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Gewerkschaftsbewegung

Die englischen Gewerkschaften und die Einheitsfront" Die Pressemitteilung, daß gelegentlich des Kongresses des All­russischen Gewerkschaftsbundes ein grundsätzliches levercinkommen zwischen den Russen und der englischen Gewerkschaftsdelegation ge­treffen und ein gemeinsames Komitee eingesetzt wurde, jai vielleicht hier und da Erstaunen erregt, doch soll man dieses Vorkommnis nicht überschäßen.

Die englischen Gewerkschaften die seit Jahren unter einer großen Arbeitslosigkeit leiden, versprechen sich viel von einem Absatz nach Rußland  . Sie suchen daher Verbindung mit russischen Kreisen. Nur hierauf ist es zurückzuführen, daß einzelne englische   Ge mertschaftsvertreter im Gegensatz zu den Vertretern der tontinentalen Gewerkschaften, eifrige Vertreter der Idee der Einheitsfront" find, daß sie auf dem Wiener Gewertschaftstongreß für diese Einheitsfront" eingetreten find, daß sie die russischen Gewerkschaften zu ihrem legten Gewerk­

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Der böse Geist bei Gebr. Stollwerk.

Die Funktionäre werden morgen Dienstag nochmals zu dem Angebot der Arbeitgeber Stellung nehmen müssen und dann die weiteren einzuleitenden Schritte endgültig beschließen.

Die fürzlich in einer Gewerbegerichtsverhandlung( über die wir in Nr. 511 des Borwärts" berichteten) zur Sprache gebrachten Ver­hältnisse in der Schokoladenfabrik von Gebr. Stoliwerk erfuhren eine eingehende Beleuchtung in einer am Sonntag abgehaltenen, vom Die Halberstädter Würstchenmacher streifen. 3entralverband der Bäder und Konditoren ein­Von Zentralverband der Fleischer wird uns berichtet: Die welt­berufenen Betriebsversammlung. An der Hand von berühmten Halberstädter Würstchen werden unter Lohnbedingungen Einzelfällen wurde dargelegt, daß Inspektor Rind, ein ehe­maliger Offizier, mit militärischer Schneidigkeit und hergestellt, die in der Fleischwarenindustrie einzig dastehen. Schon Rücksichtslosigkeit im Betriebe herrscht, was für selbstbewußte Ar­feit sehr langer Zeit bestehen Lohndifferenzen. De Firma Heine u. Co. bzw ihr Arbeitgeberverband ließen sich stets erst durch beiter und Arbeiterinnen unerträglich ist. Einen besonders beiter und Arbeiterinnen unerträglich ist. Einen besonders Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses zu dürftigen Zugeständ schweren Stand haben die Verbandsmitglieder. Obgleich niffen bewegen. Trotzdem die Arbeiterschaft gut organisiert ft fuchte es ihnen laut tariflicher Vereinbarung gestattet ist, im Betriebe wäh- fie, solange es irgend ging, den Streik zu vermeiden. Nun aber traf rend der Baufen Beiträge zu fassieren, dürfen sie kaum wagen, von diesem Recht Gebrauch zu machen. Dagegen können die Vertrauens leute einer unter christlicher Flagge segelnden gelben Organi fation ihre Werbetätigkeit sogar während der Arbeitszeit unge

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Oeffentl. Wählerversammlungen

die Firma Maßnahmen, die dem Faß den Boden ausschlugen. Gie ließ durch den Arbeitgeberverband unlängst den Tarifvertrag fündigen, um einen Neuabschluß mit bedeutenden Ber schlechterungen zu erzielen. Berlängerung der Arbeitszeit, unbeschränkte Uberstundenarbeit, unter Ausschaltung der Mitbestimmung des Betriebsrates. Kürzung des Ueberstundenzuschlages, Kürzung der Ferien. Verschlechterung der sonstigen soz alen Bestimmungen, 2 Pf. Stundenlohnzulage für die Spitzenlöhne, dafür aber bedeutende Bar­längerung des bestehenden Tarifvertrages und einen Spigenlohn von 70 Pf. pro Stunde. Die Verhandlungen scheiterten. Der Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses, der 58 Pf. pro Stunde vorsieht, wurde von den Beschäftigten ein­stimmig abgelehnt. Weitere Verhandlungen lehnte die Frma ab, worauf am 22. November der Streit ausbrach. Anstatt einer Vermittlung zur Belegung des Streits, diote man, de standsarbeiten Vorsorge getroffen ist.

fchaftstongreß einluden und jest ſelbſt eine Delegation zum Heute, Montag, den 24. November, abends 7 Uhr: fchlechterung der anderen Löhne. Die Beſchäftigten forderten Ber­

russischen Gemerffchaftstongreß entsandt haben.

Die englischen Gewerkschaften waren bisher die ton fervatioften ganz Europas  , was auf allen internatio­nalen Konferenzen und Kongressen in die Erscheinung trat. Ihr Interesse für internationale Verbindungen war stets sehr gering und ist auch heute noch weniger entwidelt als in anderen Ländern. Bor allzu großem Radikalismus hatten sie immer eine große Abneigung.

Zweifellos ist durch die Folgen des Krieges und der Nachkriegs­zeit eine erfreuliche Radikalisierung eingetreten; man würde sich aber täuschen, wenn man annähme, daß diese bis zur Anerkennung bolfchemistischer Grundiäze ginge. Durch den Eintritt vieler Gewerkschaftsführer in die Arbeiter regierung sind automatisch Leute in die vorderen Stellen gekommen die tafür nicht vorgesehen und vielfach auch nicht vorbereitet waren. Diese laffen jetzt von sich hören und erwecken den Anschein, als ob die gesamte englische   Gewerkschaftsbewegung einen ungeheuren Rud nach links gemacht habe und die Zeit nicht erwarten fönne, daß fie ihte Befehle aus Mostau empfangen.

Die englischen Kommunisten sind bisher sehr vor fichtig gewefen und haben die Kreise der Gewerkschaften nicht gestört. Sobald die Engländer einmal Erfahrungen mit den Rommunisten machen, sobaid diese in England dasselbe Zerstörungswert beginnen, das sie in anderen Ländern zum Echaden der Arbeiterschaft versucht haben, werden die englischen Gewerkschaften nicht zögern, dieselbe Haltung einzunehmen wie die Gewerkschaften auf dem Kontinent.

Jetzt werden die englischen Gewerkschaften von den kom= munisten umworben und gelobt. Man versucht ganz systematisch, sie gegen die Gewerkschaften anderer Länder aufzuhezen. Bezeichnend find nachstehende Ausführungen, die Ginomjem auf dem Kongreß der ruffischen Gemertschaften ge­macht hat:

Prenzlauer Berg  : 30. Abt.  : Zedigenheim, Pappel- Allee 15. Schöneberg  - Friedenau  : Bürgersaal Rathaus Friedenau, am Lauterplay.

Neukölln: 92. 2bt.: Hayn, Richardstraße 35. Pankow  : Linder, Breite Straße 34.

Redner: Faltenberg, Haß, Kuttner, Dr. Löwenstein, Technische Nothilfe einzusehen, trotzdem für die Verrichtung der Not­Adele Schreiber.

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Geffent!. Frauenkundgebungen

Berichte der Firma' n der Tagespresse mißhandeln die Wahrheit. Die Firma fann den Frieden haben, sie soll nur die Lohn- und Ar­beitsbedingungen einräumen, wie es andere Fleischwarenfabr kanton auch tun.

Lohnbewegung in Oberschlesien  .

Heute, Montag, den 24. November, abends 71/2 Uhr: Tiergarten: Artushof, Perleberger Straße. Da die Lohnverhandlungen in der oberschlesischen Berg- und Friedrichshain  : Schulaula Litauer Straße 18. Hüttenindustrie zu feiner Einigung geführt haben, ist unmehr Ober­Kreuzberg: 44., 45. und 46. Abt.: Schulaula Forster Straße regierungsrat Dr. Brandes zum Schlichter bestellt worden, der im Ede Reichenberger Straße. Laufe der Woche die Verhandlungen über die Lohnforderungen führen wird. Die Bergarbeiter haben eine Lohnerhöhung von 20 Prozent, die Metallarbeiter eine solche von 25 Prozent gefordert. Die Arbeitgeber erklären jedoch diese Forderungen für untragbar und unerfüllbar.

Spandau  : 3ur Markthalle", Pichelsdorfer Straße. Johannisthal  : Botha, Parkstraße. Brit: Becker, Chauffeestraße 97. Köpenid: Aula Dorotheenschule Freiheit". Reinickendorf  - Oft: Aula Gemeindeschule, Hausotterplatz. Tegel  : Jugendheim Bahnhofstraße 15. Borsigwalde: Borsigwalder Festfäle.

Redner: Clara Bohm- Schuch  , Anna Gener, Erna Kresse, Marie Kunert  , Wilh. Landa, Liesbeth Riedger, Rich. Rofin, Minna Todenhagen  , Clara Wenl, Hedwig Wachenheim.  

hindert ausüben. Daß es dahin fommen fonnte, ist Schuld der kommunisten. Folgende Tatsache beweist das.

Bis zum Auguft vorigen Jahres hatte der Zentralverband der Bäcker und Konditoren unumstrittenen Einfluß im Stollwertschen " Das größte Hindernis für die Vereinigung im internatio- Betriebe. Dann kam der von den Kommunisten angezettelte" poli­nalen Maßstabe bilden gegenwärtig die sozialdemokratische Streit". Es gelang den verblendeten kommunistischen   Agi­tischen Führer der deutschen   Gewertschaften, totoren, die Belegschaft der Firma Stollwert auf die Straße zu diese verbissensten gewerkschaftlichen Bureaufraten Deuifdjiands bringen. Als der törichte Streif nach einigen Tagen zusammen= Sie find tas größte Hindernis. Gewiß gibt es nicht wenige unter­gebrochen war, fonnte die Firma eine gründliche Auslese unier geordnete Hindernisse. So ist Herr Jou haur feineswegs besser den Arbeitnehmern halten. Die Mitglieder des Zentralverbandes, als die deutschen   Bureaufraten, aber dennoch bilden diese Führer soweit sie sich irgendwie als solche bemerktar gemacht hatten, wurden der deutschen Gewerkschaften die Hauptgruppe, welche weiß, was nicht wieder eingestellt. An ihre Stelle zogen jene Leute in die Fabrik fie will. welche weiß, zu meichent 3med fie die internationale ein, die heut das Rüdgrat der gelben Organisation bi'den und dem belt, bewußt die Tattif ber Bourgeoisie verfolgt. Wir wenden uns deshalb vor allem an die englischen Arbeiter, damit sie erkennen, daß es die Herren deutichen Sozialdemokraten, die Bureaukraten der deut­fchen Gewerkschaftsbewegung, find, die zu allem bereit sind, um die Vereinigung der Arbeiter zu verhindern und den internatio­nalen Zusammenfchluß zu vereiteln."

Gewet und welche nicht blindlings han- Unternehmer in der Bekämpfung der freien Gewerkschaft beistehen.

Da die englischen Arbeiter im allgemeinen die Loge auf dem Kontinent wenig fennen. weil sie ihr bisher wenig Interesse entgegengebracht haben, ist die Befürchrung nicht ganz von der Hand zu weisen, daß sie sich durch den Ein­fluß der Russen immer mehr in Gegensah zu den fon­tinentalen Gewerkschaften stellen. Trotz der großen Bedeutung, die in ollen Gewerkschaftskreisen den Ansichten der englischen Gewerf­schaften beigelegt wird, ist es doch ausgeschlossen, daß sich die Gewerkschaften des Kontinents auf Bahnen treiben lassen, die fie für die Gewerkschaftstätigkeit im be. sondern und darüber hinaus für, die Arbeiterschaft im allgemeinen für schädlich halten. Es ist aber auch ausgeschloffen, daß die englischen Gewerkschaften den Anschluß an mos= ka u dem Anschluß an die Gewerkschaften der andern Länder vor ziehen werden, vor allem da dadurch auch automatisch ein Bruch mit der amerikanischen Gewerkschafts­bewegung, die bisher den englischen Gewerkschaften sehr nahe stand. eintreten würde.

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Die infolge des zusammengebrochenen Streits mutlos gewor denen Arbeiter und Arbeiterinnen hatten nicht mehr Kraft genug, dem Treiben der Gelben, die jetzt sogar Wahlplakate der reaktio­närsten deutschvölkischen Richtung im Betriebe verbreiten, Widerstand entgegenzufegen. So hat der fommunistische General­ft reif" dem Unternehmer die willkommene Gelegenheit geboten, den Betrieb von gewerkschaftlich tätigen Arbeitern zu säubern. Auch ein Erfolg" fommunistischer Taftif.

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Wenn auch augenblicklich die Mitgliederzahl des Zentralver­bandes im Stollwertschen Betriebe gegen früher geschwächt ist, so lebt der gewerkschaftliche Gedanke doch bei einem großen Teil der Arbeiter. Das hat sich ja bei der fürzlich vom Gewerbegericht für ungültig erklärten Betriebsratswahl gezeigt, wo die freigemerf. fchaftliche Liste eine weit überwiegende Mehrheit gegenüber der Liste der Gelben erhielt. Auch bei der bevorstehenden Neuwahi Knechtseligkeit liegen. des Betriebsrats wird der gewerkschaftliche Gedanke über gelbe

Lohnbewegung der Privat- Elektrizitätswerke.

In einer start besuchten Versammlung am Freitag wurde das derauf hingewiesen, daß die Gruppe 3( ungelernte Arbeiter), die keine Angebot der Arbeitgeber einstimmig abgelehnt. Hauptsächlich wurde Leistungszulage erhält, mit den augenblicklichen Löhnen plus Angebot der Arbeitgeber nicht eristenzfähig ist. Die Fortführung der Lohn­verhandlung wurde der Lohnfommission und den Funktionären übertragen, die mit fämilichen Vollmachten ausgestattet wurden.

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Die Zahl der Arbeiter in Petersburg   ist von 380000 am 1. Januar 1917 auf 132000 am 1. Oktober 1924 zurückgegangen.

Wirtschaft

Lebhafter Geschäftsgang in der Kabelindustrie.

Die Rabelindustrie ist zurzeit außerordentlich st art beschäf tigt; die meisten Werke in Rheinland- Westfalen   arbeiten mit Tag­verkauft. Zurückzuführen ist dieser lebhafte Geschäftsgang, der und Nachtschichten und ihre Produktion ist auf Monate hinaus a 11 5- auch bei der Berliner   Kabelindustrie festzustellen ist. haupt fächlich auf den Bedarf der Ueberlandzentralen und Kommunen; die Ueberlandzentralen hatten während der In flation vielfach die begonnenen Ausbauarbeiten einstellen müssen; sie gehen jetzt daran, diese fortzusehen. Die Kommunen haben in den legten Monaten ebenfalls erhebliche Bestellungen erteilt, es handeit sich hier um Licht und Kraftanlagen, sowie um umfong­reiche Instandsehungsarbeiten. Auch für Drähte wid Lizen, fowle fonstiges Elettromaterial find große Aufträge an die Werte, aud seitens der Privatwirtschaft, erteilt. Die führenden Firmen der Branche haben in den letzten Monaten ihre Absah organisas tion wieder start ausgebaut, namentlich hat die AEG, vielfach wie Abnehmergenossenschaften zusammengefchloffen. der Konsignationsiäger eingerichtet, und die Installateurfunden zu Gegenüber dieser stellung und erleichterte Zahlungsbedingungen ins Geschäft zu Abfogorganisation bemüht sich die Konkurrenz, durch günstige Preiss kommen. Die Zahlungsweise der Privatkundschaft ist im all­gemeinen noch sehr stock end, und besonders in den letzten Wochen macht sich wieder eine erneute auffällige Geldknappheit bemerkbar. Immerhin scheint die Draht- und Kabelindustrie, sowie auch die Elektroindustrie im engeren Sinnen im Gegensah zu manchen mit deren Industriezweigen, sich gegenwärtig in günftiger Geschäftsa entwicklung zu befinden, wozu übrigens auch das ständige Steigen des Kupfer- und Zinnpreises mit beiträgt. In den letzten Monaten Die sind auch nicht unbedeutende Auslandsaufträge an deutsche Kabelindustrie gelangt, und zwar wird namentlich Polen  als. Abnehmer genannt. Auch aus den ehemals russischen Rand­staaten sind Bestellungen von Genossenschaften und Kommunen sowie Staatlichen Stellen eingegangen, die vom Frühjahr ab zur Aus­lieferung fommen sollen. Ferner wird von einzelnen Abschiüffen englischer Seekabel-( Telegraphen-) Unternehmungen mit deutschen  Werfen berichtet.

Berantwortlich für Politik: Ernſt Reuter  ; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: J. Steiner; Feuilleton  : Dr. John Schikowski; Lokales und Sonstiges: Fris Rarstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts.Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Vorwärts- Buchdruckerei und Verlagsanstalt Baul Ginger u. Co.. Berlin   SW. 68, Lindenstrake 3.

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