Gutachten mit feinen Auswirkungen. Es ist klar, daß bei der 1 und, soweit Voraussagen überhaupt gemacht werden können, darf Behandlung dieser Fragen die tommunistischen Neinjager man wohl hoffen, daß der Erfolg am 7. Dezember nicht ausbleiben und die deutsch nationale Mampepartei feine besonders wird. Größer sind die Hoffnungen der sozialdemokratischen Argute Position hatten. Viele Tausende, vor allem Eisenbahner, die beiter auf die in den letzten Tagen mit Hochdruck eingesetzte Be am 4. Mai noch im unbesetzten Deutschland im Egil lebten, find triebsagitation. Während der letzten Wahl hinderte der inzwischen ins besetzte Gebiet zurückgekehrt. In vielen Versamm fommunistische Terror diese Agitation. Heute ist sie im vollen fungen tamen solche Heimkehrer zu Wort und übten schärffte Gange, ohne daß irgendein kommunistischer Widerstand sich beKritik an den Gegnern des Londoner Abkommens. Das besette mertbar macht. Es trifft eben die Vermutung Hilferdings zu, der Gebiet fordert das zeigt dieser Wahlkampf erneut eine in mehreren überfüllten Versammlungen seine Ruhreindrücke mit unzweideutige Politik der Erfüllung. den Worten zusammenfaßte, daß der 7. Dezember die Kom munisten in voller Flucht sehen würde.
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Die 3entrumspartei, die den Wahlkampf, wie anerkannt merden muß, in den beiden Wahlkreisen im wesentlichen sachlicher führte, richtet diesmal ihren Hauptstoß gegen rechts, während Demokraten und Volksparteiler sich in ihren Wahlversammlun gen darüber streiten, wer bei den Separatistenunruhen im vorigen Jahre am meisten Rückgrat gezeigt hat.
Zusammenfassend darf gesagt werden, daß die Sozialdemokratie im niederrheinischen Bezirk am 7. Dezember einen mächtigen
Schritt vorwärts machen wird.
Bochum , 4. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Der 4. Mai war für das Ruhrgebiet der Tag des Ausbruchs der Berzweiflung imd des blinden Protestes. Aber Berzweiflungswahlen find noch stets ein falscher Gradmesser für die wirkliche politische Gesinrung eines Bolles gewesen, und wie sehr die Maiwahlen über die wahre Stimmung des Ruhrgebietes trogen, dafür wird der 7. De zember zeugen.
Die Zeiten wie einst im Mai" find jetzt vorüber. Die Befin nung ist sehr schnell zurückgekehrt; die Mühe der Rechts- und Linksextremisten, die besezten Gebiete zum sicheren Aufmarschgelände für die Rechts- und Linksreaktion zu machen, ist vergeblich. Den Anfang machte bie Boltspartei, die ihren Parteitag nach Dortmund verlegte und dabei Herrn Stresemann eine seiner schwankenden Reden halten ließ. Es ist merkwürdig, wie wenig diese Tagung in der hiesigen Presse gewürdigt wurde. Sie hatte im Ruhrgebiet längst nicht das Echo, das sie im umbesetzten Gebiet befaß. Schließlich hat auch Herr Jarres dafür gesorgt, daß am 7. Dezember die Stresemannschen Bäume nicht in den Himmel wachsen. Die volksparteiliche Agitation in den befepten Gebieten ließ die Deutsch nationalen nicht ruhen. Auch sie veranstalteten ihren Nationalen Tag in Dortmund , und die Führer der Mampepartei rafen im Lande umher, um die Getreuen zu sammeln. Uebrigens muß der Appell des Herrn von Borsig an den Geldbeutel der Unternehmer nicht vergeblich gemesen sein, denn die Propaganda der schwerindustriellen Parteien läßt nichts zu wünschen übrig. Ihre Verleumdungen, Lügen und Beleidigungen sind so zahlreich, daß ein Heer non Staatsanwäiten jahrelang beschäftigt werden fönnte. Da, wo die Rechte zu verlieren droht, meldet sich natürlich der Bölkische Blod. Als schlechter Schlachtenlenter glaubt Ludendorff anfchei nend, hier mit„ nationalen" Redensarten das gewinnen zu fönnen, was er im unbesetzten Gebiet verliert. Aber das Hakenkreuz hat im Ruhrgebiet feine Zukunft, nachdem es bisher weder Vergangenheit noch Gegenwart besaß.
Freilich schlimmer als allen dreien zusammen geht es den Kommunisten. Mit fast bewundernswerter Unbeholfenheit torfelt biefe„ Siegerpartei" in die Wahlschlacht. Die KPD. weiß wenigstens selbst, daß ihre Hoch fonjunttur vorbei ist und der Abstieg beginnt. Es ist z. B. durchaus teine Seltenheit, Daß in sozialdemokratischen Bersammlungen tommunistische 3ahler auftreten und ihr fchärftes Urteil über die
Der doppelten Moral überführt. Deutschnationale nehmen Freigeleit von Herriot . Der französische Ministerpräsident Herriot hat dem Spizenkandidaten der Deutschnationalen Bolts partei des Wahlkreises Koblenz- Trier, dem Fürsten Sayn- Wittgenstein, welcher auf der Liste der sogenannten„ Kriegsbeschuldigten" unter der Nummer 90 steht, auf Antrag seiner Partei für die Dauer des Wahltampfes innerhalb des besezten Gebietes freies Geleit gesichert.
Die Begnadigung des Generals von Nathusius durch Herriot wurde von den Deutschnationalen als Beschimpfung des deutschen Volkes bezeichnet. Bon Herriot wollen sie feine Gnade!
Die deutschnationale Partei hat sich trotzdem an Herriot gewandt. Sie hat um Freigeleit für einen ihrer Parteiangehörigen gebeten. Das ist keine Schande und nicht ehrenrührig aber es fann auch in den Augen der Deutschnationalen feine Schande sein.
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Ist es in ihren Augen feine Schande- dann war ihre Entrüstung" über die Begnadigung des Generals von Nathusius erbärmlichste Heuchelei und ge= meiner Wahlschwindel Waren sie aber in ihrer Entrüstung ehrlich dann haben sie fich im Falle SaynWittgenstein selbst ins Gesicht geschlagen.
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Oder wollen sie etwa fagen, fie hätten bei Herriot nur um Freigeleit gebeten, um eine ablehnende Antwort und das mit Agitationsmaterial zu erhalten? Wir sind gespannt, ob wir nun hören, daß die Gewährung von Freigeleit eine neue Gemeinheit der Demokratie gegen die Deutschynationalen ist.
Haarmann und Angerstein. Verbrecher- Propaganda.
mörder Haarmann vor Gericht. In Siegen hat der DiIn Hannover steht der dreißigfache Luft- und Raubrektor Angerst ein gestanden, daß der achtfache Mord in feiner Billa in Haiger von ihm selbst begangen worden ist.
Verbrechen solcher Art stehen mit der Politif nur in lofem Zusammenhang. Wenn es trotzdem notwendig ist, von ihnen an dieser Stelle zu sprechen, so ist es nicht unsere Schuld. Es ist die kommunistisch- deutschnationale Propaganda, die nicht davor zurückschreckt, selbst die Leichen von Hannover und Haiger für ihre 3wede parteipolitisch auszuschlachten.
In Hannover maren es die Kommunisten, die den Fall Haarmann in den Mittelpunkt ihrer Agitation stellten. Haar mann hatte, bevor seine Verbrechen entdeckt wurden, in un politischen Fällen der Polizei Konfidentendienste geleistet. Also entdeckten die Kommunisten einen„ Bolizeifumpf“, für den selbstverständlich nur die„ Ebert- Republit" verantwortlich war.
B.D. aussprechen. Angesichts der Vorgänge, die durch die KPD. in Stadtverordnetenversammlungen und Gemeindevertretungen in fzenfert werden, braucht man sich nicht darüber zu wundern, daß Der Kampf der Ruhrarbeiter sich in erster Linie Als die Schreckensnachricht aus Haiger fam, daß in einer gegen die Kommunisten richtet. Die grenzenlose Ent Billa acht Personen ermordet aufgefunden worden feien, gab täuschung der kommunistischen Wähler vom 4. Mai hat freilich eine die deutsch nationale Bresse fofort für ihre Wahlpropa töfe Seite. Es besteht die Gefahr, daß erhebliche Teile der Arganda die Parole aus, so etwas fei eben nur im neuen beiterschaft der Wahl fernbleiben, und sich indifferent vom poli Deutschland " möglich. Wir sind daher genötigt, ein Eigentischen Leben zurüdziehen. Diefer Gefahr suchten unsere Funktio- telegramm aus Siegen wiederzugeben, in dem uns folgendes näre: durch eine gesteigerte hausagitation vorzubeugen gemeldet wird:
Gesellschaftsspiel.
Bon Hans Bauer.
Wir wissen noch, wie es um 1916 mar. Da tobte die furchtbare Schlacht um Verdun . Da war der Höhepunkt des Krieges, rafender Kanonenafford. Bor Thiaumont , Baur , Douaumont, den Banzerfesten, fant Deutschlands Blüte in die Erde. Und überall murde Haß gelehrt:„ Haß des Herzens und Haß der Stirn.
In Dutzenden von Manifesten von ganz oben wurde das Kriegserlebnis als blutig ernste Austragung nationalen Lebenstampfes geschildert, in dem der geschlossenen Masse der Deutschen die anderen gegenüberständen. Schüßengrabenfreundschaften wurden als unfitt. lich hingestellt. Die physischen Internationalen der ältesten Geschäftsperbindungen und der Gewerkschaften hatte schon der erste Tag des Krieges zerschlagen: aber auch die seelischen Internationalen der Kunst und der Wissenschaft waren zerbrochen worden. Die Ueber nationalität, die Außerzeitlichkeit der Molière, Shakespeare , Tolstoi wurde in den Zwinger des aktuellen Tageshaders gepfercht.
Nachträglich stellt sich nun doch heraus, daß alles nicht gar so schlimm war, daß die blaue Blume der internationalen Freundschaft auch im graufigsten Schlachtenelend geblüht hat. Man möchte, wie man das so hört, zuerst meinen, daß also doch wohl hinter dem Rücken der Regierung ein besonders internationaler Arbeiterführer mit einem französischen Gesinnungsfreund in Gedankenaustausch ge= standen hat, oder daß ein großer Mann der Kunst, zu weltfern, um geheimste Regungen immer vom Granatengetöse überbröhnen zu laffen, mit einem Großen jenseits der Grenze fich im Geifte be. rührt hat.
Nein, so nicht. Aber der liebe Mann im weißen Weihnachtsbart, der gute Admiral Tirpis, war es, der auch im schrecklichsten Kriegsfrühjahr zu einem Engländer herzliche Beziehungen unterhielt. Zu einem, der im Herzen ein Deutschenfreund war und nur durch Zu fall in England lebte? Nicht doch: Tirpiz' Freundschaft galt dem Großadmiral Fisher.
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den Sieg. Aber sie haben eigentlich gar nichts gegen fich. Ihr Groll fit in den Beinen, nicht im Herzen. Er währt anderthalb Stunden, nicht ein Leben lang.
Unten raufen sich die Heere, stechen sich Eisen in die Augen, zersprengen sich die Brüste. Die beiden Admiräle sind über dies hinaus. Sie haben das leise Lächeln, die joviale Gebärde. Jenes muß sein, und ein Donnerwetter sollte dreinschlagen, wenn die an der Strippe nicht parieren: aber sie beide miffen, daß alles Spiel ist. Sie fennen das Räderwert, die Mechanerie. Sie sind doch nicht von gestern. Sie sind doch erst einmal die guten Kollegen, die Kameraden aus der gleichen Branche, ehe fie Ronkurrenten, Feinde find.
Ihr, auf dem Boden des Stagerrat, in den dunklen Gruben von Verdun , ihr hättet die Sache nicht so höllisch ernst nehmen sollen, liebe Brüder! Wer macht denn das auch, wer läßt denn dem Temperament auch gar so die Zügel schießen! Es war ja alles nur ein harmleses Gesellschaftsspiel zwischen dem lieben alten Tirps und seinem Freund, dem Fisherchen.
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Spötter, große Tiere" und Offendowski. Um Ferdinand Ossendomsti, den Berfasser des fenfationellen Buches Götter, Menschen und Tiere", in dem er seltsame Erlebnisse und Beobachtungen in jezt so, daß er selbst nicht mehr ganz sicher ist, ob er in der MonInnerasien, besonders in Tibet , behandelt, steht es nicht gut. Es ist golei, in Tibet und in den anderen dunklen Asienländern die ,, Götter, Menschen und Tiere" gesehen hat. Sven Hedin hat ihn bekanntlich einen Schwindler genannt, was die, die zu Ossendomsti beten, mit dem Hiebe parierten, daß Sven Hedin aus Konkurrenzneid den Ruhm des Polen verkleinern wolle. Aber da ist nun dem schwedischen Forscher in dem Laufarmer Arzt Dr. George Montandon, der Libet 34 fennen scheint wie seinen Handschuh, ein streitbarer Helfer im standen. Ossendowski , der soeben erst von einem Ausflug nach Innerwissenschaftlichen Kampfe gegen den polnischen Münchhausen" erafrita zurüdgefehrt ist, hatte sich bereit erflärt, mit Sven Hedin in Berlin die Mongolische Frage in öffentlichem Palaver durchzunehmen. In Paris hat dieser Tage aber bereits die erste Offenbowsti- Prüfung stattgefunden. Als Eraminator fungierte bejagter Dr. Montandon und es wohnten der fraßigen Angelegenheit als Zuhörer die großen Tiere" der französischen Wissenschaft( Duhamel, Offendowski nicht, aber es wurde in einem Brotokoll festgestellt, daß Offendowskis Buch feinen wissenschaftlichen Anspruch erhebe, sondern Erlebtes, Geschautes, Gehörtes und Zusammengelejenes verarbeite. Dr. Montandor bleib auch am Schlusse diefes Kampfes dabei, daß Offendowski nie in Tibet gewesen sein könne. Wie dem aber auch fein mag: sicher ist, daß seit der Tagen, da der Dr. Martin Luther gegen jenen Maier, der sich Johann Ed nannte, vom Leber zog, eine so frisch- fröhliche Disputation noch nicht dagewesen ist. Wobei jedoch nicht verschwiegen werden darf, daß Ferdinand Offendowski
Diese Freundschaft muß überaus innig gewesen sein. Es ist jetzt ein Brief befannt geworden, Tirpitz felbst hat ihn veröffent- Benoit u. a.) bei Canz durchgefallen ist ja der fchmergeprüfte lidyt den der englische Admiral am 29. März 1916 an den lieben alten Tirps" schrieb. Alter Knabe" wird der Admiral darin genankt und„ Kollege", und ein Kopf hoch" wird ihm,„ dem alten Jungen", zugerufen und ihm geschmeichelt, daß er der einzige deutsche Seemann sei, der sich auf den Krieg verstehe".
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Der englische Admiral übertreibt da gewiß, aber was fagt man nicht alles einem, den man leiden fann und von dem man gelitten wird. Wohlan denn, der Ihrige" schließt der Brief, und man merkt es,
wie die beiden sich in die Augen guden: als Feinde selbstverständlich,
aber ich nur als solche, wie es zwei Fußballspieler auch sind. Die fämpfen miteinander und nußen die Chancen aus und suchen
Der Direktor Angerstein aus Hatger, der Mörder seiner Fa milie, ist Jungdo- Mitglied und nach seinen eigenen Erklä rungen deutsch national.
Wir erklären, daß es uns vollkommen fern liegt, aus dieser Tatsache irgendwelche politische Schlüsse zu ziehen. Keine Partei ist dagegen gesichert, daß sich in ihre Reihen ein Ber brecher einschleicht oder daß ein Parteimitglied, das sich bis dahin tadellos geführt hat, eines Tages ein ungeheuerliches Verbrechen begeht. Hätten wir für unseren Kampf gegen die Deutschnationalen fein besseres Material als diesen politisch wertlosen Fall Angerstein"- wahrhaftig, wir würden uns selbst bedauern.
Aber eine Frage sei erlaubt! Wenn sich nun etwa herausgestellt hätte, daß dieser Angerstein nicht ein frommer Protestant, nicht ein Jungdo- Mann, nicht ein Deutschnationaler, sondern ein Sozialdemokrat gewesen wäre würde wohl die deutschnationale Propaganda aus diesem Fall Angerstein gemacht haben!
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was
Weimar , 4. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Seit längerer 3eit werden aus dem Münzkabinett in Weimar und Rudolstadt wertvolle Münzen vermißt, die jetzt plötzlich im Privathandel erscheinen. Den Ermittlungen der Erfurter Kriminalpolizei gelang es, den Dieb in der Person des Verwalters der Staatlichen Münzensammlung in Rudolstadt , eines deutsch nationalen Rittmeisters a. D. Bethe, zu verhaften. Bethe hat Münzbiebstähle begangen, deren Wert in die Hunderttausende geht. Die Diebstähle erftreden sich über einige Jahre. Der Rittmeister und Verwalter des Rudolstädter Münzkabinetts hat bereits in der Untersuchungshaft ein Geständnis abgelegt.( Auch für diesen Fall gilt das oben für den Fall Angerstein Gesagte. Red. d.„ V".)
Deutschnationaler Wahlschwindel.
Die Kandelaberrede.
Gen. Frizz Ebert jun. schreibt uns:
Den Deutschnationalen muß es augenblicklich schlecht gehen, denn sonst hätten sie es nicht notwendig, in der bisher geübten verlogenen Weise ihre Wahlpropaganda zu üben.
Bei der Rückkehr von einer Agitationsreise finde ich die gesamte Rechtspresse in großer Aufregung über eine angeblich von mir gehaltene Mordrede". Danach soll ich bald in Rroffen a. d. Oder, bald in Striegau , bald in Bobersberg am 24. v. M. erklärt haben:
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,, Sie von der Rechten sind ja nur durch die von uns geübte Toleranz in der Lage, so aufzutreten. Ich mache Sie aber darauf aufmerksam, es gibt noch Kandelaber."
Soviel Worte, soviel Lügen! Der Sachverhalt ist folgenanderer Argumente die Boltsbeauftragten ziemlich heftig an der: Ein deutschnationaler Diskussionsredner griff in meiner Bersammlung am 24. v. M. in Bobersberg in Ermangelung und knüpfte daran die Frage, wer denn diese Boltsbeauftragten gewählt habe, woher sie das Recht nähmen, sich Bolks= Die Boltsbeauftragten feien von denen gewählt worden, die beauftragte zu nennen. Darauf erwiderte ich im Schlußwort: sich nicht wie die Deutschynationalen im November 1918feige ins Mauseloch verkrochen, sondern den Mut aufbrachten, Deutschland wieder zu normalen Verhältnissen zurückzuführen. fich der hereinbrechenden Katastrophe entgegenzustellen und
Wenn Sie heute wieder so auftreten tönnen, wie Sie es tun, dann verbanken Sie das nur unferer Loyalität. Denn Randelaber gab es genug und die Macht hatten wir auch. Aber unsere
Dulbfamkeit gegenüber dem politischen Gegner iſt eben größer als die Ihrige."
Aus diesen Worten macht die deutschnationale Lügenpresse nun eine Mordrede", und die deutschnationale Partei gibt Aber auch dieser neue Wahlschwindel wird die deutschynationale aus diesem Anlaß sogar ein illustriertes Flugblatt heraus. Partei nicht vor ihrer Niederlage am 7. Dezember bewahren
fönnen.
Die deutsch - italienischen Handelsvertragsverhandlungen wurden am Donnerstag in Rom mit den üblichen Reden feierlich eröffnet.
Nationalsozialistische Versammlung.
Von Nicodemus Nintepinte.
Am 23. Neteluing 1924, menn die echte Stunde bammelt, Ist die Nationalsozialistische Arbeiterpartei zum Wahlspeech verAuf das Podium hat sich ein Kandidat gesetzt, [ fammelt Der ist zu hundert Prozent geiſtia verleßt. Nachdem der Versammlungsleiter Wotans Segen erfleht, Prophezeit er in längerem Stoßgebet Und dabei schwingt er die Präsesglocke Teutonisch flattert die blonde Locke Daß die Partet fest wie Sülze steht Und daß es so mit Deutschland nicht weitergeht.
Darauf beginnt ein Referat
à la italienischer Salat,
Bon Dawes- Plan und Dobstoßlügen,
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Und daß nur der Nationalsozialismus aus dem Schlamaffel führt, Bis ein Zwischenrufer fonstatiert,
Daß sich bereits die Balten biegen.
Und dann hört man von Pflichtbewußtsein und Treue reden- Dabei erinnert einer an Lindström, den Schweden .
Hierauf erfolgt ein großes Gelächter.
Und jetzt beginnt er als Judenschlächter. Allein die Juden hätten die Macht,
Von den Juden würde das schlechte Wetter gemacht, Und im Sommer die vielen Fliegen,
Das müßte auch an den Juden liegen, Und daß man ihm den Verstand genommen, Das sei auch von den Juden gekommen; Die machten lauter solche Sachen. Endlich biegt sich der Saal vor Lachen. Darauf hebt er zum Hitlerschwur die Hände, Und dann ist der Sermon zu Ende.
Nachdem man fünf Minuten gepauſt, Wird in der Diskussion der ganze Schwindel zerzauft. Lügen und Berleumdungen werden ihnen amtlich bescheinigt, Wovon sie kein Wotan, kein Hitler reinigt. Kurz, feit des alten Methusalems Zeiten
War das die größte aller Pleiten.
Und alles schied mit dem Bewußtsein von diesen Knaben, Für 20 Pfennig noch in feinem Zirkus jo gelacht zu haben.
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Bert Brechts Marlowe- Bearbeitung im Staatstheater. Nach dem Bert Brecht , der revolutionäre Dramatter, das moderne Theater tüchtig zertrommelt hat, zieht er sich auf das Altenteil zurüd und bearbeitet den ehrwürdigen Christian Marlowe, des erlauchten Shakespeares Borgänger, Inspirator und Kneippenoffen. Brecht mählte Marlowes Eduard II. , die großartige Bäderaftentragödie. Was von ihm und dem literarischen Großvater ist, muß noch untersucht werden. Doch heute sei schon festgestellt, daß am Staatstheater Sven Hedin hat nach dem Ausfall dieser Disputation weitere mächtige Rollen durchzuführen waren. Und die Schauspieler freuten für überflüssig erklärt. fich offenbar, daß sie soviel Arbeit hatten. M. H.
auch sehr beachtliche Jünger hat, die an ihn glauben.