Mittwoch
14. Januar 1925
Unterhaltung und Wissen
Sozialistische Erziehung."
Bon Friz Karjen.
Der Kampf um die neue Erziehung ist seit der Jahrhundertwende unter dem vieldeutigen Schlagwort: Bom Rinde aus" geführt worden. Bir verkennen nicht, welche durchschlagende Kraft dieses Wort im Kampf gegen die Unterjochung des Kindes unter die engen Bindungen der bürgerlichen Gesellschaft bewiesen hat. Aber wir betonen deutlich, daß sozialistische Erziehung ihren Richtungspunkt nicht in dem einzelnen Kind und seiner ungehemmten Entwicklung, sondern in der in und mit ihm werdenden Gesellschaft hat, deren Gestalter es dereinst werden wird. Und als Zeugnis dieser werdenden Gesell schaft nehmen wir jene von uns freudig bejahten Gemeinschaften, die Kinder heute überall, nicht nur in den Montessorihäusern und Gemeinschaftsschulen, aus eigener Kraft organisieren, wenn sie nicht durch fremden Zwang Erwachsener gehindert werden. Als Zeugnis dieser werdenden Gesellschaft nehmen wir die Aeußerungen einer werdenden Erziehung, die sich unter dem Drud allgemeiner Not ebenso von dem Gedanken entfernt, daß die Kinder persönlicher Besitz der über sie allein bestimmenden Eltern sind, wie die Wirtschaft das persönliche Besitzrecht des einzelnen Arbeiters an den von ihm gebrauchten Produktionsmitteln und den entsprechenden Gedanken längst als überlebt aufgegeben hat. Wie dies den wirtschaftlichen Bedürfnissen der Allgemeinheit nicht mehr entspricht, so haben die Erziehungsnöfe unserer Zeit auf dem Weg zum öffentlichen Kindergarten, zur öffentlichen Jugendpflege, zur immer stärkeren Oeffentlichkeit der Schule überhaupt als der Gemeinstätte findlichen und jugendlichen Wachsens geführt. Diese Entwicklung erkennen, bedeutet für die Arbeiterklasse die Forderung, fie tätig zu fördern, damit unsere Kinder nicht Opfer der Entwicklung, auch nicht Zertrümmerer einer als feindselig empfundenen Gesellschaft, sondern Aufbauer der kommenden Gesellschaft werden.
Eine weitere Tendenz der werdenden Gesellschaft ist die Demotratifierung. Troß des leidenschaftlichen Kampfes der alten Gesellschaft gegen die demokratische Staatsform, gegen die ersten Errungenschaften der Arbeiterklasse in der Richtung auf eine Demokratisierung der Wirtschaft setzt sich infolge drängender Auf gaben des neuen Staates die Demokratie heute überall durch und verantert sich unmerflich im allgemeinen Bewußtsein.
Wer aufmerksam hinsieht, findet diese Tendenz heute auch in der äußeren und inneren Umgestaltung unseres Erziehungswesens. Denn welche andere Kraft treibt vorwärts zur Ausdehnung des Erziehungszwanges auf das vorschulpflichtige Alter, zur Forderung der Einheitsschule und der einheitlichen Hochschulbildung der Lehrer, zu der neuen Form der Aufbauschule, die so vielen Proletarierfindern nach Bollendung der Volksschule noch die Möglichkeit der
besten Schulbildung und der Universitätsreise gibt, zur Gründung
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von Kursen für junge Arbeiter, die den Weg zur Hochschule noch erreichen sollen, wie sie in Stuttgart , in Neukölln und Hamburg erstanden sind? Solange diese Neuerungen alle im Sinne der bürgerlichen Gesellschaft nur die Förderung des Aufstiegs der Begabten in die nach Ersatz der Kriegsverluste Umschau haltende bürgerliche Gesellschaft meinen, stellen sie uns vor die Aufgabe, sie ihrer eigentlichen Tendenz gemäß erst zu verwirklichen, d. h. sie für die Ausbildung eines jeden durch die Allgemeinheit zum Dienst der Allgemeinheit wirklich fruchtbar zu machen. Daß dazu die erwähnten äußeren Einrichtungen nicht genügen, versteht sich von selbst. Daß aber auch die innere Verwirklichung auf dem Wege ist, erkennt jeder, der etwa auf die Umstellung der zwingenden und strafenden Fürsorgeerziehungsanstalten zu Jugendrepubliken, die auf Selbstverantwortung junger Menschen gestellt werden, sein Augen merk richtet, oder auf die innere Wandlung in den Gemeinschaftsschulen, wo Lehrplanzwang, Jahrestlassen und Zensurendrud vor dem neuen Geiſt einer selbstverantwortlichen Jugend in ihrer engen
*) Der Aufsatz folgt dem Gedankengang der soeben erschienenen Schrift von Kurt Kurlöw- Löwenstein: Das Kind als Träger der merdenden Gesellschaft. Wien , Jungbrunnenverlag.
Lebensgemeinschaft mit Lehrern und Eitern hat weichen müssen, wo die Welt der Gegenwart mit Lohnfämpfen und ihren politischen Ereignissen an Stelle anderen Lehrstoffes eindringt und von den Kindern selber Klärung im Sinne einer werdenden demokratischen Gesellschaft findet.
Oder man beobachte, wie in der die neue Methodit durchdringenden Forderung der Arbeitsschule sich das veränderte Verhältnis einer werdenden produttiven Gesellschaft zur Arbeit durchsetzt, einer Gesellschaft, die nicht mehr ihre Arbeitskraft als Ware verfauft, in der Arbeit nicht mehr dem Profit des einzelnen, sondern der Befriedigung der mannigfachen menschlichen Bedürfnisse der Neuköllner Bersuch der Gartenarbeitsschule oder in der Weihnachts Allgemeinheit dient; wie solche Forderung ihre Tiefe etwa in dem
Der Genießer.
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Beilage des Vorwärts
als eine Vernunftrealität entspringt und in der Schule der Erziehung zu positiv fozialer Leistung eine selbstverständliche Pflege findet, wie die kirchlich religiöse Weihe in unserem ganz weltlichen, diesseitigen Leben feine Stelle mehr hat, wo der den einzelnen behütende, allmächtige Gott vor der Allmacht des objektiven Geistes wissenschaftlicher Erkenntnis hat weichen müssen, wo an Stelle der überweijlichen, persönlich be feligenden Bildung bei dem lebenbejahenden Zukunftsmenschen der Glaube an die in Gemeinschaft zu erfüllenden Aufgaben des Prolegangenheit, der jener Geift der Zukunft ist, der auch die Jugend tariats getreten ist, der stärker bindet als alle Religion der Vereinzelung zu festlicher Erhebung emporreißt. unserer Schulen über die Leiden des Augenblicks und der Ber
Ueber alle Ergebnisse hinaus ist die Art der Betrachtung vorbildlich. Immer geht Löwenstein von der Analyse des gesellschaft. lichen Seins aus, hebt dessen Tendenzen ins Bewußtsein und ver langt ihre bemußte Förderung durch das fämpfende Proletariat. So frennt er sich von jener bürgerlichen Pädagogit, die ohne gesellschaftliche Begründung aus ihrer Ideologie Zwecke setzt, die unbewußt dem Klasseninteresse der Bourgeoisie entspringen und dann Forderungen zu ihrer Erfüllung stellt. Das Buch ist die wichtigste sozialistisch- pädagogische Arbeit, die seit längerer Zeit erschienen ist.
Eine neue Krebstheorie. Der bekannte deutsche Forscher Pro
feffor Warburg vom Kaiser- Wilhelm- Institut in Berlin hat eine neue Krebstheorie aufgestellt, die offenbar den Vorzug der größten Fruchtbarkeit für sich hat, da er bei seiner Theorie von den chemischen Kräften der Krebszellen ausgeht. Im allgemeinen hat nämlich das normale Gewebe des menschlichen Körpers die Fähigfeit, Zucker schlecht zu spalten, aber die Menge, die es spalten fann, auch zu verbrennen, wenn ihm Sauerstoff zugeführt wird. Krebsgeschwülste dagegen spalten, sobald sie in Zuckerlösung unter Ausschluß von Sauerstoff gehängt werden, den Zucker zu Milchfäure. Diese Spaltung ist aber keine Verbrennung, denn sie verbraucht feinen Sauerstoff. Nun hat bekanntlich Krebs durch sein intensives Wachstum Aehnlichieit mit den Embryonen. Das Gewebe der Embryonen aber spaltet zwar auch ähnlich wie der Krebs Buder in Milchsäure, verbrennt den Zucker aber bei Durchleitung von Sauerstoff fast ganz, während die Krebsgewebe den Zucker nur chr schlecht verbrennen. Krebsgewebe liefert darum nur den 50. Teil der Energie, während das embryonale Gewebę die freiwerdende Energie voll ausnutzt. Es gibt nach diesen Voraussetzungen drei Arten von Geweben: 1. solches, das Zucker reichlich spalten und verbrennen kann, das embryonale, 2. solches, das zwar auch spalten und verbrennen kann, beides aber nur in bescheidenem Umfange: das stationäre Gewebe des Erwachsenen, und schließlich 3. solches, das reichlich spalten, aber faum verbrennen fann: das ist das Gewebe der bösartigen Geschwulst.
Wenn man nun embryonales Gewebe einige Zeit unter Sauer
„ Großartig- dieser Artikel über den„ rofen Sumpfstoffmangel hält, so tann man ihm seine Fähigkeit, Zucker zu vers Wenn auch morgen alles widerrufen wird- schön war's doch!" brennen, nehmen, und damit gewinnt es die chemischen Charaktereigenschaften, die den bösartigen Geschwülsten eigen find: es wird chemisch zu Krebsgewebe, das Zucker nur noch spalten, aber nicht mehr verbrennen fann.
produktion der Neuköllner Rütlischule fand, wo Arbeit nicht nur fünstlich um ihres sogenannten bildenden Wertes willen verrichtet wurde, sondern ihrer eigentlichen Funktion gemäß dringende Bedürfnisse der Allgemeinheit befriedigte, wie solch ein Arbeits- und Gemeinschaftsleben zur Echtheit in allen Formen fünstlerischer Darftellung, in Spiel und Tanz führte und so ein Stück werdende Gefellſchaft in den Kindern vorausnahm.
Es würde zu weit führen, hier im einzelnen Löwensteins Gedankengang zu folgen, wenn er an treffenden Beispielen aus seiner Neuköllner Praris zeigt, wie sich gemeinschaftliches Handein Don. Eltern, Lehrern und Schülerschaft unter der Leitung geschickter Berwaltung infolge nicht abzulehnenden äußeren Druckes in der Schulorganisation durchgesezt hat, wie der Internationalis. mus heute bereits eine Wirklichkeit ist, die auch unmittelbar in die Schule hineinwirkt, wie der wahre, nicht der romantische Nationa. Ismus heute als Staatsbejahung notwendig schon internatio. Geschichtsunterricht der Jugend aufweisen muß, wie aus der immer nale Tendenzen hat, die ein offener, in die Zukunft weisender zunehmenden Interessenverbindung der Völker der Pazifismus
Diese Tatsachen benutzt Warburg , wie Universitätsprofessor Dr. Knoop in der„ Umschau" mitteilt, zur Aufstellung folgender Theorie der Entstehung von Krebsgeschwülsten: In den normalen
Geweben, die nur schwach Zucker zu Milchsäure spalten, nimmit
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Warburg zwei Arten von Zellen an: solche, die gar nicht spalten und daneben differenzierte wachsende Bellen, die einen mehr embryonalen Typus haben und Zucker spalten können 2irkt auf derartige zusammengejezte Organe nun Sauerstoffmangel- 3. B. durch Druck, Batterien, Stlerose u. ä. so müssen die Zellen zugrunde gehen, die nur verbrennen können, während die vom embryonalen Typ. die Zucker daneben spalten und so auch ohne Sauerstoff die nötige Energie gewinnen können, erhalten bleiben. Je beffer nun alle Zellen, die sich unter diesen Bedingungen bilden, 3uder zu spalten vermögen, um so fräftiger fönnen sie fich entwickeln und da alle Fähigkeit, Zucker zu verbrennen, im Sauerstoffhunger allmählich ganz erstickt wird, so zeigt bald alles neue Gewebe den Stoffwechsel der Krebszellen: wir haben betrachtet reines Krebsgewebe vor uns.
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chemisch
behandelt und viele Fragen offen läßt, hat nach Warburg den VorDiese Theorie, die gewiß nur eine Seite des Krebsproblems zug, sich nur auf Tatsachen zu stützen.
Das Glück des Brüller- Lagers. Ragers. Stumpy äußerte nichts. Bielleicht bewog ihn ein gewiſſes Mufit und Fahnen nach dem Gehölz gezogen und das Kind vor
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„ Das verdammte Kleine Biest!" sagte er, als er seinen Finger befreite, mit mehr Zärtlichkeit und Vorsicht vielleicht, als man ihm zugetraut hätte. Er hielt diesen Finger ein wenig von den anderen ab, als er hinausging, und betrachtete ihn neugierig. Diese Prüfung rief dieselbe originelle Bemerkung über das Kind hervor. Es schien ihm wirklich Bergnügen zu machen, sie zu wiederholen.
„ Es frabbelte an meinem Finger," bemerkte er zu Tipton, indem er den Finger in die Höhe hielt;„ das verdammte fleine Biest!"
Es war vier Uhr, als das Lager endlich zur Ruhe ging. Ein Licht brannte in der Hütte, wo die Wächter saßen, denn Stumpy ging diese Nacht nicht zu Bett. Auch Kentud nicht.
Am nächsten Tage wurde die Tscherolesen- Sarah bestattet, so einfach, wie es im Brüller- Lager üblich war. Nachdem ihre Leiche dem Hügelabhang übergeben war, verfammelte sich das Lager zu einer formellen Besprechung, um zu beraten, was mit dem Kind geschehen solle. Einstimmig und mit Begeisterung wurde beschloffen, es zu adoptieren. Aber eine lebhafte Diskussion entstand sogleich hinsichtlich der Art und Möglichkeit, für seine Bedürfnisse zu sorgen. Es war merkwürdig, daß jene heftigen Anzüglichkeiten, mit denen gewöhnlich die Diskussionen im Brüller- Lager geführt wur. den, diesmal in der Argumentation völlig fehlten. Tipton schlug vor, das Kind nach dem Roten Hund vierzig Meilen weit zu schicken, wo es weibliche Pflege finden könnte. Aber dieser un glückliche Antrag stieß auf heftigen und einmütigen Widerspruch. Es lag auf der Hand, daß kein Plan, der eine Trennung von ihrer neuen Afquisition bedingte, auch nur einen Augenblick in Betracht
fommen würde.
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leberdies," sagte Tom Ryder,„ würden es die Burschen im Roten Hund vertauschen und uns dafür irgendein anderes auf laden." Das Mißtrauen in die Ehrlichkeit anderer Lager herrschte im Brüller- Lager ebenso wie an anderen Plägen. Auch der Vorschlag, eine wärterin in das Lager zu bringen, stieß auf Widerspruch. Es wurde darauf hingewiesen, daß tein anständiges Frauenzimmer fich würde bewegen lassen, im Brüller- Lager zu wohnen, und der Sprecher bemerkte mit Nachdrud, daß sie nichts mehr von der anderen Sorte haben wollten".
Diese unfreundliche Anspielung auf die verstorbene Mutter war, so hart sie auch erscheinen mag, das erste Aufflammen eines
dem Spottaltar niedergelegt worden war, trat Stumpy vor die erwartungsvolle Menge.
Anstandsgefühls das erste Symptom der Wiedergeburt des Tipton sollte Gevatter stehen. Nachdem jedoch die Prozession mit Zartgefühl, sich jeder Einmischung in die Wahl eines möglichen Amtsnachfolgers zu enthalten. Doch als man ihn fragte, behauptete er fühn, daß er und Jinny" das schon erwähnte Säugetier- imftande wären, das Kind aufzuziehen. Es lag etwas Originelles, unabhängiges und Heroisches in diesem Plan, das dem Lager gefiel. Stumpy wurde in seinem Amt belassen. Man schichte wegen gewiffer Gegenstände nach Sakramento .
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,,' s ist nicht mein Stil,' nen Spaß zu verderben, Jungens," sagte der kleine Mann, mutig in die Gesichter um ihn herum blickend, aber' s fommt mir so vor, als sei dies Ding da nicht ganz richtig.' s heißt' n ziemlich schlechtes Spiel mit unserm Baby spielen, wenn wir' s in einen Spaß ziehen, den' s nicht verstehen fann. Und wenn s irgendwelche Gevattern geben soll, so möcht'
,, Merte dir," sagte der Schatzmeister, als er dem Expreßboten einen Beutel mit Goldstaub in die Hand drückte, das Beste, was zu ich sehen, wer mehr Recht darauf hat als ich." haben ist Spizen, weißt du, und Filigranzeug und Krausen was immer es fostet, hol's der Teufel." Es ist seltsam, aber das Kind gedieh. Vielleicht war das fräftigende Klima des Gebirgslagers ein Ersatz für alle materiellen Mängel. Die Natur nahm den Findling an ihre breite Brust. In jener eigenartigen Atmosphäre der Sierrahügel, in jener mit balfamischen Düften gesättigten Luft, jenem ätherischen Labsal, das zugleich fräftigt und erheitert, hat er vielleicht Speise und Nahrung gefunden oder fubtile chemische Mächte, die die Eselsmilch in Kalt und Phosphor verwandelten. Stumpy neigte zu der Meinung, es sei das letztere und die gute Pflege.
Ein Schweigen folgte auf Stumpys Rede. Zur Ehre aller Humoristen sei gesagt, daß der erste, der ihm recht gab, der Sa tiriker war, dem so sein Spaß verdorben wurde.
Als das Kind einen Monat alt war, wurde die Notwendigkeit offenbar, ihm einen Namen zu geben. Er war im allgemeinen befannt gewefen als das Zidlein"," Stumpys Junge", als der Coyote "( eine Anspielung auf seine stimmlichen Kräfte) und sogar unter Kentuds zärtlichem Rofenamen„ das verdammte tleine Biest". Aber man fühlte, daß diese Bezeichnungen zu vage und unbefriedigend waren, und sie wurden schließlich unter einem anderen Einfluß wieder fallen gelaffen. Spieler und Abenteurer find gewöhn lich abergläubisch, und Dakhurst erflärte eines Tages, das Kind habe dem Brüller- Lager das Glück gebracht. Soviel stand fest, daß sie seit kurzem Erfolg hatten. Glüd" war der Name, auf den sie sich einigten, und der größeren Bequemlichkeit halber wurde der Vorname Tommy hinzugefügt. Die Mutter wurde nicht erwähnt
und der Vater war unbekannt.
' s ist besser," sagte der philosophische Dathurst, die Partie mit frischen Karten zu beginnen. Nennt ihn Glück und gebt ihm faire Chancen." Demgemäß wurde ein Tag für die Taufe festgesetzt. Der 3eremonienmeister war ein gewisser Boston . ein bekannter Bossenreißer, und die Gelegenheit schien den größten Spaß zu versprechen.. Dieser feinfinnige Satiriter hatte zwei Tage damit verbracht, um eine Trabestie der kirchlichen Handlung vorzubereiten, mit scharfen, lokalen Anspielungen. Der Chor wat sorgfältig eingeübt and Sandy
,, Aber," sagte Stumpy rasch, seinen Vorteil wahrnehmend, wir sind hier zu' ner Taufe, wir wollen sie haben. Ich nenne dich Thomas Glück, gemäß den Gesezen der Vereinigten Staaten und des Staates Kalifornien , so wahr mir Gott helfe!"
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So
Und so begann das Werk der Wiedergeburt im Brüller- Lager. Fast unmerklich kam eine Wandlung über das Lager. Die Hütte, die Tommy Glück oder„ das Glüc", wie er weit öfter genannt wurde erhalten hatte, zeigte zuerst Spuren von Verbesserung. Sie wurde peinlich sauber und weiß gehalten. Dann wurde sie gedielt, tapeziert und geschmückt. Die Wiege von Rosenholz achtzig Meilen weit auf Maultieren herbeigehoit- hatte, wie Stumpy es ausdrückte, die übrigen Möbel umgebracht!" wurde die Restauration der Hütte eine Notwendigkeit. Die Leute, die gewohnheitsmäßig bei Stumpy vorsprachen, um zu sehen, wie es dem Glück gehe", schienen die Veränderung zu würdigen, und das rivalisierende Etablissement raffte sich in der Notwehr auf und importierte einen Teppich und Spiegel. Die Wirkung des letzteren auf das Aussehen des Brüller- Lagers war derart, daß sie strengere Gewohnheiten in bezug auf persönliche Sauberkeit erzeugte. Ferner legte Stumpy jenen, die nach der Ehre und dem Privilegium trachteten, das Glück" auf den Armen halten zu dürfen, eine Art Quarantäne auf. Es war eine grausame Strafe für Kentuck mit der Sorglosigkeit einer großzügigen Natur und nach den we wohnheiten des Grenzlebens angefangen hatte, jede Kleidung als eine zweite Haut zu betrachten, die gleich der einer Schlange nur abgestreift wird, wenn sie zerfällt daß er aus gewissen vernünftigen Gründen von diesem Brivilegium ausgeschlossen war. Doch hatte die Neuerung einen jo tiefen Einfluß, daß er von nun an regelmäßig jeden Nachmittag in einem reinen Hemd erschien und mit einem Gesicht, das noch vom Waschen glänzte.
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( Schluß folgt.)
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