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der Sozialdemokratie und der Revolutionswirtschaft aufgibt."

ihm aber einem seiner Brüder oder sonstigen Verwandten irgend einen Berkehr oder irgendwelche Beziehungen unterhalten.

Die weitere Behauptung in dem vorerwähnten Antrag, daß der Reichspräsident Barmat unter Mißbrauch seiner amtlichen Stellung in unzulässiger Weise begünstigt habe", ist in der bereits ergangenen amtlichen Erflärung als Erfindung wider. legt worden

Barmats Kredite.

weichen von dem mathematisch bestimmten Punkte der Theorie| Seilung wird es erst herbeiführen, wenn es die Gemeinschaft mit| Barmat nicht mehr gesehen. Ebenso wenig hat er mit in der politischen Wirklichkeit der Sicherung des Gewollten dient. Die Theorie des Zentrums ist die Boltsgemeinschaft, Das sollte mehr sein, als die Ehre und Würde einer die Vermeidung des politischen und sozialen Sturmes. Der großen Partei vertragen fann, die sich mit erhobenem Haupte Mangel an realpolitischer Elastizität, den das Zentrum in der und mit Recht rühmt, daß sie uneigennützig dem Staate ge­Krise gezeigt hat, wird den Sturm heraufbeschwören, in dem geben hat, was des Staates ist, und wahrhaftig nicht morali­die theoretische Zielsetzung der Volfsgemeinschaft zum blut- scher Läuterung bedarf, um sich moralisch mit denen zu messen, losen Ideal wird, dem alle verbindenden Fäden mit der von die in schwerster Zeit in wildem Partei- und Klaffenegoismus politischem und sozialem Kampf durchtosten Wirklichkeit fehlen über das Wohl des Volfes und Staates hinwegschritten. Wir verfennen nicht, daß es innere Bindungen und Not- Man wird sagen, das Zentrum sei mit Schlägen in den wendigkeiten sind, die im Wesen des Zentrums begründet Bürgerblod getrieben worden, so wie man den Esel mit liegen, die zu diefer starren, für die deutsche Entwicklung viel Prügeln in den Stall treibt. leicht verhängnisvollen politischen Standortsbestimmung des Zentrums geführt haben. Ist dem aber so, dann ist die Aera der großen Kämpfe unvermeidlich. Dann wird die politische Stabilität in Deutschland   nicht gewonnen durch eine von Re­gierung und Parlament ruhig geführte Entwicklung, sondern in stürmisch bewegtem Kampfe der Parteien und Klaffen, dessen Dauer und dessen Rückwirkungen auf die gesamtdeutschen Interessen heute noch nicht abzusehen

find.

Mag auch innere Notwendigkeit die Position des Zen­trums beſtimmen, so ist mit dieser Feststellung doch das Bentrum politisch nicht entlastet. Es hält die Entscheidung in der Hand, bei ihm liegt die politische Berantmor tung. Die staatlichen Interessen Deutschlands  , feine außen­politische Lage, die Notwendigkeit zur Konsolidierung und Stärkung der Staatsautoritat fordern gebieterisch eine Führung der Regierung und der gesamten deutschen   Politik durch eine unbedingt verfassungstreue republitanische Partei oder Parteientoalition, wo nicht eine festere Verbindung der unbedingt verfaffungstreuen Parteien überhaupt. Im Augen blid, wo es völlig ungewiß, ja schon unwahrscheinlich ge­worden ist, ob die Krise mit solcher Führung enden wird, muß dies mit der größten Schärfe und Klarheit festgestellt werden. Kann das Zentrum sich nicht für eine der Lösungen entscheiden, die in dieser Richtung zielen, so nimmt es die Berantwortung auf sich, die Wege der Parteien geebnet zu haben, die gegen diese staatlichen Notwendigkeiten anfämpfen. Entscheiden muß und wird das Zentrum. Aber die Ent­scheidung, die es jetzt vorbereitet, und von der man sagt, daß fie unvermeidlich sei, wird schwere Verwirrung über Deutsch  land bringen. Sie wird das Zentrum in eine Bosition werfen, die mit dem Wesen einer Mittelpartei schlecht vereinbar ist. Sie wird ihm vor allem die Führung entreißen. Denn bei dieser Entscheidung ist das Zentrum mehr Ob jett als Subjett. Wenn Herr Dr. Luther feine Re­gierung des vertappten Bürgerblocs bildet und das Zentrum diefer Regierung offene oder schweigende Unterstügung gibt, so wird diese erzwungene Unterstützung dem Zentrum nicht eine politische Machtstellnug geben. Es wird sich gezwungen sehen, dieser Regierung mehr zuzugestehen, als es felbst billigen könnte, wenn es an führender Stelle in einer Re­gierungstoalition stände; denn nach dieser Entscheidung bringt eine neue Krife das Zentrum in eine vielleicht noch ausweg lofere Position. Es will rechts nicht stehen, und links nicht gehen aber es hat sich nach rechts fchleifen lassen. Das wird der politische Tatbestand fein, wenn die Entscheidung Des Zentrums für die Rechtsregierung unter Luthers  Führung fällt.

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Mit diesem politischen Tatbestand ist ein Berlust on politischem Prestige verbunden, der selbst für eine fo stabile Partei wie das Zentrum nicht ungefährlich ist. An Spott und Hohn gegen das Zentrum und seine Führung haben es die Parteien, die jezt nach der Regierung greifen, wahr haftig nicht fehlen lassen. Noch gestern abend höhnte Graf eft arp über die Unfähigkeit des Herrn Marg", wagte er es, indem er die Fälle Höfle und Langer Heger mann in die Debatte zerrte, dem Zentrum zu fagen:

Es hat in diesen beiden Fällen also gezeigt, bas es fich von bem Borwurf der Korruption reinigen mill. Die

Ich stehle.

Bon Friba Erbmute Bogel

Mide ist man und ausgepumpt von feiner Tagesarbeit. Steigt in die Erde zur Untergrundbahn und empfindet die räumliche Be grenztheit und den einseitigen Lärm da unten schon wie Gemütlich feit und Erleichterung.

Man flatscht sich auf eine Bant und erwartet den Zug. Eine sehr elegante Dame wartet gleichfalls. Gie trägt eine Unzahl fleiner leichter Batete nit den: Bindfaden ineinander ge häfelt, über einem ihrer wildlederbehandschuhten Finger. Alles Pleine, leichte, teure Lurusdinge; denn Suppentnochen oder Strid. molle oder Brennholz würde sie fich nicht so um den Finger häkeln

fönnen.

Jest tommt ihr Bug, und sie fteigt läffig, wie in ein eigenes Auto, in ihr rotes Abteil.

Meine müden Augenbedel wollen zufallen; ober ein weißes Leuchten, wenige Schritte von mir auf dem Boden, verhindert es. Da liegt ein helles, schmales, längliches Batct. Das Papier hat sich felchähnlich geöffnet und zeigt in seiner Mitte einen schönen, fräftigen, braunen Frifierkamm. Harburger Hartgummi" steht mit goldener Schrift darauf; ich kann es deutlich lesen.

Und da fällt mir ein: Mein Melteiter mit seiner Roßhaartolle braucht sehr nötig einen neuen Ramm. Das sagte er mir gerade heute morgen. Aber einen ordentlichen fräftigen, nicht so'n dünnen, billigen, die gehen doch immer gleich taputt", fügte er hinzu. Warte bis nach dem Ersten", erwiderte ich, ich habe eben deine Stiefel befohlen laffen, da ist nichts mehr übrig".

Harburger Hartgummi Harburger Hartgummi- ich starre fo lange und so gierig auf den Ramm, bis die Buchstaben zu ver­fchwimmen und sich zu verdrehen beginnen.

Natürlich hat ihn die elegante Dame von vorhin verloren. Genau folch ein längliches Balet befand sich in ihrer Sammlung; genau an dieser Stelle stieg fie ein. Selbstverständlich wird sie nicht zurückfahren, um ihn zu suchen und sie wird sich auch teine Um stände mit einer Verluftanzeige machen. Was sind ihr die paar Mart für einen Ramm!

Ich könnte ihn mir doch eigentlich nehmen, für meinen Jungen. Dem bleiben feine zerbrochenen Rammenden jegt immer in der Tolle steden, und es verursacht stets große Mühe und viel Ge giepe, um sie wieder herauszufifchen. Und dieser Kamm hier scheint fo recht weitzinfig und träftig, mit dem würde er so schön durch femmen und bis zum Ersten dauert es noch ein paar Wochen. Ich schädige doch niemand damit. Die elegante Dame wird, wie gejagt, den Verlust faum bemerken, schnell verwinden. Kein Mensch wird es beachten. Rasch aufgeftanden, ein, zwei Schritte, dann habe ich ihn! ad dis Eated assic

Darum ist die Tragödie dieser Krise die Tragödie des Zentrums.

Der Nachrichtenfeldzug der Rechten.

Noch einmal: wo find die Quellen? Der Lofal- Anzeiger" veröffentlichte gestern abend aber mals eine jener Sensationsmeldungen benen ein gewisser offiziöser Anstrich nicht ohne Geschid gegeben wird. Sie

lautete:

Bie heute morgen amtlid mitgeteilt wurde, hat der Reichs. präsident den Bostminister auf dessen Antrag von seinen Aemtern entbunden. Diese Demission ist auf folgende Tatsache zurüd. zuführen: Der Vertreter des Herrn Dr. Höfle murde gestern von der Staatsanwaltschaft pernommen. Diese Bernehmung dauerte mehrere Stunden und gestaltete sich nach und nach immer dramatischer, bis schließlich so schwer belaftendes Material gegen die Amtsführung des Herrn Dr. Höfle zufammengetragen und protokolliert war, daß die Staatsanwaltschaft noch in den Nach mittagsstunden in Erwägung darüber eintrat, ob es nicht geboten erscheine, einen Haftbefehl gegen Dr. Höfle zu er laffen. Die Staatsanwaltschaft hat sich für heute ihre endgültige Entschließung vorbehalten. Von dem Ausgang dieser Bernehmung erhielt die Regierung sofort Kenntnis, und darauf erfolgte die Berabschiedung Dr. Höfles.".

Zu dieser Meldung wird durch das Wolff- Bureau mit­geteilt:

Die Nachricht des Berliner   Lota:-Anzeiger". Abendblatt vom 10. Januar, daß eine Vernehmung des Bertreters des früheren Reichspoftministers Dr. Höfle so schwer belastendes Material gegen diesen ergeben habe, daß die Staatsanwaltschaft die Erwirtung eines Haftbefehls ins Auge faßte, irifit, wie der Amtliche Breußische Bressedienst erfährt, nicht zu In Aussicht genommen ist ron der Staatsanwaltschaft lediglich die von ihm felbft ge. wünschte Bernehmung Dr., Höfles, und zwar als 3euge. Ren Erwägungen der Staatsanwaltschaft über eine Verhaftung Dr. Höfles ist feine Rede. Die Staatsanwaltschaft hat auch der Reichsregierung feinerlei Mitteilung in bezug auf Dr. Hofle gemacht."

Schaffung einer Treuhandgesellschaft?

Die Frage der Rückzahlung der Kredite, die Barmai von der Reichspost und der Staatsbank gegeben worden find, beschaftigte auch am gestrigen Sonnabend die zuständigen staatlichen Stellen in ausgiebigfter Weise Julius Barmat hat seine Berteidigung jetzt auf folgende Basis gestellt Er erklärt, daß er für die Kredite per­sönlich nicht hafte. sondern vielmehr die Amegima", die durch Silerzte und zuletzt durch Rauh die Berhandlungen mit der Staats­Die Staatsbank vertritt demgegen­banf geführt habe Infolgedelsen müsse auch ein Ausgleich mit der Amerima angestrebt werden

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itter den Standpunkt, daß die" Amerima" mit Wissen und auf Ber anloffung Barmats alle Verhandlungen mit ihr geführt habe und weist auch darauf hin, daß Barmat persönlich mehrmals bei Geheim­rat Rühe und Dr. Hellwig, einmal auch bei dem Präsidenten der Staatsbant felbst gewesen sei.

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Die Reichs poft erflärt zu den Besprechungen in Moabit  , daß ihr Interesse an der Auseinandersetzung mit Julius Barmat am Freitag nur ein sekundäres gewesen sei und daß ihre Bertreter mehr die Rolle des Zuhörers gespielt, daß vor allem die Staats­bant das Hauptinteresse an der Einigung habe. Wie die B.S. Rorrespondenz weiter erfährt, ist neben anderen auch der Vorschlag gemacht worden, eine Treuhandgesellschaft zu bilden, die für die Abdeckung der Kredite sorgen foll Sunächst aber foll vorher die Streisfrage geflärt werden, die oon der Berteidigung Barinais jetzt wann nämlich die in den Bordergrund geschoben wird, Kredite rüdzahlbar sind. Die Staatsbant nennt als Detum den 25. Dezember 1924. Barmat den 15. März 19.25 und beruft sich darauf, daß die Staatsbank der Amerima" fchriftlich mitgeteilt habe, fie set bereit. die Kredite eventuell auch über diesen Zeitpunkt noch zu verlangein, wenn die Reichspost zu­stimme Ueber die Frage, ob die Reichspoft damals im September 1924 einer Berlängerung der Krediie auf weitere fechs Monate oder noch länger zugeftimmt hat, muß zwischen der Staatsbant und der Reichspoft erst voll Klarheit geschaffen werden. Im Augen­blid steht nicht einmal feft, ob Dr. Höfle selbst diese Kreditvers langerung befürwortet hat, oder ob einer der zuständigen Referenten hier eine Entscheidung auf eigene Fauft getroffen hat.

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Noch ein Kreditskandal.

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Wohnftätten G. m. b. H. und Trianon Filmgesellschaft. Die Boff. 3tg." berichtet über eine neue Kreditaffäre. Da­nach hat die Geschäftsführung der aus öffentlichen Mitteln gespeisten Wohnftätten G. m. b. 5." der Trianon Filmge. fettfchaft einen größeren unzulässigen Kredit gewährt. Die ge gebenen Gelder stammen nach den Angaben der Boff. 3tg. vom Arbeitsministerium und vom Wohlfahrtsminifte. rium. Für die Kreditgewährung verantwortlich sind die Beamten des Arbeitsministeriums, Regierungsrat Brettschneider als Geschäftsführer und Geheimrat Glaß als Borfizender des Aufe

Wir fragen nochmals: wo find die Quellen, aus denen diese Nachrichten der Rechtspreffe fließen? Wir fordern von der Staatsanwaltschaft Auskunft, ob sie Nachrichten in die Deffentlichkeit hat gelangen lassen, aus denen die Mel- Wohnstätten-. m. b. 5." bung des Lofal- Anzeiger" tonftruiert werden fonnte. Es wird Aufgabe der Aufsichtsbehörde, der preußischen Regierung fein, flarzustellen, ob die Staatsanwaltschaft irgendwelchen Anlaß zum Entstehen diefer Nachricht gegeben haben tönnte.

Zurückweisung der völkisch en Verleumdung. fichtsrats fowie Herr Wenzel als früherer Geschäftsführer der Zum völkischen Antrag gegen den Reichspräsidenten.

In einem Antrag der nationalsozialistischen Reichstagsfraktion wirt behauptet. der Reichspräsident sei fett Jahren mit dem Groß schieber Barmaf eng befreundet. Diele Behauptung ift in vollem Umfang unwahr. Einer der Brüder Barmat ist im Frühjahr 1919 in feiner Eigenschaft als Mitglied holländischer jozialdemokratischer Organisationen, ebenso wie andere Sozialdemokraten aus neutralen Bändern, vom Reichspräsidenten   empfangen worden. Seit also feit Frühjahr 1919 hat der Reichsrpäsident den

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Und sieht es jemand, tann er gut denken, es sei mein Eigen­tum; trage ich doch noch solch ein leichtes, weißes Pafetchen( das benußte, sorgfältig aufbewahrte Butterbrotpapier der Frühstücksstulle mit dem dazugehörigen Bindfaden umwunden) in der Hand.

Ein, zweimal habe ich mich schon von meinem Size gelüftet; aber immer sente ich mich wieder nieder, immer halten mich noch ingendwelche Hemmungen zurüd.

Theoretisch steht mir der Fall längst flar: Fundunterschlagung oder Diebstahl, eines dieser beiden bürgerlichen Delifte mache ich mich ficher fchuldig. Aber schließlich- wozu habe ich denn meinen Proudhon gelesen! Und doch meine Erfenntnis prattisch zu ver werten will mir nicht gelingen. Irgendwelche atavistischen Instinkte hindern mich.

Da windet sich schraubenförmig ein älteres, fehr umfangreiches Ehepaar die Treppe herunter. Aufatmend und ausprustend nah der Anstrengung bleiben sie beide unten stehen. Die Frau öffnet amei Snöpfe ihres diden Plüschmantels der besseren Luftzufuhr wegen, der Mann haut sich eine mächtige Zigarre in den Mund. Dicht vor mir machen sie halt. Dicht vor mir und dicht über dem Kamm. Wie leicht tönen sie ihn zertreten!

Schon steht ein Fuß mit Ballenwohl beschuht, in nächster, drohender Nähe!

Da schwinden alle meine Hemmungen. Ich springe auf, stürze hin. Entschuldigen Sie, ich glaube, das ist mein Ramm," fage ich atemlos.

Mit einer Schnelligkeit, die ich ihr nie zugetraut hätte, büdt fich die Dicke und ergreift das Packet.

Scoo," sagt fie, und hält es, mit der geöffneten Seite sich zu gefchrt, fest an sich gedrückt, das soll Ihr Kamin jein? Bitte, wie jah er denn aus? Welche Farbe? Welche Firma? Welche Größe?" Und sie mustert mich fo streng und mit so geftrammten Gefichts. jügen, wie eben nur eine ältere Frau eine jüngere muſtern tann. zügen, wie eben nur eine ältere Frau eine jüngere mustern tann. Rich," sage ich schuldbewußt zitternd, er war wohl braun, mit goldener Inschrift. Harburger Hartgummi."

Na, dann ist es der hier bestimmt nicht!" fagt fte entschieden und wickelt das Papier schnell und fest herum, der hier ist schwarz!" Ach wirtlich." stammle ich ffeinlaut. bleibe jedoch immer noch verwirrt und abwartend stehen.

Na, wenn ich es Ihnen fage," faucht die Dicke und beschießt mich mit bösen, mißtrauischen Bliden, was wollen Sie noch?" Ich stehe da und fühle ordentlich, wie mich alle bürgerlichen Ehrenrechte unter ihrer Berachtung verlassen.

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Hier Männe fie stößt den Ramm dem teilnahmslos an feiner Bigarre zulpenden Lebenspartner in die Manteltasche, hier haft du dein Batet micder, nu mach aber, da tommt unser 3ug!" Langjam, vernichtet, schleiche ich in das hinterste Ende des Wagens.

Mas hi ft mir das flarste theoretische Erkennen? Es wili eben alles gelernt[ ein!

Gesellschaft, ein Schwiegersohn des Führers der Deutsch­nationalen Partei Dr. Schiele. Gegen die brei Personen ist ein Disziplinarverfahren eröffnet worden

Auffällig ist es, wenn die Wohnstätten G. m. b.. ber Boff. 8tg." gegenüber eine Erklärung abgibt, nach der das Ein­greifen des Minifteriums nur aus formalen Gründen er. folgt sein soll. Die Beträge seien bei der Trianon- Filmgesellschaft feineswegs bedroht, wenn nicht durch das Eingreifen des Ministe­riums jeßt eine fo erhebliche Kreditfchädigung, ähnlich wie im Falle Barmat, eintrete, daß tatsächlich die beiden Geesellschaften in Schwie­

Politik verdirbt den Charakter."

Fünf Gloffen von Felig Fechenbach.

Bolitik verdirbt den Charafter", fagen die Spieber, denn das Gedeihen ihres Baudyes ist ihnen widyager, als die Sorge um die Gemeinschaft. Bolitik verdirbt den Charafter", jagen die Regierlinge der Mächtigen, weil ihre Macht gestärft wird durch die Gleichgültigkeit der Menge.

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Politik verdirbt den Charakter", Jagen die Schwachen und Halt. lofen, denn die Politit bringt ihre Schwäche in Bersuchung. Politik verdirbt den Charakter", fagen die Gedankenlosen und iffen nicht, daß der Charakter die Politik verdirbt, wenn ein Der dorbener Charakter Politit macht.

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Bolitit offenbart den Charakter", fagen die Wissenden, denn an einer ehrlichen Politik erkennt man den geraden Charakter.

Pariser mondane Romödie. Seitdem die Sperre ausländischer Bühnenwerte aufgehoben ist, bemühen sich einige Theaterleiter, die unbedeutendsten Dramen der Weltliteratur herauszubringen. Das Kleine Theater hat die Barifer Komödie aus der großen Welt " Banco  " von Alfred Savoir   für alt getauft. Das Stück ist mit zahlreichen Senfationchen gespidt und so spannend, daß es vor Jahren einen äußerst zugträftigen Film abgegeben hätte, Seut. zutage geniert fich jeder anständige Filmdramaturg, Spielerleiden­fchaft, Brillantendiebstahl nebst Polizeikommissar und absichtlich her. beigeführten Autounfällen anzubringen. Solche aufregenden Dinge tommen in Savoirs Banco" vor und außerdem eine Szene im Ehebett. Dennoch ist die Komödie hochmoralisch. Es handelt sich um einen wagehalfigen Ravalier, dem die Spielwut die Gattin raubt. Als sie schon die Frau eines anderen ist, flettert er in ihr Schlaf­zimmer, um sie zurückzuerobern. Aber fie rettet ihre Tugend, indem fie im brenzlichsten Moment ein Spielchen arrangiert. So fürchterlich spielt die verruchte Leidenschaft einem Spieler mit Es gibt Tendenz ftüde gegen die Geschlechts tranfheit und gegen die hohe Sexualität. Savoir bat feinerfeits ein Stück gegen den Spielbeufel geschrieben. Db. wohl die aufdringliche Bsychologie verworren ist und die geiſt­reichelnden Bitze nur selten einschlagen, ist das immerhin ein lebens­mertes Bestreben. Leopoldine Konstantin   hat in Banco  " Ge legenheit, mit allen Mitteln ihrer reifen Runft zu brillieren. Sie befißt den Ausbruck für den Schmerz eines getäuschten Weibchens, für das müde Ergeben in ihr Schidfal. Sie strahlt in der über. legenen Gewandtheit einer Dame Don Welt. Ein Genuß das ver. gehrende Feuer verhaltener Leidenschaftlichkeit. Neben ihr treten Arnold Korff   als brutaler Herzensfnider und Julius Falken. stein als gutmütiger Trottel hervor, Die faubere Regie des Dr. Schindler wurde durch den Umstand beeinträchtigt, daß die Dar. steller teilweise im Bartet nicht zu verstehen waren. Dgr.

Dienstag, ten 13., wird Dorothea Ribu erftmalig ble Rolle ber Staatsoper. In der nächsten Aufführung, der Jofeph- Legende" am

Potiphar   geben.

Adolf Strümpell  , Brofeffor der Medizin an der Leipziger   Univerfitat und Direitor der dortigen Universitätsklinik und des Krankenhauses St. Jakob, ist im Alter von 71 Sabren an einer Lungenentzündung gestorben. Gustav Hartung   tritt von seinem Intendantenposten in Köln   zurüd Er wird die Leitung eines Berliner   Theaters übernehmen.