Str. 577 41. Jahrgang
Der Schlager.
Bon Wilhelm Lichtenberg.
3. Beilage des Vorwärts
Jeber Mensch tommt einmal im Leben auf den höchst absurden und lästerlichen Gedanken, daß es gang hübsch sein müßte, einmal so viel zu verdienen, um sich einiges leisten zu fönnen, was so vielen unferer ehrsamen Mitbürger absolutes Bedürfnis ist. Auch mir tam einmal der Gedante, daß es ja recht hübsch fei, Feuilletons zu Schreiben, daß es aber noch viel hübscher sein müsse, auch von so etwas Ahnlichem leben zu können. In solchen Fällen vertraut man sich gewöhnlich einem arrivierten Freunde an. Der arrivierte Freund schreibt Shimmyterte und hat alles das, was ich nicht habe, aber so innigst erträume.
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Der arrivierte Freund sah mich also höchst mitleidig an und meinte dann sehr geringschäzig: Ja, mein Bester du darfst dich über deinen chronischen Dalles nicht wundern, wenn du dein Leben damit verbringst, so dumme Sachen wie deine Feuilletons zu schreiben! Schreibe doch etwas Bernünftiges schreibe einen Schlagertert!"
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Ich ging also heim und begann einen Schlagertegt zu schreiben. Nun meint man, daß das eine findereinfache Sache sein müffe. Einen Schlagertert.. Nein, das kann ich versichern: einfach ist das nicht! Ganz und gar nicht! Jedenfalls ich brachte es nicht zuwege. Ich lehnte mich an berühmte Vorbilder an, ich mischte die Atmosphäre einer Langbar mit dem Duft einer Borstadtkneipe ich versetzte mich in die Mentalität eines Gents, gemischt mit Hintertreppenföchin aber ein brauchbarer Schlagerrefrain wurde nicht daraus. Schließh wurde es ein lyrisches Gedicht. Ich fandte es an die Redaktion r Wochenschrift ,, Mein stilles Heim" und erhielt fünf Mark Honorar sfür. Woraus hervorgeht, wie wenig geeignet mein Geistesprodukt für einen brauchbaren Shimmyrhythmus sein mochte.
Der gewisse Freund lächelte über meine Nöte. Er hatte leicht ächeln! Denn er fabrizierte wöchentlich sieben Schlagerterte zwischen Deffert und Moffa, was bei mir schon nicht gut möglich war, weil ch weder Dessert noch Motta verspeise. Der Freund lächelte also. Ind lächelte vor allem über meine Gründlichkeit, mit der ich zu Werke gegangen war.
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„ Ja wenn du dich an die Arbeit macht, als ob du die Meffiade hreiben wolltest, wirst du nie einen Schlagerrefrain fertig bringen. Ich sehe schon, daß du in nüchternem Zustande nie etwas Berünftiges fertigbringen wirft! Du gehst also hin, trinfst dir einen üchtigen Rausch an und dann reime mal drauf los! Wenn du total efoffen bist! Das Dümmfte, was dir gerade einfällt!"
Zum Beispiel...?"
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Na also, zum Beispiel: D, Euphrosine o, Euphrofine fei eine Phryne... Oder: Ausgerechnet Melonen Melonen ver ingt sie von mir!... Oder so ähnlich!" Und er sah mich so seltsam titleidig von oben bis unten an, daß ich mich ins Innerste hinein hämte:„ Mein Gott - etwas Gescheites muß doch einem Menschen ie dir einfallen fönnen!"
Sollte man meinen!
Ich ging also hin und betrant mich sinnlos. Jedenfalls hatte ich on horrende Borfpesen anf den zukünftigen Weltruhm. Wie ich also eit war, daß ich meine Gedanken nur mehr fallen fonnte, machte ý mich an die Abfaffung meines Schlagers. Es wurde ein schwül mmliches Gedicht. Alle Laster hatte ich hineinverarbeitet. Ich fandte à an die Redaktion der erotischen Wochenschrift„ Die Schlange und der Apfel und erhielt ein Monatsabonnement der Zeitschrift als Jonorar.
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Nun begann aber der Freund an mir zu verzweifeln. Er nannte mich einen Trottet, dem nicht mehr zu helfen fei, und er wisse sich obwohl er sonst um gute Ratschläge nicht verlegen wäre schon mirklich feinen Rat mehr mit mir. Jetzt bliebe, wenn ich doch unbedingt einen Schlager schreiben wolle, mir eine Möglichkeit mehr für mich: Irgendwo hinaus auf die Straße gehen und den ersten Sag, den mir jemand zurufe oder den ich irgendwo höre, zu einem Shiminyrefrain zu verarbeiten. Das sei eine Methode, die fich schon tausendfach bewährt hätte, und er könne mir im Vertrauen verraten, daß er seine größten Erfolge bisher nach dieser Methode erzielt habe.
Das schien mir einleuchtend. Daß ich nicht früher auf diese Idee verfallen war! Man muß es aus dem Bolle holen, wenn man es dem Bolle geben will! Was einem Literatengehirn entsprießt, tann nie Gemeingut der Menschheit werden. Die unverbrauchtesten Säfte ruhen im Bolte.
Ich irrte stunden-, tagelang durch die Straßen. Merkwürdig, die Menschen redeten entweder so leise, daß ich nicht verstehen konnte, was sie sprachen, oder redeten sie so unvernünftiges Zeug, daß selbst mein Freund, der doch eine gewisse Routine in Derartigem besaß, es nie und nimmer hätte zu einem Schlager verarbeiten fönnen. Dazu kam ich durch dieses System in die unangenehmsten Situationen. Zwei Leute sprachen miteinander, ich stellte mich dazu und mußte es mir gefallen lassen, daß mich der eine einen Lümmel nannte, der noch nicht wisse, daß man fremde Gespräche nicht belauschen dürfe.... Einem jungen Paare, von dem ich annehmen konnte, daß es sich gerade in Shimmyſtimmung befinde, folgte ich lange Zeit auf feinen Wanderungen in die einsamste Einsamkeit, bis sich der Jüngling endlich nach mir umwandte und mir zurief, wenn ich jetzt nicht augenblicklich mache, daß ich weiterfäme, dann haue er mir eine herunter, daß ich daran denken würde, und in der Stimmung fei er gerade.
Worauf ich es aufgab, die Menschen zu belauschen. Ich schlich heim und schrieb einen Essay über die Gereiztheit der Menschen in
unferem Zeitalter. Den fandte ich an die Redaktion der Monatsschrift ,, Die Langeweile" und bekam ihn nicht zurüdgefandt, weil ich tein Rüdporto beigelegt hatte.
Sonntag, 7. Dezember 1924
Meinem Freund, dem Schlagerdichter, aber flagte ich noch einmal dem frißt auch ein Wildpferd feinen Zuder aus der Hand. Im Gegenmein Mißgefchid.
,, Ja, aber irgendetwas mußt du doch in all den Tagen gehört haben!" meinte er.
Irgendetwas schon
brauchen!"
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aber das kann man doch nicht ge
Bum Beispiel?" ,, Nun als ich in die Elektrische stieg, trat ich einem Herrn unversehens auf den Fuß, worauf er sich umwandte und mir sehr grob zurief:„ Treten Sie mir nicht auf meine Hühneraugen!" ,, Ist das alles?"
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Nein. Aber das ist peinlich zu erzählen. In einer dunklen Seitengaffe hat mir ein Mädchen gesagt: Kleiner, fomm mit mir du sollst es gut bei mir haben..
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Der weltbekannte Dichter lächelte so merkwürdig. Nopfte mir- wie es schien, nicht ohne Wohlwollen auf die Schulter und meinte: Lieber Freund, bleibe bei deiner Muse ich glaube, dir ist nicht mehr zu helfen! Der göttliche Funte ist nur wenigen gegeben und Du bist nicht darunter!"
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Sprach's und ließ mich mit meinem Weltschmerz allein. Ich habe es nicht bis zum Schlagerdichter gebracht. Der oft genannte Freund aber erzielte furz nachher seine großen Welterfolge mit zwei Liebern, deren Texte ihr ja alle tennt und sicherlich in gehobener Stimmung fingt. Die Refrains lauten: Treten Sie mir nicht auf meine Hühneraugen icht- ouf meine Hühneraugen Lieber Freund das kann doch zu nichts taugen!" Denn wenn man solche Augen hat wie Gie- Tritt man auf die andern Hühneraugen nie..." Und:
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,, Kleiner, tomm mit mir Kleiner, tomm mit mir
Sei nicht dumm,
Nimm's nicht trumm,
Süßer Gent!
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du sollst es gut bei mir haben! ich will dich füssen und laben!
Glücklich ist nur der Mensch, ber mich fennt Mein Freund hat's eben! Da läßt sich nichts machen!
Filmschau.
Vier Sensationen.
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Trop des Anfangs, den die verinnerlichten Filme fanden, ist die deutsche Filmproduktion wieder geslissentlich bemüht, Duyenbware zu liefern. Sie bevorzugt die Schablone und würzt mit Sensation. Diese Vorliebe wird durch geschäfts- und reflametüchtige Verleger unterstüßt, beren literarischer Ehrgeiz darin besteht, nur Romane anzunehmen, die fich verfilmen lassen. So ist auch Norbert Jacques ' Roman Menfch gegen Mensch( ü. T. Kurfürstendamm) in der Aufmachung, wie er sich im Film darbietet, ganz und gar von, übler Kinologit burchzogen. die Gründe der Konflikte find nur schwach angedeutet, man operiert mit fenfationell ausgebeuteten Tatsachen. Der fleine, schlecht bezahlte Bant angestellte lehnt sich gegen den mächtigen Großindustriellen auf, deffen Gier nach einer fleinen Tänzerin steht. Der Arme liebt diese Tänzerin, ein braves, anständiges Mädel. Sein 30in ist erflärlich und berechtigt. ist er das Haupt einer Berbrecherbande. Da febit jeber Uebergang, es Aber im selben Augenblid, wo er in Opposition gegen ben Reichen tritt, ist überhaupt teine Entwidlung vorhanden. In abgeflapperter Detektivschlagermanier arbeitet man dann mit Raubüberfällen, Entführungen, fich oft in sehr schönen Gegenden ab. Gespielt wird so gut, wie man es Schießereien und Selbstmord. Die einander jagenden Ereignisse spielen! fich nur ausdenten tann, namentlich von Alfred Abel und Mady Christians . Hand Steinhofi gab sich als Regiffeur Mühe, aber der Inhalt steht doch vernünftigen Ansprüchen derart entgegen, daß der Film fein Gewinn ist.
Ebenso bereitet ,, Dreiflang der Nacht"( Marmorhau 3) eine Enttäuschung. Er, der held, ging in die Tropen, fie mußte ingiifchen einen anderen heiraten. Das ist ein Banfdirektor. Ein solcher Bosten imponiert nämlich Filmleuten ganz besonders. Inzwischen verwertet man noch eine ziemlich verworrene, Paul Rosenhayns Novelle entnom mene Geschichte von einem Edelstein, der rebet. So fann man sehr schöne
aus. Sie lassen einen Menschen in die Wildnis geraten, der das Pferd aus einem Waldbrand mit folorierten Flammen rettet. Der Hengit wird anhänglich und folgt dem Menschen. Es ist nun aber mal eine Tatsache, daß ein Hengst eher einer Pferdeftute nachläuft als einem Cowboy. Zuteil, es fträubt sich, etwas zu fressen, was es nicht fennt. Weil die Ame Weit- und Tiefsprung. Das war gar nicht nötig. Das Pferd ist, wenn rifaner photographisches Artistentum reizt, brachte man Kunststückchen im es seinem Instinkt folgen darf. ein Zernobjeft für uns und eine Sehenswürdigkeit an sich. e. b.
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Fortdauer der amerikanischen Invasion. Aeltere deutsche Filme betommt man, selbst wenn sie in ihrer Art unübertroffen find, nie wieber zu sehen. Wir haben aber fein Filmrepertoire, sondern leben nur von ben Neuheiten. Eine Ausnahme machen nur die amerikanischen Filme, von ihnen werden uns gerade die vorgefeßt, die drüben längst abgespielt find. Wir sind die letzte Etappe, die noch den letzten einen Gewinn abwirft. Die eine Mutter", die im Mozartsaal erschien, ist von der Art. Aber Mary Bidford macht ihn auch heute noch wertvoll. Es ist die übliche, sentimentale Geschichte wir würden sagen Gartenlaubenroman wie sie in Amerika landesüblich ist. Die vornehme Dame überläßt ihr Kind, um sich dem neuen Mann ganz wionen zu fönnen, einer vlämischen 3ofe, die es nun auf ihrem Bauernhof auferzieht. Als nach Jahren die Mutter das Kind zurüdverlangt, wird es für tot erflärt. Erst im Strieg wird es nach Amerifa zurückgeschickt, muß aber erst im Hause der Mutter eine Aschenbrödelrolle spielen, ebe es erkannt wird und nun in die Kaste seiner Mutter aufgenommen wird. Mary Pickford weiß dies Mädchen mit allem findlichen Charme, mit der Lust zu tollen Streichen, mit der mütterlichen Fürsorge für zwei bringt, und schließlich mit dem Ausdrud einer reifen Künstlerin fleine Waisen, die sie unterwegs aufliest und als ihre Kinder nach Amerita in den ernsten Momenten zu spielen. Der zweite Amerikaner Lady Wildaires Vergangenheit", den der Primus- Bal a ft gibt, ist ein großes historisches Ausstattungsstück aus dem aristokratischen England um 1700. Aber die Sitten und Gebräuche des englischen Abels von damals mit ihren Jagb- und Kriegsszenen, bas Historische mit dem prunkhaften Einzug der siegreichen Truppen, und auch die Liebesaffäre der jungen Lady Wildaire, die einen aufdringlichen Leutnant, einen ehemaligen Berehrer, erschlägt und trotzdem von ihrem Verlobten, einem Serzog, nicht verlassen wird, interessieren taum. Aber diese schönste Frau Eng lands" war zuvor ein von ihrem Vater verstoßenes Kind, das erst feine Achtung gewinnt, als sie wie ein Junge, der ihm versagt ist. reiten. fluchen und fechten lernt, bis auch sie das Liebe, Süße erfährt. Virginia Balli, ſchlant, forsch, hübsch, gab dieser Sosenrolle überzeugenden Schmiß und war auch als schöne Frau auf der Höhe. d.
Das Rundfunkprogramm.
Sonntag, den 7. Dezember.
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9 Uhr vorm. Morgenteier. Käte Graber spricht Adventtexte. Genia Guscalewicz singt Adventlieder. Agnus Dei, Bizet . Am Flügel: Hans Mersmann . 3.30 Uhr nachm.: Die Funkprinzessin erzählt: Märchen von dem Deutschen Volkmann- Leander. 1. Vorwort: Zur Erinnerung an das Siegesjahr 1870/71. 2. Die drei Schwestern mit den gläsernen Herzen. 3. Die Traumbuche. 4. Wie der Teufel ins Weihwasser fiel.( Die Funkprinzessin: Adele Proesler). 4.30-6 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner Funkkapelle). 7.30 Uhr abends: Konzert des Philharmonischen Orchesters. Dirigent: Prof. Richard Hagel. ( 2. Uebertragung aus der Philharmonie.) 1. Ouvertüre aus„ Ruy Blas ", F. Mendelssohn . 2. Prélude du deluge, C. Saint- Saëns ( Konzertmeister M. v, d. l'erg: Violine). 3. Ballettmusik aus Feramors", Rubinstein. 4. Ouvertüre zu„ Oberon", C. M. v. Weber. 5. Fantasie appassionata, H. Vieux temps ( Konzertmeister M. v. d. Berg: Violine). 6. Piet Hein", holländische Rhapsodie. Van Anrooy. 7. Ouvertüre zu„ Das Glökchen des Eremiten", A. Maillard. 8. a) Cantabile, C. Cui. b) Masurek, F. Neruda( Walter Schulz : Violoncella ). 9. Geschichten aus dem Wiener Wald, J. Strauß . Anschließend: Bekanntgabe der neuesten Theaterdienst. Verkündigung der Wahlresultate. Tagesnachrichten, Zeitansage Wetterdienst. Sportnachrichton Während der Pausen spielt die Berliner Funkkapelle bis 2 Uhr nachts. Königswusterhausen, Sonntag, den 7. Dezember.
11.30-12.50 Uhr nachm.:( Welle 2800). Konzert der Kammermusikvereinigung 1922. Dirigent: Paul Gossen. Vorsitzender: W. Leuck. Neukölln, Bürcknerstr. 30. Solisten: Fräulein Gertrud Krause, Mezzosopran; Herr Ernst Lossow, Violine. 1. Marche héroique, Schubert. 2. Eine kleine Nachtmusik, Mozart . 3. Zwei Lieder für Mezzosopran, Mozart , a) Rosenarie aus„ Figaro ", b) Wiegenlied( Frl. Gertrud Krause). 4. Andante cantabile aus der Sinfonie Nr. 1 C- Dur, Beethoven . 5. Zwei Violinsoli: a) Romanze Andalusia, Sarasate , b) Wiener Volkslied Alter Stephansturm", Brand- Kreisler( Herr Ernst Lossow). 6. Hochzeit der Winde, Walzer, Hall
indische Bauten zeigen, die aber offenbar nur zum Zwecke der affaben- Montag, den 8. Dezember.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
fletterei errichtet wurden. Der Slave Sahib liebt die Königin Darma janti. Sahib entstammt einem Königsgeschlecht, das noch nicht degene riert war, denn Sahib hat unheimliche Sträfte. Er sprengt Eisenstäbe, befiegt, felbft unbewaffnet, die ganze Wache, errettet bie geliebte Frau vom Scheiterhaufen und bergleicher. erfreuliche Dinge mehr. Diese Getum. 5. Vortrag. Kriminalkommissar Geißel, Leiter der Beratungsschichte läßt der Banfier den Stein erzählen. Da der Bantier aber reich lich viel auf dem Kerbholz hat, endet er schließlich durch Selbstmord, und Held und Helbin der Geschichte triegen fich. Der Hauptdarsteller Carlo Aldini ist ein weltbekannter Sportsmann, dem die Badehose besser zu Gesicht steht als der Smoking. Dem fräftigen Aldini fällt es nicht schwer, mit seiner gesunden Körperlichkeit zu prunten, die eben der Anziehungspunkt des Filmes sein foll.
Der Taufenbsassa aller Sensationsfilme ist jedoch Harry Piel , das fah man wieder im ,, Mann ohne Nerven"( Alhambra ). As Regiffeur versteht er es meisterhaft, fich iebe Szene wirkungsvoll zu ge ftalten. Die aus der Luft gegriffene Geschichte spielt sich vornehmlich in der Luft ab, und zwar während der unfreiwilligen Fahrt mit einem Luftballon. Mit allen Schikanen ist diese erfaßt, das Publikum erlebt Sunderte von Aufregungen und die humorvollsten Ueberraschungen. Gemessen an Filmen gleichen Genres, haben die Biel - Filme immerhin Geschmack. Georg Muschner und Gotthard Wolf lieferten eine Photographie, die sich wirklich sehen lassen kann. Die lichtblonde, schöne Dary Solm war Harry Biels Partnerin und es wirfte dirett befrembend, daß er so gar nicht den Liebhaber spielen fann.
Eine intereffante Angelegenheit ist Blad, der König der Hengfte" ( auenbien- Palast). Der Film berichtet von dem Leben eines nicht ein Tier, das nur nach den Gebrauchszweden der Menschen Re Mustangs, eines Wildpferdes. Wir sehen bas Pferd in voller Natur. züchtet wurde und dessen Größe, Abzeichen und Farbe den Sportlieb habereien und Geschmacksrichtungen der Züchter unterworfen find. Der Mustang ist flämmig, bauerhaft, aber man fann ihm die Rippen im Leibe zählen, denn die goldene Freiheit ist mit schweren Sorgen durch woben für einen Hengst. Seine Wachsamteit gilt der Sicherheit feiner Wie interessant ist das Spiel feiner Ohren und das Bittern, das behundet, daß das Pferd sich nicht nur auf sein Gehör und fein Ge ficht, sondern auch auf seinen Geruch verläßt. Leider betrachteten die Amerikaner dieses prächtige Pferd nur vom Standpunkt des Kinogeschäfts
Stuten.
4.30-6 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner Funkkapelle). 6.40 Uhr abends: Vortragsreihe: im Kampf gegen das Verbrecherstelle zum Schutz gegen Einbruch und Diebstahl: Schutz der Wohnung gegen Einbruch und Diebstahl". 7 Uhr abends: Tausend Worte Französisch. 7.30-8.20 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule ( Abteilung Bildungskurse). 7.30 Uhr abends: Medizinische Vorträge. Hygiene des Kindesalters. 2. Vortrag. Prof. Dr. Ludwig F. Meyer: Ernährung im Kleinkindesalter". 8 30 Uhr abends: Die neuesten Schlager. Dirigent; Otto Urack . 1. a) Ich brauch' ja nicht zu wissen, wer du bist, mein Kind", aus der Operette„ Wenn man verliebt ist", Hugo Hirsch , b) Wenn man verliebt ist, aus der gleichnamigen Operette, Hugo Hirsch , c), Das hat die Welt noch nicht geseh'n", aus der gleichnamigen Revue, Hugo Hirsch ( Berliner Funkhauskapelle). 2. a) Püppchen muß ins Bett. aus Zigany", Lied aus der Operette„ Gräfin Mariza ", Emmerich Kálmán , der Operette„ Wenn man verliebt ist, Hugo Hirsch , b) Komm, c) Grüß mir mein Wien", aus der Operette Gräfin Mariza ", Emmerich Kálmán ( Willi Weiß, Tenor). 3. a), Was hab' ich dir getan", aus der Revue Das hat die Welt noch nicht geseh'n", Engel- Berger, b), Das kommt vom Frühling ganz alleine", aus der Schwankoperette„ Die Frau ohne Schleier. Byjacco, c), Der Klapperstorch", Foxtrot aus der Revue Noch und Noch", Walter Kollo ( Berliner Funkhauskapelle). 4. a)„ Spreerangen", aus der Revue Noch und Noch", Walter Kollo , b) Mein Liebling heißt Mädi", aus der Revue Án alle", Vincent Rose , c), Wenn du meine Tante siehst, ich laß sie grüßen", aus der Burleske„ Der Harem auf Reisen, Rudolf Nelson ( Willi Weiß , Tenor). 5. a)„ Der alte Fritz bezahlt die Kleider", aus der Burleske Der Harem auf Reisen", Rudolf Nelson , b) Du hast sowas, du hast so was. der Revue Die Dame", Harry Waldau , c) Die alte gemütliche Zeit", aus der Revue An alle", Mack u. Johnson( Berliner Funkhauskapelle). Anschließend: Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst. Sportnachrichten, Theaterdienst. 10.30 Uhr abends: Schachfunk( Herr Nebermann.).
Gritzi Massary
veranschaulicht in dem neuen goldnen Gewande eindrucksvoll den inneren Gehalt, sie ist und bleibt
Zigarette
3.8
Die Unvergleichliche.
aus
390 HAR