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zeichnen. Besonders deutlich zeigt sich diese Tafsache, menn man die Stärke der sozialistischen Parteien in der Bevölke rung berücksichtigt. Eine Zusammenstellung der Stimmen zahlen der Sozialisten und Kommunisten bei den letzten Wahlen liefert folgendes Bild:

Belgien Dänemark

Deutschland .

England.

Finnland

Holland

Lettland

Litauen

Norwegen

Bolen..

Schweden

in Broz. Kommunisten in Proz. 34,8 3165 0,15 0,48 9

Sozialisten 672 000 469 949

36,5

6 219

7 880 058

26

2 708 176

5 551 549 34

68 989

254 672

28,9

91 664

567 772

19,4

53 664

0,42 10,5 1,8

242 000

31,5

0

102 000

10

87 000

9

58 000

1311 870

39,6

911 067

725 844

41,1

22 164 121 000 65 283

0,67 3,7

50 000

1 590 000

689 200 272 359

Deutschösterreich

Spanien

Tschechoslowakei :

Tichechen Sẞ.. Deutiche SP.

Ungarn.

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In Amerika , Frankreich und Bulgarien ist die Zahl der rein sozialistischen Stimmen nicht feststellbar, da die sozia listischen Parteien in diesen Ländern bei den letzten Wahlen ein Wahlbündnis mit anderen Parteien abgeschlossen hatten. In den beiden erstgenannten Ländern zeigte der große Erfolg der Linkskoalitionen( Lafollette- Partei in Amerika und Links block in Frankreich ), daß die sozialistische Bewegung auch dort im Aufstieg begriffen ist. Aus den obenstehenden Zahlen jedoch geht nicht nur diese Tatsache hervor, sondern es ergibt fich auch die Schlußfolgerung, daß der Sozialismus in einer Reihe von Ländern( Belgien , Dänemark , Deutschland , Eng­land, Finnland , Lettland , Desterreich, Schweiz , Tschechoslowa­fei) ein Biertel resp. ein Drittel der Wählerschaft zu feinen Anhängern zählt und auf dem Wege ist, die mehr heit für sich zu gewinnen.

Noch eine weitere Schlußfolgerung ergibt sich aus diesen Zahlen, und zwar die, daß die übergroße Mehrheit der pro­Setarischen Bevölkerung den Sozialisten und nicht den Kommunisten folgt. Die tommunistischen Stimmenzahlen find in fast allen Ländern minimal, nur in Deutschland , Finn­ land und in der Tschechoslowakei vermochten die Kommunisten bei den letzten Wahien eine beachtenswerte Stimmenzahl auf­zubringen. Aber auch in diesen Ländern befindet sich die fommunistische Bewegung auf einer absteigenden Linie. Sie wäre auch hier schon zu derselben Bedeutungs­lefigkeit wie in den anderen Ländern herabgefunten, wenn sie nicht durch die riefigen. Aufwendungen der Mostauer Korruptions und Putsch zentrale fünstlich am Leben erhalten würde.

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Volks arteilicher Antisemitismus. Berleumdungen des Reichsbanners.

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Die 3eit geht in ihrer heutigen Morgennummer unter die Antisemiten. Sie zitiert die berüchtigte, a hr­heit" als Kronzeugen dafür, daß Barmat das Reichs­banner Schwarz Rot Gold finanziert habe. Die Beit" macht sich diese Behauptung zu eigen und wieder­holt sie. Die Behauptung wird dadurch nicht zur Wahrheit, fie ist eine glatte Berleumbung. Die Beit" tönnte aus dem Borwärts" bereits von der Erklärung des Reichs­banners Kenninis genommen haben, daß es mit Barmat niemals die geringsten Beziehungen gehabt hat. Barmat ift nicht Mitglied des Reichsbanners und fann es als Aus länder auch nicht sein. Das Reichsbanner hat von ihm nicht einen Pfennig erhalten. Das Reichsbanner lebt nicht, mie die Beit" zu unterstellen beliebt ,,, nom polnischen Juden", sondern von den Beiträgen feiner Mitglieder. Der Antisemitismus der Volkspartei, der im übrigen aus dieser Berleumdung spricht, ist bei ihr nichts neues. Wenn

Ein baukünstlerischer Wettbewerb

Un dem jedermann tostenlos teilnehmen kann. Welche baufünstlerische Aufgabe in Groß­Berlin ist die wichtigste und volkstümlich ste?" So lautet die Preisfrage, für deren beste Beantwortung( in einem kleinen Auffag von nicht über 1000 Silben) die beiden Fachzeitschriften Städtebau" und" Wasmuths Monatshefte für Baukunft 33 Preise ( 300 m., zweimal 100 m., fünfmal 50 m. und 25mal 10 M.) aus­gefelt haben. Die Preisrichter find der Groß- Berliner Städtebau birettor Elfarbt, Professor Boelzig( Erbauer des Großen Schauspiel­hauses) und andere angesehene Fachleute. Die Beteiligung an diesem Wettbewerb steht jedem frei, dem dos bauliche Schicksal der deutschen Reichshauptstadt am Herzen liegt. Ungesichts der zahllosen, oft ge­radezu blödsinnigen Preisausschreiben, die neuerdings von reflame­füchtigen Firmen mit weitem Gewissen veranstaltet wurden, und die vielfach nichts anderes darstellten als Lotterien mit schwächsten Ge­winnmöglichkeiten, ist dieser städtebauliche Wettbewerb zu begrüßen. Es ist nämlich wirklich der Mühe wert, einmal festzustellen: vermochte wirklich die erschreckliche Berrohung der höfischen Kunst im wilhel­minischen Preußen auch wie oft behauptet wird in den Arbeiter­massen den Sinn für künstlerische Fragen zu ertöten oder lebt im deutschen Volke genau wie neuerdings im russischen rege Teilnahme für diese wichtigen Dinge, auch wenn sie nichts mit der dringenderen Sorge ums tägliche Brot zu tun haben. Dieser Wettbewerb wurde unter dem Leitspruch ausgeschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein", was leidyber gefagt als getan ist. Aber auch für den um seinen täglichen Unterhalt Ringenden gibt es bringende baukünft: lerische Fragen, z. B. wie sollte ein wirklich gut geplantes und gut durchmöbliertes Arbeiterhaus, mie sollte eine wirklich vorbildliche Berliner Arbeibersiedlung mit allem, was dazu gehört( Schule, Ber­fammlungshaus, Spielplatz usw.) aussehen? Wie müssen in Berlin allseitig befriedigende Sport- und Spielpläße aussehen? Der Wett­bewerb foll etwas von einer Boltsabstimmung haben; die Architekten wollen und sollen wissen, bei welchen Fragen ihre Bemühungen auf den Widerhall bei der breiten Masse ihrer Mitmenschen rechnen dürfen.

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Von den Antworten, die bis jetzt eingelaufen sind, empfehlen die meisten ein Kriegerdenkmal. Wenn das die Auffassung der Masse der Berliner Bevölferung sein sollte, dann müßte menigstens die Frage flargestellt werden, ob heute eine Ehrung der Opfer des Welt­frieges die Form eines großen Spitals oder eines Reiterstandbildes für Wilhelm II. auf dem Pariser Blaz annehmen soll. Unter den bisher gemachten Vorschlägen berührt besonders angenehm die An­regung, dem alten Berlin eine Kinderstadt" anzugliedern( wie sie Jakob Waffermanns neuester Roman" Faber" ergreifend schildert), wo viele Tausende von Kindern vor dem Jammer der Großstadt sicher heranwachsen fönnen.

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Was immer der Boltsentscheid" in dieser Preisfrage sein wird, er soll dann den Architekten in einem neuen Wettbewerb( mit den felben Breisrichtern und neuen Preisen) zur Durcharbeitung empfohlen werden. Nähere Auskunft über die ganze beachtenswerte Angelegen heit erteilt fostenlos die Auskunftsstelle: Städtebau Bett. bewerb, Berlin W. 8, Martgrafenstraße 31.

Dr. Werner Hegemann .

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die Konjunktur günstig ist und wenn bestimmte politische Ziele damit erreicht werden können, wird der Antisemitismus auch im volksparteilichen Zentralorgan skrupellos gepflegt. Die ganze Entrüftung dieses Blattes über die nicht stattge= fundene Unterstügung des Reichsbanners ist nichts weiter als eine wider wärtige Heuchelei. Die ganze Bolts­partei ist eingestandenermaßen eine von der Industrie und Hochfinanz ausgehaltene Organisation. Wenn fie auf Mitgliedsbeiträge angewiesen wäre, wie das in der Sozialdemokratie üblich ist, dann würde weder die Volkspartei als Parteiorganisation, noch die Beit" als ihr Zentralorgan eristiern können. Wir haben noch niemals ein Wort der Ent­rüftung über die bekannten 3weimart 3irtulare der Industrie vor den Reichstagswahlen in der Zeit" gehört. Die Partei der Unternehmersyndici follte mit Berleumdungen gegen andere vorsichtig sein, das Blatt des Kommerzienrats Litwin follte von Ostjuden schweigen.

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Die Hüter der Moral in der Zeit" und in der DA3." und den anderen von der Schwerindustrie gekauften Organen täten besser, ihre geheuchelte moralische Entrüstung für sich zu behalten.

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Vom Gerüchtemarkt.

Allerlei Erfindungen..

Die Behauptung eines antisemitischen Wochenblattes, daß der Schwiegerfohn des Reichspräsidenten , Dr. Jänide, dem Aufsichts­rat der Barmatschen Merkurbank angehöre, ist frei erfunden Die Berliner Volkszeitung" hatte gestern abend verlangt, daß diejenigen Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei, die in persön­lichen Beziehungen zu den Barmats gestanden hätten, bis zur Klä­rung dieser Angelegenheit von ihren öffentlichen Aemtern suspen diert würden; in diesem Zusammenhang waren auch Polizeipräsident Richter und Innenminister Severing genannt worden. Die Deutsche Tageszeitung" fragt darauf heute früh, wie lange noch Richter und Severing in ihren Aemtern bleiben würden. Auf An­frage der zuständigen preußischen Stelle hat die Redaktion der Ber­liner Volkszeitung" erklärt, daß fie feineswegs behaupten wolle und könne, daß Minister Severing irgend etwas mit den Barmats zu tun habe, fie habe nur sagen wollen, daß Minister Severing den Polizeipräsidenten Richter vom Amt suspendieren follte.

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Die Lügen- Fahne" darf nicht fehlen.

Die Rote Fahne " behauptet heute morgen, Barmat habe die neuen Räume des Sozialdemokratischen Presse dienstes eingerichtet, Das ist selbstverständlich er logen. Der Sozialdemokratische Pressedienst hat von Barmat nie einen Pfennig erhalten. Auch ist der Genosse Kurt Geŋer nicht Leiter des Sozialdemokratischen Pressedienstes. Die nichtkom­munistischen Leser der Roten Fahne" täten überhaupt gut, von vornherein anzunehmen, daß jedes Wort der Roten Fahne" eine Lüge ist. Wovon sollte auch die Kommunistische Partei leben, wenn sie nicht die Heze gegen die Sozialdemokratie betreiben tönnte? Dann müßte sie einpaden.

Weitere Haftentlassungen im Fall Barmat. B. S. Wie bereits angekündigt, find im Laufe der Nacht zwei meitere Direktoren der Merkur - Bant wieder auf freien Fuß gefeßt worden, und zwar um 2 Uhr nachts der Leiter der Buchhaltung, Gehride, und um 6 Uhr früh Direktor Scheffer. Beide Herren haben sofort ihre Tätigkeit bei der Werkur- Bank wieder auf genommen, deren Betrieb, wie von der Leitung der Bank verfichert mird, trotz der Aktion der Staatsanwaltschaft feinerlei Einbuße er­leidet. Db meitere leitende Persönlichkeiten des Unternehmens noch im Laufe des heutigen Tages aus der Haft entlassen werden, steht noch nicht fest.

Die Tschechen und Sowjetrußland. Außenminister Benesch hat erklärt, daß er, um einer Unzufriedenheit Polens vorzu­beugen, mit der Anerkennung der Sowjetregierung so lange warten werde, bis der Handelsvertrag mit Bolen abgeschlossen sei.

Ernst Bumm gestorben.

Ein ganz Großer aus dem Reiche der Medizin, ein Wohltäter der Menschheit, eine weltbefannie Persönlichkeit ist dahingegangen. Am gestrigen Tage starb plöglich, an den Folgen eines Gallenstein anfalls, der Direktor der Berliner Universitätsfrauenklinit, Geheimer Medizinalrat, Professor Dr. Ernst Bumm.

Mit ihm ist der bedeutendste Geburtshelfer Deutschlands , viel­leicht der gesamten Kulturwelt, verschieden.

Ernst Bumm , aus Würzburg gebürtig, ein Bruder des Präfi­denten des Reichsgesundheitsamts, fam im Jahre 1910 von Halle, wo er die Universitätsfrauentfinit geleitet hatte, als Ordentlicher Professor und Nachfolger von Professor Dishausen nach Berlin . Bahnbrechend waren seine klassischen Arbeiten über das Wochenbett­fieber, den Gebärmutterkrebs und den Batteriengehalt der Scheide. Weit bekannt war das große Lehrtalent. Seine Kollegs waren inhaltlich wie stilistisch Meisterleistungen und wurden seit vielen Jahren von Aerzten und Studenten aus aller Herren Länder besucht. Besonderer Schäzung der wissenschaftlichen Welt erfreute sich auch die Lehrmittelsammlung, die Bumm mit außerordentlichem Geschick im Laufe langer Zeit zusammengestellt hatte. Allezeit unvergessen werden auch die zahlreichen Kongreffe sein, die seiner vorzüglichen Leitung ihr volles Gelingen verdankten.

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Mit Bumm verliert die Welt auch einen der besten medizini­schen Schriftsteller. Die Beitschrift für Geburtshilfe und Gynäkologie", die er herausgab, verstand er stets auf einer mustergültigen Höhe zu halten. Aus seiner Feder stammen außerordentlich zahlreiche Veröffentlichungen. Die größte Berühmt heit und Verbreitung erlangte sein Lehrbuch der Geburts. hilfe", das in alle Kultursprachen übersetzt wurde und unter den Aerzten und Medizinstudierenden aller Nationen eine ungeheure Ber­breitung fand. Es ist das Standardwerk des geburtshilflichen Unterrichts. So bedeutet der Tod Ernst Bumms ein Alter von 63 Jahren erreicht einen unerfeßlichen Berlust der Dahingeschiedene hat nicht nur für Deutschland , sondern für die ganze Welt.

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DON

Die Brüder Karamafoff". Das dritte Gastspiel der Mitglieder des Moskauer Künstlertheaters brachte uns das Glanz­stück des Ensembles," Die Brüder Karamafoff" Dostojewsky. Man muß immer wieder bedauern, daß diese Dramatisierung des berühmten Romans Dostojewskys bisher noch nicht dem deutschen Bublifum zugänglich gemacht worden ist. Denn fie enthält neben einer leidenschaftlichen dramatischen Handlung eine Fülle von Gedanken und psychologischen Problemen, die das Stück weit über das übliche Bühnenniveau emporhebt. Die gestrige Aufführung im Deutschen Künstlertheater litt unter den Mangel an Kräften, der dazu führte, daß man einzelne Szenen streichen und andere durch den Vortrag eines Vorlesers ergänzen mußte. Aber abgesehen von diesen technischen Mängeln bot die Vorstellung eine wunderbar abgerundete, bis in alle Einzelheiten vertiefte künstlerische Leistung. Die Gestalten des alten Karamasoff ( Pawloff) und seiner drei Söhne Dimitri( Batscheff), Iwan ( yruboff) und Alexej( Bogdanow ) ebenso wie die des Dieners Smerdiatom( Scharoff) traten in ihrem dramatischen

Stimmen der Rheinlande.

Die Gewerkschaften des besetzten Gebietes zur Regierungsbildung.

Düffeldorf, 3. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Die im Gewerk schaftsausschuß für das besetzte Gebiet vertretenen Spizenorgani­fationen im rheinisch- westfälischen Bezirk, nämlich Allgemeiner Deutscher Gewertschaftsbund, Allgemeiner Freier Angestelltenbund, Gewerkschaftsring der Ar­beiter, Angestellten- und Beamtenverbände verfolgen mit großer Sorge die Verhandlungen über die Bildung einer neuen Reichs­regierung, weil von dem Ausgang dieser Verhandlungen in vieler Beziehung das Schicksal des besetzten Gebietes abhängig ist. Es ist das dringende Berlangen der durch die genannten Organisationen ver­tretenen Arbeiter, Angestellten und Beamten, daß die einge­tretene Entspannung im befeßten Gebiet stetigen Fortgang nimmt und von feiner Seite gestört wird. Die Gewerk­schaften würden es als eine Schädigung der Interessen des besetzten Gebietes ansehen, wenn diejenigen Kräfte maßgebenden Einfluß auf die Reichsregierung bekämen, die sich bisher als Gegner der Ver­ständigungspolitik bezeichneten und deshalb auch im Reichstag gegen die Dames- Geseze stimmten. In der bisherigen Außen­politik, die von den Gewerkschaften unterstützt wird, soweit die Interessen des besetzten Gebietes in Frage kommen, sehen die Gewerk­schaften die einzige Möglichkeit für ruhige Fortentwicklung und zuletzt die endgültige Befreiung des befeßten Gebietes. Bei der letzten. Reichstagswahl sprach die Bevölkerung des besetzten Gebietes durch ihre Stimmabgabe denjenigen Parteien ihr Vertrauen aus, die auf dem Boden der Demokratie und der're publikanischen Berfassung stehen. Das besetzte Gebiet hat bisher große Opfer für das gesamte Reich tragen müssen. Es hat deshalb ein Anrecht auf Berücksichtigung seiner Willenskundgebung bei der kommenden Regierungsbildung. Die Gewerkschaften sind überzeugt, daß alle ihrer Berantwortung bewußten Kräfte sich hinter eine solche Regie­rung stellen werden.

" Abtrünnige."

Ein Kommunist über seine Partei.

Hamborn , 3. Januar. ( TU.) Zu dem in der letzten Stadtver­ordnetensizung bekanntgewordenen Austritt fünf fommu­nistischer Stadtverordneter aus der kommunistischen Fraktion erfahren wir noch, daß vor der Wahl des unbesoldeten Bei geordneten der fommunistische Fraktionsführer den betreffenden Stadtverordneten das Wahlrecht bestritt, weil sie aus der fommu nistischen Fraktion ausgetreten seien. Für die Angegriffenen erklärte darauf Stadtverordneter Grohmann, daß die Zustände in der KPD. ihn zu seinem Austritt veranlaßt hätten. Er könne es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren, einer Partei anzugehören, deren Leitung alles andere als tommunistisch sei. Die unter dieser Leitung betriebehe parlamentarische und außer parlamentarische Politik schädige die Interessen der Proletarier.

Der Kampf gegen Luppe. Wiederwahl des sozialdemokratischen Bürgermeisters.

Nürnberg , 3. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Auch die zweife Sigung des neugewählten Nürnberger Stadtrats am Freitagnach mittag nahm durch das Verhalten der nationalsozialistischen Streicher- Gruppe denselben stürmischen Berlauf wie die erfte. Es gelang den Rechtsparteien zunächst zu erreichen, daß sich der Heltestenausschuß mit der Aufhebung des Dienstvertrags des Ober­bürgermeisters Dr. Luppe zu beschäftigen hat. Dagegen konnten sie nicht verhindern, daß der bisherige zweite Bürgermeister, der Sozialdemokrat Tren wieder gewählt wurde. Im weiteren Verlauf der Sigung wurden Streicher und zwei seiner Barteifreunde mit Gewalt entfernt, nachdem der Stadtrat in ge heimer Sigung ihren Ausschluß beschlossen hatte. Die übrigen Stadt­ratsmitglieder nahmen hierauf die Beratungen wieder auf. mehr hat auch das völkische Echo", ein Organ des völkischen Blocks Das Sterben der völkischen Presse in Bayern geht weiter. Nun bzw. der nationalsozialistischen Freiheitsbewegung in Nürnberg , sein Erscheinen eingestellt.

Zusammenspiel wie in ihrer psychologischen Zerrissenheit mit plasti­fcher Vollendung hervor. Doch sie alle wurden überragt von Frau Germanova, die als Gruschenfa einen Typus von solcher Lieb­lichkeit und solchem seelischen Adel schuf, der faum übertroffen. werden fann. Man hat die Germanova mit Eleonora Duse ver­glichen. Die gestrige Rolle, die aus der verachteten Dirne eine Mater dolorosa schuf, rechtfertigt diese Bezeichnung.a

A. S.

Eine neue innerafrikanische Fluglinie. Eine große tropische Flug­linie über eine Strede von faft 2000 Kilometer wird im Frühjahr 1925 eröffnet werden; fie verbindet Ruschafcha, die Hauptstadt bes belgifchen Kongo, mit Ratonga in Innerafrita, und es find für diesen Flugdienst nicht weniger als 25 Flugpläge in Sümpjen und Urwald errichtet worden, um die Sicherheit und Regelmäßigkeit des Verkehrs zu gewährleisten. Der Flugdienst wird mit einem be sonderen Flugzeugtyp aufgenommen, der von einer englischen Firma geschaffen ist. Der Haupthandel der Fluglinie wird sich in Diamanten, Gold und Elfenbein abspielen, die nunmehr in einem Tage vom Innern des Landes nach der Hauptstadt gebracht werden, während der Transport früher mehr als eine Woche dauerte.

Ein Reford im Motorschiffbau. Die außerordentliche Zunahme der Motorschiffe ergibt sich aus einer Statistik der Schiffsbauten des letzten Jahres, die in Werft, Reederei, Hafen" peröffentlicht wird. Danach wurden in Großbritannien und Irland 273 Dampfer mit 1079 173 Tonnen und 56 Motorschiffe mit 378 670 Tonnen gebaut. Der Prozentsaz der Motortonnage zu der der Dampfer beträgt also 36. Sehr viel bedeutender ist noch die Zunahme in den anderen Schiffsbauländern, in denen 243 Dampfer mit 542 396 Tonnen und 120 Motorschiffe mit 552 229 Tonnen gebaut wurden, so daß also die Tonnage der Motorschiffe die der Dampfer übertrifft. Im ganzen Weltschiffbau stehen 516 Dampfern 176 Motorschiffe gegenüber, deven Tonnage 58 Prozent der Dampfschifftonnage be trägt. Berhältnismäßig die meisten Motorschiffe werden bei uns 98 656 Tonnen Dampfertonnage betrug. gebaut, wo die Motorschifftonnage 279 226 Tonnen gegenüber nur

Erstaufführungen der Woche. Freitag. Tribüne: Frau Barrens

Gewerbe".

Urania - Borfräge. Mont., Sonnab.( 8): Gefahren der Groß

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A

stadt". Sonnt.( 8): Im Reiche der Komit". Mont.( 5 u. 7), Dienst.( 5, 7, 9), Mitti.( 5), Donnerst.( 5 u. 9), Freit.( 5 u. 7), Sonnab. Mont., Mittw.. Freit.( 9): Graf ( 4.6%), Sonnt.( 4 u. 6): Lava". Spees lette Fahrt". Mittm.( 7): Spanien , das Land und die seun ſt". Donnerst.( 7), Sonnab.( 81%): 2otosblume". Ueber Das Drama der Gegenwart" spricht Julius Bab auf Einladung der Boltsbühne Sonntag, den 4., abends 8 Uhr, im Bürgersaal des Rat­haujes. Der Vortrag findet seine Fortjehung in drei weiterin an den fol­genden Sonntagabenden. Einlaßkarten zum Preise von 50 Pf. am Saal­cingang.

Wechsel in der Leifung der Berliner Großen Kunstausstellung. Hans Baluschet, der fürzlich für das Jahr 1925 zum Leiter der Großen Berliner Kunstausstellung gewählt worden war, ist von diesent Bosten

zurüdgetreten.

Herrn Wilhelm Furtwängler vom 4.15. Januar auf 1./2. März verlegt. Das sechste Philharmonische Konzert wird wegen der Amerikareise des Die Eintrittskarten vom 4./5. Januar sind für den 1./2. März gültig.

Denfiches Opernhaus. Sonntag, den 4., zu ermäßigten Preisen Carmen". Beginn: 7%, Uhr.