Abendausgabe
Nr. 54341. Jahrgang Ausgabe B Nr. 272
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5 Goldpfennig
17. November 1924
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Zentralorgan der Sozialdemokratifchen Partei Deutfchlands
Neue Niederlage des Bürgerblocks.
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Sozialdemokraten und Demokraten gewinnen. und Kommunisten.
Zusammenbruch der Völkischen
Deffau, 17. november.( Eigener Drahtbericht.) Am Sonn-| Bernburg Kreis und Stadt, was an ihrer unübersichtlichen Kandifag fanden nach der Wahlschlacht zum Landtag die Stadt- datenliste lag. Die Sozialdemokratie erhielt im ganzen Cande 77 133 verordneten- und Kreistagswahlen in ganz 2n- Stimmen( gegen 78 675 am 9. November); die Demokraten 13 548 halt statt. Sie ergaben im Durchschnitt einen Rüdgang der( 14 009); die kommunisten 9 956( 11 232); die Nationalsozialisten Stimmen um 5 Pro 3. bei allen Parteien, wenn man das 5608( 7958); Bodenreformer( im Kreise Dessau) 1004( 3210); BoltsStimmenverhältnis vom lehten Sonntag in Bergleich ftellt. gemeinschaft 72 160( 74 633). Jm Kreis Bernburg erhielten: SozialWesentlich starter ist der Berluft an Stimmen für demokraten 20 305( 19 676); Kommunisten 4384( 5206); Jtationaldie kommunisten und die Deutschoöltischen. Die fozialisten 3040( 3242); Boltsgemeinschaft 17 268( 16 137); DemoKommunistische Partei hat es in Anhalt jetzt glücklich foweit gebracht, fraten 2759( 4913). Das Ergebnis der Gemeindewahl in Bernburg daß fie in der Mehrzahl der Stadtverordnetenversammlungen über ist folgendes: Sozialdemokratie 7228( 6968); Hausbesitzer haupt nicht mehr vertreten ist oder aber mindestens 1261; Nationalsozialisten 1392( 1593); Kommunisten 1337( 1620); die Hälfte ihrer bisherigen Vertreter eingebüßt hat. Nur Demokraten 810( 1797); Boltsgemeinschaft 6431( 7507). in einem einzigen fleinen Städtchen tonnte fie ihre 5 Stadtverordnetenmandate behaupten. Die Sozialdemokratie dagegen befindet sich überall auf dem Vormarsch. Sie hat 3. B. in Bernburg ihre Mandatszahl zum Stadtverordnetenkollegium von 11 auf 12 erhöhen tönnen, während die Kommunisten von 4 auf 2 zurüdgingen. In Deifau gewannen wir ebenfalls einen Sih und find jeht mit 16 Sozialdemokraten als stärkste Fraktion im Stadtparlament vertreten. Die Kommunisten mußten sich mit einem Sih begnügen. In Cothen erlangte die Partei 13 Mandate. Sie gewann einen Sig, während die kommunisten von vornherein auf jede Beteiligung an der Wahl infolge der Aussichtslosigkeit verzichteten. In 3erbst steigerte fich der fozialdemokratische Besitz im Stadtverordnetenkollegium von 9 auf 10 Mandate. Dagegen verloren die Kommunisten 2 Sige, die sie bisher innehatten. Dant ihrer Taffit und Politik haben sie im Stadtverordnetenkollegium in Zerbst nunmehr überhaupt nichts mehr zu sagen.
Auch in Mecklenburg- Schwerin. Schwerin, 17. November .( Eigener Drahtbericht.) In der Stadt Schwerin fand am Sonntag die Stadtverordneten. wahl statt. Wie in Hamburg und Anhalt brachten auch fie einen glänzenden Vormarsch der Sozialdemokraten, deren Stimmenzahl im Bergleich zum 4. mai von 5352 auf 6628 gesteigert wurde. Die Demokraten schlugen fich ebenfalls gut, indem sie 2698 Stimmen erhielten, während ihnen die Wahlen vom 4. Mai nur 1687 Stimmen brachten. Bezeichnend ist dagegen der gleich. 3eitige Rüdgang der Rechten auf der ganzen Linie. Auch in Schwerin- Stadt versuchten die Deutschnationalen und die Deutsche Bolfspartei ihre Befihintereifen unter einer gemeinsamen harmiofen Einheitstifte zu verbergen. Auch sie verfuchten es mit einer Wortfonstruktion, in der„ Bolt" vortam, ohne daß ihnen der Schwindel geglückt wäre. 3hre Stimmen gingen oon 11 547 auf 9739 3urüd! Der Verlust beträgt alfo in einem Zeitraum von wenigen Monaten mehr als 2000 Stimmen.& atastrop bal ist der Rüdgang für die Bölkischen und & ommunisten! Die Völkischen brachten ganze 1398 Stimmen auf, während sie am 4. Mai 4313 Wähler auf sich vereinigten. Die Stimmen der Kommunisten gingen von 1230 auf 689 zurüd. Es ergibt sich also auch in Schwerin ein Stimmenrüdgang für die Kommunisten um 50 Proz. Die Deutschvölkischen verlieren jogar 75 Proz.
3m einzelnen ergab fich folgendes Stimmenverhältnis: Dessau: S03. 17 540( bei der Candtagswahl 18 190), * PD, 1133( 1398), Nationalsozialisten 887( 1174), Mieterbund 807( 642), Demokraten 3848( 3862), Bolfsgemeinschaft 16 026( 16 897). Un Mandaten erhalten die Sozialdemokraten 16, Kommunisten eins. Die Nationalsozialisten verlieren ihr einziges Mandat, ebenjo muß sich die„ Boltsgemeinschaft" oder Bürgerblod unter Dednamen mit 15 statt bisher 16 Sihen begnügen. Die Demokraten erhalten 4 Site. Es ergibt sich also auch im Dessauer Stadtverordnetenkollegium das Verhältnis, daß Demokraten und Sozial- Bremerhaven, 17. November .( Eigener Drahtbericht.) demokraten gemeinsam eine absolute cintsmehrheit bilden Am Sonntag fanden in der neuen Stadt Wesermünde die Bürfönnen. Darüber hinaus ist festzustellen, daß in der Stadt Deffau gervorsteherwahlen statt. Die sozialdemokratij dhe Liste verallein die Sozialdemokratie ebenfalls mehr Sihe hat als die Par- einigte 14 022 Stimmen mit 19 Mandaten auf fidh. Die Kommunisten teien des Bürgerblods mit ihrer Firma„ Boltsgemeinschaft" alle erhielten 2983 Stimmen mit 4 Mandaten. Die demokratische Ciste zufammen. wurde von 2113 stimmberechtigten Personen gewählt. Auf sie entBernburg, 17 November.( Eigener Drahtbericht.) 2b- fallen 3 Mandate. Die bürgerliche Arbeitsgemeinschaft erhielt gegeben wurden insgesamt im ganzen Lande 179 409 Stimmen bei 14 316 Sfimmen und 20 Sige. Im allgemeinen war die Wahlbe. den Kreiswahlen( 192 130 bei den Landtagswahlen). Trotzdem aljo teiligung im Vergleich zur lehten Wahl in Bremerhaven geringr. 12 700 Stimmen weniger abgegeben wurden, hat die Sozialdemokratie Immerhin entspricht der Verlust von 1500 Stimmen, den die Komnur 1500 Stimmen weniger aufgebracht. Jn Bernburg Stadt muniften, und von 3300 Stimmen, den die bürgerliche Arbeitsgemeinund Kreis fonnte sie fogar ihre Stimmenzahl um 400 ftei- fchaft erlitt, feineswegs dem Prozentsatz der geringen Wahlbeleiligern. Die Böttischen und Kommunisten erlitten wiederum schwere gung. 3. benfalls ist auch in Bremerhaven festzustellen, daß die Berlufte. Die De mottaten haten sich gut gehalten, bis auf Rechte und die Kommunisten sich auf dem Rüdmarsch befinden.
Der neue Kurs im Rheinland. Zur Abberufung der Generäle de Meh und Denvignes. Main 3, 17. november.( mtb.) Das Echo de Rhin, das cffiziöse Blatt der Rheinlandtommiffion, bestätigt nunmehr die Meldung, daß General Den vignes, Oberdelegierter in Mainz, und General de Metz, Oberdelegierter in der Pfalz, in Bälde auf ihren Wunsch vom Kriegsminister mit einem militärischen Amt befleidet werden. Sie werden in ihren bisherigen Aemtern durch zwei Beamte des französischen Obertommiffariats etjetzt werden, Wallot und Bastiani.
Schwarz- Rot- Gold am Sonntag. Kundgebungen in Braunschweig und Senftenberg. Braunschweig, 17. November .( Eigener Drahtbericht.) Der Gau Braunschweig des Reichs banners Schwarz Rot Gold veranstaltete am Sonntag einen großen republikanischen Tag. Tas Aeußere der Stadt zeigte eine große Zahl von Flaggenmasten irit schwarz- rot- gold. Die staatlichen Gebäude hatten ebenfalls schwarz- rot- gold aufgezogen. Die Veranstaltung wurde am Sonn abendabend mit einem Fa delzug eingeleitet, an dem sich mehr als 5000 Personen beteiligten. Anschließend fand ein Wohltätigkeitstonzert im städtischen Konzerthause statt. Am Sonntag begann dann die eigentliche Veranstaltung. In den frühen Morgenstunden erfolgte
eine große Rundgebung auf dem Schloßplak folgte. Hier waren 700 Sänger aufgestellt. Ihnen gegenüber standen in dichter Reihen mehr als 7000 Reichsbannerleute. Außer einem Mitglied des Bundesvorstandes begrüßte der braunschweigische. Justizminister Grotewohl die Teilnehmer. Nach Abschluß der eindrucksvollen Rundgebung formierte sich dann ein gewaltiger Festzug durch die Straßen der Stadt.
Mussolini nach der Kammereröffnung.
Rom, 13. November. Der Bocco Giallo", das bekannte satyrische Blatt, das dem Faschismus so übel mitspielt, bringt in seiner Nummer vom 13. November eine Zeichnung: ein Löwe, anscheinend sehr schlechter Laune, schlägt sich in die Büsche und läßt Musso lini zurück, der allein im Wüstensand fizt. Darunter steht: Ich gehe weg, jezt ist ja der da König der Wüste". auf eine genauere Formel zu bringen; er ist in der Tat Herr Es dürfte schwer sein, die heutige Lage Mussolinis über eine Einöde. In all seinen Reden tommt das Bedürfnis zum Ausdruck, sich davon zu überzeugen, daß seine Herrschaft keine Einschränkung erfahren hat. Und das ist materielle Macht heute zu behaupten vermochte. In diesem richtig, wenn man als Herrschaftsbereich das ansieht, was die Bereich ist Mussolini heute Diktator, genau wie vor zwei Jahren; aber der Bereich ist tatsächlich zur Wüste geworden, weil alles abgewandert ist, was an lebendigen Werten in ihm war. Wir möchten wetten, daß er bei seinem Wüstenkönigtum zufrieden wäre, weniger König zu se'n, wenn dafür die Wüste weniger Wüste wäre.
Werte stüßte, hat sich heute von ihm abgekehrt. Die letzte Alles, worauf sich der Faschismus als auf moralische und entscheidendste Abkehr war die der Kriegsteilneh mer und Kriegsinvaliden, die ihre Weigerung, fich an der Feier des Marsches auf Rom zu beteiligen, damit büßen mußten, daß in zahlreichen Städten ihr Festzug am 4. November, dem Tage der Siegesfeier, von den a schift en überfallen wurde, ihre Männer geprügelt, ihre Führer beschimpft, ja zum Teil die Size ihres Verbandes verwüstet und geplündert wurden. Bei einer Faschistenfeier in Navara brachten die Faschisten ihre Stellung zu den Kriegsfeilnehmern durch die Worte zum Ausdruck: Alle Träger der goldenen Tapferteitsmedaille zusammen sind noch nicht einen Abfaß von Mussolinis Stiefel mert". In Rom sind noch am 11. November drei Kriegstrüppel auf der Straße von Faschisten überfallen und geprügelt worden; hier wie in anderen Fällen hat die Polizei die Geprügelten ver= haftet, was immerhin den doppelten Vorteil hat, zu vers hindern daß die Leute totgeprügelt wurden, und zu zeigen, daß es doch noch eine Polizei im Lande gibt.
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Bei dem Vorgehen gegen die Kriegsteilnehmer und Inva liben handelt es sich für den Faschismus darum, sein ,, Monopol des Patriotismus" gegen jebe Ronkurrenz zu vertreten. Man hat aber die Sache etwas gar zu grob gemacht, was unter anderem dazu geführt hat, mit gewissen Formen zu brechen, die bisher nach zwischen den Faschisten und ihren bürgerlichen Gegnern aufrecht erhalten wurden. Man schlägt fich nicht mehr im Duell mit den Leuten, die heute mit Repolver und Knüppel Italien gegen Italiener verteidigen, nachdem sie sich sorgfältig gehütet haben, ihre Haut im Weltkrieg aufs Spiel zu sehen. Der Abgeordnete Farinacci, der heute gleich nach Mussolini kommt, hat die Chefredakteure des., Giornale d'Italia" und des mondo" zum Duell gefordert, aber beide haben es abgelehnt, fich zu schlagen, mit der Begründung. daß sie Farinacci nicht für fatisfattions= fähig halten. Und dabei gilt Farinacci, und das mit vollem Recht, als der authentischste und prächtigste Vertreter echt faschistischen Geistes! Man fann mit Bestimmtheit damit rechnen, daß er, mit einigen ,, Bravi" im Hintergrunde, die Don ihm geforderten Redakteure überfallen wird.
Eigentlich wollte ja der Faschismus alles, was an Mittelalter noch übriggeblieben ist, in Wert setzen. also auch das Duell, aber seine maßgebenden Männer genügen eben auch den mittelalterlichen Ehrbegriffen nicht. Hat doch Mussolini unter allen Generälen des Heeres feinen finden können, der sich entschlossen hätte, die Nachfolge De Bonos als oberster Kommandant der Miliz anzutreten! Viele haben bei der Annahme faschistischen Geldes gefunden, daß es nicht stinkt; aber mit der Nachfolge De Bonos muß es schon eine eigene Bewandtnis haben, obwohl es fich um eine Stellung handelt, die wenig Mühen bringt, viel Ehren" und noch mehr Geld.
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Wie das Blaff dazu bemerkt, ist dieser Wechsel die Folge einer generellen Anordnung, die fich auf die attiven Offiziere durch verschiedene Kapellen ein Wedruf. Später wurde eine fteigbare moralische Hindernisse gibt. So hat er Giolitti und Generalsrang bezieht, die öffentliche Gauversammlung der zöfifchen Oberkommissariat zur Verfügung gestellt waren. Die neuernannten Beamten werden erst zu einem späteren Zeitpunkt ihren Dienst aufnehmen, da für die Uebergabe der einzelnen Dienstzweige und die Erledigung der laufenden Angelegenheiten den Generälen Denvignes und de Metz eine gewisse Zeit zugestanden werden muß. Denvignes und de Metz eine gewisse Zeit zugestanden werden muß. Während General Denvignes erft nach der Londoner Konferenz zum Oberdelegierten für Rheinhessen ernannt wurde, bekleidet General de Meh seit 1919 das Amt des Oberdelegierten für die Pfalz. Von den neu ernannten Beamten ist wallot, der zu fünffige Oberdelegierte der Pfalz, Zivilift und gehört dem Berwaltungsdienst an. Er war Generalsekretär bei der Präfeftur des Departements Gironde. Zur Rheinlandkommission gehörte er feit mehreren Jahren. Borher war er eine Zeitlang auch bei der Interalliierten Militärkontrollfommiffion in Berlin tätig. Zurzeit ist er Chef des Zivilkabinetts im franzöfifchen Kriegsminifterium. Baftiani, der nach dem Echo de Rhin" als neuer Oberdelegierter für Rheinhessen in Frage kommt, ist augenblicklich| dem Oberdelegierten für den Bezirt Mainz zugeteilt und hat deffen Funktionen schon verschiedene Male vertretungsweise ausgeübt. Nach einer weiteren meldung des Blattes wird der Delegierte für die Pfalz, Wallot, zeitweilig durch den Adjutanten des Oberdelegierten für den Bezirk Koblenz, Rousseau, unterstützt werden.
Sonntag Stahlhelmleute und Angehörige der Reichs Bereinzelt wird gemeldet, daß in der Nacht vom Sonnabend zum mehr Flaggenmaste entfernt und schwarz rotgoldene Fah nen heruntergerissen haben, Die Täter sind jedoch ermittelt und festgestellt. Threm Verhalten schließt sich eine Brotestaktion ber Technischen Hochschule würdig an. Shre Stundentenschaft hat z. B. u. a. beschlossen, bei dem braunschweigischen Ministerpräsidenten Brobest gegen die Hiffung einer schwarzrotgoldenen Flagge auf dem Gebäude der Technischen Hochschule einzulegen!
Senftenberg, 16. November.( Eigener Drahtbericht.) Am Sonntagnachmittag fand in Senftenberg eine Fahnen weihe des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold fatt. In dem fleinen Städtchen waren mehr als 1500 Reichsbommerleute zu der Feier per sammelt. Der Bürgermeister von Senftenberg, ber Landrat des dortigen Bezirks und andere Persönlichkeiten hielten Ansprachen, die zum Schluß in die Parole mündeten: Wählt republikanisch!
Mussolini macht sich offenbar nicht klar, daß es unüberdie Seinen auffordern lassen, sich an der Sigung der Regierungsmehrheit zu beteiligen, d. h. an jener Sizung dieser Mehrheit, die vor der Kammereröffnung stattfand, welche Sizung sich dadurch von den heutigen Tagungen in Montecitorie unterscheidet, daß sie außerhalb des er am Tage der Wiederaufnahme der Kammerarbeiten nicht Parlamentsgebäudes erfolgte. Giolitti ist nicht gekommen, wie der Seinen auf Matteotti beizuwohnen. In der Wüste, gekommen ist, obwohl er in Rom war. Der alte Bolitiker hat es abgelehnt, der Gedächtnisrede Mussolinis und in der Mussolini König ist, gedeiht kein Halm, der ihm die obszöne Ungeheuerlichkeit einer faschistischen Ehrung Matteottis hätte zum Bewußtsein bringen können. Seit die Welt steht," hat der Kommunist Repossi in der Eröffnungssitzung der Rammer gesagt, ist es den mördern und den Mitfchuldigen der Mörder nie erlaubt gewesen, ihrem Opfer die Gedächtnisrede zu halten." Repossi ist zur Ordnung gerufen worden. Mussolini hat gesprochen belanglose Worte-, während gleichzeitig die sozialistische Parlamentsfrattion an dem Kreuz des Lungitoporo einen Kranz roter Blumen niederlegte mit der Inschrift: 3 ur Entfühnung". Den Kranz heben die Carabinieri entfernt, um ihn dann aber, auf den Einspruch der Menge hin, wieder niederzulegen. Nachdem sich die Menge zurückgezogen hatte, erschien
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