Ein preußisches Städtebaugesetz.
Lockerung der Großstädte.
Die Wohnungsfrage, eine der Schicksalsfragen des deutschen Bolles, wird im Laufe des nächsten Jahres für das wirtschaftliche und soziale Leben Deutschlands ganz besondere Bedeutung haben. In gewerkschaftlichen Kreisen rechnet man damit, daß das Baugewerbe im tommenden Frühjahr eine Belebung erfahren wird, wie sie seit langem nicht mehr da war. Man führt diese Annahme darauf zurüd, daß das Haupthindernis für die Belebung der Wirtschaft, die Geldbeschaffung, schon jetzt Ansäge zur Besserung zeigt. So erfolgen z. B. bereits Millionenangebote für Hypotheken zu 6 Proz
Unter diesen Umständen ist das gegenwärtig von Preußen porbereitete Städtebaugese z bedeutungsvoll. Es dürfte für die übrigen deutschen Länder in der Betonung der sozialen und fulturellen Gesichtspunkte bei der Bautätigkeit vorbild lich sein. Seine Bearbeitung erfolgt zurzeit im preußischen Bohlfahrtsministerium.
bildes und eine Entlastung der Wohnungs Das Gesez versucht eine Aufloderung des Stadt zentren der Großstädte herbeizuführen. Das Gesetz will dafür sorgen, daß im Weichbild der Städte nach vollswirtschaftlichen, kulurell- ästhetischen und hygienischen Gesichtspuntten gebaut und gesiedelt wird. Es dürfen nicht mehr wie bisher landwirtschaftliche Betriebe, Fabriken, Wohnungen und Berkehrsanlagen planlos ineinander vermengt werden. Die nur auf hohen Profit abzielenden rein privatwirtschaftlichen Gesichtspunkte sollen bei der Aufschließung des Baugeländes nicht mehr entscheiden, ob und wie hier ein Wohnhaus und dort eine Fabrit gebaut wird. Es ist ferner Vorsorge getroffen, daß planmäßig aufgestellte große Aufschließungs- und Bebauungspläne der Gemeinden die Baugliederung im Weich bild der Städte bestimmen, landwirtschaftlich genutzte Bezirke, Industriebezirke, Flächen für Wohnhäuser, Gärten und Sport pläge abgrenzen, um die Siedlungen der neuen Flachhäuser, bie on die Stelle der früheren Mietstafernen treten follen, Gürtel von Gärten und Aderland, Rasenflächen und Maldgebiete gezogen werden. In der Nähe der Großstadt entsteht so eine Art Kleinstadt , in die vor allem die Bevölke rung der Hinterhäuser abftrömen wird. Das Gesetz wird den Gemeinden und Gemeindeverbänden unter Abgrenzung der Kompetenzen die notwendigen Handhaben geben, um die Durchführung der großen Siedlungs- und Bebauungspläne gegenüber den Interessentengruppen zu erzwingen.
Die erste Spielwarenschau.
Der Weg bis Weihnachten ist noch weit durch viele Wochen, und der Winter mit Rätte läßt hoffentlich noch lange auf sich warten. In den Warenhäusern bei Tietz aber ist bereits Weihnachsstimmung. Kinder an der Hand von Eltern, die bewundernd durch die Spielwarenausstellung mandern, geben bereits ein durchaus weihnacht liches Bild. Diese erste Spielwarenfchau ist nun aber wirklich etwas ganz anderes und etwas ganz neues auf dem Gebiet der Ausstellung von Spielmaren, und ist Kultur und Kulturhistorisches zugleich. Aus dem Erzgebirge , dem typischen Land der Spielzeugverfertiger, sind Männer, Frauen und Kinder nach Berlin gefommen, wo sie im Warenhaus in der Leipziger Straße gewisser. maßen angesiedelt werden und vor den Augen des erstaunten und intereffierten Bublifums die Spielwaren anfertigen. Man fann hier ben Werdegang eines Spielzeugs vom Baumstamm bis zur Vollendung verfolgen. Es ist erstaunlich und wahrhaft verblüffend, wie schnell, wie einfach und mit wie wenigen Handgriffen nur aus einem Stückchen Holz ein Schäfchen, ein Bäumchen, ein Häuschen oder ein Büppchen entsteht. Nicht nur die Erwachsenen schauen verwundert im Märchen, wenn fie fehen, wie aus dem Nichts in ganz furzer auf die Herstellung des Spielzeugs, auch die Kinder befinden sich wie Zeit ein zierliches fleines Spielzeug wird. Und als Volksspielzeug fann man alle diese tausend Sachen und Sächelchen ansprechen. Denn diese Bäumchen und Häuschen und Büppchen, diese feinen und zierlichen Flugzeuge, Schaufeln und anderer Tand find für 10 und 20 Pfennig das Stüd zu erfaufen. Freilich, ein trauriger Nebengeschmad ist dabei, und ein recht troftloser Gedante. Was verdient der Arbeiter und die Arbeiterin? Unwillkürlich schweifen die Blicke nach jenen armseligen Hütten im Erzgebirge , wo ärmste unserer Boltsgenossen jahraus, jahrein in niedrigen Hütten sizen und für ein paar Pfennige all die tausend Bierlichkeiten schnigen.
Die Spielwarenschau ist in wirkungsvollster Weise dekorativ aufgemacht. In dem Hauptraum im dritten Stod stehen überlebensgroße Engelsfiguren, als wachten sie über all hen Schäzen, und an den Seiten sind, sehr hübsch aufgebaut und plastisch herausgebildet, Szenen aus dem deutschen Märchen hingestellt. Daneben sieht man in Schränken Arbeiten aus den Staatsfachschulen in Grünhainichen und Seiffen im Erzgebirge , in denen unter Leitung von Profeffor Seifert in Grünhainichen Spielwaren gefertigt werden. In einem anderen Schrank mieber stehen die Spielsachen, steht sogenanntes Volkskunftspielzeug aus dem Spielwarenmuseum ber Staatsfachschule in Grünhainichen , und der Liebhaber von Kunsthistorischem fann hier interessante Bergleiche mit dem Heute anstellen. Die Spielwarenschau bleibt vierzehn Tage aufgebaut.
Das Rundfunkjubiläum.
Es handelt sich hier um eine Frage, die die Lebensintereffen des Großstadtproletariats berührt. Es gilt, bei den kommenden Wahlen dafür zu sorgen, daß in der neuen Bauperiode vor allem für die Wohnungslosen, für das Proletariat gebaut wird. Wohl hat Berlin z. B., wie wir erfahren, den bedeut famen Beschluß gefaßt, daß das Hinterhaus als Woh nung verschwinden soll, und teine neuen Wohnhinter häuser geschaffen werden dürfen. Allein erst ein starter Erfolg der deutschen Arbeiterpartei, der Sozialdemokratie, bei den Wahlen wird dafür sorgen, daß nach dem Muster der von Sozialdemokraten geleiteten Baugenossenschaften durch die Befihende des Reichsfuntverbandes, Dr. Bo B, darauf hin, daß in 3u reitstellung von Hypotheken mömöglich bis zu 90 Broz. der Baukosten auch Häuser für das Proletariat geschaffen werden, in die dann die Abwanderung aus den Hinterhäusern erfolgen
fann.
Erst durch die Lösung der Wohnungsfrage wird auch der Achtstunden tag seine volle Wirkung für die geistige und feelische Hebung ds Proletariats entfalten fönnen. Sind doch mit der Einführung des Achtstundentages in Paris nicht meniger als 300 000 Arbeiter nach den Vorstädten abge mandert, um sich dort fleine Häuser zu kaufen oder zu bauen.
Der Schnaps ist wieder da!
Aber mit kommunistischer Marke.
handelte, noch nicht genau festgestellt perben. Er selbst trieb sich nach seiner Flucht am Bahnhof Grunewald in Eichkamp herum. Als man ihm dort auf die Spur fam, fuhr er nach Schlesien , rro er in feinem Heimatdorfe eine Braut hatte. Aber auch hier war icines Hier endlich ist es gelungen, auf die Ausschreibungen der KriminalBleibens nicht lange. Er zog mit feiner Geliebten nach Breslau . postdienststelle hin, den Ungetreuen zu verhaften. Trotz der gewiß großen Summe, die er erbeutet hat, war in den jungen Haushalt wieder Not und Elend eingefehrt. Ein anderer Boftbeamter Ostar Winter aus der Flottwellstraße unterschlug bei seinem Ami ebenfalls Briefe, in denen er Geld vermutete. Doch seine Beruntreuung wurde sofort entdeckt und er selbst verhaftet.
Aus der kommunalen Arbeiterfürforge.
Im Berwaltungsbezirk Wedding wurde das Arbeitsamt von Mitgliedern der Berliner Bemerffchaftstommission besucht. Die Gäste wollter hauptsächlich eine für Schüßlinge der Erwerbslosenfürsorge geschaffene besondere Fürsorgeeinrichtung fennen lernen, eine dort vor kurzem eröffnete Schuhreparaturwertstätte. An der Besichtigung nahmen auch Mitglieder des Bezirksamtes übernahm die Führung der Besucher. Webbing teil, unter ihnen Bürgermeister Genosse Leid. Der Dezernent des Arbeitsamtes Wedding, Stadtrat Genoffe Fabiunte,
Das Arbeitsamt Wedding benußt auf dem Grundstüd Bante straße 47 ein leer gewordenes Schulhaus. In ihm sind die Bureaus der Erwerbslofenfürsorge für Wedding untergebracht, bazu das Berufsamt Nord, das die Verwaltungsbezirte Wedding, Bantom ftätte. und Reinickendorf versorgt, und nun auch die Schuhreparaturwerf Berufsamt. Hier wird den aus der Schule zu entlassenden Einen furzen Besuch machten die Gäfte zunächst dem Kindern und ihren Eltern der nötige Rat darüber erteilt, welchen Beruf der Junge oder das Mädel bei möglichster Berücksichtigung der Fähigfeiten, der Neigung, des Gesundheitszustandes usw. ergreifen tönnte. Die Räume des Berufsamtes- ein fleiner Raum für Anmeldung und Aufnahme, getrennte Warteräume für Knaben und Mädchen, ein paar Zimmer für die Berufsberater sind in noigedrungener Aussehen besonders den Zimmern für die Berufsberatung zu geben, Schlichtheit hergerichtet. Man hat sich aber bemüht, ein freundlicheres in denen die Kinder allein oder von ihren Eltern begleitet dem Berufsberater hre Wünsche vortragen und er mit ihnen die Mög lichkeit der Wahl des einen der des anderen Berufes eingehend und sorgsam bespricht. Seit Mai dieses Jahres hat das Bezirksberufsamt Nord rund 200 Knaben und 100 Mädchen untergebracht. Zu mün schen ist, daß alle Eltern der vor der Berufswahl stehenden Kinder
das Berufsamt vertrauensvoll in Anspruch nehmen.
" 1
Die Mitglieder der Gewerkschaftskommission besichtigten dann die Schuhreparaturwerfftätte. Dieses Unternehmen soll in doppelter Hinsicht den Erwerbslofen zugute tommen. Es bietet die Möglichkeit, einige der arbeitslofen Schuhmacher des Bezirks zu beschäftigen, bis sie wieder Arbeit in einer privaten Werkstätte finden fönnen. Sie werden in der fommunalen Werkftätte nicht als fogenannte Bfichtarbeiter", fondern als Notftandsarbeiter in täglich fiebenstündiger Arbeit beschäftigt und erhalten einen dementsprechenden Bohn. Diese Werkstätte ſoll aber auch für Erwerbslose eine Stelle fein, an der sie ihr zerriffenes Schuhmert bei billigster Breisberechnung ausbeffern laffen tönnen. Sie nimmt nur Schuhwerk von Erwerbslofen an, die zum Bezirk Wedding gehören und hier Erwerbslofenunterstützung beziehen oder schon ausgesteuert" find. segensreich diese Einrichtung wirtt, lehrt eine Angabe über ihren bisherigen Betrieb. Die Wertstätte besteht erst seit vier Wochen, arbeitet mit vier Gesellen und hat bereits über 400 Baar Stiefel und
Wie
Schuhe repariert. Das Schuhwert vieler Erwerbslofen ist so ab geriffen, baß es ihnen fast von den Füßen fällt. So manches Baar Stiefel, bas fein privater Schuhmacher mehr annehmen mollte, murde in der fommunalen Werkstätte noch in forgfamite Behandlung genommen. Unter der fundigen Leitung bes bejahrten Meifters Silbebranb werben hier von tüchtigen Ge fellen oft Wunderwerte der Schuhreparatur zustande gebracht Manchem Erwerbslosen, dem endlich wieder eine Arbeitsstelle nachgemiesen werden konnte, wurde erst durch die Reparatur feiner völlig zerriffenen Stiefel ermöglicht, bie Stelle zu übernehmen. Die Werfftätte hat die nötigsten Maschinen und verarbeitet nur beftes Sternleber. Sie nimmt ungewöhnlich niedrige Bretfe, weil sie nur die Selbst often aus Materialien und Löhnen berechnet. Die soziale Fürsorge, die mit diesem Unternehment, geleistet wird. fand den Beifall der Besucher.
Anläßlich des einjährigen Bestehens des ersten Berliner Rundfuntfenders hatte der Reichsfuntverband, der die deutschen Rundfunt. fendegesellschaften in sich vereinigt, zu einer Tagung im Herrenhaus geladen. Die Behörden, fo das Reichsminister um des Innern, das Auswärtige Amt, das Reichspoftministerium, das Telegraphentech nische Reichsamt, das Preußische Ministerium des Innern, das Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, waren auf dieser Tagung vertreten. In einer Begrüßungsansprache wies der Bor funft mittel aus den Ueberschüssen des Verbandes zu Forungszweden und zur Errichtung einer Rundfunt Doltshochschule hergegeben werden. Die Schule foll nach dem Förderer des Rundfunkwesens, dem Staatsfetretär Dr. Bre dom benannt werden. In einer meiteren Ansprache dankte der Ehrenvorsigende der Tagung, Dr. Bredom, für diese Ehrung und würdigte eingehend die Bedeutung des Rundfunts. Heute haben mir würdigte eingehend die Bedeutung des Rundfunts. Heute haben mir im Reiche ungefähr 350 000 Rundfunkteilnehmer. Im Ausland fonnte sich der Rundfunt nicht so schnell und so gewaltig entwickeln. Ronnte doch der Londoner Sender nach einjährigem Betrieb erst 120000 Rundfuntteilnehmer find. Die deutschen Senber 75 000 Teilnehmer aufweisen, während in Berlin allein werden in einem großen Teil Europas gehört. Auch die Güte der deutschen Hebertragung wird von ausländischen Fachleuten als tech nisch hervorragend bezeichnet. Mit einem gewissen Humor fonnte ber Redner feststellen, daß die meisten früheren Gegner des Rundfunts jetzt wertvolle Mitarbeiter geworden sind. Im weiteren Berlauf feines Referats ftreifte Dr. Bredom auch bie Programmfrage. Die Zusammenstellung ist eine äußerst schwierige und daher ist es auch unmöglich, ein allen Teilnehmern zusagenbes Programm zu schaffen. Aufgabe der Gendegesellschaften müsse es sein, den Bevölkerungsschichten etwas zu bieten, die nicht in der Lage find, fich anregende Unterhaltung auf andere Weife zu verschaffen. Der Rundfunk fann nur bestehen, wenn er auf streng parteilofer Grundlage betrieben wird. Am Schlusse seiner Ausführungen verbreitete fich Dr. Bredbom noch über Berbesse rungen der Gender und der Empfangsgeräte. Auch ein ständiger Programmaustausch ist geplant. Nach weite ren Referaten von Profeffor Leithäuser, der über die Technik. Jandorf u. Co. hat den Verkauf von Wertmarken in allen ihren Geschäftsstellen und im Kaufhaus des Westens wieder Rundfunks hervorhob, und Hans Bodenstedt , der die Volksfeele im Rundfunk schilderte, erreichte die Tagung ihr Ende.
Aus Mostau mird uns geschrieben: Genau zehn Jahre nach der Einstellung des Schnapsvertriebes in Rußland nahm die tommunistische Sowjetregierung den öffent lichen Verlauf des Branntweins wieder auf. Eines schönen Tages bemerkte man vor den Läden der Staatlichen Spiritusbrennereien endlose Reihen von Personen, die sich angestellt hatten, um echten ftaatlichen Branntwein zu erlangen. In den Reihen der Warrenden, die hauptsächlich aus Arbeitern, Handwerkern und Beamten bestanden, fonnte man die merkwürdigsten Szenen beobachten. So fah man einen Bauern nach dem anderen nach einigen Stunden des Martens mit glücklichem Lächeln aus dem Laden treten, und die wohlbekannten, hellgrünen Enketts auf den Schnapsflaschen füssen.bes Rundfunks sprach, Dr. Sangihel, ber bie Bebeutung des Die Unterhaltungen in den Reihen der Wartenden waren derart, daß die westeuropäischen Kommunisten sehr viel aus ihnen lernen tönnten wenn sie die Fähigkeit bazu hätten!
-
"
In den Reihen der kommunistischen Mitgliedschaften, die durch Die Wiedereinführung des staatlichen Schnapsverkaufes überrascht maren, fonnte man eine starte Betroffenheit und Vermir. rung beobachten. Einige Tage später verschwanden die Schlangen" por den Branntweinläden. Es erwies fich, daß der Schnaps weber nach seiner Stärke( 24 Grad) noch nach seinem Preis( 1.50 Rubel die Flasche) mit dem selbstgebrannten Schnaps zu tonfurrieren vermag. Gegenwärtig wird der Schnaps nicht nur in allen Weinhandlungen, sondern auch in den Restaurants und Wirtshäusern perfauft. Die Nachfrage ist allerdings verhältnismäßig gering. Es unterliegt aber feinem Zweifel, daß die jetzigen„ Defekte" des fome munistischen Schnapses( geringer Stärkegrad und hoher Preis) sehr bald verschwinden, und daß der staatliche Schnaps den felbftgebrann ten aus dem Felbe schlagen wird.
Kommunistische Konzessionspolitik. Auch die belgischen Kapitalisten sollen ihre Betriebe wiedererlangen.
London , 29. Oftober.( WLB.)" Daily Telegraph " berichtet aus Brüssel , daß vier Delegierte der Sowjetregierung foeben in Belgien eingetroffen und in Verhandlungen mit den führenden Industriellen getreten seien, denen sie versicherten, daß im Falle einer sofortigen Wiederaufnahme ihrer Betriebe ihnen die Wieder erlangung ihres gesamten Fabr: feigentums gas rantiert merden würde. Die Sowjetregierung würde auch die Mittel zur Inbetriebsezung der Fabriken vorstrecken und sich mit einem gewissen Prozentjag des Reingewinns begnügen. Die belgischen Industriellen hätten den Wunsch ausgedrückt, daß in erster Linie eine Bereinbarung mit der belgischen Regierung erzielt merden sollte.
Ein vernünftiger Beschluß. Der Verkehrsausschuß der Wiener Handelskammer hat beschlossen, einen Antrag zu stellen auf ganz liche Abjchaffung Des Baßvifums gegenüber allen Staaten Europas , mit Ausnahme Rußlands und feiner Randstaaten, jomie auf Verzicht auf die Grenzüberschreitungsgebühr,
Die Pferde im Hafenbaffin.
-
Ein schwieriges Rettungswert vollbrachte die 3ugmache 9 am Hafenplak, wo zwei Pferde in den Hafen gestürzt waren. Mit vieler Mühe gelang es, die beiben Tiere aus dem Wasser herauszuholen. Heute früh um 7% Uhr wurde die Feuerwehr nach dem Sachsendamm. Ede Königsweg, alarmiert. Dort war eine Frau von der Straßenbahn überfahren und konnte nur als Leiche hervorgezogen werden. Ein weiter Straßenbahnunfall, der glimpflicher ablief, veranlaßte das Ausrücken der Wehr nach der Kleiststraße 13. Wegen eines Tischlereibrandes wurde die Wehr in der vergangenen Nacht nach der Turmstraße 68 und wegen eines Feuers in einer Klempnerei nach der Friedrich Karl Straße 29 in Lichten bera gerufen. Stegliger Straße 40 brannte ein Stallgebäude, Bartel. Straße 15 bas Dach und Mendelsohnstraße 17 Späne usw.
U
Ein Dieb in den Krankenhäusern.
Straßenbahnmonatstarten und Wertmarten für November werden vom 27. Oftober b. 3. ab ausgegeben. De Hauptaus. gabe ftelle, Leipziger Platz 14, ist werftäglich von 94 Uhr, Sonnabends von 9-11 Uhr und am ersten. zweiten, vorlegten und leigten Werktage im Monat von 8-6 Uhr geöffnet. Der Verkauf von legten Werktage im Monat von 8-6 Uhr geöffnet. Der Verkauf von Wertmarken findet auch statt auf allen Betriebsbahnhöfen bis zum 7. des folgenden Monats werftäglich von 8-4 Uhr, am ersten, zweiten, vorlegten und letzten Werktage im Monat Don 8-6 Uhr, außerdem in den bekannten Geschäftsstellen. Die Firma
übernommen.
Gebühren für Fundsachen. Wie wir vom Polizeipräsidium erfahren, werden neuerdings bei der Aushändigung von Fundsachen Durch die Polizeireviere Berwaltungsgebühren erhoben. Dieselben betragen bei einer Fundsache im Werte von 5 bis 30 Mt. 1 Mr., bei einer solchen im Werte von 31 bis 100 mt. 2 Mt. und bei über 100 mtr. 3 Broz. des abgeschätzten Wertes.
Opfer der Arbeit. Der 28 jährige Wilhelm Knorr aus der Seeburger Str. 5 zu Spandau war auf einem Neubau auf dem Gelände der Margarinefabrik in Haselhorst beschäftigt. Er stürzte aus der Höhe von 9 Metern vom Gerüst ab, fiel auf das Ziegelsteinpflaster des Hofes und zog sich Schädel-, Beden- und BeinIm Spandauer brüche und innnere Verlegungen zu. Krankenhause starb er bald nach der Einlieferung.
Das Ende einer Reise. Auf dem Bahnsteig wurde gestern nachmittag auf dem Hauptbahnhof in Spandau ein 58 Jahre alter Arbeiter Johann Lau vom Tode überrascht. Er wollte mit seinen drei Kindern von Hamm i. W. nach der Utraine übersiedeln. Er brach plötzlich zusammen und starb, wie der Bahnarzt feststellte, an Herzschlag. Die Kinder wurden mit ihrer Habe nach dem katholischen Schwesternheim in Beelig gebracht.
Auf die Aerztezimmer und Operationsfäle Berliner Krankenhäuser hatte es ein Dieb abgesehen, der schon seit längerer Zeit sein Unwesen trieb. Er verschaffte sich Zutritt in diese Räume und stahl ärztliche Instrumente, Betäubungsmittel und Ueberzieher der Aerzte. Borgeftern wurde er in der Charité von einem Arzt über rascht und festgenommen, als er wieder einen Mantel gestohlen hatte. Der Ertappte ist ein 19 Jahre alter Walter Stenmanns Brauerei Scharnweberstr. 104) diefes Thema. Beginn 711 zer aus der Brunnenstraße, der früher auf dem Lande arbeitete, fich seit Juni d. 3. aber in Berlin aufhielt und von Diebstählen lebte. Er gibt zu, einen Teil der geftoffenen Sachen, die er hier noch nicht verfaufen fomnie, vorläufig nach der Provinz geschafft und dort Parteinachrichten
Landgerichtsrat Gen. Ruben spricht heute abend 8 Uhr im Saale von ehmann in Berlin animis, Kaiser Wilhelm- Str. 29/81 in einer vom Reich 8 bund Deuticher Mieter veranstalteten öffentlichen Brotestversammlung über das Thema: Schutz dem Mietershus". auch am Donnerstag behandelt Gen. Ruben ebenfalls in einer öffentlichen Broteftversammlung in Steinidendorf weit( Lokal: Sar
untergestellt zu haben.
Die verführerischen Dollarbriefe.
Ende August d. J. unterschlug ein Boficushelfer Bornschein auf einem Boftamt in Charlottenburg Einschreibebriefe aus 2 merita, bie in ben miciften Fällen mehr oder minder großen Dollarinhalt hatten. Auch lieferte er Funkgebühren, die er einzuziehen hatte nicht ab. Als er jo glaubte, eine genügend große Summe beisammen zu haben, fiüchtete er. Der Umfang feiner Unterschlagungen fonnte bis jetzt, da es sich um Amerifabriefe
für Groß- Berlin
ffets an das Bezirkssekretariat, 2. Sof, 2 Erep. rechts, au richten.
Jungsozialisten, Gruppe Charlottenburg . Mittwoch, 29. Oftober: Distuffionsabend im Heim der Arbeiterjugend, Rosinenstraße. Freitag, 81. Oftober, ebendort: Bortrag fiber Crnft Toller.
Wetter für morgen.