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werden. So wird die Zollermäßigung, die nur für ein Land festgesetzt wurde, allgemeingültig für die Staaten, mit denen Meistbegünstigungsverträge zum Abschluß fommen.

Die bedeutende Rolle, die im deutschen   Zolltarif von 1902

So sieht die nationale Realpolitit des Dr. Strefes mann und seiner Partei aus. Ein Trümmerhaufen im Reich und eine Affenkomödie im Landtag an einem Tage, an dem gegen die Gewaltpolitik der anderen protestiert werden sollte.

den Bertragszöllen zufam, fei mit folgenden Angaben bes Reichspräsident und Reichstagspräsidium.

Teuchtet. Vor dem Kriege bestanden langfristige Handels­verträge, die außer der Meistbegünstigung auch Zollermäßi gungen zum Gegenstand hatten, zwischen Deutschland   und Rußland  ( mit Finnland  ), Desterreich- Ungarn, Belgien  , Italien  , Schweiz  , Schweden  , Rumänien  , Japan  , Portugal  , Griechen

land, Serbien  , Bulgarien  .

Daß Deutschland   nach dem Kriege mit dem Abschluß von Handelsverträgen im Rückstand geblieben ist, erklärt sich zum größten Teil daraus, daß durch die Meistbegün sich zum größten Teil daraus, daß durch die Meistbegün tigungsklausel des Friedensvertrages ben Staaten der Entente und ihrer Freunde jeder Anreiz zum Ab­schluß von Handelsverträgen fehlte. Die Fremdstaaten gefahren noffen ja ohnehin alle Vorteile, die sie bei einem Abschluß und bei einem Handelsvertrage hätten erzielen fönnen, und der Hang zur Selbstgenügsamkeit, der durch den Krieg ausgelöst und durch die Balutamirrnis gestärkt worden war, hielt viele und durch die Valutamirrnis gestärkt worden war, hielt viele Staaten davon ab, langfristige handelspolitische Bindungen

mit Deutschland   einzugehen.

Mit dem 10. Januar beginnt eine neue Periode der deutschen   Handelspolitit. Das deutsche Bolt ist durch das Diftat von Bersailles nicht mehr gehemmt, fich organisch mit seiner ganzen Produktionskraft in die Weltwirtschaft hineinzustellen. Die Handelsvertragsverhandlungen haben begonnen. Ueber die Tendenz der neuen deutschen   Handelspolitik bestimmt das Parlament.

Die Schmach im Landtag.

Selbst die Volksparteiler schämen sich.

Die Demonstration des Landtags gegen die Nichträumung der Kölner   Zone ist gestern von der deutsch   nationalen Fraktion und vom Fraktionsvorstand der Bolts partei zu einer efelerregenden Posse herabgewür digt worden, die bei den Koalitionsparteien tiefste Entrüftung und bei einem Teil der volksparteilichen Abgeordneten das Ge­fühl der Beschämung hervorrief. Ueber das flägliche Schau spiel, das der Fraktionsvorstand der Volkspartei in einem Augenblick veranlaßte, in dem die Aufmerksamkeit der Welt auf den Landtag gelenkt werden sollte, berichtet das B. L.": Als um 12 Uhr die Gloden den Sizungsbeginn ankündigten, erfchienen die beiden Rechtsparteien im legten Augenblid vollzählig fm Saale   und spendeten dem Präsidenten des Hauses, dem Sozial­demokraten Bartels, am Schluffe feiner würdigen Ausführungen demonstrativen Beifall. Dann aber fam die unerfreuliche Senfation des Tages. Man erlebte einen Borgang, der in der Parteigeschichte ohne Beispiel dasteht. Die Boltsparteller und die Deutsch­nationalen verließen in demselben Augenblick den Saal, als der Ministerpräsident Braun aufstand, um namens der preußischen Re­

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gierung zu der Kölner   Frage grundfäßlich Stellung zu nehmen. In den Reihen des Zentrums war man zunächst verblüfft. Dann flammbe die Mitte des Hauses in Empörung auf. Der Borgang wirfte um 10 grotester, als selbst bei den Bolksparteilern zunächst ein Teil in richtiger Erfenntnis der Ungeheuerlichkeit des Verfahrens dem gegebenen Befehl nicht Folge leisten wollte. Diefen Barteiproteftlern wintten ihre Freunde heftig zu. Dennoch blieben demonftratio der bisherige Finanzminister Dr. D. Rich. fer und die Abgeordneten Meyer( Erfurt  ), Lange( Oberhausen  ). Kriege und Dr. Wiemer im Saal. Man schichte von draußen den Abgeordneten Binterneil darauf noch einmal in ben Saal hinein, um die fünf herauszuholen. Aber sie weigerter fich mannhaft, obgleich Herr v. Campe schließlich jogar den Fraffions­diener ins Gefecht fandte. Herr v. Richter und die anderen vier Bolfsparteiler waren nämlich im Gegensatz zu ihrer Fraktion der Auffassung, daß nationale Würde und politischer Anstand höher stehen als die Parteipolitik.

Die Geschichte vom Lustgreis.

Bon Josef Maria Frant.

Es war einmal ein herrlicher alter Herr von 70 Jahren, ein ver­ehrungswürdiger Greis, von allen geschätzt und mit der einem Menschen von untadelhaftem Lebenswandel gebührenden Achtung behandelt. Die Kinder grüßten ihn respektvollft, wenn die ältere Jugend ihn auch ein auseinanderfallendes Brad nannte; die Frauen veredelten ihre Gespräche durch Betrachtungen über den fleckenlosen Greis; die Männer gaben neidios die gipfelhohe Erhabenheit des Alten zu, der wie ein ungetrübter, feftruhender Bol in der Er. scheinungen Flucht über den Dingen und irdischem Land zu stehen schien; die hohe Geistlichkeit deforierte mit ihm ihre Predigten. Seine Nachkommen aber rühmten ihn als erstrebenswertes Musterbeispiel solid geregelter gutbürgerlicher Bebensführung und insgeheim als Speicher fünftigen Erbes....

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Es war einmal ein Medizinmann namens Dr. Woronow, der nicht nur ein Freund des stillen Greifes, sondern auch ein Schüler Steinachs war. Dieser Medizinmann sprach zu dem Greis: Des Menschen Leben währet siebenzig Jahre! 70 biste! Nu' schön, wirste sterben! Birste sterben in Ruhe und Schönheit! Denn ein Muster warfte und edel, hilfreich und gut! Allen haste geholfen, hafte genügt, nur der Wissenschaft nidy! Willfte deinem Werk die Krone auf­fetzen?" Der Breis fabberte, tappfte, grappste, blingelte und fallie: Wieso woso!? Ich falle auseinander und hab' mir fchon'n Sarg ge­touft mit 10 Broz. Rabatt! Wie soll ich da noch Krone auffezzen-?!" Baff auf," fagte der Medizinmann, bu läßt dich von mir ver­jungen und bienst der Wissenschaft!" Und es geschah also.... Es war einmal ein edler Greis

aber der mar" einmal

Der Zweck des Magdeburger   Urteils. Wie ftets nach Konstituierung eines neuen Reichstags, stattete gestern das Reichstagspräsidium dem Reichspräsidenten   einen höflichkeitsbesuch ab. Die Deutsch nationalen hielten sich entgegen ihrer bisherigen Gepflogenheit diesem Aft fern. Die Erklärung für diese Demonstration gibt eine deutschnationale Inter­pellation im Reichstag, in der der Besuch des Reichs ministeriums beim Reichspäsidenten aus Anlaß des Magde­ burger   Prozesses ein Eingriff in ein schwebendes Ber­fahren genannt wird. Die auch von den Rechtslehrern mit Landesverräter, wird damit geflisfentlich aufrechterhalten, Empörung zurückgewiesene Version, Gen. Ebert sei ein und damit kein Zweifel über den legten 3wed der parlamen­tarischen Aktion besteht, lassen die Monarchisten von den Nationalsozialisten einen Antrag vorbereiten, der die De mission des Reichspräsidenten Ebert fordert. Die Aussichten der Monarchisten, bei der bevorstehenden Reichspräsidentenwahl einen Statthalter der Mon­archie auf den Präsidentenstuhl der Republit durchzu drücken, sind nach ihren Geständnissen die denkbar schlech­testen. Sie befürchten die Wie d'erwahl Eberts. Das soll mit allen Mitteln verhindert werden. Deswegen greifen sie ohne Einspruch und mit Unterstügung der Prozeßleitung zum Mittel der üblen Nachrede, der Berleumdung, der Diffa­mierung. Deswegen haben sie den Magdeburger   Prozeß zu einem Haberfeldtreiben gegen den Reichspräsidenten und bie Sozialdemokratische Partei   mißbraucht. Deswegen läßt der deutschnationale Pfarrer Koch seine Syrig und Gobert aufmarschieren. Deswegen mißbrauchen sie das Magdeburger  Urteil, gegen das Berufung eingelegt ist, dazu, Ebert zu diffamieren und seine Demiffion zu fordern.

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Ihr Ziel ist Vernichtung. Ihr Mittel ist Berleumdung und Standal. Sie wollen beweisen, daß Deutschland   für die Demokratie nicht reif ist. Sie beweisen nur, daß fie selber für sie nicht reif sind!

Sozialdemokratische Anträge.

Zur Steuerfrage.

Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hat eine Reihe von Anträgen zur Steuerfrage eingebracht. So verlangt ein An­trag zur Lohnsteuer die Erhöhung des steuerfreien Betrages auf 100 Mart monatlich bzw. 24 Mart wöchentlich, ferner eine Abände rung des Steuerabzugs in der Weise, daß auch in den Fällen von Lohnausfällen infolge Arbeitslosigteit, Krankheit, Kurz­arbeit, Streit, Aussperrung usw. sowie bei den Saisongewerben der nolle jährliche Steuerfreie Lohnbetrag im Wege des Lohnabauns gutgebracht wird.

Ein Antrag zur Abänderung der Dritten Steirernotverordnung bezüglich der Mietsteuer verlangt, daß fünftig mindestens 20 Broz. der Friedensmiete( das ist etwa der Betrag, der schon jetzt in allen Ländern als Hauszinssteuer besteht) erhoben wird. Diefer Betrag foll aber nur zur Förderung des Wohnungs neubaues und zur Erhaltung alter Bohnungen Berwendung finden. Es wird ferner verlangt, daß ein Teil diefer Steuer als Mietsbeihilfen an bedürftige Schichten gewährt wird.

B

Ein Gesezentwurf verlangt die Offenlegung der Steuer Iften, ein weiterer die Vorlegung einer Denkschrift über die Er. gebnisse der Buchprüfung. Schließlich wird auch die Befeiti. gung der Dopelbesteuerung der Genoffenfchaften bei der Umfassteuer beantragt.

Pause im Reichstag.

Der Relieftentat des Reichstags beschloß gestern, da voraus­fichtlich die neue Regierung erst am Sonnabend gebildet sein wird, in den Verhandlungen des Reichetages eine a weitägige

70jährigen Lebens über Bord, rapid senkte sich die Höhe seiner Bank. fonten; nach drei Monaten zahnte er, nach fünf fonnte er Shimmy, nach neun schwebte ein Alimentenprozeß. Der verjüngte Luftgreis und Stammabonnent von Mädchen der Nacht und deren Lofafen verunzierte die Predigten der hohen Geistlichkeit. Die Kinder grölten, wenn er aus der Tage torfelte; die Frauen mischten pitante Anekdoten in ihre Empörung; die Männer machten Sticlaugen, und seine Erben trugen sich mit Selbstmordideen.

Es war einmal ein verjüngter Greis ,, und er wäre heute noch. hätte er sich nicht ins Delirium und in ein Sanatorium gesoffen und wäre er darin und in Gottes unerforschlichem Ratschluß nicht ge­storben. Die einzigen, die ihm nachtrauerten, waren seine Erben: sie fanden abgehobene Konten und aufgehäufte Schulden...

Nachwort: Diese Geschichte tönnte in puncto puncti veraltet und außerdem ein Märchen sein. Leider ist sie aber weder das eine und außerdem ein Märchen sein. Leiber ist sie aber weder das eine noch das andere, sondern im Jahre des Heils 1924 gegen Schluß des Jahres, was den Schluß betrifft, in der Seinestadt Baris passiert. Der Märchenerzähler erzählte eine wahre Moritat..

Und die Moral von der Geschicht  -? Verjünge teine Greise nicht!"

50 Jahre Deutsche Seewarte   Hamburg  . Die Deutsche Seewarte   meldet"... so lautet eine Bendung, die man häufig in den Zeitungen, namentlich in den Seiten heftiger Stürme und Unwetter findet. Durch Reichsgesetz vom 9. Januar 1875 murde eine bis dahin bestehende Privatanstalt Norddeutsche Seewarte" in Reichsbefiz übergeführt und die Deutsche Seewarte  als Reichsinstitut für die Meteorologie des Meeres und der Seeküsten" ins Leben gerufen. Außer der meteorologischen( wetterkundlichen) hat die Seewarte auch noch eine hydrographische( gewässerfundliche) und eine ozeanographische Ab. Aus der Klinit hatte Boronow einen Menschen entlassen, der verteilung. Ihre allgemeinen Aufgaben find: Erforschung der Seewege, mittels feiner Drüse wie ein Mann in den besten Jahren dahinsprang. Aufklärung der für die Schiffahrt wichtigen Erscheinungen des Erd­dunfelgetönte Haare hatte, aus sprühenden Augen Blize funkte und magnetismus und der Abweichung der Magnetnadel, Herausgabe vom Weibe merklich gerührt wurde. Zuerst, als er zu Hause anlangte erdmagnetischer Karten, von Segelhandbüchern für die Schiffer, und nach einem Schlaganfall der Portierfrau endlich im Klubfeffer Prüfung und Bereitstellung nautischer Instrumente. Von besonderer Bedeutung für die Praxis ist der Wetterdienst und die wissen­faß, überlegte er und trant dazu alten Bordeaux  . Das Refultat dieser schaftlich begründete Borherfage von Aenderungen in Ueberlegung war, daß er feststellte( das Verfuchskaninchen, nicht der ber Atmosphäre( die fog. Prognose) und Herausgabe von Web Bordeaux!): 1. war der bisherige Lebenswandel falsch, 2. muß das terfarten. Während der größte Teil der binnenländischen Wetter­Leben also von der anderen Seite, der leichten, genommen werden, dienststellen und Landeswetterwarten in der Verwaltung der Einzel 3. blüht nur einmal im Leben der Mai( wenn auch verspätet), 4. lebe staaten steht, ist der gesamte Küstenwetterdienst und das Sturm die Liebe, der Leichtfinn, der Suff, 5. was soll mein Geld und die warnungswesen der Deutschen Seewarte, also der Reichsbehörde, heute auf drahtlosem Wege Quft der Welt, wenn meine Erben sich das erwerben und 6. Auf ins unterstellt. Sie unterhält Tivoli! Worauf der Experimentalgrets eine Tage fommen ließ, zum Berbindung mit den Sawefterinstituten der ganzen Welt fowie mit einem Neß in- und ausländischer Beobachtungsstellen. Von befon­Staunen der Umwelt abgondelte, sich ein Monofel erwarb und einen derer Bedeutung ist in jüngster Zeit die Luftverkehrsbera gutfizenden Smoking, beim Friseur der verjüngten Natur nachhelfen tung für Flugzeuge aller Art geworden. Auch die Führung des ließ, zwei Kinder fündiger Liebe engagierte und dann im Tivoli Amerita- Beppelins wurde während der Fahrt drahtlos durch die landete. Gludfend fielen die Erfahrungen eines wohlafsortierten| Geewarte beraten.

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D.

die

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Baufe eintreten zu laffen mit der Maßgabe, daß der Präsident zur Bieberberufung ermätigt wird, jedoch soll die nächste Sigung ipätestens am Mittwo stattfinden.

Methoden der Verleumdung.

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Wer liefert das Material? Zunächst einige Vorbemerkungen. Gegen den Reichspost suchungsausschuß eingesetzt. minister Dr. Höfle hat der Reichstag   einen Unter­Dieser Ausschuß wird auch die Behauptung des Lag", von gestern aben noch prüfen, nach der Herr Dr. Höfle der Holzindustrie A. G., in deren Aufsichtsrat führende Zentrumspolitiker wie Dr. Josef Wirth und führen e demokratische Reichstagsahne ordnete wie Dr. Ludwig Haas fizen, 12 Millionen Gold­mart aus den Geldern der Reichspoftverwaltung geliehen

habe.

Diese Behauptung verfolgt politische 3wede, mie die Be­hauptungen der Rechtspresse überhaupt. Durch Berdächti­und der Mitte soll der Weg zum Bürgerblod geöffnet werden. gungen und Verleumdungen führender Politiker der Linken Berdächtigung ist Methode Es erhebt sich die Frage: wer In diesem Feldzug der unbewiesenen Anschuldigung und liefert das Material? Wir meinen nicht das Material, das von Sensationsspekulanten, von Querulanten und ähnlichen Gestalten beigebracht wird. Ernsthafter ist die Frage: moter erhielt die Rechtspresse amtliche Dokumente, die zu Berleum­dungszwecken gegen den preußischen Innenminister und gegen den Reichspräsidenten ausgenutzt worden sind, wobei sich sehr rasch herausgestellt hat, daß die Verdächtigungen haltins maren. Noch ernsthafter ist die Frage: woher erhielt die Rechtspreffe Material über Dinge, über die nur die Staats­anwaltschaft Auskunft geben kann und Ausfunt geben darf? Wie ist die Meldung der Hugenberg- Presse die von einem Ermittlungsverfahren gegen entstanden, die Höfle, gegen Ministerialdirektor Abbegg, gegen den Bolizeipräsidenten Richter in der bestimmtesten Weise sprach. Wie kann die Rechtspresse über geschäftliche Beziehun gen von Einzelpersonen Aussagen machen, über die Fest­stellungen nur zu machen find an Hand des Aftenmaterials, das sich im Belize   der Staatsanwaltschaft befindet? Bemühungen, beren 3wed es ist, Klarheit in den ganzen Es sind zwei Dinge scharf zu unterscheiden: erstens alle verworrenen Rompler der Beziehungen zu bringen, in denen Geschäft und Politik durcheinander spielen und die für die Dellationszeit ebenso charakteristisch zu sein scheinen wie die verlustreichen Kredithergaben der Reichsbant und anderer öffentlicher Institute, durch die Stinnes und seinesgleichen Macht und Reichtum fonzentriert haben, für die Inflations­zeit. 3weitens die Versuche, die nötige Klärung zu verhindern, um von staatsanwaltschaftlichen Akten aus gehend einen politischen Feldzug gegen die Parteien der Linken und der Mitte zu führen. Das erste führt zur Ge­fundung- das zweite erhöht lediglich den Fieberzustand unferes öffentlichen Lebens. Die Justizbehörden, die die Untersuchung in den Fällen führen, die mit dem Staatsbank­schwindel im Zusammenhang stehen, müssen streng darauf achten, daß sie der ersten Aufgabe zu dienen haben, und daß fie alles vermeiden müssen. was eine Begünstigung des politischen Verleumdungsfeldzuges der Rechtspresse sein wurde oder auch nur so erscheinen fönnte.

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Höfles Abschied.

Amtlich wird gemeldet:

Der Reichspräsident hat ben Reichsminister Dr. Höfle auf deffen Antrag von dem Amt des Reichspostministers und des Reichs ministers für die besetzten Gebiete entbunden.

Die Verleumdungen gegen den Reichspräsidenten.

Die Rechtspreffe benutzt den Fall Barmat immer mehr, um ihre schmutzige Attion gegen den Reichspräsidenten fortzu führen. Neuerdings will man dem obersten Beamten des Reiches

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Dann

Bom Deutschen Hochschultag in Darmfladt. Nach Beendigung der Begrüßungsreden erstattete Prof. Dr. Schent, Münster  , den Jahresbericht. Er verteidigte den Verband gegen den Vorwurf, daß duch die Organisation die Individualität getötet werde. mandle fich der Redner den neuen Problemen zu, die sich durch die bevorstehende Regelung aus Berträgen mit der römischen Kurie und den evangelischen Landestirchen ergeben werden, und ferner gegen eine einseitige Weltanschauungsprofessur und verlangte, daß mindestens zwei weit voneinander entfernte Anschauungen verireten feien. Prof. Schent befürwortete Borlesungen mehr gesellschaftlichen Charafters über religiöse, philosophische Themata oder bedeutende Persönlichkeiten. Weiter berührte er die wirtschaftlichen Probleme der Hochschulen sowohl für den Studenten wie für den Dozenten und die Frage der Leibesübungen. Sodann sprach Dr. Petersen, ordentlicher Profeffor für Elektrotechnik an der Darm­ städter   Hochschule, über das Problem der Fern- und Kraftüber­tragung. Er setzte sich für einen Ausbau der elektrischen Energie zwischen Norden und Süden ein, die mit 220 000 Bolt zwischen Westfalen   und Nordwürttemberg   möglich sei. Es lägen schon Bläne zu 380 000 Boltleitungen vor, durch die die ungeheure Wasserkraft Glandinaviens nuhbar gemacht werden könnte. Doch bedürfe es zur Ueberwindung der Schwierigkeiten noch physikalischer Kenntnisse. die wir heute noch nicht befäßen, Zum Schluß fprach Prof. Dr. Rother, Heidelberg  , der auf die Geisteswissenschaften einging. Nachmittags referierte Prof. Dr. Baudi über den Schulausschuß, tadelte die harte Ausprägung der Schultypen und die Verschiebung des Nachdruces auf die kulturkundlichen Fächer. Als Bertreter der Studentenichaft nahm der Vorfihende der deutschen Studentenschaft Bauer das Wort, ber ein Referat über das Ar. beitsgebiet der deutschen   Studentenschaft hielt, wobei er sich auch entschuldigend über die bekannten Unregelmäßigkeiten der Geschäfts­führung aussprach.

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leitenden Bersönlichkeiten der Direktion, will der Magiftrat 78 000 m. aus Für das nofleidende Berfonal der Boltsoper, unter Ausschluß der Borbehaltsmitteln bereitstellen. Der Stadtverordnetenversammlung wird eine entsprechende Vorlage zur dringlichen Beschlußfassung zugehen.

Bolfsbühne. Generalmusifdirektor Erich Kleiber   miad im IX. Stonzert der Boltsbühne am Sonntag, 11. d. M., mittags 12 br, im beater am Bülow blat bas III. Brandenburgische Konzert von Bach, Händels Stonzert für Oboe und Beethovens Eroica zur Ausführung bringen. Solist: Kammermufifer Gottfried Schreiber.

Boltshochschule Groß- Berlin. Der Kursus von Dr. Guttmann im Reidstagsufer 6 und auf den Montag verlegt. Nordoften über Richard Wagners Mufitbra men ist nach dem 12. Januar, 8 Uhr.

Sans Baluidet, der von der Leitung der Großen Berliner Kunst, Der Leiter der Großen Berliner   Kopffaustellung 1925. An Stelle von ausitellung 1925 zurüdirat, ift Profeffor Karlangbammer, der Berliner   Landschaftsmaler, zum Vorfitenden der Ausstellungslommission gewählt worden. Der Stinftler hat schon vor dem Kriege mehrfach die Glaspalastausstellungen geleitet.

Paul Caffirer, Viktoriaftr. 35, eröffnet am Sonntag, den 11. b. m., van Goyen, Greco, Frans Dals, Bouffin, Ruysdael  , Lerbo, Zurbaran eine Ausstellung alter Meister, in der bedeutende Berle von Brouver,

und anderen gezeigt werden.