ohnegleichen aber ist es, daß die Mehrheit der Richter noch immer gegen die Republik eingestellt ist. Was ist das für eine Justiz, die eine Schmähung und Beleidigung des Reichspräsidenten mit 100 M. Geldstrafe und die eines Kommerzienrats mit Gefängnis ahnde!? ( Empörte zurufe.) Nur wenn die Republik sich restlos durchsetzt, wird die Aufgabe des Reichsbanners erfüllt sein. Möge der 7. De ber
monatelang in Deutschland herrschte, ein Ende gesezt, und wir müssen verlangen, daß sie von allen respektiert wird. Eine Regierung, die dunklen Machenschaften gegen die verfassungsmäßigen Zustände in Deutschland untätig zusähe, würde sich selbst zum MitIm Plenarscal des alten Herrenhauses in der Leipziger Straße schuldigen an dem hochverräterischen Treiben machen. Wir haben, hielt der Gau Berlin- Brandenburg des„ Reichsbanners weiß Gott , die Freiheit der politischen Betätigung im neuen Deutsch Schwarz- Rot- Gold" am gestrigen Sonntag eine Heerschau ab land nicht unterbunden, mir müssen aber, um unseres Volkes und über alle Kameradschaften der Provinz Brandenburg und Groß- 3ember ein voller Sieg der Republik sein! Die von glänzenden Erunseres Landes willen dafür sorgen, daß mit dieser Freiheit Berlins Zahlreich waren die Vertreter dem Ruf gefolgt, steht doch folgen gekrönte Arbeit des Reichsbanners gibt die Gewähr, daß es zu diesem Siege kommt.( Stürmischer Beifall.)
tein Mißbrauch getrieben wird.
Die Ausführungen des Kanzlers fanden stürmischen, minutenlangen Beifall. Nach dem Kanzler sprach Üniversitätsprofessor Dr. auscher über kulturpolitische Fragen.
..Ein großer öffentlicher Skandal." Der bekannte Historifer Dr Friedrich Thimme erhebt Berliner Tageblatt" die heftigsten, aber wohlbegründeten Anklagen gegen Herrn Tirpiz. Er beschäftigt sich mit dem neuesten Buch von Tirpiz Politische Dokumente", in dem amtliche Artenstücke veröffentlicht werden. Thimme wirft Die Frage auf, wie Tirpik in den Besitz dieser Dokumente jetommen sei. Er stellt fest:
"
n Brandenburg und in Berlin eine Organisation von nicht weniger als 234 großen Ortsgruppen zum Reichsbanner, und es war interessant, in den Anwesenheitslisten die Namen außer den GroßBerliner Ortsgruppen zu lesen: Landsberg a. d. W., Sorau , Forst in der Lausitz . Triebel, Prizwalf, Schneidemühl , Finsterwalde , Fürstenwalde, Betschau , Buckow , Brandenburg a. d. H., Jüterbog , Frankfurt a. d. D., Züllichau , Eberswalde , Kalau , Schwedt , Stordow, Bttenberge, Rottbus, Templin , Havelberg , Kyriß. Freienwalde, Lübbenau , Luckenwalde , Brenzlau, Meseriz und Sommerfeld. Selbst Schwerin a. W., Beliz, Lübben , Schönlante, Behden.dk, Bich, in kleinen Dörfern des Havellandes wie Regür und Krielow hat das Reichsbanner festen Fuß gefaßt und es erregte nicht wenig Be fall, als einer der Redner aus der Provinz erklärte daß in den politisch dunkelsten Winkeln, wo feine verfassungstreue Partei bisher babe Fuß fassen können, erst das Reichsbanner es gewesen se, das sich eingenistet und damit die erste Grundlage zum Verständnis für den modernen Staatsgedanten gelegt habe. Die Ausschmückung des Saales war in vorbildlich geschmackvoller Weise erfolgt.
„ Er hat sich einen großen Teil des Materials, das ihm in einer amtlichen Eigenschaft als Staatssekretär des Reichsmarineamts in die Hände gelangte, persönlich angeeignet, sei es in den Originale 1, sei es in Abschriften, und er hat diese Mate rafften schwarzrotgoldenen Fahnen der Reichsadler hervor. Darunter Ueber dem Präsidentensi trat machtvoll und bedeutend aus geralien, die er im Vorwort seines Buches ausdrücklich feine Pas ein bre tes Spruchband:„ Einigkeit und Recht und Frei piere" nennt, obwohl sie nicht sein, sondern staatliches heit." Fahnen hingen außerdem von den Galerien. Fahnen in Eigentum waren und sind, auf eigene Faust, ohne die Erden Händen von Ne dysbannerleuten flankierten rechts und links laubnis der zuständigen Behörden einzuholen, Präsidentensiz und Rednertribüne. veröffentlicht!"
,, Es tann auch gar tei ie Frage sein, daß Tirpiß, wenn er feine Beröffentlichungen zu Zeiten des alten Regimes gebracht hätte, von diesem aufs schwerste zur Rechenschaft gezogen worden wäre. Höchste Würdenträger des alten Regimes, mit denen ich den Fall Tirpitz besprochen habe, haben unter Ausdrüden der stärksten Entrüstung betcnt, daß ganz selbstverständlich neben dem disziplinarischen Verfahren auf Einziehung der gesetzlichen Ben sion auch ein ehrengerichtliches Verfahren eingeleitet
worden wäre."
Nichts aber fann mich abhalten, vor aller Deffentlichkeit feftzustellen, daß die Publizierung des amtlichen Materials durch Herrn v. Tirpitz gerade vom Standpunkte des alten kaiserlichen Regimes ein großer öffentlicher Standal ist. wie ihn Deutschland überhaupt noch nicht gesehen hat."
Dr. Thimme geht weiter auf das Motiv von Tirpitz ei dieser Publitation ein. Er wirft ihm vor, er habe die gestohlenen Dokumente publiziert, um einer Bloßstellung seiner Flottenpolitik durch die große amtliche Aftenpublikation zuvor
utommen.
Der Tatbestand ist also der, daß Herr Tirpitz amtliche Aften unterschlagen hat, um sie zu privaten 3wecken zu veröffentlichen. Seine eigene werte Person steht ihm vor den Anforderungen des Saates, vor der Innehaltung einer recht lichen und moralischen Verpflichtung und dem politischen Interesse Deutschlands im Vordergrund. Ein echter Schädling aus dem alten Regime!
Wir halten es für selbstverständlich, daß gegen Herrn Tirpig eingeschriten wird. Immer wieder hat die reaktionäre Breffe wegen angeblicher Attendiebstähle gegen republikanische Minister und Beamte nach dem Staatsanwalt gerufen, und reaktionäre Staatsanwälte haben ihr willfahrt. Wir erinnern an die für die Staatsanwaltschaft so schmählich verlaufenen Fälle Hermann und Loeb in Thüringen . Hier liegt ein offenfundiger Aftendiebstahl vcr. Was wird darauf geschehen? Herr Tirpitz ist der große Mann der Deutschnationalen . Sie haben ihn als Reichskanzler präsentiert. Ein Aftendieb, dessen hinterliftiger Charakter, dessen antinacionale egoistische Gesinnung in dieser Affäre hell beleuchtet wird, als deutscher Reichskanzler! Der große Mann" Tirpitz der Deutschnatiotalen charakterisiert ihre Partei.
Buß- und Totentag.
ernste Musik in allen Sälen der Stadt. Und endlich einmal ißt man sich um Blake, als gelte es eine, Sensation. Will man Buße tun, andächtig fein, vergangener Güter, verblichener Schönheit, verstorbener Menschheit nachtrauern? Die großen Werte großer Meister flingen auf, zugfräftig auch bei den strengst Modernen. Elias( bei Ebe), Requiem von Brahms ( bei Burchardt), Missa solemnis( bei Och s). Er hat den Weg zur Philharmonie wieder gefunden, und das große Bekenntnis des freien, religiösen, doch religionslosen Urmufifers flingt hier dopelt großartig. Fühlt doch religionslosen Urmufifers flingt hier dopelt großartig. Fühlt einer, hört einer noch, welche immenſen Schwierigkeiten diese Messe birgt? Ein jeder aber weiß, ein jeder ist durchdrungen davon, daß hier höchste Leidenschaft gebannt ist in stilvollstem Ausdrud, und daß der Meister, der dort den Tattstock schwingt, das Wert von innen her leuchten läßt, wie feiner zuvor. Bereichert durch außergewöhn Auch in fleinem Kreis herrscht andächtige Stimmung. Was in der Cecilien- Schule gesungen und gespielt wird, ist zwar erst halb vollendet. Doch Inbrunst und Können helfen dem Un fertigen auf. Hans Schroeter zeigt respektable Fähigkeit zum Orgelspiel, selbst auf schlechtem, perstimmten Instrument, Franz Allers zieht beseelten Ton aus millig gehorchender Geige( Folies d'Espagne ); in einem Duett von Leonardo Leo treffen sich zwei von Hause aus schöne Stimmen, der noch nicht ganz lodere, doch ergiebig chöne Sopran von Jeanne Sénard und der volle, warme At er musikalischen Baula Lindberg zu ausdrucksvollem ZwieJefang.
ches Erlebnis fehrt man heim.
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Im Mittelpunkt der Tagung stand die groß angelegte Rede des Begründers und Beiters des Reichsbanners
zunächst brachte der Redner das Bedauern der Bundesleitung dareinen ehrenhaften Soldaten, wie den General v Nathustus gefangen über zum Ausdruck daß es die französische Militärjustiz gewagt habe, zu nehmen und zu verurteilen. Unter dem Beifall der Versammlung versicherte Hörfing den General v. Nathu ius der aufrichtigen Teilnahme des gesamten Reichsbanners. Sodann ging der Redner auf die Tagesfragen ein: Die ganze Wut der Gegner richtet sich in erster Linie gegen das Reichsbanner, und dann erst gegen die verfassungs treuen Parteien. Wie aber sehen unsere Gegner aus? Die Deutfchnationalen fann man furz abtun, denn sie fressen sich felber auf.( Heiterfeit.) Die Völkischen haben sich ihr Programm aus dem sozialdemokratischen und fommunistischen Brogramm zu'ammengeflaubt. Die Kommunisten wird die Geschichte als Bolfsverräter übelfter Sorte brandmarken, die die Republik zu Fall bringen wollten. Die Deutsche Volkspartei ist die Partei aller Regierungskrisen, die dem Land ideell und mae riell den größten Schaden zufügt hat. Die jebige Reichstagsauffösung hat nur die Deu sche Bo kspartei verschultet; sie hat sich als
entpuppt, das sie in Wirklichkeit ist. Wenn sie jetzt wieder für einen schen hält. Es ist aber auch ein Beweis für die schlotternde Angst, Block der Mit e eintritt, beweift sie nur, für wie dumm sie die Deutdie ihr vor der Abrechnung am 7. Dezember in den Gliedern siz, und es ist ihr Versuch, sich noch beizeiten den Anschluß erneut zu sichern. Wenn die Beltspartei verlange, daß ihm, Hörfing, das Reden verboten werde so sei zu erwidern, daß er bisher wegen einer Arankheit überhaupt gar nicht habe öffentlich reden fönnen. Wehl aber müffe er verlangen und es öffentlich aussprechen, daß alle Be. ha'b des Dienstes mit allen Kräf cn für die Republit eintreten. amten, die auf die Republik vereidigt sind, im Dienst und außer fen, daß sie den poffspar eilichen Betrug aufgebedt, der Demos ( Lebhaft r Beifall.) Der Sozialdemokratie müsse man danfratischen Bartei. daß fie fo entschlossen die Roalition mit den Reaktionären abgelehnt und dem 3entrum, daß es in feiner Mehrheit von der Boltspartei atgerückt sei. Auf diese Weise haben Die Berfoffungspar eien bem Intrigenspiel ein Ende gemacht. Eine eigene Wahlparole hat natürlich das Reichsbanner nicht. Es fämpft und der Verfassung von Weimar. Monarchistische Offiziere, Bolizei gegen Hafenkreuz und Sowjetstern, für den Schuh der Republit beamte und Bolizeioffiziere müffen aus ihren Aemtern entfernt wer den. Es ist unerträglich, daß in Verwaltung und Diplomatie monarchisti che Elemente sogar als Wortführer sizen. Ein Standal
das hinterhältig reaffionäre Gebilde
Rathaus fonzertierte. Der solide Cellist Luß und eine noch un fertige Geigerin unterbrachen Chöre, die in der Rompofition nicht gerade als Edelgewächse zu bezeichnen sind( z. B. die Stücke von Machanel, Conradi, Beit). Diese Art Literatur bringt( oder brachte) Literatur einmal von Fachleuten sichten lassen. Friz Stempel, den männlichen Gesangverein immer in Mißtredit. Man sollte die der Chormeister, leitet den Ver in ruhig, fachlich, entschieden; auch versucht er sichtlich zu nüancier reif dazu. Die Tenöre halte den richtig angesetzten Ton nicht Doch ist das Material noch nicht sauber durch, unter den Bässen sind ein paar galoppierende und ein paar schleppende, der Gesamtstimmflang ist noch nicht ausbalanciert, und das Strahlende, leppige fehlt. Vielleicht kommen ein paar ganz junge, frische Naturstimmen dazu. Gefühlvolle Phrafen, piano gejungen, gelangen zuweilen überraschend gut. Aber gerade solche Ueberraschungen soll es im Konzert nicht geben. Wo Männer der Arbeit so fleißig und aufmerksam fingen lernen, da muß ein Aufstieg zum Besten möglich sein. Der Horensteinsche Chor ist Beleg dafür.
Ueber thn das nächste Mal.
R. G.
töpfe getragen? Auf diese Frage gibt der englische Acgyptologe Arthur Die ältesten Bubenköpfe. Wann haben die Frauen zuerst BubenBeigall in seinem foeben erschienenen Bert Altägyptische RuftDenkmäler" die Antwort, daß die Schönen am Hofe der Pharaonen schon uns Jahr 1000 v. Chr den Reiz erkannt hatten, den furz geSchnittenes Frauenhaar auf die Männerwelt ausübt. Und zwar waren die alten Aegypterinnen sehr viel moderaer als die alten Römerinnen, die sich mit dem immerhin noch über den Nacken her unterreichenden Titustopf" begnügten. Die Damen des Nillandes trugen den Hinterkopf ganz furz geschoren, wie es heute Mode ift. len Beride verborgen, mit der sie meistens cuf den Bildwerken dar. Bielfach hatten sie freilich diesen Bubentopf unter einer zeremonielgestellt sind. Aber Weigall hat unter den vielen Modedamen, deren Bildnisse uns noch nach 3000 Jahren erhalten sind, eine mit einem ganz ausgesprochenen Bubentopf ent ecft; es ist dies eine Frau Tafushet, die in Bubaftis 945 v. Chr. lebte. Be gall nennt sie eine inpische Schönheit ihrer Tage und führt eine große Anzahl von Beispielen on, in denen die clte Aegypterin sehr ähnlich angezogen eine ausgesprochene Mode für schlanke Frauen. Ihre Gewänder waren geändert. Es war ganz auf diese Figur zugeschnitten; es waren ganz enganliegende Futter de, die ebenfalls mit unserer heutigen Mode übereinstimmen. Mur in einem Punkt darf sich die Modedame von heute die ägyptische Schöne nicht zum Vorbild nehmen; das ist in der Fußbeklet dung. Die Aegypterin legte nicht auf einen fleinen Fuß Wert; thre Ebenmäßigkeit, die die moderne Frau vielfach verm ffen lassen Füße waren groß und ecig, aber sie hatten dafür eine natürliche würde, wenn sie es waren wollte, sich ohne Schuh zu zeigen. Hühneraugen und frumme Zehen waren damals unbekannt.
Sodann gab der Bauvorsitzende Frizz Koch eine Uebersicht über die bisher geleistete und noch zu leistende
Arbeit im Gau Berlin- Brandenburg. Daraus fann en'nommen werden, wie eifrig und mit welcher Hingabe und Aufopferung in der Provinz sowohi wie in Groß- Berlin danke, die Republik sichtbar und mit Einsetzung seiner Person zu in den letzten Wochen gearbeitet worden ist. Ueberall, wo der Geschüßen, Fuß gefaßt hat, wird in einer Weise gearbeitet, der die deutscher Idealismus. Geleistet wird diese Arbeit von Reaktion nichts ähnliches entgegenzusehen hat. Hier ist praktischer Menschen, die auf dem Land am Wochenende zwei bis drei Mark bares Geld mit nach Hause bringen. Alle Arbei der nächsten beiden Wochen, so führte Rech aus, gelten der Wahl. Für das nächste Jahr aber wird in Berlin eine gewaltige mehrtägige republikanische Heerschau und Rundgebung vorbereitet.
Interne Organisationsfragen füllten den Rest seiner Rede aus, an die sich nach einer Mittagspause die Aussprache anschloß. in der die Berliner Vertreter den Vertretern der Provinz das Wort ließen. In allen diefen Neden sprach sich der gesunde und berech beschwerte sich, daß ein Kasernenwärter der Reichswehr , der das ige Optimismus der Vorwärtsschreitenden aus. Schneidemühl Reichsbanner bereits vor Wochen beschimpft habe, trotz sofortiger Anzeige auch heute noch nicht zur Verantwortung gezogen worden fei. Neukölln fonnte nachweisen, daß fich Schupobeamte die Dreiftigkeit erlauben, die Blafate des Reichsbanners herabzureißen. befonders deutlich hervor, wie ungeheuer schwer die Arbeit dort ist Aus den Worten der Vertre'er der kleinen und kleinsten Or'e ging und wie sie dennoch geleistet wird.
Dann gab es noch eine leberraschung. Der demokratische General v. Schöna ich betrat den Saal und, einer Bi'te des Vorstandes fo berichtete ter General, aus Westdeutsch and und mußte dort zu folgend die Rednertribüne zu einer kurzen Ansprache. Er tomme, seinem größen Erstaunen, aber euch zu seiner größten Befriedigung feftstellen, wie das Auftreten des Reichsbanners bewirkt habe, daß sich die Völkischen und Nationalisten in den Versammlungen einfach nicht mehr sehen lassen und daß, wo sie sich fehen lassen, sie fich doch nicht hören lassen. Sie sind still geworden und ducken sich. Nach allem, was ich gehört und gesehen habe, muß ich sagen: Das bloße Dasein der Reichsbannerleute genüot, um die Sicherheit der Republik absolut zu gewährleisten. Wir alle müssen nur am 7. Dezember unsere Schuldigkeit tun, dan wird die Republit festgefügt stehen bleiben.( Lebhafter Beifall.)
Die Gauversammlung gedachte des kürzlich verstorbenen Ge= fand'en Prof. Dr. Hartmann, der 1919 in Weimar die Wiedereinführung der fchmarz- rot- coldenen Fahne für die Republik durch feinen Rat herbeigeführt hatte und erhob sich zum Zeichen der Trauer für diesen glühenden großdeutschen Republikaner, Es wurde auch be
schlußhuldigungen im Rahmen des Reichsbanners zu ver
schlossen, im Sinne des politischen Testaments Hartmanns An=
anstalten.
Am sväten Nachmittag wurde die Konferenz mit einem Ef Repub'it beertig. An den Reichspräfiderten Ebert und mort des Borsit n'en Roch und mit einem donnernden Hoch arf the Reichskanzler Dr. Mary murder Begrüßungstelegramme geschit
Ein deutsch nationaler Skandal. Wo bleibt die Sühne?
Köln . 24. November.( Eigener Drahtbericht.) Unser Stön Parteiblatt richtet in feine: Sonntagsnummer an die Kölner Steat anwaltschaft die Anfrage, wann endlich, die Anflage gegen einen be kannten Kölner deutschnationalen protestantischen Pfarrer erhoben werbe, gegen den bereits vor Monaten Anzeige bei ber legten Reichstagswahl auf der deutschnationalen Vorschlags. wegen erführung einer Minderjährigen erstattet wurde. Ein deutsch nationaler Superintendent, der lifte fland, habe sich damals bemüht, die Eltern des Kindes von weiteren Schritten abzuhalten.
Ein schleswig- Holsteinisches Wörterbuch. Nach zwanzigjähriger Sammeltätigkeit, durch die die gesamte niederbeut dhe lleberlieferung Schleswig- Holsteins seit den ältesten Zeiten festgelegt wurde, beginnt nunmehr das Schleswig- Holsteinische Wörterbuch zu erscheinen. Wie herausgeber, Professor Ctto Mensing, hat sich entschlossen, zunächst dieses ganze ungeheure Material sofort herauszubringen, fondern der im Hamburger" Quidborn" mitgeteilt wird, ist es aber nicht möglich, eine Boltsausgabe zu veransta'ten, in der die Bolkssprache des sprache, also etwa feit 1700, dargestellt wird. Das Hauptgewicht Landes seit dem endgültigen Untergang der niederdeutschen Schriftliegt auf der heute lebenden Sprache feit 1840, die in möglichster Bollständigkeit behandelt wird. Dazu wird die Volkskunde, Sitte und Brauch überall da verarbeitet, wo fie fich an einzelne Wörter an fchließen läßt. Durch die Berücksichtigung der Zeit seit 1700 werden zahlreiche, heute nicht mehr bekannte Wörter und Redensorten sowie hoffen, daß diefes poltstümliche Wörterbuch die Liebe zur angeftamm. ten Sprache und Heimat in weiten Streifen festigt. Das Wörterbuch wird in vierteljährlichen Lieferungen zu mäßigem Breise erscheinen, so daß auch die weniger Bermögenden es sich anschaffen fönnen.
und
Eine neue Alpenstraße. Defterre'ch wird eine neue Alpenstraße direkten Nordfüdrichtung für Oesterreich selbst die fürzeste Berbinbauen, die das Glocknergebiet durchziehen wird und infolge ihrer dung zwischen Tirol und Steiermark , für den internationalen Kraftmagenverfehr die fürzeste Route zwischen Deutsch land und dem Adriatischen Meere bringen wird. Die Straße wird von Brud am Zeller See ( Bahnl'n'e Wörgl- Salzburg) dem Fahrweg im Tal der Fuscher Ache aufwärts folgen b'e Ferleiten am Fuß des Wiesbachhornes, dann über dos Fuscherdie Heiligenblute Tauern( wo der höchste Bunft mit 2500 Mete.n erreicht wird) in das Mölltal nach Heiligenblut hinabführen. Die fünf Monate lang im Jahr für Automobile fahrbor fein. Auch neue Straße wird 27 Kilometer lang werden. Die Straße wid touristisch bedeutet sie sehr viel, ha fie nahe am Dstrand des Glockners gebietes vorbeiführt. Diese Glocknerstraße wird nach der Stilfferjoch. straße die höchste Alpenstraße Europas werben. Mit dem Bru wird im nächsten Frühjahr begonnen werden. Im Sommer 1927 wird sie dem Verkehr übergeben werden.
Am Totensonntag sind Mensch und Mensch sich nah, find alle eich. Die Erinnerung an das Sterben verwischt, zerstört nationale Grenzen, verändert auch die Einstellung auf Alt und Neu. Das Experiment hat es hier leicht, zu feffeln. Die Boltsbühne bietet mit dem Havemann Quartett und der Solistin Basisides) ein Trio ven Reger, Hindemitts Junge Magd" und Schönbergs Sex tett. Also leicht Modernes und ganz Modernes. bes Tages fiegt, felbst über die innerlichen Schwächen des Lieder. crscheint, wie die Dame von heute. Das Echönheitsideal hat sich im mittag 3, Uhr) das Märchenspiel Peterchens Mondfahrt" zur
Die Stimmung
cyklus. Schönbergs Pierrot hat hier Bate gestanden, doch widelt ich das Werk ein wenig monoton ab. Maria von Basilides ingt den schweren Altpart mit voluminöfer Stimme innerlich empunden und auf große Linie hin. Das Reger- Trio wurde von den javemanns mustergültig gespielt( op. 141b). Die Optit des Bartiurbildes, in dem sich der große Formfünstler und Kontrapunktiker Teger ausprägt, ist noch schöner, als der Klang des Werks, dem geabe das Stimmunghafte, Innige, Gemütvolle so oft abgeht.
Befriedigte hier die Darbietung abfolut, so mußte man sich bends mit relativen Genüssen begnügen. Das war, als der Männerefangverein„ Biedertafel Berlin West" im Schöneberger
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D's Leifing- Theater wird, befreit von der Revue, mit Artur Schniplers Schauspiel Das weite Land Sonnabend wieder eröffnet.
"
Jm Berliner Theater gelangt Mittwoch, Donnerstag und Freitag( nach
Hans Reimann, der bekannte sächsische Hof Boet", veranstaltet im Meistersaal zwei Bergnügliche Abende" am 25. und 28., 8 Uhr. Er
wird Kabaretts, Radios, sächsische und andere Erlebnisse vortragen.
Vorträge und Führungen im Museum für Meeresfunde. Dienstag Uhr: Funtoffizier Größsch: Funkdienst an Bord." Dienstag Elektrisierung der Länder und die Ausnügung der natürlichen KraftUhr mittags: Prof. Brühl :„ Wirtschaftliche Verwertung von MeeresMittwoch 8 Uhr: Dr. O. von Miller, München :„ Die quellen."
produkten."
monie unter Mitwirkung des Philharmonischen Orchesters zum Besten der Vecsen wird am Mittwoch, den 26 Novbr., 7, 1hr, in der PhilharUeberschwemmten ein Konzert veranstalten.