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Bilanz der Ruhrbesehung.

Paris  , 16. Januar.  ( IB.) Der Bericht der Finanzkommission fiber die Bilanz des Ruhrunternehmens, d. h. über Ginnahmen und Ausgaben für die Ruhrbesetzung vom Januar 1923 bis 31. August 1924, meist folgende Biffer auf: Die Gesamteinnahmen merden mit 4531 067 649 Frant, die der Ausgaben für die Aus­beutung selbst mit 1012 559 328 Frant beziffert. Das ergibt einen Ueberschußpon 3318508321 Frant. Davon müssen jedoch 781 Millionen für Besazungskosten im Rheinland   und die Erhaltung Der Kontrollkommiffionen für die Zeit nach dem 15. November in Abzug gebracht werden, wo die französisch- belgische Eisenbahnregie aufgehört hatte zu bestehen und feine Einnahmen mehr erzielen Ponnte. Der Nettogewinn der Ruhrbefegung betrug nach diefer Aufstellung 2737250321 Grant Von dieser Summe hat Frankreich   während der Zeit diefer Operation bereits 1 237 701 987 Frant an Sachlieferungen und Belgien   etwas mehr als eine Milliarde an Sachlieferungen vereinnahmt.

Vandervelde gegen die Ruhraktion.

Brüffel, 16. Januar.  ( Tul.) Der Führer der Sozialisten, Bandervelde, hat in der gestrigen Rammerdebatte darauf hins gewiesen, daß die Ergebnisse der Pariser   Finanzfonferenz ungefähr den Sachlieferungen entsprechen, die Belgian   vor dem Ginmarsch in bas Ruhrgebiet   angeboten wurden. Rebner nerurteilte in scharfen Ausbrüden die Ruhrbefegung, die zu großen Störungen im belgischen Wirtschaftsleben geführt und außerdem eine Berstärkung der natio. nalen Bewegung in Deutschland   zur Folge gehabt hätte. Der frühere Minifter Ias par ergriff darauf das Wort zu einer Rechtfertigung der Ruhrbefehung und machte Bandervelde den Borwurf, nicht immer denselben Standpunkt in der Frage der Ruhrbefegung vertreten zu haben. Die Rechte und bie Liberalen stimmten ihm lebhaft zu. Bandervelde erwiderte, daß er an dem Tage, an dem im Ministerrat von dem Einmarsch in das Ruhrgebiet   bie Rede war, unzweideutig erklärt habe, daß er nie einer solchen Politit beist im me n werde.

Monarchistische Intrigen in Wien  .

Erzherzoginnen als Geschäftsreisende. Wien  . 16. Januar.( Eigener Drahtbericht.) Die Arbeiter 3tg." berichtet am Donnerstag von wiederholten Reisen der früheren Erzherzoginnen Maria Theresia   und Maria Annun ziata nach Wien  . Hier sollen sie mit österreichischen und ungari schen und auch mit deutschen   Monarchisten Unterredungen über die Möglichkeit der Wiedereinführung der Monarchie gehabt haben, an denen der Graf Montenuovo, der Prinz Lichtenstein   und auch ver­schiedene ungarische Grafen beteiligt waren. Der Abend" meldet, daß die beiden Frauen sich gesetzwidrig in Wien   aufhalten. Sie hätten die Aufenthaltsbescheinigung der Polizeidirektion nicht gehabt, sondern sie hinter dem Rücken der Polizei von der Regierung er halten.

Kampf um den Mieterschutz.

Schlemmer.

Wie oft fieft jetzt der bescheidene Zeitungsleser von den Schlemmerfrühstücken, ja Schlemmerfesten, die von der reaktionären Heppreffe, D. T."." D. 3."," B. L.-A.","." usw., täglich serviert werden, in dem heißen Bemühen, den Würdenträgern der Republik  erwas Ehrenrühriges anzuhängen.

Dem genannten bescheidenen Zeitungslefer muß da ordentlich das Wasser im Mund zusammenlaufen, da seiner Phantasie wei­tefter Spielraum gelassen wird, denn mit Schmerzen permißt er die Mitteilung der Speisenfolgen, während seinerzeit Maximilian Harden   mit seinem Artitel Trüffelpüree", der gegen zwei Koch tünstler- Banfiers gerichtet war, die ein schlimmes Ende nahmen, dech wenigstens etwas Materielles dem Leser auf seinen ach! fo bescheidenen Frühstückstisch legte. Der Begriff Schlemmen ist, wie alles auf dieser Welt, was mir übrigens schon von Einstein  mußten, etwas Relatives. Ein selbst erlebtes Beispiel mag dies illustrieren. In jenen jüngst durchlebten Feststimmungstagen ist nian geneigt, auch der eigenen Person etwas Festliches zu bieten, d. h. zu schlemmen. Ich begab mich in eine jener Mammut- Speise. anfialten, mo Speise- und Weinkarte auserlesene Genüsse zu zivilen Breisen anbieten, und wählte: 1. Gang Schnecken, 2. Spezial Ralbfteaf- Gericht mit Gemüse in Originalschüssel, 3. süße Speife, 4 1 Fläschchen Chablis Ich schlemmte und dachte: einmal in einigen Jahren ist feinmal, und ging gesättigt und gestärkt nach Haus. Nun frage ich alle Küchenchefs von Rotschild bis Kutister, was sie zu einer solchen Schlemmerei fagen würden: die Achseln würden sie zuden und mit einem Ach, du armer Schluder" meine Frage beantworten. Also die moral von der Geschichte: es ist unverantwortlich von seiten jener so eingeweih­ten" Breffe, daß sie nicht mit den Menus der Schlemmeressen her­ausrüdt. Soll ich nun auf Schnecken oder Langusten tippen, auf Grüneberger Sett oder teuersten franzöfiffichen Champagner? Jene deutsch  - franzöfifche Autorin, die einst die Gattin eines erfolgreichen deutschen   Dramatiters gewesen ist, hat von Paris   aus ein Speise rezept- Büchelchen unter dem Titel Mal was anderes" in die Welt gefegt, bei dessen Herstellung, wie sie sagte, ein Rotschild- Koch ihr zur Seite gestanden habe. Mal was anderes" darauf fommt es an, nicht mehr, verehrte Hezpreffe! Mal was anderes" als die Berquidung republikanischer Beamten mit Fettwaren, Unter hosen und ähnlichen nützlichen Dingen... Und wenn das Ein­geweihtsein in die ostjüdischen" Küchengeheimnisse sich doch als fauler Zauber herausstellen sollte, so ist eine Anleihe bei den feinerzeit in einem Börsenblatt veröffentlichten gastronomischen Beiträgen jener unglücklichen Bankiers oder bei dem genannten Büchelchen zweddienlich. ,, Mal was anderes" auch der ge­duldigste Leser würde sich freuen, wenn beim Reinigen der parla mentarischen Korruption" mal ein Eau- de- Cologne- Strahl zur An­mendung fäme. Das Spüllicht, mit dem die ehrenwerten Gegner ihrer Aufgabe nachzukommen suchen, ist auf die Dauer selbst ab. gehärteten Nafen fatal.

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40 Gefchäftsinhaber verhaftet, darunter mehrere be­fannte Millionäre. Darauf widerrief Lodge seine erste Aussage und schüßte vor, daß er diese in der Betrunkenheit gemacht habe. Durbin fagte ihm jedoch ins Gesicht, daß er ihn für monatlich 800 Dollar an­gestellt habe zu dem Zweck, bei gewissen Firmen Einbrüche zu ver­New Yorker Bersicherungsgesellschaften Millionen von Dollar ver­

Loren.

Störung der Stromversorgung des Berliner   Westens. Bei der gestrigen Störung der Berliner   Stromversorgung handelte es sich tönigin Augusta Straße, die bereits in den späten nur um eine lofale Störung im Umformermerf in der Abendstunden wieder behoben war. Ein Zusammenhang zwischen dieser Störung und dem Unfall im Umformerwert der Reichsbahn por einigen Tagen besteht nicht heute ist die Stromversorgung in allen Teilen Berlins   wieder in Ordnung.

der heutigen Bostauflage bei. Bolt und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt

Die Schuldfrage von Herne  .

Die Lokomotivführer gegen die Eisenbahnverwaltung. Einer Zuschrift der Bewertschaft deutscher Loto­motioführer zur Frage der Schulb an dem Herner   Eisenbahn­unglüd fet folgendes entnommen:

Im Gegensatz zu anderen Darstellungen ist der st a rte Nebel am Unglüdstage für die Ratastrophe entscheidend. Bei starfem Rebel ist der Lokomotivführer nur auf seine Uhr und die Fahrgeschwindigkeit angewiesen, um die Abstände zwischen ben Signalen zu ermessen. Suur ungern ermäßigt er die vorgeschrie. bene Geschwindigkeit, weil der Rebel als stichhaltiger Grund für die Verlängerung der Fahrzeit nicht anerkann wird und meil er aus der Praris weiß, daß die Gefahr eines Un falles größer ist, je unpünktlicher und unregelmäßiger der Verkehr ist. Zudem ist der Drud der Behörde auf die planmäßige Durch­führung start genug, um den Führer zu zwingen, nur in den äußersten Fällen langsamer zu fahren, als es die Borschrift gebietet. Sur Frage der Erhöhung der Sicherheit durch mechanische Einrich­tungen wird bemerkt: Jebe, auch die fleinste Verbesserung wurde Berantwortungsgefühl abzuschwächen. Es soll auch nicht bestritten pon der Lokomotivführerschaft dankbar begrüßt werden, ohne ihr merden, daß von der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn  gegriffen wird; doch werden Anregungen aus dem Betrieb jede Anregung von außen zur Erhöhung der Betriebssicherheit auf­felbst weniger beachtet. Die Berwlatung hat es unterlassen, diese Frage in enger Zusammenarbeit mit den Brattifern, d. h. Lokomotivführern selbst, zu behandeln. Es können bei starkem Nebel Erleichterungen geschaffen werden durch das Auslegen von Knal. tapfeln( hörbare Signale), durch stärkere Betonung der Strecken­tenntnis, so daß tatsächlich die Züge nur von durchaus stredens tundigen Beamten gefahren werden, ferner durch die Wiedereinfüh­rung der Signalschaufahrten, durch die der Praktiker die Aufstellung und Anbringung der Signale beeinflussen kann. Aber gerade hier hat man die bis zu Beginn des Krieges gehandhabte Mitarbeit der Lokomotivführer einschlafen lassen. Auch in der Dienstdauer und der übermäßigen Beanspruchung des Lokomotiv­personals fieht die Gewerkschaft eine starke Gefahrenquelle. Die Reichsbahn hätte die Forderung, die Dienstzeiten mit der Betriebs. ficherheit in Einflang zu bringen, wohlwollender berücksichtigen jolen. Das ist aber nicht geschehen, ebensoming, mie die übrigen Berbesserungsvorschläge mit dem Personal besprochen wurden.

Wien  , 16. Januar.  ( WEB.) Der Verbandsvorstand der Mieter. vereinigung Desterreichs hat gestern eine Entschließung gefaßt, in der erklärt wird, daß mit allen, selbst den schärfsten Mitteln für den Weiterbestand des mieterschußgefeges ge fämpft werden solle. Die Frattion der sozialdemokrati. schen Abgeordneten wird ersucht, die von der Vereinigung über Absicht, Hänisch die Tasche mit der Tageseinnahme zu rauben. bedrohte, hat eine Bluttat begangen. Bei einem Zusammen gebenen Abänderungsvorschläge in

die berzeitige Barlamentsmehrheit ohne Zustimmung und Einver­nehmen mit den berufenen Bertretern der Mieter eine Geschäfts­änderung durchführen mollen, so sei eine Auflösung des Parlaments zu bewirken.

Rücktritt Troelstras.

Haag, 16. Januar.  ( MTB.) Der Führer der holländischen Sozialdemokraten, Troelstra  , hat der sozialdemokratischen Bartet. Leitung mitgeteilt, daß er aus Gesundheitsrücfichten von seinem Chef­redakteurposten bei dem Parteiblatt Set Bolt zum 1. Februar zurücktreten müffe. Troelstra beabsichtigt ferner auch seine Mitglied fchaft im Erefutinfomitee der Sozialistischen Arbeiterinternationale fomie seinen Vorsiz in der sozialdemokratischen Kammerfrattion auf. zugeben, sobald Nachfolger für diese Posten ernannt worden finb. Troelstros Gesundheit ist starf beeinträchtigt durch ein nervöjes Leiden sowie durch eine Erfrantung an Gürtelrose.

Die sozialistische Deffentlichkeit wird mit Bedauern Rennt. nis nehmen von dem Rücktritt des Genossen Troelstra  , der sich durch seine langjährige Tätigkeit außerordentliche Berdienste nicht nur um die holländische, sondern auch um die internatio­nale Arbeiterbewegung erworben hat.

Die Ereignisse in Estland  .

Eine kommunistische Lüge. Das Sekretariat der Sozialistischen Arbeiterinternationale hat von der Eſtländischen Sozialdemokratischen Partei ein von Genossen artna gezeichnetes ausführliches Memorandum erhalten, das eine Darstellung der Borgeschichte des Kommunistenprozesses in Est land und der Ereignisse beim Rommunistenputsch in Reval   enthält. Das Sekretariat hat bei der Eretutinigung der SAI in Brüssel  dieses Memorandum den Mitgliedern der Erefutine übermittelt. Das Memorandum legt den wichtigsten Buntt der estnischen Ereignisse vollständig flar: daß nämlich der Revafer Butsch Don Rußland   aus arrangiert morden ist. Diese Feststel. lung ist natürlich den Kommunisten außerst unangenehm und fie versuchen daher, die Aufmerksamkeit von der Hauptsache abzulenten, indem sie über alle möglichen Nebenumstände Bügen verbreiten. Eine solche Lüge ist die in der Roten Fahne" erschienene Be­hauptung, daß der Brief Martnas in London   im Auftrag der 2. Internationale von der Gesandtschaft der eftländischen Henter. regierung der Breffe zugestellt wurde. Eine ähnliche Entstellung hat auch die Pariser Humanité" veröffentlicht.

Das Sekretariat der S23. stellt demgegenüber feft, daß es nie mals mit der eftländischen Gesandtschaft in London   in einer mie immer gearteten Berbindung geftanben hat, noch weniger baher burch Bermittlung dieser Gesandtschaft der englischen Preffe bas Memorandum Martnas zugehen ließ. Benin bie eftländische Ge fandtschaft in London   tatsächlich im Befiz dieses Memorandums war, in fönnte sie es nur aus Estland   selbst erhalten haben.

Hebung der Cufitania. Kapitän Deavit, der fürzlich ein am Rap Hern vor 56 Jahren gefumtenes Giff gehoben bat, beab fichtigt auch die Lufitania zu heben, die belanntlich am 7, Mai 1915 mit 1198 Baffagieren von einem beutschen Unterseeboot in den Grund gebohrt murde.

An den Unrechten gekommen. Wieder ein Raubüberfall bei Friedrichshagen  . Geftern abend fuhr der Bierfutscher Hänisch aus der Kaisers ftraße 5 zu Rüdersdorf   mit seinem Gespann auf der Chauffee, die Don Friedrichshagen nach Echöneiche führt. In der Nähe des Chauffeehaufes fiel plößlich ein Mann den Pferden in die Zügei. Ein zweiter schwang fich auf den Rutschbod, ohne Zweifel in ber Der Rutscher fchlug mit der Beitiche auf ihn ein, ver. fegte ihm auch einen Fauftschlag in das Gesicht und schleuderte ihn vom Bod hinunter. Dann hieb er unverzüglich auf die Pferde ein. Diefe sprangen im Galopp an und jagten davon. Seine Geistes gegenwart hatten den Kutscher und fein Geld gerettet. Er machte fofort Anzeige beim 242. Repier. Die Wegelagerer maren natür lich in den Balb hinein verschwunden und nicht mehr zu finden. Hänish glaubt, daß der Räuber, der die Pferde anhielt, von ihren getreten morben fei, und vielleicht auch überfahren worden. nach muß er Berlegungen davongetragen haben und mit ihnen auf. fallen. Er trug einen turzen Baletot. Der zweite, der auf den Bod fprong, trug einen Jadettanzug und eine Schiebrmüze. Mit­teilungen zur Aufklärung an das zuständige Revier und an das Raubbezernat im Bolizeipräsidiumn. Man vermutet in den Wege­lagerern diefelben Burschen, die bereits am 17. Dezember einen Rutscher in Niederschönemeide in der gleichen Art anfielen, aber ebenfalls von dem Stutfcher in die Flucht gefchlagen wurden.

Den Sohn und sich selbst ermordet.

Die Tragödie einer unheilbaren tranfen itme rief gestern in

dem Hause Roftizstraße 37 große Aufregung herpor. Hier wohnte feit längerer Zeit die 47jährige Bitwe Olympia Bauer mit thiem jest beinahe 13 Jahre alten Sohn Berthold. Die Frau mar feit langem tranf und wurde erft vor kurzem ungeheilt aus dem Rianfenhause entlassen. In ihrer Berzweiflung beschloß sie, aus bem Beben zu fcheiben und ihren Sohn, an dem fie ebenso hing wie er an ihr, in den Tod mitzunehmen. Nachdem sie an ihren Bruder einen Abschiedsbrief geschrieben hatte, in dem sie auch die Beran Leffung zu ihrem furchtbaren Schritte mitteilte, schoß sie ihrem Sohne, der im Bette lag und schlief, aus einer 6 Millimeter- Selbstlade­pistole mei Kugeln in den Hintertopf und totete ich bann felbft durch einen Schuß in den Mund. Hausgenossen hatten wohl etwas in der Wohnung gehört, aber dabei an nichts Arges gedacht Erst als Mutter und Sohn gestern nicht mehr zum Borschein famen, öffneten fie mit Gewalt und fanden nun beide tot auf. Der Knabe lag im Bett, die Frau in einer Blutlache vor dem Bette. Die Leichen wurden beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht.

Bluftat eines Sonderbündlers in Münchweiler  . Der Sonder Münchweiler. bündlerführer und frühere Bürgermeister Selffrich fen, der schon wiederholt seine Gegner mit der Waffe ftoß mit Einwohnern von Münchweiler   hat er gestern nacht fofort zur Waffe gegriffen und ohne weiteres mehrere Schüsse ab gegeben, von denen einer den Schmied Badle tot nieder firedte. Die Empörung der Bevölferung über die Gewalttal ist groß.

Sport.

Das 13. Sechstagerennen. Erster Tag.

Bunft 12 Uhr mitternachts gab Emil Jannings   den Startschuß ab. Das Felb fchlägt ein femelleres Tempo an. Huschte und gleich hinterher Rizetto führen die Schar, die weiter aus Grenda, Struptat, Manthen, Salbom, Hahn, Samall, Roch, Bauer, Miquel, Tedymer und Rütt besteht. Einige Ausreignersuche, die aber nicht ernst zu nehmen find, verpuffen. Die erste Stunde( 1 Uhr nachts) zeigt die beträchtliche Kilometerleistung von 41,550. Nach dem Brämienfahren geht um 2 Uhr die langermartete

erste Nachtwertung

por fich. Den ersten Spurt gewinnt Alerts ganz leicht. Rizetto. ber ben an zweiter Stelle liegenden Mac Beath verdrängen pill, hat fein rechtes Glüd und muß sich mit einen dritten Plaz begnügen. Bierter wird Tieg. Der Italiener Giorgetti, deſſen Draufgängertum bereits am Sonntag viel Bewunderung hervorrief, holt sich den Siegerplah im zweiten Spurt. Ban Kempen, der gleich hinterher fest, tann nichts ausrichten. Hahn und Egg folgen. Den britten Spurt bestimmt wieder Aerts für sich. Rzetto, Mac Beath unp Sawall passieren in dieser Reihenfolge das Ziel. Van Kempen fell aber doch einen Spurt gewinnen. Der vierte bringt den glüd­lichen Moment. Hinter Hahn folgen Saldow und Rütt. Golle ist der Mann des fünften Spurts. Lemanow fämpft vergebens! 2prenz nimmt den britten und Werts den vierten Plaß. Den sechsten Spurt endlich geminnt unser befannter 6- Tage- Mann Saldow vor Egg, Rütt und Bauer.

Der Stand des Rennens

ist nach der 2-11hr- Bertung folgender: Rütt- Aerts 14 B., Giorgetti Rizetto 10 B., van Kempen  - Sapall 9 B., Saldom- Lorenz 9, Hahn- Tieg 6 B., Brenda- Mac Beath 5, Golle- Manthey 5 B., Lema now- Bauer 4 P. und Egg- Struptat 4 Buntie. Bon zwei bis drei Uhr find 40 Rilometer zurüdgelegt. Insgesamt beträgt die gefahrene Strede 121.290 Kilometer. Die vierte Stunde zeigt 39,120 und die fünfte 39,770 Rilometer.

Einbrüche zu Reklamezwecken. Sumeilen lieft man von Einbrüchen bei Operetten unb Film stars, bei denen bann gewöhnlich Roftbarkeiten von gemal tigem Bert entwendet fein follen. Die genannten Künstlerinnen fuchten bann biefe Einbrüche zur Reklame auszunuzen. Geschäfts­tüchtigen Amerikanern blieb es vorbehalten, diese Zufälligteiten" in ein System zu bringen. Kürzlich wurde in New Yorf eine Bande festgenommen, die aus vier berüchtigten Berbrechern bestand und inzählige Einbrüche in Juweliergeschäften verübt haben sollte. Der Anführer der Bande, ein gewiffer Robert Durbin, erflärte beim Ber­hör, daß er die Einbrüche gegen monatliche Bezahlung auf Bestellung begangen habe. Sein Auftraggeber fei ein Re flamechef Namens Henry Lodge, der Direttor ber llnion Reclame Company" gemeen. Diefer murde verhaftet und bestätigte beim Ber hör Durbins Geständnis. Die Bolizei befchlagnahmte bie Bücher der Firma und brauchte zu deren Beförderung zwei Bastauto mobile. Sechs Sachverständige und zwölf Detektive arbeiteten Tag unb Berlagsanstalt Baul Ginger u Co. und Nacht, um die Bücher zu prüfen. Das Ergebnis war über. raschend. Die Firma stand mit 250 großen Rem Dorfer Geschäfts. häufarn, darunter angesehenen Firmen, in Verbindung und ließ bei biefen auf deren Wunsch Einbrüche ausführen. Lettere follben teils zur Reflame bienen, meil bei dieser Gelegenheit der Name der Firma in der Breffe genannt wurde, teils, um der be. treffenden Firma zur Erlangung der hohen Einbruchsversicherungs­fumme Dafür Reclame  

Die Vormittagsstunden nehmen einen ruhigen Berlauf. Um 6 Uhr früh wird das Rennen neutralisiert. Ruhig umkreisen die Fahrer die Bahn. Bringt doch Die Neutralisation einige Erholungsstunden. Borstöße dürfen hier­bei nicht unternommen werden. Um 8 Uhr find 283,040 Kilometer zurüdgelegt. Bon 8 bis 9 Uhr werden 25,300 Kilometer gefahren, fo bag bis 9 Uhr vormittags die Rilometerzahl 308,340 beträgt. Berantwortlich fülr Dolitit: Ernst Reuter  ; Wirtschaft i B.: 3. Steiner; Gewertschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton  : R. S. Döscher; Lotales unb Gonftiges: Fri Rarstäbt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts.Berlaa G. m. b..S., Berlin  . Drud: Bormärts- Buchdruderei Berlin   S. 68. Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.

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Der dänische Schulverein in Flensburg   bat am Donnerstag ri, Geschäfte zu machen, erschienen, fegten die bloßgestellten Ge­ben preußischen und Reichsbehörden im Kieler   Oberpräsidium feine fchäftshäuser alle Hebel in Bewegung. um den Folgen ihrer strafs ünsche und Beschwerden vorgetragen. Oberlehrer Dlaf Apenbaren Handlungsweise zu entgehen. Man ftecte sich hinter Polititer, nationalbanischen Bewegung in Breußisch- Nordschleswig.

bei der als streng reell bekannten Firma

rabe bellagt in einem Ropenhagener Blatt ben tid gang ber bamit biefe bie Bolizei beeinfluſſen folliert, jedoch ohne Erfolg S. Hoffmann, Charlottenburg  , Wilmersdorfer Straße   12.

24 Stunden nach dem Berhör des Direttors Lodge maren bereits