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Das Beamtenvertretungsgeseh.

Ein Meffer ohne Heft und Klinge.

Die Telegraphenunion meldet: Um die in der Verfassung ent­haltene Bufoge nicht unerfüllt zu lassen, will die Reichsregierung das Beamtenvertretungsrecht noch vor der allgemeinen Neuregelung des Beamtenrechts erledigen. Die Beamtenausschüsse follen sich, wie es jetzt schon bei vielen Berwaltungen auf dem Ber­ordnungswege eingeführt ist, gliedern in Ortsausschüsse, Bezirtsaus fchülffe und einen Hauptbeamtenausschuß bei jedem Ministerium. Die von manchen Organisationen und Parteien( O. h. von den freigewerk. schaftlichen Beamtenorganisationen und der Sozialdemokratischen Bar tel) gewünschte allgemeine Wahl der Beamtenausschußmitglieder hält die Regierung für undurchführbar, weil dabei nicht die Interessen aller Beamtengruppen gleichmäßig gewahrt werden fönnten.(?) Die Regierung legt Wert darauf, daß in allen Ausschüssen die unteren, mitt'eren und weiblichen Beamten eine gleichmäßige Bertretung finden. Die höheren Beamten tommen schon wegen ihrer geringen Zahl und ihrer besonderen Stellung in den Beamtenvertretungs­förpern weniger in Frage. Die von manchen Gruppen und Bar teien( siehe oben) verlangte 3mmunität der Beamtenausschuß mitglieder fann die Regierung nicht zubilligen. Sie ist dagegen damit einverstanden, daß disziplinarische Bestrafungen von Ausschuß­mitgliedern nur mit Zustimmung des Ministeriums erfolgen können. Die Regierung glaubt, den Ausschüssen ein Mitbestimmungsrecht nicht gewähren zu können, weil sie davon eine dauernde Störung des Verwaltungsbetriebes befürchtet. Nach dem Willen der Regie­rung sollen die Beamtenausschüsse bei der Berwaltung in der Haupt­soche beratend mitwirken und Anregungen geben, während die Ent­scheidung beim Dienſtvorgefeßten liegt. In Streitfällen tönnte eventuell der Beamtenausschuß die Entscheidung der höheren Ber maltungsinstanz anrufen. Die Einrichtung von Schlichtungsausschüssen mit einem unparteiischen Vorfizenden bei Streitfällen zwischen dem Ausschuß und der Behörde hält die Regierung für unmög= lich, weil dann legten Endes ein der Verwaltung fernstehender Richter über Verwaltungsfragen entscheiden würde.( Und das wäre gonz unausden fbar! Sind denn die Regierungsmitglieder, die doch ..legten Endes" entscheiden, Verwaltungsbeamte?) Ein Schlichtungs­ausschuß wäre höchstens möglich für solche Fragen, die die Befugnisse Der Ausschüsse selbst betreffen. Die Beamtenausschüsse müßten so gestaltet werden, daß sie ihre wichtigste Aufgabe, ausgleichend und schlichtend zu wirken, im Interesse der Beamtenschaft und der Ver. mattung erfüllen könnten.

Evangelische Heze.

Die Welt im Spiegel der Diener Chrifti.

In Berlin erscheint ein evangelisches Kirchenblatt für Groß­Berlin, verantwortlich für die Schriftleitung zeichnet der Urteutone Euin de Boutemard. In diesem Blatt für geistig Enterbie wird selbstverständlich auch in Politik gemacht. Und so findet man am Ende einer jeden Nummer eine lyrisch bewegte Umschau über die Schlechtigkeit der bösen irdischen Welt. Wie sich in den Köpfen dieser Leute die Welt malt, dafür einige Beispiele: Die Wahlaufrufe der Regierungsparteien und der Kommu­ Die Wahlaufrufe der Regierungsparielen und der kommu­nisten( 1) flingen in dem alten wirthschen Stichworte aus: Der Feind steht rech.s." Die Aufrufe find an Gehässigkeit am modernen parlamentarischen Ton unüberbietbar.. Wir fönnen Daraus mit aller Deutlichkeit fehen, welche Richtung das Reichs Schiff nehmen würde, wenn Vertreter dieser Richtungen an das Ruber fämen. Es gilt daher, alle Mann an die Wahlurne, jebe Stimme einer Partei, die für Christentum und deutsche Regierungs.

art und form eintritt.

An einer anderen Stelle werden die 3entrumsleute mit christlicher Nächstenliebe bearbeitet. Den Deutschnationalen wird Dorgeworfen, daß sie mit dem Zentrum überhaupt ernsthaft

perhandelt haben:

ir meinen, ebensowenig wie die Deutschnationalen über sehen dürfen, daß außenpolitisch die Feindbundstaaten fein Ber tragsgegner für Deutschland feien, follben sie vergessen, daß Ben trum und Demofratie innenpolitisch nicht vertragsfähig find. Man pergeffe nicht den Ratholitentag in Hannover , der mit aller Deutlich eit betonte, baß der Katholit in erster Reihe international fein müsse. Bir erinnern an den Katholitentag von 1851, ouf dem ber badische Katholikenführer Buß das große Biel Diefer Tagung bezeichnete: Mit einem Neg von Batholischen Ber einen werden wir den altbayerischen Herd in Preußen von Often und Westen umflammern und die tatholischen Provinzen, die zur Schmach aller Ratholiken der Mart Brandenburg zugeteilt find, befreien und die Hohenzollern unschädlich machen! Bargessen mir das nicht, gerade an dem Tage, der unmittelbar vor dem Inkrafttre en der neuen Kirchenverfassung liegt, gedeafen wir Evangelischen in Treue und Dant der Hohenzollern und ihrer Arbeit an unfrer Kirche."

Jedes Wort der Polemik mit diesen Geistesgrößen wäre ver. gebliche Mühe. Diese Diener Chrifti haben wirklich nichts ge fernt und nichts vergessen. Diesen Leuten ist nun einmal nicht zu helfen. Daher sprechen sie nur offen aus, was die über große Mehrzahl der evangelischen Geistlichkeit buman genug ist zu Denfen. Für den Bürgerblod eröffnen sich die niedlichsten Per. fpetrupen. Die Deutjaynationalen werden ihre evangelischen Helfers. helfer vielleicht doch noch ganz erheblich dämpfen müssen.

Kaufmanns- und Gewerbegerichte. Verbandsversammlung in Bremen . Der Verband Deutscher Gewerbe und Kaufmannsgerichte hält au 14. und 15. November 1924 in Bremen eine Berbaubs. persammlung ab, die durch die einschneidenden, bereits er. folgten und noch bevorstehenden Gesetzgebungsmaßnahmen auf diefem Rechtsgebiet erforderlich geworden ist. Die neuen Aufgaben der Gewerbe- und Kaufmannsgerichte, die Erfahrungen mit der neuen Schlichtungsordnung und die Bedeutung der Zivil. prozeßnovelle bilden neben den geschäftlichen Angelegenheiten die Hauptverhandlungsgegenstände. Außerdem hält auf der Tagung Profeffor Dr. Hedemann, Leiter des Instituts für Wirtschaftsrecht in Jena , einen Vortrag über Das freie Ermessen in der Gerichts­Nach den bereits vorliegenden Anmeldungen ist ein zahlreicher Besuch der Versammlung von den Mitgliedern der Gewerbegerichte, den Behörden und den Organisationen der Arbeitgeber und Ar­beitnehmer zu erwarten.

barfeit".

Weitere Auskunft erteilt die Archivverwaltung des Berbandes Deutscher Gewerbe- und Raufmannsgerichte, Berlin W. 30, Moz Straße 69.

Aus der Partei.

Unfere Kandidaten.

Der Bezirksausschuß des Bezirks Magdeburg Anhalt beschloß, die Reichstagsliste so bestehen zu lassen, wie fie für den 4. Mai aufgestellt war. Die Liste beginnt wieder mit den Namen Bauer, Silberschmidt, Dittmann, Bender, Bader. Da ein Bezirtstag aus technischen Gründen nicht mehr stattfinden tann, ist der Beschluß des Bezirksausschusses endgültig. Die preußi schen Delegierten des Bezirks nahmen alsdann Stellung zur Lifte für den Breußischen Landtag. Nach eingehender Debatte murde auch diese Liste fertiggestellt. Eine am nächsten Sonntag tagende Ronferenz der preußischen Gebietsteile wird endgültig darüber be­fchließen.

Das Hochwasser am Rhein .

Weiteres Steigen.- Stadtteile unter Waffer.

3m Ueberschwemmungsgebiet, 5. November. ( Eigener Drahts bericht.) Die Hochwassertatastrophe, von der Südwestdeutschland heimgesucht ist, stellt sich als eine der größten Ueberschwemmungen der letzten hundert Jahre dar. 3war haben die Regengüffe der lezten Tage etwas nachgelassen; aber die Wassermengen, die in den füdwestdeutschen Gebirgen, den Quellgebieten von Neckar , Rhein , Main, Mofel, Saar und ihren Nebenflüssen niedergegangen find, waren so ungeheuer, daß bis jetzt kaum ein Fallen des Hochwassers zu verzeichnen ist. In Köln war der Pegel auf über 8 Meter ge­stiegen. Infolgedessen gleichen die ganzen Rheinwerften von Köln und Deus einem See. Sämtliche Hafenanlagen und Lagerräume der Rheinschiffahrt sind überflutet, so daß der gesamte Lade. verfehr eingestellt wurde. Auch die Rhein - Uferbahn tonnte ihren Betrieb nicht mehr voll aufrechterhalten. In Bonn sind sämtliche Rheinstraßen überschwemmt. Sehr gefährdet sind die tiefgele­genen Stadtteile von Duisburg , da eine Sperrscheuse infolge des Drudes der Fluten versagt. Die Rheinstromverwaltung hat die Einstellung des gesamten Schiffsvertebrs

Köln

Ohligs Solingen

Bonn

Remagen

Die Eifel

16008

Mülhm Kalk

Siegbg

Königswinter

Loblenz

Hunsrück.

Bolhaar Geb.

Wildungen

Siegen Marburg

Westerwald

Neuwied

Rhain

Lat

Giesseno

NASSAU Wiesbaden

Binger aimz

oureuznach

BIRKENFELD

aiserslautern Beunk.com

Saarbrücken.

Ovaargemünd

Kassel

Rotenburg

HESSEN­

SEN

sart

Frankfurt Gelnhausen

Würzburgo

o Darmstad OWiebelsbach

Warms

Mannheim

Oder Wald Eberbach

Speyer Heidelberg

O Landau

Fulda

Barte zur Hochwasser- Katastrophe in Süd- u. Westdeutschland.

angeordnet. Auch vom Dienstag auf Mittwoch ist der Rhein noch weiter gestiegen. Heute morgen 9 Uhr zeigte der Kölner nicht erreichten Stillstand von 8,70 Metern. Mit diesem Stand hat Begel den bei der diesmaligen Hochwasserfatastrophe bisher noch der Rhein ungefähr den höchsten Stand der Ueberschwemmungs­fatastrophe des Jahres 1920 erreicht. In Köln ist das Hochwasser in den tiefer gelegenen Teil der Altstadt weiter vorgedrungen. Der Berfehr wird durch Boote des Hochwasserdienstes notdürftig aufrechterhalten. Bon den Nebenflüssen des Rheins und vom Obere rhein wird mitgeteilt. daß das hochmaffer zum Stehen gekommen fet, so daß die Hoffnung vorhanden ist, daß im Laufe des Mittwoch ein langsames Zurüdgehen der heraufgehenden Fluten erfolgt. Koblenz , 5. November. Der Koblenzer Begel hat bereits 8,24 Meter überschritten. Sahne vermitteln ben Berfehr von Haus zu Haus, um den Bewohnern die nötigen Lebensmittel zuzuführen. Die Bororte von Koblenz find start überflutet. Das Agenturgebäude der Mosel - Dampfsch ffahrtsgesellschaft ist fast bis zum Dachy in den Wassermassen verschwunden. das Kaiser Dentmai ist vollkommen von Wasser umgeben. Die Mosel hat sich eine neue Mündung geschaffen und fließt unaufhaltsam in Starter Strömung in den Rhein . Auch die Agenturhäuser der Köln. Düsseldorfer und Niederländischen Dampfschiffahrtsgesellschaft find fajt vollkommen unter Wasser gesezt. An der Rheinwerft haben die Waffer ben Weg bereits in die Lagerschuppen gefunden. Die Baumtronen an der Rheinwerft ragen gerade noch aus den Fluten hervor. Die Schiffsbrücke wurde in den gestrigen Morgen stunden für jeden Verkehr gesperrt.

Keine Entgleifung des Frankfurter D- Juges.

Heute vormittag mar in Berlin das Gerücht verbreitet, baß der in Berlin um 8 Uhr 10 min. fällige Frant. furter D- 3ug 21 verunglüdt fei. Wie von amt licher Seite mitgeteilt wird, ist lediglich der Kohlentenber der Lotomotive des Zuges enigleift. Da außerdem auf der Strecke Bratau- Wittenberg infolge umfangreicher Bauarbeiten der Bahnbetrieb zurzeit nur eingleisig ist, entstand eine mehr stündige Berzögerung. Bon einem Unglüd fonn aber er­freulicherweise feine Rede sein.

Die unfichere Stoppuhr.

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F

aber ganz allein. Der Amtsanwalt beantragte mengels genügender Sicherheit der Feststellungen Freisprechung. Das Gericht erkannte daher auf Freisprechung des Angeklagten.

Die Liebe" des Vaters.

Das Eifersuchtsattentat auf die eigene Tachter. schredensvolle Abgründe der Seele hineinleuchtet, gelangte heute vor Eine psychologisch ganz ungewöhnliche Totschlagsaffäre, die in Dem Schwurgericht I zur Aburteilung. Das legte Wort werden in diesem Brozeß die gerichtlichen Sachverständigen zu sprechen haben. diesem Prozeß die gerichtlichen Sachverständigen zu sprechen haben. getötete Elfriede Springer von ihrem Vater, dem Arbeiter Schon als minderjähriges Kind mar die am 10. März d. J. Reinhold Springer mishandelt worden. Jahrelang hatten sich diese Dinge in der fleinen 3weizimmerwohnung unter den Augen ber Ehefrau und der beideer erwachsenen Söhne abgespielt, bis es endlich zur Anzeige fam. Wegen Blutschande verurteilt, wanderte Springer ins Zuchthaus. Nachdem er aus dem Zuchthaus ent­laffen worden war, suchte er ben sträflichen Verkehr mit der Tochter fortzusehen. Jedoch stieß er auf Widerstand bei dem inzwischen tebesverhältnis mit einen älteren Manne angefnäpft und reifer gewordenen Mädchen. Zudem hatte sich inzwischen auch ein wollte von busem nicht lassen, cbmchl der Vater mit seinen Nad)- ftellungen nicht nachließ. bald bettelte, bald drohte. In einer Eifer­fuchtsraferei griff Springer eines Morgens zum Beil und schlug der Tochter den Schädel ein. Wie er nachher gestand, war der An­laß dazu, daß er zwei Tage vorher bei der Lochter das Bilb ihres Liebhabers gefunden hatte. Er hatte es damals so­fort verbrannt und daraufhin eine heftige Auseinandersetzung mit der Tochter gehabt. Seitdem fonnte er von Liebesraferei geplagt nicht mehr schlafen. Morgens früh war er n bas Schlafzimmr der Tochter gegangen und hat gesehen, daß bicje ihre Handtasche ins Bett genommen hatte. Da vermutete er, daß fie ein neues Bild von ihrem Liebhaber bekommen habe und nun will er seiner Sinne nicht mehr mächtig gewefen fein. So ist es zu der furchtbaren Bluttat gekommen. Der Angeflagte behauptete in der Boruntersuchung, daß er sich nachher das Leben nehmen wollte, von der aus dem Bett gesprungenen Ehefrau aber daran gehindert worden sei, sich das Messer in die Brust zu stoßen. Auf Antrag des Verteidigers find mehrere Gerichts- und Irrenärzte geladen worden. Den Vorsiz in der Verhandlung führt Landgerichtsdirektor Echimmad.

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Der Angeklagte Springer steht im 59. Lebensjahr. Er ist ein fleiner unansehnlicher Mensch mit ergrautem Bollbart und ein­gefallenen Gesichtszügen. Die eine Gefichtshälfte ist durch Lupus entstellt. Der Liebhaber der Tochter dagegen, obwohl auch ein älterer Mann, ist eine noch stattliche Erscheinung. Weinend er zählt Springer, daß er in Lissa Bädermeister gemefen, wo er eine pier Jahre ältere Frau heiratete. Dann ist er nach einigen Jahren in ein Liebesverhältnis mit der Freundin seiner Frau getreten und wurde darauf wegen Ehebruchs geschieden. Mit dieser Frau hat er in Berlin weiter zusammengelebt und nachdem ihm 1899 die ge= tötete Tochter Elfriede und ein Sohn geboren war,

hat er sie erft vor 12 Jahren heiraten können. Es iſt ſeine jezige Chefrau. Mit Elfriede( b. h. mit seiner Tochter) hatte er mehrere Jahre ein Liebesverhältnis und wurde 1922 wegen Blutschande zu fiender: Geben Sie zu. Ihre Tochter vorfärlich getötet zu haben? Buchthaus verurteist. Am 14. November 1923 tam er frei. Vor Angeklagter: Das gebe ich zu. Borsigender: Waren Sie betrunken? Angeklagter: Nein. Borsigender: Erzählen Sie, wie es gefommen ist. Der Angeklagte beginnt dann seinen Bericht, den wir in nächster Nummer wiedergeben werden.

Schandtat eines polnischen Schnitters.

Tagen mehrere polnische Snitter bei dem bortigen Leute cuffeber um Arbeit nach Der Auffeber tonnte fie nicht beschäfti gen, erlaubte ihnen aber, da es fchon spät am Abend war, auf be Sofe zu übernachten. Diese Gastfreundschaft lohnte einer ber Bolen badurch, daß er sich nachts in bie Stammer der Tochter des Aufs fehers schlich, das. Mädchen im Bett überfiel, thr bie Stehle zu drückte und mit der Fauft in das Gesicht schlug. Dann vergewaltigte er fie. Am nächsen Mornen in aller Frühe waren die Burschent schon weitergezogen. Der Auffeher fand feine Tochter weinend vor, und sie machte ihm von dem nächtlichen Bortommnis Muledung. polizei. Es hielt nicht schwer, ben polnischen Burschen am Schlesi Der Baber fuhr sofort nach Berlin umb benachrichtigte die Kriminal polizei. Es hielt nicht schwer, ben polnischen Burschen am Schleft. schen Bahnhof zu ermitteln und zu verhaften. Er hatte sich mit feiner Schandtat seinen polnischen Bandsleuten gegenüber nod) groß getan. Jest will er ven nichts mehr missen. Es ist der 21 Jahre alte Landarbeiter Stanislaus Chodowieczki.

Auf einem Gute in der Nähe von 3offen fragten vor einigen

Das neue Ortstlaffenverzeichnis. Nach einer Berordnung bes Reichsfinanzministers wird den Beamten im Reich mit Wirkung vont 1. November b. 3. auf Grund eines neuen Ortstlaffenverzeichnisses ein anderweitig bemeffener Ortszuschlag( Wohnungsgeldzuſchuk) ge­zahlt. Für big preußischen Beamten und Angestell fen wird die gleiche Regelung getroffen.

Berg und Friedrichshain betanítalten gemeinsam am Mittwoch, den Die Legende von der hl Elisabeth". Die Bezirtsämter Brens! aucz 5. 9 o bember, im Saalbau Friedrichshain eine Aufführung des Chor werts Die Regenbe von ber heiligen Glifabeth" bon

Franz Liszt . Mitwirkende find ber Berliner Bolts chor und das Blüthner Drchester unter Zeitung von Dr. Ernst 8 ander Soliften: Frau Rose alter, Sopran; Frau Jolan Helfferich Kalujah, Mezzosopran; Merner Engel, Bariton ; Hermann leh Baß- Bariton. Beginn abends 7%, Uhr. Eintrittstarten a 1 M. find an ber Abendtaffe zu haben.

Bei dem Eisenbahnunglüd von Civerpool sind bisher die Leichen von 6 Frauen und 7 Männern geborgen mor den, einschließlich derjenigen des Lokomotivführers. Die bisher be fannt gewordene Zahl der Getöteten beträgt nach offiziellen An­gaben 13 und die der Verletzten 33, darunter befinden sich drei außer Lebensgefahr. Ueber 300 Arbeiter sind seit gestern abend an der Untersuchung hat ergeben, daß der Führer der verunglückten Loko­Unglücksstelle mit Aufräumungs- und Hilfsarbeiten beschäftigt. Die motive bis zum letzten Augenblid auf seinem Boften gestanden hat.

Einsendungen für diese Rubrik find Berlin B. 68, Sindenftraße 3,

für Groß- Berlin

ftets an bas Bezirkssekretariat, 2. Sof, 2 Trep. rechts, au richten.

18. Kreis Weißenfee! Heute Mittwoch abend, 7%, Uhr, Areisvorstandssigung Bef Starte, Charlottenburger Str. 3.

Begen Uebertretung der Geschwindigkeitsvorschriften hatte sich der Kraftwagenführer K. aus Berlin vor dem Weißenseer , Amts. gericht zu verantworten. An einem Sommertage dieses Jahres fuhr R. mit einem Kraftwagen von Freienwalde nach Berlin . In Arnsfelde stellte ein Aufsichtsbeamter mit der Stoppuhr feft, daß das Auto eine Geschwindigkeit von über 40 Kilometer in der Stunde hatte. Da für die Berliner Vororte und Bandgemeinden ist, machte der Beamte Anzeige. Vor Gericht bestritt hartnädig der eine Höchstgeschwindigkeitsgrenze von 30 Kilometer vorgeschrieben Angeklagte, daß er schneller als 30 Kilometer gefahren wäre. Das schlechte Pflaster in den Landgemeinden laffe ja ein schnelleres Tempo gar nicht zu. Anderseits schwor aber bet bestem Gewissen ber Beamte, daß er auf Grund feiner Stoppuhr eine Geschwindig feit von mehr als 40 Kilometern festgestellt habe. Er habe fich nicht Parteinachrichten Ser Hauptverkehrsstelle Berlin , führte zu biefer Frage etwa folgen­geirrt. Ein hinzugezogener Sachverständiger, ein Obersekretär von des aus: Allgemein ist festgestellt worden, daß die Stoppuhren Die Uhr ist nach einem acht bis zehnmaligen Gebrauch schon bereits nicht als ein sicheres Instrument gelten fönnen. reparaturbedürftig. Zahlreiche Stichproben haben ergeben, daß tieinste Ungenauigkeit beim Stoppen gibt zu größten Jrriümern Goppuhren nach öfterem Gebrauch verschieden anzeigten. Die und Unannehmlichkeiten Anlaß. Wird nur eine einzige Gefunde zu früh oder zu spät gestoppt, so beträgt der Unterschied immerhin schon 7 bis 8 Meter. Auch bezüglich der Größe der Fahrzeuge find optische Täuschungen nicht ausgeschlossen. Gr. fahrungen fprechen dafür, daß man die kleineren Wagen in ihrem Tempo überschäßt. Diefe Fahrzeuge lärmen und springen vielmehr als die größeren, die in ihrer Geschwindigkeit oft unterschäßt werden. Bei dem heutigen Stande der Technik ist es tatsächlich un­möglich, mit dem Auge die Geschwindigkeit eines Fahrzeuges in dem Zeitraum von 30 bis 50 Rilometer pro Stunde festzustellen. Früher, mo nur eine 15 Kilometergeschwindigkeit zugelassen wurde, fonnte man noch mit dem Auge wahrhaft schäßen. Der Amts­anwalt betonte, daß die Beobachtungsmöglichkeit des Beamten die Hauptfrage fei. Ein kleiner Irrtum des Zeugen in afuftischer, optischer oder geistiger Hinsicht verschiebt schon die Wirklichkeit. Das Stoppen vollzieht sich in Sefunden. In der geringen Zeit muß auch noch die Nummer des Wagens festgestellt sein. Der Beamte stand

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

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Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Gefchäftsftelie: Berlin G 14. Sebaftianfh. 37/38, Sof 2 St. Achtung! Kamerabschaft Brenzlauer Berg ! Die für heute abend 7 1hr in ber Turnhalle Heinersdorfer Straße feitgefegte gufammenkunft findet nicht statt. Die Kameraben haben sich um 6 Uhr im Restaurant Rönigsbant, Ge Frankfurter Straße, zum Saalschuß einzufinden. Der Gauvorstand.

Wetter für morgen.

Berlin und Umgegend: Meift troden und ziemlich heiter. Nachtfrost. Auch am Tage fühl Deutschland : Ueberall faltes, frodenes Better. tur an der östlichen Offfeefüfte mindig und milder.

Geschäftliche Mitteilungen.

Bema Seifenfäben ist ein ganz hervorragenbes, bie Wäsche schonendes Basch­mittel Merlen Sie fich den Namen Bewa" in Ihrem eigenen Interesse, benn Sie sparen bet beffen Berwendung viel Gelb.