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Herr Leutnant, nicht weiß, wen das Bild auf der Banknote be­zeichnet, so solle er doch gefälligst nachlesen oder sich besser, unter­richten lassen. Das Bild stellt eines Mannes Kopf dar, dessen Ver­diensten auch Ihr Bräutigam es mit zu verdanken hat, daß wir heute die alte Postkutsche bereits fast ganz entbehren können Es handelt sich um den Generalpostmeister Stephan aus faiserlicher Zeit, den Ihr Bräutigam mit irgendein Revolutionstuli" so fein bezeichnet hat"

Nur die Frage dürfte im Anschluß hieran noch berechtigt fein: Genieren sich denn diese ,, Nationalen" gar nicht, solche Revolutions­fuli"-Banknoten als Gehalt und Pension anzunehmen?

Die Verbesserung des Berliner   Verkehrs.

Der Aufsichtsrat der Berliner   Straßenbahn hatte eine fleine Kommission nach London   zum Studium der dortigen Berithrsverhältnisse entsandt. Ueber die Eindrücke dieser Reise und

die für die Berliner   Verkehrszuflärde daraus zu ziehenden Schluß­folgerungen somie über das Berliner   Verkehrsproblem und die Möglichkeiten seiner Lösung überhaupt hielt Professor Giese gestern vor den Vertretern der B hörden, der Verkehrsgesellschaften und der Presse im Berliner   Stadtverordneten- Sigungs aal einen durch zahlreiche Lichtbilder unterstützten Vortrag. Giese schilderte zunächst den gewaltigen Umfang des Londoner  Verkehrs und die zu feiner Bedienung vorhandenen Verkehrsmittel, Omnibusfe, Etraße 1bahnen, Untergrundbahnen und Röhrenbahnen. Trog des riesigen Umfanges wickelt sich der Londoner Verkehr dan? dir Geschicklichkeit der Fahrer, die strenge Disziplin üben, und der außerordentlichen Gewardtheit und Sicherheit der Bertehrspolizisten, von denen dauernd etwa 7000 im Dienst find, ohne behörtliche Vorschriften, Signaltürme oder ähn tides auffallend geräuschlos ob Das Fohlen der Straßen

Das fehlende Volksauto.

Zur Automobilausstellung am Kaiserdamm.

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In der Autoausstellung am Kaiserdamm wimmelt es Kraftwagen jeder Art Prächtige Autos, in denen eine ungeheure Menge menschlichen Fleißes stedt. Jede Ferm, jeder Lurus, jede technische Neuerung vom Gußteil bis zur Lackierung ist vertreten. Eines aber fehlt in dieser sinnverwirrenden Ansammlung: das Bolksauto, jener Wagen, der sowohl hinsichtlich seines Aufbaues als auch seines Preises geeignet ist, in weiten Kreisen seines Volkes feine Abnehmer zu finden. Kleinautos.

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In der Ausstellung ist was hier schon erwähnt wurde nicht ein einziger Wagen, der den Ehrenziter eines Volksautos führen fönnte. Unter den ausgestellten Kleinfraftwagen gibt es effiche, die so tun, als seien sie schon das Ideal, das noch erstrebt werden soll. Einige von diesen sind nichts weiter als verfapple Motorräder, Brautomobile", wie sie der Bolksmund so nett getauft hat, denen man eine Rarofferie aufgesetzt hat. Andere wiederum find mehr oder minder geschickte Kopien großer Wagen, bei denen man alles über­flüssig Erscheinende fortgelassen hat, so daß ein auf die einfachste Form gebrachtes Kleinauto für höchstens ein bis zwei Personen ents standen ist. Von den Zweisigern, die Anspruch darauf machen tönnen, ernsthaft genommen zu werden, mögen Hanomag  - Wagen, der von der weltberühmten Maschinen­fabrik in Hannover   herausgebracht wurde, und der Diabolo er­wähnt werden. Der Hanomag   macht, von der Seite gesehen, emen sehr hübschen, repräsentativen Eindruck, jedoch steht die Breise, die für das Fahrzeug sehr vorbeilhaft sein mag, in keinem rechten Ber­

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Deatsheelandil ciel

hier der

bohnen in der Innenstadt het eire außerordentliche Ents micklung des Autoomnibusvertebrs zur Folge gehabt; es fotren 4400 Wagen gegenüber 160 Wogen in Berlin   Dennoch spielt der Straßenbahnverfehr eine große Rolle. Der Wagenpart der beiden wichtigsten Straßenbahnunternehmen umf Bt etwa 2500 Wogen a gen 2800 Wagen bei der Berliner   Straßenbahn. Ein mefentlicher Unterschied besteht darin, daß fast alle Londoner  Wagen zweistöckig sind, offo on foffungsraum einem Berliner  Straßenbahnzug( Triebwagen mit 1 Beimagen) gleichkommen Das Londoner   Schnellbahnnet ist, da die einzelnen Linien ohne einen einheitlichen Plan im gegenseitigen Wettbewerb der Gesell­fchaften gebaut worden sind, recht unübersich lich. Die Strecken hrben verschiedene Profile und Betriebsmittel. Ein Durchgang der Züge zwischen den einzelnen Streden ist ausgeschlossen. Das Tariffystem in London   ist wesentlich verwickelter und unüber­fichtlicher als in Berlin  . Im Durchschnitt fährt man in London  teurer als bei uns. Als Nuzanwendung für die Verbesserung der Berliner   Verkehrseinrichtungen stellte der Redner die folgen­den Forderungen auf: Vermehrung und bessere Ausbildung der Berkehrspolizeibeamten; Verbesserung des Omnibustŋps durch Cinrichtung besonderer Ein- und Aus­gänge. Einführung von Omnibussen mit größerem Fassungsraum, geringerer Höhe und niedrigem Bodest; Einführung zwei stödi. ger   Straßenbahnwagen und Vervollkommnung des Bahnkörpers; allmähliche Erweiterung des Straßenbahnnetzes durch den Bau von Schnellstraßenbahnen in Außen­gebieten. Zu der Frage des Ersakes der Straßenbahn durch den Omnibus nchm Professor Giese dahin Stellung, daß beide Verkehrs­mittel ihre Tafeinsberechtigung haben und bei einer richtigen Ver­fehrspolitik fich unter Vermeidung von Wettbewerbs. Linien gegenseitig ergänzen müssen. Für Berlin   wird aber bis auf weiteres die Straßerbahn das Rückgrat des Berliner   Nahorhältnis zur Länge. Die tiefgelegten Site des Wagens, der mit Lehrs bilden. Tas soll natürlich nicht ausschließen, daß dem Kraft­omnibus, zumal bei weiterer Vervollkommnung, vorwiegend in der Inrenfabt und ihrer näheren Umgebung in nächster Zeit größere Bedeutung zukommt. Eine wirksame Entlastung der start über­lasteten Straßen der Innenstadt ist nur dann zu erreichen, wenn man sich entschließt, die größten Fehler im Berliner   Be. bauungsplan, tie zu einer Zusammenpreffurg des Berfehrs an wenigen Puntten, wie Potsdamer Plaz und Alexanderplatz. ge= führt haben, zu beseitigen und dem Verkehr neue Wege durch Straßendurchbrüche zu eröffnen. Der eine sollte nördlich, der andere füdlich der Leipziger Straße   durchgeführt werden. Für Die füdliche Entloftungsstraße liegt befanntlich bereits ein Vorschlag des früheren Berliner   Stadtbaurats Krause vor, der eine Berbin­dung der Kurfürsten- und der Schöneberger Straße durch einen Zunnel unter dem Potsdamer Außenbahnhof vorfieht. Für die nördliche Parallelstraße, der die größere Bedeutung zufommt, hält der Vortragende einen Durchbruch der Französischenstraße zur Tier­gartenstaße für notwendig, wodurch eine Umgebung des Potsdamer Plages ermöglicht würde. Zur Entlastung der Kön gstraße wäre die Grunerstraße zu öffnen, mit einem Durchbruch zur Elisabeth Straße bin.

Sehr energisch trat Giese für den von ihm in einer ausführ ficheren Denf'chrift entwickelten Plan der Schaffung eines Zentral­amts der Berliner   Verkehrsunternehmungen ein. Der Gedanke, daß die Berliner   Verkehrsunternehmungen in einer Hand zu­jammengefokt werden müssen, ist nun allerdings fein Original gedanke Gieses, er ist namentlich von der Soz aldemokratie feit Jahrzehnten schon vor der Schaffung des Zweckverbandes pro­poniert werden. Die Einzelheiten der Gieseschen Vorschläge halten sich aber fast ausschließ ich an die formale Seite der Sache und berühren die entscheidende Frage, wem bei einer solchen Zusammen­feffung der ausschlaggebende wirtschaftliche Einfluß zuzusprechen ft. Die Zusammenfassung ist zu einem guten Tei! ouch eine Mach frege und wird ihrer Lösung um so näher kommen, je mehr die Gemeinde Groß- Berlin sich auch zum wirtschaftlichen Träger des Berliner   Verkehrs entwidelt. Oberbürgermeister Böß hatte nicht unrecht, als er in seinem Schlußwort im Genen az zu dieser mehr formalen Beband ung auf der Kern der Sache hinwies, näm lich auf die Finanzfrage. Nur die Gemeinde wird imftande sein, die Verkehrsprobleme zu lösen und auch ihre Leistungen werden von den finanziellen Möglichkeiten abhängen. Erfreulicher meise kann aber damit gerechnet werden, daß außer der im nächsten Jahr berorstehenden Fertirstellung der Nord'üdbahn bereits in den nächsten Wochen der Stad verordneteлver'cmm'ung eine Vor­lane über den Beginn der Bauarbeiten an der AEG.- Bahn zugehen wird. Domit wird Berlin   sein Verkehrsproblem ein ganz gewaltiges Etüd fördern

Bom Schaffen des Kindes.

Dem schaffenden Kind ist die Ausstellung gewidmet, die von der Lichtenberger weltlichen Gemeindeschule 34( an der Scharnweberstraße) gestern eröffnet wurde. Das schaffende Kind selber ist der eigentliche Aussteller, denn die Aus­stellung bringt Arbeiten der Kinder dieser Schule Die Zeichnungen und farbigen Bilder zeigen uns mit welchem Erfolge die Schule sich bemüht hat, den Formen- und Farbenfinn in den Kindern zu pflegen. Darunter find eigene Entwürfe, in denen die Persönlichkeit manches Kindes sich auf besondere Art ausdrückt An den hübschen Spiel­zeugen, den aus Pavier geklebten Häuschen, den aus Holz geschnitten Tieren. den Puppenstuben mit vollständigen Einrichtungen haben die Bastelfünstler ihren Schaffensdrang betätigen fönnen. Die Aus­stellung bietet nicht etwa nur die besten Leistungen, sondern auch minder gelungene. Die Schule will Einblick in ihre Arbeit geben, darum lehnt sie es ab, mit Gipfelleistungen zu prunten. Lehrreich ist die Berwendung von Abfällen aller Art von Zigarrenfisten brettern, Streichholz'chachteln, Cornrollen, aus denen

manches hübsche Spielzeug und auch marcher ganz ansehnliche Gebrauchs gegenstand hernestellt wurde. Die Mädchen haben gute Handarbeiten ausgestellt, Kleidung, Wäsche, Stickereien ufw. Die gestern eröffnete Ausf'ellung bleibt leider nur noch am heutigen Sonntag von 12-6 Uhr geöffnet.

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Die neue Autoha'le am Kaiserdamm.

wassergekühltem Einzylindermotor ausgerüstet ist, und elektrische Beleuchtung aufweist, und die Stromlinienform der Karosserie geben ihm ein zum mindesten ungewohntes Aussehen. Er soll im Gebrauch nur etwa die Kosten einer Bahnfahrt vierter Klasse verursachen. Der Preis dieses Wagens ist natürlich mit 2300 m. noch viel zu hoch, als daß er bei den geschilderten Eigenschaften schon das Volksauto wäre.

Das Leichtautomobil, ein kleiner schnittiger Wagen, dem alle möglichen guten Eigenschaften zugesprochen werden, ist je nach Ausführung schon für 1200 m. zu haben. Die besseren Kleinautos, die nach ihrem Aufbau wirklich die Type eines Boltsautos darstellten,

Der Schuß in der Nacht.

Das Abenteuer des Falschgeldfabrikanten von Zernsdorf  .

Einer der Hauptteilnehmer an der erst Anfang der Woche aus­gehobenen" Falschgeldfabrik mit elektrischem Betrieb", die in der Billa   Goldener Friede" am Trüpelsee in 3ernsdorf, die falsche Rentenzehnmartscheine herstellte, der Buch­druckereibefizer Otto Kanser, hatte ich schon gestern vor dem Schwurgericht des nichts I wegen versuchter Gefangenen befreiung und ver

ages zu verantworten.

Ueber die Borgi lla am Trüpelfee. deren Besitzerin zwei Jahrzehnten ve. eine Frau Romeil dene Frau des Direttes der vor weichende Angaben. ernbant, machte er we fehr aus­gte hat seit dem 1. Gaber eine eigene fleine Dru are in der Gotenstraße in Schönet erg. Seine beiden Maschinen hatte er für die Folscheldfabrik geliefert und fie wurden auf einem nächtlichen Transport hinausgebracht. Ueber die auffällige Art dieses Transportes wollte der Angeklagte feine näheren Angaben machen; er behauntete nur, daß er die Maschinen einem Bekannten ous Asien  , dem Filmverleiher Ratow zur Ser ftellung von Filmplakaten geliehen habe. Bei einer Besichtigung habe er allerdings wahrgenommen, daß Falsch geld her gestellt werde. er habe aber feine Anzeige gemacht weil ihm versprochen worden sei, daß es nicht weiter gefchehen werde. Durch feine Berhaftung fonnte Kanser jeßt dem Schwurgericht aus der Untersuchungshaft vorgeführt werden, um sich in der gegenwärtigen Anklagefache zu verartworten. Am 29. Juni hatte eine Polizei­streife nachts zwei Männer, die lärmten, angehalten. Da die Aus­weise nicht in Ordnung waren sollten die Beiden zur Bache gebracht werden, sträubten sich aber und der eine warf sich in der Waldstraße zu Boden. Ein hinzufommender Reichsmehrfcat kistete den Be­amten Hilfe. Es hatte sich aber schnell ein Auflauf gebi det und einzelne Berfonen nahmen Partei für die Festgenomme nen. Blöglich fiel aus der Menge ein Schuß und es soll von verschiedenen Zeugen, auch von den Beamten. aesehen worden sein, daß der Angeklagte den Schuß in der Richtung auf einen der Bolizeiwachtmeister abgegeben habe. Man fand in seiner Teiche auch einen Revolver, aus dem frisch ein Schuh abgegeben war. Der Angefiarte beftritt. jedoch mit Ert'chiedenheit daß er der Schüße sei. Verschiedene Zeugen mechten für den Annefonten sehr belastende Angaben. Einer der Polireibeamten habe den Revolver in der Hand des Angeflanten gefehen, ein anderer Zeuge, der Reichswehrsoldat, hat sich g'eich nach dem Schuß umgedreht und in die Tasche des Angeklagten gefaßt. der die Hand um den Revolver gespannt hatte. Nach eingeherder Beweisoufnahme fam das Schwurnericht I zu dem Ergebnis, daß nicht erwiesen fei, daß der Angeklagte bei der Aboabe des Schusses vorfäß ich einen Beamten habe töten wollen. Das Ge­richt nubil aber ein Bergeren nach§ 357 Abjak c an( Gebrauch einer Schukwaffe bei einem Auflouf). Die Strafe müßte aber nach Anficht des Gerichts dennoch eine sehr schwere fein da in letzter Beit häufig die Berliner   Bevölkerung in fritiflofer Weise bei Siftierungen. ohne den Fachverhalt zu kennen. genen die Bes amten eine drohende haltung eingenommen hat und da den Beamten ein enericher Schuk gecen derartige Uebergriffe gewährt werden müsse. Der Gebrauch der Feuerwaffe fef eine ge­meincefährliche Handlungsweise, weil leicht jemand durch Schüsse auf der Straße verletzt werden kann. Das Gericht verurteilte Kanser zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis.

wie z. B. der Aga- Wagen, der Wagen der Ego- Werke, der Remag und etliche andere, sind viel zu teuer, als daß sie von größeren Kreifen getauft werden könnten.

Zukunftsaufgaben.

Von einem Volfsauto muß gefordert werden, daß es mindestens als Bierfiger ausgebildet ist, daß der Motor( möglichst vier 3rlinder) Wasserkühlung besitzt, daß Räder und Felgen abnehmbar sind. Elettrische Beleuch ung und Anlasser sollten selbstverständlich sein. Endlich müßte der Verkaufspreis dieses Wagens so billig als nur irg nd denkbar werden heute ist das Auto immer noch im Bewußt­fein weiter Volksschichten ein Luxusgerät, das nur für weme Aus­erwählte da ift. Unseren Technikern und Kaufleuten erblühte ein weites Arbeitsfeld, wenn sie es fertig brächten, die Ferdsche Organi fation aus Amerita finngemäß nach Deutschland   zu übertragen. massenherst lung bei Verwendung bester Materialien, vorzügliche Organisation des Berkaufes und der Erfahteilbeschaffung sind de Aufgeben. die zu lösen mären. Darüber hinaus müßten natür ich auch die Möafhkeiten der Benzinbeschaffung, die Instandhaltung und nicht zulez der Unterbringung im Lande selbst wesentlich vermehrt werden. In Berlin   macht sich so etwas wie eine Garagenbaumut bemerkbar. Wenn mit dicfen Garagen, die in allen Stadtvierteln zu finden sein müßten, Reparaturwerkstätten mit Ersatzlager für ge­m'sse weitverbreitete Bolkswagen verbunden wären, und wenn dar­über hinaus hier gegen irgendeine Gebühr für die Instandhaltung der Wagen gesorgt würde, so wäre damit die Organisation eines volkstümlichen Autoverkehrs in ihren Anfängen geschaffen. Dabei brauchten die Kosten, die dem einzelnen für den Betrieb seines Wagens entstehen, gar nicht einmal so hoch zu werden, wenn das Ganze richtig aufgezogen wird. Es ist eigentlich überflüssig zu sagen, daß diese Wagen den Anspruch darauf erheben, Volksauto zu sein, in ihrer Behandlung außerordentlich einfach sein müssen, so daß die Fahrterlaubn's leicht erte lt werden kann.

Diese Zukunftsaussichten, die bei der jetzigen wirtschaftlichen Not des deutschen   Volkes zu malen fast tühn erscheint, werden eines Tages verwirklicht sein. Der Haß gegen das Auto beruht ja im all­gemeinen darauf, daß es für die meisten etwas Unerreichbares ist. Es ist nicht einzusehen, warum der Arbeiter, dessen Geschickt chkeit all die Pracht am Kaiserdamm mit entstehen ließ, nicht eines Tages in die Lage tommen sollte, selbst das auszunuzen, was er tagtäglich in emfiger Arbeit schafft. Die schlechten wirtschaftlichen Berhältnisse Deutschlands   werden sich bessern und damit wird auch einer Entwick­lung der Weg gocbnet, wie er uns in Amerika   hinsichtlich des Autos vorgezeichnet ist.

In der Urania" wurde von der Bundes- Film- 2.- G. anläßlich der Automobilausstellung ein Film gezeigt, der den schwungvollen Namen Der stählerne Renner" trägt. Der erste Teil, der schon in früheren Zeiten zu sehen war, zeigt die Entstehung des Automobils in allen ihren Phasen. Wir sehen, welch fomplizierte Gußformen nötig sind, um die Zylinder und Kurbelgehäuse entstehen zu lassen, wir durchwandern die mechanischen Werkstätten, betrachten das Arbeiten der mehrspindligen Bohrmaschinen, schauen dem Zu sammenbau der Wagen in der Montone zu und erleben zuletzt das Einfahren nach der Fertigstellung. Daß Fords Borbild auch in Deutschland   praftische Beachtung gefunden hat, zeigte die Berführung des Motorradbaues der Deutschen   Werke in Spandau  . Haselhorst  , in denen die Montage ebenfalls auf Transportbändern erfolgt, auf denen das Rad, von Etappe zu Etappe laufend, all­mählich fertig montiert wird, so daß es am Schluß des Transport bandes fahrtbereit die Fabrik verlassen kann. Sehr hübsch ist die bildliche schematische Darstellung der Luftdruckbremse von Knorr   bei Autos. Außerordentlich spannende Szenen aus dem Automobil­rennen auf Sizilien   zeigten, welche ungeheure Nervenfraft notwendig ist, auf turrenreichen Straßen den stählernen Renner zum Siese zu führen. Diefer Film zeichnet sich auch durch gute Landschafts­bilder aus und ist vom ersten bis zum legten Bild von ungeheurer Spannung durchpulſt.

Ein Weihnachtsmarkt in Berlin   W. Was der Mensch brauch muß er haben, das war halt immer so. Der eine braucht zu Weih. nachten ein paar derbe und warme Strümpfe, der andere das neueste Barfüm. r die, welche zu der letzteren Kategorie achören, ist der Weihnachtsmarkt aufgebaut, der sein Heim im Brüdervereins haus, Kurfürstenstr. 115, hat. Bei der Eröffnung sprach man von Wohltätigkeit, die dabei und damit geübt werden soll, von der Not­lage der Kunstgewerblerinnen und Spizenklöpplerinnen, denen der ist alles sehr fein und stimmungsvoll inszeniert. Fast 100 Firmen Weihnachtsmarkt ein wenig auf die Beine helfen soll. Im übrigen haben ausgestellt, und alle möglichen Beranstaltungen: Moderne Tänze, Lieder zur Baute, Kasperletheater, Modefchan, Märchen­erzählungen und noch mehr sollen für Abwedfung ereb Poderhe'tung sorgen. Die ganz Bequemen übrigens tönnen auf diesem Weih nachtsmarkt den Weihnachtsbaum im Schmud laufen und zu Hause aufstellen, ohne daß sie einen Finger frumm zu machen brauchen.

Wieder eine Briefmarkenausstellung. Um den Handel zu be leben, de Absatzmöglichkeit an Sammler zu vergrößern, veranstalten die Groß- Berliner Briefmarkenhändler augenblick.ch im Café König  ( vormals Biella) cine inter ffante Meffe, an der sich auch auswärtige Händler betailint haben. Im Margaretenfoal find über vierzig Verkaufsstände errichtet worden, die Briefmarken mit flenen Abstempelungen, Markenpakete in allen Größen und Wohlfahrts. morfen zu Postpreisen seilbieten. Die erste Briefmarke der Welt, eine engl sche netürlich, ist in sechzig Exemplaren ver'reten. Bracht ück der Ausstellung, die unen geltlich besichtigt werden fan­und sogar über eine eigene Miessezeitung verfügt, ist eine Epezial­sammlung von Marken der früheren Donaumonarchie auf handge­malten Blättern, die dem Künstler fünf Jahre Arbeit gekostet haben. Jeder Käufer erhält ein hübsches Einst: ckbuch und jedem hundertsten Besucher stiftet die Messeleitung ein Weihnachtsgeschent.

Das

Die Eisbahn Einsame Pappel" an der Schönhauser Allee   wird, wie das Bezirksamt Prenzlauer Berg   mitteilt, beim Anhalten des Frostes Sonntag, den 14. d. M., eröffnet. Die Eintrittspreise e tragen: Für Schüler und Lehrlinge m't Ermäßigungsfarten 5 Pf., für geschlossene Klaffen unter Führung eines Lehrers 5 Pf für Schüler und Lehrlinge ohne Ermäßigungskarten 10 Pf., für Er­wachsene 30 Bf., an Sonn- und Musiktagen für Schüler und Lehr­linge 20 Pf., für Erwachsene 50 Pf. pro Person.

Bezirksbildungsausschuß Groß Berlin. Sonntag. ben 21. und 28. De­zember, nachmittags pünktlich 3 Uhr, im Theater bes Westend " Romeo und Julia  ". Preis pro Karte 90 Bf. Garderobe und Theater zettel frei. Donnerstag, den 25. Dezember( 1. Weihnachtsfeiertag). pünktlich 2 Uhr nachmittags, im Deutschen   Opernhaus., Die toten Augen". Preis pro Karte 1,20 M. Garderobe frei.- Am aleichen Tage, ebenfalls 24 Uhr nachmittags. im Staatstheater Char. Garderobe und Theatergettel kei." lottenburg Boffen aus Alt Berlin  ". Preis pro Karte 1 Mr. Freitag, den 26. Dezember( 2. Weih­Weihnachtsfeierfunde. Großstadtfrühling". Chorwerk mit Musfit, Gefang nachtsfeiertag), vormittags 11 Uhr, im Großen Schauspielhaus und Tanz. Preis der Einzelfarte 1 M. Sonntag, den 4. Jannar  , nadmittags 24 Uhr. im Deutschen Opernhaus Der Freischüs". Preis der Karte 1.20 M. Garderobe frei. Sarten für alle Ver­anstaltungen sind zu haben in Bureau des Bezirksbildungsausschusses. Lindenstr. 3, 2. Hof II. Buchhandlung Vorwärts, Lindenstr. 2. Verband geschäft Sorich, Engelufer 24 25( Gewertschaftshaus), in den Vorwärts der Graphischen Hilfsarbeiter. Alte Jakobstr. 5, 5. Aufa. II. Bigarren­

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speditionen und bei allen Obleuten der Kreis- und Abteilungsbildungs­ausschiffe.