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Die Tagung der Internationale.

Schwarzer Tag.

Brüffel, 7. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) Den Dienstag Barum denn weinen, wenn man aufs Finanzamt geht?", widmete das Internationale Exekutivkomitee zunächst der Be fang man einst mit Parodierung der bis zum Ueberdruß gedudelten sprechung der Zustände in Italien  . Dazu wurde einstimmig er. klärt, daß das Erefutipfomitee mit Entrüstung von den Brand- Berse aus der Operette: Die Scheidungsreise". Und sie hat recht, stiftungen und Bertrümmerungen gemäßigter Oppositionsblätter, diese Parodie, und trotzdem weinen" so viele Staatsbürger, und dem Auseinanderjagen der Rammer und der Mobilisierung der der 10. Januar, der Tag, an dem sie auf das Finanzamt gehen Faschistenmisiz Kenntnis nimmt, alles Nachrichten, die durch müssen, um die Vorauszahlung der Steuer für das vierte Mussolinis Kammerrede bestätigt worden sind, in der der Berge- Quartal des verflossenen Jahres zu leisten( daher der Name Voraus waltigung von Recht und Bernunft durch die brutale Gewalt er zahlung!) ist für sie der erste schwarze Tag im neuen Jahr. Es neut als Regierungsprinzip aufgestellt ist. Die Entschließung drüdt geht heute und die nächsten Tage lebhaft und nicht immer luftig auf Dem italienischen Bolt in dieser furchtbaren Prüfung die lebden Finanzämtern zu. Bublifum drängt sich auf den Fluren, die hafte Sympathie aus sowie das feste Beamten, die, das muß man zu ihren Ehren und Gunsten aner­tennen, immer höflich und liebenswürdig sind, werden mit Fragen wundern muß, daß sie die Geduld nicht verlieren. und Klagen förmlich überschwemmt, so daß man sich wirklich darüber

Bertrauen, daß Italien   bald wieder seine Selbstbestimmung erobern und den Triumph der Demokratie erleben wird. Nach einer kurzen Aussprache über die Lage in Ungarn  befchloß das Erfutipfomitee, der ungarischen Partei feine freund schaftlichen Dienste anzubieten, um gewisse Schwierigkeiten inner­

halb dieser Partei zu überwinden. Shaw und de Broudère wurden bestimmt, an einem Schlichtungsausschuß teilzunehmen, in den der ungarische Parteivorstand und die Opposition je einen Bertreter entfenden. Als Tagungsort für den nächsten Inter­nationalen Rongreß wurde Paris   bestimmt. Er soll im August gesetzt werden, daß die Delegierten die Möglichkeit haben, den oder September stattfinden. Das genaue Datum wird derart fest Festlichkeiten aus Anlaß des 40jährigen Bestehens der belgischen Arbeiderpartei beizuwohnen.

Eine Depesche aus Stockholm  , die eine erhebliche Befferung im Befinden Brantings meldet, warde mit Freuden zur Kenntnis ge nommen. Das Erefutiotomitee erörterte schließlich das Problem der Räumung Rolns. Die Diskussion darüber zeigte eine erfreu liche Einmütigkeit. Es wurde eine Entschließung angenommen, in der ausgesprochen wird, daß gewisse Bestrebungen in Deutschland  jenen Elementen in den alliierten Ländern, die die Besetzung ver. fängern wollen, einen Bormand liefere. Die Refolution fordert Deshalb die Räumung der Kölner   Zone und verlangt von den fozialistischen Parteien der alliierten Länder, energisch dafür einzu treten. Ferner wird in der Entschließung der

Eintritt Deutschlands   in den Bölferbund gefordert. Eine Stellungnahme zum Bolichemismus und zur Somietregierung mußte wegen Zeitmangels auf die nächſte Tagung verschoben werden. Am Mittwoch reisen die Delegierten in die belgischen Industriegebiete, um die Einrichtungen der belgischen Partei und Arbeiterbewegung zu besichtigen.

Aufgaben der Internationale.

Die Leute, die in diesen Tagen auf die Finanzämter gehen müssen, Kaufleute, Induſtrielle, Vertreter und Angehörige freier Be ufe, sie alle behaupten, daß man ihnen zuviel Steuern abnimmt und sie alle wollen am liebsten überhaupt nicht zahlen. Man tommt allen Säumigen und faulen" Kandidaten von den Finanzämtern in der weitesten und liebenswürdigsten Weise entgegen, man gewährt fällige Zahlung bis zum 17. Januar hinaus. Und doch hört man ihnen Stundung und schiebt auf ihren Wunsch die am 10. Januar vom Bublifum nur Maulen und Murren. Es ist ja gewiß bis zu Bereitwilligkeit heranspringt, um Steuern zu zahlen und gar nicht einem gewissen Grade verständlich, daß man nicht mit allzu großer abwarten fann, bis die Finanzfassen einem das überflüssige Geld abgenommen haben. Es ist ferner auch flar und leicht erkenntlich, daß vielen, und namentlich den Vielen aus den freien Berufen, das Steuerzahlen schwer genug fällt. Alle diese sollten aber bedenken, foldeten dastehen, ihnen wird von jeder Lohn- und Gehaltszahlung wieviel ungünstiger ihnen gegenüber alle Lohnarbeiter und fest Be­sofort der Steuerbetrag abgezogen. Hier gibt es weder Stundung noch Aufschub, und Drückebergerei findet teine Stätte.

Die anderen jedoch wollen doch häufig mit dem Antrag auf Friftverlängerung der Zahlung weiter nichts erreichen, als eine not. wendige Zahlung, für die sie auch das Geld besigen, hinauszuschieben, um länger im Befiz des Geldes zu bleiben und mit der Summe operieren und spekulieren zu können. Sie pfeifen darauf, daß der Staat Steuern braucht, um allen seinen vielen Verpflichtungen nach zukommen und eintreten zu können für die völlig Enterbten und Besiglosen. Sie faseln etwas vom schwarzen Tag der Steuerzahlung und denken nicht an die langen und vielen schwarzen Tage jener Mitbürger, die durch Arbeitslosigkeit mit ihren Familien in die größte Not geraten find..

Als vermeintlicher Einbrecher angeschossen. Wieder eine Alkohol- Tragödie.

Ein Brief Friedrich Adlers an die Exekutive. Bie bereits in den telegraphischen Berichten über die Sizungen der Exekutive der Sozialistischen Arbeiterinternationale in Brüssel  mitgeteilt wurde, hatte Genosse Friedrich Adler   den Antrag gestellt, ihn wegen Schwierigkeiten persönlicher Natur von den Funktionen eines Gefretärs der Erefutive zu entbinden. Auf Er. suchen der Erefutive erklärte sich Genosse Adler schließlich bereit, fein Amt bis zum nächsten internationalen Kongreß, der im Herbst dieses Jahres stattfindet, beizubehalten. Aus dem Brief, den Genosse Adler an die Exekutive schrieb, um seinen Rücktritt zu begründen, geben wir nachstehend einige Stellen wieder, die allgemeines Inter­effe beanspruchen. Nach einem Hinweis darauf, daß bisher, nach den Spaltungen der Kriegszeit, die organisatorische 3u sammenfassung der sozialistischen   Parteien im Vordergrunde stand, weist er darauf hin, daß die Marristen, die heute eine Minderheit in der internationalen Arbeiterbewegung bilden, jetzt vor allem daran gehen müßten, die fozialistische Erbeit bort eingellafen. Als er sich nun dort rührte, glaub. tenntnis in der neu gebauten internationalen Organisation zu

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Die Margisten sind eine Minderheit in der Internationale, und fie müssen sich stets bewußt sein, daß sie eine Minderheit sind, denn daraus erwächst die volle Klarheit über ihre Aufgaben. Sie fönnen sich im Gegensatz zu den heutigen Kommunisten" auf das Kommunistische Manifest" berufen, daß fie teine befondere Partei gegenüber den anderen Arbeiterparteien sind. Nicht n der Abschließung, sondern im Strom der Gesamtbewegung, im Rahmen der Sozialistischen Arbeiterinternationale allein fann die Aufgabe der Marristen erfüllt werden.

Den Aberglauben, daß man die Parteien in gute und böse teilen fönne und die guten" zu einer Internationale vereinigen soll, habe ich nie geteilt. Denn die beiden Tendenzen finden sich innerhalb jeder wirklichen Massenpartei. Dem Gegensatz ausweichen wollen, führt direkt zum bolschewistischen Wahnsinn der Konventikel von Konspiratoren, zur Reduzierung der Massenparteien auf Setten. Daher muß es eine der Hauptaufgaben der Marristen sein, die Gesamtbewegung vor Spaltungen zu schützen, daher war ihr Haupt­augenmert auf die Wiederherstellung der internatio. nalen Organisation gerichtet.

Aber ebenso wichtig ist es, innerhalb dieser neugebauten Drga nisation für die Verbreitung margiftifcher Erkenntnis und Methoden zu sorgen. Diese Aufgabe scheint mir heute, nachdem die Organisation nun gesichert ist, als das nächste und wich tigste Erfordernis. Der Körper ist geschaffen, es handelt sich nun darum, den Geist zu entwickeln. Wir müssen die Internationale als Gefamtinstitution erhalten und ausbauen, wir müssen aber ebenso unsere Aufgaben als marristische Minderheit, und zwar stets inner­halb der Internationale erfüllen."

Das Opfer eines verhängnisvollen Irrtums wurde in der ver. gangenen Nacht in seiner Trunkenheit der 30 Jahre alte Schneider Wilhelm Prinz aus der Mittenwalder Straße. in der Friesenstraße 14 eine Anciptour" und Bam zuletzt mit Brinz machte mit dem früheren Inhaber einer Schandwirtschaft auch nach diesem Lokal. Bei Geschäftsschluß glaubte der Begl des Schneiders, daß dieser unbemerkt schon weggegangen fei, und entfernte sich ebenfalls. Der neue Wirt schloß dann und nur seine Tochter und deren Bräutigam blieben noch im Schanfraum, um etwas aufzuräumen. Prinz war aber nicht nach Hause gevangen, sondern hatte die Toilette aufgesucht und war in der Trunten ben die Wirtstochter und ihr Bräutigam, daß sich ein Einbrecher ein­geollen habe. Der Bräutigam rüttelte an der Tür, erhielt aber ftätigen. Er forderte den vermeintlichen Einbrecher auf, mit erhobe­feine Antwort. Ein neues Geräusch fchen seine Bermutung zu be nen Händen herauszukommen. Als das nicht geschah, schoß er aus einer Pistole durch die Tür. Auf den dritten Schuß öffnete Brinz, kam herausgewanft und brach zufammen. Er hatte einen Schuß in die Brust erhalten. Der unglüdfche Schüße benach richtinte die Revierpolizei und einen Arzt. Diefer leistete dem Schwerverletzten die erste Hilfe und ließ ihn dann nach dem Kranken­haus bringen.

Fabrikbrand und Wohnungsbrand.

Brag ab, wohin ihm Brumme folgte. Dr. Cantrup nahm im Hotel Imperial in Prag   Aufenthalt, wo er von zwei Geheimpoli ziften verhaftet wurde. Dr. Cantrup hatte bei sich einen größe ren Betrag in bar und zwei Kreditbriefe auf 15 000 Pfund Sterling, sowie Anweisungen an Brager Banten  , und zwar aus Amsterdam   über 30 000 und aus Rotterdam   über 10000 Pfund schaft gehöre, an der auch Weber beteiligt sei. Weber und Cantrup Sterling. Cantrup behauptet, daß das Geld einer englischen Gefell­werden heute dem Landesstrafgericht eingeliefert werden.

Ein famoses Gefängnis.

Berleitung zum Meineid durch fortgeworfene Kaffiber.

Eigenartige Zustände, die im Gerichtsgefängnis zu udenwalde bestehen sollen, wurden in einer Verhandlung gegen den Revierförster Ernst Haupt aus Ließen vor der Pots damer großen Straffammer zur Sprache gebracht. Haupt, der gericht zu 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus verurteilt worden war, wegen Berleitung zum Meineid von dem Luckenwalder   Schöffen hatte gegen das Urteil vor der Potsdamer Straflammer Berufung eingelegt. Die Berleitung zum Meineid geht aus dem Inhalt eines Kaffibers hervor, den der Angeklagte am 28. Mai v. J. auf dem Gerichtstorridor in Ludenwalde fortgeworfen, als ein ihm befreundeter Herr auf dem Gerichtskorridor auf und Hehlereiprozeß zu seinen Gunsten aussagen sollten. Als die Kaffiber­abging. In dem Kaffiber gab der Angeklagte drei Zeugen darüber Direttiven, wie sie in einem gegen ihn, dem Förster, schwebenden frage nun vor dem Potsdamer Gericht erörtert wurde, stellte es sich ertehr nach außen besteht. Ständig sind durch die Lage des heraus, daß aus dem Gefängnis in Luckenwalde   ein äußerst reger Gebäudes und der Zellen Berkehrsmöglichkeiten gegeben. Ange­hörige von Gefangenen tönnen sich ungehindert von der Straße, der sogenannten Lücke, durch Flaggen signale oder durch amenrufen mit den Gefangenen aus dem Fenster verständi­flagevertreter hielt es für geboten, diese seltsamen Zustände in schärf­gen, Kasfiber flattern dann herunter, und in Stiefelschmiere und Brot gehen die Antworten wieder ins Gefängnis hinein. Der An­ster Weise in seinem Plädoyer zu geißeln. Die Berufung wurde auf Roften des Angeklagten verworfen.

Die Bolizeiverordnung über die Neuregelung des Berliner  Straßenverkehrs ist nach eingehenden Besprechungen mit Magistrat und Interessenten unter dem 6. Januar vom Polizeipräsidenten berausgegeben worden. Sie tritt jedoch erst am 1. März b. J. in Kraft. Gegenüber dem ersten Entwurf sind eine ganze Reihe Aenderungen vorgenommen worden.

Aenderungen im Straßenbahnverkehr. Bom Montag, den 12. d. M., ab verkehren die Straßenbahnlinien 4 und 31 zwischen Hermannplah und Görliher Bahnhof über Kaiser- Friedrich- Straße, Reuterstraße, Pflügerstraße, Friedelstraße, Grünauer Straße, anstatt bisher über Kaiser- Friedrich­Straße, Pannierstraße, Glogauer Straße, Reichenberger Straße, Grünauer Straße. Die Linie 82 wird am Endpunkt Dönhoffplatz im Schleifenbetrieb über Leipziger Straße  , Jerusalemer Straße  , Kraufenstraße( Dönhoffplatz), Kommandantenstraße, Beuthstraße, Spittelmarkt geführt.

Der Film Schmiede gelangt am Freitag, 9. Januar, abends 8 Uhr, in einer Beranstaltung des Bildungsausschusses Treptow  - Baumschulenweg m Beisein seines Schöpfers Martin Berger zur Vorführung.

Ein Sti- Trodenfurfus, Volkshochschulturfus der Deutschen Hodschule für Leibesübungen, beginnt am 9. Jannar, abends 8 1br, in Berlin  ( Char­aussichtlich am 20. Januar zu Uebungslursen nach Bad Reinerz   fabren. lottenfchule, Stegliger Str. 29). Die Teilnehmer dieses Kurius werden vor­Austunft surfürst 1309.

Erdbeben in Südwestdeutschland   und der Schweiz  .

In Freiburgi B, in Oberbaben sowie in der Schweiz  In Freiburgi B, in Oberbaben sowie in der Schweiz  wurden heute früh von 3,50 bis 4 Uhr heftige Erdstöße wahr­begleitet waren. Die Erdbewegung war wellenförmig und verlief genommen, die von einem unterirdischen schwachen Donnergeräusch in süd- nördlicher Richtung. Das Erdbeben, das aus brei aufein­ander folgenden Stößen von abnehmender Heftigkeit bestand, wurde auch im ganzen Kanton Baadt, speziell am Fuße des Jura, verspürt. In mehreren Ortschaften verließen die Bewohner panifartig die Zimmer. An den Mauern der Häuser zeigen sich Riffe. Das Kantonatsobservatorium in Neuenburg.  in der Schweiz   verzeichnete heute früh 3,44 min. 50 Set. das Erdbeben. Es wurden drei Stöße verspürt. Auch in Neuenburg zitterten die Mauern start. In den meisten Ortschaften des Ran. tons Basel 2 and wurde das Erdbeben in zwei deutlich spür. baren Stößen, begleitet von unterirdischem Geräusch, wahr. genommen. Im Kanton Aargau   wurde ein starker schlag­attiger Erdstoß von zwei Sefunden Dauer in vertikaler Richtung verspürt. Aus Luzern   und Solothurn   wird ebenfalls das Erdbeben

gemeldet.

Gin höchst gefährlicher Fabritbrand fam gestern abend in einer Seifensiederei in der Faltenberger Str. 122 in Weißenfee durch Ueberkochen eines Ressels mit Fett zum Ausbruch. Als die Feuerwehr an der Brandstelle antam, standen schon Gebäudeteile und ein angrenzender Schuppen in Flammen. Diefe hatten an Fettvorräten so reiche Nahrung gefunden, daß Mittel­feuer" an alle Wachen gemeldet wurde, worauf sofort sechs Lösch züge nach der Brandstelle ausrückten. Es wurde mit mehreren Schlauche tungen vorgegangen. Die Hohenschönhaufener Wehr gab Tödlicher Fliegerunfall über dem Bodensee  . Aus etwa dreißig mit ihrer Motorsprige unter Benukung eines B- Rohres wirksam Meter Höhe stürzte bei einer scharfen Kurve unweit der Halle Waffer. Es gelang, eine meitere Ausdehnung zu verhüten. der letzten Nacht gesen 2 1hr fam in der Schillingstraße 37 in einer In Manzell   ein Flugzeug ab, das von dem Chefpiloten Aland Küche des Dachgeschosses Fever aus, das schnell um fich griff. Bei der Flugschüler Fessel. Chespilot Aland, der früher bei den Junkers. gesteuert wurde. An Bord des Flugzeuges befand sich auch noch Ankunft der Wehr war der Aufoang schon total verqualmt. Eine Wohnung stand vollständig in Flammen. Die zweite Flugzeugschüler einen fomplizierten Beinbruch erlitt. Die Leiche werfen als erfolgreicher Flieger tätig war, ertrant, während der Kompagnie der Feuerwehr mußte fofort mit mehreren Schlauch- Alands tonnte erst im Laufe des Nachmittags geborgen werden. leitungen engreifen und dazu zwei große mechanische Leitern be­nuken. Schließlich gelang es, den Brand auf das Dachgeschoß zu beschränken. Auch hier ist der Schaden erheblich.

Betrügereien eines Theaterdirektors.

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schweres Grubenunglüd, dem zahlreiche Arbeiter zum Schweres Grubenunglüd. In Bufarest ereignete sich ein Opfer fielen. Bisher find 15 Tote und viele Schwerverletzte geborgen worden. Eine große Anzahl Arbeiter werden noch vermißt

Einsendungen für diese Rubrik find Berlin   68. 68, Lindenstraße 3.

Der Fytrugsprozek gegen den ehemaligen Bureauvorsteher und späteren Direktor des Wallner- Theaters, Friß Hundt, endete mit Parteinachrichten fünf Jahren Ehrverlust. Der Staatsanwalt hatte Buchthausstrafe der Verurteilung des Angeklagten zu drei Jahren Gefängnis und beantragt. In der Hauptsache wurde Hundt schuldig befunden des hypothekenwuchers. Er hatte sich als Direktor einer Grundstücks­verkehrsgesellschaft mit der Vermittlung von Hypothefen abgegeben und den Leuten vorneschwindelt, daß er ein holländisches Finanz­tonfortium mit 10 Millionen Goldmart hinter sich habe. Auf diese Weise hatte er im Jahre 1924 13 000 m. Provision erschwindelt, die ihm die Beichtgläubigen im voraus auf die zu erwartenden Darlehen

für Groß- Berlin

ftets an bas Bezirkssekretariat, 2. Hof, 2 Trep. rechts, au richten.

6. Kreis Kreuzberg  . Bildungsausschuß. Freitag, den 9. Jan, abends 18 Uhr, Abrechnung und Materialempfang bet Bithler, Dieffenbachstraße 76. Jede Ab teilung muß vertreten sein.

Sport.

Ein Hilferuf der Verbannten. Man schreibt uns aus einem russischen Berbannungsorte: Biele von den hier befindlichen politischen Berbannten haben noch unter dem Zarismus Gelegenheit gehabt, die Verbannung Bennenzulernen. Die zarischen Verbanmumgsorte waren schlecht, aber wir allen Berbannten müssen gerade heraus sagen, daß das Ver­bannungssystem der Sowjetregierung noch weit schlimmer ist. Wir leben in unerträglich schweren, materiellen Verhältnissen. Mo­natlich find zum Unterhalt 6 Rubel pro Person angesetzt, aber die Auszahlung verzögert sich in der Regel um einige Monate. Da wir als unzuverlässige" Elemente angesehen werden, dürfen wir feinerlei Arbeiten übernehmen. Berfolgungen und Haussuchungen find eine alltägliche Erscheinung. Unter dem Zarismus bestand wenigstens die Sicherheit, daß man nach Verbüßung der angefeßten Frist zu seiner Familie zurückkehren fonnte. Jetzt hat man diese Sicherheit nicht. Unmittelbar vor Ablauf der Berbannungsfrist trifft oft eine neue Verfügung ein, daß die Frist um weitere drei Jahre verlängert ist, die in einem noch weiter abliegenden Orte verbüßt werden müssen. Nicht umsonst sagen die politischen ist eine Republik  " doch wohl auch für Potsdam   gilt? Auf jeden Fall und Hans Wagener im Achtrundenkampf gegenüber. Nach

Berbannten: Wer einmal in die Krallen der Tscheka   geraten ist, der kommt so leicht nicht wieder heraus." Das Schicksal des politi. fchen Berbannten in Sowjetrußland ist Hunger, Rälte, Demü.igung

und Tod."

Französischer Kriegsprozeß. Das Kriegsgericht von Nancy   hat ben deutschen   Leutnant Eberlein in Abwesenheit zu fünf Jah ren Buchthaus und 20 Jahren Aufen haltsverbot verurteilt, weil er am 27. August 1914 habe zwei Greise zwischen den beider. feitinen Schüßenl nien anbinden lassen, um die Franzosen zur Einstellung des Feuers zu bewegen und sich außerdem eines Eitt lichkeitsverbrechens schuldig gemacht habe.

gegeben hatten.

Noch immer ,, Residenzstadt  " Potsdam  ? Der Botsdamer Magistrat verwendet heute noch, im fiebenten Jahre der Republik  , einen Stempel: Magistrat der Resi denzstadt Potsdam." Sind die Mittel der Stadt so beschränkt, daß sie die Anschaffung eines neuen Stempels verbieten, oder sollte den guten Botsdamer Stadtvätern der Wortlaut der Weimarer   Ber­faffung noch nicht befannt sein, deren Artikel Das Deutsche Reich follte man sich der Potsdamer   Schlafmüßen erbarmen und ihnen ins Gedächtnis zurückrufen, daß mir, trok der Anwesenheit etlicher Hohen dollernsproffen in Botsdam, teine Monarchie mehr haben.

Die Verhaftung Sprit- Webers.

Nach einer Meldung des Tschechoslowakischen Breßbureaus in Brug stellte bei den Nachforschungen nach dem geflüchteten er mann Weber der Berliner   Kriminalbeamte Brumme in Basel  in der Schweiz   fest, daß Weber seinem Sekretär Dr Albert Cantrup telegraphierte, er möge ihm mit Geld nachfolgen. Dr. Cantrup verschaffte sich nach seiner Abreise aus Basel   in Zürich  ein Bifum nach der tschechoslowafifden Republif und reiste nach

Breitensträter schlägt Humbed nach Punkten. Im Hauptkampf des gestrigen Borabends im Sportpala der wieder einmal einen riesigen Besuch zu verzeichnen hatte, stand hans Breitensträter dem belgischen Schwergewichtsmeister 3ad van Humbed gegenüber. Nach ruhigem, technisch gutem Kampf verkündete der Sprecher den Bunktsieg Breitensträters. Ein Unentschieden wäre wohl mehr am Platze gewesen. Breitenfträter mar an der Entfaltung seines Könnens durch die harten und Schweren Schläge des Belgiers sehr gehindert. Zur Ausscheidung sich Erast Rösemann

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flottem Anfang ein jähes Ende. Wagener wurde bereits in der ersten Runde nach einem Magenstoß aus gezählt. Erst nach langer Zeit erholte er sich fangsam wieder. Die beiden Examateure Franz Diener   und Ludwig Haymann trennter sich nach sechs Runden mit Unentschieden. Hermann Herse, der durch fcine Siege in Paris   in die Reihen der Besten" getreten ist, fonnte über den Weltergewichtsmeister Ernst Grimm einen glänzenden Bunktsieg davontragen. Er zeinte in allen acht Runden eine fabel­hafte Technik und führte den Kampf von Anfang bis zum Ende. Im ersten Kampf mußte Erich Milenz nach sechs schweren Runden den Bunftsieg Dietmann überlassen. Der Gong de legten Runde rettete ihn vor dem Niederschlag.