APD. bei den letzten Wahlen werden etwas ehrlicher als das sonst geschieht, endlich auch auf eigene Fehler zurückgeführt.
,, Daß die Partei in der Frage der Barlaments obstrut. tion Schmierigkeiten hatte, und es nicht verfiand, dies den Massen verständlich zu machen, war ein Grundfehler, der sofort zu forri gieren ist. Wir haben eine ganze Reihe anderer Fehler gemacht, die sich; schwer rächen. Zum Beispiel die Nichtbeachtung der Frage Schwarz Rot Gold. Der Rote Frontkampferbund hat den ganz einfachen politischen Grundgedanken, das Kot der Klassenfront des unverfälschten Klassenkampfes dem Gedanken der Koalition mit der Bourgeoisie gegenüberzustellen. Diese ganz einfache Tatjache hat die Partei nicht verstanden auszuwerten. Erst im letzten Teil der Bahlkampagne haben wir diesen Fehier wieder etwas wett gemacht. Daß wir es in den Betrieben verstehen, die Massen zu uns herüberzuziehen, hat uns gefehlt, trot alter Beschlüsse der Einheitsfront von unten. Daß wir die Gewerkschaftskampagne und die Kampagne für das Gothaer Programm zu schwächlich geführt haben, find Grundfehler, die mit den inneren Schwantungen innerhalb der Partei erklärt werden können. Mit dieser inneren Unsicherheit der Mitglieder muß gebrochen werden. Bir müssen das Gefühl der Notwendigkeit und Richtigkeit unserer Belitik mittlich in unsere Mitgliedschaft hineinbringen."
Prinzipielle Antikapitalisten.
Kommunistische Grundsäklichkeiten.
Die Rote Fahne " verteidigt die Mologa " gegen die Angriffe des schwerkapitalistischen Tag". Sie beschwört, alles ist bei der Mologa in Ordnung, alles ist ein sauberes Geschäft, ihre Kredite sind wohlfundiert. Damit hat sie recht. Aber die Mologa " ist ein Unternehmen, bei denen die größten Konzerne des Schwerfapitalismus in Deutschland , unter anderem der Stinnes- Konzern , beteiligt sind. Die ,, Rote Fahne " als Schwurzeuge für die Legalität, Sauberkeit und Das ist Solidarität der Geschäfte der großen Konzerne. immerhin ein interessantes Bild.
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Der Partner bei diesem großkapitalistischen Geschäft ist die Sowjetregierung mit ihren neuen fapitalistischen Metho den, und das erklärt alles. Die prinzipielle Stellungnahme der Roten Fahne" gegen den Kapitalismus reduziert sich auf folgende Formel: wenn ihr die Sowjetregierung im Geschäft schneidet, werden wir euch als Mörder und Todfeinde der Arbeiterschaft beschimpfen, macht ihr aber Geschäfte mit ihr, dann werden wir uns für euch journaliſtiſch engagieren. Eine feine Mischung von Revolutionsphrase und kapita
Etwas schwierig scheint dieses Einererzieren der Mit- listischem Interessentenjournalismus! glieder allerdings doch zu sein. Man kann sich kaum denken, daß kommunistische Arbeiter z. B. dem zustimmen, wenn über Genossenschaftsarbeit folgendes gesagt wird:
In unsere Genossenschaftsarbeit hat sich ein Zug eingeschlichen, den wir nicht ertragen fönnen. In einer Genossen schaftsbroschüre, die zweifellos vom Gen. Brandler geschrieben worden ist, wird als Ziel der Genossenschaftsarbeit bezeichnet, den Arbeitern billige Lebensmittel zu verschaffen. Das heißt echt so zialdemokratische Politit treiben. Wir werden unsere Genossenschaftsarbeit so nicht anfangen, sondern sie tlaffenmäßig führen."
Es ist zwar sehr einfach, immer das Gegenteil von dem zu tun und zu befürworten, was die Sozialdemokratie tut. Aber dieses einfache Rezept hat seine Schattenseiten, und die KPD. wird diese Schattenseifen noch sehr zu spüren betommen. Wie sie sich damit auseinandersetzt, ist ihre Sache. Wir fönnen nur feststellen, daß die Kommunisten vorläufig und, wie uns scheinen will, für lange Zeit als Partei für jede ernsthafte politische Kombination ausschalten.
In dem Referat des Zentralausschusses findet sich der bezeichnende Satz:„ Der Sturz Macdonalds hat das Gesicht der Welt verändert." Sonst hörten wir aus fommunistischem Munde nur ein wüstes Geschimpfe auf die englische Arbeiterregierung, die stets nur als Handlangerin reaktionärer bourgeoiser Intereffen geschildert wurde. Wenn der Sturz Macdonalds das Gesicht der Welt verändert hat, so doch nur deshalb, weil er den Einfluß der Arbeiterschaft auf die internationale Entwicklung schwächte. Die Kommunisten fehen selber die ungeheuren Gefahren, die ungebändigte tapitalistische Kräfte in der ganzen Welt heute noch für die Arbeiterschaft darstellen. Statt sie zu bändigen und zurückzudrängen, arbeiten sie ungefähr an ihrer Ent fesselung in der finnlosen Hoffnung, in der allgemeinen Katastrophe so etwas wie einen„ bewaffneten Sieg" der Arbeiterschaft erringen zu fönnen. Ihre rethorische Berwahrung gegen den Vorwurf des Putschismus fann die Tatsache nicht. verschleiern, daß ihre ganze Tattif bewußt und planmäßig die reattionären Kräfte leider nicht immer ohne Erfolg- zu stärken bemüht ist, und daß ihre phantastischen Hoffnungen Illusionen sind, deren Vollendung das Grab der Arbeiter bewegung bedeuten würde. Die Wellen", auf die sie hoffen, find in Wirklichkeit die Wellen der Reaktion. Die Arbeiterbemegung wird troh ihrer Phantastereien die Insel zwischen den Wellen zu dem Fest land ausbauen, an dem sich reaktio
näre und fommunistische Wellen brechen.
Der neue tschechoslowakische Gesandte in Berlin , Dr. Krofta, wird seinen Berliner Posten erst Ende März antreten, weil für ihn noch fein Nachfolger für den Wiener Posten bestimmt ist.
Roter Mohn im Zuchthaus."
Hofftunde ist.
Bon Felig Fechenbach.
Ein warmer Sommertag. Der Spazierhof liegt zur Hälfte in goldigem Sonnenschein. Die cine Mauer wirft fühlen Schatten.
Sträflinge machen ihren Rundgang im Gänsemarsch. Aus per gamentenen Gesichtern brennen hohle Augen. Schweigsam, in sich gefehrt trotten sie im Kreis. Sprechen ist verboten.
Alle haben den Hof schon ausgemeffen. Wie oft!. Sie wissen, daß sie hundert Schritte zu jeder Runde brauchen.
Wenn sie auf die Sonnenseite kommen, reden sie sich, dehnen
die Brust weit und atmen tief.
Roter Gartenmohn.
Würziger Heuduft kommt von draußen über die Mauer. Mitten im Hof, auf einer Grasfläche stehen zwei Büsche Mohn . Die Gefangenen wissen vom Vorjahr, wie schön er blüht. Sie warten seit Tagen, daß die schwellenden Knospenknollen plagen und die rote Pracht herausquillt.
Heute ist das Wunder geschehen. Ueber Nacht. Große, flammend rote Blumen glühen in der Sonne. Wenn ein linder Lufthauch drüber streicht, ist's wie züngelndes Und die Gefangenen gehen im Kreis und haben im Haus der Freudlosen gefunden, woran sie sich freuen..
Feuer.
Deutschnationale Unverschämtheiten.
Kine Mätins des Prisonten.
einer gang ou vel og Senang ges Der Pot Damer Kreisverein der Deutschnationalen hat in nommen, sich mit einem Protest wegen der Nichträumung Kölns beschäftigt und dann einen Ausfall gegen den Reichspräsidenten unternommen, der mit folgenden Worten formuliert wurde:
Das
Wir mußten erwarten, daß der vorlaufige Reichspräsident Herr Ebert aus dem Spruch des Magdeburger Schöffengerichts die Folgerungen ziehen und sein Amt niederlegen werde. hat er nicht getan. Wir halten es für Deutschlands Würde unerträglich, daß ein Mann, auf dem der Vorwurf des Landesverrats lastet, die Geschäfte des Reichs führt. Jeder Beamte, den ein solcher ähnlicher Vorwurf trifft, wird unverzüglich vom Dienst enthoben. Wir fordern, daß Herr Ebert gezwungen wird, sich jeglicher Amtstätigteit zu enthalten, solange das Verfahren schwebt."
Dieser unverschämte Angriff gegen den Reichspräsidenten wird obendrein in dem amtlichen Publikationsorgan veröffentlicht, obgleich er eine ganz flare, nach§ 14 des Strafgefeß buchs verfolgbare Nötigung zur Unterlassung der Amtstätigkeit enthält. Aber der Potsdamer Kreisverein ist doch zu spät aufgestanden. Denn der deutschnationale Parteisekretär von Forstner, der in Magdeburg sich mit dem Ausspruch blamierte, das Ludendorff Telegramm mit dem Verlangen nach Waffenstillstand im September 1918 wäre nie abgeschickt worden, wenn nicht der Streit vom Januar gewesen wäre – dieser Forstner hat in Hessen , wo er Barteidienste leistet, schon längst ebenso schöne Beschlüsse faffen lassen. Inzwischen drängen fich aber die Deutschnationalen danach, diesem Reichspräsidenten den Eid auf die republikanische Berfassung leisten zu dürfen!.
fei. Redner hielt eine vollständige Umarbeitung des Konkordats für geboten und legte Berwahrung dagegen ein, daß das Konkordat und die Verträge mit den evangelischen Kirchen durch eine einfache Mehrheit zum Landesgefeß gemacht werden sollen. Schließlich fagte Redner, daß der bayerische Staat auf schulpolitischem Gebiet vollständig vor der Kirche fapituliert habe. Weiterberatung Mittwoch vormittag.
Ein neuer Fememord.
Stettin , 14. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) In Lauenburg in Bommern wurde ein junger Mann verhaftet, der angab, bei einem in Mecklenburg im Dezember 1923 verübten Mord Hilfe geleiſtet zu haben. Aus seiner weiteren Vernehmung ging hervor, daß er bis 1. Oftober 1923 als Zeitfreiwilliger beim BionierBataillon Nr. 3 in& üstrin gedient hatte. Als dann im Oktober 1923 der Buch ruder- Butsch fam, wurde fast das ganze Bataillon und auch er zur Strafe nach Mecklenburg auf Arbeitsfommando verschickt. Ein Feldwebel, der als Arbeitskommandoausseher dort war, will nun eines Tages an der Bahnstrecke Wismar - Schwerin einen Spizel bemerkt haben. Er befahl dem Beitfreiwilligen, sich mit diesem Spitzel zu befreunden und ihn auf einen bestimmten Weg zu locken. Das geschah und in einer Nacht im Dezember traf der Feldwebel auch die beiden und schoß furzerhand den angeblichen Spigel nieder. Der Leiche wurden sämtliche Papiere abgenommen und diese selbst dann an einem nahen Gehöft des Besizers Bahnsack in der Nähe des Bahnhofs vergraben. Anfragen bei der Statasanwaltschaft in Schwerin - Mecklenburg haben die Angaben bestätigt
Neuer Hungerstreik in Rußland .
Die Auslandsdelegation der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Rußlands hat aus absolut sicherer Quelle die Nachricht über eine neue, furchtbare Gefängnistragödie in Sowjetrußland erhalten. In dem alten Klofier in Susdal , in dem gegenwärtig zahlreiche politische Gefangene, fast ausschließlich Sozialisten, internicrt find, ist Ende Dezember ein Hungerstreit ausge brochen. Welche Vorgänge zu dem Hungerstreit geführt haben, ist im einzelnen noch nicht befannt. Man weiß nur, daß die Weigerung der Behörden, die schwertranfen fuberlulofen Gefangenen nach einem Spital zu überführen, eine der Hauptsachen des Hungerstreiks bildete. Der Hungerstreit, an dem 30 Personen feil. nehmen, währt bereits zwei Wochen. Bon den Gefangenen find vicle bereits ernstlich ertranft
S
Die„ Geiseln der Sozialistischen Internationale". Die im Norden gelegenen Lager der Bolschewiften zur Internierung der Sezialisten stellen sich als wahre Vernichtungsstätten aller dort Berbannten dar, die für einen freiheitlichen Sozialismus gegen die fommunistische Massenverknechtung fämpfen. Auf den meltfernen Soloweginseln sind am 19. Dezember 1923 drei ſozia liftische Männer und zwei sozialistische Frauen erschossen worden, die begrenzte Freiheit der Berbannten protestierten. Soeben veröffent gegen einen willkürlichen Eingriff Moskaus in die an sich schon start licht die Auslandsdelegation der Soz. Rev. Partei Rußlands einen herzerschütternden Appell an die Ar beiterinternationale( Berlag J. H. B. Diez Na a) f., Berlin SW. 68), einen Appell, der durch die rücksichtslose Auf deckung der falten neronischen Grausamkeit der Sowjetnerwaltung mitifchen Zwangstommunismus zu weden. In der unlebendigen Sprache gegen alle freiheitlichen Richtungen des Sozialismus vorzüglich geeignet ist, das Kulturgewissen der ganzen Welt gegen den blutigen mosto. freiheitlichen Sozialisten. Der Boltsmund in Rußland bezeichnet die dieser bildkräftigen Rundgebung toft der Zorn von Hunderttausenden in die russischen Eiswissten verbannten freiheitlichen Sozialisten als
„ die Geifeln der Sozialistischen Internationale".
tagssigung, die fich bis in die späten Abendstunden hinzog, bildete München , 14. Januar. ( WTB.) Den Schluß der gestrigen Land. den evangelischen Landeskirchen. Abgeordneter Dr. Wohlmuth die Beratung der Rontordatsoorlage und der Berträge mit ( Bayerische Balkspartei) betonte, daß die bayerische Regierung mit der Unterzeichnung des Kontordats einen Att der Souveränität vollzogen habe, der Bayerns Staatshoheit flat zum Ausdrud bringe. Diese Internationale wird ihre Geifeln" nicht vergessen. Die Vorwürfe, wonach die Reichs. oder Landesverfassung verletzt oenen und Barmat. Herr Roenen schidt uns eine Berich Die Vorwürfe, wonach die Reichs- oder Bandesverfassung verletzt worden sei, feien bereits eingehend zurückgewiesen worden. Schließtigung gegen die Genoffen Heilmann und Breitscheid , in lich wendet sich der Redner entschieden gegen die Behauptung, daß der er schreibt: es habe mit ihm niemals Gastereien im Hause Bars die Parität zwischen beiden Kirchen nicht gewahrt worden sei. mats gegeben, er habe kein Konto bei den Barmats, er habe nie versucht, Rraffin und die Gebrüder Barmats zusammenzubringen. Die Angaben, die Herr Koen en bestreitet, stammen aus durch. aus sicherer Quelle
Die Opposition schickte als ersten Redner den sozialdemokratischen Abgeordneten Dr. Högner vor, der bestritt, daß überhaupt ein zwingender Anlaß zum Abschluß des Konforbats vorhanden gewesen
feinsinnigem Empfinden geformt, daß fie für die Großen einen ebenso föstlichen Genuß bedeutete mie für die Kleinen. Das war eine fünstlerische Tat. Im Schillertheater macht er es umgefehrt. Sonderbarerweise zieht er Shakespeares Komödie, die für Er. wachsene gedacht ist, in ganz naiver Weise auf. Die Kur, die Be truchio feinem widerborstigen Bräutchen angedeihen läßt, um den weiblichen Troß für immer im überlegenen männlichen Willen zu ertränken, ist gemiß ein menig brutal. Wenn heute eine ernſte Bühne das alte Lustspiel in neuer Bearbeitung herausbringt, ver largt man einen originellen Leitgedanken. Es genügt nicht, einen derben Spaß in der Weise Hans Sachsscher Fastnachtsspiele auf zuführen. Die lebendigen Sprühteufelchen Shakespeares mollen heutzutage anders angefaßt sein als vor Jahren, damit sie Munterfeit und frohe Laune verbreiten.
gab ein übertrieben heiteres Gehüpfe auf der Bühne, das zuweilen Die Lustigkeit der gestrigen Aufführung war erzwungen. Es gab ein übertrieben heiteres Gehüpfe auf der Bühne, das zuweilen im Zuschauer peinliche Gefühle entwidelte. Für einen erwachsenen Darfteller tann es nicht angenehm sein, in findlicher und findischer Manier Koboldsprünge zu machen. Zuviel des Guten leiftete fich in dieser Hinsicht der Gremio des Leonhard Stedel. Er mirtte nicht täppisch, sondern läppisch. Eine gute Mitte hielt der Betruchio des Karl Ebert . Laut und überlegen und in seinem gewalttätigen Frohsinn durchaus glaubhaft. Ein toller Kerl. Einen interessanten stilistischen Versuch machte der in lezter Stunde eingesprungene Tranio des Hubert v. Meŋerind. Den übrigen weitaus überlegen Agnes Straub als Widerspenstige. Sie zeterte nicht von vornherein mit aller Kraft los, sondern sparte fich flug ihr Temperament für die gegebenen Momente auf. Wenn sie dann aber feifte, gab es eine prächtige, wie aus dem Augenblick geborene Explosion. Der laute Erfolg des Abends ist auf ihr Konto zu setzen. Hell aufleuchtet der Mohn im Strahl der Sonne. In den letzten Szenen als Gezähmte wuchs sie zu ganz Scharf ist der Kontrast zum Grau der Mauer. großem Spiel auf. In threr Demut war sie ein Bild der Anmut Deutlich wird's jezt: Das Graue ist das Tote. Die rote Glut und Schelmerei, das ins Herz leuchtete. ist die Farbe des Lebens, ein jubelndes Fanal des Lebens! Die Ausstattung des Rudolf Bamberger erinnerte peinlich Hoch aufstreben die schlanken Stengel des Mohns, als wollten an die kitschigen Burgenerneuerungen, wie sie der verflossene Wilte das Leben hinaus heben über das tote Grau, das ringsumhelm z. B. in Heidelberg hat vornehmen lassen. In ihrer grellen Buntheit und Stillosigkeit schienen sie ganz altem Fundus des Staatstheaters entnommen. Außerdem wirkten die großen Plüsch vorhänge, die, um einen schnellen Szenenwechsel zu ermöglichen, gezogen wurden, an den Palastmauern aus Leinewand deplaziert. Bier tote Mauern engen den Raum und roter Mohn glüht in hier hätte man den Mechanismus der Drehbühne anstellen sollen. Gonne. Dgr. Ein jubeindes Fanal des Lebens!
oftet.
Eintönig flingen die Schritte im Kreis.
Wie leere Augen gloßen vergitterte Fenster ins Weite.
„ Der
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Die Wiedergeburt eines alten Mufifinftruments. Einzig in feiner Art ist das Musikinstrument, daß dieser Tage der russische Musiker Motitschenko in Florenz in der Deffentlichkeit wieder zu Ehren zu Hackbrett, das der im Jahre 1750 in Dresden verstorbene Violinist und Tanzlehrer Pantaleon Hebenstreit , ein Hofmusiker und Borfahr des obengenannten russischen Musikers, Ende des 17. Jahrhunderts fonstruiert hatte, und mit dem er seit dem Jahre 1705 erfolgreiche Ronzertreifen zur Einführung Konzertreisen in der ganzen Welt gemacht hatte. Auf einer dieser feines neufonstruierten Instru
Dr. Ludwig Berger , den sich das staatliche Schillertheater zur bringen versuchte. Es handelt sich dabei um das flavierähnliche studierung des Shakespeare schen Lustspieles Biderspenstigen Zähmung" verschrieben hat, ist in Berlin als Filmmann bekannter als in seiner Eigenschaft als Reiffeur. Unvergessen bleibt ihm sein Märchenfilm„ Der verlorene Suh". Damals hatte er die liebe Aschenputtelgeschichte mit jo so
us dem demnächst bei J. H. Die Nachf. erscheinenden Buch ehenbachs: Das Haus der Freudlosen.
ments war Hebenstreit auch nach Paris gefominen und hatte am Hofe Lubwigs XIV. durch sein Spiel auf dem Hadbrett das größte
Aufsehen erregt. Der Sonnenfönig war es auch, der dem Hackbrett nach dem Vornamen seines Erfinders den Namen Pantaleon gab, unter dem es allgemein bekannt wurde. Ist das Pantaleon auch nicht der unmittelbare Borläufer des Klaviers, so gab Hebenstreits Konstruktion doch jedenfalls den Anstoß zur Einführung des Hammerschlags am Klavier und bahnte damit der eigentlichen Glanzperiode des modernen Pianoforte den Weg. Hebenstreit ging bei der Ronstruktion seines Instruments von der Boraussetzung aus, daß die Berbindung einer Tastatur mit einem Saiteninstrument auf einem Irrtum beruhe, weil dadurch die Tonfülle beeinträchtigt und zudem der Spieler in seiner Bewegungsfreiheit und der Möglichkeit, den Ton zu schattieren, behindert mürde. Aus diesem Grunde verzichtete er auf die Tastatur und erdachte ein Instrument mit vier verschiede nen Saiten: Feinste Stahlsaiten für die Musik des Klavichord, des Klaviers des 16. Jahrhunderts, Kupfersaiten für die für das Klavi cimbalo und die Harfe geschriebene Musit, Silbersaiten für die Musik des Spinetts, und endlich tiefe Baßsaiten zur Hervorbringung ein drucksvoller Orgeleffekte. Das damit entstandene Pantaleon hatte trotz der Kleinheit seiner Form eine Lautstärke, die doppelt so groß war wie die des modernen Klaviers, und besaß daneben einen ver schwenderischen Reichtum an Tonfarben. Man kann heute auf diesem Instrument die drei Jahrhunderte alte Musik in ihrer ursprünglichen Form zu Gehör bringen. Dafür hat Wotitschento in Florenz den praktischen Beweis erbracht, indem er auf dem Pantaleon ein Programm ausführte, das die Musik von Couperin bis zu Ravel und den anderen modernsten Komponisten enthielt.
Ein 50- Pfennig- Theater in London . London soll jetzt eine Boltsbühne" erhalten, für die die billigsten Eintrittsplätze auf 50 Bf. der Platz festgesetzt werden. Die Bühne, für die man einen großen Saal im Londoner East- End in Aussicht genommen hat, wird von der Londoner „ Kunstliga" ins Leben gerufen und erhält ihre Mittel durch eine Schenfung des Carnegie- Instituts.„ Es soll Liga Judith Wogan, denn wenigstens 250 der 500-600 Size wer wirklich ein 50- Pfennig- Theater werden", sagte die Leiterin der den zu diesem Preise erhältlich sein. Der höchste Preis soll 3% sh betragen. Wir glauben, daß die Londoner Arbeitsklassen ein sehr ihnen Stücke von Anatole France , Tschechow , Galsworthy und starkes Bedürfnis nach dem Kunstdrama haben, und wir werden anderen hervorragenden Dramatifern der Neuzeit vorführen."
Mary Wigman hat ein neues Tanziert Das Tanzmärchen bollendet, das wieder als abendfüllendes Berk für eine große Tanzgruppe tomponiert ift. Die Uraufführung findet am 19. Januar im Neustädter Echauspielhaus in Dresden stait. Die Berliner Aufführungen sind am 28., 29. und 30 Januarim Theater am Rollendorfplat. Die Differaber de des Berbandes deutscher Erzähler werden im Reids tag am 18., 7, Ubr, von Waldemar Boniels eröffnet. Starten find er Abendtaffe Bortal 5. hältlich an den Theaterlassen von Wertheim , Bote& Bod sowie an der
Das Berliner Sinfonie- Orcheffer veranstaltet am 22., abends 8 Uhr, im unter Zeitung von Dr. Benno ardi. Solistin des Abends ist Sabine Gr. Saal der Hochschule, Hardenbergitrage 1, ein Sonder- konzert Mehen( Gelang). Karten in den bekannten Vorverkaufsstellen.
Osfar A. H. Schmit, spricht auf Einladung 3. M. Spaeths am 27., abends 8 Uhr, im Bürgersaal des Berliner Rathauses über der Sinn der Aftrologie.