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Der„ Lokal- Anzeiger" hat übrigens mit der Niedertracht gar nicht fo unrecht. Es gibt in Paris zweifellos Blätter, die genau so nationalistisch verhegend, genau so verlogen, genau fo nieberträchtig sind wie er selbst. Aber wir sprechen das aus, auf die Gefahr hin, von neuem der Vaterlandslosigkeit beschuldigt zu werden jene Pariser Blätter sind nicht so dumm wie der„ Lotal- Anzeiger". Darum hat sich der größte Teil der Pariser Nationalistenpresse mit der Begnadigung Nathusius ruhig abgefunden. Welches Geschrei würde der Lokal- Anzeiger" erheben, wenn eine deutsche Linksregierung einem deutschen Offiziersgericht in der Weise zu gunsten eines Franzosen!- in den Arm fallen würde, wie das Herriot einem französischen Kriegsgericht gegenüber zugunsten eines deutschen Generals getan hat.
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Herriot ," schreit der Lokal- Anzeiger" in feiner Verzweiflung, Herriot ist nicht Frankreich !" Herriot hat erst gestern von der französischen Volkspertretung ein mit er brückender Mehrheit beschlossenes Vertrauensvotum erhalten. Aber Herriot ist trotzdem für die Lokalanzeigerlefer nicht Frankreich ". Für sie ist Poincaré Frankreich!
Für se muß Poincaré Frankreich sein, sonst ist ihnen das ganze Wahlgeschäft verdorben.
Das Frankreich Poincarés, das gesinnungsver wandte Land- das ist das Land, das unsere Deutschnationalen mit der Seele suchen.
Die Begnadigung notifiziert.
Die offizielle Mitteilung von der Begnadigung von Nathufius' ist bei der Reichsregierung telegraphisch eingetroffen. Gleich nach Bekanntwerden des Kontumazurteils von 1921 ist auf Grund des Gefehes vom 18. Dezember 1919 beim Reichsgericht ein Ber fahren gegen Nathusius anhängig gemacht worden, zu Sem bereits eine Reihe von wichtigen Zeugen ermittelt ist.
Arm in Arm gegen Deutschland . Herr Baecker müht sich in der Deutschen Tageszeitung" celter mit der Verteidigung von Herrn Tirpitz gegen die vernichtende Bloßstellung durch Dr. Thimme ab. Es ist be= zeichnend, daß keine andere deutschnationale Zeitung Herrn Tirpit deckt. Er ist nicht zu decken, selbst für Deutschnationale nicht. Um so lauter schreit Herr Baeder gegen Herrn Thimme nach der Methode: Haltet den Dieb. Er schreibt neuerdings:
„ Es braucht faum gefagt zu werden, daß Publitationen die ein Mann von solcher Unfähigkeit zu der elementariten Objektivität, die ein Mann herausgibt, der nicht einmal richtig lesen fann, menn persönlicher Haß ihn lents, jeben Anspruch auf die Autorität verlieren, auf die nur eine wirklich objektive wissenschaftliche Arbeit Anspruch erheben kann. Ausdrücklich aber muß hinzugefügt werden, daß ein Mitarbeiter von derartigen Eigen schaften das Vertrauen des In- und Auslandes zu der Objektivität der Publikationen des Auswärtigen Amtes ganz allgemein gefährden muß.
Die Konsequenzen liegen auf der Hand. Die Publikation des Herrn Dr. Thimme muß auf das forgjamste nach geprüft und einem anderen Herausgeber übertragen werden."
Herr Baeder hat gestern versucht, die Publikationen des Auswärtigen Amtes in den Augen des Auslandes zu diskredi tieren. Seine Sorge um das Ansehen der deutschen Aktenpolitifer ist geheuchelt. Er will ablenten von seiner vater landsfeindlichen Haltung, will ablenten von dem ungeheuren Tirpigsfandal. Dabei jetzt er die niederträchtigste Distredi tierung der deutschen Aftenpublikation fort. Arm in Arm mit Tirpit der einzige Baeder gegen Deutschlands Interessen. Soll man ihn mit der objektiven Herausgabe der deutschen Dokumente beauftragen, weil er am 29. August die Schlicht heit, Offenheit und Festigkeit seines Charakters so nobel be: wiesen hat? Oder soll man Herrn Tirpitz zum Hüter und Freund der Wahrheit einsehen, dessen eigenartige Beziehung zur Wahrheit schon zum geflügelten Wort geworden ist?
Der Chef.
Bon Käte Marcus.
Ju der Tür des Direktorzimmers führt eine unsichtbare Treppe.
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Jeder Angestellte muß sie oft ersteigen. Vorher schöpft er tief Atem, als ob ein Vorrat von Luft nötig sei. Trotzdem schwillt ein dumpjes Gefühl im Halfe, ein Angstfnoten in der Luftröhre. Noch eine Stufe der peinvollen Treppe. Die Hand, die nach der Türklinke greift, wird eiskalt. Die andere, die den Vorgang" trägt, brennt wie versengt Die Türe geht auf. Viel zu laut, viel zu heftig. Man möchte zurück; aber die Treppe ist plöglich verschwunden. Da steht man nun wie ausgefeht und sieht nur, daß es so hell ist wie in feinem anderen Zimmer des Hauses, fühlt nur, daß die Luft femdlich gegen die Schläfen drückt. Eine Uhr tidt: eilig, sofort! Aber die Stimme fiemmt sich an dem Angstknoten. Endlich quält sie sich vor.
Der Chef fist an seinem mächtigen eichenen Schreibtisch. Vor ihm steht das Telephon mit siebenundzwanzig roten und schwarzen Drucktasten. Wenn er auf eine Taste drüdt, so schnellt einer der Menschen auf, die in den siebenundzwanzig Zimmern des Hauses über Kontobüchern, Briefkopien, Aufträgen, Rechnungen gebüct sitzen. Alt elektrischen Drähten hängt neun Stunden des Tages das Hirn dieser Menschen. Abends wollen sie sich losreißen; aber der Draht ist ihnen schon eingewachsen. Sie schleppen ihn mit sich nach Hause.
Im Schreibtisch des Chefs ist eine große Lade mit zahllofen Stempeln: Datumsstempel, Eingangsstempel, Firmenstempel, Verfügungsstempel-- Damit regiert er. Die Geste, mit der er frischen Schriftstücken den Stempel ausdrückt, bedeutet Besizergreifung, Herrschaftsatt. Tas Stempeln ist seines Daseins liebste Funktion. Da sieht man doch, was man tut. Weißes wird schwarz
oder tot. Ein für allemal!
Der Aftenschrank neben dem Schreibtisch ist durch eine hölzerne Rolljalousie verschlossen. Wenn sie aufgeht, sieht man ein Heer farrer Fähnchen, mit Rundschrift bemalt. Soviel Fähnchen- soviel Machtgebiete. Macht über Ware, Geld, Menschen.
Um 11 Uhr morgens beginnen die Konferenzen im Hause, um 12 Uhr die Sitzungen in den Verbänden. In den Konferenzen werden Preturisten und Abteilungsvorsteher eingetrommelt. Den ganzen Tag hören sie dann das Trommeln im Ohr:„ Es muß mehr gearbeitet werden. Wir verdienen nichts." In den Sizungen präsidiert der Chef, zigarrenrauchend. Seine Reden find gleichnishaft: Meine Herren, ich sehe einen Kampf aller gegen alle." Oder:„ Unsere Stunde ist gekommen, nußen wir fie!" Die Kollegen- Chefs hören nicht genau hin. Erst wenn Zahlen kommen, blättern sie geschäftig ihre Stetizbücher auf. Nachher fährt man im Auto nach Hause zum Mittagessen.
Bor fünf Jahren war der Chef toch Prokurist einer kleinen
Wallraf gegen Stresemann . München , 26. November. ( BS.) Der katholische Ausschuß der deutschnationalen Volkspartei hatte sich für den gestrigen, Dienstag obend den Reichstagspräsidenten Wallraf als Referenten verschrieben. Die Reichstagsauflösung, so erklärte der Redner, set zu vergleicher mit einem Billardspiel, bei dem Ebert die rote Kugel etwas über Gebühr berücksichtigt habe. Dem Ruf nach der Politik der Mitte gegenüber erklärte Wallraf, daß es eine solche Politik überhaupt gar nicht gäbe. Niemals sei daran zu denken, daß die Mitte die Mehrheit erreiche. Sie müsse sich stets nach links oder rechts anlehnen und dadurch bekomme sie erst ihre Prägung. Die Volksgemeinschaft des Reichskanzlers Mary bedeute in der Praxis nichts anderes, als ein Pferd vor und eins hinter den Wagen 3u spannen in einem Augenblick, wo dieser Wagen vorwärtsgehen müsse. Volksgemeinschaft gibt es nur auf der Grundlage der chrift lichen Kultur. Weiter wandte sich Wallraf gegen Stresemann . Dieser tomme ihm vor, wie ein außerordentlich geschick ter Reiter, der in der Manege mit einem fühnen Sat sich auf ein Pferd schwinge und freundlich nach rechts hinüber winte, um in der nächsten Se kunde sich auf ein anderes Pferd zu schwingen und freundlichst nach links hinüberwinte. Außerdem habe Stresemann für den 7. Dezember auf" BIah" gemettet, neil er nicht weiß, welches Pferd als Sieger durchs Ziel gehen wird. Aber Stresemann wird es noch bedauern, sich nicht auf rechts gesetzt zu haben.
schon vor Anfang der Versammlung biefer Saal vollständig überfüllt war, mußte eine Parallelversammlung in einem zweiten ebenfalis großen Saale abgehalten werden, die auch bis auf den letzten Plaz gefüllt war. Auch in dieser Versammlung fam Genosse Hilferding zum Wort. Beide Versammlungen verliefen in allergrößter Ruhe und gestalteten sich zu einem Massenerfolg der Sozialdemokratie.
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Bernhard wehrt sich.
Halle, 26. November.( Eigener Drahtbericht.) Gestern sollte in Halle der Kandidat des Wahlkreises Halle- Merseburg für die Demokratische Partei, der Redakteur Georg Bernhard von der Bossischen Zeitung", sprechen. Infolge der antisemitischen Heypropagande von den Völkischen bis zur Deutschen Volkspartei war das Bersammlungelofal schon eine Stunde vorher belagert, so daz die Polizei schließen mußte. Georg Bernhard nurde wiederholt unterbrochen, fonnte sich aber durchfeßen. In der Diskussion sprach ein völkischer Landgerichtsrat und ein Stahlhelmhauptmann in der gehässigsten Weise. Als als dritter Diskussionsredner ein ganz junger Mensch, Georg Bernhard gehäffig angriff und ihn einen gong gemeinen Berleumder naminte, stand Bernhard auf und schlug den völkischen Schimpfheiden ins Gesicht. Der völkische Held nahm die Ohrfeige ruhig entgegen und entfernte fich, wie ein begossener Pudel. Die Bersammlung ging donn trotz der Anwesenheit der völkischen Stoßtrupps ruhig weiter und wurde ordnungsmäßig zu Ende geführt. So sieht die Tapferkeit der Völkischen in den Bersammlungen anders Denkender telt der Billigen in
aus.
Kreisblätter und Wahlpropaganda.
Seine Zustimmung zu den Dawes- Gefeßen begründete Wallraf mit folgenden Ausführungen:„ Nachdem einmal das Gesetz vorlag und daran nichts mehr zu ändern war, nachdem die Einführung Der Oberpräsident von Ostpreußen hat den dieser Geseze bevorstand, habe ich mir von vornherein gesagt, anKreisblättern verboten, eine Wahlpropagandagesichts der Lage der deutschen Wirtschaft, die zu vertrocknen drohte, Beilage 3erbrecht die Retten" der Deutschnationalen angesichts der Uebereinstimmung der wirtschaftlichen Mächte der Boltspartei zu verbreiten Gegen diefes Verbot ist von meh Welt in der Wertschäzung des Dames- Gutachtens ist eine glatte Ab- reren deutschnationalen Diganisationen und Abgeordneten Einspruch lehnung nicht zu verantworten." Der Eintritt Deutschlands in den beim Preußischen Innenministerium erhoben worden. Das InnenBölkerbund, so erklärte der Redner weiter, dürfe nur dann erfolgen, minifterium wird, wie wir hören, diefem Einspruch nicht Folge wenn mit ihm feine neue Anerkennung der Schuld geten, da die Wahlbeilage heftige Angriffe gegen die preußische lüge verbunden sei. Auch die Grenzfeftichungen im Osten müssen neu geregelt werden und ebenso müsse Deutschland feine alten Regierung enthält, die nach der Auffassung des Innenministeriums von amtlichen Organen der Kreise nicht verbreitet werden dürfen.
Kolonien mindestens als Berwalter einstmals wiedererhalten.
Zum Schluß seiner Rede, die in der Hauptsache gegen die Sozialdemokratie abgestimmt war, erklärte Wallraf, daß dem deutschen Bolke Republik und Parlamentarismus nicht auf den Leib zugeschnitten seien. Seine wirkliche Staatsform fei die erbliche monarchie. Falsch sei es auch, wenn man, wie das heute geschehe, Weimar und Potsdam in einen Gegenfaß zueinander bringe. Im Gegenteil: von der Verschmelzung des Geistes von Weimar mit dem Geiste von Potsdam hänge die Zukunft unseres Baterlandes ab.
Reichstagswahlen und Reichspräsident.
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Durch die Rechtspresse geht die Behauptung, daß der Reichspräsident Ebert zugunsten des jetzigen Reichskanzlers Marz auf seine Wiederausstellung bei der Wahl des Reichspräsidenten im nächsten Jahre verzichtet habe. Diese angebliche Nachricht" wird dann zu Zwecken der Wah'agitation hämisch glossiert. Natürlich handelt es sich um einen aufgelegten Schwindel. Die Frage der Kandidaturen zur Reichspräsidentschaft stand bisher noch in feiner Weise zur Erörterung.
Bremen , 26. November.( Eigener Drahtbericht.) Während fich die meisten bürgerlichen Wahlversammlungen in Bremen durch gähnende Leere auszeichneten und es den Bürgerblodparte en nicht einmal gelang, ihre eigenen Anhänger in ihre Versammlungen zu bringen, gestalteten sich die Wahlversammlungen der Sozialdemokratie in Bremen von Woche zu Woche zu immer größeren Erfolgen. War schon eine Massenversammlung, in der Genosse Alfred Henke sprach, und eine solche, in der Genosse Hermann Müller- Franken mit dem Bürgerblod abrechnete, überfüllt, Müller Franken mit dem Bürgerblod abrechnete, überfüllt, so hat gestern unfere Partei mit einer Bersammlung des Genossen Dr. Hilferding im größten Bremer Bersammlunssaal den ge= waltigsten Versammlungserfolg in diesem Wahlkampf errungen. Da
Firma. Aber er wußte schon, daß er zu höherem berufen war. Das erzählte er jeden Sonntag seiner Frau, wenn sie nach Tisch zu sammen im Tiergarten spazieren gingen. Als er Direttor wurde,
faufte er sich einen Sted mit Nickelgriff, der aussah wie Silber. Nach einem halben Jahre schenkte er ihn dem Hausdiener des Schuhen balancieren. Ihr fetter Hals wird von einer Perlenschnur Bureaus. Seine Frau muß nun ihren massiven Bau auf schmalen leicht eingeferbt.
Aber in ailem hämmert die Angst, ob man es auch richtig macht wie in unseren Kreisen". Jeder Rückblick auf Vergangenes entsichert den vorwärtsdrängenden Schritt. Jede Unfreundlichkeit der Kollegen ist ein schmerzhafter Dorn. Nirgends scheint Sicherheit, überall Feindschaft und Neid. Jeben Menschen belauert der Chef, die Stenogramme aufnimmt, meint er zu lesen:„ Bon unten herauf! ob er ihm volle Achtung gewährt. In dem Blick der Sekretärin, Einer wie mir."
Er geht zum teuersten Schneider, Friseur, zur Manifure, ins Dampfbad, nimmt sich ein Opernabonnement, fährt im Frühjahr nach Sizilien , im Winter nach St. Moritz . Und doch keine Sicherheit! In den Träumen femes Mittagsschlafes steigt mandjmal wie ein verlorenes Glück die Zeit auf, als er nur einen guten Anzug besaß und morgens um 10 Uhr von seinem Chef die Post zur Erledigung bekam.
Bildet der Hund Begriffe?
Die Zeit der„ denkenden" und sprechenden" Hunde ist vorbei, aber die Tierpsychologie beschäftigt sich immer weiter mit der telligenz" dieses besonders begabten Tieres, wenn sie auch die weitgehenden Folgerungen einzelner Beobachter ablehnt. Man ne gt heute zu der Ansdauung, daß auch die„ höheren Tiere" nur Gefamtvorstellungen haben, die nicht in einz( ne dinghafte Komplexe psychologischen Forschungen an Hunden unterstützt, die der hollän gegliedert sind. Diefe Theorie wird besonders durch die nevesten dische Forscher H. de Jong ausgeführt hat und über die Friedrich Brod in Reclams Universum" berichtet. Die Hunde wurde: in Bitterfäfige gefeßt, deren eine Wand zu einer Tür umgebaut ist, die sich durch herabdrücken eines federnden Hebels leicht öffnen iäßt. Zum Einseßen des Tieres fann die Decke abgehoben werden. Tem Hund wird dann Futter vor den Käfig gefekt, so daß er feinen unger nur stillen fann, wenn es ihm gelingt, mit der Schnauze in's Freie zu temmen. Die Versuchstiere lernten durch Herumoder Pfote auf den Hebei zu brüden und durch die geöffnete Tür probieren bald den Wusgang finden, aber die Lösung des Problems ist zufällig: der Hund versucht" solange, bis er den Mechanismus richtig trifft Einen Einblick in die ursächlichen Zusammenoärge, durch die das Niederdrücken des Hebels die Deffnung der Tür for vorruft, ist nicht vorhanden. Wenn man den Käfig um 90 Brad Stelle und fanden erst nach längerer Zeit zufällig wieder den Hebel. drehte, so heulten, bellten und fragten die Verfuchstiere an der alten Man fann daraus schließen, daß sich im Vorstellungsleben Des Hundes der ebel nicht als Cinzelbing aus dem Komplex der Eindrücke heraushebi; vielmehr bilden Hebel, Tür, Käfig und vielleicht
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Ende des Personalabbaues in Preußen.
Das Preußische Rabinett sieht den Personalabbau für beendet an und ist, wie wir erfahren, entschlossen, von der Personalabbauverordnung feinen Gebrauch mehr zu machen. Eine Aufhebung der Breußischen Personalabtauverordnung kann allerdings erst in Frage kommen, wenn die Personalabbauverordnung im Reiche aufgehoben ist. Dann wird die Preußische Regierung sofort dem Beispiel des Reiches folgen.
Der Dölkische Kurier" in der Pleite. München , 26. November. ( BS.) Das einzige Organ des Bölfischen Blods in Bayern , der Bölkische Kurier", befindet sich schon seit längerer Zeit in finanziellen Schwierigkeiten, die jetzt zu einer Hilfsaktion durch den Landesverband Bayern der Na tionalsozialistischen Freiheitsbewegung Anlaß gegeben haben. In dem Werbeschreiben heißt es, daß das Eingehen des„ Bölkischen Kuriers" gleichbedeutend sein würde mit dem Berlust eines Hauptstützpunktes der Döltischen Bewegung und daß der moralische Eindrud nach außen sehr bedenklich sein würde. nicht leben, sondern brauche Zuschüffe anderer Art, für die sich die Der Böllische Kurier" fönne von seinen Abonnements und Anzeigen Gesamtheit der Anhänger des völkischen Gedankens einsehen müffe.
Blöder Klatsch über Wels. Die fommunistische Presse weiß Fabelhaftes zu erzählen vor Orgien, die bei der Eröffnung der neuen Räume des" Sozialdemokratischen Bressedienstes" gefeiert wurde 1. Infolgedessen habe Genosse Wels em Lage darauf ein Referat aberster verlassen, weil er sich frant fühlte, er war tags barauf voll fagen müssen. Weis hatte den geselligen Abend im Pressedienst a's tommen heifer und bekam eine Grippe mit so schwerem Fieber, daß einige Tage lang das Hinzutreten einer Lungenentzündung befürchtet wurde.
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auch Freffen einen ungegliederten, als Ganzes wirkenden Romplex. Erst wenn man den Käfig wiederholt um 90 Grad gedreht hat, springt dem Hunde der Hebel, als ein räumlich feftumgrenztes Eingelding in die Augen, er läuft jetzt jedesmal auf ihn zu und öffnet noch nicht verstanden. Das beweist die nächste Versuchsreihe. Bei mit seiner Hilfe die Tür. Aber auch jetzt hat er den Mechanismus pier muß die Handhabung des Hebels erst wieder durch Probieren dieser steht das Futter im Käfig, der Hund befindet sich davor. Auch gelernt werden, und selbst wenn der Hebel niedergedrückt ist, heulen und fragen die Hunde noch vor der Tür, gehen nicht dura, sie hinein. Die Ursachentette, durch die das Hebelherabdrüden das Türöffnen bewirkt, bleibt also dem Hunde ganz unbekannt. Daraus läßt sich schließen, daß Hunde ein Komplerbewußtsein besigen und nicht in menschlichem Sinne intelligent sind und Begriffe bilden.
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Schloßparttheaters, Otto Rirdner, schreibt uns:„ Es war Noch ein Theater in Nöfen. Der Direktor des Stegliger meine Absicht, aus dem Steg iger Schloßparttheater, Kleines Haus, eine literarische Rammerbühne zu machen, und ich glaube, ich darj wohl behaupten, daß meine bisherige breijährige Tätigkeit als Beiter der Boltsbühne Norden mir ein gewisses Vertrauen für ernste ArDie unglaubliche Indolenz von seiten des gebil beten Stegliter Publikums zwong mich von vornherein zu Konzef fionen, was die Auswahl der Stüde anbelangt, die ich mit meinem Innern nur sehr schwer vereinigen fonnte. Ich habe für Steglitz etwa zehn Uraufführungen erworben, deren Durchführung aber zur glatten Unmöglichtet wird.
beit gesichert hat.
Aber die gemachten Konzeffionen reichten immer noch nicht aus, um den wirtschaftlichen Betrieb günstiger zu gestalten, und so bin ich heute gezwungen, Stüde zu geben in fo rascher Aufein= anderfolge, daß alle künstlerischen Möglichkeiten ausgeschloffen sind. Ich fann es mit meinem Gewissen nicht vereinigen, solche Dinge gutzuheißen. Die nackte Notwendigkeit zwingt mich aber, durchzuhalten."
Stresemanns Rütlischwur.
Durch die Presse geht eine famose Berultung Stremanns, die einen Dortmunder Hinkepinte zum Berfasser hat:
Wir sind ein einig Bolt von schwankenden Gestalten. Wir wollen Deutschlands Gloria verwalten. O, Herr im Himmel, mach uns frei erlös'! Pompfortionös!"
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Wir wollen frei sein wie zu Willems Zeiten. Wir wollen fiegreich gegen Frankreich streiten. Wir bau'n auf unser Recht und unser Schwert aus Pappe 1nd unfre Rlappe!"
Also schwört Stresemann in Heldenpose, Und übermorgen rüllischwört der Lose In Pinne, Panbow oder Kaltenweil Das Gegenteil! Heil!
Puccini o eriezt, Der italienische Komponist Buccini hat sich in Brüssel einer leichten alsoperation unterziehen müssen. Sein Zustand ist befriedigend