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fällt. Da die geltende Gesezgebung über die Arbeitszeit in Deutschland sich nicht auf die Arbeitszeit der Beamten be zieht, bedeutet das, daß sie auch nicht für die Arbeiter der Reichsbahngesellschaft gilt. Da die Absicht, die zufünftige Ar­beitszeitgefeggebung auf die Beamten auszudehnen, bisher nicht bestand, hoffen die Herren, die diesen Kniff aus der zurzeit geltenden provisorischen Arbeitszeitverordnung in das Reichsbahngesez hinübergerettet haben, daß auch die zu fünftige Arbeitszeitgefeggebung nicht für die Arbeiter der Reichsbahngesellschaft gelten wird, da ja die Gesellschaft nach $ 22 des Reichsbahngefeßes bis in alle Ewigkeit die Möglich feit hat, die jeweils für die Beamten geltende Arbeitszeit auf die Arbeiter der Reichsbahn zu übertragen".

Diese Bestimmungen des Reichsbahngesetzes und ihre An­wendung find aber feineswegs Zeichen einer Bersilavung deutscher Arbeiter durch ausländisches Rapital oder internationaler Machtansprüche, denn diese Fein. heiten" des Gesetzes find nicht auf die Mitarbeit der Aus fänder an den Dames- Gesetzen zurückzuführen. Ihnen find die Einzelheiten des deutschen Arbeitsrechts viel au menig te fannt, als daß fie auf raffinierte Borrichtungen zum Zwecke dec Entrechtung einer großen Zahl deutscher Arbeiter hätten verfallen fönnen. Deutschen Geheimräten war es norbehalten, diese Rechtsmittel" zu erdenken, um sich inner­halb ihres eigenen Machtbereichs der Bindungen des deut fchen Arbeitsrechts zu entledigen und deutsche Arbeiter fchutzlos der Willfür der Reichsbahngesellschaft zu überliefern. Und wenn nun wirklich die Ausbeutung der Effenbahnen und ihres Personals im Namen und zum Nuhen ausländischen Kapitals geschieht, wie die Gegner des Londoner Abkommens behaupten, dann waren es deutsche Geheimräte, die diesem ausländischen Kapital die rechtlichen Mittel zur Berschärfung diefer Ausbeutung an die Hand gaben. Deutsche Geheim. räte, die ihrer politischen Gesinnung nach diesen Gegnern des Londoner Abkommens nicht allzu fern stehen, haben damit zugleich die Zwangslage, unter der das Londoner Abkommen gefchloffen wurde, benußt, um ihre eigene Macht über deutsche Arbeiter zu befestigen. Denn diese deutschen Ge­heimräte führen jetzt die Geschäfte der Reichsbahngesellschaft. Das aber fann nicht die Absicht der Barteien gewesen sein, die den Dawes- Gesetzen zugestimmt haben, denn solche Dinge haben nichts gemein mit den politischen Zweden bes Londoner Abkommens, und sie sind zu seiner Durchführung nicht er­forderlich. Bleibt es bei diesem Zustande, so ist der Anfang mit dem Abbau des modernen deutschen Arbeitsrechts an ent scheidender Stelle gemacht, denn dann werden auch die in­dustriellen Unternehmer bald die gleichen Erleichterungen

fordern.

Der Reichstag hat die Pflicht, hier einzugreifen. Er kann das Reichsbahngefeh nicht ändern, aber er fann aus allen anderen deutschen Gefeßen jene Be timmungen entfernen, auf die fich die Reichsbahngesellschaft bei der Anwendung des§ 16 des Reichsbahngefeges berufen fonnte. Das Reich hat als Arbeitgeber an diesen Sonder stellungen" nach dem Ausscheiden der Reichsbahn aus der Zahl der Reichsbetriebe fein Interesse mehr, denn die Zahl der Arbeiter, die das Reich in den anderen Berwaltungen noch beschäftigt, ist so gering, daß es nicht lohnt, das Reich des geringen materiellen Nugens megen, ben folche Dinge pielleicht bringen, mit dem moraliidhen Matel zu bebaften, es verleugne feine eigene Gefeßgebung und ftelle feine eigenen Arbeiter unter Ausnahmerecht. Jene, Sonder ftellungen" fommen heute nur noch der Reichsbahngesellschaft gute, und daher hat der Reichstag die Pflicht, diesen Zu fland zu ändern. Und der Reichstag tam bei der Beratung eines neuen Arbeitszeitgefeges, das den Acht­stundentag zurüdbringen muß, auch den§ 22 des Reichs. bahngefeßes unschädlich machen, indem er beschließt, daß dieses Gejek auch auf die sogenannten Reichsbahnbeamten und damit auch auf die Arbeiter der Reichsbahn Anwendung finden muß.

Romeo und Julia.

Bon Henni Lehmann

In der Wärmeftube der Stadt haben fie fich miedergejeben. Bierzig Jahre find vergangen gewesen, seit sie einander zum legten male faben. Das ist damals gemefen, als sie zufammen on der großen Hofbühne den Romea und die Julia spielten. Er mar engagiert an der großen Bühne, fie gastierte. Ihr Spiel löfte einen Beifallssturm aus. Die Zeitungen schrieben, man habe mohl nie eine fo poetische Berförperung des unsterblichen Liebespaares gesehen mie diese beiden. Bielleicht hatten sie auch im Leben ein wenig Romen und Julia gespielt. Bielleicht, mer weiß es noch? Bierzig Jahre find verstrichen seitdem.

Ja, nun sigen sie einander gegenüber in der Wärmeftube der Stadt, in die sie beide thr frierendes Alter flüchten. Sie find arm und alt. Die Bergangenheit liegt meit. Doch in der Wärmestube sprechen fie miteinander von alten Tagen.

Ein Tischchen stand neben dem Fenster, ein fleines, rundes Tischchen. Da saß man warm. Eine kleine elektrische Lampe hing gerade über dem Tischchen und gab gutes Licht. So tonnten auch alte Augen die kleinen Bunkte auf den alten, feinen Dominosteinen erkennen, welche die alte Frau an jedem Nachmittage mit sich brachte. Sie lagen in einem schwarzen Kästchen, das mit Perlmutter eingelegt war, ebenso wie die Punkte auf ihnen, und waren der leste Beliz, der sich aus Tagen des Glanzes erhalten hatte, wenn man nicht die alten Photographien und Lorbeertränze dazu rechnen will, die in dem dürftigen Zimmer der alten Schauspielerin die Bände bedeckten. In der Mitte hing ihr Bild ais Julia. Der Strang darunter trug eine Schleife mit einer Inschrift:

" Der unvergeßlichen Julia!" Man hatte sie doch vergessen. Hier jaß fie und war arm und alt. Stundenlang saßen die beiden Alten an dem runden Tischchen beim Ofen in der Wärmestube und spielten Domino . Wenn die Bärmestube geschlossen ward, dann gingen sie nach verschiedenen Richtungen heim in ihre duntlen, falten Stuber.

An einem Tage foß der alte Schauspieler allein an den runden Tische Die Gefährtin tam nicht. Als sie auch am nächsten Tage fehlte, ging er früher fort als gewöhnlich und wanderte mühsam- denn das Gehen warb ihm schwer zu dem verfallenen Häuschen an der Stadtmauer, in dem die alte Frau wohnte. Sie war nicht doet. Sie war ertranft und in das Krankenhaus geschafft morden. An jedem Tage, an dem er zur Wärmeftube ging, machte er nun den Umweg zum Krankenhaus und fragte, mie es ber Stranten ginge. An jedem Tage ging es ein wenig schlechter. Einmal führte man ihn herein zu ihr. Sie hatte ihn fprechen wollen.

Ihr Geficht lag mager, blaß und gelb in den Riffen. Nur ein wenig hab fie die matte hand, daß er fie faffen fonnte. Dann flüsterte fie mit erloschener Stimme, er möge die Schlüffel ihres

Die Arbeiter der Reichsbahn haben unter diesem Baftande bisher stillschweigend gelitten, weil sie sich der Einsicht, daß die Annahme der Gefeße zur Durchführung des Londoner Ab­fommens eine politische Notwendigkeit war, nicht verschließen fonnten. Duldet jedoch das Reich, duldet der Reichstag diesen Zustand dauernd, dann werden die Arbeiter der Reichsbahn als Bürger des Reichs den Vorwurf erheben, daß Reich und Reichstag sie an die Reichsbahngesellschaft verschachert haben.

Vorstandsihung des Zentrums.

Ill. meldet: Heute pormittag findet eine Borstandsfizung des Sentrums statt. Für nachmittag 5 Uhr ist eine Frat. tionsligung einberufen worden.

Das Ende der Verleumdungen. Widerlegung der Angriffe auf den Reichspräsidenten. Das Wolff Bureau perbreitet folgende Mitteilung: Gegenüber meldungen einiger Blätter, die einen Zusammenhang der Brüder Barmat mit dem Reichspräsidenten zu fon ftruieren versuchen, wird amtlich festgestellt, daß der Reidys Barmals oder einen ihrer Angehörigen veranlaßt oder ihnen präsident niemals die Ausstellung eines Bifums für einen der präsident nie mals die Ausstellung eines Bifums für einen der Empfehlungsschreiben ausgestellt hat. Ebenso. menig ist ein solches Bijum oder eine solche Empfehlung durch das Bureau des Reichspräsidenten erfolgt.

und der des Auswärtigen Amtes hat lediglich ergeben, daß im Früh Die Prüfung der Aften des Bureaus des Reichspräsidenten johr 1919 der damals im Bureau des Reichspräsidenten auf Brivai. dienstvertrag beschäftigte Landtagsabgeordnete ranz Krüger ohne iffen und willen des Reichspräsidenten eigenmachtig und mißbrauchlid beim deutschen General. fonfulat Amsterdam für Angehörige der Familie Barmat ein aẞvisum beantrogt und ebenso eigenmächtig für diese eine Grenzempfehlung ausgeftelit hat.

Der Reichspräsident hat, ais er turz darauf Kenninis erhielt, sofort diese Eigenmächtigkeiten auswetzlich der Atten semes Beous schriftlich auf das schärfte gerügt und Bor tehrung getroffen, die die Wiederholung derartiger oder ähnlicher Sdrille verhinderten.

Mit dieser amtlichen Erflärung ist dem schmachvollen Berleumdungsfeldzug der Rechtspresse gegen den Reichspräsi­ denten ein Ende gefeht. Schon längst war es flar, daß die gegen ihn geführten Angriffe in der Rechtspresse im Zu­fammenhang mit der Barmat- Angelegenheit nicht im guten Glauben geführt wurden, um der Aufklärung zu dienen, fon. dern in der Absicht, die Person des Reichspräsidenten zu dis­kreditieren und seine politische Lauterkeit in Frage zu ziehen. Diefe unwürdige Methode, die nicht nur von politischer Diszi­plinlosigkeit, sondern auch von niedriger Gefinnung zeugt, wird wahrscheinlich trotzdem nicht eingestellt werden. Sie wird sich eine andere Zielscheibe suchen, nachdem ihre Ber­logenheit in diesem Falle gebrandmarkt worden ist.

Das Andauern der Regierungsfrise ist der Rechtspresse nur millkommen, um weiter an der Zersehung der öffent lichen Moral und der Staatsautorität zu arbeiten. Was die Standalpreffe bezweckt, wird heute aus der Deutschen Tages zeitung" flor. Sie ist überschrieben: Staatsbürger­Sie ist überschrieben: Staatsbürger blod oder Barmat Blod". Der Versuch, die Par teien der Linten und der Mittel als Barmat Blod" zu bezeichnen, ist eine Infamie ohne gleichen Erfteht auf einer Stufe mit jener politischen Methode der Kommu niften, die die Sozialdemokratie fyftematis als die haar­mann- Bartei" bezeichneten.

Ber im Glashaus fist, soll nicht mit Steinen merfen. Wie steht es mit der Berfnüpfung von Politit und Gefchaft in der Inflationszeit? Wieviel haben die Reichsbant, die Steuerbehörden, öffentliche Kredit- und Sparinstitute verloren an die Inflationskonzerne, deren Führer als Politifer an der Sabotierung

Zimmers aus dem Nachttisch nehmen, zur Wohnung gehen und das alte Domino holen. Am nächsten Tage sollte er wieder fommen und es mitbringen. Da wollten sie noch einmal zufammen spielen. Aber am nächsten Tage ist sie gestorben.

is man es an der Tür des Krankenhauses dem Alten fagte, ift er meitergegangen in die Wärmestube. Er hat sich an den run­den Tisch gesetzt, hat das schwarze mit Berlmutter eingelegte Räft chen vor sich hingestellt, mit ein wenig zitternden Händen den Deckel zurückgeschoben, hat die Steine herausgenommen und nebeneinander hingelegt.

Ordentlich in eine Reihe hat er sie gelegt, alle achtundzwanzig. mit der Rullnull angefangen, mit der Sechs- Sechs aufgehört. Auf die Einseins aber find ihm zwei runde, blaufe Tränen getropft, gerade so rund und blank wie die eingelegten Perlmutterpünktchen in dem schwarzen Holz.

Die Zeitungen haben geschrieben vom Tode der alten Schaus fpielerin und ihrer unvergeßlichen Julia". Der alte Schauspieler figt nach wie vor in der Winterszeit an dem runden Tischchen neben dem Ofen. Das Dominofpiel bringt er immer mit sich in der Tasche feines zerschliffenen Mantels, aber er zieht es nicht mehr heraus. Er hat niemand, mit dem er spielen könnte. Er fist immer allein. Wer weiß, vielleicht wird auch er nicht mehr lange dort figen. Bielleicht wird auch er bald sterben. Dann werden die Zeitungen auch von ihm schreiben und von seinem unvergeßlichen Romeo".

Roja Baletti als Frau Warren(.Tribüne"). Der Landpriester, Dan dem Frau Warren, als sie noch selber tätig in ihrem Halbwelt­damengemerbe war, ein Töchterlein empfing, trägt einen viel zu Langenfarrerrod. Man hat ihm eine Alonge angehängt, ganz ohne Grund. Diese Verlängerung ist charakteristisch für den Stil der neuen Aufführung des Shamschen Sittenftüdes. Man betont piel zu start. Man will um jeden Preis Erfolg und Manlaufsperren herauserzielen, allerdings auf Kosten einer Ironie, die ganz anderes beabsichtigte als den massiven Moraldonner. Durchschnittlich hütet sich ber Regiffeur davor, eine Hauptrolle mit Absicht falsch zu be fegen Gür diese Aufführung non Frau Barrens Gemerbe" mar die Fehlbelegung Absicht Frau Roja Baletti follte brillieren und viel zu fehr aufgelöfte Sentimentalität, menn das Gefühl tiefer Sie ist aber zu sehr Bieffer, menn es sich um Derbheiten handelt, gehen soll. Benähme fich Frau Barren wirklich fo, wie die Derb heit und tarifaturistische Zust der Frau Baletti es wünschen, so würde sie höchstens eine fleine, feifende Bordellwirtin, aber nicht treibung wurde viel gefündigt, nur nicht von Albert Steinrüd, die Großfapitalistin der Unzucht geworden sein. In dieser Ueber­dem hundsgesichtigen Kompagnon der Frau Barren, und von Fräulein Charlotte Schulz, bie wirklich ihre Mittel sehr gut Diszipliniert. Fräulein Schulz fann vieles werden, wenn sie nicht zu früh blasiert wird.

m. h.

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der deutschen Währung arbeiteten? Wie steht es mit den ungeheuren Standalen, die an die Ruhrkampf­finanzierung anknüpfen?

Fand nicht in diesen traurigsten Jahren in der Deutsch nationalen Partei und der Deutschen Boltspartei die engste Verknüpfung von Politik und Geschäft statt zum Nachteil des Reiches und des Bolkes?

Die Schuldigen am Niedergang Deutschlands in der In­flationszeit haben fein Recht zu moralischer Entrüstung. Sie heucheln und verleumden nur, um ihre eigene große Schuld zu verdeden. Ins eigene Fleisch geschnitten.

Die Angriffe der Hugenberg- Presse auf führende Politiker mie Dr. With und Dr. Haas sind völlig zusammenge brochen. Die Germania " veröffentlicht eine Erflärung, der wir folgendes entnehmen:

Die Rechtspreffe unter Führung der Nachtausgabe des Tag unternimmt einen scharfen Borstoß gegen die befannte deutsch­russische Holzindustrie- Aktiengesellschaft Mo loga, die, wie feit langem befannt, im Laufe der letzten zwei Jahre in der Nähe von Petersburg ein großes deutsches Unter­nehmen mit Eisenbahnbau aufgerichtet hat. Dieses Unternehmen Unternehmungen, wird gestügt und geführt von befannten deutschen großindustriellen Attiengesellschaft. Geffentirchen Bergwerks- Aktiengesellschaft, wie Deutsch Luxemburg Bergwerfs­Gebrüder Himmelsbach und andere....

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Die Angriffe gehen völlig fehl. Neben den genannten Herren, nehmung beteiligt gewesen ist, figen die prominentesten Bertreter pobei Herr Fehrenbach überhaupt niemals in der russischen Unter­der deutschen Industrie wir nennen heute nur den ehemaligen deutschnationalen Abgeordneten, Generaldirektor Bögler, den Ge­neraldirektor Fehrmann vom Stinnes- Konzern , den Direktor Bur­ gers von der Gelsenkirchener Bergwerks- Aktiengesellschaft und an­bere, wie Herr Direttor Wenze. Diese Borwürfe gegen pro­minente Politiker richten sich, soweit überhaupt fachliche Angriffe gerechtfertigt wären, also auch gegen alle sonst an dem großen­deutschen Unternehmen beteiligten Herren.

Wie wir nun aber erfahren und was wir besonders heute schon hervorheben wollen, sind alle Beziehungen, die die Holzindustrie Mologa mit dem Often unterhalten habe, nicht nur dem Aus.. wärtigen Amt und seinem bisherigen Minister Dr. Strefe mann betannt, sondern wir erfahren, daß Herr Dr. Strefe mann Herrn Dr. Wirth auf das lebhaftefte unter. stüßte in seinen Bemühungen, diese gegenseitigen wirtschaftlichen Beziehung zu fördern. Dasselbe hören wir von dem Herrn Staatssekretär Malzahn und Herrn Ministerialdirektor Dr. Ritter, die nicht nur in alle Einzelheiten eingeweiht find, son­dern die die Notwendigkeit, im Osten wieder Aufbau zu beginnen, feit Beginn des Unternehmens durch das Auswärtige Amt, wie durch die Deutsche Botschaft in Mostau die Tätigkeit der Herren auf das lebhafteste unterstügt haben. Auch die übrigen Stellen der Reichsregierung sind nicht nur unterrichtet, sondern haben sich mit dieser Angelegenheit, die übrigens weiter zurüd. liegt, dhon längst beschäftigt Aus den Kreisen der Mo loga- Holzindustrie erfahren wir ferner, daß die Mologa selbst nic. mals in einem diretten Kreditverhältnis mit der Reichspoſt ge standen hat und daß die von der Rechtspreffe angedeuteten Kredit­beziehungen überhaupt nicht bestehen. Die Rechtspreffe hat aber diesmal nicht nur die offene Tür, sondern auch einmal den Schädel eingerannt.

Die Germania " fcheidet grundsäglich zwischen dem Be­ftreben, das auf Bereinigung unferes öffentlichen Lebens hinausläuft, und der bemagogischen Art, mit der die. Rechte die Dinge behandelt. Sie versichert im Hinblick auf die gerichtliche und die schwebende Parteiuntersuchung innerhalb Des Sentrums:

Ein endgültiges Urteil tann erst abgegeben werden, menn die untersuchung abgeschloffen ist. Bis dahin sollten alle, denen es wirflich um uftlärung zu tun ist, 3u. rüdhaltung üben. Aber die Ueberzeugung fönnen unsere Barteifreunde haben: das Zentrum wird im Intereffe der Sauber­

und so griff man auf Siegfried Geners Bier Bilder aus der guten Gesellschaft" zurüd, in denen ary". ein leckeres Frücht chen von Berlin WW. ihre erotischen Talente als frühreifes Mäd­chen, als abenteuernder Badfisch, als fernfaule 3wanzigjährige und zum Schluß als verheiratete Baronin entwickelt. Man kann sich vorstellen, wie Grifa Gläßner hier in ihrem Element mar: mit thier einer neuen Seite zeigte sie sich als das junge Mädchen im Zopt. frechen Grazie, ibrer dufften Reßheit und... Unbefangenheit. Bon in dem sie Naivität und frühes Wissen mittiam mischte. Alerander lieferte ein intereffantes Beispiel eines Bühnenhelden, der auf den Bretfern alles entflammt und im Alltagsleben selbst den lifternen Badfisch ernüchtert, Erich Katser I is einen Moler, der überlegen ironisch die Nachstellung der Potiphar ab. wehrt.

Georg

Müdenaustoffung durch Müden. Dr. Begendre hat der fran­ zösischen Akademie der Wissenschaften über eine von ihm gemachte Bahrnehmung berichtet, die den Menschen var der unangenehmen Heimsuchung burch die Stechmüden schüßen foll. Der Gelehrte hat in den verschiedenen Teilen der Bretagne das Borfommen einer Üb. befigt, in die Häufer einzubringen und die Bewohner mit Stichen art der gewöhnlichen Stechmücke beobachtet, bie nicht die Eigenschaft zu belästigen. Dabei erschien ihm bemerkenswert, daß in den Ge bieten, mo diese Müdenari vorfam, die gewöhnliche Stechmücke nicht festzustellen war. So fam Legendre auf den Gedanken, die harmlofe Müdenart in einer Gegend zu verbreiten, die unter Stechmücken besonders start zu leiben hatte. Der Berfuch wurde im Departement Charente gemacht, und die Bermutungen, die der Gelehrte an seinen Bersuch gefnüpft hatte, murden durch einen überraschenden Erfolg bestätigt. In furzer Zeit verschmanden die Stechmücken, die den Menschen das Leben recht fauer gemacht hatten, vollständig von der Bildfläche.

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Erffaufführungen der Woche. Dienst. Schiller Theater: Der Biber ipantigen 8abmung. Mitro. Renaissance- Theater: erbstliche eigen. Frell Theater i b, Kommandantenftr.: Die Frau ohne u Kammeripiele: Der Lampenfirm. Sonnab. Deutsches Stünstler- heater: tiquette". Urania - Boriröge Täglich zu wechfelnben Seiten: 2 aba, Dienst. S 3m Reiche der komit. Donn., Freit., Sonnab. 9: Graf Speed 3m orla al beginnen bie neuen Stufe über Gra leste art". Mitim., Donn., Freit. 7: Die fchöne Pfalz phologie, Munt junt. Der Dresdener Kasperle hat om Sonntag nachmittag 3 Uhr in der Urania Borstellung. Das alle Buppenspiel von Doltor Fauftend Höüenfort in einer Faffung von 1640. Anfließend eine Stegreiftomödie die Uraufführung des von dem Beimarer Schriftfeller rana aibe Ein Theatersteudal in Stolberg . In dem Harzftädtchen Stolberg führte einem Theatersfandal. Die Borstellung muste nach dem zweiten use ab gedichteten Freiheitsdramas Die Sands und die osebe s au gebrochen werben und fonnte erit bier Tage später unter dem Schuße der Polizei zu Ende geführt merben. Der Stanbat ezjolate anaehlich deshalb, weil perschiedene Besucher sich in ihrem nationalen Empfinden verlegt fühlten

Der gefegnete Boger. Wie aus Nom gemeldet, bat ber Bapit zus Die neue Rolle der Gläßuer. Las Trianon Theater erftenmal einem Boger eine Audiens gemährt, indem er ben Leichtgewichts. lebt von Erita Gläßner und diese von ihrer Spezialität: Der Ber meiiter Jonny Dundee empfing. Der Bapit unterhielt fich mit ihm febr törperung der hübschen, frivolen, pifanten halb und Ganzweltlicher Anbanger des Bogsports gewefen fel Sum Schluß erhielt Dundee angelegentlich und erzählte, daß er felbft als junger Mann ein leidenschaft. regionen. Es wird allmählich schmer, neue Rollen für sie zu finden,

den päpstlichen Segen.