-
Berleumdungen und Lügen wider ihn( Held) nicht ent-| tung des Präsidenten des Bayerischen Berwaltungsgerichts. gegentrete. hofes ahr. Der Minister hob in seiner Ansprache seine hohe Er hatte die Verfassung beschworen; er hielt sie ertfchahung und fein startes Intereffe für den höchsten auch so wie er sie auffaßte. Wenn der Patentpatirotismus zivilen Gerichtshof Bayerns hervor und versicherte, daß er deffen feine Litaneien über schwarz- weiß- rot" und den„ gelben hohe Aufgaben jederzeit unterstützen und fördern werde. In seiner Judenstreifen" ergoß, telegraphierte dieser fönigliche Begrüßung des neuen Präsidenten erinnerte der Minister an die Staatsbeamte heil und Glückwunsch. Natürlich ließ 3eit von 1896 bis 1905, wo der Bater des Herrn von Kahr die er durch einen untergebenen Polizeibeamten eine neue Reichs- Bräsidentschaft geführt hat, die eine der glänzendsten Berinden des verfassung ausarbeiten und in den letzten Monaten seines Berwaltungsgerichtshofes genannt werden müsse. Er hoffe, daß der Generalstaatskommissariats reihte sich ein bewußter neue Präsident in die Fußtapfen feines berühmten Vaters treten Rechtsbruch planmäßig an den anderen. Dieser neue werde zur Bermehrung des Ruhmes des Berwaltungsgerichtshofes. Präsident des obersten Gerichtshofes in Verwaltungsrechts- Der Minister nahm dann dem neuen Präsidenten das vorgeschriebene fachen beging die banerische Justiz fümmert sich um solche Gelöbnis der Treue, Unparteiligteit und In. Kleinigkeiten nicht das zum mindesten dem Wortfinn nach bestechlichteit ab. Hierauf dankte Rahr für das ihm ent. gegebene Amtsverbrechen, daß er sich weigerte, mit gegengebrachte Bertrauen und bat die Beamtenschaft um ihre volle Unterstützung. ,, dieser Reichsregierung" überhaupt zu verhandeln.
-
--
Der neue Berwaltungsrichter pries unter Beschimpfungen der Reichsgewalt die freche meutereides Generals Lossom als teutsche Tat. Er ordnete rechtswidrig an, daß bayerische Steuern nicht mehr nach Berlin abgeführt werden sollten, daß in Nürnberg das Reich s bantgeld beschlagnahmt wurde, er der Gerichtspräsident brach die Justizhoheit des Reiches fo fchamlos, daß von Reichs wegen gesuchte Berbrecher durch ihn ficheres Asyl in Bayern fanden, ja zur staatlichen Hilfeleistung eigens nach Bayern berufen worden.
-
Kahr wußte, daß Pöhner durch seinen Verkehr mit Ehrhardt ein Amtsverbrechen nach dem anderen beging, er schwieg dazu. Den haftbefehl gegen Roßbach ließ dieser Richter" nicht vollziehen. Haftbefehle des Oberreichsanbalts gegen Hauptmann Heiß, der zum Berfaffungsbruch gegen das Reich aufgefordert hatte, wurden auf feinen Einspruch nicht ausgeführt. Wer am ordinärsten über die leitenden Männer in Berlin schimpfen fonnte, wurde von dem jezigen Herrn Präsidenten" zur Mitwirkung bei der Befreiung der deutschen Geele" herangezogen. Giner von diesen tapferen Bureaufraten fonnte es mit stillschweigender Zustimmung des neuen Gerichtspräsidenten wagen, den Erzberger Mördern Schuh in Bayern zu verfprechen!
M
Bei der Bürgerbräurevolution unterschied sich Kahr , der im Hitler - Prozeß unbeeidigt vernommen werden mußte, von den Ludendorff und Genoffen nur dadurch, daß er den Mut perior; denn er war der intellettuelle urheber, der wirklich Schuldige des Krieges gegen den Norden. Als es ernst wurde, riß er aus. Sein Leibjournalist umkleidete das am Tage nach dem Butsch mit den Worten:„ Sie( Kahr und Genossen) wollten sich nicht mit Menschen( Hitler und Genossen) zerfriegen, mit denen fie in so vielen Ansichten übereinstimmen und von denen sie im wesentlichen nur durch die Verschiedenheit der Meinung über das zu läffige Tempo getrennt wurden." Die Denkenden und Bissenden unterschrieben Wort für Bort das, was einer der angesehenjten Rechtslehrer der Münchener Universität über Dr. Kahr damals schrieb:„ Ein Zusammenwirten mit Hitler lag durchaus in der Linie des Verhaltens, das Kahr gegenüber dieser Partei seit ihrer Entstehung beobachtet hat. Ueber Gesegesverlegungen wurde hinweggefehen."
Dieser Dr. D. Rahr aber zog sich hinter das Drahtverhau zurüd, mobilisierte die Schergen gegen die Freunde von gestern und scheute bei diesem traurigen Handwerk selbst davor nicht zurüd, in das schwebende Gerichtsverfahren gegen Hitler und Genoffen einzugreifen.
Diefer Dr. v. Kahr ist zum Präsidenten des Obersten Berwaltungsgerichts ernannt worden! Ein jedes Wert will seine Krömung finden. Die Korruption der Ordnungszelle" fand sie in passender Bollendung durch diese Ernennung.
München , 16. Ottober( Eigener Drahtbericht.) In Gegenwart sämtlicher Beamten erfolgte am Donnerstag durch den Minister des Innern, Stüzel, die offizielle Einführung und Verpflich
In gleicher Weise verpflichtete der Innenminister im Regies rungspräsidium von Oberbayern den Nachfolger von Kahr, den neuen Präsidenten, Staatsrat von Knözinger. In dieser Ansprache forderte der Minister die Beamten auf, in erster Linie dafür tätig zu sein, die Staatsautorität zu stärten und zu stüßen. Die Regierung benötige die vorbehaltlose Unterstützung durch die Beamtenschaft und glaube auch, darauf rechnen zu können mit Rüdficht darauf, daß die gegenwärtige bayerische Regierung eine nationale fei, die niemals von der Beamtenfchaft etwas fordern werde, was mit den Grundfähen eines guten Deutschen und eines guten Bayern nicht übereinstimme.(!)
Der Spekulantenbürgerblock. Wer auf ihn hoffte!
Die Vorgänge am Anleihemarkt auf der heutigen Börse zeigen, was es mit dem Bürgerblod auf sich hat. Auf ihn rechnen nicht nur die Zollwucherer, nicht nur die Herren von der großen Industrie, sondern auch das Heer der gewissenlofen großen und fleinen Spekulanten und Börsenspieler. Ueber die Bewegung am Anleihemarkt berichtet der Börsenfurier":
Die Börse verhielt sich heute zunächst sehr zurückhaltend am Anleihemartt. Kriegsanleihe setzte sogar fchwach mit 540 Milliarden ein. Dann tam wieder Leben in den Markt, als an die Börse Nachrichten gelangten, wonach die Regierungs umbildung unter Einbezug der Deutschnatio nalen gelungen sei, indem das Zentrum sich endgültig für den Bürgertlod urb die Demokraten für Neutralität erklärt hätten. Daraufhin sprang der Kurs der Kriegsanleihe auf 600 Milliarden Prozent. Später war er wieder 560 Milliarden, da sich diese zunächst recht bestimmt auftretenden Ge. rüchte nicht bewahrheiteten."
Die Anleihespetulanten erwarten also vom Bürgerbloc eine Lösung der Aufwertungsfrage, die den durch die Inflation Geschädigten, die nicht mehr im Befihe der entwerteten Anleihen sind, nichts gibt, um so mehr aber jenen Spetu lantenkreisen, die die entwerteten Anleihen aufgetauft haben, um damit Spekulationsgeschäfte auf Kosten der Geschädigten und der deutschen Steuerzahler zu machen. Brotwucherer und Spetulanten das sind die Interessenten des Bürgerblods. Volk und Reichswehr . Ein Erlaß des Generals Seedt. General v. Seedt hat einen Erlaß an die Reichswehr gerichtet, in dem er die unbedingte Neutralität allen politischen Strömungen gegenüber, soweit fie nicht den gewaltsamen Umsturz betreiben", und Hilfsbereitschaft gegen jedermann als die Grundlagen für das Berhältnis der Reichswehr zur Bevölkerung bezeichnet. In dem Erlaß heißt es:
Die völlige Unparteilichkeit ist der Grundstein des Bertrauens. Ich kann deshalb nicht oft und eindringlich genug jedem Angehörigen des Reichsheeres diese überparteiliche Haltung einprägen, die
Der Unbekannte: Anrufen? So etwas telephoniert man doch nicht. Krause: Haben Sie denn gar nichts bei fich? Keine Mitgliedstarte der spanischen Partei?
Der Unbekannte: Mitgliedstarte? Nein, aber ein EmpIn der RPD.- Bazzentrale in Neuköün wurde, laut amtlichem fehlungsschreiben vom Auge Moskaus " in Paris an die hiesigen
Bolizeibericht, eine volle Registratur mit 40 verschiedenen Mappen und Listen der bereits ausgestellten Bäffe und Scheine vorgefunden.
-
Ort der Handlung: Berliner Paßfälschungszentrale der KPD . Personen: Krause( Bezirksfetretär der illegalen Zentrale für das Wirtschaftsgebiet Groß- Berlin). Der Unbekannte. Krause( padt feine Frühstücksstullen aus): Noch zwei Stunden dann sind meine acht Stunden' rum. Dann friegt die Olle was von mir zu hören: schon wieder Harzer Käse! Ich hab' ihr schon' mal
gefagt, daß das keine Ersparnis ist, da ich dann meinen Durst löschen
muß. Alfred, hol' mir' ne Weiße... Alfred!... A1 - freed! Wo bleibt denn der Bote? Diefe verfluchten Jugendgenoffen! Reine Disziplin im Leibe. Laufen ab und davon, wann es ihnen paßt. Da hol' ich mir lieber einen vom Arbeitsnachweis ber pariert. Jetzt muß ich mir selbst die Weiße holen.( Schließt sorgfältig ein halbes Dutzend Fächer und schickt sich an, mit dem Weißbierglas in der Hand fortzugehen, als die Tür plöglich aufgeht.)
Der Unbekannte( tritt ein, höchst aufgeregt, mit startem ausländischen Akzent): Sind Sie der Genosse Krause?
Krause: Wer sind Sie denn? Haben Sie sich anmelden laffen? Wozu ist denn ein Bote vor der Tür da?
Der Unbekannte: Was für ein Bote? Krause: Ach so, richtig! Berfluchier Alfred! Jebenfalls hätten Sie warten sollen, bis man Sie, anmeldet. Das ist fein Benimm! Der Unbekannte( ungeduldig): Sind Sie also der Genosse Krause?
von jeher ein Kennzeichen für die beste Diplomatie des Staates ge wefen ist. Es soll und darf nicht vorkommen, daß sich Bevölkerungs. freise wegen ihrer politischen Einstellung von der Reichswehr benach teiligt glauben. Jeder Deutsche, gleichgültig welcher Barteirichtung, soweit er nur im guten Sinne des Wortes national empfindet, hat Anspruch auf gleiche Behandlung durch die Reichswehr . Der milia tärische Ausnahmezustand hat der Reichswehr reichlich Gelegenheit gegeben, sich hilfreich auf allen Gebieten zu betätigen. Ich möchte auch heute nochmals meinen Dont und meine Anerkennung für die Hilfstätigkeit der Reichswehr zum Ausdruck bringen. aber bei diefer Gelegenheit vor einem Uebermaß warnen. Es darf nicht dahin kommen, daß das Reichshrer, und sei es aus noch guten Beweggründen, eine Art Schautruppe zum Vergnügen der Einwohner wird. Wir haben feine laute Bropagandoftellung nötig. Die beste Propaganda liegt in ernster Pflichterfüllung und stiller aufopfernder Arbeit im Dienste der Allgemeinheit und des Bater landes. Ich bitte, in Zukunft auch diesem Gesichtspunkt Rechnung zu tragen.
Ich muß
Der Aufruf spricht eine flare Sprache. Indem General D. Seedt von jenen Verbänden abrückt, die auch heute noch mit dem Gedanken des gewaltsamen Umisturzes spielen oder ernstlich an ihm festhalten, gibt er dem Wort national eine nicht mißzuverstehende Bedeutung in dem Sinne, wie er dem Reichstanzler Marg bei seinem Bemühen um eine alle verfassungstreuen Parteien vereinigende Koalitionsregierung porschwebte. Es ist anzunehmen, daß der Erlaß in allen Kreisen der Reichswehr verstanden, und zu wünschen, daß nach ihm gehandelt wird.
In einem Protest gegen die österreichische Maßnahme, Hitler die österreichische Staatsbürgerschaft abzuerkennen, leistet sich die Deutsche Zeitung" einen Angriff auf die heiligsten Gefühle des Zentrums:
,, Denn gerade dieses Vorgehen gegen Hitler zeigt, daß der bis. her in weiten völkischen Kreisen verbreitet gewefene Glauben, nur Juda sei der Hauptfeind, ein Irrwahn war. Auch Rom stand unter den Feinden des deutschen Bolles schon wiederholt in gleicher Reihe. Es ist bitter, dies auszusprechen, aber es muß gesprochen werden."
Diese Spielart der Deutschnationalen möchte gegen das Bentrum fulturkämpfen, während die Deutschnationale Partei fich mit dem Zentrum in eine Regierung fehen wollte. Die eine Spielart der Deutschnationalen will der anderen durch die Bosheit gegen das Zentrum den Weg zu den Ministerfesseln versperren. Welche Spielart aber würde im Bürgerblock fommandieren?
Koalitionskandidat Kultusminister Dr. Hellpach. Sandtag tritt am 7. November zur Wahl des Staatspräsi Karlsruhe, 16. Oftober.( Eigener Drohtbericht.) Der badische benten für das Jahr 1925 zusammen. Da in Baden in der Belegung des Amtes des Staatspräsidenten unter den brei Roaltionsparteien jedes Jahr ein Bechiel eintritt, ist der jetzige Reibe, nachdem für das laufende Jahr das Zentrum den Staatspräsidenten in der Berion des Finanzministers Dr. Köhler geftellt hat. Die Wahl Dr. Hallpachs durch die Koalitionsparteien ist gesichert. Damit findet auch eine Erörterung ihren Abschluß, die in der Presse darüber geführt wurde, ob die Demotraten auch ferner im jährlichen Turnus das Amt des Staatspräsidenten erhalten sollen, obwohl fie nur 7 Mann starf im Landtag vertreten find. oder ob das Zentrum mit seinen 34 Mitgliedern dauernd den Staatspräsidenten stellen soll.
demokratische Kultusminister Dr. Hellpach an der
schöffengericht in Frankfurt a. M. verurteilte die Lehrer Schlicht
Nationalistische Flugblaffverteiler verurteilt. Das Bezirks und Heldmann aus Schaafbeim zu vier Wochen und rei Monaten Gefängnis. Die beiden hatten durch Verteilung von Flugschriften unter den Schupobeamten für die Nationalistische Bartei Propaganda gemacht, zu einer Zeit, da diese verboten war.
Krause: Quatsch!( Streng und mißtrauisch): Sie scheinen mir auch so einer mit linken Abweichungen zu sein? Das ist bei uns wieder passé. Dder sind Sie gar ein Syndikalist? Kommt mir bald so vor: die gibts gerabe in Spanien . Ich fenn' ja meine Internationale. Sind Sie Syndikalist, ja oder nein?
Der Unbekannte: Ich hab' eine Bombe geworfen... ich werde stedbrieflich verfolgt.
Krause: Sind Sie Syndikalist? Sie antworten gar nicht mehr! Ich muß mir für diesen Fall neue Instruktionen holen. Kommen Sie morgen wieder, nicht zu früh und nicht zu spät. Und
Genossen. Natürlich ganz allgemein gehalten.. Krause( mißtrauisch): Ganz allgemein? Der Unbekannte: Natürlich! Da haben Sie es. Krause( wirft einen Blick auf das Schriftstück): Was ist das: mit dem dritten Lichtbild! Auf Wiedersehen!...( Drängt den Unfranzösisch oder russisch ?
Der Unbekannte: Russisch.
Krause( befriedigt und plöhlich freundlich): Ruffisch? Dann it's jut. Stecken Sie wieder ein. Jetzt sind Sie legitimiert.
Sehen Sie sich, Genosse.
Der Unbekannte: Da sind zwei Photographien Krause( hat sich an seinen Schreibtisch niedergesetzt): Zwei? Ich brauche drei!
Der Unbekannte: Ich dachte, zwei genügen, für die Behörden. Krause: Für die Behörden schon, aber für unsere Registratur! Der Unbekannte( mit leisem Unbehagen): Für Ihre Registratur??
befannten zur Tür hinaus.) Was haben die für' ne poln sche Wirt Kassenschrank.) Alfred! AI- freed!( Stimme draußen: Ja!) Verschaft in Spanien : Sicher feine Registratur!!!( Schließt wieder den fluchter Bengel, hol mir endlich meine Weiße...
Naviculus.
Unfer neuer Roman. In der heutigen Nummer beginnen wir mit der Veröffentlichung des Romans„ Der Mittelweg" aus dem Englischen von Sir Philipp Gibbs. Dieser Roman hat bei seinem Erscheinen in England sensationelles Aufsehen erregt und den Ruhm seines Verfassers begründet. Seine Bedeutung liegt, abgefehen von dem literarischen Wert der Darstellung, vor allem in der interessanten Milieuschilderung. Die Handlung führt nämlich den Leser durch eine Reihe europäischer Länder und gibt Gelegenheit, die Der Unbekannte: Was fangen Sie denn mit dem dritten Nachkriegszustände in England, Irland , Frankreich , Deutschland , Bild an? Rußland in eigenartig gefehenen, padenden Bildern vorzuführen.
Krause: Natürlich; Ordnung muß sind!
Krause( streng und fachlich): Wird alles hier gesammelt ( schließt einen Tresor auf und entnimmt daraus eine Mappe): Gin ganzes Album ist schon beinahe voll!( Stolz.) Ja, so arbeiten wir in Deutschland ! Ra, das dritte Bild müssen Sie sich nachher be sorgen. Gehen Sie zu Wertheim oder Tiez. Ist nicht teuer. EinstDer Unbekannte: Das werde ich Ihnen gleich berichten. weilen wollen wir die Sache so vorwärts treiben. Also: ich nehme Sind Sie Krause? Man hat mich an Krause verwiesen. Protokoll auf( liest nach einem Formular vor):„ Es erscheint hier der Krause: Ber? Genosse..."?
Krause: Wer sind Sie den...
Der Unbekannte: Die illegale Zentrale der spanischen KP. Krause: Rann jeder fagen
Der Unbekannte:... hat mir die Adresse des Genossen Rechtsanwalts... gegeben und der schickt mich hierher.
Krause: Haben Sie' was Schriftliches?
Der Unbekannte( erftaunt): Schriftliches?( Mit leiser Gimme): Ich habe in Bilbao eine Bombe auf ein Mitglied des Disettoriums geworfen... bin geflüchtet... soll nach Mostau... Krause: o steht das geschrieben?
Der Unbekannte: So etwas schreibt man doch nicht auf. Krause: Na, ich muß doch irgendeine Unterlage haben! Ich werde gleich den Rechtsanwalt 5... anrufen und fragen, ob es wahr ist, daß Sie eine Bombe geworfen haben und nach Mostau müffen.
zuerst!
Der Unbekannte: Sagen wir: Benjamino Cabreras. Krause: Nicht: Sagen wir"! Den richtigen Namen Der Unbekannte: Den richtigen?? Wozu brauchen Sie ihn?? Krause: Himmelherrgottfatrament! Menschenstind, was haben Sie für' ne lange Leitung! Für die Registratur! Das ist die andere Mappe, ganz voll, mit laufenden Nummern. Und da werden die Bernehmungsprotokolle gesammelt, mit den richtigen Unter schriften und dem revolutionären Ehrenwort, daß die Angaben zutreffen. Kinder, kennt Ihr denn in Spanien gar keine Drd nung?
Der Unbekannte: Das ist doch bürgerliche Ordnung, teine revolutionäre.
Europäischer Abend. Mary Schneider , eine junge Bor frogstünstlerin, unternahm im Meistersaal einen bedeutungsvollen Versuch: Sie sprach, frei aus dem Gedächtnis, Dichtungen der pier Weltsprachen im Original. Englische, französische und russische Lyrit, im brüderlichen Verein mit deutschen Gedichten, schloß sich zu einem harmonischen, völkerüberbrückenden Hymnus zusammen und zeigte der Kunst ihren ewigen, wichtigsten Wert: Die Fähigkeit, Grenzen aufzulösen, Verstehen und Frieden der Welt zu fördern. Geschicht wußte die Vortragende auch die der Fremdsprachen nicht mächtigen Hörer durch vorangehende turze Inhaltsangaben für die Rhythmen der europäischen Lnriter zu gewinnen, von denen die Gedichte eines Byron, Edgar Allan Poe , Hugo, Verlaine und der Russen Puschkin und Gogol besonders gefielen. Den Beschluß des interessanten Abends bildete, meisterlich gesprochen, ein Abschnitt aus W. B. Ernst Tollers Schwalbenbuch".
Die Freigabe französischer Dramen. Wir hatten fürzlich auf den unhaltbaren Beschluß des Bühnenvereins hingewiesen, nach dem immer noch die Aufführung französischer Bühnenstücke verboten ist. Jetzt wird bekanntgegeben; Der Deutsche Bühnenverein und hoben seinerzeit gemeinsam beschlossen, französische und belgische der Berband Deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnentomponisten Bühnenwerte für die Dauer der Ruhrbesehung von den deutschen Theatern auszuschließen. Obwohl die Räumung noch nicht vollzogen ist, sind beide Organisationen nunmehr angesichts der ein