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lijata gewaltige Papiennarkkredite gegeben, die vollständig entwertet zurückgezahlt wurden. Wie die Goldbilanzen gerade dieser Unternehmungen ausweisen, ist der Ruhrkampf, in dem Hunderttausende von Menschen Existenz und Vermögen ver- loren haben, für sie g e w i n n r e i ch gewesen. Trotzdem zahlt das arme, notleidende Reich diesen Industriellen Eni- kchadigung, deren Betraa wahrscheinlich den größten Teil der dafür jüngst genannten«umme von 600 Millionen Goldmark betragen dürfte. Nichts ist davon bekannt, wie und ob die Ansprüche geprüft werden. Man weiß nur, daß die Höchstgrenze von 50 000 M., die bisher gegen zu hohe Eni- schäd'�ungszahlungen vorgesehen war, auf Drängen der Großlndustrie beseitigt wurde. Das ist aber nicht der einzige Fall, wo die Industrie von dem armen Reich Unterstützung verlangt. Auch die Reede- reien haben jüngst Forderungen angemeldet. Obwohl die jetzige deutsche   Handelsflotte zum größten Teil mit dem Gelde des Reiches wieder aufgebaut wurde, jammern die Reeder, sie seien die am meisten Geschädigten des Krieges und der Inflation. Sie verlangen für weitere Schiffsbauten Sub vention. Und zwar soll das Reich den Wersten   gegenüber eine Bautoftengarantie übernehmen, und drei Viertel der Zinsen tragen. Man oerlangt also eine Subvention, die das Reich für vorläufig unabsehbare Zeit mit einer Zlusgabe von vielen Dutzend Millionen Goldmark jähr­lich belastet. Wir verkennen durchaus nicht die Bedeutung der deutschen   Seeschiffahrt. Aber in der jetzigen Finanzlag« des Reiches scheint es uns unmöglich zu fem. die Rentner- schichten mit Bettelpfennigen abzuspeisen und gleichzeitig Er- werbsunternehmungen dauernd und hoch zu subventionieren. Die sozialdemokratische Fraktion wird alles daran setzen, um diese Plane des Besitzes zu verhindern. Sie wird oerlangen, daß alle Entschädigungszahlungen des Reichs an kapitalistische Kreise solange eingestellt werden, ehe nicht auch die Mistel für die Entschädigung der Opfer der Inflation bereitgestellt werden können. Sie wird bei diesem Lorstoß aber nur dann erfolgreich sein, wenn es gelingt, auch die bürgerlichen Parteien zu beeinflu sen. Das wird außerordentlich erschwert durch dieOrganisationender typothekengläubiger und Sparer. Deren ührer stehen fast alle im reaktion Sren Lager und för­dern dadurch die Pläne der kapitalistischen   Parteien, durch die Kapitalisten entschädigt und die enteigneten Sparer auf«ine ferneZukunftvertröstet werden.
Sozialüemokratijche Anträge. Zxr Reichspersonalpolitit. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hat .zur Besoldungsfrage folgenden Antrag gestellt: 1. Der Reichstag   erklärt sich mit der durch die.Derordnung öder die Gewährung von Zuschlägen zum Grundgehast sowie zu den Kinderzuschlägen und zum Frauenzuschlag vom 25. November 1924* ausgesprochene Relegung der Bezüge der Reichsbeamten nicht einverstanden: 2. es ist sofort der Entwurf eines Gesetzes über ein« wester« Ergänzung de« Besoldungsgesetzes mit dem Ziel einer grund- sätzlichen Neuregelung der Besoldung und ausreichenden Bemessung der Gehäller der unteren und mittleren Grup- p« n vorzulegen. Für die Arbeiter und Angestellten de  » Reich» sind die notwendigen Folgerungen zu ziehen. Im Zusammenhang mst der Besoldungssrage wird die Fraktion euch dl« von der Regierung eigenmächtig vorgenommen« Ersetzung de» Ortszuschlags durch das Wohnungsgeld und die Frage des neuen Vrtsklossenverzeichnisses, die ja auch für die Kriegsbeschädigten usw. von größtem Interesse ist. zur Sprache brin- gen. Di« Stellung der notwendigen Anträge in diesen Angelegen- heiten hat sich die Fraktion noch vorbehasten. Ferner oerlangt die Fraktion, daß dt« Personalabbau» o« t o r d n u n g mit allen Nachträgen sofort aufzuheben ist. Will die Regierung die in der Abbauverordnung«nthastenen Dauerbe-
stünmungen aufrechterhalten wissen, so mag sie dem Reichtsag einen entsprechenden Gesetzentwurf zur Deschlutzfassung vorlegen. Mit dieser Forderung wird nicht zuletzt der Zweck verfolgt, daß mit der Aushebung der Abbauverordnung auch ihr Name ins Grab sinkt. Außerdem hat die Fraktion einen Gesetzentwurs über die Auf- Hebung des Besoldungssperrgesetzes vorgelegt, das durchaus überflüssig erscheint, nachdem Länder und Gemeinden ihre finanzielle Selbständigkest wiedererlangt haben. In einem besonderen Alstrag ist weiterhin die Forderung nach unverzüglicher Aushebung der Verordnung über die neunstün- d i g« A r b e i t s z« i t in den Reichsbehörden und Reichsbetriebe», die Wiedereinführung des A ch t st u n d e n t a g e s und Vorlegung eines Gesetzentwurfs über die Regelung der Dien st- zeit der Reichsbeamten erhoben worden. Weitere Anträge betref- fen schließlich die Wiedergewährung des ungekürzten Urlaubs an die Beamten, Arbester und Angestellten des Reichs und die Lorlage von Entwürfen über ein neues Reichsbeam- t«« g e s e tz. ein Gesetz über Beamtenrät«, eine D t« a st. strafordnung für Reichsbeamte, eine Krankenversich«- rung für Reichsbeamte und ein Gesetz über die Einbeziehung der aktiven Retchsbeamten in die für abgebaut« Beamte geschaffene Siedlungsverordnung.
Die Skandale um die Staatsbank. Ein politischer Verlenmdungsfeldzng der Rechtspress«. Die Rechtspresse will aus der Aufklärung der Skandale um die Staatsbank einen politischen Feldzug machen. Es ist ihr nicht um Reinigung und Aufklärung zu tun. sondern um Ablenkung und Verdunkelung. Sie veröffentlicht falsche und richtige Briefe und Dokumente, sie behauptet dreist, es seien gravierende Dokumente unterschlagen worden, oder soweit ihr der Mut zu positiver Behauptung fehlt fragt sie, ob nicht Akten verschwunden seien. Der Zweck dieses Treibens ist, führende politische Persönlichkeiten, die mit dem ganzen, an die Staatsbank anknüpfenden Komplex nichts zu tun haben, zu verdächtigen und zu diskreditieren. Alle diele Beröfsentlichungen lassen die Absicht erkennen, den Reichspräsidenten hereinzuziehen. Es sind plumpe Wahl- manöver mehr nicht. Es ist die Methode der G a n ß e r und R o t h a r d t. Trotz aller entschiedenen Widerlegung und Zurückweisung von amtlicher Seite wird der Verleumdunas- seldzug fortgeführt nach dem Grundsatz: verleumde ruhig darauf los, es bleibt- schon etwas hängen. Diese Haltung der Rechtspresse entspricht den Gepflogen­heiten der schmutzigen Sensations- und Revolverpresse, die in den zweifelhasten Sphären der Gesellschaft ihr Unwesen treibt. Mit bffenllichcr Moral und deren Verteidigung haben ihre Auslassungen nichts zu tun. Nene Ersindungcn und ihre Widerlegung. Die Hugenberg-Presse veröfentlichte heut« morgen fol- gende Sensationsmeldung: .Die mit der Untersuchung in Sachen des Darmat-Konzerns be- schäftigte Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen auf die Person des Postministers Dr. H o e f l«, auf den Zentrums- abgeordneten Lange- Hegermann, den Ministerialdirektor A b b e g. den Polizeipräsidenten   Richter und dessen Privatletretär Stöcker, sowie auf eine Reihe anderer Persönlichketten au»- gedehnt. Minister Severing hat sich, sicher nicht leichten Herzens, entschlossen, wahrscheinlich schon in den nächsten Togen Herrn Richter von seinem Posten abzuberufen. Als Nachfolger wird einmal der frühere Staatsanwall und Laadrichter, später« Leiter des Landespolizeiamtes. der jetzige Mmistena'dlreltor Dr. Fa Ick. und weiter der frühere Gewerkschastssekretür und spätere Leiter des Landespolizeiamtes G r z e s i n s k i genannt.* Dieser Erfindung folgte die Widerlegung auf dem Fuße. Durch das Wolff-Burcau wird mitgeteilt: .Die Pressemeldungen, nach denen gegen weitere Beamte.' ins- besondere gegen Reichspostminister Dr. H o e f l«, Ministerialdirektor Abbeg, Polizeipräsident Richter und den Prioatsetretär S t S ck« r seitens der Staatsanwallschast ein Ermittlungs­
verfahren eingeleitet fei. ist, wie der amtliche preußische Presse- dienst mitteilt, unrichtig.* Bon einer Abberufung des Posizeipräsidenten ist keine Rede. Wie Minister Severing einem Mittagsblatt mit­teilte. hatte er eine solche Maßnahme nicht in Erwägung zu ziehen. Zeutrumsabgeorduet« und Ttaatsbankskaudale. Die.Germania  * teilt mst: Der Vorstand der Zentrumspartel des Reichstages hat über die in der Oeffeistlichkest gegen die Ab- gcoidnsten Dr. Höfle und Lange- Hegermann in Zusam­menhang mst der Barmat-Angelegenhest erhobenen Beschuldigungen eingehend verhandelt. Die genannten Abgeordneten er« klälten. sich keiner ehrenrührigen Handlungen schuldig gemacht zu haben. Bis zur endgülligen Klärung der Angelegenhest durch die emgeleiteten Untersuchungen werden sie ihr parlamenta- risches Mandat ruhen lassen. Eine Erklärung Richters. Polizeipräsident Richter hat der.D. Z. am Mittag* folgende Erklärungen gegeben: .Mein Freundschaftsverhältnis zu Iullu« Barmat war stets ein privates, und der private Charakter ist van mir auch stets gewahrt worden Ich habe niemals Herrn Julius Barmat ein goldenes Zigarettenetui geschenkt. Ich habe chm lediglich für«in Zigaretten- etui. das bei jeder unvoreingenommenen Prüfung durch die darin enthaltene Widmung sofort als ein Geschenk der Frau und des Sohnes des Herrn Julius Barmat festgestellt werden kann, einen Ramsnszug geschenkt. Im August 1924 habe ich mir von der Merkurbank zur Anschaffung eines Siedlungsgrundstückes den Be- trag von 5000 Mark geliehen, der mir mst entsprechender Verzinsung in Rechnung gestellt ist. Ferner trifft auch die Behauptung nicht zu. daß, als die Barmat? vor zwei Iahren nach Deutschland   zuzogen und sich in Berlin   nieder- lassen wollten, ich das in Fra�e   kommend« Revier durch den Der- bindungsofsizier des Polizeipräsidenten angerufen und ihm gesagt habe, er möge bei der Niederlassung der Barmats nicht nach Legiti- mationen fragen, da die Barmats die persänllchen Freund« des Polizeipräsidenten seien. Ich habe im Gegentell Anweisung gegeben. Herrn Julius Barmat und seine Angehörigen stets, wie jeden anderen Ausländer, nach den bestehenden Vorschriften zu behandeln. Meinen Privatsekretär Stöcker habe ich vor längerer Zest angewiesen, seine Tätigtest in den Geschäften des Herrn Julius Barmat«inzustellen. Er hat auch diese Tätigtest im März vorigen Jahres aufgegeben.* Die Barmats und ihre Gläubiger. (BS.) Heute vormittag fand in dem Straftammersaal S7l in Moabit   eine Besprechung statt, an der Oberstaatsanwalt Dr. Linde, die Verteidiger der Gebrüder Barmat, Vertreter des Reichs- Postministeriums und der Staatsbank, sowie ilnter- suchungsrichter Dr. R o t h m a n n teilnahmen. Auch der ästest« der Gebrüder. Julius Barmat. wurde hierzu vorgeführt. Die Konserenz Maßte sich zunächst mst dem gegenwärtigen Stand der von den Barmats für dl« Krebst« gegebenen Deckungen, wobei man auch er- örterts, ob und in welchem Umfange«lwa neu« Deckungen ge» schaffen werden müßten. Julius Barmat behauptete hierzu, daß«c in der Lage sei, seinen Verpflichtungen gegenüber der Staatsbank voll und ganz nachzukommen, wenn man ihm Gelegenheit gäbe, zu diesem Zweck einige Traneaktionen vorzunehmen. Di« Derhand- lungen dauerten mittags noch an.
Trenöelenburps Rückkehr nach Parks. pari». 9l Januar.(Eigener Drahtbericht.) Staatssekretär Trendelenburg wird sofort nach seiner Rückkehr nach Pari»«ine Unterredung mst pem französischen   Handelsminister haben. In Re- gierungskreilen glaubt man, daß die Instruktionen, di« der Chef der deutschen   Delogaiion in Berlin   erhielt,«ine Fortsetzung der Handelsvertragsoerhandlunqen ermöglichen werden und daß unter Abänderung des französischen   Entwurf« ein M o ä u». viv-när-Abtommen als kurzfristiges Provisorium möglich sein wird.
Sie gehen Sie Straße entlang. von Erna Aufing. Der tränt« Mann. Er Hai einen geschwollenen Körper, den er mühsam fortschleppt, da er aber von Natur«tu Hüne ist. liegt«in« gewiss« imponierende Auffälligkeit über seiner Erscheinung. Da» macht« sich ein geschäftstüchtiger Wirt zunutze. Wußte er doch aus Erfahrung, daß gut« Reklame«in gutes Geschäft oerbürgt. Daher engagierte er den dicken Maun. zog thm«in« weiß« Jacke an. setzt« ihm«ine weiße Mütze auf. und auf beiden steht. In rot ge­stickten Plaststichbuchstaben: �Hummer-Müller, vornehmstes Schlem- metlokal am Ort*. Nun geht der kranke Mann immer ums Biereck hie Straße entlang..Hummer-Müller, vornehmstes Schlemmerlokal*, es steht doppelseitig auf der Bluse, er trägt» vor der Brust, er trägt» auf dem Rücken,«» steht doppelseitig aus der Mütze, er trägt» vor der Stirn, er trägt» am Hinterkopf. Ein Schlemmerlokal! Weiß er überhaupt, was das ist? Er hat noch nie«in Schlemmerlokal be- treten, geschweige denn in Ihm gegessen. Er kann nur noch wenig essen. Sein Körper ist so krank, er kann die Speisen nicht mehr regelrecht verdauen. Doch für«in« kärglich« Entlohnung läuft er Tag für Tag für da» Schlemmerlokal Reklame. Er tue ia nicht». sagt dar Besitzer. Er verdiene sein Geld wirtlich durch Spazieren- gehen..Ja. ja, es mag schon stimmen,* denkt der Krank  «, aber wie schwer fällt chm dieses Spazierengehen! Auch möchte er gern mehr Zum Unterhall seiner Familie beitragen. Er muß seiner Frau tie .Hauptlast für die Kinder überlassen, die übermüdet und verhärmt, von Auswart-st-lle zu Auswartestelle hetzt. Dann und wann bringt er ja etwas Eisen mit nach Hause. Aber das geschieht heinstich. wann die Aufwöscherin Speisereste von den Tellern in eiNea tieine» Blechnapf kratzt. Der Herr darfs nicht wissen. Sonst stellte er das Esse» in Rechnung, zöge es von der Entlohnung ab oder eistließe womöglich die lebende Reklame. Tief in Sorgen angesponnen, trägt der Krank« die Anpreisung von Hummer-Müller» vornehmstem Schlemmerlokal um» Viereck. Der unglückliche Mann. Als er noch Lehrllng war, hetzt« man ibn in de» Krieg. Heimgekehrt, sah er, daß die Reklamierten sich Stellung verschafft hallen, daß die Jüngeren, noch nicht triegsdienst- fähig gewesenen besser emlohm wurden, al» er. denn er mußt«, dar Ordnung halber, wieder als Lehrling anfangen. Dann kam die Infiaston, und di« unsicheren Wirtschastsverhällmss« gestasteten dem Geschäft keinen neue» Ausgeleristen, darum flog der ehemalig« Kriegsteil­nehmer auf die Straß«. Er faßt« nirgend» festen Fuß und jetzt läuft er als Rsklanreonzeige für«ine Redoute im kunterbunten WaSksnanzug einher..Di« Rocht der Uebermütigen* steht auf dem Schild, da» er auf der Brust trägt. In stef ausgeschuittsuen Lock- Huhen. die«inen blauen und«inen roten Strumpf sichtbar w«rd«n stlen. geht er um'» vier«!. Sein« Gedanken sind schon träge g«.
worden im stumpf mochenden Elend und sein« Seele ist erfüllt von welloerachiender Hoffnungslosigkeit. Der all« Mann. Er hat Zell   feines Lebens gearbeitet, nun er all und verbraucht ist. hat keiner ein« dauernd« Beschäftigung für Ihn. Jetzt oertestt er Reklamezestel für ein Nachtkabarett. Aengst- lich sieht er nach den Grünen, well Nachtkabarells mit Nackstänzea doch etwas unanständiges sind. Aengstlich sieht er auch auf die Straßenkehrer, denen durch die weggeworfenen Retlomezestel. dieses sich anhäufende Papier, so viel unnütze Arbeit gemacht wird. Er sucht sich di« Distinguierten, die Uebersasten aus, denen er fein« Zell  «! in die Hand drückt. Der All« ist voller Trauer darüber, daß er auf solch unanständige Weis« sein Brot verdienen muß und froh zugleich, daß er sich täglich«in paar Groschen oerdient. Di« Saiten sogen, unser« WirtschastKordnung ist gortgewolll und empfinden nicht, daß di« Drei eigentlich ein« groß« Klag« gegen Gott sind. Der Kranke, der Unglücklich« und der All«, sie gehen die Straße«nstang. .Ekatertna Zwanowna- im Rusikvgastsplel. Dos belannt« Schau- spiel Leonid Andrej««», da» in deutscher   Sprach« voe aini- aai Jahren auch in Berlin   ausgeführt wurde, fand gestern in der Aufführung der Mitglieder de, Moskauer Äünstlertheater, «in« ausgezeichnet« Darstellimg. Es kam bei diesem Stück weniger auf die Wiederaabe des russischen Milieu» an. al, auf die Heraus- arbeitung der Tnpen der modernen russischen Gelellschaft der vor- revolutionären Zeit. Dies« Ai�äbe ist den Moskauern Künstlern fast restlos gelungen. Einzelne Mängel, fo da, allzu stark ausq«. trogen«, karritiert« Spiel Powlows in der Rolle des Mentlkov kannten den allgomewen guten Eindruck der Aufführung nicht beeilt. trächtigen. Im Mittelpunkt des Dramas, oll« anderen handelnden Personen überragend, stand Frau Germaaova in der Rolle der Ekaterina Iwanowno. Frau eines Duma-Abgeordneten und typisch« Vertreterin der PetersburgerGefellschast*. verk-örpert sie in ihren guten und schlechten Seiten di« seelisch« Zerrisfer-heit und moralisch« Unbefriedigt. heit der Frau der höheren russischen Gesellschaftslchichten, di« bei allen guten Anlagen und ursprünglich echten Empfindungen im Schlamm der Großstadt versieikt. Das seelisch« Drama der Ekaterina Iwanowno, die. zu unrecht von ihrem Gästen det Untreu« besthuldigt und aus dem Haus« gejagt, erst infolge dieses Vorgehens die Ehe bricht and nach der Ausiöhnung mit dem Gatten aus den Armen eines Lieb- Habers irr die eines anderen taumelt, ist aber nicht nur das Drama einer bestimmten GefelsschaftsschW, sondern auch das der sinnlich überreizten, seelisch und körperlich unbefriedigten Frau. Andrefew« Drama ist nicht nur ein Beitrag zur Pathalogi« der modernen G«. iellschaft.«« schildert auch bi, in die feinsten seelischen Verästelungen das Srankheitsb'ld der hnfterrfchen Frau, die in der sexuell ge» schwängerten Stickluft des Großstadilebens zugrüwd« geht. Frau Gecmanowa gab ein« wundervoll« Interpretation dieser Rolle, die gleichsam für sie geschaffen ist. Sie verstand et meisterhaft, die seelisch« Vielseitigkeit der Heldin zu veranschaulichen, die mst den Zügen einer modern« Potiphar   und MefloLna die einer
rührenden Kindlichkeit und seelffchen Reinheit vereinigt. Bei den plölzlichen Uebergängen von einer Stimmung zur anderen, pon tiefster Detzweiflung zum plötzlichen Leichtsinn sausbruch. von innerer Zer- knlrlchmrg zum sehnsüchtigen Li«be»zrrr«t. schuf sie Szenen von un- nachahmlichsm Reiz, die erneut den Beweit erbrachten, daß di« Gebmanova zu einer der besten Charakterdarsteller innen gehör', die di« moderne Szene besitzt. 2L S. JJetuf gegen Oslendowfkt. Noch Sven Hedin   trist jetzt«in zweiter scharfer Kritiker gegen di« tatsächlichen Grundlagen des so schnell berühmt gewordenen Buche» de».polnischen Dostors* auf. Albrccht Vcnck. der hervorragende Berliner   Geograph, erklärt in deot neuen Heft« derDeutschen Literaturzestung* aus Grund ein« Rachprüfung det tatsächliche» Angaben tn Ossendowski»Tiere, Menschen und Götter' das Ganz« für«inen Roman ohne quellenmäßigen Werl  . Penck hat di« Reiseroute Ossändowski- nachgerechnet und erklärt sie in dieser Form und Schnelligkeit kür unmöglich. Was glaubhaft er- scheint, ist nach dem Gelehrten folgend«,: O.«ist« Mist« Januar 1921 mst einigen Begleitern von Sossdgol In der Absicht, vielleicht durch Tibet   nach Indien   obkzusteßen, noch Uljassutoi. verbrachte dort den Rest de» Winter  » und brach im Frühjahr nach Urga aus. Seine Vision des lebenden Buddha erklärt Penck. Hedin foloeud. für un- glaubhaft, der jetzige Bogdo Gigan(der lebende Buddha O.'s). wird den Fremden Nicht mehr gezeigt, es ist ein oeröchtliches und ver- achtete? Individuum, ein« Schande für Götter und Menschen,«in Greuel für Götter und LaieN. Aber auch OsseNdowski  » politische Tendenz bei der Abssaffung des Roman  « ist ja. wie Penck betont. nur allzu durchsichtig: es ist«in Pole, der zuerst die Bestiali'äten der roten Russen, dann di« der weißcn Russen in realistisher DcuUih. kest schildert und endlich das hohe Lied der Mongolen sing:, b'e dufttz Jahrhundert« Rußland   geknechtet haben. In abenteuerlicher Er- Zählung knüpft O. ari Erlebtes an. aber er fügt Erdichtetes hinzu. Dieser polstische Teudenzroman kann also als historische Quellen- schrist nicht verwandt werden. Bröl, da» zwei Zahre frisch bleibt. Ein«Schweizer   Bäcker Jean Motti. der in Pully   hei Lausanne   wohnt, erklärt,«in« Behandlung de» Brotes gefunden zu haben, durch da» es sich zwei Jahre lang frisch erhallen wird Dies« Behandlung, der«r den Namenmerri- psm* gegeben hat. sst sein Geheimnis, ober es wird wenigsten« so- viel bekanntgegeben, daß das Brot nach dem Backen in«inen Ofen kommt und bis zu 40 Grad Celsius erhitzt wird. Sachverständige.  dl« das Brot im Labarawrium fest Februar geprüft haben, erklären. daß es sich zehn Monate ganz frisch erhallen hat. Masti hat sein« Erfindung der Schweizer   Regierung angeboten, ohne für sich etwa« zu verlangen._ DU Sücffrtr der tirig». De» neu, Stadtrat der Stadt M ü n»«» belchloi, u, w« ersten Sitzung tt detz di, Suser der Fürfti! Reiten. die unter dem allen sozlaMischen Stadtrat vori iSren V!i?-n im RalbauS sowie In den Schulen und Rinrtxebauden«stfernt worden waren,»jeder an ihr, Plätze ZU bringen sind. 9>n Hamburg  « h'bbel.Zim««. Der Hamburastch, Senat bewilligt- l«« Marl   für die«iitstchtung sine« Zimmer« lm H e» b, l z« u s, u m in«eilelbaren. w dem diejentae« Stück, der Sawmünta SUif. st-llung finde» solle», die an Hebbel  ««ofenthall tn Hamburg»rinner».