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Thüringische Arbeiter freigesprochen.

Ein mißglückter Landfriedensbruchprozeß.

2s im Januar d. 3. die Bergarbeiterschaft der Kaltindustrie während des Kampfes um den Achtſtundentag ausgesperrt mar, unternahmen tie ausgesperrten Arbeiter der Gewerkschaft Raise roda in Thüringen   eines Morgens einen Spaziergang, um festzustellen, ob sich Arbeitswillige gefunden hätten, welche die non der Unternehmern diftierte verlängerte Arbeitszeit arbeiteten. An der Werrabrücke trafen 26 Arbeiter aus Tiefenort   bei Eisenach   mit einigen Arbeitswilligen zusammen, die bann bei ber polizeilichen Bernehmung behaupteten, die Ausgesperrten hätten sich zur Ber. übung von Gemalttaten gegen die Arbeitswilligen zusammengetan und diese be'äftigt. Einer von ihnen mollte die Drohung gehört haben, mon werde ihn r die Werra werfen, ein anderer wollte in den Schnee gestoßen, ein britter angempelt worden sein. Die Staatsanwaltschaft nahm an, daß die 26 Arbeiter sich zufammengetan hätten, um gemeinschaftlich die Arbeitswillige zu verprügel und erhob gegen sie Anflage wegen Landfriebensbruch, gegen brei sogar ols Rädelsführer! In der Hauptnerhandlung vor dem Großen Schöffengericht Bacha in Thüringen   aber, in der Genoffe Dr. Surt Rosenfeld- Terlin sämtliche Angeflagten vertrat brach die An Page völlig zufammen. Eelbst die Ent aftungszeugen mußte auf Befragen des Verteidigers zugeben, daß die Angeklagten sich im Allgemeinen ruhig verhalten hätten, und der als Belastungszeuge geladene Bolizeibeamte mußte fogar erflären baß alle Angeklagten sich des besten 2eumunds erfreuten. Duraufhin wurden sämtliche Angetlagte bes Landfriede tsuruchs freige sprochen und nur 5 von ihnen wurden megen nötigung mit Geldstrafen von 5 bis 15 Gobmart bestraft.

Der Freiburger Kommunistenprozeß. Freiburg  , 14. November.  ( Eigener Drahtbericht) Auch bie Freitagsverhandlungen vor dem Staatsgerichtshof zum Schutz der Republik   ergaben, wenn man das Ergebnis vormegnimmt, nichts wesentlich Belastendes für den Angeflagten erb fter. Etma 20 Zeugen, die während der nahezu 5 Stunden dauernden Sigung bernommen wurden, rüdien von ihren früher vor dem Unter suchungsrichter gemachten Aus agen ab und behaupteten teilweise gerade das Gegenteil. Bei der Vernehmung des einzigen Zeugen, der Den Angeflagten Herbfter am Hauptunruhetag in Lörrach   mit einem Gewehr gesehen haben will, ftellt die Berteidigung den Antrag auf Untersuchung feiner geistigen zurechnungsfähigtett. Diefer Untrag wird jedoch vom Borsigenden abgelehnt, weil sich ber Senat über die geistigen Fähigkeiten des Zeugen felbft ein Urteil bi ben fann. Eine weitere Auseinandersetzung zwischen Gericht und Berteidigung entsteht bei der Prüfung der Bereidungsfähig. feit der bereits vernommenen Zeugen. Der Borsigende lehnt bic Vercibigung einiger Entlastungszeugen ab, weil sie zur Zeit der Lörracher   Unruhen von der Shutzpolizei festgenommen worden waren; dadurch feien fie beeinflußt gewefen. Rechtsanwalt Dr. Sadel Frankfurt hält diesen Einwand für nicht stichhaltig, da die , wild gewordene" Schuhpolizei die Leute damals mahllos feft­genommen habe. Die Berhafting begründe nicht durchweg den Ber bacht der Beteiligung. Dieser Einwand des Berteidigers bringt jedoch nicht durch. Im weiteren Berlaufe der Sigung beschließt der Etactsgerichtshof, in Anbetracht der zahlreichen Widersprüche zwischen den Aussagen des Untersuchungsprotokolls und benen der Zeugen vor Gericht den mit der Boruntersuchung beauftragten Untersuchungs. rid ter vor dem Staatsgerichtshof den Zeugen gegenüberzustellen. Bu'ammenfassend fann nach Absch' der Bernehmungen zum Fall Herbster bereits soviel gesagt werden, daß die Anflage gegen Herbster negen verbotenen Waffentragens und Aufteizung zu Gewalttätig. feita taum die nötigen Belastungszeugen gefunden hat. Die Verhandlungen nehmen am Samstagmorgen um 9 Uhr ihren Fortgang.

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Die übliche Landratshege.

Die Torgauer Zeitung" bringt in ihrer Nr. 267 vom 12. to sember 1924 eine Notiz über Betternwirtschaft".

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Der sozialistische Landrat des Kreifes Liebenmerda, früherer Kreistierarat Bogl, beschäftigt beim Streisausschuß 17 Beamte und 41 Angestellte. Nach ber gefeßlichen Bestimmungen ift ein Teil der Beamterstellen den Rivildienstberechtigten( Militär anwärtern) vorbehalten. Diese Bestimmung umgeht man, indem man eben mörlichst men'g Beamte und mölichst viel Angestellte einstellt, also Angestellte, aber beileibe night Militär. anmärter heranzieht. Wo wird man denn Männer einstellen, die dem Vaterland ihre ganze Jugendzeit zur Verfüguna gefiellt haben! Die läßt man hungern, aber tüchtige Porteigenoffen ver forgt man. Unter den Angestellten des Kreifes befinden fid, ein Lifler, 1 Caftmirt, 2 Metallarbeiter, 1 Maurer, 2 Medanifer, 1 Schriftfcher und 1 Musiker, alles Leute, die von dem Beamten. beruf feine Ahnung haben, aber zielbemukte Genoffen find. 3ft es nicht ein unerhörter Standal, daß man Beamte in Massen auf die Straße fest. Hunderten von Zivildienstberechtigten gegenüber den Anspruch auf Anstellung nicht erfüllt, aber in einem einzigen Kreile neun erprobte Parteineroffen beschäftigt, obwohl fie feinerlei Borbi dung für ihre Tätigkeit haben?"

Dazu schreibt der Landrat tes Kreises, Genoffe BogI: Der Verbreiter der Nachricht kann nur ein wegen totaler Un fähigkeit abgebauter Beamter meiner Berwaltung sein, der als politischer Verwandlungstünstler onscheinend jetzt bei der Deutsch  nationalen Boltspartei gelandet ist.

Tatsache ist:

Bon den 17 Beamten und 41 Angestellten meiner Berwaltung grhören leider nur 2 sprich amei meiner, à H. der Sozial. Demokratiffen Partei an.

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Was die angegebenen früheren Berufe betrifft fo ift der Tischler ein Schmerfriegsbefchädigter, ter feit 1919 allo Don meinem Vorgänger, Landrat v. Borde, in der Kriegsbefchädigten abteilung angestellt ist; der Maurer und ein Merallarbeiter find cbenfalls vor meinem Dienftantritt beim paritätischen Arbeitsnachweis bzm. bei deffen Nebenstellen in Bodwig und Elfter merda angestellt worden. Ein früherer Metallarbeiter ist wegen fe  'ner hervorragenten Brachtheit als Angestellter von mir an genommen worden: befähigte Köpfe wie diefen nehme ich stets gerne in meine Verwaltung auf.( Frete Bahn dem Tüchtigen.) Der Gastwirt" ist feit 40 Jahren gelernter Buchhalter, der Schriftfeger" mar ebenso wie die zwei Medanifer nie in diefem Berufe, fondern gelernte Kaufleute bzw. Friedenstapitulent, der fiber" ist ehrfalle fernter Kaufmann und Krishnakapi. tulant( ehemaliger Feldwebel). Die legtgenannten fünf Berfonen find eben gerade als aus bildete Fachleute in der Kreis vartaffe tata. So also fieht's in Wahrheit mit der hiesigen Betternwirt fchaft aus."

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Die Antwort des Landrats ist deutlich. Wir sind neugierig, ob die Lorcauer Zeitung und die Deutschnationale Korrespondenz von der die Notiz stammt. Diese Antwort abbruden werben. Wir bringen die Antwort des Landrats, weil sie in der Tat die infame und perlogene Hetze caratterifiert. mit ber jeber fozialdemokratijdje Beamte von deutschnationaler Seite verfolgt wird.

Zerfall des englischen Liberalismus. London  , 15. November.  ( Eigener Drahtbericht.) Die liberale Bartei Englands befindet fich augenblidlich in einer äußerst tabs. Strophalen Lage. Meinungsverschiedenheiten brohet ble Bartet

Alle Lasten dem Volke?

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Gen Gerhari Seger. Bei der Reichstagswahl am 7. Dezember Beachtung ber nöllischen und kommunistischen Ratschläge aber wären In der Uhlandſchule in Schöneberg  , Rolonnenstraße, fprach| bebeutat eine schmere Belastung. Bei Ablehnung des Gutachtens und hontelt es sich zum ersten Male um eine große, grundlegende wir in ernstlichen Zwift mit der übrigen Welt gekommen, und Roh, Entscheidung. innen somie außenpolitisch Biele Menschen stoffmangel, Schließung fändlicher Betriebe und Hungersnot mären stehen leiber diesen Fragen gleichgültig gegenüber. Die Bergeğlich die natürlichen Folgen. Das noch zu lösende Broblem wäre niel feit por allem ist die schlimmste politische Krankheit des Deutschen  . mehr bie roge ber Lastenverteilung. Sehr gut tenn­Deshalb muß ihm die B.rgangenheit immer wieder vor Augen gezeichnete die Bofitit" der von einem Bürgerblod beabsichtigten Ab­führt werden. Bade Balitik ist an ihren Ergebnissen zu charaktert wälzung der Raften Genosse Bandtagsabgeordneter& de mann fieren. Dar Redner erinnerte an das& abinett Cuno, bas ben in der Schulaula in der Grünthaler Straße. Kann notionalen Widerstand erstrebte und gegenüber der Erfüllungs man, fo fragte er, Bolitifer national nennen, die materielle Opfer politif, die die einzige Lösung des Reparationsproblems bedeutet, als unwürbig" ablehnen, obwohl fte missen, daß die Folgen löglich Schiffbruch erlitt. Das die ausmärtige Belitik der Sozial. ihrer blehnung lebigitch grauenpolle Blut­demokratie völlig gerechtfertigt ift beweisen ihre bisher erzielten opfer wären? Mody einmal ein folches oder eigentlich ja noch Erfolge. Nur auf dem Wege der Vernunft, der Berständigung war viel schlimmeres Morden nennen diese Leute deutsch  , aber einmal tiefer Fortschritt möglich. Der 7. Dezember soll und muß zu Deutsch   in ihr Bortemonnaie zu greifen, bas ist undeutsch". Deutsch  " ist lands Bestem der Sozialdemokratie den Sieg verleihen. Kommu- fcheinbar auch jene mertmürdige jozialistenfreie Sauberteit in der nistisch: Störungsverfude fanden raich ein Ende, denn ihre Urheber Berwaltung". wie fie Herr Dr. Bindler, der Nachfolger Hergts ver­langt. Deutsch ist scheinbar auch die Klaffenjustiz die­wurden prompt an die Luft gefeßt. In der Aula des Gymnasiums der Rolonie Grunewald fer Serrichaften beren Objektivität in den Hohenzollern. fprad gestern abend für ben plöglich erfranften Genoffen Aufhäuser Brozeffen ja durchaus entsprechende Beleuchtung erfährt. Wollen Benoffe Bohring. Die Aula war gefüllt, unb bas mill gemiß wir diese merkwürdige Begriffsverwirrung nicht nur theoretisch, foc viel lagen für eine fazialdemokratische Bersammlung in einem Teil dern aud) praftijd forrigieren, dann bestehen die besten Aussichten ven Groß- Berlint, in bem ausschließlich der Besitzende, der Billen. dazu nidhi burch Hinneigung zum hafentreuz, nicht durch die Ueber. befizer und Bontbirettor die Macht hat Genosse Göhring rechnete in nohme der Arbetsmethoden der Kommunisten, die es bis meilen uno ab, er beleuchtete grell die Bertogenbeit ber beutich haben, für ihre Anträge zu stimmen. Sie bestehen nur torous wirtungsvoller Weise mit den Sünden des Kabinetts im Landtag unseren Abgeordneten überlassen nationalen Politit und zerpflückte den Wahlaufruf der burch die Wahl ber Liften der Sozialbemotra.ifchen Bartei. beufchnationalen Bollspar.et. Dieser verlogenen deutschnationalen Demagogie stellte er die flaren Richtlinien der sozial. demokratischen Partei gegenüber, die immer für Er füllungspolitik und damit für den Frieden und das Biederaufleben der deutschen   Wirtschaft eingetreten ist. Die Deuschnationalen haben bisher immer nur über Berstunung des deutschen   Boltes ges fchrien. Befonders lout aber haben fie gefchrien, menn fie zahlen follten. Die fozialdemokratische Partei aber ist immer dafür ein getreten, daß gezahlt werden müsse, aber nicht nur vom Arbeits nehmer. In erster Linie muß das Großfapita, Sas  fich to national gebärbet, nun endlich einmal auch national handeln, das heißt in den Sädel greifen. Inter diesen Umständen fann es feinen Zweifel darüber geben, daß jeder, der Deutschlands Bohl wl, am 7. Dezember seine Stimme der Sozialdemokratischen Bartei gibt. In der Debatte wurden ein paar Deutschmmationcle abgeführt und ausgelacht. Besondere Heiterfeit er regte es, als die deutschnationalen Herrschaften unter Heilrufen un ferer Genossen fluchtartig den Saal verließen, als ihnen nämlich Genoffe Göhring bie verbängnisvolle und größen wahnsinnige politit von S. M. vor Augen führte.

In den Pharusfälen sprach der frühere baner. Bandtagsabg. Miebisch besonders über das Dawes- Gutachten. Seine Annahme

Kriegsopfer- Mahnmal.

Die Kriegsdenkmäler mehren fich. Ungefähr alle zwei b's drei Wochen wird jagt in irgendeiner der Borortgemeinden Berlins   ein berartiges Dentmal enthüllt. Die Stifter sind meist Bere nigungen, bie für sich in Anspruch nehmen, daß fie allein d'e wirklich und wahr. haftig echte vaterländische Gesinnung haben. Man meiß, mas rechts stehende Barteien fich babe benten. Die Enthüllungsfeiern spielen sich in der Regel nach bekannter schwarzweißroter Schablone ab, und aus der ganzen Veranstaltung spricht der eine Gedante: Rache! Welcher Weiheredner dürfte sich erlauben, die Zuhörerschaft darauf hinzuweisen, daß jedes Kriegerdenfmal ein Mahnmal ist und urs predigt: Nie wieder Krieg!

Als por furzem auch in Adlershof   ein Rr eg: rbentmal ent hüllt wurde, predigte ein Geistlicher Diebert: Sieben Jahre haben mir auch vor einem Jahrhundert ben Feinden Tribut gezollt und bann haben wir das Joch abgeschüttelt. Wer weiß, m'e lange mir es biesmal tragen!" Er forach von manchem" Paz fismus", ber nur Selbstfucht und Feigh it fei, von Schwächl ngen gehegt. Nach ihm nahm das Wort ber Bürgerme fier des Berwaltungsbezirts Treptom, unfer Genoffe Grunom. Was er fagte, mar bie gebührende Ant mort auf folche Predigt. Genoffe Grunom sprach von der Geißel ber Menschheit, die ums tiefe Bunden geschlagen hat. Er erinnerte an bas meer von Blut und Tränen, das wir haben durchwaten müssen. Der Gebenfftein möge," rief er, uns fets an jene grauenpollen Zeiten mahnen und an die Opfer, die da fielen. Kummer, Not und Elend ber Ueberlebenden zu bannen, ist unsere heilige Pflicht. So gedenten wir ber Toten und ber Lebenben." Ja, so gebenken mir ber Toten und der Bebenden!

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Dachstuhlbrand in Schöneberg  .

Ein ausgedehnter Dachstuhlbrand beschäftigte heute vormittag die Berliner   Feuerwehr längere Zeit in der Karl- Schrader- Straße 3. als die Löschzüge unter der Beitung des Branddirektors Floeter an der Brandstelle antamen, stand der Dachstuhl des modernen Mietsbaules schon mit den Bodenverschlägen in folcher Ausdehnung in Flammen, baß unverzüglich mit mehreren Rohren von Motor prizen über die vollständig verqualmten Treppen und eine medha nische Beiter vorgegangen werben mußte. Dadurch gelang es, bie Flammen auf den Dachstuhl zu beschränken. Entstanden ist das Feuer früh gegen 7 1hr aus unbekannter Ursache auf dem Boden in einem Verschlage.

In der letzten Nacht hatte die Neuköllner   Feuermache in der Jägerstraße 53 einen gefährlichen Brand zu löschen, der in einer Bilderleiftenwerfftatt im ersten Stod des Seitenflügels zum Aus­bruch gekommen war. Die Wehr mußte fräftig löschen, um weitere Gefahren zu verhüten. Auch in der Sponholzstraße 21 in Friedenau  hatte die Feuerwehr längere Zeit zu löschen. Sier brannte das Swischengebält

Umleitung von Straßenbahnlinien. Wegen der Bauarbeiten auf dem Potsdamer zum Dienstag, Plag werden in der Nacht vom Montag, den 17., den 18. November, nach 11 Uhr abends in beiden Richtungen um­geleite:: Linie 1 über Prinz- Albrecht- Str., Zimmerstr., Jerusa lenter Str., Hausvogtelplag, Oberwallstr, Lindentunnel, Dorotheen ftraße, Bring- Louis- Ferd'nand- Str., Weidendamm, Weidendammer Brüde, Friedrichstr. 2inien 15, 23 über Bring- Albrecht- Str., Bimmerstr., Jerufalemer Str.. Hausvogteiplak. Oberwallitr., Fran zöfifche Str., Lindentunnel, Dorotheenstr. bis Sommerstr., Sommer­ftraße, Reidys.agspics. 2inien 24, 57 über Lüßowstr., Flott­wellstr., Schöneberger Ufer. Anhaltstr., Kochstr., Charlettenstr., Fran­zösische Str., Lindentunnel, Beibendammer Bride. Friedrichstr. Linie 40 über Lühowstr. Flottwellstr., Köthener Str., Königgräger Str., Anhaltstr. Rochstr., Charlottenstr., Franzöfifche Str., Linden­tunnel. Linien 54, 60, 160, 72 über Lügowstr., Flott wellstr.. Köthener Str., Unhoftftr., Kochftr., Charlottenftr., Fran zösische Str.. Schloßplaz. Linien 65. 69, 74, 76, 176, 88, 91, 191 über Lüßowstr., Flottwell tr., Röthener Str., Rönig gräger Str., Bring- Albrecht- Str., Zimmerftr., Jerufalemer Str.

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Ein Unfall mit tödlichem Ausgang ereignete sich heute mittag in der Modelltischlerei von Boste in der Dresdener Str.& Hier war der Inhaber, Robert 3., mit Holzlägen beschäftigt, als das Stammblatt an der Bandfäge sprang und die umher. fliegenden Holzteile ihm die Nase zertrümmerten, so daß ein Gehirnschlag feinem Leben ein frühzeitiges Ende bereitete.

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In Lichtenraba sprach am Freitag abend im Restaurant Rohrmann Genosse lobi, M. b. 2. In treffenden Borten rechnete der Redner mit ben Streifen ab, die heute gegen den französischen  Militarismus protestieren und 1915 nach Annerionen schrien und die völlige Rechtlosigkeit und Berstlanung der Bevölkerung der befesten Gebiete forberen. Diefelben Kreise haben nach dem Kriege durch ihre verantwortungslose Bolitit Deutschland   an den Abgrund gbracht. Ronnten bie Rabinette Fehrenbach und Cuno nicht weiter, bann erinnerte man sich, daß es noch eine Sozialbemotratie in Deutschland   gab und man ba: fie höflichst, den Karren wieder fictt zu machen. An Hand amtlichen ftatistischen Materials mies Redner bie ungeheure Ungerechtigteit ber Steuerperteilung nach. Den größten Eindrud machte die angeführte Tatsache, daß von 100 Mart eingehenden Steuern 86 Warf von Sohn und Ge­haffs empfängern und nur 4 Mart vom Besiz ge­zahlt werden, gezahlt von den Schich'en, die noch heute ein Schlemmer eben führen, während Proletarierfinder ohne Frühstück, ohne Schuhe, ja ohne Hemd zur Schule gehen müssen. Berbt im Betrieb, zu Hause, werbt überall für die Sozialdemokratie. Mit diesen Worten schloß Gen. Rioth unter großem Beifall den glait verlaufenen Abend.

Flucht hatte er getroffen, sich auch Gelb dezu beschafft. Es ist fest­gestellt, daß er in den letzten acht Tagen vor seinem Ausbleiben vom Dienst mehrere Depots abgehoben hat Einen großen Teil dieses Gelbes hat er aber zur Deckung von dringenden Schulden ver­menden müssen. Sehr viel wird er faum noch haben, denn er gab bas Gelb ungewöhnlich leich finnig aus. Auf regelrechtem Bage, etmo mit der Esenbahn, ins Ausland zu entkommen, wird dem Flüchtigen faum gelingen, weil er, wie festgestellt ist, feinen Aus landspaß hat.

sälen in der Sophienstraße am Sadeichen Markt statt. Die Ausstellung Cine Vogelfchau findet vom Bußtao bis Totenlonntag in den Sophien veranstaltet der aus allen im preußischen Gebiet liegenden Ortsvereinen gebildete Landesverband Breuken   der Bogelliebhaber, ber feinerseits m'erer bem Deutschen   Reichsverband unter stellt ist. Die Ausstellung wird am Buẞtag 9 lbr vormittags mit einer Brämierung eröffnet nub schließt am Totens fonntag abends 9 Uhr.

Ja der altohol egnerischen Ansflellung bes Arbeiter- Abitinentenbundes, Minberhort, Bielen Ede Bantitrage, wird am Sonnabenb abend 7 1hr Genoffe Dr.Seleffe über Alobal   und Boltsmitdalt spreden. Am Sonntag Um 13 Uhr wird Genosse ist die Ausstellung von 10-5 Uhr geöffnet. Burghardt über Jugendbewegung und Alfobol" referieren,

Brandkatastrophe in New Jersey  .

900 Familien obdachlos.

Chicago   Tribuna meldet aus New York  : Ein großer Iail non Jersey City   ist gestern morgen von einem großen Brand heimgesucht worden, wie er in der Geschichte der Stadt einzig da­fieht. Das Feuer brach um 9 Uhr morgens in einer Salpeter. mühle aus und verbreitete sich rasch über vie: Stadtteile hin. Durch Trümmerstüde wurde der Band noch weiter verbreitet. Zu einem die durch zahlreiche Explosionen in die Cuff geschleuderten Teil fielen diefe Stüde   in eine Schar Schulkinder, von denen viele vermißt werden. Ueber 800 3amilien find obdachlos geworden. Ueber 35 Fabriten sind dem Brande zum Opfer ge­fallen. 10 Feuerwehrleute werden nach vermißt nach den bis­herigen Feststellungen wurden 15 Berfonen schwer verlegt in das Hofpital gebracht. Der Sachschaden wird auf Millionen Dollar ge­

jchäft

Nem Jersen City ist eine ber bebeutenbften Städte im Staate Nem Jerfen, einer der Mittelstaaten von Amerita, und umfaßt ein Territorium non 21 299 Quadratfüome ern mit 3 155 900 Ein­wohnern. Die Hauptstadt ist Trenton  , die größte Stadt Nemart. New Jersey  , bas um 1620 von den Holländern folonisiert und später von den Engländern erobert wurde, hat eine sehr bebeurende und ausgedehnte Industrie. Dazu zählen nor allem die vielen Dei raffinerien, Fabriten, die Explosionsstoffe und an­bere Chemitalien anfertigen, jomie die Seidenfabriken. Gehr bebeu'end und eine reiche Einnahmequelle des Landes ift ferner, ber Fischfang und die Austernzucht, die über 2 Millionen Doffee im Jahr einbringt.

Parteinachrichten

Ginfenbungen für hiele Mubrif flab Berlin   S. 68. Einbenftraße 8.

für Groß- Berun

ftets an das Bezirksfefretariat. 2. Bof. 2 Erep. rechts. au richten.

14. Kreis Reutilu. Abteilungsleiter! Material abholen som Bartelbureau heute abend.

20. Abt. Sonntag früh 9 Uhr bei Burg, Brenzlauer Mee 189 Ausgabe des Materials aur Fluablettverbreituna Ericheinen aller Genoffen ift Pflicht

37. t. Sonntag vormittag 9 Uhr Treffpunkt zur Mugblattverbreitung bei Bfeifer. Sausburaftr. 2.

40. ht Die aur Berteilung gelangenben Flugblätter liegen heute abend 6 Uhr und morgen vormittag bei Eldbola. Cuarnite. 23. zur Abholung bereit. Die Ordner milffen Dienstaa rechtzeitig bei Riem. Safenheide, Aur Stelle fein

111.

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t. Bohnsbort. Morgen Sonntag 19 Uhr bei Seimann. Waltersdorfer Str. Rufammentint ur Flugblattverbreitung

t tenpera  . Sonntag früh 8 Uhr Aluablettverbreitung von der

Spedition Rofenirana aus.

Sunafosialifien. Gruppe Gülben Sonntag Fahrt nach Wannsee  - Gafrow. Treffpunkt 149 Uhr Banufeebahnhof.

Vorträge. Vereine und Verfammlungen.

Reichsbanner Schwarz Rot- Gold". Gef&& ftsteise: Berlin   6 14. Sebaftianftr. 87/88. Sof 2 St. Kamerabschaft Beerslauer Berg. Sonntag. ben 16. b. M. mittees 1 hr. Die Rameraben verfammeln fich aur gemeinsamen Fahrt Ramerabschaft Schöneberg­nach Bernau am Stettiner Borortbahnhof.

mieber zu spalten. Kapitän edgewood Benn erfart 3. B. Hufter am vergangenen Dienstag mittag noch in kopenid Friebenau: Sonntag. ben 16. b.. pormittags 10 Uhr. Bahnhof Bave.

in einem Brief an die" Daily News": 3ch wünsche frei zu erffären. daß ich in feinem Falle weder direkt noch indirett Mond George als meinen Führer im Unterhaus anerfennet fann".

Zu den großen Unterich agungen beim Amtsgericht Berlin- Mitte  ift ermittelt worten, daß der ungetreue Justizoberf: fretär Start gefehen worden ist, während er die Nacht hindurch nicht in feiner Wohnung in der Müggelheimer Straße gemefen war. Seitdem hat man feine Spur mehr von ihm gefunden. Vorbereitungen zur

Straße

Antreten ber Rameraben aur Reichsbanner- Rundgebung nach Gild enbe ildfahrt 12 hr. Ramerabfaft Rehlenbart: Morgen. Sonntag, Dormittags 9% Uhr. Sammeln am Bahnhof mitte( Dorffeite). Abfahrt 9.59 Uhr nach Steglik und Maria nad Südende aur republikanischen Ber anstaltung der DDB.