lehnung irgendeiner prinzipiellen Abneigung gegenüber einem Zu sainmenarbeiten mit der Sozialdemokratie sich zu dem Vrundsag bekannte, daß die künftige Ausgabe in Deutschland die Zusam menfassung der staatsbeiahenden bürgerlichen Parteien ist.' Das verlogene und heuchlerische Gerede vom StaatSl bürgerblock soll verbergen, daß es sich um einen Block der ei» sichtslosen, reaktionären Bourgeoisie gegen die Arbeiter im weitesten Sinne des Wortes handelt. Staatsbejahende, bürgen liche Parteien! Der zwischen Schwarz-Rot-Gold und Schwarz� Weiß-Rot hin und her pendelnde Herr Stresemann , Ueber- zeugungsmonarchist und Benrunftrepublikaner auf„vorläufig unabsehbare Zeit' als Wortführer der Staatsbejahung, Herr Schiele, der erbitterte Gegner der Republik und des demo- kratisch-parlamentarifchen Systems, jetzt bestellt als oberster Hüter der Verfassung— das nennt sich Zusammenfassung von staatsbejahenden Parteien! Hinter dieser Heuchelei verbirgt sich eine Beschimpfung der Parteien, die wahrhaft staatsbejahend und staatstreu sind: der Sozialdemokratie und der Demokratischen Partei. Es verbirgt sich dahinter aber auch eine Beschimpfung der Re publik: denn der Staat, den die Schiele und Reu haus und Könitz bejahen— das ist nicht die Republik , sondern der monarchische Staat des alten Systems. Diese Regierung soll nach dem Willen der Deutschnatio nalen nicht nur brutale bürgerliche Klasseninteresfen hem mungslos durchsetzen, sie soll vielmehr auch der Agitation gegen die Republik und das demokratische parlamentarische System neuen Anstrich geben. Herr Stresemann freilich läßt der Oeffentlichkeit vorreden, diese Regierung sei ein Sieg des republikanischen Gedankens: „In Wirklichkeit ist das neue Kabinett eine Zusammenfassung der bürgerlichen Kräfte, die den Staat bejahen, an ihm mitarbeiten wollen, und man sollte es als einen Erfolg der Konsoli» dierung auch de» republikanischen Gedankens an- sehen, daß Parteien an diesem republikanischen Deutschland mit- arbeiten, die prinzipiell nicht auf dem Boden republikanischer An» jchauungen stehen, ober erkennen, daß anders als auf dieser Grunde läge unter Zusainmensassung aller Kräfte ein Wiederaufbau keinen Erfolg verspricht. Man höhnt darüber, daß«in Beamter, der «in st der Republik den Eid verweigerte, jetzt dem Kabinett als Minister angehört, anstatt die Konsolidierung der Per- �ltlknisse zu erkennen, die in dieser Tatsache liegt.' So zu lesen in der„Z e i t". Herr Neuhaus.derden Verfassungseid verweigerte, wie jetzt die.Zeit' ausdrücklich bestätigt, als Schwurzeuge für die Konsolidierung der Republik ! Ist er auch«in Staatsbejahender? Herr Reu- haus charakterisiert diese Regierung, so wie die Aeußerung der„Zeit" Herrn Stresemann charakterisiert. Wer wird glauben, daß es ihm ernst sei mit der Freude über die ongeb- liche Konsolidierung der Republik ! Wir glauben ihm lediglich die Freude über diese Konsolidierung der Republik durch Herrn Neuhaus. Diese Regiemng wird niemanden über ihr wahres Wesen täuschen können. Ihr Kurs ist klar genug, und im Zentrum. das ihr die Kulisse gibt, lebt schon geheimes Grauen. Die „Germania " begrüßt die Regierung: „In weiten Kreisen der Zentrumspartei im Land« findet das Kabinett Luther eine, gelinde ausgedrückt, kühl« Aufnahm«. Die Zentrumswählerschast ist voller Mißtrauen und Bedenken. Die Bevölkerung der besetzten Gebiete, zumal sie bei den Regierungsbildungen der letzten Jahre öfter Anlaß hatte, Kursänderung zu fürchten, weil sie unweigerlich Unheil mit sich bringen, ist von der Sorge bedrückt, es könnt« das mühsam begonnene Werk endlicher Befreiung gestört und zurückgeworfen werden. Soziale Spannungen und Gärungen im Land« sind dem neuen Kabinett nicht günstig. So beginnt die Regierung ihr Werk unter drohenden Himmelszeichen.' Opposition gegen den Rechtsblock als historische Aufgabe de? deutschen Linken— so proklamiert die„Frankfurter Zeitung ". Die Sozialdemokratie hat ihre Stellung gegen
den Block der sozialen und polltischen Rechten fest bestimmt: äußerster Kampf auf der ganzen Linie! Die Parteien des Rechtsblocks haben den Sturm gewollt. Jetzt stehen die Zeichen auf Sturm!_ Kleine Koalition in Preußen! Die Entscheidung des Zentrums. Die„G e r m a n i a" erteilt den schwarzweißroten Bürger blockfreunden, die mit einem Umfall des Zentrums auch in Preußen rechnen, noch einmal eine scharfe Absage. Es heißt da: „Wenn wir auch in Preußen mit lebhaftem Bedauern einen Koalitionsgenossen scheiden sehen, mit dem wir drei Jahre lang so erfolgreich zustimmengear Heitel haben, so sind wir dennoch nicht m der Lage, ihm auf diesem Wege zu folgen. Das eben ist der grundsätzliche Unterschied zwischen der Ausfassung des Zentrums und der der Bolkspartei, daß das Zentrum staatspolitisch, die Volks- Partei parteipolitisch die Dinge sieht. Das Ergebnis parteipolitischer Erörterungen wird immer die Unruhe, das Ergebnis staatspolinscher Eroneiungen die Ruhe und Ordnung im Lande sein. Niemand hat der Pcliti! der großen Koalition ui Preußen begeistertere Worte gewidmet, als der Vorsitzende der Fraktion der Deutschen Bolkspartei in. Preußischen Landtage, Herr v. Campe, und sein Kollege, Herr v Richter. Wir haben dein nichts hinzuzufügen und ziehen daraus nur den Schluß, daß diese Richtung fortgesetzt werden mutz. Aus staatspolitischen Gründen wird nichts anderes möglich sein, als den schweren Weg der Verantwortung ohne die Hilfe der D o l k s p a r t e i und ohne ihre Unterstützung weiter zu gehen.' Weiter wird in dem Artikel Wert auf die Feststellung ge- legt, daß das preußische Zentrum nicht gesonnen sei. sich den Zermürbungsmanövern der Rechten zu beugen, es müsse aller- dings auch von den übrigen Koalitionsparteien das nötige Per» ständnis für seine kulturpolitische Forderung erwarten. Da das Zentrum bisher immer betont hat, daß es den größeren Wert auf die Befestigung der Verfassung und der R e- publik lege, ist nicht einzusehen, was die preußischen Koa- litionsparteien untereinander veruneinen sollte Im Gegenteil, dieSozialdemokratischePartei wird alles tun. um das Zentrum zu unterstützen, wenn es der Pflege des republi- kanischen Gedankens in den Schulen mehr Gewicht als bisher beizulegen wünscht._ die große Säge. „Reinigung" der kommunistischen LandtagSsraktion.' Die Kommunistische Partei Deutschlands ist nicht das homogene Gebilde, als das es die im Augenblick maßgebenden Führer hinzustellen belieben. Der„Trotzkibazillus" frißt um sich und fordert seine Opfer. Der mit dem harmlosen Aus- druck Parteidisziplin schlecht verhüllte Führerterror der Scholem und Ruch Fischer kann nicht verhindern, daß immer wieder Stimmen laut werden, die die jetzt eingeschlagene Taktik der Kommunisten als verhängnisvoll für die deutsche Arbeiterschaft ansehen. Es kracht bedenklich im Gebälk. Drei» mal wehe aber über den Unglücklichen, der die Fahne der Opposition zu schwingen wagt. Er wird dem heiligen Sinowjew auf dem Altar der Eretutive als Sühneopfer dar» gebracht. Ein Schulbeispiel dafür ist die Neubesetzung der kommunistischen Fraktion im Landtag. Diese zählt jetzt 44 Abgeordnete. Bon ihnen aber haben kaum zehn dem alten Landtage angehört. Alle übrigen sind„abgesägt" worden. Nun soll zugegeben werden, daß ein Teil der Ab- 'gesägten wirklich nicht wußte, weshalb sie überhaupt Abge- ordnete waren, daß sich in ihnen Dummheit und Rüpelhaftig- kell mitschte. Aber es ist charakteristisch für den der KPD. nnewohnenden Geist, daß sie die einzigen Kräfte, die sie alte Landtagsfraktion noch besaß, die in ihrem Sinne etwas leisteten und die auch das Ohr des Hauses hatten, iienen es nicht auf Spektakel, sondern auf die Sache an» kam. als des„Trotzkismus " verdächtig abgehalftert
hat. Der frühere Fraktionsvorsitzende Dr. Ernst Meyer, Rosi W o l f st e i n und der Weißenfelser Stadtkämmerer König, also die einzigen, die noch etwas konnten, sind überhaupt nicht wieder aufgestellt worden! Es wäre für die kommunistischen Wähler jedenfalls lehr» reich, ihre Fraktion, wenn sie richtig aufgezogen ist, einmal „im Betrieb" zu sehen. Unflätige Schimpfworte, die�man sonst nur in Kaschemmen hört, widerlichster Spektakel würde ihnen den Ekel bis unter die Haarwurzeln treiben. Neichsregierung und Achtstundentag. Die Rückkehr zum Treischichtensystem. Auf der Konferenz der Arbeitsminister in Bern wurde, wie es in einer offiziellen Pressenotiz hieß, Ue berein» st i m m u n g erzielt über die Grundzüge bei der Ratifizierung des Abkommens von Washington. Entsprechend diesem Uebereinkommen ist vom Reichsarbeitsminister Dr. Brauns ein ArbeitszeUgesetz ausgearbeitet worden. Dr. Brauns ist auch im Kabinett Luther wieder Reichsarbeits- minister. Wir nehmen an, daß er dieses Amt nicht behalten haben würde, wenn Dr. Lucher von ihm verlangt hätte, das bereits fertiggestellte Gesetz über die Arbeitszeit als Makulatur zu behandeln. Die Regierungserklärung wird über diesen Punkt wohl Klarheit schaffen. Jedenfalls wird die sozial» demokratische Reichstagsfraktion dem Reichsarbeitsminister Gelegenheit geben, etwaige Unklarheiten aus der Well zu schaffen. Andererseits ist es wohl überflüssig, besonders zu betonen. daß die Verordnung über die Rückkehr zum Drei- fchichtenfystem in der Schwerindustrie ent- sprechend dem ss 7 der Arbeitszeitverordnung und dem Gut» achten des Reichswirtschaftsrats fällig ist._ Hier ist eine Hinausschiebung auch nur auf Tage nicht zulässig. Es war Dr. Brauns, der die Arbeitszeitverordnung erließ, die aus- drücklich im 8 7 vorschreibt, daß in Betrieben, wo die Ar- beiter großer Hitze ausgesetzt sind, die Arbeitszeit nicht länger als 8 Stunden fein darf. Dr. Brauns hat dann im September des Vorjahres den Reichswirtschaftsrat um ein Gutachten ersucht und im November und Dezember wiederholt den Erlaß einer entsprechenden Verordnung für die Schwerindustrie als unmittelbar bevorstehend angekündigt. Dieser Erlaß ist durch Kabinettsbeschluß aus- drücklich festgelegt worden. Wir erwarten asso. daß Herr Dr. Brauns, Reichsarbeitsminister im Kabinett Marx und im Kabinett Luther, die offiziell und feierlich eingegange- nen Verpflichtungen auch durchführt. Ein Dankschreiben des Reichspräsidenten . Der Reichspräsident hat an den aus dem Amte scheiden- den Reichskanzler Marx nachstehendes Schreiben gerichtet: Mit aufrichtigem Bedauern habe ich in Genehmigung ihres Abschiedsgesuches mit dem beifolgenden Erlasse Sie von dem Amte des Reichskanzlers embunden. Das Jahr, während dessen Sie die Regierung des Reiches geleitet haben, war eine Zeit ernster wirt- schostlicher und politischer Krisen und harter, sorgenvoller Arbeit. Aber diese Arbeit war nicht vergeblich, sie brachte unserem Dolke auf seinem Leidensweg« zum ersten Male Besserung und Erfolg. Aus wirtschaftlichem wie politischem Gebiete, wie ich Ihnen ja schon am Reujahrstage zum Ausdruck bringen konnte, haben Sie, Herr Reichskanzler, reichen Anteil an den erreichten Fort- schritten. Mit ruhiger und sicherer Hand, gestützt auf reiche politisch« Erfahrung und unter Einsetzung Ihrer ganzen lauteren Persönlich. teit haben Sie die Geschäfte des Reiche» so geführt, daß Sie sich An» spruch auf den Dank des gesamten deutschen Doltes erwarben. Ich weiß, daß Ihre schlicht« Wesensart äußere Ehrungen und Dankesbeweise ablehnt und sich mit dem Gefühl der für das Baterland getanen Pflicht begnügt. Es ist mir aber dennoch ein aufrichtiges Bedürfnis. Ihnen namens de» Reiches für alles zu danken, was Sie in dieser Zell geleistet und erreicht haben und Sie zu bitten, stets meiner herzlichsten Wünsche versichert zu sei».
Todesfall auf dem Kurfürstendamm . Von Karl Otten . Well und breit über dem zuckrig bereiften Asphalt Legt Winter. Aus der Kalle, dieser Kalle an sich, der festgestampsten, polierten, sachlichen Kälte der künstlichen Erde, unter der schnaubend der Druck der Untergrundbahn ausbrüllt und daoonklappert, steigt Rauch weißlich gewölkt. Als mühten sich unzählige Münder, dieses Eis aufzutun, diesem schwarz gefrorenen Boden«inen Schleier aufzu» spreiten, der ihn weniger hart und herzlos erscheinen macht. Berzweisell ringen die Pappelstöcke ihre nackten Aststummel. es reißt sie nach unten, sie versinken, oerkriechen sich in tiefere Erde, wo noch ein wenig modrige Wärme verblieben sein mag. Vernagell und scheintot glotzen die Hauskästen mit blinden Fensteraugen einander an. Es sst früher Morgen. Die Fabriken. Kontore und Waren- Häuser haben ihr Frühstück an Menschenfleisch bereits erhalten. Die Kundinnen schlafen noch. Ihre Autos werden geputzt von fluchen» den Chauffeuren. Schlummer am Morgen erquickend und labend. Einstweilen beHilst sich das große Leben mll Pferden, mll Karrengäulen. Es leuchtet ein, daß auf diesem vornehmsten Boulevard Berlins , auf diesem zwar eisigen, aber spiegelglatten Asphall, der von lauter Scheiben, die wie Asphalt glänzen, eingerahmt ist, von echten, riesi » gen Spiegeln kokett reflektiert wird, nur die Elegants unter Mensch und Tier promenieren sollten. Pollernd und ratternd rollt da ein Bauernwagen, beladen mit Kisten, Säcken, Ziegelsteinen, einem zerbrochenen Schrank, ganz langsam hinter zwei erbärmlichen, struppigen Schindern, richtigen Proleten, zwischen den herrlichen Spiegelfassaden. Sie fahren irgendein Unglück, ein Stück Erdbeben, eine Explo» jion, Reste, die Verzweifelle aus einer Feuersbrunst retteten. Der Fuhrmann mit einem garstigen»ort um das blasse, zerfaltete, ab» genützte Gesicht, hat sich offenbar zum Hohn gegen die Modenpracht einen Sack umgebunden. Cr geht so langsam, al» stäte er mtt den Beinen drin, spiele Sackschleichen... wer am längsten braucht, hat gewonnen. Aber so langsam er auch geht, er wird verlieren. Denn plötzlich... es gibt gar kein Hindernis rings, weder Autos noch Aboags noch Derkehrsbeamte, überall glatte Bahn. Nebel... plötzlich stutzt das«ine Wesen, das einmal wie ein Pferd ausgesehen hat, und bäumt sich wie ein junger Hengst. Der Fuhr» mann schaut verwundert aus feinem Sack. Dieses Fragment eines gewesenen Tieres macht einen Satz in den Sielen, als wollte es gen Himmel fahren. Aber es legt sich erst aus den eisigen, vornchm er- frorenen Asphalt. Porsichtig jnickt es in die Knie, rutscht mit dem ach so schweren Kopf vornüber, versucht noch einen letzton Blick zum winterlich schwarzen Himmel... dann streckt es alle Aiere von sich, lehnt die Wang« gegen die Dorderbein« seine» Kollege»...
so stirbt sichs besser... der nickt traurig und klappt mit den ledernen Lippen die Sterbegebete. Das geht sehr schnell. Der Kutscher macht sich keine Illusionen. Koppell die Stricke ab und trifft gleich Vorbereitungen zur Beerdigung des verstorbenen Mitarbeiters. Das heißt— er bindet ihm mll einer Schnur das Maul zu, denn er hat genug gedroschen, und fessell die Beine paar» weise aneinander. Auch Leichen kann man handlicher machen. So wartet er auf dsz Kundschaft, den lieben Gott, ihm das Paket zu übergeben. Wenig später eilt dieser mll wimmernden Glocken auf der Feuerwehr herbei, die für Pferde die Beisetzungsfeierlichkeiten zu besorgen pflegt. Hurtig springen die Behelmten vom Wagen, der Kommandant bestätigt den eingetretenen Tod und ruft: Anfassen! Ein Schwung— und das tote Pferd wird gefahren. Gott saß wohl im Hintergrund, denn er trat nicht weiter unter diesen präch. tigen Gestallen hervor. Der Fuhrmann nennt Namen. Geburtsort und Konsession des Verstorbenen und bittet um«in anständiges. wahrscheinlich christliches Begräbnis. Der Kommandant salutiert. Der Kutscher schrett dem noch nicht gestorbenen Kadaver„Hühou!" zu und jetzt kriechen sie zu zwett die endlose Straße wetter, um zu erproben, wer es am längsten aushäll. Ich glaube doch der Mensch. Denn er verträgt mehr al« zehn Gäule und sogar ein Hundeleben dünkt ihn besser als gar kein». Und er würde es auch gar nicht wagen, auf dem Kurfürftendamm zu sterben. Denn schließlich und endlich... was haben sterbende und noch dazu häßliche, abgerackert« Schiuder auf dieser feinen Straße zu suchen? Ja, wenn es der Hannibal oder sein Sohn gewesen wäre mit einer feschen Reiterin im Herrensallel! Eine Wohnung in einem Tag hergestellt! Der Genosse Dr. Ing. Wagner, der verdienstvolle wissen. schafttiche Leller der Sozialen Baubetriebe, hat über seine dreiwöchige amerikanische Studienreise einen kurzen Artikel in der»Gewcrk» schaftszellung" veröffentlicht, der über die technischen Leistungen der amerikamschen Bauwirtschast berichtet. „Der Ersatz des Menschen durch die Maschine." sagt Wagner, „hat auch in der amerikanischen Bauwirtschast schon mächtige ßort» schritte gemacht. In der dort noch vereinzelt auftretenden Beton- Plattenbauweise trllt er besonders hervor. An Stelle der kleinen Ziegel, die schon bei der Fabrikation viel Handbetrieb verschlingen und bei den Vorarbeiten zu einer Hauswand zahllose Bewegungen der Maurer uod Hilfsarbeller erfordern, werden 1 bis 3 Tonnen schwer« Detonplatten verwandt, deren Inn «n- und Außenputz schoo beim Formen der Platten gegossen wird, und die dann, ohne daß eine Hand sie anfaßt, mll großen Kränen versetzt werden. Die Arbellsleistung, die bei un» 6 7 Bauarbeller� mll der Hand voll- hringen. wird dort durch Moschinen und Kräne von a ch t Mann bewältigt. Und so ist es einem amerikanischen Ingenieur auf Grund wisstnschastlich ausgevrobter Produktionsmethoden möalich,»in« Wohnung an einem Tage herzustellen, und die Kosten dieser Weh» nung um 40 und mehr Prozent gegenüber dem Durchschnitt zu senken."
Deutschnationales Donkgebet« Auf zu festlichen Gelagen! Gießt Euch Schampus in den Magen! Endlich, endlich alles da. Bürgerblöckler schrett hurra! Haus- und Schlot- und Mistbesitzer, Heiligste B-langeschützer. Sozi» werden abgebaut. Juden werden rausgehaut. Schwarzweißrote Schicksalswende! Bäuche und nicht Arbellshände. Di« regieren jetzt das Land, Wo schon Daters Geldschrank stand. Heil, das Brot wird jetzt gezollschützi Sein« Arbeitskräfte ausnützt Jeder wack re deutsche Mann. Der das Scheckbuch zücken kann. Brüder, gürtet um den Degen. Füllt mll.Stahlhelmgeist' den Brägen. Brüllt wie lauter Wogenprall. Offen steht Euch jetzt Walhall! Vie INilarbeiter am Weimarer Bauhau, erklären in einer an die Thüringische Regierung gerichteten Kundgebung, daß sie„mll dem erzwungenen Fortgang der lellcndcn Perjonen da» Bauhaas gleichzeitig verlassen' merden.„Wir werden.' so heißt es in dem Schreiben,„die Bauhausidee durch unsere aknve Arbeit anderwärts weiter zu fördern. Die letzte Möglichkeit. „unser Ballhaus" in Weimer weiterzusüh.en. ist mit unserei.i Foit- gong endgültig genommen, da die wesentliche Bauhausarbell in den Weitstätten von der Ginppe, die sta: hier sreiwrUig zuscnnmen» geschlossen hotte, geleistet wurde... Dies« mitarbeitend« Gruppe. dir her vor der Lestenilichkell als Studierende. Schüler, Gesellen u.id Lchrlinge bezeichnet, besteht großenteils aus selbständig im Leben siebenden Menschen, die auf den von Gcopius ergangenen Ausrus hin aus ollen Gesellschaft-schichten der deuischen Sprachgebiete in Weimar zusammenkamen, um in vosuiver Arbeit am allgemeinen Ausbau mitzuschafsen. Tatsächlich ist es uns am Bauhaus in fünf» jähriger Arbell gelungen, ein« klar« Uebereinkumt in den wesent» lid-sten Fragen der Gestaltung ZU schaffen— die Ausdruck findet in unserer gemeinsamen Werkarbeit. Dies« hat weit über die deutschen Gienzen hinaus das größte geistig« und seil einem halben Jahre auch wirtschaftlich« Interesse gefunden.' ver SerNver vo'k.chor W- b.«5?) ve�nstalttt am Sonnf-g, in IS, abend« 8 Uhr. im g-okcn Saal der Hoch schul«12 r Ruf l t(�antn, ftrafee 1) lein drille« Soliffroraazett. Hermann Tchel, imrd mi, Mich,,r Taube am Klügel hie Vinterreise vo» izrouz Schubert singen,«ulatztarlen und Texl« an der ktbendlaffe. siumboldl-hochlchlllc Dr. Hedwig Wich«eis on beginnt Dien «, an abend» 7 Uhr im stail.Realghmnasium. Lutzowstr. S«. ewe Vorleluna mir Sichlbtldern:.Ttudienjahrt durch Jtall«', S'/, Uhr:.Bestmummg von Kunstwerke»-.