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gebungen gestattet würden. Außerdem dürfe die Presse bes be fetzten Gebietes über die Kundgebungen nur rein referierend berichten, Kommentare zu den Reden seien unerwünscht. Die Ber fammlungen waren sehr start besucht; die sozialdemokra tische Versammlung, die nachmittags im großen Saale des Boltshauses stattfand und in der Beigeordneter Meerfeld   sprach, war überfüllt. Der Redner unterstrich nachdrücklich, daß die inner­politische Entwicklung in Deutschland   mit dazu beigetragen habe, den Gegnern Deutschlands   Wasser auf die Mühle zu liefern. Start triti  fiert werden müsse vor allem das vollkommen passive Ber halten des Reichsaußenministers Dr. Stresemann, der im Lande Reden für den Bürgerblock gehalten habe, statt, wie es feine Pflicht gewesen wäre, diplomatische Schritte der deutschen   Regierung wegen der Räumung Kölns   frühzeitig zu unternehmen. Folgende Entschließung fand in der sozialdemokratischen Bersammlung ein stimmige Annahme:

" Die Sozialdemokratische Partei Kölns betlagt es aufs tiefste, daß die nördliche Zone des befeßten Gebietes nicht, wie im Friedensvertrag vorgesehen, am 10. Januar geraumt worden ist. Die Aufrechterhaltung der Belegung über den vereinbarten Zeitpunkt hinaus ist eine schmerzliche Enttäuschung aller Frie densfreude. Sie erschwert die Bölterverföhnung aufs äußerste und gefährdet überdies die Durchführung der Dawes- Geseze. 34­gleich spricht die Sozialdemokratische Partei   ihre Entrüftung über diejenigen Parteien aus, die in der Zeit neuer, schwerer außen politischer Gefahren durch die Schaffung eines Bürgerblods den Kampf gegen die Arbeiterklasse zum obersten Grundsatz der inneren Politik machen. Durch diesen haßerfüllten Kampf, bar zu gleich ein Kampf gegen die Republik   und die Demokratie ist, wird nicht allein das Mißtrauen der Gegner Deutschlands   wiederum mach gerufen und ihr Widerstand gegen die Bölferversöhnung gestärkt, fondern auch die nach außen gerichtete politische Einheitsfrent im besetzten Gebiet verbrecherischerweise gesprengt."

Einigung auf der Finanzkonferenz. Dawes- Geld für Amerika   nach Sättigung Belgiens  . Paris  , 12. Januar.  ( Eigener Bericht.) Die Interalliierte Finanz fonferenz ist zu einer Einigung gelangt sowohl in der Frage der belgischen Prioriät als auch über die ameritanische Forderung auf Beteiligung an den deutschen   Jahreszahlungen aus dem Dawes- Plan  . Die Konferenz stellte fest, daß die belgische Priorität bis auf 120 Millionen Goldmart getilgt sei. Solange Belgien   diesen Betrag nicht erhalten hat, wird es nach wie vor 8 Proz. von den Durchschnittsjahreszahlungen erhalten. Alsdann fell, voraussich.lich in zwei Jahren, der belgische Anteil auf 4% Pro3. herabgesetzt werden. Die verbleibenden 3% Broz. werden den Bereinigten Staaten zugewiesen, die auf diese Beife ihre Reparationsforderungen allmählich geilgt sehen werden. Die amert fanischen Besagungst often sollen außerdem in 26 Jahren

zu 50 Millionen Goldmark jährlich zurückerstattet werden.

Die inferalliierte Schuldenfrage

frand zwar nicht auf der offiziellen Tagesordnung, fie murde je doch privat zwischen den Finanzministern Churchill England und Clémentel Franfreich besprochen. Churchill   ſoll erklärt haben, England verlange von seinen Schuldnern, von Deutschland  also in erster Linie, die Zahlung von 14 200 millionen Goldmart, die den Gegenwert der englischen Schuld in den Vereinigten Staaten   darstelle. Wenn der englische Anteil an den deutschen   Zahlungen auf etwa 8 Milliarden veranschlagt wird, so werden die übrigen englischen Schuldner, d. h. Frankreich  , Italien  , Rußland ufm. etwa 6 Milliarden zu zahlen haben. Davon mürden auf Frankreich   etwa 3 Milliarden entfallen. Churchill   hat feine Borschläge nicht schriftlich formuliert. Es wird angenommen, daß über die Schuldenfrage bald meiter verhandelt wird. Die Bertreter der

Mächte mif begrenzfen 3ntereffen, b. h. der Baltanstaaten, Polens   und der Tschechoslowakei  , wiesen barauf hin, daß weder Deutschösterreich noch Ungarn   ihnen bis jest darauf hin, daß meder Deutschösterreich noch Ungarn   ihnen bis jegt thre Reparationen bezahlt hätten, fie stellten daher die Forderung auf Beteiligung an den deutschen   Jahreszahlungen. Da jedoch eine Aenderung des in Spaa beschlossenen Verteilungsschlüffels Don der Konferenz abgelehnt worden war, so werden diese Bünsche mohl nicht erfüllt werden fönnen.

Es handelt sich hierbei um Forderungen, die einige Teile der ehemaligen Habsburger   Monarchie, von denen höchstens winzige Teilchen tschechoslowakischen Gebiets Kriegszone gemefen find, gegen jene weitere Nachfolgestaaten erheben, die durch die Friedensdiftate schon zur Unfähigkeit des Lebens ohne fremde Hilfe verdammt find!

Kurswechsel in Washington  . Rücktritt des Staatssekretärs Hughes. New York  , 12. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Staats fekretär des Auswärtigen Amts, Hughes, wird am 4. Marz pon feinem Amt zurücktreten. Als Nachfolger fommt der jetzige amerita­nische Botschafter in London  , Kellogg   in Frage. Als aussichts­reiche Kandidaten für den Bosten des amerikanischen   Botschafters in London   gelten Mc Cormid und der frühere Ernährungsdiktator Hoover.

Der Rüdtritt Hughes' ist in erster Linie auf die vom Staats departement neuerdings angestrebten english   amerita nischen Annäherungen zurückzuführen. Hughes hat in den Letzten Jahren in erster Linie drei Thesen vertreten, und zwar 1. scharfe Bekämpfung der außenpolitischen Attivität und der groß asiatischen   Politit Japans  ; 2. Ausschluß Sowjetrußlands aus der Bölkergemeinschaft; 3. Amerika   muß. geftüßt auf starte Machtmittel, eine Außenpolitik verfolgen, bie von jeber Bin bung an andere Länder frei ist.

Die neuen Verkehrsunfälle.

Die Unfälle, die turz hintereinander auf der Autobus linie 1 Unter den Linden- Halensee sich ercignet und zum Teil schwere Opfer gefurbert haben, sind vun der Abteilung 2 des clizeipräsidiums unter Leitung des Regierungsduefters Dr. Mosler zum Gegenstand eingehender Beratungen und Kon. ferenzen gemacht morden. Man hat sich endlich dahin geeinigt, der Autobuslinie 1 eine andere Sinienführung zu geben Bon Publikum und Presse ist dieses bereits wiederholt gefordert worden. Wie wir erfahren, besteht der plan, der noch der Gench nigung des Polizeipräsidenten: bedarf, die Linienführung der Omni­Eufe der genannten Linie in Zukunft wie folgt zu regeln: Auf dem inmege fahren die Wagen in südlicher Richtung, d. h. also Lügewufer und Echoneberger User, und auf dem Rüdwege in nördlicher Richtung, d. h. durch die Konigin- Augusta- unt Bon der Hendt- Straße. Auf diese Weise wird vermieden, daß die Wagen fich am Schöneberger Ufer treuzen. Um diese Lumen­führung zu ermöglichen, werden die genannten Straßen bis auf meiteres( später wird eine besondere Berordnung derüber ergehen) für Einbahnstraßen erklärt werden, d. h. also für Straßen, in benen der Verkehr nur in einer Richtung freigegeben ist.

Mord in der Gneisenaustraße.

Die Persönlichkeit der Toten noch nicht ermittelt.

Ein Kapitalperbrechen an einer unbekannten Frau wurde y. morgen turz nach 7 Uhr auf dem Grundstück Gneisenaustr. 74 en. dedt. Es ist das das große Gelände der früheren Raferne de 2. Gardebragonorregiments, das von der Blücherstraße bis zur Gnet senaustraße reicht und von der Bärwaldstraße begrenzt wird. Nach der Gneisenaustraße zu liegen zwei ehemalige Stallgebäude, die jetzt anderen Zwecken dienen. Das ganze Grundstück ist ummouert und durch ein großes Eisentor zugänglich. Es wird von zwei Nacht­wächtern, die sich ablösen, bewacht.

an. Während er sonst bis 8 Uhr bleibt, ging er heute schon um Der Wächter Wilfe trat in der Nacht um 1 Uhr seinen Dienst 7 Uhr meg. Kurz vor 7 Uhr famen die Arbeiter der dort befind lichen Heizungsanlagenwerte. Sie fahen noch nichts. Bald darauf aber entdeckte eine Reinmachefrau in einem Winkel, den das eine der eiche liegen. Sie machte die anderen Leute darauf aufmerksam, Stallgebäude mit einem Drahtzaun bildet, eine weibliche und man rief die Polizei des 101. Reviers. Die Kriminalbeamten bes Repiers entdeckten an der Leiche, die noch warm war,[ ch were Säbelzertrümmerungen und benachrichtigten daraufhin f die Mordkommission. Die Aufnahme des Befundes ergab, daß die Unbekannte in der neuerbauten Garage ermordet worden ist. Der Mörder schleifte die Leiche an den Füßen zunächst etwa 10 Schritte weit weg. Dann machte er einen Augenblick Halt und überlegte mohl, ob er nach rechts oder nach links weitergehen follte. Er entschloß sich für die Richtung nach rechts und schaffte die Leiche in den Winkel, wo sie gefunden wurde. Die ganze Schleiffpur ist etwa 50 Meter lang. An mehreren Stellen, so auch auf einem Bullybedel und an einer Bordschmelle, fand die Kriminalpolizei Ge hirmmasse und Knochenteile aus dem mit roher Gewalt zertrümmer­ten Schädel. Die Ermordete, deren Persönlichteit noch nicht festgestellt werden fonnte, ift etwa 25 Jahre alt und 1,60 Meter adett, einen Rod aus demfelben Stoff, einen Büstenhalter, weiße groß. Sie hat dunkelblondes Haar und trug ein dunkelgrünes wäsche, schwarze Florstrümpfe und schwarze Schuhe. Wie sie auf bas Gelände gekommen ist, bedarf noch der Aufklärung. Es wird

Feststellung furchtbarer Verletzungen.

fie fich durch diese Berfügung geschädigt fühlen. Protest dagegen er. Es ist vorauszusehen, daß die Anwohner dieser Straßen, wed heben werden. Natürlich fann, wenn es gilt, in Zukunft schwere Berfehrsunfälle zu vermeiden, nicht darauf Rüdsicht genommen werden, daß die Bewohner einer Straße eine etwas ungünstigere Verkehrsverbindung erhalten. Dagegen ist dabei auf ein anderes und wichtigeres Moment Rücksicht zu nehmen, und das betrifft die und wichtigeres Moment Rücksicht zu nehmen, und das betrifft die flafterung der Straßen. Bon der Hendt- Straße und Königm. ugufta- Straße haben ein sogeranntes leichteres Pflaster, das im Kriege megen der damals herrschenden großen Schwierigtetten an­gelegt werden mußte, ein leichteres flatter, das den schweren Auto­mobilomnibusfen nicht lange standhalten fann. Wie Regierungs­direfier Mosler uns auf unsere Anfrage indessen mitteilte, hat man mit dem Berliner   Magistrat bereits Berhandlungen wegen Aniegung eines starteren Pflasters gepflogen, und der Magistrat hat sich in jeder Richtung entgegenfommend gezeigt. Auch die Belezt ein Diensthund angesetzt, um alle Spuren zu verfolgen. Leud, tung am Schöneberger Ufer, die, worauf an dieser Stelle vor einiger Zeit hingewiesen ist, zu wünschen übrig läßt, soll nun endlich verbessert werden. Der Führer des Autobusses, der am Sonnabend abend verunglüdte, hat übrigens, das sei bei diesem ufammenftoft noch besonders betont, einen nach jeder Richtung auberfäffigen und einwandfreien Eindrud ge­macht, fe deß von seiner Schuld nicht gesprochen werden kann. Regierungsdirektor Dr. Mosler die Schuld an den Unfällen un Dagegen ist nicht zu verkennen, daß nach Ansicht von Herrn Berliner Berkehr zum großen Teil darauf zurückzuführen ist, daß die Automobile zu schnell fahren. Leider hat es bisher nicht verhindert werden fönnen und Einrichtungen der Technit gaten teine Handhabe dafür, daß der Führer eines Automobils, wenn er am Abend durch zu schnelles Fahren Unheil angerichtet hatte, das Licht hinter der Transparenttafel, die die Nummer aufweift, abstellt. Cr fonnte infolgedessen in der Dunkeiheit immer uner tannt entfommen, und auf diese Weise ist es dem Führer des Automobil, der den Autobus 1 am Sonnabend ohne ergriffen zu werden. Strafen, die auf das Ausschalten des abend angerammt hat, auch möglich gewesen, das Weite zu suchen, Lichtes hinter der Transparenttafel gefekt sind, haben nicht viel gel, olien. Tcher hat man, wie Dr. Mosler uns mitteilt, mehrfach Konferenzen und Besprechungen gehabt mit Vertretern der Technik, um festzustellen, ob es nicht möglich ist, das Ausschalten des Lichts hinter der Transparenttafel zu verhindern. Es fleht zu erwarten, daß diese Bemühungen von Erfolg begleitet sein werden und daß nicht sofort wieder ausschalten zu fönnen. man dermacht technische Borfehrungen treffen wird, um das Licht

Bermunterlich bleibt allerdings, daß man nicht früher schon an folche Maßnahmen gedacht hat.

Weitere Ermittlungen zu dem Dennewiter Mord.

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Die Leiche der Ermordeten, deren Persönlichkeit auch jetzt noch nicht festgestellt ist, murde im Laufe des Vormittags von dem Ge­richtsarat Medizinalrat Dr. Störmer besichtigt und vorläufig unter­daß das Gesicht nicht zu beschreiben ist. Zwei Finger breit über sucht. Sie hat am Kopf fo furchtbare Berlegungen, dem rechten Ohr fikt ein furchtbarer Schlag von einem stumpfen Werkzeug. Das Gehirn ist hier herausgetreten. Das Gesicht weist schwere Stiche auf. Die Nafe ist zertrümmert. Der Oberkiefer ist zum Teil zerschmeitert, ein Goldzahn ist eingeschlagen. Unter dem linken Auge zeigt sich ein ziemlich tiefer Stich. Ueber der Nafen. murzel ist Gehirn aus einer schweren Schlagwunde herausgetreten. auch die rechte Stirnseite hat einen wuchtigen, die Knochen zer. trümmernden Schlag erhalten. Das Verbrechen ist in der neu erbauten Garage von Mar Cohn verübt worden, und zwar in einem geschlossenen Szame Wagen, der dart steht. Im Wagen muß ein schwerer Kampf stattgefunden haben. Das Fußbrett ist hoch gehoben, der Lederbelag mit Blut befleckt. Lie Size find mit Sand bedeckt, augenscheinlich von Fußtritten. Blutsprizer zeigen sich an verschiedenen Stellen des Wagens unter ihm eine große Blutlache. Unter dem Wagen wurde auch ein Pfund schwerer Hammer gefunden, der frisch gewaschen ist. Nachdem der Mörder die Leiche an den Fundort geschleift hatte, fegte er die Schleifftrede zum Teil mit einem Besen ab, um seine Fußspuren auszuwischen. Durchschimmerndes Blut seigt aber twch den Beg. Das weiße Taschentuch der Toten hat fein Zeichen. 3m einer Tasche des Jacketts fand man eine Eintrittskarte, eine Rang­farte für das geftrige Eröffnungsrennen der Auto- Pulaste, in der anderen eine Wiegefarte vom Kaiserhof, die das Gewicht der Toten auf 54 Kilogramm feststellt. In der Mittagsstunde wurde der Chauffeur des Garagenbefizers, ein 21 Jahre alier Otto Wille aus Friedrichsfelde   auf der Repiermache eingehend vernommen, ebenso der Wächter Josef Kroll   aus Lichtenrade  .

Zusammenstoß zwischen Personenzug und Personenauto. Am geftrigen Sonntagnachmittag 5 Uhr fuhr auf der Kreuzung der Chauffee Brenzlau- Bajewalt der Strede Templin­Brenzlau zwischen den Bahnhöfen Brenziau und Brenzlau- Bor­stadt das Bersonenauto 1B 3373 dem Personenzug 258 zwischen Lokomotive und ersten Wagen, der mit einer Adyse entgleiste. Bon den fünf Infaffen des Autos ist lebensgefährlich verlegt der hauffeur Braun, leichter verlegt find Fräulein Hedwig Korr, Fräulein Else Korr, der Besizer des Wagens, Herr Korr, und ein Herr hentet, sämtlich aus Prenzlau  .

Am 2. Januar wurde in der Nähe des Dorfes Dennewitz   bei Jüterbog  , wie bereits mitgeteilt, die Leiche eines etwa 25jährigen Mannes gefunden, der offensichtlich einem Berbrechen zum Opfer gefallen ist. Die Leiche war an dem Rande einer dem Amtsoor teher Thiele gehörigen Strohmiete( Schober, Diemen) unter Stroh bündeln verborgen. Die Miete ist am Ende eines einsamen Feld weges, einige 100 Meter von der Kreis- und Provinzialgrenze entfernt, unter der Hochspannleitung Golpa gelegen. Die Leiche weist besonders am Kopf und hals auffällig zabl reiche Sieb und vor allem auch Stichwunden auf Außerdem führt ein Schußfanal etwa Dom linten Schulterblatt wurde. Die Kleidung des Toten bestand u. a. aus zwei dunkel­herunter in die Lunge, wo ein 7- Millimeter- Geschoß gefunden grünen Jadetts und außerdem einem graugestreiften Jackett. nach den neuesten Ermittlungen fann der Tote mit einem Sohn bes Seizers go we aus Sudenwalde identisch fein; dieser Parteinachrichten Schn war in Lichterfelde   oder Berbig( Kreis Jüterbog) als Ge fpannführer in Stellung. Die Staatsanwaltschaft in Potsdam   ist mit der Aufflärung des Verbrechens beschäftigt und ersucht alle diejenigen, bie etwa verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, fich umgehend entweder bei der Staatsanwaltschaft in Potsdam  ( 3. 3. 6/25), Kaiser- Wilhelm- Str. 8, oder beim Polizeipräsidium Berlin Abt. 4 oder beim Landrat in Jüterbog   zu melden. Der Re gierungspräsident zu Botsdam hat zur Aufklärung des Berbrechens eine Belohnung von 300 m. ausgesetzt.

Zionistische Begrüßungsfeier.

Zu Chren des in Berlin   meilenden Präsidenten der Zionistischen Berliner Zionistische Bereinigung gemeinsam mit fämtlichen zionisti. Beltorganisation, Profeffor Dr. Weizmann, veranstaltete die ichen Jugendorganisationen Berlins   im Theater des Bestens eine Begrüßungsfeier. Das Theater war dicht gefüllt; auf der Bühne bil deten bie Jugendverbände einen Halbfreis um die mit den zionisti. ichen Farben Blau- Weiß geschmüdte Tafel, an der der mit lautem Beifall begrüßte Präsident sowie die Borstandsmitglieder Platz ge Dr. Bloch dem Präsidenten für sein Erscheinen und ließ für den nommen hatten. Gesang eröffnete die Feier; danach dankte Nationalfonds sammeln. Der Vorsitzende, Kurt Blumenfeld  , sprach zwischen allen Juden der Welt herstellen und den Anfang neuer bann über den Aufbau Balästinas, der eine Verbindung jubischer Geschichte bedeuten soll. Es ist, meinte er, die dritte Hetm. tehr der Juden, deren Land auf sie warte, um das in Liebe.ge­rungen werden müsse. Balästina für das jüdische Volf zu fordern, auf Grund von Recht, nicht aus Duldung, ist das Berdienst des ift, beren fonſtruttive Aufgabe attive jüdische Politit sei, die die weiter, will frei sein für diese Aufgabe; es ordnet sich ein in das Sonzentration aller Kräfte erfordere. Das neue Geschlecht, sagte er große Pionierwert Weizmanns. Als Vertreter der zionistischen  Jugend behandelte schließlich Werner Bloch   die Entwicklung der jüdischen Jugendbewegung sowie ihre Aufgaben. Dr. Weiz­mann richtete ein paar innerliche Worte an die Festversammlung, die zum Schluß ihre Nationalhymne sang.

Diese Thesen standen der englisch  - amerikanischen Annäherung im Weg. Der frühere Ernährungsdiftator Hoover und der amerita nische Botschafter in London  , Kellogg  , haben daher wiederholt eine Nachprüfung der amerikanischen   Politik in dem Sinne gefordert, ob Amerika   die Politik des schrittweisen Wiederaufbques auf rein wirtschaftlichem Gebiet fortfegen oder eine Politit der foiäsidenten, der der wahre Repräsentant der jüdischen Bewegung lierung, wie sie der Auffassung Hughes' entspricht, führen solla Bräsident. Coolidge   schloß sich dieser Auffassung an und es erhob fich bald ein Sturm gegen Hughes, der mit der Uebernahme des Borfizes im Auswärtigen Ausschuß des Senats durch Senator Borah begann. Borah entwarf in Uebereinstimmung mit Coolidge  ein Programm, das im starken Widerspruch zu den Thefen Hughes' steht. Die Reise Bord Robert Cecils nach Washington   ist ebenfalls ein Borstoß gegen Hughes und hängt mit der Reuorientierung der englisch  - amerikanischen Bolitik zusammen. All das hat den Staats­jefretär Hughes veranlaßt, nunmehr zum 4. März auf sein Amt zu verzichten und es für den amerikanischen   Botschafter in England als Bertreter der neuen Politit freizumachen.

Innenminister a. D. Jarres hat am Sonnabend von Sam burg aus mit dem 21oybdampfer Trier   eine Reife nach Genua   angetreten.

Noch immer verschwunden. Vermißt wird seit dem 29. Dezember der Profurist Otto oppner aus der Begasstraße zu Friedenau  . Hoppner lernte an jenem Abend in der Regina" am Kurfürstendamm  , die er mit einem Freunde besuchte, zwei mabchen kennen und begleitete diese nach der Trebbiner Straße. Eines der Mädchen ließ ihn nachts um 2 Uhr aus dem Hause wieber heraus. Seitdem hat man trop aller Nachforschungen keine Spur mehr von ihn gefunden. Die Firma, bei der Höppner angefiellt mar, bat jest auf feine Ermittlung eine Belohnung von 300 M. ausgesetzt.

Cinfendungen für diese Rubrik find Berlis 53. 68. Lindenitraße z

für Groß- Berlin

fiets an das Bezirkssekretariat, 2. Sof, 2 Trev. rechts, au richten.

7. Kreis Charlottenburg  . Sente, Montag, 72 Uhr, wichtige Sigung der Abteilungs­Leiterinnen bei Rübetobl, Ufnauerfir 9, pünitlich.

Morgen, Dienstag, 13. Januar:

11. Kreis Schöneberg. 8eitungstommiffionsfigung an der befannten Stelle. 14. Abt. 8 Uhr. Funitionärsigung bei Gillwald, Buttbuser Str. 24.

20. Abt. Wegen der allgemeinen Funttonärtonferenz findet die Abteilungssigung erft Dienstag statt.

82. bt. Der allgemeinen Fünffionärtonferenz wegen findet die Abteilungs Funktionärsigung Dienstag an der befannten Stelle ftatt

139. Abt. Ergel. 7 Uhr, Mitgliederversammlung im Lotal Schade, Berliner   Str. 17. Tagesordnung Die politische Lage"( Referent: Gen. Senfe, M. b. 9.), 2. Berschiedenes. Gäfte tönnen zum Referat eingeführt werden

Sport.

Eröffnungsrennen am Kaiserdamm.

Die neue Radrennbahn am Kaiserdamm fonnte oberffen Reihen der Kurven waren leer. Die Bahn selbst, die über am geftrigen Eröffnungstage affenbesuch verzeichnen. Nur dre 200 meter führt, stellt eine ideale Anlage dar. Das Eröffnungs. programm hette eine erftflaftige Belegung erfahren.

Das Sauptintereffe beanspruchte der Breis ber Rationen". Moestops( Solland), Raufmann( Schweiz  ), Lorena und Rütt als Bertreter der deutfchen Farben waren hier die Rämpfer. In fechs 8meier­

Täufen tariefen bie Wahrer gegeneinander über je vier Runden( 800 Meter). pestops gewann hierbei brei, Kaufmann zwei Läufe und Lorens einen Lauf. Rütt belegte breimal ben zweiten Plak  . Sm übrigen zeigte der Sol Tänder wieder fein fabelhaftes Rönnen. Im zweiten Treffen fanden sich die vier Fahrer in einem 6. Runden- abren( 1200 Meter) aufammen. moestops mußte ameimal einen Reifenichaden binnehmen, was eine zweimalige

Starierneuerung zur Folge hatte. Die vorlegte Runde benuste Raufmann bazu, auszureißen. Doestops war scharf hinterher, doch konnte er Raufmann nicht verdrängen. Den britten Blas belegte Rütt vor Lorenz. Jnt Entschei­

bungstreffen, ein Buntiefahren über 20 Runben, gewann Lorenz die erste Wertung vor Raufmann, Sitt und Moestops. Die zweite Wertung Reifenfhabens bie Bahn verJaffen Lorenz refervierte sich die dritte Wertung

holte fich dann der Solländer vor Rütt und Lorenz. Kaufmann mußte infolge Dot Ritit und Moestops, während die vierte überraschenderweise Altmeister Rütt als Sieger fah. Da die Schlußwertung boppelt gewertet wurde, belegte fo Rütt im Gefamillaffement den Siegerplag. Aweiter wurde Moestops ( 23.), dritter Lorens( 21 3.) und vierier Raufmann, ber 18 Punkte hatte. Sm Bunttefahren über 30 Run ben zeigte das Gesamtergebnis Bermeer und Soffmann in totem Hennen mit je 8 Punkten. Dritter wurde Striger( 5 B.), vierter Rirbac( 4 B.). Das 100.Runden Bunttefahren für Amateure brachte aleich einleitend einen bösen Stura. 9 albach( Arampe) mußte mit ber Babre bavongetragen werden, während Senne( Ronforbia) unverlegt blieb. Sieger blieb. Pade. bul( Ronforbia) in 30 min. 01 Set.( 1.) vor M. Gruplot( Einzelfahrer 0 B.), Alok( Einzelfahrer 0 B.). Diefe brei Fahrer hatten das ganze Feld überründet. Bierter murde, eine Runde zuria, D. Blant( B. N. C. 89 mit 14 B.). Das ,, Abolf Suichte Erinnerungsrennen" über 100 Rilometer og fich bis nach 12 Uhr hin. Sie flegte mit 31 Buntten vor Giorgetti( 27 B.), Bauer( 20 B.), Rohl( 0 B.). Seit: 2 Stunden, 34 Min., 18 Get.