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Aus dem Sowjetparadies.

Marie Spiridonowa im Hungerstreik. Das Bereinigte Somitee zum Schuh der in Rußland in­hoftierten Revolutionäre" hat aus Mostau die Nachricht erhalten, daß die bekannte Revolutionärin Marie Spiridonowa, die von der Sowjetregierung feit 1920 ununterbrochen im Gefängnis gehalten wird, in den Hungerstreit getreten ist. Um 9. Januar hungerte sie bereits den 3 wölften Tag.

Wie weiter mitgeteilt wird, soll die Genoffin Spiridonema laut Verfügung der Regierung nach Turkestan   deportiert werden.

Menschenopfer unerhört...

Statistik der Kriegsopfer.

Jubiläum im Märkischen Museum.

Das Mörtische Museum hat seinen fünfzigsten Geburtstag! lim ihn win big zu begehen, versammelte gestern abend fich eine festithe Gemeinde im Bürgerfaal des Rathauses, dessen altehrwürdige Kanzel von freundlichem Grün umrahmt war. Das Geburtstagskind ließ fich vor den vielen Gästen, unter benen sich zahlreiche Bertreter con Regierung und Schürden befanden, durch Oberbürgermeister BB. den Borsigenden des Vereins für das Märkische Mu­feum" und den 2. Vorsitzenden der Brandenburgia" ver treten. Nachdem Oberbürgermeister Böß den Dant Berlins   aus gesprochen hatte, erfuhr man vieles aus der Geschichte des Märkischen Museums  , das schwerere Zeiten durdgemacht hat, als es der turm­geschmüfte Neubau Ludwig Hoffmanns am Köllnischen Part ver­muten läßt An seiner Wiege ftand der verdiente Stadtrat Ernst Genf, 14. Januar.  ( Eca.) Der 4. Band der Großen Enquete Friebel der die ersten bescheidenen Sammlungen in einem hoch­über die Weltprobuftion, welche das Internationale Argelegenen Rundbau des Rathauses untergebracht hatte. Dort wurde beitsamt unter der Leitung von Edgar Milhaud veranstaltete, es im Januar 1875 unter Leitung des Kusios Rudolf Buchholz behandelf u. a. das Problem der Mobilisierung und der eröffnet, turze Zeit darauf wurde es in das frühere Pode wilsche Rriegsverluste im Verhältnis zur Produktion. Die Anzahl Die Anzahl Balais   ir der Klosterstraße verlegt, dann tam es in das Sto11. der Mobilisierten belief fich für alle friegführenden Länder im Welt­maßen: Rußland 15 070 000, Deutschland   13250000, Defter. ungünftigen Räume der Zimmerftr. 90. Dann erst tam es im Jahre trieg auf 69 882 463 Menschen. Diese Zahl verteilt sich folgender rife Rathaus in der Breiter Straße, schließlich noch m die reich- Ungarn   9 000 000, Frankreich   7935 000, England 5 704 000, 1907 in das jeßige Heim. Seit dieser Zeit lettete es bis vor kurzem Stalien 5 615 000, Bereinigte Staaten 4 272 000. as bas Ber mit greßer Sachfenntnis und Umfiht Prof. Dr. Pniower. hältnis der Mobilisierten zur männlichen Bevölkerung anbe Biel   Willen um die Heimat hat das Märkische Museum seinen Be­langt, steht Frankreich   an erster Steve mit 40,8 Proz, Deutsch   fuchern vermittelt. Den Hestvortrag hielt Dr. Kiekebusch, der land 39,6 Proz. Defterreich- Ungarn   34,6 Proz., Jalien 31,5 über, Hervorragende Zeugen des Besiedlung des Spreetales ots zur Broz, England 24,2 Broz., Vereinigte Staaten 8,4 Broz. Das Be: Gründung Berlins  , unterstüßt von zahlreichen Lichtbildern, sprach. hältnis zur arbeitsfähigen männlichen Bevölkerung, d. h. zur In den humorgefärbten Ausführungen interessierten besonders auch männlichen Bevölkerung mit Ausnahme der Kinder und Greise war folgendes: Frankreich   59,4 Broz, Deutschland   64.9 Broz, tie Mutellungen über die neuesten Ausgrabungen des Martischen Desterreich- Ungarn 55,4 Broz, Italien   46,3 Broz, England Museums auf den Müggelbergen, die vielleicht ergeben werden, daß 39,2 Proz., Bereinigte Staaten 13,2 Proz ber Heilige Hain Semnonen in unmittelbarer Nähe Berlins  gelegen hat. Ein furzes Schlußwort des Oberbürgermeillers becntete die Feier.

Ju der Statistik der Tofen und Vermißten steht Deutschland   an erster Stelle mit 2 000 000;

Der beleidigte Banklehrling.

Als der Schaffner fein Kleingeld hatte!

Revolverattentat betrunkener Schupobeamten.

und Eliaffer Straße die Brüder Richter aus der Borsi: Heute nacht gegen 2 Uhr wurden an der Ede der Borii ftraße, die sich auf dem Heimmege befanden, von drei angetrun tenen jungen Beuten angepöbelt. Ohne weiteren Wortwechsei zo der eine der jungen Leute einen Revolver und schoß auf dic beiden Brüder. Der eine, Friedrich Richter  , erhielt einen Bruststedihus und liegt im Krankenhaus Ziegelstraße lebens gefährlich danieder. Der ondere, Bruno Richter, erhielt einer Oberarmburchfchu B. Wie fich herausstellte, waren die dre Betrunkenen Beamte der Suspolizei in 3ivil, un a merrenz und der Wachtmeister Flohs, die zur 2. zwar der Unterwachtmeister Wilhelm Fürst, der Wachtmeiste fchaft in Pankow   gehören.

Alles aus Liebe...

Hohenzollerndamm ab. Der 24jährige Schiffsfunter der Hande Eine Liebestragödie spielte sich heute früh in einem Hauj. marine Josef Müller vom Kurfürstendamm 8.9 verliebte sich vo einiger Zeit in die Tochter einer Professorsmitwe am Hohenzollern damm. Er fand auch Gegenliebe. Die Mutter des Mädchens wat mit der Mutter noch einmal auszusprechen. Die Auseinanderseßung jedoch mit einer ehelichen Verbindung nicht einverstanden. Gestern abend begleitete Müller das 18jährige Mädchen nach Hause, um sich zog sich die ganze Nacht hindurch hin. Müller redete eifrig auf die Frau ein, um ihr Einnerständnis zu erlangen. Als alles vergeblich blieb, wurde ihm angeblich unwohl. Gegen 5 Uhr früh verließ die Frau das Zimmer, um ihm ein Glas Wasser zu holen. Jetzt fchloß sich Müller mit dem Mädchen ein, erfchoß es und hier. auf sich selbst. Die Frau, die nicht mit Gewalt öffnen fonnte, rief die Polizei bes 152. Repiers in Wilmersdorf  . Um teine Zeit Türscheibe ein und schnitt fich dabei bie Bulsaber auf. Gin zu verlieren, schlug der Polizeiwachtmeister Bauermann die Arzt fonnte nur noch ben Σob bes jungen Baares feftfteffen und leiftete dem verlegten Wachtmeister die erste Hilfe.

Anmeldungen für die Frühjahrsjugendweihen werden noch in den nachstehenden Anmeldestellen entgegengenommen. Die Anmelde. gebühr beträgt 50 Pf. Die Jugendweihe findet für Berlin   im Großen Schauspielhaus statt.

Jugendfeiretariat Groß- Berlin, Sindenftr. 3. 2. Sof, 2 Tr.( Rimmer 11. geönnet von 9 bis 4 Uhr, Mittwochs und Freitags von bis 7 Uhr; G. Joseph, NW   21, Wilhelmshavener Str 48( Baden); A. Sönisch, N. 65, Miller, Ede Barfusftr. 13;$ offmann, R38 Lnchener Str. 8( Reſtaurant); A. Lorenz, Utrechter Straße( Laden); Fticher, N. Naftianstr. 7( Baden); H. Mäde, N. 65. N. 58, Gleimſtr. 56; R. An erson. N. 3', Stralfunder Str. 19; P. Kroll, 9. 65. Utrechter Str. 21; P. Dölz, NO 55, Immanuelfirchstr. 24( Laden); M. Bartman, D. 34. Rönigsberger Str. 37( Laden); 2. Wittschuß, D. 34, Petersburger Straße 5; Rarl Melle, O, Petersburger Blas 4( Spedi'ton); B. Güde, NO., Landsberger Allee   451; 3. Pette, 60. 86. Glogauer Str. 30, b. IV; B. Bier, 60. 26 Naunynfte 9( Reftaurant); S. Obst. n. 39, Ader­ftraße 174( Baden) Die Annahmeftellen für die anderen Juc endweihen find

es folgen Rußland 1 700 000  , Desterreich- Ungarn   1542 000, Frank. reich 1 400 000, Italien   750 000, England 744 000, Bereinigte Staaten 68 000. Das Berhältnis der Toten und Bermißten zur männlichen Bevölkerung des Landes beträgt: in Frankreich   10,5 Proz Deutschland   98 Proz, Oesterreich- Ungarn   9,5 Proz., Italien   Ein Autobous fährt morgens von Halensee   nach Berlin  . Bald 6,2 Proz., England 5,1 Proz., Bereinigte Staaten 0,2 Broz. In nach der Abfahrt ist der Wagen gefüllt. Der Schaffner taffiert. der Statistik der Dauer Kriegsbeschädigten fteht Ein Fahrgast reicht ihm einen Zehnmartschein hin. Der Schaffner Deutschland   an erster Stelle mit 1537000; Frankreich   hat noch nicht so viel Kleingeld, um herausgeben zu fönnen. Er 1500 000; England 900 000; Italien   800 000; Rußland 775 000; weiß aber, baß er nach furzer Zeit genug eingenommen haben mird, Bereinigte Staaten 157 000. Das Verhältnis dieser Kategorie zur um den Schein zu wechseln. Er ersucht den Fahrgast. auf die Her imännlichen Bevölkerung beträgt in Frankreich   11,2 Proz., Deutsch ausgabe des Geldes zu warten. Dieser ist einverstanden. Ein land 7,5, Proz., England 6,6 Proz., Bereinigte Staaten 0,5 Proz. zweiter Fahrgast zahlt ebenfalls mit einem Zehnmarkschein. Auch der ist mit der späteren Herausgabe des Wechselgeldes einverstan ten. Dann stredt noch ein dritter Fahrgast, feines Zeichens ein Banklehrling, dem Schaffner einen Behnmartfchein entgegen. Der Schaffner bedauert, diesen Schein nicht mehr wechseln zu können, denn 30 m. wird er bis zum Potsdamer Play, wo der junge Mann aussteigen will, nicht einnehmen. Sehen Sie doch bitte nach, ob Eie nicht noch 20 Bf. in der Tasche haben," sagt der Schaffner zu dem Banklehrling und faffiert weiter. Nach einiger Zeit fommt der Schaffner wieder zu dem jungen Mann und fragt nach dem Fahr. geld. Dieser erklärt, er habe nur 15 Pf. Kleingeld, die wolle er zahlen. Aus dem Berhalten des jungen Mannes gewinnt der Schaffner den Einbrud, der Banklehrling molle für 15 Pf. die 20- Pf.- Strede fahren. Der Schaffner ersucht den Fahrgast höflich, Anmeldungen ebendafe bit. auszufteigen, da er die Fahrt nicht zahlen könne." Es fällt mir gor nicht ein, auszusteigen," erwidert der junge Mann. Hier find chn Mart, geben Sie mir heraus." Das fann ich nicht," jagt der Schaffner, ich bin auch nicht dazu verpflichtet, bitte steigen Sie aus. Da sich der Fahrgast immer noch beharrlich weigert, faßt ihn der Schaffner schließlich am Arm und befördert ihn mit mäßiger Gemalt aus dem Wagen.

Landsberg   über das Magdeburger   Urteil. In einer Parteiperfammlung des 9. Kreises( Wilmers. dorf) sprach gestern abend Genoffe Landsberg über die poli tische Lage und das Magdeburger   Urteil". Genoffe Landsberg   ging von der politische Lage, wie sie sich heute darstellt, aus. Er teilte mit, daß das Reichskabinett so gut wie fertig fei und er charakterisierte und fritisierte im Anschluß daran das Berhalten der einzelnen Barteien. Das Sentrum, fo ungefähr führte er aus, ist wieder einmal gleich ber Rage auf die Beine gefallen. Warum es diesmal eigentlich so lange gezoudert, versteht man nicht und noch weniger versteht man es, daß das Zentrum diesmal ein gewiffes Reinlichkeitsgefühl außer Acht gelaffen und in eine Koalition und Bettgenossenschaft sich eingelaffen hat mit einer Partei, von der es dauernd in schlimmster Weise beschimpft worden ist. Am blamabelsten ist die Haltung der Deutschen Volkspartei und ihrer Führer und der Deutschnationalen. Jener Herrschaften, bie nach Ausbruch der Revolution sich nicht genug tun tonnten im Herum. schwänzein um den Genossen Ebert, wissen heute nichts anderes und

nachstehende: Charlottenburg  : 3inrichfen, Banreuther Gtr 25a; F. Schmidt, Rosinenftr. 4( Laben); Oskar Horftig, Sickingenftr 58; Kahlfeld, Saefe'er straße 10e; 6 Ratenstein, Niebuhrftr. 61; Borwärts- Spedition, Kaiserdamm 102, 6th. 1 Tr. Treptow Baumschulenweg: W. Gallas, Baumschulenweg  , Schraderftr. 16 II: BR, GO. 36, Harzer Git. 117, p. 3 r.; Reßler. Treptow  . Graeßstr. 50.- Lank  wig, Lichter clbe und Stealt: Felgentreu, Lantwig Charlotteniir 84; S Rüger, Steglig, Giemensftr.76: Frau Ungerer, Wilmersdorf  , Hanauer Str. 43. Siedlung. Schöneberg   und Friedenan: Frau Alawitter, Schöneberg  . Apoftel- Paulus- Sir. 7; A Betrie, Schöneberg Ebersftr. 70; A Joahimi, Schöneberg  , Belziger Str 27; Schandt, Friedenau   Bacheftr 9. Bankow und 19. Kreis: S. Klüß. Vanfow Lindenpromenade 66: Ron umpertaufeſtellen Wollantstr. 102 und Bret'e Str. 16.- Rieberschönhausen: Ronsumverkaufsstellen Kaifer- Wilhelm- Str. 79 und Kaiferweg 60. Die Jugendweihe der Freire igiösen Gemeinde" in Göpenid findet am Sonntag, den 22. März. vorm. 10 Uhr, m der Rörner- Schule statt. Borbere tungs­unterricht jeden Donnnerstag von 8-5 Uhr im Jugendheim  ", Grünauer Str. 5.

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Jugendweihe in Rönigswufterhausen. Anmeldungen worden fofort entgegen. genommen in Rönigsmufterhaufen bei Erich Schmidt, Alte Blan fage 7, uns in Bilbau ber Albert Beete, Blaniftr. 17. Der Vorbereitungs fchule( hinter dem Amtsgericht) unterricht beg nnt am Mittwoch, den 4. Februar, nachm. 41, Uhr, in der Gemeinde­

Die Trauerfeier in Herne  .

Der Banklehrling macht seinem Merger in einer start fubjettin gehaltenen Befchmerbe an bie Omnibusbirettion Luft Die Folge davon ist Kündigung und Entlaffung bes Shaffners und Riage desselben beim Gewerbegericht. Die Bepetsaufnahme ergibt den vorstehend geschilderten Sachverhalt. Der Bertreter ber Direflion beruft fidh auf die Dienst porschrif ten, bie dem Schaffner ein höfliches Berhalten gegen die Fahrgäste zur Pflicht machen und ihm nicht das Rechtischen Strankenhaus und 12 Leichtverlegte sind aus den Kranken­geben, eine Berson aus dem Wagen hinauszubefördern. Das hätte nur burch einen herbeizurufenden Polizeibeamten geschehen dürfen. Der Schaffner erwidert, das würde einen längeren Aufenthalt

Polizei erfahrungsgemäß im Innern des Wagens nicht ein. Er, der Schaffner, haben nicht in seinem, sondern im Interesse der Direktion geglaubt, ben Fahrgast, ber nicht zahlen konnte, hinaus. zubefördern. Uebrigens sei es Tatsache, daß in Halensee   öfter Fahr. gäfte einsteigen, die große Geldscheine zur Zahlung anbieten, in ber Absicht, umsonst zu fahren, wenn der Schaffner nicht herausgeben fönne. Dem in einem start überfüllten Bagen beschäftigten Schaff. ner müffe man schon zugute halten, wenn er unter folchen Um­ständen die Ruhe perllere.

nights befferes, als zu verleumden und einen mahren Ozean von Schmug auf die Sozialdemokratische Partei   und ihre Führer 34 leiten. Sie tun heute fo, als wären sie die Beschüßer der Moral, als hätten sie die politische Reinheit in Erbpacht genommen. Sie schreien über Korruption und behaupten, die Republit und ihre führenden Männer, soweit sie bemokratisch und sozialistisch gerichtet find, trügen die Schulb an der allgemeinen Korruption. Die Ronfer. pativen haben anscheinend ganz vergessen, daß schwere Fälle Don Korruption im politischen Leben auch in der wilhelm Nachteil aller Fahrgäfte zur Folge haben, übrigens greife bie minischen Zeit vorgekommen sind und Genoffe Landsberg fonnte mit einer ganzen Blütenlese solcher Fälle aufwarten. Aber auch heute ist es im wesentlichen nicht anders. Das beweist der Fall Rutister. Rutister hat von der Seehandlung große Gelber erhalten, Präsident der Seehandlung wat herr von Dombois. Der ist deutsch   national, Präfident ist heute Herr Schröder, ber ebenfalls deutschnational ist, und die Oberaufficht über die See­handlung führte der Finanzminister von Richter, der der Deut. Das Gericht trug denn auch diesen Umständen Rechnung. fchen Balfepartei angehört. Ueber den Fall Barniat schreit man Es erflärte den Einspruch des Klägers gegen seine rechts aus allen Lungen und behauptet, die ganze Sozialdemokratische   Entlaffung für berechtigt und verurteilte die Omnibus Partei habe sich durch barmatisches Gelb bereichert. Nichts ist von direttion, ben Kläger wieder einzustellen oder ihm eine ben Berleumbungen wahr, wahr ist lediglich, daß ein paar Sozial Entschädigung von 100 m. zu zahlen. In der Urteilsbegründung Demokraten   Bekanntschaft mit Barmat geschlossen haben. murbe gejagt, an fich fei die Handlungsweise des Klägers nicht zu Das legte Mittel und der hochste Trumpf der Berleumdungen billigen, aber er habe geglaubt, im Intereffe der Direktion zu und Schmähungen der Deutschnationalen gegen unsere Partei steilt handeln, indem er ben Fahrgast, der für 15 Bf. eine 20- f.- Strede be: Magdeburger   Prozeß bar. Das Antiig unseres Gefahren wollte, aus dem Wagen beförderte. Den Kläger   deshalb zu noffen Ebert, der so häufig während seiner Amtsdauer in volliter entlaffen, jei nicht gerechtfertigt, Objektivität den Deurchnationalen gegenüber getreten tft, ist ihnen unangenehm, meil es fie an Tatsachen erinnert, über die fie fich fchämen müssen! Darum foll er fort von seinem Toften, und darum wurde die Landesverratsaffäre inszeniert. In lebendiger und fesselnder Weise beleuchtete Genosse Landsberg  , der in Magdeburg   zusammen mit dem Genossen Heine Bertreter des Nebentlägers Ebert war, die einzemen Phasen aus dem Prozeß, die meriwürdige Unparteilichkeit des Vorsitzenden Dr. Bewersborf, Besen und Wichtigkeit der einzelnen Zeugenausfagen, besonders der Mumien aus der wilhelminischen Zeit. Genoffe Landsberg zer. pflückte das ganz unhaltbare Urteil und seine noch törichtere Be­gründung und betonte mit Recht, um wieviel wohler es der Re­ publik   Deutschland   mare, wenn es reht viele solcher Landesver­räter" befäße mie den Genossen Ebert.

Zum Schluß beleuchtete er furz die politische Situation, wie sie fich unter einer Rechtsregierung zuni Echaden der Arbeiter und der Bürger überhaupt geftalten werde. Die fozialdemokratischen Abgc. ordneten werden dieser Regierung die schärffie Opposition entgegen. feken, fie werden durch den Rechtskurs der Regierung den Mut nicht verlieren, weil sie wiffen, daß doch die Zukunft dem Sozialismus und ter Demokratie gehört. Damit aber eine solche scharfe Oppo, fition ichließlich von Erfolg begleitet ist, ist es notwendig, daß die ganze Partei entschloffen und geschlossen hinter den Führern stehe. Die Bersammlung folgte den Ausführungen mit großem Inter effe und begleitete fie mit lebhaftem Beifall. Bon einer Debarte wurde Abstand genommen.

Die Zulaffung der deutschen   Journalisten auf die Barifer Kammertribüne ist, wie man uns mitteilt, feit langem Dom befigen Berein be: autandison Presse betrieber worben.

Ameritas Aufstieg. Das Cenfusbureau schäft das Bermögen der Bereinigten Staaten für Ende 1922 auf 320 803 862 000 Dollar, mas gegen 1912 eine Zunahme von 72,2 Broz bedeutet.

Auf eine Anfrage des Vertreters des Klägers erflärte der Ber treter der Direktion, der Kläger merde nicht mieber ein gestellt, sondern mit der Entschädigung abgefunden. Die Direktion hat zwar unrecht bekommen, aber ber Bantlehr. ling hat die Genugtuung", daß er einem Manne, der jahrelang als Omnibusfchaffner feine Pflicht tat, zu vielleicht monatelanger Ar beitslosigteit Derholfen hat. Die durch die 100 m Entschädigung nur wenig gemilbert wird. Wenn nicht schon der Anstand, so erfordert doch die Rücksicht auf die Schaffner wie die Vorsorge vor der Un­annehmlichfeit abgefekt" zu werden, zur Elektrischen wie zum Autobus das erforderliche Kleingeld mitzubringen.

Zum Raubüberfall in Tempelhof  .

Der schwere Raubüberfall in Tempelhof  , über den mir heute morgen berichteten, muß von langer Hand vorbereitet gewesen sein. Die Räuber müffen sich eine genaue Ortskenntnis verfchafft haben Die Räume des Beamten Wirtschaftsvereins liegen auf einem ziemlich einsamen und dunklen großen Binge. der ummauert ist. Gegenüber auf der einen Seite liegt die Sarotti Fabrit, auf der anderen Seite der Eisenbahndamm An einer Stelle wird ein Berwaltungsgebäude errichtet In einer Ede liegt das ffeine Haus des Beamten Wirtschaftsvereins ringsherum deffen Lagerfchuppen. Die überfallenen Angestellten, brei Männer und eine Frau, murden von Kriminalfommiffar Berneburg, dem Leiter des Raubdezernats, vernommen, können aber die mestierten Räuber nicht beschreiben. Die Eingesperrten riefen nach goraumer Zeit durch die Luftklappe über der Tür dem Wächter zu, der auf seinem Rundgang heranfam, um die Kontrolluhr zu stechen. Der Wächter be. nachrichtigte die Kriminalpolizei. Erst dann wurden die leber, fallenen befreit. Berdächtig sind drei Männer, die der Wächter poiber in der Dunkelheit in der Nähe gesehen hat. Er tann fle natürlich auch nicht beschreiben. Der Ueberfall erinnert an einen ähnlichen Anschlag, der sich vor einigen Jahren in Spandau   er. eignete. Dort öffnete aber ein eingeschloffener Mann ahnungslos die Tür. Dabei explodierte eine Handgranate und richtete großen Schaden an. Der Mann wurde erheblich verlegt. Als Täter wurde damals ein entwichener Soldat ermittelt und festgenommen.

Die Trauerfeier für bie Todesopfer des Eisenbahnunglücks Don Herne findet am Sonnabend statt. Die Generaldirektion der Reichsbahngesellschaft entfenbet bazu zwei Stantsjefretäre a. D. Die Beerdigung der Toten erfolgt in thren Wohnorten auf Kosten der bahnunglüid 23 Berfonen getötet. 26 Schwerverlegte liegen in ver. Reichsbahn  . Nach den legten Feststellungen wurden bei dem Eisen­fchiedenen Krankenhäusern, 33 Beichtverlette im evangelischen Krantenhaus in Herne  , 25 Leichtverlegte in dem dortigen fatho häufern bereits enilaffen. Der Reichstanzler Dr. Marg hai den Hinterbliebenen der Toten sein wärmstes Beileid und den Berlegten neben seiner Anteilnahme die besten Wünsche für ihre baldige Ge nesung aussprechen laffen. Gegenüber den Behauptungen, daß der Personalabbau an dem Unglüd schuld gewesen sei, wird von zu­ftändiger Stelle erklärt, daß im vorliegenden Fall von einer Ueber Icftung des Personals als einer Unfallsurfache nicht deinrochen

werden könne.

Verurteilte Synagogenschaue...

Der in der Nacht vom 5. zum 6. November erfolgte Einbrud) in die Synagoge zu Hersfeld   fand vor dem Großen Schöf fengericht in Raffel feine Sühne. Entsprechend dem Antrag der Staatsanwaltschaft wurden die vier Täter, die zum großen Teil geständig maren, aber sich auf sinnlose Trunkenheit hinauszureden versuchten, wegen erschwerten Hausfriedensbrud, s, beschimpfenden Un­fugs in einem zu religiösen Versammlungen bestimmten Ort und megen Sachbeschädigung eines dem Gottesdienst gewidmeten Gegen­Es erhielten: der In­ftandes( Eynagogensdändung) verurteilt. genieur Erich ge aus Hersfeld   10 Monate Gefängnis, ber Agent Paul Götting aus Hersfeld   8 Monate, der Ange­stellte Georg Reinmöller aus Hersfeld   und der Bantbeamte Ernst Thilom aus Niederaula   je 5 Donate Gefängnis. Straferschmerend fiel ins Gewicht, daß die Tat einen überaus fchweren Bruch des tonfeffionellen und öffent. lichen Rechtsfriedens darftelle, ferner die äußere udn innere Roheit und vor allen Dingen die Tatsache, daß die Angeklagten sich noch nicht einmal bei der israelitischen Gemeinde in Hersfeld   für ihr Berhalten entschuldigt, also nicht eine Spur von Reue gezeigt hätten.

Explosion auf einem schlesischen Stahlwert. In den gestrigen Abendstunden ereignete sich in dem Stahlwert der Julien­hütte in Bobref bei Beuthen  , einem der größten Werte Deutsch­Oberschlesiens, durch Umfippen einer Mulde eine schwere Er plosion. Durch den Luftbrud wurden die Fensterscheiben des Wertes sowie der umliegenden Gebäude in weitem Umkreise fämt­lich zertrümmert. Das dabei ausgebrochene Feuer verbreitete sich in einem Umfange pon 80 Metern auf die Bureauräume und die Säureanlagen des Werkes, wodurch große Gefahr für weitere Er. plosionen entstand. Durch das schnelle und energische Eingreifen der Feuerwehr ist diese Gefahr beseitigt.

Wieder Sturm über England. In der letzten Nacht herrschte über ganz England ein heftiger Sturm, der bedeutenden Sachschaden anrichtete. Sahlreiche Telephonverbindungen find unter­brochen. In Belfast   und Dublin   wurden viele Bersonen durch berabſtürzende Biegal Derlegt. Ein englischer Dampfer wurde an der Küste von Cort durch den Sturm auf den Strand geworfen. Man befürchtet, daß die ganz Besatzung von 30 Mann untergegangen ift.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

6. Kreis Kreuzberg  . Sente, Donnerstag atends 7 Uhr: Rommunale Kreiston ferenz im Sigun sfaal bes Bezirksamtes Doristraße

Sterbetafel der Groß- Berliner   Partei- Organisation

32. 6t am 12. San. verftarb unfer Genosse Aug. Närten. Mühlenstr. 64a. afcherung heute 6 Uhr abends im Krematorium Baumschulenweg.

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