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Die Sachverständigen im Haarmann- Prozeß Gewerkschaftsbewegung

R. Hannover, 17. Dezember 1924.

Der Gerichtssaal, der während der vielen Tage immer wieder aum Schauplah erregter Auftritte und heftiger Kämpfe zwischen den Prozeßbeteiligten dem Borsitzenden, Haarmann, Grans  , den Cttern, Polizeibeamten usw. wurde, ist nun von strenger Sach­Ichkeit erfüllt. Haarmanns Seelenleben wird feziert. Ob aber die analytischen Instrumente scharf genug sind, die Operateure sie ge­faid genug handhaben? Haarmann hat auf fein Leben verzichtet gleich seinem Vorgänger, dem französischen   Schlächtergesellen, der auch immer wieder seiner unwiderstehlichen Mordlust unterlag, forbert er von seinen Richtern den Tod. Den Kampf um sein Leben ober Nichtleben führen aber eigentlich die Sachperständigen: es wäre für das Gericht doch nicht so einfach, gegen ein Gutachten, das für den Angeklagten den§ 51 geltend machen würde, aufzufammen. Diese Gefahr besteht jedoch kaum Haarmann wird für zurechnungsfähig erklärt werden.

Da erscheint es am Blaze, einige biographische Tatsachen auf, zufrtschen. Ein völlig unfähiger Bolfsschüler, murde Haarmann päter als 16jähriger wegen epileptischen Irrfinns" aus der Unter­offizierschule entlaffen. 18jährig fam er, aus Anlaß begangener 6 ttlichkeitsverbrechen an jungen Knaben mogen hochgrabigen Schwachsinns" in die Irrenanflalt. Im Alter von 22 Jahren wird er aus dem Militärdienst wegen feines Geisteszustandes mit einer Rente entlassen. Im Jahre 1910 wird gegen ihn wegen eines neuen Sittlichkeitsverbrechens feine Entmündigung beantragt, zu gleicher Beit wird er aber von Gerichtsärzten für zurechnungsfähig erklärt. Diese Tatsachen, feine schwere erbliche Belastung, fein ganzes Ge­fühlsleben worden dem Gutachten zugrundegelegt werden müssen. Haarmann hat als 18jähriger in der Hildesheimer   Jrren anstalt ein schmeres psychisches Trauma erlitten: die Geistes­fronten. mit denen er zusammen eingesperrt war, haben ihn, ben nur Schwachsinnigen, schwer mishandelt; eins verträgt aber er, der Mörber, am wenigsten Prügel. Las Hildesheimer   Erlebnis ge­nügte, um in ihm, tas Untier, eine fast tier.sche Angst vor jeglicher Anstaltsinternierung für immer zu pf.anzen. Dies brbeutel aber eine frere Unflage gegen den Etcat, der bis heute nicht das Verständ nis und das Geld für die Schaffung von Anfialten für irre Ber brecher gefunden hat trotz miederholter Forderungen der Wiffen­Ichaft

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Is Sachverständige find zwei Gerichtsärzte und ein Blychiater geladen. Man fonn nicht behaupten, daß die Herren ganz über den Dingen stehen. Auf ihre Veranlassung ist, wie mitgeteilt, Der bekannte hannoversche Psychologe Prof. Dr med. und phil. 2effing mogen seiner Auslassungen bezüglich der Sachverständi­gen fciner Berichterstattungsfarte beraubt worben. Er hatte wahr fich in einer allerdings fahr traffen Form dem Gebanten Ausdruc g- geben, daß die fachverständigen Gerichtsärzte, die vor fünf Jahren Saarmann für zurechnungsfähig erflärt haben. die Mitnerant wortung an dem Tode feiner Opfer träfe. Bielleicht hatte er nicht se unrecht. Eeine Entfernung aus dem Gerichtssaal, ausgerechnet

vor der Abgabe der Gutachten erweckt aber den Anschein, als fürchte man sich vor fciner Rritif.

Verhandlungsbericht.

Hannover  , 17. Dezember.  ( Drahtbericht.) Die Verhandlungen am heutigen Sage begannen erst um 10 Uhr. Auf der Tagesordnung der Vormittagsverhandlungen fiehen die Gutachten der Sachver fiändigen. Gerichtsarzt, Medizinalrat Dr. Schadwiß, wird sich auf den Standpunkt stellen, daß sich Haarmann zur Beit der Tat und seiner strafbaren Handlungen weber in einem Zustand ber Bewußtlosigkeit, noch in einer bewußten frankhaften Störung feiner geistigen Lätigkeit befunden hat, durch welche eine freie Willensbestimmung ausgeschlossen war. Er ist auch jetzt nicht geiftestran f. Haarmann ist ein Mensch von erh blicher mora­lischer Minderwertigkeit mit ausgesprochenen intellettuellen Schwächen. Er habe starte Geschlechtstriebe und hysterischen Charotter, der nach Eintreten einer nervöjen Geschlechtsschwäche gegenüber dem weiblichen Geschlecht zur gleichen geschlechtlichen per verfen Handlung in fadistischer Ausartung und schließlich zur Töturg Jeiner Geschlechtsobjekte überging. Dr. Schadwig wird weiter be funden, daß bei Hoarmann die Möglichkeit offen ist, daß Haar mann auch ohne besondere geschlechtliche Erregung die Tötungen pornahm, um in den Besitz der Kleider feiner Opfer zu kommen. Der zweite Sachverständige, Geheimrat Schulze Göttin­gen, wird über die Persönlichkeit Haarmanns und über die Motive, die den Anlaß zu den firafbaren Handlungen Haarmanns gegeben haben, Bericht erstatten.

Luftverkehr Deutschland  - Frankreich  .

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Ein Vertreter des Deutschen Aero- Lloyd, Dr. Wronsfy, meilt zurzeit in Paris  , um Berhandlungen mit französischen   Luftverkehrs­gesellschaften zur Aufnahme einer diretten Luftverbindung Berlin  - Baris zu pflegen. Die Besprechungen follen einen günftigen Berlauf nehmen, so daß nach Erledigung der jetzt schweben­ben Fragen der die deutsche Luftfahrt hemmenden Begriffs bestimmungen Jowie nach Beendigung der augenblicklich noch befehenden politischen Schwierigkeiten mit einer fo­fertigen Aufnahme des Verkehrs gerechnet werden kann. Benn cuch zurzeit schon eine Luftverbindung von Berlin   über Amsterdam  nach Paris   besteht, so würde die direkte deutsch  - französische Linie Berlin  - Paris   doch eine wesentliche Kürzung und Berbefferung des Darlehrs bedeuten. Geichzeitig tagten in Paris   die technischen Bciter ber dem Internationalen Berband der Luftver fehrsgesellschaften( International Airo Traffic Affociation) angeschlossenen holländischen, belgischen, deutschen, engl.schen, fran zösischen und standinavischen Gesellschaften, um die im Laufe des fchen Flugjahres gesammelten technischen Erfahrungen auszutauschen sowie über Normen für die modernen Befehrsflugzeugtypen auf großen internationalen Strecken zu beraten.

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Betriebsratswahl bei der Straßenbaha.

Glänzender Sieg der freien Gewerkschaften. Am Freitag voriger Boche hat bei der Straßenbahn- Betriebs­GmbH. die Neuwahl der Arbeiterräte für den Betriebs­rat stattgefunden. Sie ergab eine glänzenden Sieg der freigewerkschaftlichen Liste. Von den 9860 abgegebenen Stimmen entfielen auf die Liste der freien Gewerkschaften 8013, während der gelbe Reichsverband der Klein- und Straßen­bahner nur 1146 Stimmen und die Christliche Gewerkschaft gar mur 616 erhielt. Der Rest der Stimmen mar zersplittert. In Pro­zenten ausgedrückt ergibt das für die freien Gewerkschaften 81 3 Proz., für die Liste des Reichsverbandes 11,6 Proz. und für die Liste der Christlichen   6,3 Proz.

Der Sieg der freigemertschaftlichen Liste ist um so bemerkens­werter, als gerade der gelbe Verband mit einem ganz bedeutenden Mandatszuwachs gerechnet hatte. Er hatte in letzter Zeit eine umfangreiche Agitation unter der Straßenbahnern betrieben, was diefe aber nicht gehindert hat, das unternehmerfreundliche und ver räterische Treiben diefer gelben Sumpfpflanze zu erkennen. Nach Auslassungen prominenter Bertreter der Gelben rechnete man mit etwa der Hälfte der Arbeiterrats size. Diefe Hoffnung ist von den Straßenbahnern bei der Stimmabgabe zunichte gemacht worden. Während ble freien Gemertschaften 20 Size erhalten, müssen sich die Während die freien Gewerkschaften 20 Size erhalten, müssen sich die Gelben mit 2 Vertreten begnügen; auf die Christen fommt ein Mit­glied im Arbeiterrat. Die Straßenbahner werden sich mit diefem Ergebnis der Arbeiterratswahl nicht bescheiden dürfen, sondern müssen entsprechend ihrer Stimmabgabe nun auch Mitglieder der freien Gewerkschaften merden.

Neue Rechtslage nach dem Hochbahnerstreik.

Ein abgewiesener Kläger, der gewinnt. Einen von den Prozeßparteien nicht erwarteten Ausgang nahm eine Klage, bie ein Angestellter der Hochbahn auf Grund von§ 48 Abs. 4 BRG.( unbillige Härt:) vor dem Gewerbegericht führte. Der Abf. 4 BRG.( unbillige Härt:) vor dem Gewerbegericht führte. Der Kläger  , der als Zugabfertiger angestellt war, wurde gekündigt, weil man ihn eines Tages schlafend im Dienstraum antraf. Dem Gericht legte der Kläger   ein ärztliches Attest vor, wodurch dargelegt wird, daß er infolge eines Betriebsunfclies an einer mit Schlaflcfi fett verbundenen Rervenfchwäche leidet, und daß er nach einer schlaf lofen Nacht am Tage plötzlich von Schlaf überfallen wird, ohne sich dagegen wehren zu können.

Das Gericht tam aus rechtlichen Gründen gar nicht zur Unter­fuchung der Frage, ob die Kündigung als unbillige Härte anzusehen fei. Als nämlich der Streif bei der Hochbahn ausbrach, lief die Kündigungszeit des Klägers. Sie war auch noch nicht abgelaufen, als der Streit beendet war. Nach dem Strait nahm der Kläger   gleich allen anderen Angestellten die Arbeit wieder auf und wurde nach Ablauf der Kündigungsfrist entlassen.

Das Gericht fam zu der Entscheidung, durch den Streif sei das Arbeitsverhä'tnis beendet worden, was im vorliegenden Falle um so mehr zutreffe, als ja die Hochbahndirektion die Streifenden aus­brüdlich als entlaffen erklärt habe. Durch die Wiedereinstellung des Klägers sei ein neues Arbeitsverhältnis zustande gekommen, für das die auf das alte Arbeitsverhältnis zutreffende Kündigung feine Birkung habe. Da das neue Arbeitsverhältnis nicht gefündigt sei, so befinde sich der Kläger   zurzeit noch in ungefündigter Stellung, feine Alage auf Wiedereinstellung sei also gegenstandslos und werde deshalb abgewiesen.

Während unter gewöhnlichen Umständen eine Abweisung der Klage für den Kläger einen vollen Verlust des Prozesses bedeutet, stellt sie in diesem Falle einen Vorteil für den Kläger dar insofern, Arbeitsverhältnisses anerkannt wird. als das Fortbestehen des nach dem Streit abgefchloffenen neuen Das bedeutet, die Direttion muß dem Kläger für die Zeit nach seiner Entlassung das Gehalt zahlen und ihn weiter beschäftigen oder weiter bezahlen, bis das Arbeitsverhältnis durch eine ordnungsmäßige Kündigung beendet ist, die der Angestellte dann durch eine neue Rlage anfechten kann. Achtung, Erwerbslose!

Das Nachrichtenamt der Stadt Berlin   richtet an die Erwerbs­lofen folgende Mahnung:

Bielfach ist das Gerücht verbreitet, daß in den weftfäli schen und rheinischen Bergrepieren Mangel an Ar­beitsfräften bestehe. Hierdurch verleitet, gehen viele Arbeit, fuchende oft mit der ganzen Familie dorthin und erfahren dann, daß gerade das Gegenteil der Fall ist.

In den meisten Fällen stehen diese Personen nunmehr mittellos da und fallen der öffentlichen mildtätigkeit zur Last.

Die in den angeführten Bergrevieren herrschende große Arbeits­losigkeit spannt die dortige private und öffentliche Wohlfahrtspflege aufs äußerste an, die trotzdem nicht in der Lage ist, die große Not und das Elend zu lindern, in der fich große Schichten der dortigen Bevölkerung noch befinden.

Der Zuzug von auswärtigen Arbeitsuchenden ruft daher begreiflicherweise in der dortigen Arbeiterschaft außer ordentliche Berbitterung hervor.

Um die Arbeitsuchenden vor Enttäuschungen zu bewahren, wird ihnen geraten, sich nur dann nach den westlichen Bergrenieren zu begeben, wenn sie von einem öffentlichen Arbeitsnachweise ordnungs mäßig vermittelt worden find.

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Außerdem aber wie das für jeden freigewerkschaftlich organi­fierten Arbeiter selbstverständlich sein sollte fegt man fich in folchen Fällen stets vorher mit der zuständigen Organisation in Berbindung, in diesem Falle dem Deutschen Bergarbeiterverband( Bochum  , Wiemelhauser Str. 38/40).

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Ehrlose Lügner.

Bom Zentralverband der Hotel  -, Restaurant und Café- Ange ftellten wird uns geschrieben:

Die aus unserer Organisation ausgeschloffenen Kommunisten haben im November d. J. eine Sudelei unter dem Titel: Der revo lutionäre Gaftwirtsgehilfe" herausgegeben, die von fauftdicken Lügen strogt. Nur ein paar leberschriften aus dieser revolutionären Zeitung":" Saar  - Gemeinheit"," Saar  , Salle und Gipo im Dienste der Unternehmer"," Demofrai Saar als Erzieher". Irgend etwas gegen die berufsmäßigen Berleumder zu unternehmen, wäre unan­gebracht, weil man sich besudelt, wenn man Schmug anfaßt. Aber alles das wird an Gemeinheit und Niedertracht noch überboten durch eine in der Roten Fahne" vom Dienstag erschienenen Notiz: Bodenlose Gemeinheit der Bureaukratie im Zentralverband der Ga wirtsangestellten". Der Verbandsleitung Saar   und Gen. wird nachgesagt, fie begehe jcht Gemeinheiten und Schamlosigkeiten. Zum Schluß wird die Berbandsleitung als Unternehmerhandlanger be­fchimpft, weil sie angeblich den Herrn Rudolf Richter aus seiner Arbeit herausgebracht hat, und zwar daurch. daß in dem Betriebe, in dent er beschäftigt wurde, Handzettel verteilt wurden, in denen zum Ausdrud gebracht wird, daß Unorganisierte und Gegner der freigewerk, chaftlichen Organisation tätig seien.

Soviel Borte, soviel Lügen. Die Verbandsleitung hat sich um die Tätigkeit des Herrn Richter überhaupt nicht gefümmert. Auf tele­phonischen Anruf hat der Unternehmer Foiler, Friedrichstraße, ausdrücklich bestätigt, daß weder Handzettel in seinem Betriebe ver­teilt wurden. noch die Entassun Richters auf Grund angeblicher Flugblattverbreitung durch den Zentralverband erfolgte. Richter fei überhaupt nicht entlassen worden, sondern hobe feine Stellung freiwillig aufgegeben. Damit sind die ehr­lofen Stribenten der Roten Fahne" hinreichend gekennzeichnet. Wenn wirklich einige Kollegen sich zu einem derartigen Vorgehen gegen Richter hätten verleiten lassen, so könnte man auch das ver­stehen, denn schließlich hat gerade das verbrecherische Treiben des Richter der Organisation Tausende von Mitgliedern gekostet und den gastwirtschaftlichen Arbeitnehmern ungeheuren Schaden zugefügt. Ein fo ches Bergehen gegen die Person Richters hätte aber der Sache nicht gedient und hätte Richter zuviel Ehre erwiesen. Unsere Mit­glieder wiffen allzu aut, worauf dieses Treiben der Kommunisten hinausläuft. Die KPD  . will um jeden Preis bei der Neuwahl sich der Verwaltung des Zweigvereins bemächtigen. Zu diesem Zwed ist feine Gemeinheit gegen den Genoffen Saar   schlecht genug.

Die faschistischen Gewerkschaftsmethoden. ( IGB.) Der bekannte italienische Nationalötonom Riccardo Bacht, einer d.r besten Kenner des itolienischen Wirtschaftslebens, schreibt über die Lage der faschistischen Gewerkschaftsbewegung u. a.: gleichen Verbänden Arbeitnehmer und Arbeite Der Faschismus verfolgt des ungercimte Programm, in den geber zusammenzufassen, um durch eine derartige Be­meinschaft und durch gewalttätigen Druck Streifs zu verhindern. Der Versuch der gemischten Organisation dann tasächlich als gefchei= tert betrachtet werden."

Dadurch ist die Art an die Wurzel der faschistischen Organisa. tionen gelegt; denn wenn sie diefes Prinzip nicht aufrechterhalten fönnen, so geben sie sich selbst preis. Daß einmal ein solcher Rück­schlag erfolgen mußte, war vorauszusehen. Denn auch der bes geistertite faschistische Arbeiter muß allmählich einschen, daß er von seinem faschistischen Arbeitgeber genou fo ausgebeutet wird, wie wenn er nicht faschist wäre, ganz abgesehen davon, daß die vielen, zwangsweise in die faschisti­fchen Gewerkschaften hineingetriebenen flaffenbewuß.en Arbeiter nur auf den Moment warten, ihre Prinizipen wieder nerteidigen zu fönnen. Dieser Moment ist in Italien   trotz aller Versicherungen über die Wiederherstellung der Bege zugunsten der Faschisten eben doch angebrochen.

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Es ist deshalb wohl kein Zufall, wenn gerade in neuester Zeit gewerkschaftliche Freiheit aufzunehmen fest entschlossen gewerkten zeigen, daß sie den Kampf für die find. Der J'alienische Gewerkschaftsbund, die Stalienische Arbe ter­föderation, die Arbeiter- Union frwie die Organisationen der Bank­angestellten und Handelsangestellten haben nun ein gemeinsames Komitee gegründet, das eine sofortige, energische Aktion zuzunsten eines einheitlichen Vorgehens innerhalb der Gewerf­fchaftsbewegung einleiten foff. Es gibt sich feinen Illufionen hin und glaubt an teine Wunder, hält aber den Augenblick für ge­fommen, wo in der gewerkschaftlichen noch mehr wie in der politi­schen Bewegung in vielen Fällen das Verfahren wieder aufgenom men werden tann".

Streik der Eisenbahnarbeiter in Saarbrücken  .

Saarbrüden, 16. Dezember.  ( WTB.) Die Belegschaft der Eisen­bahnhauptmerfstätte Burbach in Starte von 1000 Mann ist heu.e vcr. mittag wegen Lohndifferenzen in den Streit getreten. Die gesamte Belegschaft marschierte nach Niederlegung der Arbeit um 12 Uhr mittags vor das Direktionsgebäude, um gegen die Nichterfüllung ihrer Forderungen zu demonstrieren. Es murde eine Delegation entfandt, deren Verhandlungen aber ohne Ergebnis blieben. Das Direktionsgebäude selbst war durch ein zahlreiches Polizeiaufgebot abgesperrt. 3wischenfälle haben sich nicht ereignet. Heute abend findet eine Sigung des Vorstandes des Deutschen Eisenbahnerver­bandes statt, in der über die zu treffenden Maßnahmen Beschlußz gefaßt werden soll.

Berantwortlich für Volitif: Ern Reuter; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Egkorn: Feuilleton: Dr. John Schilowski; Lokales und Sonstiges: Frig Kerstädt: Anzeigen: Th. Glode. fämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m b. S., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruderei und Berlagsanftalt Baul Singer a. Co.. Berlin   SW 68, Lindenstrake 8.

ADAM

Holick mir nochmal kalte Beene Dann kann'ste türmen holde Süsse!" Du oller Dussel zischt die Kleene, Zieh' Bärenstiefel auf die Füsse!"

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