwärtige Anflage hinein. Frankfurt a. d. D. Dort war der Bureauarbeiter Emil Beh halten, aber die große Maffe des Boltes hat am 4. Mai nicht hinter Der Sitz der Fälscherzentrale war die Paßftelle in Berständigungspolifit der Sozialdemokratischen Partei hat recht be. lad beschäftigt, der inzwischen schon wegen paffiver Bestechung zu ihr gestanden. Nur durch Fortsetzung dieser Politik kann Deutsch . 2 Jahren Gefängnis verurteilt worden ist. An ihn traten rusland erftarten; wenn wir die heutigen Verhältnisse bessern wollen, fische Flüchtlinge heran und ließen sich von ihm falsche Sicht- fanm es nur durch die Sozialdemokratische Partei geschehen. Desvermerte, Einreise erlaubnisscheine und dergleichen bestätigen. Die halb sollen die Frauen für sie eintreten, die die Berantwor russischen Unternehmer" wohnten in dem Fremdenheim der Frau fung vom einzelnen fordert. Die Idee der großen Menschen. Rosa Schlesinger in der Neuen Königstr. 60 zu Berlin . Durch gemeinschaft in verbrüdernder Liebe ist der Sozialismus, das Licht diese wurden sie nach Frankfurt a. d. D. verwiesen, wo Verwandte in dunklen Tagen, von dem sich alle Frauen durchfluten lassen der Frau Schlesinger wohnen. Wehlad bescheinigte zunächst in follten. Dann wird sich auch das äußere Leben bessern. Einzelfällen die gewünschten Paßvermerte und fälschte und stempelte dann ohne jede Unterlage jeden gemünschten Baßvermert. Eine besonders verfängliche Rolle spielte eine Schauspielerin Frau von Bientowski, die den Beamten völlig umgornte. Aus den Bekanntenkreisen des Ehepaares Bien fomsti der Ehemann Johann v. Bienkowski ist ein ehemaliger russischer Rittmeister hatten sich noch weitere Intereffenten gefunden, die alle die Hilfe Wehlads in Anspruch nahmen. Anscheinend handelte es sich um hunderte von Fälschungen. Einen besonders großen Betrieb richtete sich der Händler Ignatz Rubinlicht und der inzwischen entflohene Diplomingenieur Lunin fomie ebenfalls ein stedbrieflich verfolgter Saufe ein. Lumin und Rubinlicht schickten wöchentlich mehrmals ihre russische Rontoristin mit ganzen Pateten pon falschen Päffen zu Wehlack hinüber. Als der Betrieb einen größeren Umfang an nahm, tam Wehlad selbst nach Berlin hinüber und brachte seine " Apparate", nämlich die entsprechenden Formulare und Stempel, mit. In dem Fremdenheim der Frau Schlesinger wurde das Geschäft dann erledigt. Eines Tages aber bekam Wehlod Bedenken. Sogleich trat der Rittmeister von Bienkowski in Erscheinung und drohte mit Anzeige, men er nicht in seiner Tätigkeit fortfahre. Am Ende mußte es aber den Behörden auffallen, daß anscheinend in Frankfurt , einer Provinzstadt, eine Russenkolonie sei. Anfragen führten dann auch zur Aufdeckung des ganzen Betrugsmanövers. Wehlack hatte sich nun wegen Amtsverbrechens zu verantworten. Es wurde ihm nachgewiefen und er war auch geftändig, für Rubinlicht auch drei deutsche Bässe gefälscht zu haben.
Die Allgemeine Berliner Omnibus.Aftienfälschungsangelegenheiten, die gegenwärtig die Behörden in ganz Gesellschaft( Aboag) hatte am Dienstag durch ihren General direktor Kaufmann die Berliner Presse zur Entgegennahme intereffanter Mitteilungen über die Zukunftspläne der Aboag eingeladen, aus denen, um das sogleich vorweg zu nehmen, hervorging, daß die unleidlichen rückständigen Berkehrsverhältnisse auch in dieser Zeit demnächst eine Befferung zu erwarten haben. Vor dem Kriege, so führte Generaldirektor Kaufmann aus, hatte das Unternehmen etwa 250 Automobile 425 Pferdewagen in Betrieb. In der Kriegszeit war die Gesellschaft bemüht, den Betrieb unter allen Umständen aufrechtzuerhalten. Zwar war dieses Bemühen mit starken Hindernissen verknüpft, wenn man sich vor Augen hält, daß die Abong in der Kriegszeit den Behörden nicht weniger als 200 gute Automobile und einige tausend Pferde zur Berfügung stellen mußte. Nach Beendigung des Krieges wurde der Be trieb mit 12 neuen Autos aufgenommen. Jetzt verfügt die Gefell schaft wieder über 165 Kraftwagen, das bedeutet einen anerfennenswerten Aufstieg. Die Zahl der vor dem Kriege beförderten Fahrgäste ist jedoch noch nicht erreicht. Vor dem Kriege wurden jährlich 170 Millionen Fahrgäste befördert, während jett man muß den gänzlich in Fortfall gelommenen Bferbebetrieb abziehen etwa 45 Millionen Fahrgäste diese Einrichtung benutzen. Die Aboag hat sich nunmehr entschlossen, mehr Wagen herauszubringen. Schon am Ende dieses Monats werben 60 neue Wagen eingestellt werden. Die Linien, die bereits vor dem Kriege bestanden, werden in allernächster Zeit wieder ihren alten Weg aufnehmen. Es würde zu weit führen, alle geplanten Neuerungen mitzuteilen. Hervorgehoben fei, daß in Zukunft von Nordosten, d. h. vom Schloß Weißensee bis zum Hermannplay Neukölln eine Verbindung ge schaffen wird. Weiter wird eine Linie von Bantom Kirche, die das Zentrum Berlins durchfährt, bis zum Görliger Bahn. hof führen. Weft hafen- Osthafen wird sich eine neue Linie nennen, vom Westhafen über Bahnhof Beuffelstraße durch das Moabiter und Hanfaviertel gehen und weiter über Brandenburger Tor , Unter den Linden , Friedrichstraße, Leipziger Straße , Spittel markt, Wallstraße, Köpenider Straße, Schlesisches Tor, Stralauer Allee, Stralau- Rummelsburg , um endlich am Stralauer Rat. haus zu enden. Eine weitere Linie wird die Berbindung zwischen Norden und Westen schaffen. Es ist das die Linie, die von der Christianiastraße, Ede Schwedenstraße, bis zum Stegliger Rathaus führt. Von der Reinickendorfer Straße Ede Schulstraße( Nauener Platz) wird eine Linie nach der Hauptstraße Ede Ebersstraße in Schöneberg führen, die das nördliche, weftliche und bayerische Biertel passiert. Auch ist eine ständige Berbindung von Bichelsdorf zum Bahnhof Lich tenberg Friedrichsfelde geplant. Bon der Brenz lauer Alflee Ede Wisbyer Straße soll eine Linie nach Wil mersdorf , Hochmeisterplat, führen. Endlich wird eine Linie Westend Krantenhaus nach Schöneberg , GustavMüller- Blag, ihren Weg nehmen.
Nun wird in der Bevölkerung mit Recht die Frage aufgeworfen werben, warum man erft jeg mit diesen Neuerungen heraus. tommt. Generaldirektor Kaufmann gab in feinen Referat darüber Aufschluß. Wir als Gesellschaft, so führte er aus, wollten erft im Auslande die prattischen Berfehrsorganisationen gründlich studieren und find dabei zu dem Ergebnis gekommen, daß nicht in allen Fällen die dort herrschenden Neuerungen, auch wenn sie noch so gut erscheinen mögen, bei uns eingeführt werden fönnen. Aber wird sind auch gleichzeitig zu dem Entschluß gekommen, daß unsere Karosserien durchgearbeitet werden müf fen. Ein Spezialmagen für den Berliner Verkehr ist unausbleiblich. Die geplanten Neuerungen find folgende: Der Fahrer erhält in Zukunft einen Meineren Blaz, der immer noch groß genug für ihn ist, so daß zwei Fahrgäste in dem bisher unbenutzten Teil des Wagens Sigpläge erhalten fönnen. Die Wagenbreite foll um 10 3entimeter Dergrößert und der Gang im Innern des Wagens verschmälert werden, so daß vier Personen in einer Reihe figen tönnen. Auf
Teilweise waren die Angeflagten geständig und suchten sich gegenseitig zu belaften. Etaatsanwaltschaftsrat Richter bezeichnete die Straftaten der Angeklagten als äußerst gemeingefährlich, da durch diese Baßschiebungen die Kontrolle der Ausländer erschwert und die Staatssicherheit untergraben werde. Er bes antragte Zuchthausstrafen. Nach sehr langer Beratung fam das Bericht, unter Borsig von Landgeschisdirektor Wachler, zu folgender Berurteilung: Wehlad erhielt wegen Amtsverbrechens 1 Jahr
Das Rundfunkprogramm.
Mittwoch, den 15. Oktober.
Außer dem üblichen Tagesprogramm: 4.30-6.25 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner Funkkapelle). Während der Pausen: Ratschläge fürs Haus". 6.30 Uhr abends: Die Funkprinzessin erzählt schwedische Märchen der Gegenwart: a) Der Butterkübel, Anna Wahlenberg . b) Die gefährliche Insel, Anna Wahlenberg. ( Die Funkprinzessin: Adele Proesler). 7.45 Uhr abends: Vortrag des Herrn Oberingenieurs H. J. Gramatzki:„ Der Liebhaberastronom, seine Leiden und Freuden. Kapellmeister an der Berliner Staatsoper. 1. Ouvertüre zur Oper 8.30 Uhr abends: Orchesterabend. Dirigent: Otto Urack , früher Die Vestalin", Spontini . 2. Ballettmusik aus„ Abenceragen", Cherubini . 3. Klarinettenkonzert, Mozart ( Solist:" Ernst Fischer. Soloklarinettist des Berl. Philharmonischen Orchesters). 4. Ballettmusik aus Orpheus und Eurydike ", Gluck- Mottl. 5. II. Rhapsodie, Liszt . 6. Meditation aus Thais", Massenet . 7. Fantasie aus der Oper La Traviata ", Verdi. Das Orchester besteht aus Mitgliedern des Berliner Philharmonischen Orchesters. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst. Sportnachrichten, Theaterdienst.
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Am Sonntag, den 12. Oktober, tagte im Landtag zu Berlin die Frauenkonferenz der Unterbezirfe Ofthavelland. Ruppin , Nieder Oberbarnim, Teltow Beestom. Genoffe Schmidt eröffnete die Konferenz und begrüßte die zahl reich erschienenen Delegierten. Als erster Referent sprach Genoffe Wiffell über Die Parteien im Kampfe mit der Re. attion": Seit der Wahl am 4. Mai, welche den Deutschnationalen eine bedeutende Stärkung brachte, find wir aus der Regierungsfrise überhaupt noch nicht herausgekommen. Die Deutschnationaler verfuchen mit aller Macht in die Regierung hineinzukommen. Der Redner schildert dann, wie das Dawes Abkommen zu stande fam. Die Internationale Rommission, die die finanzielle Leiftungsfähigkeit des Deutschen Reiches prüfte, legte sich wie folgt feft. Staatshaushalt, Eisenbahn und Industrie fönnen eine finanzielle Belastung tragen, da durch die Inflation die Schulden des Reiches, der Eisenbahn sowie der Industrie getilgt worden sind. Genosse Wissell mahni dann Stellung zur Taktik der Partei bei Erweiterung der Koalition. Die Deutschnationalen erhofften eine glatte Ablehnung. Mit Herausgabe ihrer Richtlinien wollten fie die fonfessionellen Gegenfäße zwischen Zentrum und der Sozialdemokratischen Partei verschärfen. Darauf zeigte der Referent der Bersammlung, wie ein Bürgerblock auf das Ausland wirken und schilderte die Gefahren, die er für die Räumung der Kölner Zone und des Ruhrgebietes bringen würde. Schließlich fennzeichnet der Referent die üble Haltung der Kommunisten. Mit aufmumternden Worten wandte er sich zum Schluß an die Frauen und sagte ihnen, daß die Agitation von Frau zu Frau, wozu jede Gelegenheit hat, die befte und wirksanste ist.
Dann sprach Genoffin Ryned über" Die Stellung der Frau in der Republik ": In früheren Jahren war es immer nur eine fleine Schar von Frauen, die sich in der politischen Agitation betätigten. Alle Verfolgungen und Schifanierungen be strafte man doch damals die Frauen sogar mit Gefängnisstrafen konnten sie nicht entmutigen. Noch im Jahre 1918, als die Frauen den schweren Arbeitsdienst der Männer neben ihren Haushalts pflichten leisten mußten, lehnten die bürgerlichen Parteien die For derung der Frauen auf Gewährung des Wahlrechts ab. Die Re Dolution brachte andere Berhältnisse, brachte den Frauen faft über Nacht das Wahlrecht. Die Frauen wurden gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft. Daß dieses Recht sich noch nicht ausgewirkt hat, ist die Schuld der Frauen selbst. Deshalb fordert sie die Frauen auf, jetzt überall für die Sozialdemokratische Partei zu agitieren und bittet sie, auch den Mut aufzubringen, den Kommunisten entgegenzutreten. Sie verweist auf unsere Bresse, auf die" Frauenwelt", die Broschüren und Flugblätter, die ihnen helfer bei der Agitation sein sollen.
Ausführungen. Eine rege Aussprache der Genoffinnen folgte. Nach Reicher Beifall lohnte beide Redner für ihre ausgezeichneten furzem Schlußwort der Referentin schloß Genoffin Matschte die gut verlaufene Konferenz mit der Mahnung an alle Teilnehmer, das Gehörte im Lande zu verbreiten und weiter im Dienst der Sozialdemokratischen Partei tätig zu sein.
abends pünktlich 7, Uhr, im Gesangsjaal der Sophien- Schule, Wein Sprechchor für Proletarische Feierstunden. Donnerstag, den 16. Dft., meiſterſtr. 16/17, Uebungsstunde.
Urbin
TERPENTINOLWARE
IN
GROSSEN DOSEN
UND IN MITTEL DOSEN
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ÜBERALL ERHÄLTLICH!
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