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Jetzt aber, wo durch das staatspolitische Verantwortlichkeitszeit unter denen der männlichen ungelernten Arbeiter. Die weib-| Berhandlung festgestellt, daß dieses Hineinwachsen" sich nach außen­bewußtsein der Zentrumsfraktion dem neuen Kabinett die Arbeits- lichen gelernten Arbeiterinnen hätten 20 Broz. geringere Löhne hin schon dadurch dokumentierte, daß in den offiziellen als die gleichen männlichen Arbeiter. Bei der Angestellten. Sigungsprototollen des Schüßen- und Wanderbundes ein­möglichkeit geschaffen worden ist, dürfte es notwendig sein, nochmals mit allem Nachdrud zu betonen, daß die Zentrumsfraktion augenblickliche Regelung der Erwerbslosenfürjorge trage also im fach nur noch vom Oberland" die Rede war. In einem auf. für die unerträglich lange Krisenzeit, die hinter uns liegt, ja, die Vergleich zu den Berhältnissen im Wirtschaftsleben schon sehr weit gefundenen Brief eines Oberstleutnants Braune aus im Grunde genommen bis in den Mai des vorigen Jahres zurück gehend dem Grundsay Rechnung, daß die Spanne zwischen weib. Sachsen   heißt es wörtlich: Das Wort Oberland" fällt weg, das reicht, nicht im geringsten die Verantwortung trägt, daß sie lichen und männlichen Erwerbslosen an sich verhältnis. Beichen Edelweiß( Abzeichen des Bundes Oberland) genügt für uns cielmehr lediglich auf der Deutschen Boltspar. mäßig niedrig gemessen sei. Die Lohndifferenz sei aber eingeweihte Oberländer." Bejter ergibt sich, daß Mending auch tei lastet. Die Kabinetts sprengungen  , die sie im letzten Jahre feineswegs allein durch die Leistungsunterschiede, sondern vor allem Bewährungsabzeichen für verdiente Mitglieder des Bun vorgenommen hat, waren sachlich niemals berechtigt durch die verschiedenartige Lebenshaltung bedingt. Gerade dieser des verliehen hat, wobei er die Urkunden des Bundes Oberland ver­und bedeuteten jedesmal eine außerordentliche Gefahr Gesichtspunkt müsse bei der Bemeffung der Spanne für Erwerbs wandte und unterzeichnete Mending, erster Borsigender des Bundes lose von ausschlaggebender Bedeutung sein. Sowohl Silber. für das ganze Reich. Die Deutsche Volkspartei   hat für ihre gleit wie König und Kuczynski haben berechnet, daß die Dummheit" gewesen sei, aber an Kleinigkeiten habe er sich nicht Oberland"". Der Angeklagte gibt zu, daß das von ihm eine riesige Handlungsweise auch niemals überzeugende sachliche Ernährungstoften, und diese tommen bei der Bemessung Gründe ins Feld führen können. der Erwerbslosensäge in erster Linie in Betracht einer Frau gestoßen". ungefähr 75 Broz. des Mannes betragen. Der Ausschuß fonnte die Gründe der Reichsregierung nicht anerkennen, stimmte vielmehr einstimmig für den Zentrums­antrag.

Er( der Beschluß der Bolkspartei) ist der Urheber und der erfte Grund aller Unzuträglichkeiten geworden und aller widerlichen Be­gleiterscheinungen der Regierungskrisis, die wir seit dem 7. Dezem ber erleben mußten. Da er sachlich durchaus unberech tigt war, wurzelt in ihm auch die volle Verantwortlich.

teit für die Gefahren und unzuträglich feiten. die die kommende Politik unweigerlich, vor allem für das fozial wirtschaftliche Leben innerhalb Deutschlands   im Gefolge haben wird." Da hat Stresemann   feine Quittung. Am Kopfe diefes Beugnisses steht: as mir nicht vergessen wollen." Es wird ihm ohnehin nicht vergessen werden.

Richtigstellung.

P

Genoffe Hermann Müller   Franter schreibt uns, daß sich in dem Bericht über seine gestrige Reichstagsrede eine Reihe Fehler befinden, von denen folgende der Richtigstellung bedürfen:

Zur Affäre Kutister habe ich nicht gesagt, daß diese Affäre mit allen bürgerlichen Parteien in Zusammenhang gebracht werden fönnte, sondern laut Stenogramm:

Bas zunächst Rutister angeht, fo ftelle ich fest, daß meines Wissens K. noch mit feinem Politifer in Busammenhang gebracht worden ist, trotz der vielen falschen Behauptungen, die aufgestellt worden sind."

Ich habe weiter nicht behauptet, daß der Kutister- Konzern 34, sondern der Michael Konzern 44 Millionen von der Post be­fam, von denen 19 in bar und nicht 15, sondern 25 von der Staats­bant im Mai abgedeckt wurden.

Ich habe nicht gefagt, daß Delbrüd am 4. April 1873 im Reichstage erklärt habe, daß es außerhalb der Macht der Regierung stände, die Berbindung zwischen Staatsbeamten und Gründern zu hindern, sondern daß Delbrück   damals erklärt hat:

Es liegt außerhalb der Macht eines jeden Gesetzgebers, Leute,

die nun einmal ihr Geld los werden wollen, daran zu hindern."

Als ich davon sprach, daß Barmat den Unternehmungen der Partei teine Zuwendungen gemacht hätte, mit Ausnahme des ein­gegangenen Cöpnider Blattes, habe ich laut Stenogramm nicht von 1500, sondern von 15 000 m. gesprochen, die diefem 1919 gegeben wurden.

Ich habe endlich von einem Briefe des Abgeordneten Feder gesprochen, der in der Broschüre der Bayerischen Bolts­partei über die Bölkischen abgedruckt fei und nicht von einer Bro. schüre Feders für diese Partei.

Erwerbslosenunterstützung und Lohnhöhe.

Die Säße der männlichen und weiblichen Arbeiter. Im Reichstagsausschuß für soziale Angelegenhetten fam ein Zentrumsantrag zur Sprache, der verlangte, daß die Spanne der Unterftügungsfäße zwischen männlichen und weiblichen Erwerbslofen beseitigt werden joll In den Erflärungen der früheren Reichsregierung zu dieser Frage heißt es, daß die wirtschaftlichen Auswirtungen einer solchen Gleichstellung bei der beabsichtigten Erhöhung der Säße von sehr großer Bedeutung wären. Lediglich in einigen In dustrien hätten die Frauen bei gleicher Leistung dieselben Lohn­fäße errungen wie die männlichen Arbeiter. Im ganzen ständen die Löhne der weiblichen ungelernten Arbeiterinnen dreißig Pró­

Das Ende.

Ron Hans Brun

Kürzlich treffe ich eine alte Dame auf der Straße. Klein, unter fegt, graue Haarsträhnen unter dem Hut. Eine graues Kostüm verrät feine Herkunft von einem jener mittleren Maßschneider, bei denen cinftmals die Frauen des soliden Bürgertums ihre Kleidung herstellen ließen. Der Stoff sieht nicht neu aus. der Schnitt verrät mehrfache Umarbeitung. Im leßten Augenblid erst, wie sie mich ansicht, er­fenne ich eine alte Bekannte.

Und dann erzählt sie. Hat, sie mir schon einmal alles gejagt? Habe ich es sonst irgendwo gehört? Ich weiß das alles. Wie sie vor dem Kriege wohlhabend waren- um nicht zu sagen reich. Gie fonnten nicht nur gut leben, sie fonnten auch reisen. Ihr Mann ist lungentrant. Jetzt geht es ihm einigermaßen, aber Berlin   bekommt ihm nicht. Sie hatten doch stets das halbe Jahr im Süden verbracht damals, im Frieden Meran   und San Remo   und Florenz  . Die Sonne, die Berge, Italien   und das tiefblaue Meer. Und die Eleganz. der Lurus, das Leben. Monte Carlo und das Kasino. Durch die Behmut der alten Frau dringt ein Leuchten.

Dann kam der Krieg, und da ging es noch. Nachher aber war das Bermögen zusammengeschmolzen. Wohl spekulierten fic, so gut fie es verstanden. Sie lebten nicht einmal so schlecht, denn sie dünften fich nicht arm bei den fteigenden Zahlen. Als die Stabuisierung fam, war es 31 Ende. Ihre Aftien, noch ein paar hundert Mart wert, sind nun längst aufgebraucht. Das Rentnerelend war da.

In den letzten Monaten tamen die Bronzen daran, die paar echten Teppide Man fein Fleisch mehr. Die fleine aite Frau hat jetzt feinen Wertgegenstand mehr in der Wohnung. Sie sichl mich an und ich habe das Gefühl, fie liege schon im Grabe mit ihrem Mann.

She will ihre Wohnung verkaufen mit allem, was darin ist. dem Rest ihrer Einrichtung. Ein paar tausend Mart wird es doch dafür geben. Dann wollen sie wieder reisen wie früher: nach Monte Carlo und spielen

Sie hat feine eleganten Kleider mehr. Sie wird eben in liefer Trauer gehen, dann merft man es nicht. Und ihre Brillanten wird ste tragen, denn die hat sie noch nicht verkauft.

Der Schmuck ist das letzte, wovon diese Frau fich trennt. Wie ich erstaunt darüber nachdente, wird mir das Rätsel der fleinen alten Frau flor. In ihrem Brillantanhänger, ihren Ringen strahlt ihr alles, was sie vom Leben einst erwartet hat und was es erfüllte. Dieser Schmud war ihr das Symbol einer gehobenen Existenz" in den Jahren des Elends. Er ist der Rechtsschein, den sie bewahrt hat für ihren Anspruch an das Leben, das Leben und den Lugus einer Obertlaffe. Diesen Anspruch hat sie nicht aufgegeben, fann fie nicht aufgeben. Er beherrscht fie und bringt sie bis zur fekten Zuflucht des Bankrotteurs, des Abenteurers: dem Spiellisch.

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Im Reichstagsausschuß für soziale Angelegenheiten erflärte Geheimrat Weigert vom Reichsarbeitsministerium bezüglich der beantragten Gleichstellung von Mann und Frau bei der Bemessung der Unterstützungssäge in der Erwerbslosenfürsorge im Auftrage des Reichskabinetts, daß das Kabinett grundfäßlich damit einverstanden sei, wenn die Spanne zwifchen mann. lichen und weiblichen Unterstützungsfäßen verschwinde, doch halte das Kabinett es vom wirtschaftlichen und vom sozialpolitischen Stand­punft aus für überaus bedenklich, wenn bei den Spitzen­beträgen der Unterstüßungsfäße sich eine Ueberschneidung der Arbeitslöhne ergeben.

Der Oberlandprozeß. Frontbann und Schützenbund. München  , 23. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) unter Borsitz des Landgerichtsdirettors 3eiß begann heute vormittag vor den Schwurgericht München   der Prozeß gegen Dr. Weber, Mey­ding, Dr. Alzheimer   und Generolniajor a. D. A echter wegen Fortführung des verbotenen Bundes Oberland Nach der Antlage find Mending. Alzheimer und Aechter Vorstandsmitglieder des Deutschen Schützen- und Wanderbundes" und haben als solche den seit dem 9. November 1923 verbotenen und aufgelösten Bund Ober­land, dessen Mitglieder zum größten Teil dem Schützen und Wanderbund beigetreten waren. mit gleichen Grundfäßen und Zielen fortgesetzt, wobei Generalmajor echter die militärische Führung innegehabt haben soll. Dr. Weber, der zurzeit seine im Hitler Brozeß erhaltene Festungsstrafe in Landsberg   a. L. ab­büßt, soll diese Handlungsweise der genannten brei Herren burch mündliche Besprechungen und im geheimen schriftlichen Berkehr mit Rat und Tat unterstützt und besonders in der Frage des Front bannes bestimmte Weisungen erteilt haben. Die Anklage stützt fich auf die Verordnung des ehemaligen Generalstaatsfommissars v. Kahr und§ 47 StGB

Vor Eintritt in die Verhandlung beantragte der Staatsanwalt den Ausschluß der Deffentlichkeit für die ganze Dauer des Prozesses, jedoch beschloß das Gericht, dem Widerspruch der Ber. teidigung folgend, daß zunächst in öffentlicher Sigung verhandelt und nur von Fall zu Fall über den Ausschluß der Deffentlichkeit entschieden werden foll. Dann begann sofort die Ber nehmung des ersten Borsitzenden des Deutschen   Echüßen und Banderbuntes, des dreißigjährigen Referendars Mending. Er gab

zu, daß im wesentlichen die Einstellung des Schüßen- und Wander. bundes die gleiche wie beim Dberland gewesen sei. Der Schüßen­und Wanderbund sei im Sommer 1923 als Dachorganisation für fleinere Einzelvereine gebildet worden, die zur Propagierung der been des Bundes Oberland gegründet worden waren. Die Mit. gliedschaften des Schüßen- und Wanderbundes feien besonders in Ostpreußen   und Bestfalen, aber auch in der Provinz Brandenburg   wesentlich größer gemejen als die des Bundes Oberland. Nachdem der letztere dann im November 1923 verboten wurde, sei die Leitung des Schüßen- und Wanderbundes immer mehr in die Oberlandleitung hineingewachsen. Hierzu murde in der

Und nun sehe ich nicht mehr die Meine Frau vor mir in ihrem abgetragenen Kostüm. Ich sehe ein Heer, eine ganze Klasse von Menschen, der mit ihrer gesellschaftlichen Bedeutung det moralijche Holt verlorengegangen ist.

Ostdeutsches Landestheater.

Der Berband der deutschen   Boltsbühnenvereine hatte am Mittwoch zum Besuch einer Borstellung der von ihm begrün beten und unterhaltenen Banderbühne Ostdeutsches Landestheater" in Briezen eingeladen. Die Fahrt von Berlin   nach Briezen und zurüd erfolgte in dem der Truppe gehörigen neuen Berfonen fraftomnibus, der Schauspieler und Gepad von Ort zu Ort fährt, fich aber auch auf dieser Fahrt von Gästen des Theaters aufs befte bewährte. Selbst die oft sehr wenig glatten Bege zwischen Berlin  und Briezen überwand der Wagen mit einer Stundengeschwindig feit von 35 Kilometern, ohne daß die Insassen allzu starten Er­schütterungen" ausgefeßt waren.

Ueberflüssige kommunistenverfolgung.

Sturmizenen im bayerischen Landtag. München  , 22. Januar.  ( WTB.) In der heutigen Plenarsizung des bayerischen Landtages tam es bei der Behandlung des Beschlusses des Geschäftsordnungsausschusses, die Genehmigung zur Straf. rerfolgung der fommunistischen Abgeordneten Frau Aschenbrenner wegen Fortführung der verbotenen Kommunistischen Bartei und wegen Berbreitens tommunistischer Beitschriften zu erteilen, zu wiederholten Lärmfzenen. Im Verlaufe der Aussprache wurde von einem Redner der Bayerischen Volkspartei   be. tont, vielleicht werde die Regierung bald veranlaßt sein, dem Hause Belege darüber vorzulegen, aus welchen Gründen kürzlich in der Pfalz   Verhaftungen von Kommunisten vorgenommen werden müßten. Die fommunistischen Redner erklärten hierauf, menn die Pfälzer   Arbeiter vor einem Jahr gewußt hätten, was sie heute wüßten, fo wäre die Pfalz  heute nicht mehr deutsch, sondern unter franzö lischer Herrschaft.

In der Abstimmung wurde der Antrag des Ausschusses auf Genehmigung der Strafverfolgung der Abgeordneten Frau Aschen. brenner gegen die Stimmen der Sozialisten, Kommu nisten und des früher völlischen, jezt fraktionslosen Abgeordneten Streicher angenommen. Die Kommunisten antworteten auf die Abstimmung mit stürmischen Pfui Rufen, was der Präsident Königsbauer als unanständig bezeichnete. Als darauf von seiten der Kommunisten erneuter Lärm und Zurufe einsetzten, erklärte der Präsident, er werde unnachsichtlich von den geschäfts­ordnungsmäßigen Mitteln Gebrauch machen. Unter lebhaftem Bei­fall rechts und weiteren stürmischen Pfuirufen der Kommunisten wurde schließlich eine Reihe von Kommunisten zweimal zur Ordnung gerufen und auf die Folgen eines britten Ordnungs­rufes aufmertfam gemacht. Allmählich trat bann wieder Ruhe ein.

Gegen die monarchistischen Treibereien.

Interpellation im Nationalrat.

Wien  , 22. Januar.  ( TU.) Die Sozialdemokraten haben im Nationalrat eine Interpellation gegen die von der Regierung erteilte Aufenthaltsbewilligung für mehrere Mitglieder des früheren Ser fcherhauses eingebracht. Augenblicklich befinden sich in Defteri eich neben Leopold Salvator   die Frauer. Maria Bianta und Maria Annunciata  , alle drei Habsburger  , die nicht durch Berzicht auf Thronansprüche das Aufenthaltsrecht erworben haben. Die Interpellation spricht der Regierung das Recht ab, Ausnahme verfügungen zu treffen, die das Gefeß eigentlich aufheben"

Dem früheren Ministerpräsidenten von Sachsen Zeigner wurde auf dem Disziplinarwege jedes Gehalt nach feiner rechtsgültigen Verurteilung entzogen und ihm nur für das Jahr nach feiner Haftentlassung ein gewisses Ginkommen gesichert. Im übrigen ftellt es die Disziplinarkammer in das Belieben der fächsischen Regierung, ob und inwieweit sie die Familie Zeigner während dessen Strafver. büßung unterstüßen will.

Eine Redeblüte. In der Besprechung der Regierungserflärung im Reichstag entfuhr der Abg. Ruth Fischer   folgender Satz: Der Zentrumsturm wird an dieser Regierung einen Biffen in den Magen friegen, an dem er schwer zu fauen hat."

fannte. Die Zahl der Gliedertier war unter den Tierarten mit 209 400, die der Wirbeltiere mit 24 700, die der Molusken mit 21 300 und die der übrigen Wirbellosen mit nur 16 000 Arten vertreten. Fast alle neuen Tierarten, die man entdeckt, gehören zu den Glieder tieren, und unter diesen wieder zur Klasse der Injeften. Unterscheidet man doch heute, obgleich große Gebiete noch völlig unerforscht und andere zoologisch wenig bekannt sind, nach den Arten der Insellen allein 173 000 Käfer, 60 000 Schmetterlinge, 55.000 Hautflügler, 44 000 3meijlügler, 33 000 Schnabelferfe, 11 000 Geradflügler und 9000 andere Infeften. Die Gesamtzahlen der heute feſtgeſtellien Tier- und Pflanzentlaffen gibt Prof. Wolff schäzungsweise in einem Auffage der in Frankfurt   a. M. erscheinenden Umschau" an. Danach läßt sich die Zahl der heute befannten Tierarten auf 465000 fhaken. Dabei gibt es allein unter den Ameisen 6250 Arten. Doc auch die Pflanzen erreichen beträchtliche Ziffern. Von höheren Pflanzen waren 1917 149 500 Arten bekannt; bazu kommen 50 000 Bilze und rund 22 000 Algen, Moose und Farne. Immerhin erreichen die Pflanzen mit 220 000 Arten doch noch nicht die Hälfte der Bahl der bekannten Tierarten.

Die Protokolle der Berfaffungsausschüsse von 1848. Der hiftorifer 3. G. Dropfen, der als Mitglied der Nationalversammlung  in der Paulskirche das Protokoll des Verfassungsausschusses führte, hat davon den ersten Teil im Jahre 1849 veröffentlicht. Der zweite Teil, die Verhandlungen von Mai bis September 1848, war bisher unbekannt; er ist erst jetzt in einer von dem Jenaer   Juristen Rudolf Hübner  , einem Entel Dronfens, im Auftrag der Historischen Kom­miffion bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften   besorgten Beröffentlichung: Attenstücke und Auszeichnungen zur Geschichte der Frankfurter Rationalversammlung" zugänglich gemacht worden.

Das Ostdeutsche Landestheater spielte in Briezen zunächst ein feines Stückchen von Hans Sachs   und dann kleifts under wüstlichen 3erbrochenen Rrug. Die Vorstellung bewies vorbildlich, wie man auch fleineren Orten wirklich gute fünstlerische Aufführungen darbieten lann. Der dem Theater gehörige, durch eine sinnvolle Konstruktion überall verwendbare Bühnenaufbau mit den fatten schwarzen Samtvorhängen und den dazwischen ge­hängten farbigen Prospekten gab der an sich reizlofen Bühne des Schußenhauses einen ganz neuen fünstlerischen Anstrich. Was in diefem wirklich schönen Bühnenrahmen geboten wurde, ragte weit über das hinaus, was sonst die Wandertheafer in den fleinen Orten zu bieten vermögen. In dem Stückchen von Hans Sachs   amüsierte bes Direttors A. Runge. In der von einheitlichem Geist erfüllten Die sehr luftige, an ein Rasperle- Theater erinnernde Inszenierung Inszenierung des Berbrochenen Kruges" durch Erwin Kopp   zeig ten sämtliche Darsteller ein gutes Rönnen. Besonders traten der Adam des Peter Boh, der diese Gestalt vollfaftig und überaus beluftigend auf die Bühne stellte, der Schreiber Licht des fein 7 charakterisierenden R. H. Schroth und die lebendige Eve der Käthe Riebe hervor.

Die Aufführung, der die junge Briezener Boltsbühne ein voll­befeßtes Haus bot, bewies, daß das Ostdeutsche Landestheater sehr wohl berufen ist, die ihm zugedachte wichtige fulturelle Aufgabe zu erfüllen, d. h. auch abgelegenen fleinen Orten und den dort heute fast überall bestehenden Boltsbühnen wertvolle fünstlerische Dar­bietungen zu vermitteln.

Das Ostdeutsche Landestheater hat einen Bruder in dem eben falls vom Verband der deutschen   Wolfsbühnenvereine begründeten und unterhaltenen Mitteldeutschen" Landestheater", das in der Provinz Sachsen   und in Anhalt spielt. Auch von seinen Auffüh rungen wird das Beste berichtet.

Wieviel Tiere und Pflanzen gibt es? Immer neue Tier- und Crganismenwelt ins Gigantische wachsen. So hat sich 3. B. die Zahl Pflanzenarten werden entdeckt, so daß die Zahlen innerhalb der der Iniettenarien in ben legten 40 Jahren auf faft 400000 erhöht, während man 1886 überhaupt nur" 272 000 Tierarten

Spielplanänderung in der Boltsbühne. Connabend wird flait Don Carlos Saluntala" gegeben. Die Erstaufführung von St ebfifs Tragikomödie Werweint um 8udenad" wurde auf Sonnabend, den 31., beilegt. Eine Trauerfeier für Alois Riehl  , der verstorbene Pbilofopbieprofeffor der Berliner   Univerfitat, beianitaltet die Kont Geselschaft am Sonnabend Uhr im neuen Aulagebäude der Universität.

Museumsführungen. Conntag, den 25., 10 br borm., finden wiffen. fajiliche Führungen durch Dieftorialbeamte im Alten Museum  ( Hildesheimer Silberfund  )-Dr. Köfter- und im Kaifer Fredrich. Dr. Böckler Bulaklarten zu 50 Pf. find vor Beginn am Eingang der genannten Muſcen Museum( Benedig im 15.- 18. Jahrhundert)

in beschränkter Anzahl erhältlich.

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flatt.

Der Strindberg- Treis für 1925 ist dem Privatbozenten an der Univerfitat Köln Dr. Ernst Barthel   für sein Buch Lebensphilosophie"( Vonn 1923) verliegen.

Eröffnung der Universität in Florenz  , An Anwefenbe it des Unterrichts. ministers und der städtischen Behörden wurde die Universität Florenz  eröffnet.

Der Schiffsbau im Jahre 1924 betrug nach einer Etatlitik des Lloyd 2247 751 t, darunter von England allein 1439885 t, d. h. 64 Proz. der ge jamten Weltproduktion und 794234 t mebr als im Vorjahre. Die Vro dultion der übrigen Länder war: Deutschland   193952 ober 164321 63 627 t. 3m gangen hat fich die Prodution der Welt gegenüber 1921 weniger als im Vorjahre 1923, Vereinigte Staaten   139462 t. Stalien 82526 t. Frantieid) 79685 t. Bapan 76757 t, Dänemart 63887 t, Hollant um 605 000 t vermehrt. Aber nur England bat eine Vermehrung des Produktion gegenüber dem Vorjahre zu verzeichnen.