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Deutsch englischer Handelsvertragsabschluß großen Welthandelsländer, Amerika   und England, bereits| Stürmische Sprachendebatte in der Kammer.

Der Vertrag ist unterzeichnet.

Meistbegünstigungsverträge mit ihm geschlossen haben.

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Wenn es so weit gefommen ist, daß durch die Neurege­Die Verhandlungen über den Handels- und Schiffahrtsvertrag lung der Außenhandelsbeziehungen der deutschen   Ware der zwischen Deutschland   und Großbritannien   wurden am 2. Dezember Markt im Ausland und damit der deutschen   Arbeiter in London   zu Ende geführt und der Bertrag wurde um 3 Uhr schaft neue Beschäftigungsmöglichkeit nachmittags im Foreign Office in London   durch den deutschen   Bol- schlossen wird, so ist das ausschließlich die Folge der An schafter in London   und Ministerialdirektor von Schubert für Deutsch- nahme des Dawes Plans, der von der Reaktion und land, sowie den britischen   Staatssekretär für auswärtige Angelegen- den Kommunisten bekämpft wurde. Nach wie vor fann die heiten und Lord d'Abernon für Großbritannien   unterzeichnet. Sozialdemokratie das Verdienst für sich in Anspruch Der Text des Vertrages wird in Deutschland   und England am nehmen, durch ihr entschiedenes und unbeirrtes Eintreten für Freitag, den 5. Dezember morgens veröffentlicht. den Londoner   Pakt einer Wirtschaftspolitik den Weg geebnet zu haben, deren Früchte der ganzen deutschen   Arbeiterschaft zugute kommen müssen, wenn sie die kommunistische Gemert­schaftszerstörung überwinden und geschlossen für die Berbesse rung ihrer Lage kämpft.

Die Neuregelung der Reparationsabgabe. Die deutsche und englische Regierung haben gelegentlich der Handelsvertragsverhandlungen in London   vereinbart, daß die prat­tijchen Möglichkeiten der Einführung einer anderweitigen Er­hebungsmethode der 26 prozentigen Reparations­abgabe, bei der Zahlungen von seiten der einzelnen Kaufleute nicht erforderlich werden, von der deutschen   Regierung mit dem Generalagenten und dem Transfertomitee erörtert werden. Wenn eine zufriedenstellende Lösung gefunden wird, wird die britische   Re­gierung, geleitet von dem ernsten Wunsch zu einer gegenseitigen verständigung zu kommen, sich bemühen, zu einer Verein barung über eine Aenderung der jezigen Erhebungsart zu ge­angen, die die Einnahmen der britschen Regierung nicht vermindern wird.

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Der Abschluß eines Handelsvertrages mit England ist ne außerordentlich wichtige Etappe auf dem Wege des Biederaufbaues unseres Außenhandels. Bekanntlich schwe­ben feit einiger Zeit mit einer ganzen Reihe von Staaten so u. a. Frankreich  , Belgien  , Japan  , Rußland  , Polen  hnliche Verhandlungen, deren 3wed eine vertragliche Re­elung der deutschen   Außenhandelsbeziehungen ist. Die Schwierigkeiten, mit England ein Einvernehmen zu erzielen, saren nicht gering, da sich die Regierung Baldwin auf as Fortbestehen der 26prozentigen Abgabe von der deutschen  Barenausfuhr nach England festgelegt hatte. Diese Repara­onsabgabe, gegen die der Reparationsagent bereits Schritte internommen hat, ist jedoch für den deutschen   Export eine were Fessel. Sie belastete die deutsche Ausfuhr nach England mit einer Unzahl von Formalitäten, so daß tatsäch ch die deutsche Ware zum englischen Markt schwerer Zutritt rite als Waren anderer Herkunft. Diese Benachteiligung mußte beseitigt werden. Man hat nun eine Lösung ins uge gefaßt, die noch mit der Reparationsfommiffion und mit em Transferagenten zu beraten ist und die an Stelle der Er­ebung der Abgabe beim einzelnen Kaufmann eine Bau= chalzahlung der deutschen   Regierung vorsieht.

Ungleich weniger schwierig war die Lösung anderer Streitfragen. Der deutsch  - englische Bertrag, der zunächst für inf Jahre gedacht ist, baut sich auf auf der allgemeinen und neingeschränkten gegenseitigen Meist begünstigung und regelt alle für den Handelsverkehr wichtigen Fragen: die Ein- und Ausfuhr, das Niederlassungsrecht, die persön­ichen Rechtsverhältnisse von Angehörigen eines Staates, die m anderen Lande wohnen, das Schiffahrtsrecht und die Auslandsvertretungen. Ein Schiedsgericht hat über Streitfälle bei der Auslegung des Bertrages zu entscheiden. Die Bollpolitit wird dahin gebunden, daß fein Staat Zölle einführen darf, die den anderen Staat in schifa­nöser Weise benachteiligen würden.

Der Abschluß des Vertrages, der erst von beiden Regierungen ratifiziert werden muß, um in Geltung reten zu können, ist von großer Bedeutung nicht nur ir die Regelung des deutsch  - englischen Handels, sondern für die Regelung der Beziehungen rüber hinaus u anderen Staaten. Deutschlands   Stellung als Interhändler mit anderen Staaten wird durch den euen Vertrag wesentlich gestärkt, nachdem jetzt die beiden

hat in Hoboken   bei New Vor eine Fabrit für Meßinstrumente 200 Spinnen als Fabritarbeiterinnen eingestellt man braucht dort rämlich für gewisse Meßinstrumente ganz feine Fäden. Bis jetzt hat man dazu Menschenhaare und fein ausgezogenen Platindraht bermendet, aber man kam dahinter, daß die von der Spinne erzeugten Füden weit beffer dem Zweit entsprechen. Und nun fpielt fich der Borgang folgendermaßen ab: Die Epinne wird von der Arbeiterin auf die hand gelegt und durch kifes Klopfen reranlaßt sich auf den Boden herabzulaffen. Tut das die Spinne, fo fängt fie an, einen Faden zu fpinnen, dessen Ende sie an der Hand der Arbeiterin be= feiligt. Diefe macht nun ihrerseits den Fosen an einem Spulrad eft und widelt ihn, den Bewegungen der Spinne folgend, langfam auf. Auf diese Wei'e wird die Spinne immer wieder daran gchin rt, den Boden ganz zu erreichen und erzeugt einen immer längeren aben. Man soll so von einer einzigen Spinne einen Faden von mehreren hundert Meter Länne erhalten fönnen. Nach Beendigung

er Arbeitszeit werden die Spinnen in einem Käfig untergebracht und mit Fliegen gefüttert.

Duccinis Bekenntnis. Der große italienische   Komponist, der eine Arbeit sehr ernst nahm, tnüpft in einem schönen Bekenntnis aber sein Staffen an die Stelle von Goethes Göz" an, in der heißt: Run weiß ich, mas den Dichter macht: ein volles, ganz on einer Empfindung volles Herz." Ein volles, ganz von einer Empfindung volles Herz macht auch den Musiker", fuhr er fort. Man sagt mir, daß meine Werte wirklich on das Innere des Men­ben antlingen. Ich bin stolz auf solche Wirkungen. Sie find ire Rechtfertigung gegenüber den Vorwürfen, daß ich so langsam artete. Das tommt daher, daß ich von der Idee eines neuen Wertes ft fo ganz erfüllt sein muß, daß fie völlig von mir Befih ergreift. fann nur arbeiten, wenn ich wirklich die Inspiration in mir tite, ich fann mich zu feiner Arbeit zwingo. Sh   glaube, daß sich Sie Musik vor allem an die Secle wendet. Empfindung, Umstände, Creignisse mech'en unabläfig im Leben, und tiefen Wechsel muß die Sper in ihren Melodien widerspiegeln."

Der Rele bund für Volfstütren'p ele veranstaltet die Aufführung eines inachtsspieles, das nach alten Wolfsspielen und Liedern von E. A. Hat aun zusammengeftelt ift. Camfide Rollen sind mit Laiendarstellern be­Die Auffübungen finden Statt: Mittwoch, 10., und Donnerstag, 11. Dez. in friedenant, Neal hmnasium, Homuthitrake, Montag, 15., und Dienstag, 16. Dezember, in der Slofterfirche, Klosterftrage, Donnerstag, 13, und Freita 1, 26. Dezember( 2. Weihnachtsfeiertag) im Klindworth Scharwenta Saal, Lübomitr. 76.

Jofeph Schleimbach, der Oberregiffeur des Staatlichen Landestheaters in Darmstadt  , ist dort an den Folgen einer Operation geftorben. Schlem­bach war ehedem ein ausgezeichneter Baſſiſt eine modernen Inize nierungen( Strauß: Glektra, und besonders die Neuinszenierungen Mozart scher Dvern) haben ihm einen. bekannten Ramen gema ot.

Theatertrife auch in Wien  . Eines der ä testen und bekanntesten Wiener  Theater, bas Carl Theater  , ist zusammengebrochen. Die Namen Raymunds und Nestroys sind mit diesem beater verbunden. Hier sind aud Offenbachs   Dperetten zuerst popular geworden.

Anwendung der Fleitner- Molo en in Rußland  . Der Moskauer   Ingenieur Kaſchinsti, der sich mit dem Studium der Erfindung glettner beschäftigt, will landwirtschaftliche Maschinen Tonftruieren, bei denen die Rotoren zur Berwendung gelangen follen.

In der Gesellschaft für Etude svricht Sonnabend 7 Uhr im Stunit­gewerbemuseum Regierungsbaurat Boetschmann überginesische Landschaften".

Die Bundesbrüder.

Wer kommunistisch wählt, wählt deutschnational! Daß die Kommunisten die Steigbügelhalter der Re. attion fein wollen, hat ihr Reichstagsabgeordneter Schlecht in öffenlicher Sigung der Bezirksverordneten in Treptom zugegeben. In Ostpreußen   haben die Kommunisten und Deutschnatio­nalen ganz offen einen Bruderbund geschlossen. Sie versuchet sich gegenseitig die Wähler zuzutreiben. In Landsberg  ( Ost preußen  ) wendete sich, wie unser Königsberger   Parteiblatt berichtet, am 18. November der deutschnationale Professor Gram 3off mit folgenden Worten an die anwesenden Arbeiter:

Und nun wende ich mich an Euch, ihr lieben Arbeiter: Wenn Ihr schon nicht deutschnational wählen könnt, jo wählt kommunistisch!

Am 20. November rief in einer öffentlichen Bersammlung in Kreuzburg der deutschnationale Reichstagskandidat und bis herige Reichstagsabgeordnete Superintendent Hensel den anwesenden Arbeitern zu:

Und, Ihr Arbeiter, wählt kommunistisch, wenn Ihr nicht den Deutschnationalen wählen könnt! In Dombrowfen veranlaßten die dortigen deutsch  nationalen Größen den Schmied des Ortes durch Schnaps. als angeblicher Kommunist" Störungsversuche in der sozial demokratischen Versammlung vorzunehmen. Als die empörten Ar. beiter ihn hinauswarfen, wußten dieselben Deutschnatio nalen ihn zu veranlassen, an das KPD.- Sekretariat in Königsberg  das Ersuchen um Uebersendung eines tommunistischen Redners zu richten!

A so in Ostpreußen   ist die Erkenntnis, daß Deutschnatio: nale und kommunisten eine gemeinsame Politit treiben, selbst von Reichstagsfandidaten öffentlich befundet.

Im ganzen Reiche ist die treue Verbrüderung der Kommunisten mit den reaktionärsten der Reaktionäre festzustellen. Gemeinsam ist ihnen der Haß gegen die Republit, gemeinsam die Sehnsucht nach Gewaltherrschaft, gemeinsam vor allem der Haß gegen die Sozial­demokratie, die das stärkste Bollwert gegen Bolschewismus und preußischen Berismus darstellt.

Arbeiter, Angestellte, Beamie! Denkt an die Geständnisse von Berlin- Treptow   und von Ostpreußen  ! Verbreitet sie überall: Wer tommunistisch wählt, wählt beufjónational, das heißt die Reaktion!

Urteil im Freiburger   Prozeß.

Schwerfte Zuchthausstrafen!

Freiburg, 2. Dezember.  ( Eigener Drahtbericht.) Am Dienstag­nachmittag erfolgte die Urteils verfündung im oberbadischen Rommunistenprozeß vor dem Staatsgerichtshof zum Schuße der Republik  . Die Verlesung des Urteils nahm Stunden in Anspruch. In der Urteilsbegründung wird betont, daß die oberbadischen Un ruhen im September vorigen Jahres von der KPD. als Teil attion eines tommunistischen Umsturzplanes gedacht waren. Die Urteilsfindung selbst folgte in fast allen Punkten den Strafanträgen des Oberreichsanwalts. Nicht weniger als 18 2n. getlagte wurden zu 3uchthausstrafen verurteilt, und zwar erhielten: Rümmele 10 Jahre Zuchthaus, Steiner 8 Jahre Buchthaus, Frih 5 Jahre Zuchthaus, Weißenberger II 4 Jahre Buchthaus, Hermann Herbster, Langendorf, Roth, Schumacher, Büche, Herbster je 2 Jahre Zuchthaus, Ganter und Schmierer je Grimm und Lehrer Heb je 3 Jahre Zuchthaus, Zäh und Otto Jahre Zuchthaus  , Seger und der Italiener Marvi je 1 Jahr

Paris  , 2. Dezember( WTB.) Bei der Diskussion über das Budget für Elsaß- Lothringen   in der Rammer entstand eine Debatte über die Sprachenfrage. Der sozialistisch: Abg. Peirotes, Bür­germeister von Straßburg  , fordert energisch, daß weiterhin in deutscher Sprache unterrichtet und daß diese Sprache bei den Gerichten zugelassen werde, da weite Kreise der Bevölkerung bas Französische nicht genügend beherrschen, um sich in dieser Sprache ausdrücken zu können Der Abg. Abbé Müller ergriff das Wort, um ebenfalls für ein weitgehendes Entgegenkommen in dieser Frage einzutreten. Jedermann wisse, daß die elsässische Volks­Sprache ein vom Deutschen   hergeleiteter Dialekt sei. Er stelle deshalb die Frage, in welchem Umfange der Unterricht des Deutschen  organisiert werden solle. Jedes Bolt habe ein Anrecht auf seine Eprache, und es gehe nicht an, daß diese Sprache durch eine Schul prozedur blutarm gemacht werde. Es liege im nationalen Interesse von Elsaß   und von Lothringen  , die von Ländern umgeben felen, die deutsch   sprechen, daß die Bevölkerung nicht in die Un. möglichkeit verseßt werde, diese Sprache gebrauchen zu fönnen. Abg. Müller fuhr fort: Als wir deutsch   waren, haben wir den Unterricht in der französischen   Sprache verteidigt. Wollen Sie, Herr Ministerpräfident, der Sie eine Politik der Einigung unter den Bölkern verteidigen, das untersagen, für was wir ehedem gekämpft haben: den Unterricht in den beiden Sprachen? Ich ver­lange ferner von der Regierung, daß sie unseren Kindern die Mittel in die Hand gibt, das religiöse Leben zu verstehen. Das tann nur möglich sein, wenn man sie in den Stand setzt, die Sprache des Bandes zu lernen. Im Elsaß   muß man im Geist des Entgegen­tommens und der Gerechtigkeit regieren.

Ministerpräsident Herriot   antwortete auf die Einwendungen der Abgg. Peirotes und Müller hinsichtlich der deutschen Sprache im Elsaß  , die Frage der zweisprachigen Schule bestehe in verschiebenen Ländern, namentlich in Belgien  , wo man je nach der Vorherrschaft. des wallonischen oder des flämischen Ele= ments dem Französischen oder dem Flämischen den Vorzug gebe. Im Elsaß   und in Lothringen   liege die Sache anders. Frankreich   fahre fort, in den Schulen wöchentlich drei oder vier Stunden deutschen   Unterricht erteilen zu laffen, dazu kämen drei oder vier Stunden Religionsunterricht, der ebenfalls deutsch gegeben werde. Man könne also nicht be­haupten, daß Frankreich   den Verfuch mache, die deutsche Sprache zu verbannen. Aber es sei nicht die Aufgabe Frankreichs  , die deutsche Sprache im Elsaß zu fördern. Die deutsche Sprache sei schon an und für sich durch die Gewohnheit in den Familien und durch die vielen Jahre der Offupation gefördert worden. Die Auf­gabe der französischen   Regierung sei es, alles mögliche zu tun, um eine Verbreitung der franzöfifchen Sprache zu erleichtern. diesem Grunde wende man bei den kleinen Kindern die direkte Me­thode an, während man bei den älteren Kindern die indirekte Me­thode anwende, also für die Kinder von 6 bis 8 Jahren lehre man in französischer Sprache, um ihnen den Instinkt für das Französische beizubringen. Man müsse den materiellen Kräften in Elsaß- Lothrin­ gen  , die den Gebrauch der deutschen Sprache anempfehlen, die franzöfifchen geistigen Kräfte entgegenstellen.

Aus

Damit war die Debate über die Sprachenfrage beendet. Es ist noch nachzutragen, daß der sozialistische Abg. Peirotes   die deutsche Sprache nicht nur für die Schulen und die Gerichte, sondern auch für die Presse, die Kirchen und das Theater forderte.

Er mies besonders darauf hin, daß sich jetzt die Notwendigkeit erspart geben habe worüber sich mandje Beitungen in Paris   gewundert god hät en in Straßburg   deutsche Theatervorstellun gen zu veranstalten. Man habe Schillers Don Carlos" spielen laffen. Sei es gefährlich, wenn eine detsche Truppe in Straßburg  fpicle? Man gestatte doc) deutschen   Sportgesellschaften, sich in Paris  mit französischen   Sportgesellschaften im Wettbewerb zu meffen.

Brantina erkrankt.

Stodholm, 2. Dezember.  ( Eigener Drahtbericht.) Der schwedische Premierminister, Genosse Branting  , ist am Dienstag plöhlich ernsthaft erkrankt. Er wird infolgedeffen an der Sigung des Bölkerbundrates in Rom   nicht teilnehmen, fondern durch den Außenminiffer, Professor Undén, vertreten.

Wir hoffen, daß die Erkrankung unseres alten Genoffen Branting nicht allzu groß ist und daß seine auch förperlich mächtige Gestalt sich bald wieder tatkräftig erhebt.

Kleber Mussolinií.

Selbst befreundete Blätter ermahnen ihn zum Rücktritt.

Stimmen, die in kommentaren zu dem Manifest Mussolinis laut Rom  , 2. Dezember.  ( Eigener Drahtbericht.) Gegenüber wurden und die feinen Rüdtritt vom Amte des Ministerpräfi­denten als notwendig bezeichneten, erklärte Muffofni einer Abord­

3 Monate Buchthaus, Sutter 1 Jahr Zuchthaus. Bachmann und Sütterle erhielten je Jahre Gefängnis. Scheffel und Kohl brenner je 4 3ahre Gefängnis und Plagowski Jahre Gefängnung von Faschisten aus den Abruzzen, er dente nicht an Ab­nis. Der Rest der Angeklagten wurde zu Freiheitsstrafen von 1 Jahr bis zu 5 Monaten verurteilt. Außerdem erhielten fast alle Berurteilten Geldstrafen im Betrage von 300 bis 100 Mart, bie jedoch ebenso wie 2 bis 12 Monate der Freiheitsstrafe durch die Untersuchungshaft als verbüßt gelten. Freigesprochen wurden ledig lich der Spizel Köberle und die Angeklagten Schöchlin und Betting. In dem Waldshuter   Prozeß wurde der Angeklagte Geifert zu 3 Jahren Gefängnis und 300 m. Geldstrafe verurteilt, die ebenso wie ein Jahr der Freiheitsstrafe als verbüßt erachtet werden. Der Angeklagte Göde erhielt 4 Jahre 3uchthaus und 300 m. Der Angeklagte Göde erhielt 4 Jahre Zuchthaus und 300 m. Geldstrafe, wovon die Geldstrafe und 1 Jahr als verbüßt gelten.

Londoner   Pariamentsveginn. Die Konservativen stehen auf Plätze an! Condon, 2. Dezember.  ( Eigener Drahtbericht.) Das Barlament hat sich am Dienstagnachmittag versammelt. Infolge des Wahlfiegs der Konservativen fonnten nicht alle tonservativen Abgeordneten auf der Regierungsseite untergebracht werden. Der zu erwartende Kampf um die Pläge fündigte sich schon in der Nacht vorher Die ersten zwei konservativen Abgeordneten erschienen bereits um Mitternacht vor den Toren des Parlaments und war­teten volle 8 Stunden, bis sie von den Dienern ins Haus eingelassen wurden. Als das Haus geöffnet wurde, standen über 100 Abgeordnete aller Parteien dichtgedrängt vor den Toren. Die Führer der Parteien wurden bei ihrem Eintritt in den Ecal mit Hochrufen empfangen. Die Sizung hatte nur for melle Bedeutung. Sie dauerte dreiviertel Stunden. Die eigentliche Eröffnung des Partaments erfolgt nächste Woche.

on.

3um Sprecher wurde einstimmig hitley wieder

gewählt.

Zur Herrenhausversammlung. Die Rote Fahne  ", die die Fälschung der Eintrittstarten wie die Störungsversuche ihrer Leute in der Herrenhausversammlung abzuleugnen fucht, nennt Ge. noffen W. Rüdiger als Leiter der sozialdemokratischen Not wehr. Genosse Rüdiger war zur Zeit dieser Versammlung in Brandenburg   a. d. H.1

dantung. Giornale d'Italia" schreibt zu dieser Erklärung, das einzige Programm Muffolinis jei nur noch das kleben am Amte; feine Worte feien lediglich noch auf Effekt berechnete Phrasen, worin Mussolini   von jeher Meister gewesen fel. Die( faschistische) Faschistenfreunde hätten sich in den letzten Tagen gefragt, ob es " Tribuna" erklärt, die gemäßigten Elemente der Faschisten und die nicht besser sei, wenn mussolini für einige 3eit von der Re­gierung 3 ur direte, um sich persönlich auszuruhen und unge­hindert und feinem Wunsche gemäß, feine Partei von unerwünschten Elementen zu reinigen.

zum

Standrecht in Estland  . 20 Erichießungen.

Reval  , 2. Dezember.  ( WTB.) Zu dem kommunistischen Butsch­versuch wird gemeldet: 20 Aufständische sind von den Feldgerichten Tode verurteilt und erschossen worden. Ruhe herrscht überall, auch an den Grenzen und an der Küste. Böllige Nach einem amtlichen Bericht hatten die Regierungstruppen 11 Tote, darunter 5 Offiziere und 3 Rabetten, und 22 Ber­wundete, davon 3 Offiziere und 10 Radetten.

Der Moskauer   Maulkorb. Serienransschmiß aus der KPF.

Paris, 2. Dezember.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Kampf zwischen Trozti und der offiziellen Parteileitung übt feine Rüd­wirkung auf die französischen   Kommunisten aus. Die fommu nistischen Führer Monatte, Rosmer und Sellier sollen aus der Partei ausgeschlossen werden, weil sie als Verfasser einer Broschüre: Brief an die Mitglieder der Kommunistischen Partei  " gelten. In diefer Schrift werden der Bureaukratis. mus der Kommunistischen Partei und die Unteroffiziers. litten ihrer Zeiter" scharf angegriffen. Die franzöfifche Parteileitung vertritt den Standpunkt, daß diese Keßerichrift einen Vorstoß gegen die kommunistische Internationale und die russische bzw. franzöfifche fommunistische Partei darstelle. Er hat deshalb eine Konferenz einberufen, die über den Ausschluß der Sünder entscheiden soll.