Der Skandal der„ Nationalpost".
Unanständige Berleumder.
Neben den Standalen der Staatsbant liefen die Standale der Sensationsberichterstattung her, daneben der Skandal einiger rechtsstehender Zeitungen, die die Gelegenheit zur Ausstreuung von Verleumdungen gegen die Sozialdemokratie und gegen den Reichspräsidenten benutzen wollten. Die beiden deutlichen Richtigstellungen von amtlicher Seite auf die Ver leumdungen gegen den Reichspräsidenten und die Richtigstellung des„ Borwärts" hat diese Stimmen zum Verstummen
gebracht.
DP
Nationalpost". Es ist immerhin inferessant, daß die Nationalpost" ausgerechnet die unsolidesten Geschäftsmethoden als üblich ansieht.
"
Der Kern der Frage ist: hat sie ihre Lieferanten bezahlt oder nicht? Sie hat zum mindesten in dem von uns angeführten Falle nicht gezahlt.
Reform der Festtage.
Jahres 1924 hat wieder einmal gezeigt, daß das starre Festhalten Der Berlauf und die Gruppierung der letzten Festtage des der kirchlichen Hierarchie an traditionell gewordenen Festtagen in einer Zeit hochentwickelter industrieller Wirtschaft eine Unmöglichkeit ift. Wie lagen die letzten Festtage?
Nur die Nationalpoft fegt die Verbreitung dieser schmußigen Berleumdungen unter der Ueberschrift Fettwaren und Sozialismus engros" fort. Ihr Gewährsmann ist ein gewiffer Piechottf a. Dieser Herr war Mitglied des Bezirksvolle Arbeitstage, darauf ein halber, der 24., dann zwei volle Fest Der 21. mar der letzte Sonntag vor dem Fest, dann tamen zwei verbandes Berlin des Reichsverbandes der deutschen Preſſe. tage, darauf ein Arbeitstag, dann wieder ein Ruhetag( Sonntag, Er wurde mehrfach vor das Ehrengericht gezogen, wobei fich Er wurde mehrfach vor das Ehrengericht gezogen, wobei sich der 28.), wieder zwei Arbeitstage. Der 31. gilt nur als halber Ar. feine mangelnde Glaubwürdigkeit herausstellte, so daß er aus beitstag. Darauf wieder ein Festtag, dann abermals zwei Arbeitsdem Reichsverband austreten mußte. Dieser Herr ist dem tage, wieder ein Sonntag, und num erst, nach dem 4. Januar, fezt offiziellen Parteiorgan der Deutschnationalen glaubhaft genug, die geregelte Arbeit wieder ein. Das Ganze ist ein Bild unglaub daß es seine Verleumdungen gegen die Sozialdemokratie und licher Zerrissenheit, unter der nicht etwa die ganze Arbeit leidet, gegen den Reichspräsidenten wiedergibt- trotz der ergangenen fondern die Menschen selber seelisch, weil sie gar nicht imftande sind. Die Nationalpost" macht sich auch die Methoden dieses fich fortwährend von der Ruhe zur kurzen Arbeit umzustellen. AnHerrn zu eigen. Sie veröffentlicht seine Berleumdungen unter gestellte und Beamte mit festen Monatsbezügen haben es noch verder Ueberschrift: Barmats Prozente für die SPD. - hältnismäßig gut, wenn der zwischen den Feiertagen liegende Rasse durch Originalbrief erwiesen" Der Arbeitstag" von verständigen Arbeitgebern und Behörden einfach beweisende Originalbrief" lautet: fallen gelassen wird. Die auf Stundenlohn gestellte Arbeiterschaft aber hat hier wieder, wie bei jedem christlichen Fest, eine gewaltige Julius Barmat, Einbuße erlitten, denn sie hat pier ganze Lage feinen Amsterdam . 2ohn bekommen. Wundert man sich da noch, wenn die Arbeiter, denen die Festtage als. Ruhetage an sich recht millkommen sind, von Festtagen wenig wissen wollen, bei denen sie aus ihrer Tasche zu zahlen müssen?
Dementis.
G
Amsterdam, 5. September 19.
Lieber Heilmann. Bon Herrn Baron v. Malgan wurde mir Herr B... Mit arbeiter von„ the word", empfohlen, und da ich, wie ich Dir schon miederholt auseinanderzusehen Gelegenheit hatte, eine bessere Information der hiesigen Breffe über deutsche Fragen sehr an der Zeit erachte, dafür fommt het Dagblad, nehme ich hiermit Beranlassung, genannten Herrn an Dich zu vermeisen Herr B.... wird Dir dieses Schreiben persönlich überreichen. Bei diesem Anlaß bringe ich Dir zur Kenntnis, daß Krueger morgen zu einer dringenden Sigung nach Weimar abreift; er ist Sonntag vormittag im Bureau des Reichspräsidenten anzutreffen, aber schon Mittwoch nach Amfterdam zurüūdzufahren gedenft. Es wäre mir erwünscht, wenn Du mir gegebenenfalls durch ihn Nachrichten übermitteln würdest. Mit herzlichem Gruß
Dein gez. Barmat
Wie gehts? Nächsten Montag fft die erste Sigung des Aufs fichtsrats des Dagblad, Also die Arbeit fängt
dannan!
"
Grüße auch Deiner lieben Familie. Jules." Aus dem Brief geht hervor, daß Barmat sich für die erdamer Tageszeitung Borwaarts" interfozialistische effierte, deren Berliner Korrespondent Genosse Heilmann mar was jeder Zeitungsredaktion befannt sein müßte. Weiter beweist der Brief nichts. Wo sind die Beweise für die Prozente der SPD - Rasse? Die Redaktion der Nationalpoſt" meint zu glauben, daß, weil Franz Krüger tot ist, sie jeden Schwindel und jede Berleumdung gegen ihn verbreiten dürfe. Zur weiteren Rennzeichnung der Nationalpoſt": fie schreit jetzt: Barmat hat im Weltfrieg die 1916 siedelt das Gefretariat der zweiten Inter. nationale nach Amsterdam . über. Es findet Aufnahme in Barmats Haus. Barmats Haus liegt in der Keizer- Gracht in Amsterdam . Wenige Schritte weiter befindet sich die berüchtigte Djerteurzentrale. Flugblätter in Massen und allerlei Gelder gehen von dort an die Front. 3arte Fäden spinnen sich bald zwischen beiden Häusern her und hin. Barmat hat also nicht nur den Dolch des Reichsbanners( Konto: Merkur - Bank) geschliffen. Bei Beginn der Revolution mird das Geschäft rentabel. Barmat verlegt das Feld seiner Tätigkeit offiziell nach Deutschland und erhält dort sofort das Einfuhrmonopol für Fettwaren."
Also: um das Fettwarengeschäft von Barmat willen hat die Zweite Internationale die deutsche Front erdolcht. Diese Behauptung ist so infam, aber auch so unfagbar dumm, daß es genligt, sie der allgemeinen Berachtung preiszugeben. Sie zeigt nur, daß die ganze Dolchstoßlegendenbildung der Deutschnationalen gemeiner Schwindel ist.
Es ist ein offenfundiger Standal, wenn das offizielle Organ einer großen Partei, gestützt auf Behauptungen eines Berleumders, dessen unwahrhaftigkeit notorisch ist, zu Methoden greift, die mit journalistischem Anstand nichts mehr zu tun haben.
Wir haben am 1. Januar einen Beleg für die Geschäftsmethoden der„ Nationalpoft", der offiziellen Tageszeitung der Deutschnationalen in Berlin , beigebracht. Es handelte sich um einen Brief der Nationalpost" an einen Lieferanten und eine Beschwerde des Lieferanten darüber, daß er trotz aller Bemühungen nicht zu seinem Gelde fommen könne.
Nun sendet uns der Verlag der Nationalpost" folgende Berichtigung:
In Ihrer Nummer 1 vom 1. Januar d. J. beschäftigen Sie sich mit den Finanzen der Nationalpost". Da die in dem betreffenden Auffah gemachten Angaben in verschiedenen Beziehungen den Tatsachen nicht entsprechen, ersuchen Sie die Unterzeichneten unter Bezugnahme auf§ 11 des Pressegesetzes um die Aufnahme nachstehender Berichtigung:
1. Es ist unrichtig, daß die Nationalpost" G. m. b. H. gerichtlich noch gar nicht eingetragen ist. Richtig ist vielmehr, daß unsere Firma feit, 22. April 1922 unter Nummer 122 H R B 24 115 in das Handelsregister des Amtsgerichts Berlin- Mitte eingetragen ist.
2. Es ist unwahr, daß Herausgeber oder Verlag von irgend einem Lieferanten verflagt worden seien. Richtig ist vielmehr, daß uns eine derartige Klage bisher von feiner Seite zugegangen ist.
3. Es ist unwahr, daß auch eine Menge anderer Leidtragender, darunter sogar Botenfrauen und Radfahrer, nicht zu ihrem Geld tommen tönnen". Richtig ist vielmehr, daß die Gehalts- und Lohnempfänger der„ Nationalpost" stets ortsüblich abgefunden worden find. Im übrigen kommt die„ Nationalpoſt" ihren Berpflichtungen in den üblichen Grenzen und Fristen nach."
Der Verlag der Nationalpost" geht um den Kern der Frage herum. Er bestreitet nicht, daß er den von uns wieder gegebenen Brief an seine Lieferanten gesandt hat, in dem er um hinausschiebung der Zahlungen bittet. Er fann nicht bestreiten, daß es dem Lieferanten, der sich über ihn beschwerte, trotz persönlicher Vorsprache, troh Aufforderung burch seinen Rechtsbeistand nicht gelungen ist, 3ahlung zu er halten. Das find die üblichen Grenzen und Friften" der
Im neuen Jahr 1925 wird es nicht viel anders sein. Der letzte Sonntag vor dem Fest ist der 20. Dezember, darauf 3% Arbeitstage. Der 24. ist am Donnerstag. Dann drei Feiertage hintereinander: 3mrei Weihnachtstage und im Anschluß daran, hier besser gelegen ols im Jahr 1924, der Sonntag. Darauf wieder 3½ Arbeitstage. Silvester am Donnerstag, Neujahr am Freitag, wieder ein Arbeitstag, dann Sonntag, und darauf erst beginnt wieder die regelmäßige Arbeitszeit. Also auch hier in der Gruppierung der Feier, Sonnund Arbeitstage eine starte Unruhe und Zerrissenheit. Auch die in jedem Jahr sich nach der Mondstellung ändernde Lage des Osterund Pfingstfestes bringt eine starte Unruhe in das Arbeitsjahr. Diese Zustände sind wiederholt Gegenstand ernster Kritik gewesen. Man hat vorgeschlagen, Ostern und Pfingsten fest zu machen in der Beise, daß Ostern etwa auf den ersten Sonntag nach dem 1. April tzm. 1. Mai und Pfingsten auf den ersten Sonntag nach dem 1. Mai fällt bzw. 1. Juni. Aber diese Vorschläge sind bisher ständig an dem Widerstand der Kirchen gescheitert. Man hat ferner vorgeschlagen, das ganze Jahr in 12 Monate zu je 30 Tagen 360 Tagen ein zuteilen und die letzten 5 bzw. 6 Tage gewissermaßen aus dem Jahr herauszunehmen und sie als„ Heilige Woche zu bezeichnen, die mit dem Weihnachtsfest beginnt und mit dem Neujahrsfest schließt. Auch dieser Vorschlag ist von den Kirchen abgelehnt worden.
Erst seit dem 4. Jahrhundert wird Weihnachten als das chrift fiche Hauptfest gefeiert. Ebenso wenig gab es im ersten Jahrhundert ein christliches Oster- und Pfingstfest. Wenn also der Kirche daran gelegen ist, diese Feste zu erhalten, fo follte fie fich bemühen, den Forberimgen der neuen Zeit gerecht zu werden. Die tatholische Kirche hat das bereits getan, als sie vor dem Krieg dazu fchritt, eine Anzahl Felte auf der Sonntag zu verlegen. Auch die evangelische Rirche könnte sich in dieser Richtung etwas modernisieren. Oder glaubt man, die Welt würde aus ihren Angeln fallen, wenn man etwa den Weihnachtsabend auf den 28. Deezmber, die Festtage auf den 29. und 30. verlegt, so daß sich Silvester und Neujahrsfest sogleich anschließen. Beide Kirchen sollten sich dann aber auch dafür ein sezen, daß den Arbeitern an den großen firchlichen Feiertagen der 2ohn nicht entzogen wird. Das wäre dann ein Stück praktischen Christentums der christlichen Arbeitgeber, Unternehmen und Kapitalisten.
Der Liebesbrief an einen Zwölfjährigen. Mein letztes Glüd los vor einigen Wochen eine Frau aus Niederschönhausen auf einem Fetzen Papier , den sie in ihrem Korbe fand. Weil sie wußte, daß ihr jetzt 14 Jahre alter Stiefsohn Otto D., dessen Vater tot ist, Bapier zerriffen und in den Korb geworfen hatte, fo ftulte fie, räumte den Papierkorb aus, setzte die Fetzen zusammen und erhielt so einen glühenden Liebesbrief, den die 53 Jahre alte Privatlehrerin St. aus Niederschönhausen an den Jungen geschrieben hatte. Die Lehrerin nannte ihn ihr letztes Jugend, und mit ihm molle sie ihre Liebe beschließen. Der junge Glück". Sie stehe, mie sie schrieb, vor dem Abschluß ihrer D. war ihr einmal bei einer Märchenaufführung aufgefallen. Die Multer des Knaben war den Tag über meistens von 5use weg weil fie in einem Kontor beschäftigt ist. Ihr fiel nichts un dem Jungen auf und ebensowenig on feiner neun Jahre alten Schwester. Um so peinlicher war sie überrascht von dem Liebes
Massenversendung viel mehr Besucher angelodi würden, als. Plike vorhanden sind, wurde entschieden verneint. Am Dienstag abend fanden sich jedoch so viele Empfänger dieser Billettanweisungen in und vor dem Renaissance- Theater ein, daß ein ungeheurer Andrang entstand und die verfügbaren Plätze des fleinen Hauses im Nu weg waren. Es gab erregte Szenen, da die leer Ausgegangenen entrüstet darüber waren, daß ihnen der Abend verdorben war. Da man mit der Wiederholung solcher Manöver rechnen muß, mögen die Ordnungs- und Aufsichtsbehörden hier einmal nach dem Rechten sehen.
Vergiftungen im Krankenhaus Neukölln? Ein Protest der Aerzteschaft.
Das Städtische Krankenhaus Neukölln übermittelt eine von 40 Aerzten unterschriebene Erklärung, die sich gegen de folgenden Wortlaut: Im Städtischen Krankenhause Neukölln herrMiB stände in der Verpflegung richtet. Die Erflärung hat schen hinsichtlich der Verpflegung der Aerzteschaft Zustände, die eine Flucht in die Deffentlichkeit dringend notwendig machen. Seit mehr
als einem Jahre treten bei einer großen Anzahl von Aerzten noch akute Vergiftungserscheinungen mit Störung des Alldem Genusse der vom Hause gelieferten Verpflegung immer wieder gemein befindens, rubrartigem Durchfall, Erbrechen und Herzschädi gungen auf, die durch chefärztliche Untersuchung bestätigt wurden. Diese wiederholten Nahrungsmittelvergiftungen haben bei einem Teil der bereits längere Zeit im Krankenhaus tätigen Assistenzärzte zu chronischem Magen- und Darmleiden geführt. Es sei ausdrücklich festgestellt, daß sich niemals bei Patienten des gleichen Krantenhauses Erscheinungen infolge des Effens zeigten. Trotz zahlreicher immer wieder bei den zuständigen Dienststellen vorgebrachten Broteste ist durch Untersuchung von autoritativer Seite nicht ermittelt werden es nicht gelungen, die Mißstände abzustellen, deren Ursache selbst find, zwingt er die Aerzteschaft, weiter an der Verpflegung teilzufonnte. Obwohl dem Magiftrat diefe empörenden Zustände befannt weise an unserem Krankenhaus noch nicht zu ähnlichen traurigen nehmen und fich dadurch Schädigungen auszusehen, die glücklicher. Folgen geführt haben, wie seinerzeit in der Heilstätte Görbersdorf. Es liegt auf der Hand, daß durch diese Borkommnisse nicht nur die Gefundheit, sondern auch die Arbeitsfähigkeit der Assistenten, die die Berantwortung für zahlreiche Krante tragen, beträchtlich leidet. Deſſen fundheit sich mit Versprechungen und unzureichenden Maßnahmen ungeachtet hat die Aerzteschaft bisher unter Hintansehung ihrer Gefeitens der Verwaltung begnügt. Erst letthin erneut aufgetretene äußerst bedrohliche Erfrantungen nach Genuß der gelieferten Nahrungsmittel führten zu dem einstimmigen Beschluß, zur Vermeidung weiteren Unheils die Annahme der gelieferten Berpflegung zu verweigern."
Auch im Hauptgesundheitsamt der Stadt Berfin beschäftigte man sich bereits sehr eingehend mit diesen Vorfällen, die allem Anschein nach auf das friminelle. Gebiet hinüberspielen. Man ist an maßgebender Stelle der Aersicht, daß irgendeine Person, Ra che den Aerzten starte Abführmittel in das für sie ber die vorläufig noch unbebannt ist, aus bestimmten Gründen oder aus stimmte Effen gemischt hat und daß auf diese Weise die rätfelhaften Erkrankungen eine Erklärung finden.
Täglich 80 000 Neu- Anmeldungen zum Rundfunk. Rundfunk lasse in Deutschland in letzter Zeit allgemein nach. Diese Man hört hier und dort die Bemerkung. das Interesse am Behauptung steht mit den Tatsachen im Biderspruch. Täglich gehen nicht weniger els 80000 Neuanmeldung en bei der Bost ein. Im ganzen gesehen, entbehrt also die Befürchtung, daß das Intereffe am Rundfunt nachlasse, durchaus der Begründung. Letsächlich rührt das Gerücht aus Kreisen der Funkbastler her, die in ihrem Bereich ein Abflauen des technischen Intereffes am Rundfint festzustellen glaubert. Das ist an sich natürlich auch bedrich, denn bei einem Vergleich des technischen Verständnisses Deutschland fehr schlecht ob ein Umstand, der bei der Bedeutung deutscher Volksfreise mit dem englischer und ameritanischer schneidet der Technik im modernen Wirtschaftskampf immerhi zu der fen gibt. Doch vom Rundfunk aus gesehen, liegt kein Anlaß zu Befürchtungen vor. Auch die Industrie weiß nichts von einer Abschwächung des Marktes; sie stellt im Gegenteil schon im Herbst ein Steigen der Kauflust fest und bezeichnet die Große Deutsche Funk ausstellung Anfang Dezember als einen vollen Erfolg. Tatsächlich Somit darf damit gerechnet werden, daß die Bevölkerung, den, wei
teren Ausbau des Rundfunkwesens wie bisher mit machfender Teilnahme beantworten wird.
Ein geheimnisvoller Ueberfall. Zwei jugendliche Arbeite. rinnen aus Friedrichshagen wurden nach ihrer Angabe auf dem Nadyhausemege im Walde zwischen Hirschgarten und Friedrichshagen am Sportplay Burgund von einem etwa 30 Jahre alten Mann überfallen, der versuchte, eins der beiden Mädchen zu pengewaltigen. Er ließ jedoch auf die Hilferufe der Mädchen von feinem Vorhaben ab und entfloh. Die Nachforschungen waren, bisher ohne Erfolg.
Ein Bolle- Caden ausgeraubt. Heute nacht wurde in der PrinzFiliale der Meierei Bolle eingeschlagen und der. Laden Eugen Straße in Reinickendorf die Schaufensterscheibe: der vollständig ausgeräumt
Nach einer Meldung aus Lodz beginnt demnächst in Szat mar( Rumänien ) der Prozeß gegen den Kaufmann und ehemaligen
Lehrerin gestanden haben soll, geschlechtlichen Umgang mit dem Jungen gehabt zu haben. Sie behauptete, von dem 3wölfeinhalbjähriger verführt zu sein. Die Folge soll weiter gewesen sein, daß sich der Knabe seit längerer Zeit fort- Angeklagte wurde über hundertmal vom Untersuchungsrichter ver. gesetzt an seiner jegt neun Jahre alten Schwester pergangen hat. Die Lehrerin wurde heute vormittag von der Kriminalpolizei in ihrer Wohnung verhaftet und wird dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden.
Gold und Silberdiebe in Potsdam .
Auf die Vertrauensseligkeit alleinstehender Potsdamer Damen hatte es der stellungslose Kaufmann S. aus Berlin abgesehen. St. mietete mit Vorliebe bei diesen Damen ein Zimmer und nach furzer Zeit ließ er, wenn er angeblich wegen Familienangelegenheiten wieder auszog, fostbares Silber mit sich geben. Das Potsdamer Amtsgericht verurteilte St. zu 5 Monaten Gefängnis und wegen der Gemeingefährlichkeit seines Treibens zu 3 Jahren Ehrverlust. Der Angeklagte entschuldigte sich damit, daß die Damen ihm übergroßes Vertrauen entgegengebracht hätten. Raum ist dieser Möblierte hinter Schloß und Riegel gebracht, als auch schon ein neuer Gauner, der sich Dr. Stolzenberg nennt, in Pots dam auftaucht. Der Doktor" läßt Gold- und Silbersachen bei der Wohnungssuche mit sich gehen.
Ein unsauberer Theatertrick.
Nicht wenige Berliner Einwohner erhielten in den letzten Tagen durch die Boft eine Anzahl Anweisungen auf Eintritts. farten zur Dienstag- bendvorstellung im e na fance Theater am Knie in Charlottenburg . Als Absender dieser Anweisungen war ein Mann mit Telephonanschluß Moritzplatz angegeben. Auf dorthin gerichtete telephonische Anfragen wurde ermidert, daß die Anmeisungen gegen Entrichtung der Luftbarfeits taffe gegen Eintrittskarten umgetauscht würden. Ein uns bekannte: steuer, die 3. B. für Ballon- Mitte nur 50 Pf. betrage, an der AbendHerr war außerdem noch so vorsichtig, beim Renaissance- Theater felbft anzurufen, ob diese Versendung im Einverständnis mit dem Theater erfolge, was bejaht murde; die Frage, ob nicht durch eine
Synagogenkantor Ja to b Reinig, dem 14 Morde zur Last gelegt werden. Er soll außerdem noch viele andere Mord. a ten verübt haben, die noch nicht aufgeklärt werden konnten. Der hört, erflört sich bis jetzt aber immer noch für unschuldig. Er trieb in Rumänien , Ungarn und der Tschechoslomalei sein Unwesen. Der Mörder war Synagogenfantor im ungarischen Städtchen Terecste. Schon damals soll er einen Mord verübt haben. Im Jahre 1920 nahm er in seiner Baterstadt Szatmor Wohnsiz, wo bald darauf verschiedene Personen auf rätselhafte Weise verschavanden. Der Berdacht fiel auf Reinig, der auch verhaftet wurde. Wie es sich herausstellte, lockte er seine Opfer an, indem er ihnen Hilfe ais Valutahändler anbot. Unterwegs erschlug er sie und nahm ihnen das Geld ab.
Hochwasser in Frankreich . Die Ueberschwemmung in der Bre tagne hat einen besorgniserregenden Umfang ongenommen. Nach den lekten Meldungen steht die Stadt Pontivy zum großen Teil unter Wasser. Hunderte von Einwohnern sind aus ihren Wohnun gen geflüchtet. Sämtliche Fabriken liegen still.
Ein deutscher Dreimastichoner havariert. Der deutsche Dreimast schoner" Gustav Stein" aus Hamburg wurde havariert nach Frederikshavn eingeschleppt.
Stapellauf des Kreuzers Emden. Wilhelmshaven , 7. Januar. Auf der Marinewerft ist heute der Kreuzer Emden, der erste Neubau der Nachkriegszeit, vom Stapel gelaufen. Die Taufrede hielt der Chef der Marineleitung, Admiral 3enter. Den Laufaft selbst vollzog die Witwe des verstorbenen Kommandanten des ersten Kreuzers Emden , Frau von Müller.
Die gefährdete St.- Pauls- Kathedrale . Bei dem Gutachten, das der Banausschuß für die berühmte Sanit Pauls Rathedrale in London abgegeben bat, scheint die erste Schäßung über die erforderlichen Arbeiten
mit 3 Millionen Mt. zu niedrig gebalten zu sein. Man spricht nämlich jest
davon, daß eine Summe von 10 Millionen Mt. nötig sei, um die Grund pfeiler zu stüben. Der Dom stellt nach dem Bericht der Kommission gegen Stathebrale während 20 Jahren für die Deffentlichkeit gefchloffen werden märtig eine Gefahr für die Stadt bar. Um diese zu beseitigen, müsse die getragen werden müsse. Andere alarmierende Meldungen sprechen davon, daß die ganze Kuppel ab