die kommunistische Suppe auszulöffeln. So fagte ber Kommunist| Kaspar u, a wörtlich:„ Wir haben nicht zu untersuchen, ob die Arbeiterschaft, die wir auffordern( fofort in den Kampf zu ireten), auch die Kraft für diesen Kompf hat. Das ist von untergeordneter Natur. Wir müssen den Kampf chen verbreitern; alles andere ift Nebensache."
Nach diesem Rezept wurde schließlich mit Zweidrittelmehrheit eine Entschließung angenommen, in der die Arbeiterschaft der BBMI.- Betriebe aufgefordert wird, sofort den Kampf oufzunehmen für eine Erhöhung der Löhne um 30 Pf. pre Stunde.
Im Gegensatz zu diese: Entschließung wurde jedoch dann der Betriebsrat einstimmig aufgefordert, mit der Direktion in Berhand lungen einzutreten, um den Konflikt aus der Welt zu schaffen. Eine dritte Entschlichung, die die Arbeiter der Eisengießerei und der Ab. teilung in der Sidingenstraße auffordert, in den Solidaritätsstreit zu treten, wurde überhaupt nicht zur Abstimmung gebracht.
Der ganze Konflift ist entstanden, weil die unorganisierten Kranführer wieder einmal aus der Reihe tanzler, mas die Direk tion benutzte, um die gesamte Belegschaft auszusperren. Nun drängen sich die kommunistischen Klamaufbrüder der ausgesperrien Arbeiterschaft cuf, um die Verwirrung und Zersplitterung, Sie unter ihnen herrscht, in die Belegschaft hineinzutragen. Bas aus diefer wird, ist den Kommunisten Nebensache". Es läge im Interesse der Belegschaft, diefen Leuten, die sie bereits einmal abgeschüttelt hat, ein für allemal die Tür zu weisen und den Metallarbeiterverband bzw. den Verkehrsbund cllein mit der Regelung des Konflikts zu betrauen. Boraussetzung ist allerdings, daß alle Arbeiter freigewerkschaftlich organisiet sind und Disziplin halten.
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Unternehmermora!.
Ins wird geschrieben:
Im Jahre 1919 wurde der große Streit in der Metallindustrie durch ein Abkommen abgeschlossen, das u. a. vorfah, daß Maßrege fungen nicht stattfinden dürfen. Selbstverständlich haben sich die Unternehmer an dieses Abkommen gehalten. Wo Streifende nicht wieder eingestellt wurden, lag es nur an den veränderten Wirt schaftsverhältnissen". Daß dabei gerade bei der Firma Siemens fo gut wie alle Funktionäre auf der Strede blieben, war nur ein Rufall", den niemand mehr bedauerte als die maßgebenden Herren ter Firma feibst. Nur die voreingenommenen Arbeiter vermuteten Absicht dahinter und verklagten die Firma. Bor Gericht erklärten alle Bertreter der Firma Siemens, an ihrer Spike der Generalbevollmächtigte Dr. Lange: Meine Herren! Wir weisen ganz energisch den Vorwurf zurück, daß wir irgend jemand wegen seiner Tätigkeit als Funktionär entlassen oder ihm sonstige Schwierigkeiten gemacht haben." Solchen im Brustton der Ueberzeugung vorgetragenen Erflärungen fonnte sich das Gericht nicht entziehen und wies sämtliche Klagen ab.
Seitdem find 5 Jahre vergangen und nun passierte vor einigen Lagen folgendes: Ein Schloffer, 1919 als Funktionär zufällig" auch nicht wiedereingestellt, wird vom Nachweis zur Firma Siemens vermittelt. Alle Formalitäten sind schon erledigt, der Schlosser von Meister und Obermeister fachlich auf Herz und Nieren geprüft und als geeignet befunden, als plötzlich der Einstellungsbeamte fragt: ,, Waren Sie schon mal bei Siemens und wann?" Als er hörte 1919, wurde, er stußig, verschwand für 5 Minuten und fam wieder mit dem Bemerken: Sie sind für uns nicht geeignet." Als der
Schloffer auf die Prüfung durch den Meifter hinwies, wurde dieser verlegen und stotterte schließlich: Ja, ich darf Sie nicht einstellen; warum, werden sie ja wissen."
Der Schlosser hat nun weder gestohlen, noch ist er sonstwie mit jemand in Konflikt geraten und findet feine andere Erklärung für feine Nicht wiedereinstellung, als seine Tätigkeit als Funktionär im Jahre 1919.
Wie will die Firma Siemens ihr Verhalten von heute mit ihren feierlichen Erklärungen vor den Gerichten damals in Einklang bringen? Und in welcher Zeit verjährt nach Ansicht von Siemens das„ Verbrechen" ber Interessenvertretung der Arbeiterschaft? Die Antwort müßen die Metallarbeiter felbft dadurch geben, daß sie sich restlos zusammenschließen, um in Zukunft ein derartiges Auftreten Dieser Herren unmöglich zu machen.
Unerhörte Lohndrückerei.
Sämtliche Löhne auf die Hälfte herabgesetzt.
London , 25. Oktober. ( Tul.) Der russische Bolfstom missar für den Außenhandel, Krassin , hat der Handelsdelegation in London und der russisch- englischen Gesellschaft Aeros" die weisung erteilt, die Gehälter der Angestellten um 50 Pro3. zu fürzen. Die Angestellten haben dagegen Einspruch erhoben.
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Dieses brutale Berhalten der Sowjetregierung steht ohne Beispiel da. Wir erwarten, daß die„ Rote Fahne", die gestern noch verfündete, sie kritisiere scharf die Fehler der eigenen Parteigenossen, gegen diese faltschnauzige Lohnreduzierung flammenden Protest erhebt.
Theater der Woche.
Bom 26. Oftober bis 3. November 1924.
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Bolfsbühne: 26., 27. und 3. Schneider Bibbel. 28., 29., 1. und 2. Des arme Konrad. 30. und 31. Bafantasena. Deutsches Theater : 27., 28., 30., 31. und 2. Die heilige Johanna. 29., 1. und 2. Didicht. Rammerspic: Die tote Tante und andere Begebenheiten. Die Komödie: Ab 1. Der Diener zweier Herren. Leffing- Theater: Wien gib ağt! Theater in der Königs gräger Straße: Biktoria. Erio XIV. Deutsches Opernhaus: 26. Die Meistere finger von Nürnberg . 27. Tosca . 28. Die Jüdin. 29. Der fliegende Hol länder. 30. Die Rauberflöte. 31. Der Troubadour. 1. Mignon. 2. Die Fledermaus. 3. Die Bohème. Großes Schauspielhaus: An alle Opernhaus: 26. 8wingburg. 27. Boheme. 28. Rosenkavalier . 29. Festvorstellung für die Funkstunde. 30. Galone. 31. Lohengrin . 1. Mona Lisa . 2 Goaz gräber. 3. Troubadour . Oper am Königsplay: 26. Galome. 27. Masten. ball. 28. Tiefland. 29. Tosca . 30. Swingburg. 31. Madame Butterfly . 1. Der fliegende Solländer. 2. Freischüz. 3. Der Waffenschmied. Sajan spielhaus: 26., 30. und 2. Wallensteins Tod . 27. und 31. Beer Gynt. 28. Die Journalisten. 29. und 1. Wauensteins Lager. 3. Fauft, 1. Seil. Schiller. Theater: 26. Maria Stuart . 27. Fuhrmann Henschel. 28., 31. und 2. Alts Berliner Boffenabend. 29. und 1. Dottor Klaus. 30. und 3. Torquato Tafo. Große Bollsoper im Theater des Westens: 26., 29. und 3. Don Juan . 27. Boris Godunom. 28. und 1. Carmen. 30. Gamson und Dalila. 31. Die Barents braut. 2. Martha. Renaissance Theater: Therese Naquin. Die Tribüne: 27. bis 30. Der einfame Weg. Ab 31. Der haarige Affe. Deutsches Künstler. heater: Der Tanz um die Liebe. Komödienhaus: 26, bis 31. Der unwider. fichliche Raffian. Ab 1. Sarussell. Berliner Theater: Der füße Ravalier. Intimes Theater: Liebeskonzern. Tempo Tempo!! 3hr Bett ist befekt. Trianon- Theater: Lolott'. Refibenz- Theater: Die vier Schlaumeier. Zentral Theater: Der G'missenswurm.- Theater in der Kommandantenstraße: 26. bis 30. Mister Globetrotter. 31. Geschlossen. Ab 1. Wenn man verliebt ist. Dramatisches Theater: 27. Donna Diana . 28. Romödie um Rosa. 29. bis 31. Demetrius. Rommstunde. 1. bis 3. Robert Guiskard Komische Oper: Das hat die Welt noch nicht geseh'n! Luftspielhaus: Die Zwillingsschwester. Metropol- Theater: Gräfin Mariza . Reues Operetten- Theater: Borstadttheater. Thalia- Theater: Zigeunerliebe . Theater am Rollendorfplag: Die Gelichte Gr. Hoheit. Theater am Kurfürstendamm : Serr Pipagran fährt nach Baris. Aleines Theater: Ein idealer Gatte. Wallner- Theater: Uriel Acosta . Walhalla Theater: Barieté- Borstellung. Rose- Theater: Alt- Heidel. berg. Rafino Theater: Gatan Beib. Neues Theater am Roo: Die Frau ohne Schleier. Theater im Admiralspalaft: Roch und Noch! Theater: Das lachende Berlin . Rachmittagsvorstellungen. Bolksbähne: 26. und 2. Der Seimatlofe. Die Reche des verhöhnten Liebhabers. Deutsches Theater : Kammerspiele : 2. Frühlings Erwachen. 2. Rabale und Liebe. Großes Schauspielhaus: 2. Candida. Schiller Theater: 26. Tartuffe. Intimes Theater: 26. Wotans Abschied. Diplomat im Dienst. Der blaue Bnjama. Trianon- Theater: Hänsel und Gretel. Zentral- Theater: 26. und 2. Moral. 1. Jugendvolksbühne: Was ihr wollt. Theater in der Kommandantenstraße: 26. und 2. Die Mädels von Davos . Kleines Theater: 1. Schneewittchen. Rose- Theater: 26, Minna von Barnhelm. Berantwortlich für Bolitik: Ernst Reuter ; Wirtschaft: Artur Gaiernus; Gewerkschaftsbewegung: Fr. Chlorn; Feuilleton: Dr. John Schilowski; Lotales und Sonstiges: Friz Karstadt ; Anzeigen: Sh. Glode; sämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. 5. S., Berlin . Drud: Vormärts- Buchdruckerei und Berlagsanstalt Baul Singer u. Co.. Berlin SW 68. Lindenstrake 3.
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( TU.) Wie das Journal" aus Brüssel Schauspielhaus: 2. Der Vogelhändler. meldet, beschäftigt sich die Regierung augenblicklich mit der Erhöhung der amtengehalter. Ein Plan, der dem Ministerrat zur Billigung überreicht worden ist, sieht eine Erhöhung des Budgets um 175 Millionen sowie die Schaffung neuer Steuern vor.
Bei der nordwestlichen Gruppe deutscher Stahlindustrieller wurde am Freitag unter dem Vorsitz des Reichskommissars Klostermann folgender Schiedsspruch gefällt: Die tarifmäßigen Gehaltsfäße werden in allen Gruppen um 10 Brez. erhöht, und zwar ab 1. Oftober dieses Jahres. Die sozialen Zulagen bleiben in alter Höhe beſtehen. Erklärungsfrist bis Dienstag nächster Woche.
Schwedischer Candarbeiterstreit. In Südschweden ist der schon angefündigte Bandarbeiterstreit ausgebrochen, der größte Konslift, den die schwedische Landwirtschaft bis jetzt erlebt hat. Auch die Ruh hüter und Milchmädchen streiken.
Angeßellte der Speditionsbianche. Der ab 1. Oktober gültige Mantel. tarifvertrag, welcher bie Gehalts- und Arbeitsbedingungen der Speditions. angestellten enthält, ist beim Zentralverband der Angestellten, Belle- AllianceStraße 7/10, aum Breife von 0,20 M. erhältlich.
Angestellte der Briefumschlagbranche. Für die Monate Oftober, November, Dezember und Januar ist ein neues Gehaltsabkommen vereinbart worden. Die errechneten Tarife find im Bureau des Zentralverbandes der Angestellten, Belle- Alliance- Str. 7/10, erhältlich.
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