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ftriellen, die die effäffische Konkurrenz fürchten, tönnen münschen, daß der vertragslose Zustand sich zu einem 3oll frieg auswächft. Um ihre Position zu stärfen, verlangen sie noch bestimmie Rampfmaßnahmen gegen Frankreich , fo die Wiedereinführung der Einfuhrverbote und die Erhöhung der Säße des Zolltarifs von 1902.

rung sowohl über den von Frankreich vorgeschlagenen Modus Die Quellen der Verleumdungen find für diese Absicht bezeich vivendi mie über das Gesamtproblem der Handelsver. nend. In der heutigen Belt am Montag" schreibt Hellmut tragsverhandlungen bekanntgegeben. Eine nochmalige Zusammen. v. Gerlach folgendes: funft der beiden Delegationsvorfißenden ist für Montag vereinbart, um die vom Vorsitzenden der deutschen Delegation abgegebenen Er um die vom Vorsitzenden der deutschen Delegation abgegebenen Er flärungen weiter zu prüfen und zu erörtern.

Die Pariser Preffe zur Lage.

Welche Folgen muß aber ein Zollfrieg für die ge­samte deutsche Wirtschaft haben? Es ist eine Paris , 12. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Der Temps" Utopie zu glauben, daß ein vertragsloser Zustand, ja ein offener Zollfrieg mit Frankreich die wirtschaftliche oder gar die poli- schreibt zu den deutsch - französischen Handelsvertragsverhandlungen, tische Stellung Deutschlands stärken würde. Cine müßige baß man nichts Bestimmtes über den Inhalt der von dem deutschen Frage ist es, ob Frankreich oder Deutschland den größeren Delegationschef am Sonnabend abgegebenen Erklärungen erfahren Schaden von einem Zollfriege haben werde, beide Länder fönne. Zwei Tatsachen ständen jedoch fest. Einerseits sei am müssen darunter leiden und deshalb darf es überhaupt nicht 10. Januar ein vertragsloser 3ust and eingetreten, der eine dazu kommen! Die Gefahr liegt außerdem nahe, daß daraus fait politommene Unterbrechung der wirtschaft auch eine Berschärfung der politischen Gegenlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern zur Folge [ äge entstehen fönnte. Dem Kabinett Herriot wird jetzt haben würde. Außerdem würden die Verhandlungen fort chon zum Vorwurf gemacht, daß es bei den wirtschaftlichen gesetzt, die den Abschluß eines Provisoriums oder eines end Berhandlungen mit Deutschland eine Schlappe erlitten habe. gültigen Abkommens zum Ziele hätten. Es sei daher nicht aus Der offene Bollfrieg fann leicht den Sturz des jetzigen Kabi- geschlossen, daß der vertragslose Zustand sich auf eine längere Zeit netts und die Wiederkehr einer rechtsgerichteten Regierung hin erstrecken werde, immerhin bestände aber auch die Möglichkeit, in Frankreich bringen. Glaubt ein vernünftiger Mensch in daß normale Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Frank­ reich an jedem Tage wiederhergestellt würden. Jedoch mache der Deutschland , daß die deutschen Unterhändler in Paris von einem Kabinett Poincaré in neuer Auflage größere Buge Umstand, daß ein vertragsloser Zustand eintreten fonnte, einen ständnisse erhalten würden als von dem Kabinett Herriot ? baldigen Abschluß eines Abkommens wenig wahrschein Benn gewisse Teile des deutschen Volkes in politischen Din - lich. gen nicht gar so vergeßlich wären, so würden sie sich daran erinnern, daß das Rabinett Cuno vor dem Einrung zu einer Aufrechterhaltung des augenblidlichen marsch der Franzosen ins Ruhrrevier mit genau denfelben Argumenten die Deffentlichkeit zu täuschen gesucht hatte. Ein zweites Ruhrabenteuer in der Gestalt eines 3oll­frieges mit Frankreich kann das deutsche Bolt nicht mehr er­fragen!

Einzelne Pariser Blätter wollen wissen, daß die deutsche Regie­Regimes auf die Dauer von sechs bis acht Wochen, ohne die Regimes auf die Dauer von sechs bis acht Bochen, ohne die 3ofloorrechte für Elsaß- Lothringen , berett fel

einem Ziel gelangen, aber man fezt die Berhandlungen fort. Sicher Das lintsstehende Deubre" fagt, man lann nicht mehr zu hat Deutschland den ihm vorgeschlagenen Modus vivendi nicht ange­nommen, aber es scheint auch nicht, daß es ihm ein brutales nein" entgegengestellt hat, wäre doch sonst Dr. Trendelenburg nicht zurüdgefehrt. Deutschland wolle eben fein Provi­forium, es wolle einen endgültigen Handelsvertrag; por allen Dingen aber wolle es das Schicksal des Saargebietes und des Elsaß bestimmen. Es wünscht, daß alles mit einander verbunden werde. Es glaubt warten zu können, oder will uns doch wenigstens diefen Glauben beibringen.

Ere Nouvelle" fchreibt, ein französisch- deutsches Abkommen

Das Gebot der Stunde ist die Fortführung der Berhandlungen und wenn der Abschluß eines end gültigen Vertrages in nächster Zeit nicht möglich ist, so muß unbedingt ein Provisorium geschaffen werden. Mit einigen Ländern hat Deutschland bereits Handels­verträge abgeschloffen. Mit anderen Ländern, beispielsweise mit Italien und Polen , zu dem Deutschland bisher in einem besonders schwierigen wirtschaftspolitischen Berhältnis stand, scheinen die Verhandlungen zu einem Ergebnis zu erscheint immer noch möglich und Dr. Trendelenburg hat aus Berlin führen. Was dort möglich ist, fann bei Frankreich nicht un­möglich sein. Um aber endlich zum Abschluß der Berhand- nicht das vorausgefagte und von der Opposition gewünschte non fungen mit Frankreich zu kommen, müssen unbedingt die Possums" mitgebracht. Die Deutschen haben übertriebene Forde Einflüsse der f schwerindustriellen Inter- rungen gestellt, die wir bekämpft haben, aber jedes Abkommen fett einen Ausgleich voraus, erfordert eine mittlere Lösung. effenten zurüdgedrängt und die Vertreter des ge­samten deutschen Wirtschaftslebens daran beteiligt werden. Wie es scheint, können wir diese finden. Sagt man doch diplo Und zu ihnen gehören in allererster Reihe die Bertreter matisch, daß ein guter Bertrag feine der beiden abschließenden Bar­berwerttätigen Bevölkerung, die Leitungen scheine sich nach dieser Regel vorbereiten zu wollen. Im Jahre 1923 teien befriedigen dürfe. Der deutsch - französische Handelsvertrag der Gewerkschaften der Arbeiter und Ange- ober 1924 jei es möglich gewesen, aus den letzten Privilegien der Siegerstellung Frankreichs Nuken zu ziehen und für eine gewisse Zeit die Borzugsstellung, die man gehabt habe, zu tonfolibieren. Aber jetzt sei die goldene Stunde vorübergegangen Deutsch - amerikanisches Abkommen. Bre" melbet, bestätigt sich die Nachricht, daß eine deutsch.ame. Washington , 12. Januar. ( Durch Funtspruch.) Wie Associated Washington, 12. Januar. ( Durch Funfspruch.) Wie" Associated ritanische Bereinbarung über die weitere Anwendung der Meistbegünstigung abgeschlossen worden ist. Der deutsch - amerikas nische Handelsvertrag liegt noch dem Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten vor; für eine balbige Ratififation ist wenig Aussicht

stellten.

Der handelsvertragslose Zustand. Provisorische Regelung mit Italien . Verhandlungen mit Frankreich .

Rom , 12. Jamuar.( Stefani.) Zwischen der italienischen und der deutschen Regierung ist eine vollkommene er ftändigung über eine provisorische Regelung des Barenaustauschs der beiden Länder erzielt worden, die mit bem 11. Januar fo lange in Kraft tritt, bis diese Beziehungen auf Grund der schwebenden Berhandlungen durch einen Bertrag end­gültig geregelt sein merden.

Baris, 12. Januar. ( BTB.) Staatssekretär Dr. Iren. belenburg hatte vorgestern nachmittag mit dem Handelsminister Raynaldy eine Unterredung, die annähernd drei Stunden bauerte. Nach deren Beendigung ist folgendes von der deutschen und französischen Wirtschaftsdelegation verabredeles gemeinsames Rommuniqué veröffentlicht worden:

Staatssekretär Dr. Trendelenburg hat heute dem französischen Handelsminister Raynalby die Stellungnahme der deutschen Regie­

Der Köhler.

Bon Hans Heinrich Strätner.

Der Dampf des Rohlenmeilers steigt in die blauen Dämmerun­gen. Schon flettert an den dunklen Tannen der Mond empor und mebt feine Silberstreifen durch das Nachtgewand des Waldes.

Auf einem Baumstumpf sißt der Röhler. Die müden Tages qugen fallen ihm zu, aber die großen inneren Augen tun sich auf. Da fühlt er lebenden Atem. Die Bäume öffnen die Augen und flehen hoch wie Priester in der Heiligkeit der Nacht. Die Sterne sinten in die Kronen der Bäume. Auf dem Waldboden dehnt sich das Moos, ein zertretenes Bflänzchen flagt. Ein großer Ton geht durch die Wälder, ein Unsichtbares, dem sich alles vereint: Gott !

Der Köhler faltet die Hände und schläft ein im großen Schlaf

saal der Nacht.

Am anderen Morgen fommen Ausflügler aus der Stadt. Die fragen: Wie ertragt ihr die grenzenlose Debe zwischen Bäumen und Heden und Rauch?" Da erzählt der Köhler geheimnisvoll, als horchte das All. Er schließt mit den Worten: Ihr meint, ich sei ein Träumer. Ich öffne mich nur ganz demütig den Wundern um mich will nichts begreifen, nichts ergründen, so flattern die Ge­heimnisse mit arglos zu. Bielleicht ist die Welt ganz anders, als mir fie fehen."

Die Leute lächeln, nur ein flachsblondes Mädel fragt leife: Was haben die großen Pilze gefagt?"

Da stammelt der alte Mann mit Tränen in den Augen: Caßt mir das Kind, nur einige Wochen. Es soll nicht zur Schule gehen, nichts lernen und doch grenzenlos reich fein!"

"

Das fleine Mädchen schmiegt sich an den Köhler, die Eltern aber foffen es bet der Hand und gehen.

Dit tommt das Kind im Traume zu dem Köhler.

Neuntes Volksbühnenkonzert. Erich Klaiber wiederholte auch diesmal das Konzert der Staatsoperfapelle für die Mitglieder der Voltsbühne. Diese Methode einzubürgern, wäre eine Gefahr. Denn was dem blasterien Bürger recht ist, ist dem lernenden und iehnsüchtigen Arbeiter noch lange nicht billig. Bei einem klassischen Programm, das Bach, Händel, Beethoven verheißt, ist für beide Gruppen gut gesorgt. Ein sehr hübscher Aberglaube Klaibers( bewußt oder un bewußt, gleichviel) fer vermerkt: im Laufe von drei Tagen dirigieri er dreimal eine Vortragsfolge von drei Werten, und zwar das dritte Brandenburgische Konzert Bachs, das dritte Oboentonzert Händels, die dritte Sinfonie Beethovens.

Wie macht er das alles? Natürlich so, als gelte es Uraufführun­gen. Beinlich fauber, peinlich forteft, peinlidy objeftin. Um ein oringlichsten noch die Eroita, deren Vorwärtsdrang feinem Tempe rament in den Ecfazen entgegentommt. Das Bachsche Allegro ist flanglich prachtvoll geraten, was bei solchem Streichförper nicht under nimmt. Biel mehr aber gibt der Dirigent in fühler Ber­

Dorhanden.

Die Skandalmacher.

Die Quellen der Verleumdungen.

Der Standalfeldzug der Rechtspresse wird fortgesetzt. Die politischen Absichten, die damit verbunden sind, liegen tlar zutage. Eine ungeheure stinkende Gaswolfe von Beschul­digungen und Berleumdungen soll die reaktionären Treibereien der Rechtsparteien den Augen der Deffentlichkeit entziehen.

senkung nach der Tieje primitiver Melodit nicht her. Die zwei Adagiotafte streicht er und läßt den"% s Taft herunterrauschen, faum mcbellierend. Das Oboentonzert bläst Gottfried Schreiber, sehr befelt, fehr innig, frei von Störungen aller Arten. Alaiber fieht ein wenig abfcits auch von dieser Musik Wenu er sie im Tutti intereffant macht. so scheint er an Musit unserer. nicht alter Seit zu denken. Trotzdem all das gut Elingi, wird man das fühle Emp­Einleiningetalten der Eroifa spürt man wieder den Dirigiermeister. finden nicht los. Erst in den recht langsam und schwer genommenen Man jubelt ihm unentwegt zu, diesem jung- genialischen Mann, der fich schon so früh zwischen Theater und Konzert zu zersplittern be­ginnt. Uns ist es nicht zweifelhaft, daß die Bühne, die Oper feine Domäne ist. Hier fann er faum je versagen, denn seine Fehler ( wenn er welche hat) gehen im Schwung, in der Leidenschaft, im Können und zielbewußten Wollen unter. Im Konzertsaal bleibt den Geist aber, der durch die Eroifa wehte, jei Klaiber drei und er ein Sucher. Und der Mensch vergöttere die Sucher nicht, für zehnmal gepriesen.

R. S.

Beethoven - Abend des Berliner Sinfonieorchesters. Der Beet hoven Abend des Berliner Sinfonieorchesters unter der Leitung von Dr. Julius Kopfdh. brachte dem andächtigen Sonntags publikum zwar teine außerordentlichen Sensationen, bewegte sich aber auf guter mittlerer Linie. Wenn auch Dr. Kopsch teate doch ein tüchtiger, ehrlicher und in feiner Aufgabe ganz aufgehender fehr fuggeftive Kraft cuf das Orchester auszuüber vermag, fo ist er wendig ist. Auffallend ist nur sein heute etwas antiquiertes Sich Musifer, wie er bei Beethoven- Interpretationen ganz besonders not Abquälen, äußeres Sich- Uemühen, dem das aus dem Orchester Herausgeholte dann doch nicht ganz entspricht. Aber dieses Ueber maß ist nicht, wie bei einem seiner Bergänger, irgendwie Charla tonerie, sondern der intensive Wille, das Beste zu geben. Nament. weniger bei dem Coriolan ", der Geschäften des Prometheus oder lich bei langsamen, Inrischen Teilen itt diese Gefahr vorhanden, der hemmungslos und anmutig verlaufenen E- Dur- Sinfonie, als in Der Einleitung zur Geigenromanze in G- Dur und dem sonst sehr fubtil gespielten Thema mit Bariationen" des A- Dur Quartetts. Als Scliften betätigten sich der Konzertmeister B. Bernfeld, der die G- Dur- Romanze ruhig und würdig zum Vortrag brachte, und Susanne Ki mit dem C.Moll- Klavierkonzert In pietätvoller, ernster, fachlicher Weise, im Befig einer foliden Technik und musi talischer Routine, erledigte sich die noch sehr jugendliche Künstlerin ihrer Aufgabe. Nur etwas mehr Persönlichkeit muh in ihr noch heranreifen. Auch wäre ihr statt der glatten Routine eher ein etwas vollfaftig fich auslebendes Temperament zu wünschen, selbst auf die Gefahr hin, daß sie dafür hie und da von unserer gefürchteten Kritif etmas abbetame. H. M ist wieder da

1.

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Der Dresdner Kasperl- Rrrrrrríala, rrrríala und hat sein Häuschen zunächst im Hörsaal der Urania " aufge­schlagen. Da wird des emig unzufriedenen und über alle Menschen hinausfirebenden Wittenberger Dr. Faufts Berschreibung an den lauernden Teufel und schließliche Höllenfahrt in vielen Auf, Vor, Mad. Ulm, Klimm und Bettaufzügen getreulich greulich zu aller Guten Ruz und Frommen dargestellt, und selbst des getreuen Stasperi prügelstartes Nähmaschinengemehr tann dieses Schicksal

Wie mir berichtet wird, befindet sich ein volfischer Ron­gern im Besitz des Materials" über Barmat und Konsorten. Wie er dazu gelangt ist, was es wert ist, weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß man gesonnen ist, das Gebräu von Wahrem und Unwahrem, Don Wesentlichem und Unwesentlichem in Dosen zu verzapfen, um fo dauernd Berwirrung in die öffentliche Meinung und in die republikanischen Parteien zu tragen und den Boden für die rettenden Rechtsparteien zu bereiten."

Herr Henning hat diese Tatsache im Reichstag be­stätigt. Von dieser Seite aus wird täglich der Standal genährt, so daß statt der notwendigen Klärung sich ständig neue Ver­wirrung ergibt. Es bleibt die Frage: moher bezieht dieser Konzern das täglich laufende Material, von dem von Rechts wegen nur die Staatsanwaltschaft Kenntnis haben dürfte? Warum unterbreitet sie dies Material nicht dem Ge­richt, warum legt sie es nicht vollständig dem Untersuchungs­ausschuß gegen Dr. Höfle vor?

Eine niedrige Verleumdung.

Das Deutsche Tageblatt" bringt in der Nr. 9 vom Sonntag, den 11. Januar d. 3., mit der Ueberschrift: Was sagt Herr Ebert dazu nochmals eine Meldung über angebliche Be­ziehungen des Reichspräsidenten zu dem verhafteten Spritschieber Beber und behauptet darin, der Reichspräsident habe pon der bereits vor 8 Wochen erschienenen ersten Melbung gleichen Inhalts feinerlei Notiz genommen. Das ist ebenso erlogen wie die Er­zählung selbst. Die Behauptung, daß der Spritschieber Weber Be­Breffefonferenz vom 30. November v. 3. als eine phan ziehungen zum Reichspräsidenten gehabt habe, ist bereits in der fast is che, frei erfundene Erzählung bezeichnet, und es ist festgestellt worden, daß der Reichspräsident den Weber überhaupt niemals in seinem Leben gesehen habe. Diese Feststellung ist dann auch in der Presse erwähnt worden, aber in der Redaktion des Deutschen Tageblattes" scheint man andere Zeitungen nicht zu lesen. Selbstverständlich wird es der Reichspräsident ablehnen, sich mit einem Blatte von der Sorte des Deutschen Tageblattes" un mittelbar zu befassen und ihm die Ehre einer Berichtigung antun,

Der Tag der Nichträumung.

Empfang beim Reichspräsidenten .

Der Reichspräsident empfing gestern nachmittag eine Abordnung des Arbeitsausschusses Deutscher Verbände, des Reichs. verbandes der Rheinländer und des Deutschen Frauen­ausschusses zur Bekämpfung der Schuldlüge, um von ihr eine Bro tester klärung gegen die weitere Befehung der Kölner tagsabgeordneten Frau Mende, Herrn Präsidenten Dr. Kauffmann, Bone entgegenzunehmen. Die Abordnung bestand aus der Reichs­Grzellenz Schnee, Universitätsprofeffor Geheimrat Dr. Deißmann und dem Geschäftsführer des Arbeitsausschusses, Herrn Dräger . Präsident Dr. Rauffmann gab den Gefühlen der Enttäuschung und Entrüstung Ausdrud, die die Berlängerung der Befegung bot den von ihm vertretenen Verbänden mie im ganzen Bolte hervor. gerufen habe. In feiner Antwort wies der Reichspräsident auf das durch den Aufschub der Räumung begangene Unrecht hin und betonte, daß das im vergangenen Jahre angebahnte Bertrauen in die Loyalität unserer Vertragsgegner verloren gehen müsse, wenn diese die wenigen zu unseren Gunsten bestehenden Vertrags bedingungen nicht achteten. Er sprach zum Schluß den Wunsch aus, daß die schwere Brüfung, die das neue Unrecht dem deutschen Bolte auferlege, deffen Sinn von den inneren Streitigkeiten ablenten und zur einmütigen Abwehr äußerer Schwierigteiten zusammenschließen möge.

Köln , 12. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Die politischen Barteten Kölns haben am Sonntag in 6 großen Kund­gebungen gegen die Nichträumung der Kölner Zone Brotest erhoben. Die Rheinlandfommission hatte in letzter Stunde den Parteiführern mitgeteilt, daß nur geschlossene Parteifund

nicht wenden, auch wenn vorher so mancher ünterteufe: gar fürchterlich in die Flucht oder gar scheintot gedroschen und in die hölle gestilenfert ist. Beijer geht schon die Befreiung der nach China verzauberten Königstochter vor fich, zumal die lieben zu­fchauer den Ritter Kasperl vor jeder Gefahr rechtzeitig und dringend marnen. Anders wie das Fauft- Marionettenspiel Münchener Künft ler ist der Dresdner Kasperl so recht auf Kinderpublikum eingestellt, fächselnden Bortrag erfreuen. darum aber werden sich Erwachsene nicht weniger an Masten und

b..

25 Jahre her, da hatte sich in Berlin eine Anzahl Männer einheit Der Berliner Magiftrat gegen Glordano Bruno. Es find jetzt licher Gesinnung zusammengetan, um zu einer Gedächtnisfeier für Giordano Bruno einzuladen, den 300 Jahre vorher, am 17. Februar 1600, die Inquisition verbrannte, nachdem sie 8 Jahre den ehemaligen Dominikaner eingefertert und vergeblich darauf gewartet hatte, baz Erzleger gelehrt? Die Unendlichkeit der Welt, die Sonnennatur der er seine erzfegerischen" Ansichten widerrufe. Was hatte denn diefer Firsterne, die ftoffliche Gleichartigteit der himmlichen und irdischen wiefene Tatsache. Die Geschichte hat also diefem pantheistiſchen Rörper, eine später mit Hilfe der Settralanalnie wissenschaftlich be Kirchenfeind Recht gegeben. Nicht aber der Berliner Magistrat! Denn als jener Ausschuß hervorragender Persönlichkeiten im Januar 1900, gerade vor 25 Jahren, an den Berliner Magistrat fich mandle mit der Bitte, den Festsaal des Rathauses zu einer Giordano- Bruno­bürgermeister Kirschner den Bittstellern der Bescheid erteilt, daß Gedächtnisfeier zu überlassen, wurde vom damals amtierenden Ober dächtnisfeier hergeben tönne. der Magiftrat feinen Rathausfestsaal nicht zu einer Bruno- Ge Dem Ausschuß, dem Julius und Heinrich Hart , Wilhelm Bölsche , Mar Drener, Alfred Kerr , Ludwig Jacobowsky, Richard Strauß und Leopold von Wiefe unter anderen angehörten, gelang es, im Beethoven- Saal am 18. Februar eine Bruno- Gedächtnisfeier zu veranstalten, bei der Luise Dumont einen sprach. Der Geiſt Brunos aber siegte über den des Berliner Ma Prolog von Julius Hart und Mag Laurence Brunosche Gedichte gistrats. Die Feier im Beethoven- Saal war so besucht, daß Laufende umfehren mußten, die feinen Platz mehr betamen, und noch viel mehr von der Feier ausgeschloffen worden wären, wenn sie in dem piel fleineren Festsaal des Berliner Rathauses hätte stattfinden müffen. H. F.

In der Boltsbühne, Theater am Bülomplah, Tommi am Dienstag, den 18. ftatt der angekündigten Borstellung Kalidasa 2audners Saluntala zur Aufführung. Die Titelrolle spielt Sonia Bogs. Beginn 7, Uhr. Hans Reimann veranstaltet seine beiden legten Berliner Abende am Dienstag, den 13., und am Mittwoch, den 14. b. M., im Meistersaal ( öthener Straße).

1 Uhr, Brofeffor 8 t 1 b 1: Technische Bermertung der Meeresprodukte. Führung im Museum für Meeresfunde, Georgenstr. 34. Dienstag, 13. Softümfeit des Gereins der Künstlerinnen zu Berlin . Am Sonnabend, bem 24., veranstaltet der Verein zum Besten seiner Unterſtügungsfaffen ein ohltätigteits- Rostümfest unter dem Titel: Berlin . wie es war und wird. Das Feit findet in den Gesamträumen der Philharmonic ftatt. Eintrittstarten find do 12. Januar im Borhaus, Botsdamer Str. 4, in der Amelangschen Theaterkaffe, Kantitr. 164 und im Hause des Vereins der Künstlerinnen, Schöneberger Ufer 38, zu haben.

Berfel und Gafuntala" von Baul Rornfeld zur Aufführung angenommen Das Schauspielhaus Düsseldorf hat Suarez und Magimilian von Frans